somatoforme unspezifische Körperbeschwerden

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UmgangmitPa*entenmit
„unspezifischen“
(somatoformen,funk*onellen)
Körperbeschwerden
inderHausarzt-Praxis
Dr.BernhardLache
FacharztfürAllgemeinmedizin,Hausarzt
HÄV-FortbildungBremen,09.12.2015
AngabenzuInteressenkonflikten1
EigentümerinteresseanArzneimiTeln/Medizinprodukten
(Patente,Urheberrechte,Verkaufslizenzen)
Nein
GeschäZsanteile/Ak*enanUnternehmender
GesundheitswirtschaZ
Möglich(Ak*en-Fonds,die
solcheAnteileenthalten
können)
persönlicheBeziehungenzuVertretereinesUnternehmensder
GesundheitswirtschaZ(z.B.Partnerdortangestellt)
Nein
HonorarefürBerater-/Gutachtertä*gkeitaußerhalbder
Nein
üblichenPa*entenbetreuungalsHausarzt/-ärz*n,bezahlte
MitarbeitimwissenschaZlichenBeirateinesUnternehmensder
GesundheitswirtschaZ(z.B.Arzneiindustrie,Medizinprodukte),
eineskommerziellenAuZragsins*tutsodereinerVersicherung
HonorarefürVortrags-undSchulungstä*gkeitenoderbezahlte
Autoren-oderCo-AutorenschaZenimAuZrageinessolchen
Unternehmens
Nein
HonorarefürAnwendungsbeobachtungenoderklinische
AuZrags-Studienderpharmazeu*schenoderMedizin-GeräteIndustrie
Nein
AngabenzuInteressenkonflikten2
ErstaTungvonReise-oderÜbernachtungskostenfüreinen
KongressodereineFortbildungsveranstaltungdurchein
UnternehmenderGesundheitswirtschaZ
Nein
ErstaTungvonTeilnahmegebührenfüreinenKongressodereine Nein
FortbildungdurcheinUnternehmenderGesundheitswirtschaZ
Gelder(auchGeräte,Materialien,organisatorischeHilfestellung Nein
oderUnterstützungbeiderAbfassungvonManuskripten)fürein
vonmirini*iertesForschungsvorhabenauseinemUnternehmen
derGesundheitswirtschaZ
IchverdieneGeldmitderklinischenProzedur,überdieichin
diesemVortragberichte
Hausarzt,
Psychosoma*sche
Grundversorgung
Ideelle,persönlicheInteressenkonflikte
DEGAM-u.MEZIS-Mitglied
Lernziele
•  BedeutungvonunspezifischenKörperbeschwerdeninder
Hausarzt-Praxiskennen
•  „Begriffswirrwarr“indiagnos*schenTerminologieklären
•  EigenenUmgangmitsolchenPa*entenreflek*eren
•  SchädlicheundhilfreicheElementeinderArzt-Pa*entBeziehungkennenunddisku*eren
•  Dieak*veGestaltungeinerempathischenArzt-Pa*ent-
BeziehungistoZdiewich*gsteunddieeinzignö*geTherapie
WelcheProblemeerlebenSieimUmgangmit
denPa*enten?
Dysfunk*onaleBeziehungsmuster
Ichbildemirdas
dochnichtein!
Dasmussdoch
eineUrsache
haben
Erwirdnicht
einsich*gsein.
WievielZeitwird
michdasjetzt
kosten?Wernicht
hörenwill,….
Hoffentlich nimmt
er mich ernst
nachI.Veit
Wirhabennichts
gefunden!
HäufigeProbleme−einesubjek*veAuswahl
• 
SchwierigeArzt-Pa*ent-Beziehung:Unsicherheit,
Ratlosigkeit,Frustra*onbisÄrger,Aggressionund
AbwehraufArzt-Seite
• 
Krankheitsmodell?WievermiTeln?
• 
Zeitaufwändig
• 
DefiziteinunsererAusbildung,v.a.kommunika*v
• 
(Angstvor)Übersehen„soma*scher“Erkrankungen,
Herausforderungsoma*scheDD!
• 
IatrogeneSoma*sierungundChronifizierung
• 
.........
Unser„Krankheits-System“
„EinGesundheitssystem,dasmehraufReparaturund
VersorgungalsaufSelbstverantwortungundPräven*on
ausgerichtetistundkontraproduk*vefinanzielleAnreizefür
krankheitsbezogenesVerhaltenundappara*veMaßnahmen
staTfürgesundesVerhalten,Gesprächsleistungenund
Vermeidungunnö*gerMaßnahmensetzt,wirkt
beschwerdeunterhaltend“
S3-LL2012
2012
S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung
Tabelle 3.1: Klinisch relevante Beschwerden, Syndrome und Krankheitsbilder aus den
verschiedenen Fachdisziplinen, auf die sich diese Leitlinie bezieht (Angaben der Mandatsträger
der mitwirkenden Fachgesellschaften)
Psychosomatische
Medizin
Psychiatrie
Klinische und
Medizinische Psychologie
Allgemein- und
Familienmedizin
S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung
Somatisierungsstörung
Undifferenzierte Somatisierungsstörung
Somatoforme autonome Funktionsstörung
Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
Hypochondrische Störung
Dissoziative Störungen der Bewegung und Empfindung (Konversion)
(Nicht wahnhafte) Körperdysmorphe Störung
Neurasthenie
„larvierte“ oder „somatisierte“ Depression
Wichtige Allgemeinsymptome: Abgeschlagenheit, Leistungsknick, außergewöhnliche
Müdigkeit, Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Essstörung,
Kreislaufbeschwerden, Konzentrationsstörung, Gedächtnisstörungen, Juckreiz
Abdominelle Beschwerden (Reizmagen und Reizdarm): Übelkeit, Erbrechen,
Völlegefühl, Druckgefühl, Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Luftschlucken,
vermehrtes Aufstoßen, Sodbrennen; Meteorismus, Schluckauf, Flatulenz, postprandiale
dyspeptische Beschwerden, Diarrhöen, häufiger Stuhldrang, Obstipation, Pruritus ani;
Kribbeln im Bauch, Appetitverlust, Speisenunverträglichkeit, schlechter Geschmack im
Mund oder stark belegte Zunge, Mundtrockenheit, Zungenbrennen
Unterbauchbeschwerden/Urogenitale Beschwerden: chronische
Unterbauchschmerzen, Pelvipathiesyndrom
Urogenitaltrakt (Reizblase, Urethralsyndrom, Prostatadynie): Häufiges und/oder
schmerzhaftes Wasserlassen, Gefühl erschwerter Miktion, Schmerzen im
Unterbauch/Damm, Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr; beim Mann:
funktionelle Sexualstörungen, Impotenz oder Störungen des Samenergusses; bei der
Frau: schmerzhafte und unregelmäßige Regelblutungen, ungewöhnlicher oder verstärkter
Ausfluss, sexuelle Gleichgültigkeit, unangenehme Empfindungen im oder am
Genitalbereich, funktionelle Sexualstörungen
Thorakale Beschwerden: Herzrasen oder Herzstolpern, Atemhemmung/
Atembeklemmungen, Druckgefühl/Beklemmungsgefühl/Stiche in der Herzgegend;
Atmungsstörungen z. B. Hyperventilieren; Globusgefühl, Dysphagie, retrosternale
Schmerzen
Nervensystem und Sinnesorgane: Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen,
Muskelschwäche, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Kloßgefühl, Flüsterstimme oder
Stimmverlust, Sinnestäuschungen, Verlust von Berührungs- oder Schmerzempfindungen,
unangenehme Kribbelempfindungen, Doppelbilder, Ohrgeräusche, Verlust des
Hörvermögens, Krampfanfälle, Gedächtnisverlust, Bewusstlosigkeit, ticartige
Erscheinungen
Muskuloskelettal: Arthritische Beschwerden, Wirbelsäulen-Syndrome, Verkrampfungen,
Verspannungen.
Schmerzen unterschiedlichster Lokalisation: Kopf- oder Gesichtsschmerzen,
muskuloskelettale Schmerzen (Rücken, Arme oder Beine, Gelenke),organbezogene
Schmerzen (Magen-/ Darm, Brust)
Orthopädie und
Schmerztherapie
Rückenschmerzen
Nackenschmerzen /Schleudertrauma)
Fibromyalgie-Syndrom/ Ganzkörperschmerzen/ „Chronische Schmerzen in mehreren
Körperregionen“
Schmerzen nach Operation
Arbeits- und
Umweltmedizin
Multiple Chemikalienunverträglichkeit (MCS)
Elektro-Hypersensitivität
Sick building syndrome
Amalgamüberempfindlichkeit
Beschwerden, die auf Expositionen mit Holzschutzmitteln, Lösungsmitteln, Insektiziden
und Schwermetallen bezogen werden
Arbeitsplatzbezogene Schulter- und Rückenschmerzen
fi
i
s
s
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k
l
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l
l
a
Par
Psychovegetatives Syndrom
ff
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g
Be
Allgemeine Innere Medizin
Gastroenterologie
Kardiologie
Pulmonologie
Rheumatologie
Reizmagen/Reizdarm-Syndrom
Chronische Müdigkeit/ Chronic Fatigue Syndrome
Fibromyalgie-Syndrom
Atypischer Brustschmerz
Mitralklappenprolaps
Hyperventilationssyndrom
Post-Lyme (Borreliose)-Syndrom
Candida-Hypersensitivitäts-Syndrom
( Golfkriegssyndrom)
Neurologie
(Spannungs-) Kopfschmerz
Atypischer Gesichtsschmerz
Nicht-epileptische („psychogene“) Anfälle
Schwindel
Psychogene Bewegungsstörungen
n
o
ka*
Gynäkologie und Geburtshilfe Chronischer Unterbauchschmerz der Frau
Vulvodynie
Chronischer vaginaler Pruritus/ chronischer vaginaler Fluor
Dysmenorrhoe
Dyspareunie
Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde
psychogene Hörstörung
(Tinnitus)*
psychogener Schwindel
psychogene Aphonie
psychogener Globus, psychogenes Räuspern oder Husten
Glossodynie
Körperdysmorphe Störung
psychogene (pseudoallergische) Reaktionen
Urologie und Sexualmedizin
Psychogene Blasenentleerungsstörung
Psychogener Harnverhalt
Reizblase, Enuresis diurna et nocturna im Erwachsenenalter
Urethralsyndrom (Frau)
Urogenitalsyndrom-Beckenbodenmyalgie (Frau)
Interstitielle Zystitis (Frau)
Rezidivneigung der Urethrozystitis (Frau)
Chronischer Beckenschmerz/ Prostatodynie (CPSS) (Mann)
Anogenitales Syndrom (Mann)
Vegetative Dystonie
r
r
a
w
r
r
i
sw
Dermatologie
Allergologie/Immunologie
Pseudo-Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Multiple Chemikalienunverträglichkeit (MCS)
Somatoformer Juckreiz (Pruritus sin materia)
Dysästhesien der Haut (z.B. Scalp Dysästhesie) somatoformer Haarausfall (diffuses
Effluvium) Glossodynie (Zungenbrennen)
Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
(Somatoforme) „Prothesenunverträglichkeit“ (Druck, Schmerz, Fremdkörpergefühl,
Geschmacksveränderung, Veränderung des Speichelflusses ohne somatische Erklärung)
Mundtrockenheit bzw. Glossodynie/Zungenbrennen/Burning Mouth Syndrom
Atypischer bzw. idiopathischer Kopf- oder Gesichtsschmerz, „atypische Odontalgie“,
muskuloskelettale Schmerzen
Bruxismus, Craniomandibuläre Dysfunktion (Schmerzhafte Funktionsstörung der
Kiefergelenke und der Kaumuskulatur, Schmerzen)
"Amalgam-Syndrom"/Amalgamüberempfindlichkeit, andere Unverträglichkeiten, z.B. von
Zahlfüllmaterialien
Schluckbeschwerden, psychogener Würgereiz, Übersteigerte Würgreaktionen
Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
(Körperdysmorphe Störung)
*Anmerkung der DGHNO: Tinnitus stellt ein Symptom unterschiedlicher Ursachen dar. Neben otogenen Ursachen
müssen zusätzliche, außerhalb des Ohres gelegene Auslöser und Verstärkungsfaktoren individuell ermittelt oder
ausgeschlossen werden. Wenn Tinnitus als besonders quälend und beeinträchtigend erlebt wird, kann er Ausdruck
einer somatoformen, differenzialdiagnostisch auch depressiven, Angst- oder Anpassungsstörung) sein.
9
Defini*on
„Medizinisch“oder„soma*sch“nichthinreichenderklärte
Körperbeschwerden
(medicallyunexplainedphysicalsymptoms=MUPS)
sind
körperlicheBeschwerden,fürdieauchnachsystema*scher
Abklärungkeinehinreichendesoma*scheKrankheitsursache
gefundenwird.
S3-LL2012
Funk*onelleodersomatoformeStörung?
•  WiewürdenSiesichalsPa*entmitderDiagnosefühlen?
•  ...Problemedurch„Nega*vdefini*on“(à„soma*schunerklärt“)
–  „Siehabennichts“à„Ichbildemirdasdochnichtein!“
–  UnterschiedlicheAnsichtenüberBedeutungvonBefunden,wann
Diagnos*k„abgeschlossen“
–  FördertAusschlussdiagnos*kmitVerzögerungadäquater
Therapie
•  ...allebislanggebräuchlichenBegrifflichkeitenletztlich
unzureichend
S3-LL2012
Esfehlteinguterdiagnos*scherBegriff...
•  Terminologieistuneinheitlich,teilweiseunscharf,
s*gma*sierendundunzureichendakzep*ert
•  ...Problemedurch„Nega*vdefini*on“(à„soma*schunerklärt“)
–  FördertAusschlussdiagnos*kmitVerzögerungadäquater
Therapie
–  UnterschiedlicheAnsichtenüberBedeutungvonBefunden,wann
Diagnos*k„abgeschlossen“
–  „Siehabennichts“à„Ichbildemirdasdochnichtein!“
•  ...allebislanggebräuchlichenBegrifflichkeitenletztlich
unzureichend
S3-LL2012
Sicherheitdurch
einE*keTfürdasUnerklärliche
Von„Befindlichkeits-“bis
„Soma*sierungsstörung“
„Befindlichkeits-
störung“
Krank
gesund
Prävalenz
Kurzzei*ge,leichte
„MUPS“
“SomatoformeStörung“/
Funk*onelleSyndrome
„Soma*sierungsstörung“
Symptombelastung(Stärke/DauerFunk*onseinschränkung)
psychischeKomorbidität
Gesundheitskosten
UnspezifischeKörperbeschwerden–
sehrhäufiginderHausarztpraxis!
•  40-50%mitmind.1medizinisch„unerklärtem“Symptom
•  „SomatoformeStörung“nachICD-10/DSV-IV:
–  Lebenszeit-Prävalenz40%
–  Punktprävalenzca.30%
(Bevölkerung4-10%,Spezialis*scheFacharzt-Praxenbisca.50%?,
Psychotherapie/Psychiatriebis70%(S3-LL))
•  „Soma*sierungsstörung“nachICD-10/DSV-IV:
Punktprävalenz1-6%
HallerHetal.,Somatoformdisordersandmedicallyunexplainedsymptomsin
primarycare—asystema*creviewandmeta-analysisofprevalence.DtschArzteblInt
2015
EtwasEpidemiologie...
• 
• 
• 
• 
Frauen:Männer=2-3:1
AuchbeiÄlteren!
Bei50%mehrere„funk*onellesoma*scheSyndrome“
PsychischeKomorbiditätmitSchweregradzunehmend
(Depresssion,Angst,PTBS,Sucht(Alkohol,Medikamente),
Persönlichkeitsstörungen)
• 
• 
• 
• 
HoheGesundheitskosten,direktundindirekt
Lebenserwartungnormal
Suizidrisikov.a.beichronischenSchmerzenerhöht
Verlaufbei50-75%leicht,10-30%schwer
BedeutungdesHausarztes
•  TragfähigeundvertrauensvolleBeziehungistoZschon
vorhanden
•  ErlebteAnamnese(Vor-Erkrankungen,Familie,Biographie
Lebenssitua*onoZschonbekannt)
•  Kein„Psycholabel“
•  behutsamerWegvonorganischemhinzubio-psychosozialenKrankheitsmodellmöglich
•  Allgemeinmed.„AbwartendesOffenhaltennach
AusschlussvonAGV“hierbesondershilfreich
WelcheSymptomesindhäufig?
Symptoma*k
•  HäufigsteErscheinungsformen:
–  SchmerzenunterschiedlicherLokalisa*on
–  StörungenvonOrganfunk*onen
–  Erschöpfung/Müdigkeit
•  KrankheitsbezogeneÄngstehäufig,
könnendominieren(dann=„Hypochondrie“)
Wasisthilfreich?Wasschädlich?–
Haltung,Diagnos*schesVorgehen,Therapie
1.jederalleine5Minüberlegen>No*zen.
2.15mininderGruppe:Ideendisku*eren
àErgebnisseinS*chworten(1-2Wörter!GROß!)auf
Karteikartensammeln(Grün=hilfreich,rot=schädlich)
3.amEnde1Sprecherbes*mmen
WelcheeigeneHaltungisthilfreich?
•  Wertschätzend(„ernstnehmen“,leidernichtselbstverständlich!),
empathisch
•  Zurückhaltend,aberecht
(„Nichtalles,wasechtist,willichsagen,dochwasichsage,sollechtsein“)
•  Symptom-undbewäl*gungsorien*ert
•  Ak*vstützend
•  Gelasssen,geduldig
•  Medizinischsorgfäl*g
•  Biopsychosozial
(„Sowohl-als-auch“staT„Entweder-oder“)
Keinerhatbisherherausgefunden,
wasmirfehlt.
Ichhoffesehr,dassSiemirhelfenkönnen.
Interak*onaleFalle−
Idealisierung,EnTäuschung,Entwertung
Posi*v-Spirale
HoheAnsprücherela*vieren:
Bewäl*gungstaTHeilung
Soma*scheDiagnos*k−wieundwieviel?
•  bismanselberausreichendsicherist!
•  regelmäßigekörperlicheUntersuchung(àArzt-Pa*ent-
Beziehung!)
•  systema*sch,gestuZ,nichtredundant(àVorbefundesichten,
einordnendbesprechen!),festgelegteBegrenzung
•  zeitlichgeraz
•  entkatastrophisierendvorbesprochen
•  beineuar*genBeschwerden/Warnsymptomen(àAGV?!)
Ergänzungenprüfen
•  àvorunnö*ger/schädigenderDiagnos*kschützen
(„Quartärpräven*on“)
BeruhigungdurchDiagnos*k?
•  Werwirdberuhigt:ArztoderPa*ent?
•  Vielsoma*scheDiagnos*k
àSignalanPa*ent:Arztweißnichtwasesist,findet
nichts,glaubtaberauchanorganischeErkrankung
àUnsicherheit!
HilfreicheStrukturundGrundsätze
•  Inves*ereindenAnfang
•  AbwartendesOffenhaltenmitsoma*scherundpsychosozialer
Diagnos*kparallel
•  Beschwerdeunabhängige,zeitlichklarbegrenzteTermine
•  KlareZuordnungPa*ent−Arzt
•  BestmöglicheLebensqualitätistwich*geralsUrsachenklärung
•  Schweregrad-abhängigeBehandlung
Erstkontakt−
empathischeBeziehungherstellen
1.AnnehmenderBeschwerdeklage
• offeneFragen,ak*vesZuhören
• Alarmsymptome?WeitereSymptome?
2.KontextderBeschwerdenund
Funk@onsfähigkeitklären
„WannsinddieBeschwerdenzumerstenMal
aufgetreten?“„WassagtIhreFrau/IhrMann/etczuIhren
Beschwerden?“
„WasbedeutetdasSymptomfürSie,fürIhrenAlltag?
3.PsychosozialeAspekte
markieren/spiegeln
psychosozialenHinweisenRaumgeben,beiläufig
nachfragen,abernichtserzwingen
Verstehenbekundenbzw.ermu*gendeKommentare
4.Erweiterungdes
Erklärungsmodells
• Krankheitskonzepterfragen
• ggf.eigenesModellansprechen,àallltagssprachliche
Metaphern
5.KörperlicheUntersuchung
6.ZusammenfassungundPlanung
AngelehntanVeitundSchäfert,2012
• zusammenfassenlassen
• „IstnochetwaswichLgfürSie?“
• diagnost.Maßnahmenerarbeitenundwahrscheinlich
unauffälligesErgebnisvorwegnehmen
• nächstenTerminvereinbaren
Zweitkontakt−
KlärenundRessourcenak*vieren
1.Befundbesprechungund
Rückversicherung
„EskönnteverwirrendfürSiesein,dass…“,
2.ggf.VerdachtsdiagnosemiSeilen
undKrankheitsmodellentwickeln
• z.B.„chronischeMüdigkeit“,„Körperschmerzen“,
„körperlicherStress“,„nervöseBlase/Darm“
• Psychoeduka*on:z.B.TeufelskreisSchonung,Angst
3.ErweiterteAnamnese
• AktuelleLebenssitua*on/Biografie/HerkunZsfamilie?
Arbeit,PartnerschaZ,Rentenbegehrenetc.?
• BedeutungdesSymptoms?:„Waswäreanders,wenn
SiedasSymptomnichthäSen?
4.Bewäl@gungsstrategien
undRessourcenak@vierung
• bisherigeerfragen/benennenundwürdigen
• Beziehungsmodus?
• beiAngst:AkLvierungstaSSchonung
• beiDepression:BewälLgungwürdigen
• ggf.Medikamente
• Ressourcen-orien*erte,gestuZeAk*vierungmit
bewusstemWechselvonBelastung/Anspannungund
Erholung/Entspannung
5.Behandlungsplanung
• Terminstruktur
• ggf.AbwartendesOffenhalten
• Wenige,erreichbareZieleabsprechen
AngelehntanVeitundSchäfert,2012
DriTkontakt,Folgeterminnach2-6Wochen
Veränderungenerfassenundklären,
Ressourcenorien*erteAk*vierung
1.Washatsichverändert?Erfragenvon
BeobachtungenundErlebnissendes
Pa@enten
„WoistesIhnengelungen,etwaszuverändern,etwas
Neuesanzufangen?„Washatsichverändert:PosiLv/
NegaLv?Beobachtungen?,Erlebnisse?“
„WashatIhnengutgetan?WosindSiestolzaufsich?
Wassolltenichtnocheinmalpassieren?“
2.Ggf.körperlicheUntersuchung
3.KlärungundKontextualisierung
KlärenvonKonfliktenundGefühlen,beimEinordnen
helfen
BezugzumBeziehungsgefüge
„WiekommtIhreFamiliemit…zurecht?“„Wassagendie
anderenzuIhrenVeränderungen?“
4.Zwischenbilanz
• Zieleerreicht?
• YellowoderRed-Flags?
5.Ressourcenorien@erteAk@vierung,
weitereZielegemeinsamfestlegen
„WasmöchtenSiebiszumnächstenMalerreichthaben?“
Sehrgut,könnenSiesichvorstellen,dasfortzuführenoder
möglicherweisenochetwasdraufzulegen?“
AngelehntanVeitundSchäfert,2012
Erstkontakt/Zweitkontakt:HerstellungeinerempathischenBeziehung
GemeinsamerPlanderDiagnosefindung
anfänglichesManagement
Wiedereinbestellungnach2-6Wochen
Gemeinsame Verlaufsbeurteilung des Behandlungserfolges nach 2-6 Wochen
Einteilung des Schweregrades nach 3 Monaten
Partizipative
Entscheidungsfindung
Leichter Verlauf IrisVeit,2012
Schwerer Verlauf Dr.medIrisVeit-Fachärz*nfür
Allgemeinmedizin/Psychotherapie
Schweregradeinteilung: Identifikation schwerer Verläufe (Yellow flags): ~25%
Anzahl der Beschwerden
mehrere Beschwerden
Häufigkeit/ Dauer
der Beschwerden
Nicht oder nur selten und kurz beschwerdefrei
Krankheitswahrnehmung
starke Krankheitsängste
Krankheitsverhalten
hohes, dysfunktionales Inanspruchnahmeverhalten;
Schon-, Vermeidungs- und Sicherheit suchend
Funktionelle
Beeinträchtigung
AU >4 Wochen (à Cave: iatrogen!, sekundären Krankheitsgewinn?)
Psychosoziale (evtl. auch
biographische) Belastung
hohe Belastungen in Lebenssituation und Biographie (z.B.Traumatisierung)
Psychische Komorbidität
Schwerere psychische Komorbidität
(Depression, Angst, PTBS, Sucht, Persönlichkeitsstörung)
Arzt-Patient-Beziehung
(von beiden) als „schwierig“ erlebt, häufige Behandlungsabbrüche
Medizin-systemische und
iatrogene Aspekte
iatrogene Faktoren (invasive Maßnahmen u.a.)
Chronifizierungsgefahr!
nachVeitundSchäfert
Erstkontakt/Zweitkontakt:HerstellungeinerempathischenBeziehung
GemeinsamerPlanderDiagnosefindung
anfänglichesManagement
Wiedereinbestellungnach2-6Wochen
Gemeinsame Verlaufsbeurteilung des Behandlungserfolges nach 2-6 Wochen
Einteilung des Schweregrades nach 3 Monaten
Partizipative
Entscheidungsfindung
Leichter Verlauf Schwerer Verlauf Gemeinsame Betreuung Primärarzt und
(fachgebundene) Psychotherapie, Hausarzt als
Koordinator
Fortsetzung hausärztlicher Basistherapie
mit Re-Evaluation alle 3 Monate
IrisVeit(AGPsychosomaLkDEGAM)
Therapie Primärarzt:
•  Grenzen setzen, insbesondere zeitl.
•  Termine, nicht beschwerdebesteuert
•  Achten auf gefährliche Verläufe - Nicht übersehen
körperlicher Erkrankungen
•  Regelmäßige körperliche Untersuchung
•  Bewahrung vor iatrogener Schädigung
•  Vermeidungsverhalten thematisieren
•  Gestufte Aktivierung
Dr.medIrisVeit-Fachärz*nfür
Allgemeinmedizin/Psychotherapie
Medikamente
•  Grundsätze:
–  nurbeispezifischerIndika*on
–  Erwartungenrela*vieren,ZielSymptomlinderung
–  Zeitlichbegrenzt
•  Nebenwirkungenhäufiger,oZintensiverlebt
•  BeiSchmerzdominanz:
–  TrizyklischeAn*depressivalowdose
–  WennAnalge*ka,dannfestesEinnahmeschema
•  Reizdarm:Plantago,Pfefferminzöletc.
KeineIndika@onfürOpioide,Benzos,Neurolep*ka!
Fazit
•  WirHausärztehabeneinezentraleRolle!
•  EmpathischeArzt-Pa*ent-BeziehungoZwich*gsteundeinzig
nö*geTherapie
•  Parallelepsychosozialeundsoma*scheDiagnos*k,
regelmäßigekörperlicheUntersuchung
•  Beschwerdeunabhängige,zeitlichbegrenzteTermine
•  Ressourcenorien*erteAk*vierung
•  Ziele:Bewäl*gungstaTHeilung;Lebensqualitätwich*gerals
Ursachenklärung
DankefürsZuhörenundMitmachen!
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