Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 1: 20 Punkte Gegeben sei die Operationsverstärker-Schaltung nach Abb. 1.1. Der Operationsverstärker besitze allgemein die Verstärkung und es gilt: , , , . Abbildung 1.1: Operationsverstärkerschaltung 1.1) Zeigen Sie, daß für die Übertragungsfunktion der Schaltung aus Abb. 1.1 gilt: Zunächst gelte jetzt (3,5 P) , und jeweils positiv reell. 1.2) Zeigen Sie, daß für jedes stabil ist. Welche Filtercharakteristik weist das Netzwerk auf ? (3 P) Ab jetzt gelte (weiterhin , ), der OP sei also ideal. 1.3) Geben Sie an und leiten Sie daraus eine Differentialgleichung zwischen und ab. (1 P) 1.4) Skizzieren Sie das zugehörige PN-Schema unter Angabe von allen charakteristischen Größen. (1 P) (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 1.5) Berechnen und skizzieren Sie den Frequenzgang nach Betrag und Phase. (2,5 P) 1.6) Berechnen Sie für ein Eingangssignal gangssignal . das zugehörige Aus(1,5 P) Die Schaltung nach Abb. 1.1 werde nun erweitert, siehe Abb. 1.2. Beide OP seien ideal; es gelte und . Abbildung 1.2: Erweiterte Operationsverstärkerschaltung 1.7) Berechnen Sie als Funktion von und . (2,5 P) 1.8) Ermitteln Sie mit Hilfe des vorigen Unterpunkts die Übertragungsfunktion (2 P) 1.9) Berechnen und skizzieren Sie für ein Eingangssignal nach Abb. 1.3 das zugehörige (3 P) Ausgangssignal . Es gelte . Abbildung 1.3: Eingangssignal Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 2: 19 Punkte Es soll ein Bandpaß dimensioniert werden, der die folgenden Eigenschaften aufweisen soll: geringstmögliche Welligkeit im Durchlaßbereich Dämpfung 3dB im Bereich von kHz bis kHz ( bzw. sind die untere bzw. obere Grenzfrequenz des Bandpasses) Dämpfung 60dB für ,303 mit : Mittenfrequenz ( bzw. sind die untere bzw. obere Sperrfrequenz des Bandpasses) minimale Filterordnung. 2.1) Bestimmen Sie folgende Größen: Mittenfrequenz die normierten Eckfrequenzen , , , (u bzw. o: untere / obere, D bzw. S: Durchlaß- / Sperrbereich) und die normierte Bandbreite . (3,5 P) 2.2) Dimensionieren Sie das (gemäß Tiefpaß-Bandpaß-Transformation) entsprechende Filter im Tiefpaßbereich: Filtertyp, Filterordnung und weitere Parameter. Hinweis: Berechnen Sie dazu die normierte Sperrfrequenz des Tiefpasses. (2,5 P) Betrachtet werde nun die folgende Transformationsvorschrift, mit der je nach Wahl der Parameter , und aus einem Tiefpaß verschiedene Filtercharakteristiken generiert werden können: 2.3) Wie müssen die Parameter , und gewählt werden, um die folgenden bekannten Transformationen zu erhalten ? (1,5 P) , Tiefpaß-Hochpaß-Transformation b) , Tiefpaß-Bandpaß-Transformation c) , Tiefpaß-Bandsperren-Transformation a) Ab jetzt gilt: , , , jeweils rein reelle Konstanten. 2.4) Berechnen Sie in Abhängigkeit von durch Umformen von (). Stellen Sie damit die normierte Kreisfrequenz in Abhängigkeit von dar. (2 P) (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 2.5) Berechnen Sie die normierte Mittenfrequenz und die beiden normierten Eckfrequenzen und durch Anwendung der Transformation aus dem vorigen Unterpunkt auf die zugeordneten Tiefpaßfrequenzen Bandbreite ? bzw. . Wie groß ist die normierte (3 P) Ab jetzt gilt: , , . 2.6) Die Transformation soll benutzt werden, um aus dem Bandpaß aus 2.1) ein neues Filter zu generieren. Wohin werden die normierten Eckfrequenzen , , und abgebildet? (4 P) 2.7) Welche Durchlaß- bzw. Sperrbereiche sind entstanden? Listen Sie diese im normierten (2,5 P) Frequenzbereich auf (für . Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 3: 15 Punkte Gegeben sei die folgende Schaltung, siehe Abb. 3.1. Es gilt: . ¼ ¼ ¼ ¾ ¼ ¼ ¼ ¼ A ¼ B ¼ ¼ Abbildung 3.1: Schaltung mit drei Leitungen 3.1) Dimensionieren Sie , und so, daß im Normalbetrieb (Einspeisung nur durch Quelle ) keine Reflexionen auftreten (also ), wenn die Bauteile und einen Innenwiderstand von besitzen. (1,5 P) ¼ ¼ ¼ 3.2) Bestimmen Sie die Reflexionsfaktoren und für Wellen, die auf den Leitungen 2 bzw. 3 auf die Klemmen 00’ zulaufen. (1,5 P) ¼ ¼ 3.3) Geben Sie das Ersatzschaltbild für den Leitungsanfang 11’ aus Sicht der Quelle an. (1,5 P) Das Bauteil ist nun defekt und stellt ab jetzt einen Kurzschluß dar. 3.4) Bestimmen Sie die verbleibenden Reflexionsfaktoren der Leitungsenden ¼ und ¼ , siehe Abb. 3.1. (1 P) 3.5) Zeichnen Sie das Reflexionsdiagramm in Abb. 3.2 für , wenn die Stromquelle einen sprungförmigen Strom der Form RV aufweist. Hinweis: Beachten Sie die verschiedenen Laufzeiten der Leitungen! (7,5 P) 3.6) Skizzieren Sie den Verlauf der Spannung für unter Angabe von allen charakteristischen Größen. (2 P) ¼ (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II ¼ ¼ 24.09.2003 ¼ ¼ ¼ 0 0 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 6 6 7 7 8 8 9 9 10 10 Abbildung 3.2: Reflexions-Diagramm Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 4: 15 Punkte Gegeben sei die Transistorschaltung nach Abbildung 4.1. Es gilt: , , , , , , , . Nicht genannte Größen des Transistors sind zu vernachlässigen. Abbildung 4.1: Transistorschaltung Ferner sei die statische Kennlinie der Zenerdiode nach Abbildung 4.2 bekannt. ! " Abbildung 4.2: Kennlinie der Zenerdiode Daraus folgt für die Diode: , , Die Dioden-Kapazitäten sind zu vernachlässigen. , . (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 4.1) Der Transistor soll sich im Normalbetrieb befinden. In welchem Zustand (welcher Teil der Kennlinie) befindet sich die Diode? Zeichnen Sie das dazugehörige Ersatzschaltbild der Diode für den statischen Betrieb. (1,5 P) 4.2) Zeichnen Sie das Großsignal-Ersatzschaltbild der Gesamtschaltung. (2 P) 4.3) Wie groß muß die konstante Spannung sein, damit der Transistor in den leitenden Zustand übergeht? (1 P) 4.4) Wie groß muß mindestens sein, damit ! gilt? Anmerkung: Der Transistor soll sich im Normalbetrieb befinden, die Sättigungsgrenze soll nicht berechnet werden. (1,5 P) 4.5) Bestimmen Sie die Ausgangsspannung für . Der konstanten Spannung werde jetzt eine Wechselspannung # überlagert. Es darf angenommen werden, daß alle Zeitkonstanten (5 P) , mit sind. 4.6) Zeichnen Sie das Kleinsignal-Ersatzschaltbild. Bestimmen Sie die Ausgangsspannung . Wie ändert sich diese Spannung, wenn ist? (3 P) 4.7) Nennen Sie eine mögliche Anwendung dieser Schaltung. (1 P) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 5: 18 Punkte Gegeben sei das Netzwerk $ aus Abb. 5.1 mit den reellen Parametern % und : {sn} -1 z + -1 z -a -1 z b + -1 z {gn} -1 z Abbildung 5.1: zeitdiskretes Netzwerk 5.1) Berechnen Sie die Übertragungsfunktion $ & $ " $ des Netzwerkes. (2 P) $ % . Rechnen Sie ab hier mit $ $ $ 5.2) Für welche Wertebereiche von % und ist das Netzwerk stabil? (1 P) 5.3) Wie müssen % und gewählt werden, damit das Netzwerk Allpaß-Verhalten aufweist? (1,5 P) 5.4) Wie müssen % und gewählt werden, damit das Netzwerk Bandsperren-Verhalten auf- weist? Dabei soll gelten: sein. , und das Netzwerk soll stabil (2 P) Rechnen Sie ab hier mit % und . 5.5) Zeichnen Sie das PN-Diagramm zu $ unter Angabe von allen charakteristischen Größen. (2 P) 5.6) Geben Sie einen geschlossenen Ausdruck für die in Abb. 5.2 gegebene Folge an und bestimmen Sie deren z-Transformierte. (1,5 P) (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 ((( ' Abbildung 5.2: Eingangsfolge 5.7) Berechnen Sie die Folge ) , mit der das Netzwerk aus Abb. 5.1 auf die Folge antwortet. (3 P) $ eines Netzwerks, das auf die Folge 5.8) Bestimmen Sie die Übertragungsfunktion aus Abb. 5.2 mit der Folge ) antwortet. Zeichnen Sie das Netzwerk unter Verwendung einer möglichst geringen Zahl an Speichergliedern. (3 P) Allgemeine Frage: 5.9) Gegeben seien zwei realisierbare Netzwerke mit den Übertragungsfunktionen $ und $ . Es gelte für deren Pol- und Nullstellen: $ $ und $½ $½. Welche Aussage läßt sich daraus über den Zusammenhang zwischen den Betragsgängen und ableiten? (Begründung erforderlich.) Welche Bedingungen müssen die Pole und die Nullstellen der einen Übertragungsfunktion jeweils erfüllen, damit die andere Übertragungsfunktion realisierbar ist? (2 P) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 Aufgabe 6: 13 Punkte Gegeben sei die Schaltung nach Abb. 6.1, durch die das Signal einer digitalen Spannungsquelle durch eine stark gestörte Umgebung übertragen werden soll. Zur sauberen Rekonstruktion des digitalen Signals wird eine Transistorstufe und ein Komparator * eingesetzt. Es gilt: k, , k, k und V. K 2 T RL RQ RP RE u2 u4 u3 UV u1 RC UB 2' Abbildung 6.1: Schaltung Die Spannungsquelle weist den Innenwiderstand auf, wobei zusätzlich Ohmsche Verluste durch die Widerstände und auftreten. Die Eingangsimpedanz des Komparators * sei unendlich groß. Für den Transistor gelte das Ersatzschaltbild nach Abb. 6.2 mit V und : ! ( ( + ! Abbildung 6.2: ESB Transistor 6.1) Berechnen Sie die Ersatzspannungsquelle nach Abb. 6.3 für das links von 22’ liegende Teilnetzwerk. Ermitteln Sie die unbekannten Größen und . (1,5 P) ¼ Abbildung 6.3: Ersatzspannungsquelle (Fortsetzung nächste Seite) Klausur Impulstechnik I & II 24.09.2003 6.2) Zeichnen Sie unter Verwendung obiger Ersatzspannungsquelle und des Transistor-Ersatzschaltbildes eine vereinfachte Version der Schaltung aus Abb. 6.1. (2 P) 6.3) Berechnen Sie die Spannung als Funktion von bei leitendem Transistor und daraus (3,5 P) die differentielle Verstärkung " . Die Transistorstufe soll nun so dimensioniert werden, daß die logischen Signale stabil vom Komparator erkannt werden. Dieser besitzt die hysteresebehaftete Kennlinie nach Abb. 6.4: " " Abbildung 6.4: Hysteresekurve 6.4) Welchen Vorteil besitzt eine hysteresebehaftete Kennlinie? 6.5) Dimensionieren Sie und so, daß sich für beiden Umschaltschwellen ergibt und sich (für von V (0,5 P) ein Arbeitspunkt in der Mitte der V) eine maximale Änderung einstellt. (3 P) Gegeben sei nun die Schaltung nach Abb. 6.5 zur Realisierung des Komparators. Der Operationsverstärker besitzt einen Ausgangsspannungsbereich von V, ist aber ansonsten als ideal anzusehen ( . , und außerhalb der Sättigung). Es gilt außerdem: Abbildung 6.5: Komparator 6.6) Dimensionieren Sie den Widerstand und die Spannung so, daß sich die in Abb. 6.4 angegebene Kennlinie ergibt. Hinweis: Beachten Sie, daß der OP mitgekoppelt ist, sich also ständig in der Begrenzung befindet. (2,5 P)