Was tun, - Deutsche Diabetes Stiftung

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Was tun, wenn
der Verdacht auf
Diabetes besteht ?
WEGWEISER
gibt Ihnen Informationen
und Rat über
Wesentliches.
Dieser
www.diabetesstiftung.org
DIABETES ERKENNEN – RISIKO VERMEIDEN
2
Diabetes – was ist das eigentlich ?
D
iabetes mellitus (auch „Zuckerkrankheit“
genannt) ist der Sammelbegriff für vielfältige Störungen des Stoffwechsels, deren
Hauptmerkmal die chronische Hyperglykämie
(Überzuckerung) ist. Aber auch Störungen des
Fett- und Eiweißstoffwechsels lassen sich
nachweisen. Ursachen sind unterschiedliche
Störungen der Insulinfreisetzung aus den
Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse bis hin
zum absoluten Insulinmangel und graduell sehr unterschiedlichen Störungen der Insulinwirkung an
Krebs–
w i ch t i g e n
ErkranOrganen
kungen
Nach aktuellen Zahlen werden bereits mehr
als 7 Millionen Menschen in Deutschland wegen eines Diabetes behandelt.
Hinzu kommen noch
etwa 3-4 Millionen
Menschen, deren
Diabetes
bisher nicht erkannt wurde.
Metabolisches
Syndrom
SchlafApnoeSyndrom
Degenerative Gelenkerkrankungen
wie Leber, Muskulatur und Fettgewebe. Insulin ist ein lebensnotwendiges Stoffwechselhormon, das den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und
Fettstoffwechsel steuert.
Adipositas*
HerzKreislaufErkrankungen
bauchbetont
Typ-2Diabetes*
Prädiabetes
Psychische
Erkrankungen
(Depression)
Chronischobstruktive
Lungenerkrankungen
Neurodegenerative Erkrankungen
Polycystisches
OvarSyndrom
*
Nicht jeder Mensch
mit Adipositas hat
einen Diabetes
und nicht jeder mit
Diabetes ist adipös.
DIABETES – VERSCHIEDENE URSACHEN
3
Von Adipositas mit dem
Metabolischen Syndrom zu Diabetes
Die Kombination von Erkrankungen wie Übergewicht / Adipositas, Bluthochdruck, Fett- und
Kohlenhydrat-Stoffwechselstörungen, bei denen auch die Leber und das Fettgewebe eine
wichtige Rolle spielen, nennt man Metabolisches Syndrom. Dieses Krankheitsbild kommt
familiär gehäuft vor und betrifft mehr als 60 %
der Menschen mit Typ-2-Diabetes. Neben den
genannten Stoffwechselveränderungen bestehen häufig weitere Störungen wie erhöhte
Gerinnbarkeit des Blutes und schwer belastende chronische Erkrankungen u.a. des HerzKreislaufsystems, der Lunge sowie neuro­
degenerative Krankheiten des Zentralnervensystems und degenerative Gelenkkrankheiten.
Typ-2-Diabetes
Bei dieser Form des Diabetes ist die Wirkung
des ­
Insulins in den Körperzellen vermindert
­(Insulinresistenz), immer gleichzeitig gekoppelt
mit ­einem Insulinmangel. Diese Erkrankung ist
extrem vielschichtig und zeigt sich in unter­
schiedlichen Graden von Insulinresistenz und
Insulinmangel.
Der Typ-2-Diabetes oder dessen Vorstufen
(erhöhte Nüchtern-Plasma-Glukose und/oder
­
gestörte Glukosetoleranz  Prädiabetes) sind
häufig mit anderen Problemen des Metabo­
lischen ­Syndroms verknüpft. Dieser DiabetesTyp geht zu über 80 % mit Fettleibigkeit (Adi­
positas) ­einher.
Häufigkeit der einzelnen Diabetes-Typen
(Aktuell verfügbare Zahlen* – gerundet / Bevölkerung in Deutschland, 2012)
Diabetes in Deutschland
absolut
%
Diabetes gesamt „in Behandlung“
+ „Dunkelziffer Typ 2
8.200.000
3.000.000
10,0
  4,0
Typ-2-Diabetes „in Behandlung“
+ „Dunkelziffer“ – s.o.
(Neuerkrankungen jährlich / Alter 35-74)
6.560.000
 8,0 
350.000
  4,25
Typ-1-Diabetes (Alter 0-19 Jahre):
(über 20 J. zunehmend – Daten nicht verfügbar)
Neuerkrankungen jährlich 4%  12.000
300.000
 0,35
LADA (Late Onset Diabetes in the Adult)
(geschätzt 10% des Typ-2-Diabetes)
650.000
  0,8
MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young)
(1-2% aller Diabetesfälle – hohe Dunkelziffer,
da häufig als Typ-1- oder Typ-2-Diabetes eingestuft)
160.000
  0,2
Gestationsdiabetes
(4 % aller Schwangerschaften – 2011: 660.000)
27.000
*) gerundet, auf Basis aller aktuell verfügbarer Daten verschiedener Quellen / teils Hochrechnung (Typ-2-Diabetes: DEGS, Kora-Survey, IDF, AOK
Hessen/KoDiM-Studie)
DIABETES – DIFFERENZIERTE KRANKHEITEN
4
MODY
(Maturity Onset Diabetes of the Young)
Der MODY ist ein Diabetes-Typ, der sich meist
vor dem 25. Lebensjahr manifestiert. Klassische Kriterien dazu sind: Body Mass Index
(BMI) unter 25 kg/m2, kein Hinweis für Typ-1-­
Diabetes in der Familie, über drei Generationen bei Verwandten ersten Grades ein Diabetes bekannt. Es handelt sich um autosomal
dominant vererbte Erkrankungen (monogene
Diabetesform), von denen sich mehr als zehn
verschiedene molekulargenetische Formen
abgrenzen lassen, die sich klinisch sehr unterschiedlich präsentieren.
wiegende Folgeerkrankungen an Gefäßen und
Nerven weitgehend verhindert werden. Der
klassische Typ-1-Diabetes betrifft vornehmlich
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Es gibt eine Sonderform des autoimmunen
Diabetes im Erwachsenenalter: LADA (Late
onset Autoimmunity Diabetes in the Adult).
Nicht selten wird dieser fälschlicherweise als
Typ-2-Diabetes eingestuft.
Schwangerschaftsdiabetes
Der Begriff Schwangerschaftsdiabetes (auch
Gestationsdiabetes genannt) bezeichnet eine
Störung der Glukoseverwertung mit erst­
maliger Diagnose des Diabetes während einer
Schwangerschaft. Schon leicht erhöhte
­Blutglukosewerte sind mit großen Risiken für
Mutter und Kind verbunden.
Diagnostisches Vorgehen (OGTT)
Typ-1-Diabetes
Durch das körpereigene Abwehrsystem werden die Insulin-produzierenden Zellen in den
Langerhans‘schen Inseln der Bauchspeicheldrüse zerstört (Autoimmun-Erkrankung). Es
kommt zu einem absoluten Insulinmangel mit
der Folge, dass die in der Nahrung enthaltenen
Brennstoffe (z.B. Traubenzucker = Glukose)
nicht mehr in die Körperzellen geschleust und
verstoffwechselt werden können. Die Betroffenen müssen daher lebenslang mehrfach am
Tag Insulin spritzen und die Insulindosis anpassen, um die Blutglukose möglichst stabil und
normal einzustellen. Damit können schwer-
Sobald eine Schwangerschaft diagnostiziert
wird, sollte daher bei Frauen mit einem hohen
Risiko (u.a. ≥45 Jahre, BMI ≥30 kg/m2, familiäre
Diabetes-Belastung, vorheriger Gestationsdiabetes) ein Diabetes ausgeschlossen werden.
Bei Ausschluss erhöhter Glukosewerte – nach
Erstvorstellung in der Schwan­gerschaft – soll bei
allen Frauen in der 24. - 28. Schwangerschaftswoche zur Diagnose eines Gestationsdiabetes
ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT – ideal:
einzeitig mit 75g Glukose; siehe S. 7) durchgeführt werden. Die Bestimmung der Nüchternoder Gelegenheits-Blutglukose, der Uringlukose oder des HbA1c allein sind als DiabetesScreening/­Diagnose-Methoden in der Schwangerschaft nicht geeignet.
Die Grenzwerte im OGTT (0, 60, 120 Minuten)
sind zur Aufdeckung eines Schwangerschaftsdiabetes „strenger“ als bei Frauen ohne
Schwan­
gerschaft (siehe S. 8): Nüchtern ≥ 92
mg/dl (5,1 mmol/l), 1-Stunden-Wert ≥ 180 mg/dl
(10,0 mmol/l), 2-Stunden-Wert ≥ 153 mg/dl (8,5
mmol/l). Mindestens einer dieser Werte muss
erhöht sein. ­Einzelheiten unter: www.deutschediabetes-­gesellschaft.de/leitlinien.html
DIABETES – DIFFERENZIERTE KRANKHEITEN
5
Diabetes-Risiko für die nächsten 10 Jahre
GesundheitsCheck DIABETES
FINDRISK - mit nur 8 einfachen Fragen können Sie ein mögliches Risiko,
in den nächsten 10 Jahren an Diabetes Typ 2 zu erkranken,
vorhersehen. Nutzen Sie die Chance - machen Sie den Test,
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Stiftung
DDS
Wie alt sind Sie?
Wurden Ihnen schon einmal Medikamente gegen
Bluthochdruck verordnet?
unter 35 Jahren
0 Punkte
nein
0 Punkte
35 bis 44 Jahre
1 Punkt
ja
2 Punkte
45 bis 54 Jahre
2 Punkte
55 bis 64 Jahre
3 Punkte
älter als 64 Jahre
4 Punkte
Wurden bei ärztlichen Untersuchungen schon einmal zu hohe Blutzuckerwerte festgestellt?
Wurde bei mindestens einem Mitglied Ihrer Verwandtschaft Diabetes diagnostiziert?
nein
0 Punkte
ja, in der entfernten Verwandtschaft
bei leiblichen Großeltern, Tanten,
Onkeln, Cousinen oder Cousins
3 Punkte
ja, in der nahen Verwandtschaft
bei leiblichen Eltern, Kindern,
Geschwistern
5 Punkte
Mann
unter 80 cm
unter 94 cm
0 Punkte
80 bis 88 cm
94 bis 102 cm
3 Punkte
über 88 cm
über 102 cm
4 Punkte
110
100
90
2 Punkte
Wie oft essen Sie Obst, Gemüse oder dunkles Brot
(Roggen- oder Vollkornbrot)?
jeden Tag
0 Punkte
nicht jeden Tag
1 Punkt
0 Punkte
25 bis 30
1 Punkt
über 30
3 Punkte
4 8 45 4 3 40 38 36 34 32 30 29 27
Fettsucht
46 43 41 38 36 34 32 31 29 28 26
Übergewicht
44 41 39 37 34 33 31 29 28 26 25
Normalgewicht
42 39 37 35 33 31 29 28 26 25 24
Untergewicht
40 37 35 33 31 29 28 26 25 24 23
35 33 31 29 28 26 25 23 22 21 20
33 31 29 28 26 25 23 22 21 20 18
70
Körpergewicht (Kilogramm)
nein
unter 25
38 35 33 31 29 28 26 25 24 22 21
80
0 Punkte
5 Punkte
Den BMI errechnen Sie folgendermaßen:
Körpergewicht (in Kilogramm) dividiert durch die Körpergröße
(in Metern) im Quadrat (oder einfach nach dieser Tabelle).
Haben Sie täglich mindestes 30 Minuten körperliche Bewegung?
ja
0 Punkte
ja
Wie ist bei Ihnen das Verhältnis von Körpergröße
zu Körpergewicht (Body-Mass-Index)?
Welchen Taillen-Umfang messen Sie auf Höhe des
Bauchnabels?
Frau
nein
31 29 27 26 24 23 22 21 20 19 18
29 27 26 24 23 21 20 19 18 17 16
60
27 25 24 22 21 20 19 18 17 16 15
25 23 22 20 19 18 17 16 16 15 14
50
23 21 20 19 18 17 16 15 14 13 13
20 19 18 17 16 15 14 14 13 12 12
1,50
1,60
1,70
1,80
1,90
2,00
Körpergröße (Meter)
Gesamtpunktzahl:______________________
Deutsche Diabetes-Stiftung . Staffelseestraße 6 . 81477 München . www.diabetesstiftung.de
Den GesundheitsCheck FINDRISK gibt es auch in folgenden Sprachen: englisch,
französisch, griechisch, italienisch, russisch, serbo-kroatisch, spanisch und türkisch.
Alle Fragebögen im Internet: www.diabetesstiftung.de – die deutsche Version auch ONLINE
M I T N U R 8 F R AG E N – DAS D I A B E T E S - R I S I KO E R K E N N E N
6
GesundheitsCheck FINDRISK – Auswertung mit Empfehlungen
Unter 7 Punkte
1 Prozent*
Sie sind kaum gefährdet. Eine spezielle Vorsorge oder Vor­beugung ist in Ihrem Fall nicht
nötig. Trotzdem ­schadet es ­natürlich nicht, auf eine gesunde Ernährung und auf ausreichend
Bewegung zu achten.
7 bis 11 Punkte
4 Prozent*
Ein wenig Vorsicht ist für Sie durchaus angeraten, auch wenn Ihr Risiko für eine Diabetes-­
Erkrankung nur leicht erhöht ist. Wenn Sie sichergehen wollen, beachten Sie folgende Regeln:
• Bei Übergewicht sollten Sie versuchen, sieben Prozent des Körpergewichts abzubauen.
• B ewegen Sie sich an mind. 5 Tagen in der Woche je­weils 30 Min. so, dass Sie leicht ins
Schwitzen geraten.
• F ett sollte nur maximal 30% Ihrer Nahrungsenergie ausmachen.
• Der Anteil gesättigter Fettsäuren (vorwiegend in tierischen Fetten) sollte 10% Ihrer
­Nahrungsenergie nicht übersteigen.
• Nehmen Sie pro Tag 30 Gramm Ballaststoffe zu sich (wie z.B. in Vollkornprodukten,
­Gemüse, Obst).
12 bis 14 Punkte
17 Prozent*
Wenn Sie in diese Risikogruppe fallen, dürfen Sie Vor­sorge­maßnahmen auf keinen Fall auf die
lange Bank schieben. Dabei helfen können Ihnen Expertentipps und Anleitungen zur LebensstilÄnderung, die Sie alleine umsetzen. Greifen Sie auf professionelle Hilfe zurück, wenn Sie
merken, dass Sie auf diese Weise nicht zurechtkommen.
15 bis 20 Punkte
33 Prozent*
Ihre Gefährdung ist erheblich: Ein Drittel der Menschen mit diesem Risikograd erkrankt in den
nächsten zehn Jahren an D
­ iabetes. Das Unterschätzen der Situation könnte schlimme Folgen
haben. Im Idealfall nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch. M
­ achen Sie einen Blut­
zuckertest und gehen Sie zur Gesundheitsuntersuchung zu Ihrem Hausarzt („Check-up ab 35“).
Über 20 Punkte
50 Prozent*
Es besteht akuter Handlungsbedarf, denn es ist durchaus m
­ öglich, dass Sie bereits an Diabetes
erkrankt sind. Das trifft für rund 35 Prozent der Personen zu, deren Punktewert über 20 liegt. Ein
einfacher Blutzuckertest kann als zusätzliche Infor­mation hilfreich sein. Allerdings ersetzt er nicht
eine ausführ­liche Labordiagnostik zum Ausschluss einer bereits bestehenden „Zuckerkrankheit“.
Daher sollten Sie umgehend einen Arzt­termin vereinbaren.
* Risiko in Prozent = 4% bedeutet z.B., dass vier von hundert Menschen mit dieser Punktzahl in den nächsten 10 Jahren Diabetes mellitus Typ 2 bekommen können.
GESUNDHEITS-CHECK FINDRISK – CHANCE ZUM HANDELN
7
Vom Verdacht zur Diagnose
I
m Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen
(z.B. Check-up 35) sollte die Glukose im Blutplasma im Fastenzustand untersucht werden.
Ein unauffälliger Nüchtern-Glukosewert heißt
jedoch nicht automatisch, dass ein Diabetes
ausgeschlossen ist. Wenn Sie zum Kreis der
Risikopersonen gehören, sollte bei Grenz­
­
werten (s.u.) sofort und danach alle ein bis drei
Jahre eine weiterführende Diagnostik bei
­Ihrem Arzt erfolgen.
Risikopersonen sind:
•Menschen über 45 Jahre
•Menschen mit BMI (Body Mass Index =
Körper-Masse-Index) ≥ 27 kg/m2
•Menschen mit Bluthochdruck ≥ 140/90 mm Hg
•Menschen mit Fettstoffwechselstörungen
•Menschen mit koronarer Herzerkrankung
oder Durchblutungsstörungen des Gehirns
•Menschen, bei denen Diabetes in der
Familie bereits vorkommt
•Menschen, die schon mal erhöhte Blut­
glukosewerte hatten (siehe Tabelle rechts)
•Frauen, die einen Schwangerschafts­
diabetes hatten (insbesondere die Frauen,
die während der Schwangerschaft mit
Insulin behandelt wurden)
•Frauen, die Kinder mit mehr als 4.000 g
geboren haben
•Frauen mit Polyzystischem Ovar-Syndrom
(Stoffwechselerkrankung bei jüngeren)
Diagnostische Kriterien für Diabetes mellitus
Sofern keine ausgeprägte Hyperglykämie (überhöhter Blutglukosespiegel) mit einer Stoffwechsel-Entgleisung vorliegt (= positiver „Azetontest“ im Urin), sollte die Diagnose wie folgt durch­
geführt werden (Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft):
Glukose-Toleranz-Test (OGTT)
Durchführung eines OGTT am Morgen (nach 8-12-stündiger Nahrungskarenz), nach einer mindestens
3-tägigen Ernährung mit mehr als 150 g Kohlenhydraten/Tag. Patient in sitzender oder liegender Position.
Rauchen und Flüssigkeitszufuhr vor und während des Tests sind nicht erlaubt.
Zum Zeitpunkt 0 trinkt der Patient 75 g Glukose oder eine äquivalente Menge hydrolysierter Stärke, meist
als Dextro®OGT) in 250 bis 300 ml Wasser innerhalb von 5 Minuten. Blutentnahmen zur Glukosebestimmung zu den Zeitpunkten 0 und 120 Minuten (in der Schwangerschaft zusätzlich 60 Minuten). E
­ ine sachgerechte Aufbewahrung der Blutproben bis zur laboranalytischen(!) Messung ist erforderlich.
HbA1c (Hämoglobin A1c)
Die Blutglukose lagert sich chemisch an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff = HbA0) an, wodurch stabiles
HbA1c entsteht. Je höher die Blutglukose und je länger hohe Blutglukosespiegel bestehen, desto höher
ist das HbA1c. Die Bestimmung von HbA1c im Blut dient der Langzeitkontrolle des Diabetes und dessen
Behandlung, denn es korreliert gut mit den mittleren Blutglukose-Werten der letzten 8-12 Wochen
(„Blutglukose-Gedächtnis“).
HbA1c dient auch zur Einschätzung des Risikos von Langzeitschäden bei Menschen mit Diabetes.
Zum Screening auf / zur Diagnose des Diabetes wird die HbA1c-Bestimmung aus verschiedenen
­Gründen jetzt auch in Deutschland empfohlen (www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de).
R I S I KO – D I A B E T E S F R Ü H Z E I T I G E R K E N N E N
8
Symptome des Diabetes
(u. a. Gewichtsverlust, auffälliger Durst und Harnfluss)
und/oder erhöhtes Diabetes-Risiko
(Bestimmung mit Diabetes-Risikotest, z.B. FINDRISK / GDRS)
HbA1c
≥ 6,5%
≥ 48 mmol/mol
*
**
5,7-6,4%
39-47 mmol/mol
< 5,7%
< 39 mmol/mol
Nüchternglukose oder OGTT
NPG > 126 und/oder
2h-OGTT-PG > 200
Diagnose:
Diabetes
Therapie gemäß
Leitlinien
(siehe S. 9)
NPG 100-125 und/oder
2h-OGTT-PG 140-199
NPG < 100 und/oder im OGTT
NPG < 100 und 2h-PG < 140
Aufklärung über Diabetes-Risiko,
Lebensstil-Änderung, Behandlung von Risikofaktoren.
Erneute Risiko-Bestimmung (nach 1, 2 oder 3 Jahren)
Diagnose:
kein Diabetes
* bei Diabetes-Symptomen zusätzlich sofortige Glukose-Messung
** wenn eine Verfälschung des HbA1c-Wertes zu erwarten ist, primär Diagnose durch Glukose-Messung
[NPG = Nüchtern-Plasma-Glukose, 2h-OGTT-PG = 2h-Plasma-Glukose im oralen Glukose-Toleranz-Test, mg/dl]
Erläuterungen zu den Tabellen:
•Typischerweise bestehen die klassischen Symptome eines Diabetes (s.o.) vor allem bei jüngeren
Menschen mit einem Typ-1-Diabetes. Häufig sind
die Beschwerden insbesondere bei älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes untypisch und werden
nicht unbedingt mit der „Zuckerkrankheit“ in Verbindung gebracht.
•In der Diagnostik können eine Vielzahl von Menschen mit einer Glukose-Verwertungsstörung gefunden werden (gelbe Kästen). Hier handelt es
sich um Menschen mit ­einem „Prädiabetes“, bei
denen man ent­
weder eine abnorme Nüchtern­
glukose = IFG (Impaired Fasting Glucose), eine
­gestörte Glukosetoleranz = IGT (Impaired Glucose
­Tolerance) oder beides findet.
• Die Plasmaglukose wird in mg/dl (= mg pro 100 ml)
oder in mmol/l (= Millimol pro Liter) angegeben.
Der Umrechnungs-Faktor ist 18 mg/dl = 1 (mmol/l,
Beispiel: 90 mg/dl (:18) = 5 mmol/l; NPG = Nüchtern-Plasma-Glukose.
• Nüchtern = 8 -12 Stunden keine Kalorienzufuhr, kein
Nikotin, kein Tee oder Kaffee oder andere Getränke.
•Abnorme Nüchternglukose = Nüchtern-PlasmaGlukose erhöht, jedoch noch nicht so stark, dass
man von einem manifesten Diabetes spricht.
• Gestörte Glukosetoleranz = Plasma-Glukose-Wert
nach Traubenzucker-Gabe (*OGTT = orale GlukoseBelastung) ist erhöht, jedoch noch nicht so stark,
dass man von einem manifestem „Diabetes mellitus“ spricht.
Praxisempfehlungen der
Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
DIAGNOSE – PRÄDIABETES UND DIABETES
9
Diagnose Diabetes – was nun ?
J
eder Betroffene kann sehr viel selbst dazu
beitragen, die Therapie optimal umzusetzen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Patient eine für ihn und seinen Diabetes geeignete
Schulung und ein praktisches Training erhält.
Mit gesund erhaltender Ernährung und aus­
reichender körperlicher Aktivität werden gute
Voraussetzungen geschaffen. Das Entscheidende ist eine dauerhafte Umstellung der Lebens-Gewohnheiten. Nur so kann die Behand-
lung – gemeinsam mit guter ärztlicher Beratung
und Betreuung – erfolgreich verlaufen. Der feste Wille zur bewussten Veränderung der Lebensgewohnheiten ist die persönliche Chance.
Das folgende Schema zeigt die Empfehlungen
für die Behandlung des Diabetes nach der Diagnosestellung. Details zu den Therapieleitlinien
der Fachgesellschaften finden Sie unter www.
deutsche-diabetes-gesellschaft.de
Strukturierte Behandlungsprogramme für Typ-1- und Typ-2-Diabetes
(www.versorgungsleitlinien.de; www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de)
Mensch mit
Diabetes
Typ-2Diabetes
Typ-1Diabetes
Risikofaktoren:
+
Basis-Therapie
•Schulung
•Ernährungsberatung
• mehr Bewegung, Sport
•Tabak-Entwöhnung
+
Basis-Therapie
+
Therapie der
Risikofaktoren
Nicht-Erreichen
des individuellen
Therapieziels
Basis-Therapie
und
Tabletten-Therapie
+
•Bluthochdruck
•Fettstoffwechselstörung
• Starkes Übergewicht
•Rauchen
•Schulung
•Ernährungsberatung
• mehr Bewegung, Sport
•Tabak-Entwöhnung
… dazu immer:
Insulin-Therapie
•Mehrfach-SpritzenTherapie
•Insulinpumpen-Therapie
• Nur in Ausnahmen:
Zwei-Spritzen-Therapie
Nicht-Erreichen
des individuellen
Therapieziels
MITEINANDER – ERFOLGREICH BEHANDELN
Insulin-Therapie
mit / ohne
Tabletten-Therapie
10
„Basis-Therapie“ – wichtig für jeden Diabetes-Typ
Ratschläge für mehr Wohlbefinden –
Ernährung, Bewegung, Entspannung
Die Wirkung regelmäßiger Bewegung
Körperliche Aktivität ist eine der Hauptsäulen
in der Therapie des Diabetes. Durch regelmäßige körperliche Aktivität lassen sich
viele positive Effekte erzielen:
Ü seelisches und körperliches Wohlbefinden
steigen
Ü der Blutdruck sinkt
Ü der Ruhepuls sinkt
Ü die Lipidwerte (Blutfette) werden verbessert
Ü die Blutglukose-Werte sinken
Ü die Insulin-Empfindlichkeit wird gesteigert
Ü die Abwehrmechanismen werden verbessert
Ü das körperliche Erscheinungsbild verbessert
sich (Muskelaufbau / Bauchfett-Reduzierung)
Sportliche Spiele
je nach persönlicher
Neigung
2-5 Mal
pro Woche
2-5 Mal pro Woche
je 30 Minuten
so oft wie
möglich
Al
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Sc ord
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it
Unabhängig von der Ursache des Diabetes, der
Dauer der Erkrankung, dem Alter des Betroffenen, dem Grad der möglichen Komplikationen
und der medikamentösen Strategie, ist die Basis-Therapie der Grundpfeiler der Behandlung:
Schulung, Ernährung, körperliche Aktivität,
Tabak-Entwöhnung, Stress-Bewältigung.
In diesem Bereich der Behandlung hat der
Mensch mit Diabetes ein unschätzbares Potenzial, seine persönliche Krankheit günstig zu beeinflussen und diese selbstverantwortlich und
selbstbestimmt zu gestalten.
Der Schlüssel für mehr Wohlbefinden ist das
Zusammenspiel von persönlicher Verantwortung und Gesundheits-bewusstem Verhalten
trotz der um uns herum üppigen Verhältnisse.
Im Klartext bedeutet dies, einen wesentlichen
Teil der Therapie – als Basis – selbst in die Hand
zu nehmen.
Ausgewogene Ernährung
Entspannung/Stressmanagement
PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG – GUTE EINSTELLUNG
Zigarette
Ernährung 11
Man ist, was man isst …
Fett(klos)
Bevorzugen
Sie Lebensmittel, die
regional und saisonal angebaut,
geerntet und verkauft werden. Ein
Saisonkalender (der Verbraucherzentralen) sagt Ihnen, was die aktuelle Jahreszeit auf den Tisch bringen kann.
Stress
Verzichten Sie auf Fertigprodukte
wo immer Sie können! Diese beinhalten viele versteckte Kalorien,
Salze, Fette und Zucker.
Sie sollten täglich etwa 30 g Ballaststoffe (15 g/1.000 kcal) zu sich
nehmen. Das erreichen Sie, indem Sie täglich Gemüse und Obst
essen, mehrmals pro Woche Hülsenfrüchte
und den Großteil der Getreideprodukte als
Ausdauer
Kraft
Vollkorn-Nahrungsmittel
verzehren.
Bei alkoholischen Getränken gilt: Weniger ist
mehr! Eine Alkoholaufnahme von maximal 20 g
für Männer und 10 g für Frauen wird als geStress
sundheitsverträglich angenommen (20 g Alkohol sind enthalten in: ½ Liter Bier, ¼ Liter
Wein oder 2 cl Weinbrand). Nach Möglichkeit
sollten Sie Alkohol nur am Wochenende zu
Alkohol
sich
nehmen, z. B. in Form eines trockenen
Suchtmittelkonsum
Weißweins oder einer Weinschorle
zum
Essen.
Mehr Ruhe und Gelassenheit durch
Entspannung
Zigarette
Arbeitsstress, Hektik und Termindruck sind nur einige Situationen, die
das persönliche Wohlbefinden stören
und Ihren Stoffwechsel negativ beeinflussen können. Mit einer Vielzahl
Fett(klos)
von Entspannungstechniken kann
dem Stress effektiv entgegen geDehnung
undBurn-out
Koordination
Entspannung
wirkt
und ein
vermieden werden.
Beweglichkeit
Doch was ist der ideale Weg, den AlltagsBeim Fettverzehr steht Qualistress zu bewältigen und mehr Ruhe und
tät statt Quantität im VorderStress
Gelassenheit
zu gewinnen? Es gibt sehr vergrund. Meiden Sie versteckte
schiedene Entspannungstechniken z.B. AtemFette (z.B. in Wurstwaren oder Gebäck) und
übungen, progressive Muskelentspannung,
bevorzugen Sie eher magere Fleischwaren
autogenes Training, Yoga, Qi Gong,
wie Schinken. Fisch dagegen sollten Sie sehr
Tai Chi etc).
regelmäßig verzehren, am besten Seefisch
(Hering, Makrele, Lachs, Tunfisch). Für Salate
Individuelle
Moderate
Jeder Schritt zählt
Einige davon sind – auch im Alltag,
und Anpassung
Rohkost verwenden
Sie am besten
Bewegung
bei der Arbeit – einfach umsetzOlivenöl und/oder Rapsöl.
bar. Eine professionelle Anleitung sollte allerdings
Trinken Sie täglich etwa
immer erfolgen,
1,5 Liter Wasser,
Yoga
bevor
Sie die Methode
selbmöglichst ungeAusdauer
Kraft
Dehnung und
Beweglichkeit
ständig durchführen.
süßten Tee
348
11:35 Aoder Kaffee
und meiden Sie
10:23
Fruchtsäfte und
vor
allem
Schrittzähler
Pulsuhr
Aktivitätsmesser
Limonaden.
125
Moderate
Schritt
F U N DA M E N TA L – E R N Ä HIndividuelle
RUNG, BEWE
G U N G , E NJeder
T S PA
N Nzählt
UNG
Anpassung
Bewegung
Koor
12
Strukturierte Behandlung des Diabetes (DMP)
I
Sch
u
ng
stik
Ärzte no
llu
al
An
betes-Zentre
Dia
n
n strukturierten Behandlungsprogrammen
Individuelle Betreuung durch Ärzte und ande(auch Disease-Management-Programme /
re Experten bildet die Grundlage für diese
DMP genannt) kommen Behandlungs­
Form der integrierten Versorgung. Für die
methoden zum Einsatz, die in wisBetroffenen ist die Teilnahme an eisenschaftlichen Studien auf
nem Behandlungsprogramm
beraterin
etes
n
b
Wirksamkeit, Nutzen und
freiwillig und prinzipiell kose
a
n
Di
Schaden sorgfältig untertenfrei.
Dia
g
sucht wurden.
Nach ausführlichen Inn
g
lu
Ziel dabei ist es, das
formationen vom beRisiko von Folgeschähandelnden Arzt und
den wie auch eine
der
Krankenkasse
Verschlechterung der
muss eine schrift­
Krankheit weitestgeliche
Einwilligung
hend zu verhindern
durch den Patienten
ys
und die Lebensqualierfolgen.
e
ste
tät der Betroffenen zu
n
i
E
erhalten oder zu ver­
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Gesundheits-Pass Diabetes
Der Gesundheits-Pass Diabetes ist ein persönlicher Diabetes-Ausweis für Betroffene (Erwachsene und Kinder/Jugendliche), der alle
notwendigen Informationen über Wohlbefinden, Blutdruck, HbA1c, Plasmaglukose usw.
enthält und somit die Behandlung und Kommunikation zwischen dem Patienten und den
Ärzten, aber auch zwischen den Ärzten verbessern hilft. Damit haben die Patienten und
behandelnden Ärzte einen Überblick über den
Verlauf und Erfolg der Therapie. Außerdem
sollten persönliche Ziele mit dem Arzt vereinbart und anstehende Untersuchungstermine
eingetragen werden. Entscheidend für den Erfolg ist: Der Betroffene führt die Therapie
selbst aus – die Diabetes-Experten unterstützen ihn dabei.
T H E R A P I E – W I S S E N S C H A F T U N D E R FA H R U N G
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Mögliche dramatische Folgen von Diabetes
D
er Diabetes in all seinen individuellen Ausprägungen und Verläufen wird wesentlich
von der Stoffwechsel-Einstellung und der Therapie von Arteriosklerose-Risiken wie u. a. Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen bestimmt. Werden diese Risiken entsprechend
der individuellen Therapieziele erreicht, hat der
Mensch mit Diabetes die große Chance, keine
oder verzögert und weniger ausgeprägte
­Sekundärfolgen des Diabetes zu entwickeln.
Dabei ist es extrem wichtig, Diabetes und die
Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen, um
eine leitliniengerechte Behandlung einzuleiten.
Der Mensch mit Diabetes ist vorwiegend gefährdet von Durchblutungsstörungen an den
kleinen (mikrovaskulär) und großen (makro­
vaskulär) Blutgefäßen und am Nervensystem.
Mikrovaskulär
Gehirn
Cerebrale Mikroangiopathie:
Chronisches, hirnorganisches
Psychosyndrom [HOPS]
Die Komplikationen entwickeln sich über viele
Jahre und sind auf jeder Stufe der Entwicklung
dieser Erkrankung diagnostizierbar und gut zu
behandeln, je früher desto besser.
Bei Menschen mit Diabetes besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für psychologische (z.B.
Depression, Ängstlichkeit, Diabetes-bedingte
Belastungen, Akzeptanzprobleme) und soziale
(u.a. zwischenmenschliche Bindungen, Vor­
urteile, Stigmatisierung, Diskriminierung) Probleme. Diese können sich auf Therapietreue
und -zufriedenheit sowie die Komplikationen
des Diabetes auswirken. Unzureichende medi­
zinische Ergebnisse und hohe Gesundheitskosten sind nicht selten die Folge. Daher sind
bei der Betreuung auch diese Aspekte dringend zu berücksichtigen.
Makrovaskulär
Gehirn
Schlaganfall
2-4-fach erhöhtes Risiko
für Schlaganfall
Augen
Diabetische Retinopathie /
Makula-Degeneration
Häufigste Erblindungsursache
der Bevölkerung
im erwerbstätigen Alter
Nieren
Multifaktorielle Nephropathie
Hauptursache der terminalen
Niereninsuffizienz
Nerven
Diabetische und/oder
toxische Neuropathie
betrifft ca. 50% aller Diabetiker
Herz
Koronare Herzerkrankung
Herzinsuffizienz
2-6-fach erhöhtes Risiko
Beine
Periphere
Verschlusskrankheit
3-5x mal häufiger
Diabetisches Fuß-Syndrom
Hauptursache nicht-traumatischer
Amputationen der unteren Extremitäten
D I A B E T E S – D R A M AT I S C H E F O L G E E R K R A N K U N G E N
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Mit Diabetes leben – welche Experten
helfen weiter ?
I
n vielen Regionen existiert bereits ein Netzwerk zur Diabetes-Versorgung. Bundesweit
gibt es eine Vielzahl von Diabetes-Experten,
allen voran Diabetologen und deren Teams
und Hausärztlich-tätige Internisten und Allgemeinmediziner. Bei entsprechenden Komplikationen stehen z.B. Kardiologen und Nephrologen flächendeckend zur Verfügung. Der Diabetes ist eine typische Krankheit für eine interdisziplinäre Betreuung. Nutzen Sie die Kompetenz der Experten, damit Sie die bestmögliche
Betreuung und Versorgung für Ihren persönlichen Diabetes erhalten.
Fachgesellschaft Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG ausgebildet und anerkannt. Sie
helfen Ihnen, Ihre Krankheit im Alltag zu meistern und führen – gemeinsam mit Ärzten –
strukturierte Basis-Schulungen und -Trainingskurse durch und kümmern sich um problemorientierte Zusatzschulungen.
Bei Diabetes…
sensibilisieren informieren eigene Position bewußtmachen
Hausarzt
motivieren Die Hausärzte sind für die Diabetes-Grundversorgung – von der Diagnose bis zur Therapie – verantwortlich.
Diabetologische Schwerpunktpraxis
Diabetologische Schwerpunktpraxen verfügen
über eine spezielle Qualifizierung mit Ausbildung und Anerkennung durch die Deutsche
Diabetes Gesellschaft (DDG) und/oder die
Landesärztekammern. Kontaktdaten von spezialisierten Diabetes-Ärzten finden Sie unter
www.diabetes-risiko.de oder auf anderen
Websites wie z.B. www.deutsche-diabetesgesellschaft.de; www.diabetes-deutschland.de
oder www.diabetesweb.de
Sie können aber auch bei der DiabetesStiftung
DDS per E-Mail ([email protected]) die
Adressen der Spezialisten in Ihrer Umgebung
erfragen.
Diabetesberaterin
und Diabetesassistentin
Diabetesberaterinnen und Diabetesassistentinnen sind umfangreich nach Curricula der
Handlungsfähig- keit stärken Selbsthilfegruppen
In jeder Region existieren Selbsthilfegruppen
für Menschen mit Diabetes. Auskunft darüber
gibt es bei den betreuenden Ärzten, dem Gesundheitsamt, Ihrer Krankenkasse oder in der
Apotheke. Viele Selbsthilfegruppen sind in den
jeweiligen Landesverbänden des Deutschen
Diabetiker Bundes (DDB) organisiert. Informationen bekommen Sie über die Bundesgeschäftsstelle: Telefon 0561 / 7 03 47 70,
E-Mail: [email protected] bzw. unter
www.diabetikerbund.de
Auch bei diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe (www.diabetesde.org), E-Mail: info@
diabetesde.org, Telefon: 030 / 2016770 erhalten Sie kompetente Hilfe bei den vielfältigen
Problemen, die bei dieser Krankheit auftreten
können.
GUTE VERSORGUNG – UNTERSTÜTZUNG DURCH EXPERTEN
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Krankenhaus / Klinik
Informationen / Medien
In bestimmten Krankenhäusern und Kliniken
findet man Spezialisten für die DiabetesVersorgung (für komplizierte StoffwechselEinstellungen, bei Folgekrankheiten und
schwierigen Fällen) und bei erforderlichen
nicht Diabetes-bedingten stationären Aufenthalten. Aktuell gibt es etwa 150 solcher Einrichtungen, die eine entsprechende Qualifizierung der DDG besitzen und zertifiziert sind.
Auch diese Adressen sind im Internet: www.
deutsche-diabetes-gesellschaft.de und auch
www.diabetes-risiko.de oder sie können einfach per E-Mail erfragt werden:
[email protected]
Die Eigeninitiative und die Eigenverantwortung eines Menschen mit Diabetes
spielen bei dieser Erkrankung eine mitentscheidende Rolle.
Daher sind Informationen in den verschiedensten Medien zusätzlich empfehlenswert.
Zeitschriften sind z.B. das „Diabetes Journal“
(monatliche Mitglieder-Zeitschrift des DDB)
und der „Diabetes Ratgeber“ (kostenlos, monatlich in der Apotheke, Mitherausgeber DDS,
www.diabetes-ratgeber.net).
Im Notfall (z. B. schwere StoffwechselEntgleisung wie eine Unterzuckerung)
kann jede Klinik helfen.
Apotheke
In der Apotheke gibt es Medikamente, Hilfsmittel wie z.B. Plasmaglukose-Teststreifen
und Messgeräte (Blutglukose, Blutdruck) sowie Informationen rund um das Thema
Diabetes mellitus. Eine Anzahl von
Apothekern ist speziell in
Diabetes ausgebildet und
von der Fachgesellschaft DDG sowie den Landesapothekerkammern
zertifiziert.
Info-Medien der DDS: REPORT, Newsletter,
Mitteilungen in Fachzeitschriften ‚Diabetes
aktuell‘ und ‚Der Diabetologe‘.
Bücher-Tipps und viele Informationen zum
Thema gibt es z. B. unter www.diabetesdeutschland.de, www.diabsite.de oder auf
der Website der Dachorganisation diabetesDE
unter www.diabetesde.org bzw. direkt auf
Anfrage bei der DDS.
Diabetes-Bedarf/
Versandhandel
Bei speziellen Fachhändlern können (auch online)
verschiedene Hilfsmittel, zugelassene Medizin- und Diagnostik-Produkte sowie vielfältige
Informationen bezogen werden.
DiabetesStiftung DDS im Internet:
www.diabetesstiftung.de
HILFE DURCH SELBSTHILFE – INFORMATIONEN DURCH MEDIEN
WEG/1112025 – 6. Auflage
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Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) · Staffelseestraße 6 · 81477 München · [email protected]
DDS – FÜR DIE MENSCHEN. GEGEN DIABETES.
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