Schwangere brauchen Jod für zwei

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LIPPISCHE LANDES−ZEITUNG · Nr. 174
9
Dienstag, 30. Juli 2013
KREIS LIPPE
Bellenberger „Familienbetrieb“
Übernahme-Gespräche starten
Vogelspinnen in der Wohnung
Horn-Bad Meinberg/Bellenberg. Jens Kan-
Kalletal-Kalldorf. Im September sollen Ver-
Detmold. Ein besonderes Hobby brachte
ne wird geschminkt. Ein Blick hinter die
Kulissen der Freilichtbühne. Seite 18
handlungen mit zwei Übernahme-Kandidaten für Meyra beendet sein. Seite 16
Stephen Keeling und Alexandra Hauber
zusammen: Vogelspinnen. Seite 10
Schwangere brauchen Jod für zwei
08/16
TAG FÜR TAG
Planänderung
waDKorbierenBadesachen
ein-, der Picknickwar voll gepackt. Ein
schöner Tag am See sollte es werden: schwimmen,
Eis essen, sonnen, den Alltag vergessen… Aber Pläne sind ja bekanntlich dazu
da, um geändert zu werden. Denn der Besuch am
Strand musste geschätzte zwölf Minuten nach der
Ankunft abrupt enden.
Wolkenbruch sei Dank.
Hätten die Autorin dieser
Zeilen und ihre Begleitung
mal dem Wetterbericht im
Radio vertraut. Was soll’s?
Nass geworden wären wir
ja sowieso. Von Alltag war
nach der Regendusche eh
keine Rede mehr. Und das
Eisessen wurde zu Hause
umso ausgiebiger nachgeholt.
(kpa)
Folgenutzung
gesucht
Blomberg-Istrup. Die Zukunft des Schulgebäudes in
Istrup ist zurzeit noch ungewiss. Vorübergehend möchte die Stadt gern das Fachseminar für Altenpflege der
Volkshochschule Lippe-Ost
dort unterbringen.
Seiten 10 + 17
Endspurt für
die Rastanlage
Bad Salzuflen. Nur noch wenige Wochen, dann gibt es
den ersten Sprit an der neuen Rastanlage „Lipperland
Nord“ an der Autobahn A 2
in Lockhausen. Die komplette Anlage soll bis Ende des
Jahres fertig sein.
Seite 14
Hochwasserschutz
erreicht die Stadt
Lemgo. Stück für Stück wird
es unwahrscheinlicher, dass
Lemgo bei einem Hochwasser noch einmal „absäuft“.
In 2014 erreicht das Bauprogramm die City. Dann werden Millionen ausgegeben.
Seite 15
Stadion erhält
neue Laufbahn
Lage. Knapp 230 000 Euro
lassen sich das Land und
die Stadt die Sanierung der
Laufbahn im Carl-HeinzReiche-Stadion kosten. Am
9. August sollen die Arbeiten
abgeschlossen sein.
Seite 12
Fuß vom Gas!
Kreis Lippe. Die Polizei kündigt an, dass sie am Mittwoch,
31. Juli, unter anderem in
Kalletal-Dalbke, B 238, und in
Blomberg, Wilbaser Straße,
die Geschwindigkeit misst.
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Silke Buhrmester (sb)
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Kreis Lippe
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Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann die Intelligenz der Kinder negativ beeinflussen
Betreuungsgeld
Von Julia Mausch
Deutsche nehmen zu wenig
Jod zu sich. Schwangere brauchen das Schilddrüsenhormon
– Mangelerscheinungen beeinflussen die Gehirnentwicklung
des Ungeborenen, sagt Nuklearmedizinerin Dr. Eva Fricke.
Lemgo. Die Jodversorgung der
Bevölkerung verbessert sich
von Jahr zu Jahr. Seit 2007 stuft
die Weltgesundheitsorganisation Deutschland nicht mehr
als Jodmangelland ein. Laut
einer Statistik der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung
(DGE) ist seit 1994 die Zahl
der Neugeborenen-Kröpfe, einer Vergrößerung der Schilddrüse, die auch „Kropf“ oder
„Struma“ genannt wird, leicht
zurückgegangen. Auch Schulkinder haben heutzutage weitgehend gesunde Schilddrüsen
und immer weniger Strumen
werden bei 18- bis 30-Jährigen
bekannt.
Trotzdem sind etwa 50 Prozent der Bevölkerung noch
nicht optimal mit Jod versorgt – jedes vierte Kind leidet nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation an einer
Schilddrüsenunterversorgung,
hervorgerufen durch eine zu
jodarme Ernährung. Genau
da hapert es nämlich bei den
Deutschen, denn oft wird laut
der DGE die empfohlene Jodzufuhr nicht erreicht. Durchschnittlich nehmen die Deutschen 119 Mikrogramm Jod
pro Tag zu sich – zu wenig,
denn das sind nur zwei Drittel
der empfohlenen Menge.
Nach Aussage von Privatdozentin Dr. Eva Fricke, Chefärztin der Nuklearmedizin
am Klinikum Lippe, sollten
Säuglinge täglich 40 bis 80 Mikrogramm Jod aufnehmen,
Kleinkinder und Jugendliche
zwischen 100 und 200, Erwachsene 200. Schwangere Frauen
haben einen höheren Bedarf,
26 Anträge
liegen beim
Kreis vor
Kennt sich mit Schilddrüsenerkrankungen aus: Dr. Eva Fricke, Chefärztin der Nuklearmedizin am Klinikum Lippe, rät Patienten neben
Speisesalz auch Milchprodukte zu verzehren, um den Jodbedarf zu decken und so Mangelerscheinungen zu vermeiden.
weil sie das ungeborene Kind
versorgen. „230 Mikrogramm
– für stillende Mütter gilt 260.“
Ungeborene, Kleinkinder sowie Pubertierende gehören
bei Schilddrüsenerkrankungen zur Risikogruppe. „Ohne
Schilddrüsenhormone können
Wachstum, Knochenbildung,
Gehirnentwicklung und Energiestoff wechsel nicht ungestört
ablaufen“, sagt sie. Folgen wären Lern- oder auch Merkschwierigkeiten.
Um das zu verhindern, sind
Gynäkologen, die die Frauen
während der Schwangerschaft
regelmäßig untersuchen, sehr
wachsam. Frauen, die wie bei
allen Schilddrüsenerkrankungen, weit häufiger betroffen
sind als Männer, werden bei
Mangelerscheinungen sofort
medikamentös behandelt. Das
geht ganz einfach – beispielsweise durch Jodtabletten.
Ein Jodlieferant ist jodiertes Speisesalz, doch bei Verwendung von im Haushalt üblichen Mengen lässt sich damit
der Bedarf nicht decken. Deswegen empfiehlt Dr. Eva Fricke,
neben Meerestieren und -früchten vor allem Milchprodukte zu
verzehren, denn auch diese haben einen Jodgehalt: „Durch jodierte Mineralstoffmischungen
im Futter der Tiere trägt Milch
zur Versorgung bei.“ Konsumenten bekämen kaum mit,
wo Jod verwendet wird: „Tiere nehmen Jod über das Futter
FOTO: MAUSCH
auf und Bäcker benutzen es bei
der Brotherstellung – es muss
nicht immer hinten auf der Verpackung stehen.“
Der Körper sendet Warnsignale aus
Verschiedene Symptome
können laut dem Forum Schilddrüse eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse andeuten. Eine Unterfunktion kann
vorliegen, wenn Patienten zunehmen, das Gesicht „aufgedunsen“ wirkt, sie häufig frieren
oder müde sind. Weitere Anzeichen sind Leistungs- oder Kon-
zentrationsabfall, Verstopfung,
Haarausfall oder Antriebslosigkeit. Dagegen klagen Menschen,
die unter einer Überfunktion der
Schilddrüse leiden, unter Nervosität oder auch Aggressivität,
Gewichtsabnahme oder Schlaflosigkeit. Auch häufiges Schwitzen oder Durchfall und Herzrasen können auftreten.
(jm)
Kreis Lippe. Ab dem 1. August
haben Eltern einen Anspruch
auf Betreuungsgeld. Insgesamt
26 Anträge sind bis dato beim
Kreis Lippe gestellt worden.
Das sagte Pressesprecher Justin Blum.
„Sechs davon werden jedoch
abgelehnt, weil die Kinder vor
dem Stichtag 1. August 2012 geboren sind“, sagte Blum weiter.
Gezahlt wird das Geld – wie berichtet – an Eltern, die für ihr
Kind keine Tageseinrichtung
oder Kindertagespflege in Anspruch nehmen.
In der Regel kann das Betreuungsgeld vom Beginn des
15. Lebensmonats bis zur Vollendung des 36. Lebensmonats
bezogen werden. Im ersten Jahr
nach seiner Einführung werden monatlich 100 Euro gezahlt, ab dem 1. August 2014
dann 150 Euro. Bezogen werden kann das Geld für maximal
22 Lebensmonate, längstens bis
zur Vollendung des 36. Lebensmonats des Kindes.
Das Betreuungsgeld wird
unabhängig davon gezahlt, ob
und in welchem Umfang die
Eltern erwerbstätig sind, denn
die Förderung knüpft nicht an
eine Reduzierung der Erwerbstätigkeit eines oder beider Elternteile an. Das Geld fließt
jedoch nicht automatisch, sondern muss schrift lich beantragt
werden.
(sb)
Auskünfte gibt es in der Elterngeldstelle
unter ☏ (0 52 31) 6 27 75 00. Antragsvordrucke stehen unter www.kreis-lippe.de im Internet.
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17,2 Grad Celsius sind für Sahneschnitten zu heiß
Sechs Lebensmittelkontrolleure prüfen in Lippe, ob Kühlketten beim Warentransport eingehalten werden
Kreis Lippe. Bei hochsommerlichen Temperaturen ist
der sachgerechte Transport
bestimmter Lebensmittel unverzichtbar. Doch unter den
Gewerbetreibenden gibt es
schwarze Schafe, die allzu fahrlässig mit der verderblichen
Ware umgehen. Sechs Lebensmittelkontrolleure sind in Lippe unterwegs, um Verbraucher
zu schützen.
„Gesunde und sichere Lebensmittel haben für den Verbraucher auch bei heißem
Wetter höchste Priorität. Die
Hauptverantwortung dafür
trägt der Lebensmittelunternehmer, der die Ware verkauft“,
betont Lebensmittelkontrolleur Valentin Steckel in einer
Pressenotiz des Kreises. Gemeinsam mit Kollege Christian Kruel ist der Mitarbeiter des
Fachgebiets „Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelüberwachung“ in diesen Tagen
vor allem bei Großhändlern in
Lippe unterwegs.
„Hier können wir die Gastronomen direkt beim Einladen der Ware beobachten und
die sachgemäße Lagerung und
Kühlung der Lebensmittel
überprüfen“, erklärt Kruel. Dabei haben die Lebensmittelkontrolleure immer die rechtlichen
Vorgaben über Lebensmittelhygiene im Blick. So müssten
Schauen genau hin: Christian Kruel und Valentin Steckel (von links)
kontrollieren den Einkauf eines Gewerbetreibenden auf dem
Parkplatz eines Detmolder Großhandels.
FOTO: PRIVAT
Transportbehälter oder Container zur Beförderung von
Lebensmitteln stets sauber und
instand gehalten werden, damit
die Lebensmittel vor Kontamination geschützt sind. Außerdem müsse die Kühltemperatur stimmen. Diese variiere je
nach Lebensmittelart.
So fanden die beiden Kontrolleure in einem Bäckereiverkaufsfahrzeug auf dem
Parkplatz des Detmolder Groß-
marktes zum Beispiel Sahneteilchen mit einer Kerntemperatur von mehr als 17,2 Grad
Celsius – fast zehn Grad mehr
als vorgesehen. Ein weiterer Besucher des Großmarktes wollte frische Schweinerücken,
gekochten Schinken und tiefgefrorene Calamari-Ringe in
seinem Kombi verstauen – ungekühlt. „Ein Eisdielenbetreiber wollte Joghurt und Sahne
bei den tropischen Temperatu-
ren ohne Kühl-Elemente oder
Isolierbox transportieren“, berichtet Kruel von einem weiteren Fall.
Kurioses gäbe es bei den
Transportkontrollen immer
wieder zu erleben, so die Kontrolleure. „Einer möchte frische
Forellen ohne Kühlung transportieren, mit der Begründung
er fahre ja ,nur‘ nach Hameln.
Andere laden kiloweise Hackfleisch ein oder möchten ihre
tiefgefrorenen Lebensmittel
während des Transports schon
einmal auftauen, weil diese ja
am folgenden Tag benötigt
würden“, erzählt Valentin Steckel von seinen bisherigen Erfahrungen. „Das A und O bei
all diesen Fällen ist aber grundsätzlich, dass die Kühlkette
zum Schutz des Endverbrauchers beim Transport nicht unterbrochen wird“, fügt der Lebensmittelkontrolleur an.
Bei Verstößen stellen die Lebensmittelkontrolleure die
Gewerbetreibenden zur Rede,
klären auf und ordnen an, geeignete Behälter zu beschaffen,
die ein einwandfreies Befördern von leicht verderblichen
Lebensmitteln gewährleisten
sollen. Außerdem verweisen
sie auf die vom Hersteller angegebenen Lagertemperaturen,
die auch während des Transports einzuhalten sind. „Uns
geht es nicht darum, Leute an
den Pranger zu stellen, sondern
wir wollen in erster Linie aufklären und zur Einhaltung der
Vorschriften ermahnen“, fasst
Steckel zusammen. Bei gröberen Verstößen drohten aber
auch Bußgelder.
Richtig kühlen
Frischware und Gefriergut, deren Haltbarkeit von der
dauernden Kühlung abhängig
ist, müssen ununterbrochen
gekühlt werden, um sie möglichst lange vor dem Verderb
zu schützen. Je nach Lebensmittel sind unterschiedliche
Temperaturen vorgeschrieben:
Tiefgekühltes Fleisch und tiefgefrorener Fisch müssen dauerhaft und durchgängig auf
minus 18 Grad Celsius gekühlt
werden. Für Frischfleisch ist
eine maximale Temperatur von
4 Grad, für Milch und Molkereiprodukte von 8 Grad zu gewährleisten. Schokolade benötigt Temperaturen von 15 bis
18 Grad. Für Obst und Gemüse
sind je nach Art unterschiedliche Temperaturen sicherzustellen. Zum Beispiel werden
frische Äpfel bei 1 bis 4 Grad,
Mangos bei etwa 12 Grad Celsius transportiert.
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Nachmittag für
Existenzgründer
Detmold. Einen Info-Nachmittag für Existenzgründer
bietet die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold
(IHK Lippe) am Dienstag, 6.
August, von 14 bis 17.30 Uhr
in ihrem Gebäude am Leonardo-da-Vinci-Weg 2 in Detmold
an. Besprochen werden Anmeldeformalitäten, die Inhalte eines Businessplanes, Finanzierungshilfen, Rechtsformen,
Steuern und Versicherungen.
Die kostenlose Veranstaltung
richtet sich an alle, die sich über
die Rahmenbedingungen der
Selbstständigkeit informieren
möchten. Anmeldungen sind
bis 2. August unter www.detmold.ihk.de möglich. Infos unter ☏ (0 52 31) 76 01-27.
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