Kurzfassung

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Kurzfassung
Die Lebensphase im Volksschulalter ist eine bedeutende Zeit, Kindern
richtiges Ernährungsverhalten zu lehren und ihnen Wissen über gesunde
Ernährung zu vermitteln, denn die im Kindesalter erworbenen Essensmuster
bleiben häufig bis ins hohe Alter beibehalten (vgl. Baumgartner, 2007, S. 1).
Generell jedoch starten Kinder als Esser mit den besten Voraussetzungen in
ihr Leben. Die biologische Regulation ermöglicht, dass ein Baby weiß wann
es Hunger hat und was ihm schmeckt. Kleinkinder ernähren sich aber nicht
nur physiologisch richtig, sondern sie entwickeln auch Geschmacksvorlieben,
die sich von Zeit zu Zeit ändern. Doch richtiges und falsches Essverhalten
wird auch erlernt (vgl. Compass Ernährung, 2/2005, S. 3). Auch bei Kindern
mit DM1 werden, nach der Diagnose dieser Erkrankung, angelernte
Ernährungsgewohnheiten bestehen bleiben, da es durch die funktionelle
Insulintherapie zu keiner Einschränkung in der Lebensmittelauswahl kommt.
Eine große Änderung wird jedoch sein, dass vor jeder noch so kleinen
Mahlzeit überlegt werden muss, welchen Einfluss diese Mahlzeit auf den
Blutglukosespiegel haben wird (vgl. Hürter und Lange, 2001, S. 71).
Ernährungsgewohnheiten beeinflussen die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit, das Wachstum und die Entwicklung von Kindern enorm. Ein
umfangreiches Ernährungswissen kann von großem Vorteil sein, das
Essverhalten positiv zu beeinflussen (vgl. Baumgartner, 2007, S. 1).
Aufgrund der Tatsache dass diabetische Kinder zwar an einer chronischen
Erkrankung leiden, aber sie keine Einschränkung in der Auswahl der
Lebensmittel
haben,
scheint
es
von
großem
Interesse
die
Ernährungsgewohnheiten und das Ernährungswissen dieser beiden Gruppen
zu vergleichen.
Aus diesen Überlegungen heraus ergeben sich zwei vorherrschende
Fragestellungen und zwei Hypothesen:
Wie gestalten sich die Ernährungsgewohnheiten von diabetischen Kindern
mit einer Basis-Bolus-Therapie und die von Kindern ohne diese Erkrankung?
Welcher der beiden Gruppen verfügt über ein größeres Ernährungswissen?
Claudia Hofmann
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Hypothese 1:
Kinder mit Typ-1-Diabetes und einer Basis-Bolus-Therapie essen weniger
Süßigkeiten und mehr Obst und Gemüse als Kinder ohne DM1.
Hypothese 2:
Diabetische Kinder mit einer Basis-Bolus-Therapie haben ein größeres
Wissen über gesunde Ernährung als gleichaltrige ohne DM1.
Als Methode für diese Forschungsarbeit wurde eine quantitative Befragung
mittels Fragebogen gewählt, wobei Volksschulkinder mit DM1 und einer
Basis-Bolus-Therapie
und
gleichaltrige
ohne
DM1
Gegenstand
der
Untersuchung sind. Die Kinder sind zwischen 6 und 10 Jahren alt. Die
Fragebögen wurden an nicht diabetische Kinder im Hort in Niederösterreich
und an die diabetischen Kinder ausgeteilt. Die Volksschulkinder mit Diabetes
wurden während einer ambulanten Diabeteskontrolle im Allgemeinen
Krankenhaus der Stadt Wien (AKH Wien) und während dem Aufenthalt eines
Diabetesschulungscamps in Hirschwang, Niederösterreich, befragt. Die
Untersuchung umfasst eine Erhebung der soziodemographischen Daten, der
Wohnsituation, eine Erhebung der Ernährungsgewohnheiten und der
Verzehrshäufigkeit von Obst, Gemüse und Süßigkeiten, sowie eine
Erhebung der Trinkgewohnheiten. Zur Erhebung des Wissens über gesunde
Ernährung machten die Kinder ein Quiz.
Die Brutto- und Nettostichprobe (n) beträgt insgesamt 68 Volksschulkinder,
davon 43 Kinder ohne und 25 Kinder mit DM1.
Ergebnisse
Anhand der vorliegenden Ergebnisse aus der Befragung lassen sich keine
wesentlichen Differenzen in der Mahlzeitenfrequenz erkennen, große
Unterschiede jedoch im Verzehr von Obst, Gemüse und Süßigkeiten. Mittels
der ersten Hypothese wurde überprüft, ob Kinder mit Typ-1-Diabetes und
einer Basis-Bolus-Therapie weniger Süßigkeiten und mehr Obst und
Gemüse essen als Kinder ohne DM1. Dazu wurde die Verzehrshäufigkeit der
Claudia Hofmann
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drei Lebensmittelgruppe erhoben. Die Analyse zeigt, dass Kinder mit DM1
mehr Gemüse und weniger Süßigkeiten essen, aber der tägliche
Obstkonsum nahezu gleich ist wie der, der Kinder ohne DM1.
Die Analyse zur Auswahl der Getränke stellt ein zufrieden stellendes
Ergebnis dar, da insgesamt fast drei Viertel aller befragten Volksschulkinder
am häufigsten Mineral- und Leitungswasser trinken.
Ein möglicher Zusammenhang mit der Erkrankung und dem Wissensstand
über gesunde Ernährung wurde an Hand der zweiten Hypothese, diabetische
Kinder mit einer Basis-Bolus-Therapie haben ein größeres Wissen über
gesunde Ernährung als gleichaltrige ohne DM1, erhoben. Anhand der
vorliegenden Ergebnisse aus der Befragung kann man erkennen, dass diese
Annahme nicht stimmt, denn das Wissen über gesunde Ernährung kann bei
mehr nicht diabetischen als diabetischen Kindern mit ausgezeichnet beurteilt
werden und bei mehr diabetischen Kinder als bei Kinder ohne DM1 ist der
Wissensstand über gesunde Ernährung nicht zufrieden stellend.
Ausblick
In die Zukunft blickend wäre es aufgrund der vorliegenden Ergebnisse des
Fragebogens und des Ernährungsquizes sehr wichtig den Kindern vermehrt
wichtige
Grundlagen
gesunder
und
abwechslungsreicher
Mischkost
näherzubringen.
Nicht alle befragten Kinder essen täglich Obst und Gemüse und viele wissen
auch nicht, dass die empfohlene Verzehrshäufigkeit bei fünf Mal täglich liegt.
Wichtig
wäre
deswegen
die
Wichtigkeit
von
hohen
Obst-
und
Gemüsekonsum zu erläutern.
Ebenfalls relevante Themen in der Ernährungsbildung sollten versteckte Fettund Zuckerquellen sein, denn nur wenige Kinder schätzen Schokolade
fettreicher als Schinken ein.
Übermitteln könnte man diese Informationen zum Beispiel (z. B.) durch
verschiedene Projekte in den Schulen. Sehr sinnvoll wäre es, die Eltern in
Claudia Hofmann
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dieses Projekt miteinzugliedern und mit anderen Berufsgruppen, wie z. B.
Physiotherapeuten und Psychologen zusammenzuarbeiten. Man könnte mit
den
Kindern
gemeinsam
Themen
rund
um
die
gesunde
und
abwechslungsreiche Mischkost erarbeiten. Die Umsetzung könnte die
Gestaltung einer Ernährungs- bzw. einer Gesundheitspyramide, wo Getränke
und Bewegung miteinbezogen werden, beinhalten, aber auch mit den
Kindern und Eltern gemeinsame Kochkurse, Optimierungen von Rezepten
oder Schätzspielen. Eine Idee wäre auch, Camps für Volksschulkinder
anzubieten,
in
denen
die
Kinder
die
Möglichkeiten
haben
einige
Kochtechniken zu lernen und sich mit der Herkunft der Lebensmittel zu
befassen. Die Kinder hätten so die Gelegenheit mehr Bezug zum Essen zu
bekommen.
Claudia Hofmann
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