lockenhaus on tour

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L OCKENHAUS
O N T OUR
8 . D E Z E M B E R 2 0 16
L AEISZHALLE KLEINER SA AL
DIRIGENT.
DER NEUE BMW 7er MIT GESTIKSTEUERUNG.
DER ANSPRUCH VON MORGEN.
Donnerstag, 8. Dezember 2016 | 20 Uhr | Laeiszhalle Kleiner Saal
19 Uhr | Einführungsgespräch mit den Künstlern des Abends im Kleinen Saal
Moderation: Dorothee M. Kalbhenn
LOCKENHAUS ON TOUR
PEKKA KUUSISTO VIOLINE
LILY FRANCIS VIOLA
NICOLAS ALTSTAEDT VIOLONCELLO
KNUT ERIK SUNDQUIST KONTRABASS
ALEXANDER LONQUICH KLAVIER
Programmimprovisation à la Lockenhaus,
unter anderem mit
Franz Schubert (1797–1828)
Klavierquintett A-Dur D 667 »Forellenquintett« (1819)
Allegro vivace
Andante
Scherzo: Presto
Andantino: Thema mit Variationen
Finale: Allegro giusto
ca. 40 Min.
sowie weiteren spontan angesagten Werken
Wir danken der Baumschule Johs. Wortmann für ihre
freundliche Spende der Weihnachtstanne vor der Laeiszhalle.
Principal Sponsor der Elbphilharmonie
BMW Hamburg
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Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
BMW
Niederlassung
Hamburg
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Freude am Fahren
WILLKOMMEN
Etwa 2.000 Einwohner hat Lockenhaus, gelegen im idyllischen österreichischen Burgenland an der Grenze zu
Ungarn. Und doch hat es unter Eingeweihten einen Ruf
wie Donnerhall. Denn seit 1981 findet hier alljährlich ein
Kammermusikfestival statt, das die besten Musiker aus
aller Welt anlockt und wegen seines unkonventionellen
Spirits Kultstatus genießt. Nachmittags trifft man sich
zum Kicken auf dem örtlichen Bolzplatz, abends zum
Konzert in der Kirche oder im Rittersaal der Burg –
wobei Programm und Besetzung spontan entschieden
werden. Zum 35. Jubiläum holt der Cellist Nicolas
Altstaedt, der das Festival 2012 vom Gründervater Gidon
Kremer übernahm, den Geist von Lockenhaus nach
Hamburg. Gesetzt sind lediglich seine prominenten
Mitmusiker sowie Schuberts »Forellenquintett«. Lassen
Sie sich überraschen …
DIE MUSIK
GEZIELTE VERUNKLARUNG
Franz Schubert: Forellenquintett
Für Festival- und Konzertbesucher mag es einen besonderen Reiz darstellen, die
Werke des Abends erst kurzfristig zu erfahren. Für Programmheftautoren ist es
der pure Stress. Mit dermaßen verunklarten Gegebenheiten zurechtzukommen,
kann ja nicht gut ausgehen …
Davon konnte auch Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) ein Lied
singen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Als Dichter und Verleger lehnte
er sich vehement gegen den Adel im Herzogtum Württemberg auf, bis er einem
Spitzel auf den Leim ging, verraten wurde und für zehn Jahre im Kerker der Festung Hohenasperg verschwand. Während seiner Gefangenschaft schrieb er das
Gedicht Die Forelle, das sein eigenes Schicksal in allegorischer Form beschreibt
(siehe rechte Seite). Moral: Lasst Euch nicht die Sinne vernebeln, lasst Euch nicht
verführen, sonst zappelt Ihr bald am Haken!
Um die Parallele aber nicht allzu offensichtlich zu gestalten, fügte er eine
vierte Strophe hinzu, die das Gedicht als Warnung für leichtgläubige junge Mädchen deutet. Als Franz Schubert den Text später für ein Lied verwendete, vertonte er diese Strophe jedoch nicht – ein Indiz dafür, dass er um den sensiblen
Hintergrund wusste.
Vom Lied Die Forelle war es dann nur noch ein kleiner Schritt
zum Forellenquintett. Schuberts Freund Anton Stadler berichtet:
»Schuberts Quintett mit den Variationen über seine Forelle ist
Ihnen wahrscheinlich bekannt. Er schrieb es auf besonderes
Ersuchen meines Freundes Sylvester Paumgartner, der über das
köstliche Liedchen ganz entzückt war.«
Paumgartner – Bergwerksdirektor, Mäzen und begeisterter
Amateurcellist – veranstaltete in seinem Haus im oberösterreichischen Steyr regelmäßig Kammermusikabende. Bei einer
solchen Gelegenheit wird er Schuberts Forelle kennengelernt
und sofort angebissen haben. Jedenfalls bat er den Komponisten um eine eigene Version dieses seines Lieblingsliedes. Man
kann davon ausgehen, dass die ungewöhnliche Quintettbesetzung dem cellospielenden Gastgeber Paumgartner geschuldet
ist. Das Cello war in der damaligen Kammermusik eigentlich
nur für die Grundierung zuständig – ein ziemlich öder Part, vor
allem, wenn ein Klavier mitspielt, das in der linken Hand ebenfalls Basstöne liefern kann. Doch durch die Hinzunahme eines
Kontrabasses wurde das Cello für Haupt- oder Mittelstimmenaufgaben frei, was Schubert vor allem im Kopfsatz oder in den
erwähnten Variationen des vierten Satzes weidlich nutzte.
Diesem Satz verdankt das Werk seinen populären Beinamen Forellenquintett. Er erscheint umso treffender, als auch
die übrigen Sätze ausgesprochen liedhafte Züge aufweisen.
Einen besonderen Kunstgriff wendet Schubert im Andante an
zweiter Stelle an: Mit jedem Abschnitt bewegt er den Grundton
einen Halbtonschritt höher. Das folgende Scherzo überrascht
durch den fülligen Akkordklang des Klaviers, den Schubert in
den beiden vorangegangenen Sätzen bewusst ausgespart hatte.
Eine leicht ungarische Färbung zeigt dann der abschließende
fünfte Satz.
Der Variationensatz dazwischen beginnt mit dem ForellenThema, das nach und nach durch alle Stimmen wandert. Nach
der düster-dramatischen vierten Variation folgt der große Auftritt des Cellos. Am Schluss kehrt das Thema wieder – dieses
Mal mit derselben perlenden Figur des Klaviers, die auch das
Lied begleitet. Wenn Sie mögen, summen Sie die Forelle im
Geiste (!) mit.
Clemens Matuschek
Christian Friedrich Daniel
Schubart: Die Forelle
In einem Bächlein helle,
Da schoss in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber wie ein Pfeil.
Ich stand an dem Gestade
Und sah’ in süßer Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bächlein zu.
Ein Fischer mit der Rute
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah’s mit kaltem Blute,
Wie sich das Fischlein wand.
So lang dem Wasser Helle,
So dacht’ ich, nicht gebricht,
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.
Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang; er macht
Das Bächlein tückisch trübe:
Und eh’ ich es gedacht,
So zuckte seine Rute;
Das Fischlein zappelt dran;
Und ich, mit regem Blute,
Sah die Betrog’ne an.
DIE KÜNSTLER
Wir gratulieren der
Stadt Hamburg,
ihren Bürgern und
allen Beteiligten
zur gelungenen großartigen
Komposition der
NICOLAS ALTSTAEDT
V I O LO N C E L LO
Elbphilharmonie,
dem Konzerthaus von
weltweiter Bedeutung.
Alles, was zählt.
Auch in der Elbphilharmonie.
Unser Beitrag zur Energieeinsparung über 10 Millionen Messgeräte in
der Betreuung.
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Niederlassung Hamburg | Spaldingstraße 64 | 20097 Hamburg | Tel.: +49 40 25 40 33-0 | [email protected]
Nicolas Altstaedt übernahm 2012 die künstlerische Leitung des Kammermusikfestes Lockenhaus von dessen Gründer, dem Geiger Gidon Kremer. Seither
sind die Musiker des Festivals auch auf Tournee zu erleben. Als Dirigent folgte
Altstaedt 2014 zudem Adam Fischer am Pult der Österreichisch-Ungarischen
Haydn-Philharmonie, mit der er regelmäßig zu Gast im Wiener Konzerthaus und
beim Esterhazy-Festival Eisenstadt ist und in den kommenden Spielzeiten durch
China und Japan touren wird.
Der künstlerische Bogen des deutsch-französischen Cellisten spannt sich
von der historischen Aufführungspraxis über das klassische Cello-Repertoire bis
zur Beauftragung und Uraufführung neuer Werke. 2010 wurde er mit dem Credit
Suisse Young Artist Award ausgezeichnet, der mit seinem Debüt mit den Wiener
Philharmonikern unter Gustavo Dudamel beim Lucerne Festival verbunden war.
Von 2010 bis 2012 war er zudem BBC New Generation Artist.
Seitdem konzertiert er weltweit mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten
wie Sir Roger Norrington oder Esa-Pekka Salonen sowie als Kammermusikpartner von Interpreten wie Carolin Widmann, Fazıl Say, Vilde Frang, Antoine
Tamestit und dem Quatuor Ebène. Regelmäßig ist er in den bedeutendsten Konzerthäusern und bei großen Festivals wie den Londoner Proms zu Gast. Im Februar 2017 ist er in der Elbphilharmonie gleich mehrfach als Solist im Rahmen der
»Konzerte für Hamburg« mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester zu erleben.
Nicolas Altstaedt spielt ein Violoncello von Giulio Cesare Gigli (ca. 1770).
DIE KÜNSTLER
LILY FRANCIS
VIOLA
PEKKA KUUSISTO
VIOLINE
Der finnische Violinist Pekka Kuusisto wird
international sowohl als Solist als auch als Dirigent und wegen seiner innovativen Herangehensweise an das Repertoire hoch angesehen.
Er ist zudem als Improvisator und für Koproduktionen mit Künstlern anderer Genres (Jazz,
Elektro) bekannt und arbeitet als Verfechter der
Neuen Musik regelmäßig mit Komponisten wie
Nico Muhly und Thomas Adès zusammen.
Pekka Kuusisto spielt regelmäßig Kammermusik mit renommierten klassischen Kollegen
sowie mit seiner traditionellen Musikgruppe
The Luomu Players. Er ist künstlerischer Leiter von »Our Festival«, das jährlich in Sibelius’
Heimatstadt Hämeenlinna stattfindet, sowie
künstlerischer Partner des Saint Paul Chamber Orchestra. In Hamburg war er mehrfach zu
Gast, etwa beim Ensemble Resonanz oder im
Duo mit Nicolas Altstaedt. Er spielt eine Violine
von Giovanni Baptista Guadagnini aus dem Jahr
1752, die ihm von der finnischen Kulturstiftung
zur Verfügung gestellt wird.
Lily Francis ist eine ebenso gefragte Violinwie Viola-Spielerin und Absolventin des Curtis
Institute of Music in Philadelphia und des New
England Conservatory. 2008 gab sie ihr Debüt
in der New Yorker Carnegie Hall; ihr Preis beim
ARD-Musikwettbewerb 2009 ermöglichte ihr
Auftritte mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem
Münchener Kammerorchester.
Als passionierte Kammermusikerin war Lily
Francis von 2006 bis 2009 Mitglied und seither
immer wieder Gast der New Yorker Chamber
Society. Als neuestes Mitglied des Aronowitz
Ensembles und als »BBC New Generation
Artist« tritt sie zudem regelmäßig in Großbritannien auf. In letzter Zeit war sie mehrfach als
Konzertmeisterin des Wiener und des Münchener Kammerorchesters und als Mitglied des
Chamber Orchestra of Europe zu erleben.
Seit dem Frühjahr 2015 ist Lily Francis
Professorin für Kammermusik und Violine an
der Bruckner-Universität Linz.
KNUT ERIK SUNDQUIST
KONTRABASS
ALEXANDER LONQUICH
K L AV I E R
Knut Erik Sundquist wurde 1961 geboren und
studierte in Wien bei Ludwig Streicher. Seine
erste Stelle führte ihn als Solokontrabassisten
zum Bergen Philharmonic Orchestra. 1993 zog
er zurück in sein geliebtes nördliches Norwegen, genauer gesagt nach Harstad, von wo er
seine internationale Tätigkeit als Solist und
Kammermusiker verwaltet. Sundquist ist ein
gern gesehener Gast bei zahlreichen Festivals,
neben Lockenhaus unter anderem bei der
Schubertiade Schwarzenberg und dem Lucerne
Festival sowie bei diversen Kammermusikfestivals in Norwegen. Seine CD »Reverie« mit
Musik von Giovanni Bottesini erhielt begeisterte
Kritiken in Norwegen und im Ausland. Knut
Erik Sundquist lehrt zudem an der Universität
in Tromsø, Norwegen.
Alexander Lonquich wurde in Trier geboren,
studierte bei Paul Badura-Skoda und begann
seine Laufbahn 16-jährig als Gewinner des
internationalen Klavierwettbewerbes Casagrande in Terni, Italien. Als Solist, Kammermusiker und Dirigent gehört er seitdem zu den
gefragtesten Interpreten seiner Generation. Er
ist regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals; als Solist spielte er mit den Wiener Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich
und dem Royal Philharmonic Orchestra unter
Dirigenten wie Claudio Abbado und Philippe
Herreweghe. In der vergangenen Saison war
er zudem Residenzkünstler beim NDR Elbphilharmonie Orchester. Als begeisterter Kammermusiker ist er Partner von Joshua Bell, Sabine
Meyer, Christian Tetzlaff sowie Jörg und Carolin
Widmann. Auch als Dirigent überzeugte er mit
der Camerata Salzburg, dem Mahler Chamber
Orchestra oder den Wiener Symphonikern.
Aktuelle Highlights sind seine Residenz beim
Prager Frühling und ein Beethoven-Zyklus mit
dem Münchener Kammerorchester.
J. S. Bach auf
GUTSCHEIN
ELBPHILHARMONIE VIRTUELL ERLEBEN
MURRAY PERAHIA
THE FRENCH SUITES
JOHANN SEBASTIAN BACH
Th e Fren c h Suite s
M U R R AY P E R A H I A
Französische Suiten Nr. 1–6
»Einer der bereicherndsten
Bach-Interpreten unserer Zeit«
New York Times
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NEMANJA RADULOVIĆ
BACH
»Er spielt mit einer Leidenschaft
und einem Furor, der sofort mitreißt.«
Süddeutsche Zeitung
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Jetzt überall als CD, Download und Stream.
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Ganz alleine durch den Großen Saal der Elbphilharmonie gehen
und sogar einmal auf der Bühne stehen? Die neuen 360-GradBilder machen’s möglich – zu finden auf g.co/elbphilharmonie.
Besonders eindrucksvoll wirkt die digitale Elbphilharmonie
in Kombination mit einer entsprechenden 3D-App und einer
Virtual-Reality-Brille. Einfach das Smartphone einklemmen
(siehe Foto), Kopf bewegen und staunen. Ein solches »Google
Cardboard« erhalten Sie gegen Vorlage dieses Programmheftes ab dem 19. Dezember kostenlos im Elbphilharmonie
Besucherzentrum. Übrigens lassen sich damit auch zukünftige
Livestreams umso mehr genießen.
Die Aufzeichnung des Konzerts in Ton, Bild oder Film ist nicht gestattet.
IMPRESSUM
Herausgeber: HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft
Generalintendanz: Christoph Lieben-Seutter
Geschäftsführung: Jack F. Kurfess
Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta
Gestaltung und Satz: Mehmet Alatur / breeder design
Druck: Flyer-Druck.de
Anzeigenvertretung:
Antje Sievert, +49 (0)40 450 698 03, [email protected]
BILDNACHWEIS
Kammermusikfestival Lockenhaus (Balazs Borocz); Franz Schubert: Gemälde von Wilhelm
August Rieger (1825); Nicolas Altstaedt (Balázs Böröcz); Pekka Kuusisto (Kaapo Kamu);
Lily Francis (Sigi Müller); Knut Erik Sundquist (unbezeichnet); Alexander Lonquich (Francesco
Fratto); Google Cardboard (Georg Hübner)
BEI UNS
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Rudolf Augstein Stiftung
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Elbphilharmonie Circle
Freundeskreis Elbphilharmonie
+ Laeiszhalle e.V.
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