1 BENJAMIN BRITTEN (GB, 1913-1976) »PAN

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BENJAMIN BRITTEN (GB, 1913-1976)
»PAN« AUS: SECHS METAMORPHOSEN
NACH OVID OP. 49
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Das Gebäude erwacht.
Die Architektur wird umspielt.
// PROJEKTION
Farbigkeit: schwarz/weiß, monochrom
Formsprache: zart, linear, grafisch
Erscheinung: minimalistisch
// LICHTER
Dezenter Einsatz der Balkonlichter.
// FEINKONZEPT
Angetrieben durch das Oboenspiel, bewegen sich minimalistische Charaktere über die Fassade.
Dabei bestimmt die Lautstärke die Geschwindigkeit und die Tonhöhe die vertikale Position des
Charakters.
Je weiter sich das Stück entwickelt, um so größer wird die Figur.
Die Figur besteht aus einem generierten Mesh, das sich aus den Konturen der Architektur und der
abhängig vom Ton generierten Positionen zusammensetzt.
1
HENRI DUTILLEUX (FRA, 1916-2013)
»APPELS – ECHOS – PRISMES« AUS:
MYSTÈRE DE L’INSTANT
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Das Gebäude windet sich. Ordnung, Chaos, Verschiebungen.
// PROJEKTION
Farbigkeit: von monochrom zu gedämpften Rot-, Violett- und Blautönen
Formsprache: überlagernde Flächen, kantig
Erscheinung: grafisch
// LICHTER
Die Scheinwerfer setzen ein und »verlängern« die entstehenden Konturen.
// FEINKONZEPT
Ordentlich und parallel zur Fassade bauen sich passend zur Musik graphische Elemente und
Flächen auf – erst monochrom, dann langsam hin zu Rot, Violett und in Blautöne übergehend.
Die Musik zwingt die Ordnung immer wieder ins Chaos, so dass Flächen gegeneinander gedrückt
werden, sich überlagern und »stören«.
Um so schräger (passend zur Musik) die Kanten werden, um so mehr setzen auch die Scheinwerfer
ein und »verlängern« die entstandenen Konturen.
2
EMILIO DE’ CAVALIERI / ANTONIO
ARCHILEI
»DALLE PIÙ ALTE SFERE« AUS: LA
PELLEGRINA
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Das Gebäude wird eingehüllt. Erhaben, emporsteigend, festlich.
// PROJEKTION
Farbigkeit: edel monochrom
Formsprache: fließende Linien, figürliche Schemen
Erscheinung: organisch
// LICHTER
Balkone unterstützen aufsteigenden Charakter.
// FEINKONZEPT
Der Gesang lässt einige wenige aufsteigende bzw. herabfallende, flackernde Formen entstehen,
welche zunächst zwischen den Fenstern des Gebäudes hindurchwandern. Nach und nach wird ein
vertikales Liniennetz gespannt. Das sonstige Licht der Balkone setzt ab und zu die aufsteigenden
Linien dezent fort.
Treffen die Linien auf Fenster oder Konturen des Gebäudes, umspielen sie diese und lassen so
wellenförmige Muster entstehen und wieder verfallen.
Ab und zu zitieren diese Linien schemenhaft menschliche Formen, Gesichter, Körper, um sich im
nächsten Moment wieder in abstrakte Linienfelder zu lösen.
3
BERND ALOIS ZIMMERMANN
(DE, 1918-1970)
PHOTOPTOSIS / PRÉLUDE FÜR GROSSES
ORCHESTER
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Mystisch, finster, bedrohlich.
Spiel mit Licht / Reflektion / perspektivische Illusion.
// PROJEKTION
Farbigkeit: silbrig, Reflektionen
Formsprache: weiche Wellen werden zu scharfkantigen, das Gebäude umspannenden Strukturen
// LICHTER
Strahler führen die Projektion in die dritte Dimension weiter.
// FEINKONZEPT
In diesem Stück wird die Haut des Gebäudes in eine dunkle, glänzende Oberfläche verwandelt, auf der
sich scharfe lineare Lichter spiegeln und so die äußere Form freilegen.
Was zunächst an Reflektionen auf einem seichten Ozean erinnert, wird mit zunehmendem Verlauf
zu grafischen Collagen aus Licht und scharfkantigen, reflektierenden Landschaften aus Felsen, Fell
oder Reptilienhaut.
Geschwindigkeit und Lichtintensität hängen direkt an den Instrumenten und steigern sich
entsprechend des Stücks bis hin zu überstrahltem, gleißendem Licht. Rasende und verrückte
Momente wechseln sich mit vermeintlich ruhig-harmlosen Episoden ab.
Die einzelnen Strukturen blenden unmerklich und collagenhaft ineinander und werden von den
Scheinwerfern in die dritte Dimension weitergeführt.
4
JACOB PRAETORIUS (DE, 1586-1651)
QUAM PULCHRA ES
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Vielfarbige, geometrische Muster. Assoziationen zu Kaleidoskop, Kirchenfenster.
// PROJEKTION
Lichtdurchflutung.
Farbigkeit: vielfarbig, Transparenzen
Formsprache: von der Linie zur Fläche – geometrische, teils dreidimensionale Ornamente
// LICHTER
Strahler und Balkone greifen Farbe und Bewegung der Projektion auf.
// FEINKONZEPT
Organisch wachsende Muster umspielen die Fassade. Ornamente transformieren sich in flächiggeometrische, teilweise dreidimensionale Patterns.
Die Scheinwerfer greifen die Bewegungen und Farben auf und unterstützen die Projektion.
5
ROLF LIEBERMANN (CH, 1910-1999)
FURIOSO
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Treibende, pointierte Momente. Bewegung, Geschwindigkeit, Richtungsänderung.
// PROJEKTION
Farbigkeit: starke Kontraste
Formsprache: Flächen, Linien, Ineinandergreifen
// LICHTER
Strahler steigern farbliche Akzente und unterstützen Bewegungsrichtungen durch sich langsam
verschiebende Raster.
// FEINKONZEPT
Hauptmotiv der Visualisierung ist Bewegung und Geschwindigkeit. Die treibenden Rhythmen werden
mit schnell über die Fassade ziehenden Linien visualisiert. Es entsteht ein rauschartiges Gesamtbild
in dem immer wieder farbliche Akzente hervorbrechen, die die pointierten Einsätze der einzelnen
Instrumentengruppen unterstreichen.
Die unterschiedlichen Tempi der einzelnen Stückteile spiegeln sich in den Formen wider.
Die Scheinwerfer greifen zunächst die pointierten Akzente auf. Im Verlauf des Stücks unterstützen
die Strahler die Richtungsänderungen durch langsame Bewegungen in sich verschiebenden
Rastern.
6
GIULIO CACCINI (IT, 1551-1618)
»AMARILLI MIA BELLA«
AUS: LE NUOVE MUSICHE
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Liebeserklärung an den Saal.
Generative Texturen inspiriert vom Gebäude, insbesondere vom Großem Saal.
// PROJEKTION
Farbigkeit: warm, sanft (Sand, weiße Haut)
Formsprache: Zitate der Innenarchitektur, Oberflächenstruktur des Großen Saals und seiner
geschwungenen Balkone
// LICHTER
Scheinwerfer und Balkone in majestätischen, warmen Farben unterstützen die Formsprache der
Projektion.
// FEINKONZEPT
Der Saal und seine charakteristischen Formen, Materialien und Strukturen stehen im Mittelpunkt
dieser Visualisierung der Musik. In einem hellen, stetigen Wechselspiel werden die prägnanten
Elemente der Elbphilharmonie zum Leben erweckt. Sie wachsen über die Fassade.
7
OLIVIER MESSIAEN (FRA, 1908-1992)
TURANGALÎLA-SINFONIE (10. SATZ)
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Finale des ersten Konzertteils. Assoziationen zu Sphären und Universen.
// PROJEKTION
Farbigkeit: gedämpfte Farben (rot, lila, gelb, blau)
Formsprache: abstrakte Sphären, fließend, geschichtet, in der Tiefe gestaffelt
// LICHTER
Scheinwerfer und Balkone greifen Farben und Bewegung der Projektion auf.
// FEINKONZEPT
Sphären, Universen und Galaxien schichten und staffeln sich nebeneinander und übereinander. Ihre
Bewegungen suggerieren eine vermeintliche Unendlichkeit.
Sie ziehen über die Fassade, Himmelskörper tauchen auf und werfen ihr Licht auf die Fläche.
Einzelne konkrete Bildmomente zerfließen mit den Dissonanzen der Musik und hinterlassen dabei
ihre Spuren in Form von verblassenden Linien und Streifen. Eine stetige Bewegung verbindet die
verschiedenen Assoziationen und Collagen zum Überthema Universum.
Gemeinsam mit der Musik entführt die langsame, dynamische Reise die Besucher an weit entfernte,
abstrakte Orte.
8
RICHARD WAGNER (DE, 1813-1883)
VORSPIEL ZU »PARSIFAL«
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
// PROJEKTION
Farbigkeit: leuchtende Farben
Formsprache: fließend, weich
Erscheinung: ruhig, groß, frei
// LICHTER
Strahler unterstützen erhabene, langsame Bewegungen. Sie überhöhen die Impulse.
// FEINKONZEPT
Pures Licht und ein weites Farbspektrum unterstreichen in großen Gesten den fließenden Charakter
der Musik.
Erhabene, getragene Bewegung vorwärts, die analog zur großen Orchesterbesetzung gemeinsam von
vielen einzelnen Teilen zusammen ausgeführt wird.
Was mit einem kleinen, digitalen Farbtropfen beginnt, steigert sich in intensiven Momenten des
Stücks zu einem leuchtenden Strudel aus Licht und Farbe.
9
WOLFGANG RHIM (DE, *1952)
REMINISZENZ
TRIPTYCHON UND SPRUCH IN
MEMORIAM HANS HENNY JAHNN
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Zeitgenössische Ästhetik, dreidimensionale Illusionen, wanderndes Licht und Schatten.
// PROJEKTION
Farbigkeit: kaltes, klares Licht, monochrom
Formsprache: starke Kontraste, dreidimensionale Strukturen, Fokus auf Architektur (geschwungene
vs. kantige Formen)
// LICHTER
Strahler und Balkone in kaltem Licht unterstützen Dissonanzen in Musik und Visualisierung.
// FEINKONZEPT
Die Bespielung von Rihm ist ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, aus dreidimensionalen
Strukturen, welche sich passend zu den jeweiligen textlichen Passagen aus der Wand schälen und
vom umherschwirrenden Licht definiert werden. Der Sänger steuert dabei die Intensität des
Lichtscheins und dessen Position auf der Wand. Somit beleuchtet er mit seinem Gesang die
bildlichen Zitate von Wasser, Steinen und scharfkantigen, gefährlichen Strukturen, welche den
Texten von Peter Huchel und Hans Henny Jahnn entnommen wurden.
Eingebettet zwischen den farbigen, organischen Visualisierungen zu Wagner und Beethoven bietet
das Stück dem Zuschauer als Kontrast eine zeitgenössische, moderne Interpretation von
3D-Projectionmapping. Vor allem das Zusammenspiel zwischen funktionaler, industrieller
Architektur des Speichers zu den geschwungenen Linien des neuen Kulturbaues spielen eine große
Rolle, so wechseln sich weiche geschwungene Formen mit kantigen, rechteckigen Blöcken ab. Das
Stück von Rihm wurde
für das Gebäude geschrieben und auch die Visualisierung sollte besonderen Fokus auf die
Architektur legen.
10
LUDWIG VAN BEETHOVEN
(DE, 1770-1827)
SINFONIE NR.9 D-MOLL OP. 125
4. SATZ: PRESTO. SCHLUSSCHOR ÜBER
SCHILLERS »ODE AN DIE FREUDE«
VISUELLE UMSETZUNG / VISUALS
Optisches Feuerwerk, kraftvoll, dynamisch.
Figürliche Bewegungen im Saal tauchen dreidimensional auf der Fassade auf.
// PROJEKTION
Farbigkeit: farbenfroh, leuchtend, strahlend
Formsprache: Lichtbänder, Partikel, Fragmente
Erscheinung: hochdynamisch, abwechslungsreich, breit
// LICHTER
Strahler und Balkone in allen Farben und Lichtstärken. Bewegungsspielraum der Lichter wird voll
ausgenutzt, um Dynamik zu stärken.
// FEINKONZEPT
Das finale Stück wird mit einer furiosen Bespielung als emotionaler Höhepunkt des Konzerts
unterstrichen. Hauptmotiv sind dynamische Elemente, die sich über das Gebäude ziehen. Diese
Formen repräsentieren die einzelnen Instrumentengruppen. Die Kraft des Stückes wird so in
großzügigen, eindrucksvollen Bewegungen auf die Fassade gebracht. Dabei werden die
unterschiedlichen Themen des Stückes mit verschiedenen Bewegungsarten aufgegriffen: Getragen
vom Chor steigen die Formen mal erhaben gen Himmel, mal jagen sie in atemberaubender
Geschwindigkeit durch die Nacht. Hinzu kommt ein Feuerwerk von Partikeln, das die vielen
Höhepunkte des Stücks mit energischen Ausbrüchen untermalt. Leuchtende Fragmente, wie
glühende Pinselstriche, werden von den Scheinwerfern aufgenommen und in den Nachthimmel
verlängert.
In diesem Stück werden die Scheinwerfer und Balkonleuchten mit größtmöglicher Dynamik und
Wirkung eingesetzt. Der Bewegungsspielraum der Lichter wird voll ausgenutzt, um die dynamischen
Bewegungen der Bespielung noch zu verstärken.
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