1 Mechanik der Festkörper 2 Inhalt Experiment zur Trägheit (1)..................................................................................................................... 3 Experiment zur Trägheit (2)..................................................................................................................... 4 Experiment zur Trägheit (3)..................................................................................................................... 5 Haftreibung und Gleitreibung .................................................................................................................. 6 Der Schwerpunkt des Besens ................................................................................................................. 7 Ein motivierendes Experiment mit einem zweiseitigen Hebel................................................................. 8 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit einem Luftballon .............................................................................. 9 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit einer Tafelwaage........................................................................... 10 Kraft und Gegenkraft – dargestellt mit einem „Dampfrad“ .................................................................... 11 Modellversuch zur Gewichtskraft .......................................................................................................... 12 Durchschnittsgeschwindigkeit einer Modellbahnlokomotive ................................................................. 13 Berechnung der Beschleunigung einer gleichförmig beschleunigten Bewegung................................. 14 Experiment zur Berechnung der Erdbeschleunigung ........................................................................... 15 Experiment zum freien Fall mit Watte und Kunststoffbecher ................................................................ 16 Versuch: Das Fallen eines Wasserstrahls ............................................................................................ 17 Gedankenexperiment zur Bewegung von Satelliten und Planeten....................................................... 18 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit Luftballon und Modellbahnwagon ................................................. 19 Freier Fall eines wassergefüllten Kunststoffbechers ............................................................................ 20 3 Experiment zur Trägheit (1) Material: verschiedene Gefäße (mit glattem Boden), glattes Tuch (ohne Saum und Stickereien), Besenstiel, ev. Lebensmittelfarben Durchführung: Auf einen glatten Tisch legt man ein glattes Tuch und stellt mehrere zur Hälfte mit Wasser gefüllte Gefäße mit glattem Boden und nicht zu kleiner Standfläche nebeneinander auf. Den herabhängenden Teil des Tuchs hält eine Person mit beiden Händen fest (eventuell an diesem Tuch-Ende nach dem Prinzip der Fahnenstange einen Stab befestigen). Eine zweite Person schlägt fest mit dem Besenstiel von oben auf das Tuch. Beobachtung: Das Tuch wird durch den Schlag weggerissen. Die Gläser bleiben stehen. Erklärung: Die Trägheit verhindert, dass die Gläser mit dem Tuch mitgerissen werden. Tipp: • Zur Erhöhung des Effekts kann das Wasser in den Gläsern mit Lebensmittelfarben gefärbt werden. • Bei einiger Übung kann auch direkt am Tischtuch gezogen werden. 4 Experiment zur Trägheit (2) Material: Münzen (Mühlsteine o. Ä.), dünne Schnur Durchführung: Aus den Münzen wird zunächst ein Turm gebaut. Anschließend werden die Münzen von unten her mit einer gespannten Schnur weggeschlagen. Erklärung: Die Trägheit der darüber liegenden Münze verhindert, dass sie mit der weggeschleuderten Münze mitgerissen wird. 5 Experiment zur Trägheit (3) Material: Trinkglas, Münzen, Spielkarte Münzen Spielkarte Glas Durchführung: Auf eine Spielkarte, die auf einem Trinkglas liegt, werden einige Münzen gelegt. Nun wird die Spielkarte ruckartig weggezogen. Beobachtung: Die Münzen fallen in das Glas. Erklärung: Die Trägheit der Münzen verhindert, dass sie mit der Spielkarte mitgerissen werden. 6 Haftreibung und Gleitreibung Schnur Massestück, z. B. 1 kg Material: Stativstange, Massestück (z. B. 1 kg), Schnur Durchführung: Auf einen Stativstab wird mithilfe einer Schnur ein Massestück gehängt. Der Stativstab wird leicht schräg gehalten, sodass sich das Massestück „gerade noch“ in Ruhe befindet. Nun wird der Stativstab gedreht. Beobachtung: Sobald der Stativstab gedreht wird, gleitet das Massestück den Stab abwärts. Erklärung: Die Gleitreibung ist geringer als die Haftreibung. 7 Der Schwerpunkt des Besens Material: Besen Durchführung: Der Stiel eines Besens wird auf zwei Finger gelegt, die Arme werden ausgestreckt. Nun werden die Finger möglichst gleichmäßig nach „innen“ gezogen. Beobachtung: Die Finger treffen immer im Schwerpunkt aufeinander. Erklärung: Wechsel von Haft- und Gleitreibung. 8 Ein motivierendes Experiment mit einem zweiseitigen Hebel Material: Hebelstange (mit Bohrungen), Massestücke, Schnur, Stativ und Stativmaterial Schnur Durchführung: Eine Hebelstange wird auf beiden Seiten mithilfe von Schnur und Stativmaterial fieingehängte xiert. Auf eine Seite des zweiseitigen HeMassestücke bels werden Massestücke in die Löcher vorgegebene gehängt. Massestücke Nun schließt der Lehrer mit den Schülerinnen und Schülern eine Wette ab: „Wetten, dass ihr es innerhalb von 30 Sekunden nicht schafft, die (vorgegebenen) Massestücke auf der zweiten Seite des Hebels so einzuhängen, dass der Hebel im Gleichgewicht ist?“ Nach der festgesetzten Zeit werden die beiden Schnüre vom Hebel gelöst. Hebelachse Tipp: • Bei unzureichender Materialausstattung für Gruppenarbeit werden Schülergruppen gebildet, die die Aufgabenstellung unter jeweils geänderten Bedingungen am Experimentiertisch des Lehrers durchführen. • Eine kleine Belohnung für die Sieger erhöht die Motivation. 9 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit einem Luftballon Material: Luftballon, Klebeband, Schnur, Trinkhalm Trinkhalm Klebeband Schnur aufgeblasener Ballon Durchführung: Eine Schnur wird durch einen Trinkhalm gezogen und gespannt. Ein aufgeblasener Luftballon, dessen Öffnung zugehalten wird, wird mithilfe eines Klebebands am Trinkhalm festgeklebt und schließlich wird die Ballonöffnung losgelassen. Beobachtung: Die Luft strömt aus. Der Ballon setzt sich in die entgegengesetzte Richtung in Bewegung. Erklärung: Eine Kraft bewirkt das Ausströmen der Luft. Die zweite Kraft setzt den Ballon in Bewegung (Kraft und Gegenkraft). Tipp: Um die Reibung gering zu halten, ist beim Befestigen des Trinkhalms am Ballon darauf zu achten, dass er möglichst gerade bleibt. 10 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit einer Tafelwaage Material: Tafelwaage, Becherglas, Massesatz, Stativstange Durchführung: Man füllt das Becherglas mit Wasser, stellt es auf die Waage und tariert aus. Nun taucht man einen Gegenstand (z. B. eine Stativstange) in das Wasser. Beobachtung: Die Waagschale senkt sich. Erklärung: Die Gegenkraft zum Auftrieb, der auf den ins Wasser getauchten Gegenstand wirkt, drückt auf die Waagschale. Tipp: Das Experiment kann selbstverständlich auch mit einer Digitalwaage durchgeführt werden. 11 Kraft und Gegenkraft – dargestellt mit einem „Dampfrad“ Schnur Stativstange zu einer Düse gezogenes Glasrohr Rundkolben mit etwas Wasser Gasbrenner Material: Kochkolben, doppelt gebohrter Gummistopfen, 2 gewinkelte „Glasdüsen“, Schnur, Stativ und Stativmaterial, Brenner Beschreibung: Ein Rundkolben mit wenig Wasser wird mit einem doppelt gebohrten Gummistopfen verschlossen, in dem zwei gewinkelte, zu „Düsen“ ausgezogene Glasrohre stecken. Dann wird der Rundkolben mit einer Schnur an einem Stativ aufgehängt. Das Wasser wird mit einem Brenner bis zum Sieden erhitzt. Beobachtung: Der aus den Düsen austretende Dampf versetzt den Kolben in Drehbewegung. Erklärung: Kraft und Gegenkraft Hinweise: • Die erforderlichen Glasdüsen können leicht selbst hergestellt werden: Ein passendes Glasrohr wird in etwa 20 cm Abstand vom Anfang des Rohrs über der rauschenden Brennerflamme bis zu Zähflüssigkeit erhitzt und auseinander gezogen. Nach dem Abkühlen durchtrennt man nun das Glasrohr mit einer Ampullenfeile. Anschließend werden die erforderlichen weiteren „Biegungen“ in derselben Art hergestellt. • Es ist darauf zu achten, dass der Gummistopfen wirklich fest an die Öffnung des Rundkolbens gedrückt wird. • Sollte sich das „Dampfrad“ nach dem Dampfaustritt nicht in Bewegung setzen, werden die beiden Schnüre am oberen Ende mit den Fingern zusammengedrückt. 12 Modellversuch zur Gewichtskraft a Treffpunkt b Treffpunkt Schraubenfeder Massestücke Material: 2 Experimentierwagen, Schraubenfeder (oder Gummiringerl), Massestücke, Markierungen (z. B. Kreiden) Durchführung: a) Eine gespannte Feder zieht an zwei Experimentierwagen mit etwa gleicher Masse. b) Der Versuch wird wie vorher aufgebaut. Auf einen Experimentierwagen werden jedoch Massestücke gelegt. Beobachtung: a) Nach dem Loslassen treffen die beiden Wagen in der Mitte aufeinander. b) Der Wagen mit der größeren Masse bewegt sich langsamer. Erklärung: a) Die beiden Wagen haben wegen der gleichen Masse die gleiche Trägheit. b) Der Wagen mit der größeren Masse hat die größere Trägheit. Übertragung des Versuchsergebnisses auf die Gewichtskraft: Auch die gegenseitige Anziehungskraft zwischen einem Körper und der Erde (die Gewichtskraft) ist gleich groß – wie zwischen den beiden Wagen im Versuch. Die Masse der Erde ist aber im Vergleich zur Masse eines Körpers, der zur Erde fällt riesengroß. Wegen ihrer großen Trägheit kommt sie nicht „in Schwung“. Tipp: Das Experiment kann sehr lustbetont auch mit zwei Wagen, wie sie zur Vorbereitung der Experimente in der Physiksammlung stehen, durchgeführt werden, wenn man zusätzlich über „lange, starke“ Federn verfügt. a) Die beiden Wagen, auf denen zwei etwa gleich schwere Schüler oder Schülerinnen sitzen, werden von Schülern oder Schülerinnen auseinandergezogen, bis die Feder zwischen ihnen maßvoll gespannt ist. Auf Kommando des Lehrers werden sie losgelassen. a „lange, starke“, gespannte Feder Tischklemme mit Stativstange Vorbereitungswagen b „lange, starke“, gespannte Feder b) Das Experiment wird mit ungleicher Belastung der beiden Wagen wiederholt. Tischklemme mit Stativstange Vorbereitungswagen 13 Durchschnittsgeschwindigkeit einer Modellbahnlokomotive Material: Gerät(e) zur Zeitnehmung, Maßband, Modellbahnlokomotive, Trafo Durchführung: Die Lokomotive durchfährt bei unterschiedlicher Trafoeinstellung eine festgelegte Strecke. Die Zeit wird bei jeder Fahrt gestoppt und die Durchschnittsgeschwindigkeit wird berechnet. Tabelle: Fahrt Weg in m 1. Fahrt 2. Fahrt 3. Fahrt Zeit in s Geschwindigkeit in m/s Hinweis: Für die quantitative Auswertung von Experimenten der Bewegungslehre sollte ein Digitalzähler in jeder Versuchssammlung vorhanden sein. Die von Lehrmittelfirmen angebotenen (teuren) Lichtschranken zum Starten und Stoppen der Zeitnehmung können jedoch durch zwei Reedkontakte ersetzt werden. Den Aufbau des Experiments mit solchen Kontakten zeigt die folgende Abbildung: Reedkontakt – auf Holzleiste Digitalzähler Holzleiste Eisenstift Modellbahnwagon mit Magnet gerader Schienenstrang Abbildung für Seite 14: C B A c b a Strecke annähernd gleichförmiger Bewegung, z. B. 0,2 m Holzbrett 14 Berechnung der Beschleunigung einer gleichförmig beschleunigten Bewegung Material: Modellschienen für einen ca. 3 m langen, geraden Schienenstrang, 2 Hartfaserplatten (Länge: je 1,5 m; Dicke: 16 mm), Modellbahnwagon, Geräte für Zeitnehmung, Stativ und Stativmaterial, Tafelschwamm (o. Ä.) zum Stoppen des Wagons Vorbereitung: Zwei je 1,5 m lange, gerade Modellbahnschienen werden mit Superkleber auf den beiden Hartfaserplatten befestigt. Etwa 20 cm vor und nach dem „Knickbereich“ (= Übergang von der Beschleunigungsstrecke zur Strecke annähernd gleichförmiger Bewegung) werden die Schienen jedoch nicht mit der Platte verklebt. Dann wird der Versuch mittels Stativ und Stativmaterial aufgebaut, wie es die Abbildung auf Seite 13 zeigt. Durchführung: Der Wagon durchfährt nacheinander von den drei gekennzeichneten Stellen A, B und C den geneigten Schienenstrang. Die Zeit zum Durchfahren der Strecken a, b und c wird gestoppt und die Zeiten werden in die Tabelle 1 eingetragen. Tabelle 1: Auf einem kurzen Stück des waagrechten Schienenstrangs (z. B. 0,2 m) ändert sich die Geschwindigkeit des Wagons nur wenig: Die Bewegung des Wagons ist dort annähernd gleichförmig. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der gleichförmigen Bewegung wird berechnet und in die Tabelle 2 eingetragen. Beschleunigte Bewegung Start bei … Weg Zeit A a ta = ... s B b tb = ... s C c tc = ... s Tabelle 2: Nach dem Durchfahren der Gleichförmige Bewegung Strecke a (b, c) beschleunigt Weg Zeit Geschwindigkeit demnach der Wagon aus A … ... s va = ... m/s dem Stillstand (GeschwindigB … ... s vb = ... m/s keit: 0 m/s) auf die GeC … ... s vc = ... m/s schwindigkeit va (vb, vc). Die zum Erreichen dieser Geschwindigkeiten benötigten Zeiten sind ta, tb und tc. Aus der Geschwindigkeitszunahme und der dafür benötigten Zeit lässt sich somit der Zahlenwert der Beschleunigung durch die Division Start bei … Zahlenwert der Geschwindigkeitszunahme Zahlenwert der benötigten Zeit berechnen. – Als Ergebnis erhält man annähernd gleiche Beschleunigungswerte. 15 Experiment zur Berechnung der Erdbeschleunigung Startvorrichtung Doppeltaster zum Öffnen der Stromkreise Spule (z. B. 600 Wdg.) mit Eisenkern Gleichspannung zum Digitalzähler Eisenkugel Seitliche Ansicht der Stoppvorrichtung diese beiden Drähte zum Digitalzähler Draht Schrauben und Muttern Hartfaserplatte Schaumstoff Oberansicht der Stoppvorrichtung Schraube Drähte zum Digitalzähler Hartfaserplatte Draht Material: Spule mit Eisenkern (z. B. 600 Windungen), Eisenkugel, Doppeltaster zum Öffnen von Stromkreisen, Digitalzähler, Netzgerät, 2 Hartfaserplatten (z. B. 60 cm x 60 cm), dicker Schaumstoff (wie er für Sesselpolster verwendet wird), 8 Schrauben (Durchmesser: z. B. 12 mm) und 24 dazupassende Muttern, 2-poliger dünner Litzendraht von ca. 12 m Länge Vorbereitung: Den Aufbau der Start- und Stoppeinrichtungen zeigen die Abbildungen. Zwischen den Schrauben der Stoppeinrichtung (zweite Abbildung) sind nur wenige Millimeter Abstand. Beschreibung: Die Start- und Stoppeinrichtungen werden senkrecht übereinander (z. B. über zwei bis drei Stockwerke des Schulhauses) mithilfe eines Lots aufgebaut. Wenn nun der Doppeltaster der Starteinrichtung gedrückt wird, löst sich die Kugel (mit geringer Verzögerung) vom Eisenkern der Spule. Gleichzeitig wird der Digitalzähler in Betrieb gesetzt. Beim Aufprall der Kugel auf die Hartfaserplatte der Stoppeinrichtung schließen die unteren und oberen Schrauben den Stromkreis zum Digitalzähler und stoppen die Zeitnehmung. Auswertung: Aus der Fallzeit und der mit einem Maßband gemessenen Fallhöhe kann die Beschleunigung (Erdbeschleunigung) mit ausreichender Genauigkeit berechnet werden. 16 Experiment zum freien Fall mit Watte und Kunststoffbecher Material: Kunststoffbecher, Watte Durchführung: a) Man hält Watte und Kunststoffbecher nebeneinander in gleicher Höhe und lässt beide gleichzeitig fallen. b) Anschließend hält man die Watte knapp über dem Kunststoffbecher und lässt wieder beide gleichzeitig fallen. Beobachtung: a) Die Watte fällt langsamer als der Kunststoffbecher. b) Watte und Kunststoffbecher fallen gleich schnell. Erklärung: Im Versuch b verringert der Kunststoffbecher den Luftwiderstand auf die Watte. 17 Versuch: Das Fallen eines Wasserstrahls Holzleiste Wasserdüse Schraubmutter Schnur Material: gerade Holzlatte (ca. 2 m), Schnur, Schraubenmuttern, Wasserschlauch Durchführung: An eine waagrecht befestigte Holzleiste wird – ebenfalls waagrecht – ein Wasserschlauch mit Düse gebunden. Um die Gesetzmäßigkeit des fallenden Wasserstrahls zu erkennen, wird der Wasserdruck so reguliert, dass der Wasserstrahl entlang der Schraubenmuttern fällt. Ergebnis: Ein waagrecht „geworfener“ Wasserstrahl fällt nach dem Fallgesetz des freien Falls. 18 Gedankenexperiment zur Bewegung von Satelliten und Planeten Unterstützt durch eine Tafelzeichnung kann mit den Schülerinnen und Schülern folgendes Gedankenexperiment durchgeführt werden: Ein Riese wirft vom Gipfel eines sehr hohen Berges einen Stein in waagrechte Richtung. Je größer die Geschwindigkeit ist, mit der der Stein die Hand des Riesen verlässt, desto weiter fällt er um die Erde. Die Ursache für die gekrümmte Bahn ist die Gewichtskraft. Wenn der Stein mit einer bestimmten Geschwindigkeit (ca. 8 km/s) geworfen wird, zwingt ihn die Gewichtskraft dazu, auf einer Kreisbahn um die Erde zu „fallen“. Die Gewichtskraft ist immer zum Mittelpunkt (Zentrum) der Erde gerichtet: Sie ist die Zentralkraft, die den Körper zu einer Kreisbahn um die Erde veranlasst. Die Ursache für die Bahnen der Planeten um die Sonne ist die gegenseitige Massenanziehungskraft (Gravitationskraft). Die „Schwerelosigkeit“ in einem Raumschiff ergibt sich durch die Tatsache, dass das Raumschiff und der Körper des Astronauten gleich schnell „fallen“. 19 Kraft und Gegenkraft – gezeigt mit Luftballon und Modellbahnwagon Material: Gerader, ca. 90 cm langer Schienenstrang aus Modellbahnschienen, Modellbahnwagon wie in der Abbildung, rechtwinkelig gebogenes Glasrohr, zwei Holzbrettchen (oder Kunststoffplättchen) mit je einer Bohrung vom Durchmesser des Glasrohrs, Luftballon, Klebstoff Vorbereitung: • Zwei Holzbrettchen (oder zwei Plättchen aus Kunststoff) werden entsprechend den Maßen des Modellbahnwagons zurechtgeschnitten und mit je einer gerader Bohrung vom Durchmesser Schienenstrang des verwendeten Glasrohrs versehen. • Das rechtwinkelig gebogene Glasrohr wird durch die beiden Bohrungen gesteckt und so gedreht, dass das Ende, das den Luftballon tragen soll, senkrecht nach oben steht. • Das so eingerichtet Glasrohr wird mit Kleber fixiert. • Der Luftballon wird (z. B. mit Clips wie man sie zum Verschließen von Gefrierbeuteln verwendet) am Glasrohr festgebunden. Glasrohr, befestigt auf Holzbrettchen mit Bohrungen aufgeblasener Luftballon Durchführung: Das Glasrohr samt Holzbrettchen (Kunststoffplättchen) und Ballon wird aus dem Wagon genommen und der Ballon wird mäßig groß aufgeblasen. Während man mit den Fingern der einen Hand das Ausströmen der Luft aus dem Ballon verhindert, hält man mit der anderen Hand den Wagon auf den Schienen fest und stellt die Versuchsanordnung von oben wieder auf den Wagon. Nun entfernt man zunächst die Finger von der Ausströmöffnung des Ballons, unmittelbar danach lässt man den Wagon los. Ergebnis: Der Wagon fährt die Schienen entlang. Erklärung: Kraft und Gegenkraft Hinweis: Wenn der Ballon zu groß aufgeblasen wird, kann der Wagon von den Schienen kippen. 20 Freier Fall eines wassergefüllten Kunststoffbechers Material: Joghurtbecher o. Ä., Wanne Wasser fällt aus etwa 2 m Höhe aus dem Becher in eine Wanne Während des Fallens fließt kein Wasser aus der Öffnung des Bechers Wanne Wanne Durchführung: In den Kunststoffbecher wird z. B. mit einem Spitzbohrer ein kleines Loch gestochen. Dieses wird mit einem Finger verschlossen und der Becher wird mit Wasser gefüllt. Aus etwa 2 m Höhe lässt man zunächst etwas Wasser aus dem Becher in eine Wanne fallen. Dann überlässt man den Becher mit dem restlichen Wasser dem freien Fall. Beobachtung: Sobald der Becher fällt, fließt kein Wasser mehr aus der Öffnung. Erklärung: Der Becher und das Wasser fallen gleich schnell.