LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 1 von 12 Bergwiesen – Lebensraum für Pflanzen und Tiere (1) Lebensraum erkunden, Tiere entdecken und kennenlernen Dr. Gerald Slotosch Thema: Lebensraum Bergwiese Sachthema: Tiere in Stockwerken der Bergwiese (Strukturen, Arten im Lebensraum) Botschaft: Die Wiese wird als Lebensraum von bestimmten Elementen, wie Klima, Boden, Pflanzen- und Tierarten sowie von der Bewirtschaftung des Menschen beeinflusst. Bergwiesen unterscheiden sich von anderen Wiesen und Rasen. In den Schichten der Bergwiese lassen die Pflanzen mit ihren Teilen unterschiedlich viel Raum für Tiere. In den Stockwerken sind dementsprechend ganz verschiedene Tierarten anzutreffen. Je nach Situation können sich besondere Nahrungsbeziehungen ausprägen. Bergwiesen sind sehr selten und gefährdet. Sie sind deshalb geschützt. Ort, Jahreszeit, Alter, Lehrplanbezug Bergwiese zur Blüte, vorhandener Weg durch die Wiese (Arten- und Biotopschutz!) spätes Frühjahr bis Frühsommer, Mitte Mai bis Ende Juli, Optimal Juni, bei schönem Wetter, 9 bis 10 Jahre, 3. und 4. Klassenstufe, Sachkunde, Natur erfahren und verstehen, Lebensgemeinschaft Wiese I. Überblick über den Unterrichtsverlauf Tätigkeit / Inhalt Zeitbedarf 1. Einstieg Gespräch zur Einführung in das Thema. 2. Kameraspiel Spiel in Zweiergruppen zur intensiven Wahrnehmung des Unterrichtsstandortes. 3. Tierpuzzle Puzzlespiel in Kleingruppen zum ersten Kennenlernen der Tiere, die in Wiese leben. 4. Mit der Lupe Gruppenarbeit zur Erkundung der Pflanzen und Spiel zur Erkundung der Tierwelt aus der Ameisenperspektive. 5. Auswertung Zuordnung der beobachteten Tiere zu den Schichten der Wiese 6. Festigung Vervollständigung der Arbeitsblätter Gesamt 10 min 10-20 min 20 min 30 min 15-20 min 5-10 min 90-110 min II. Material • 1 Klassensatz Papier und Stifte • 1 Klassensatz Schreibunterlagen • 1 Klassensatz Becherlupen • 1/2 Klassensatz Papprollen (z.B. leere Toilettenpapierrollen) • 3-6 Beobachtungsgläser (z.B. leere Marmeladengläser mit Luftlöchern im Deckel) • 1 Rolle Tesa-Film • 6 Tierpuzzle „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.) • 6 Tütchen zur Aufbewahrung der Puzzles • Papptiere „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.) • Schaubild „Schichten der Wiese“ • 6 Bestimmungsbücher: Was blüht denn hier? 1 Bestimmungsbuch: Was krabbelt da? Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 2 von 12 III. Inhaltliche Einführung (Lehrermaterial - Hintergrundinformation) Grundbegriffe: Wiese Eine Wiese ist ein Biotoptyp, der durchschnittlich 30 bis 40 verschiedene Pflanzenarten aufweist und zahlreiche unterschiedliche Tierarten beherbergt. Neben verschiedenen Grasarten können sich je nach Standort und Pflege zahlreiche Kräuter und Wiesenblumen ansiedeln. Sie bilden eine für den Standort charakteristische Pflanzengemeinschaft. Wiesentypen im Thüringer Wald Wiesen können sich überall ausbreiten, wo nicht Wälder oder Gehölze ihre Schatten werfen und wo nicht gepflügt wird. Heute gibt es kaum noch urwüchsige Wiesen, sondern meist landwirtschaftlich kultivierte Grünflächen, die Heu- und Grünfutter liefern. In den Berglagen des Thüringer Waldes oberhalb von 400 m sind vier Wiesentypen charakteristisch. Je Standort, d.h. je nach Nährkraft des Bodens und nach Wasserhaushalt bilden sich typischen Lebensgemeinschaften aus: + Auf den mäßig feuchten Standorten kommt die artenreichste Wiese vor, die Goldhaferwiese, mit namengebenden Goldhafer, Rot-Straußgras, Ähriger Teufelskralle, Weichen Pippau und Frauenmantel in der Blütezeit im Juni. + Auf mageren, d.h. ärmeren Böden, finden sich Bärwurzwiesen mit Bärwurz im Mai/Juni als Hauptblüte sowie Glockenblume, Rotschwingel und Rot-Straußgras ab Juli. + Auf sehr sauren und nährstoffarmen Böden wachsen Borstgrasrasen. Zwischen Mai und August blühen hier hintereinander Hundsveilchen, Harzlabkraut, Arnika, Heidenelke. Oft gehen Borstgrasrasen und Bärwurzwiesen ineinander über oder wechseln sich kleinräumig ab, so trifft man häufig beide Wiesentypen unmittelbar nebeneinander. Die seltene Arnika ziert das Logo des Naturparks. + Außerdem entstehen Feuchtwiesen mit Wald-Simse, Seggen und anderen Sauergräsern, dort wo sich Wasser staut oder der Grundwasserspiegel sich dicht unter der Bodenoberfläche befindet. Dies ist meist in Geländemulden, Bachauen oder in der Nähe von Quellen der Fall. Hauptblütezeit ist Juni. All diese Wiesentypen sind nach § 18 Thüringer Naturschutzgesetz als Bergwiesen geschützt. D.h. Erkundungen sollten vom Randbereich aus am besten entlang eines Weges erfolgen. Pflanzen sind nicht zu entnehmen. Gefangene Kleintiere sollten nach dem Programm wieder sofort freigelassen werden. Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 3 von 12 Schichtung des Lebensraumes und Lebensgemeinschaft Eine Wiese weist eine horizontale Schichtung (Humus, Streu, Stengel- bzw. Blattbereich und Blüte) auf. In den einzelnen Etagen finden die unterschiedlichsten Tiere einen Lebensraum und Nahrung. Die Pflanzen und Tiere dieses Biotoptyps bilden zusammen eine Lebensgemeinschaft mit zahlreichen, z.T. hochkomplizierten Wechselbeziehungen. Viele kleine Tiere, zahllose Insekten finden in der Wiese ihre Lebensgrundlage. An den Blüten „weiden“ Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und Falter den Nektar der Wiesenblumen ab, und sie sorgen gleichzeitig für deren Bestäubung. Die Blätter der Wiesenkräuter werden von Schnecken, Schmetterlingsraupen und Grashüpfern gefressen. Die Blattläuse saugen Pflanzensaft aus Stengeln und Blättern. Die Ameisen schlecken die süßen Ausscheidungen der Blattläuse. Marienkäfer und ihre Larven saugen die Blattläuse aus, so das nur noch die leeren Hüllen übrig bleiben. Auf dem Boden und in der Streuschicht leben zahlreiche Laufkäfer und Laufspinnen, diese werden auch zur Beute von Vögeln wie Misteldrosseln oder Feldlerchen werden. In der Streuschicht und ein Stockwerk darunter“ in der Humusschicht leben neben Regenwürmern auch kleine Säugetiere, die sich von Samen, wie die Wühlmaus, aber auch von Insekten, Larven und Würmern ernähren, wie die Erdspitzmaus oder der Maulwurf. Bussard und Wiesel, die Jäger in der Wiese, haben sowohl die Nager als auch den Maulwurf zur Beute. In einer ungestörten Wiesenlandschaft wird der Artenreichtum noch vielfältiger. Gegen störende Eingriffe durch den Menschen ist der Lebensraum Wiese besonders anfällig. Nahrungsbeziehung – Nahrungskette Eine Nahrungsbeziehung ist die einfache Relation zwischen zwei Organismen, die voneinander abhängig sind. Dabei finden sich viele Beispiele: Stengel der Pflanze – Blattläuse Eine Nahrungskette ist eine Beziehung zwischen mindestens drei Organismen, die aufeinander bezogen und abhängig sind. Für viele Arten gilt dabei fressen und gefressen werden. Stengel der Pflanze – Blattläuse – Ameise Streu – Regenwurm – Maulwurf – Wiesel – Bussard Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 4 von 12 Die Wiese in den 4 Jahreszeiten Frühling: Im Frühjahr, wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Erde erreichen, wird aus dem winterlichen Gelbbraun der Wiese ein sattes grün. Man kann den Unterschied zu beschatteten Flächen erkennen. Erste Frühblüher (Schneeglöckchen, Schlüsselblumen) öffnen ihre Blüten. Gemeinsam mit Löwenzahn und Hahnenfuß bringen sie die erste Blütenfarbe in die Wiese. Später finden sich auf trockenen Bergwiesen erst der weißblühende Bärwurz, dann auch Arnika, mit ihren leuchtend gelben Blüten ein. Sommer und Herbst: Im Spätsommer und frühen Herbst finden wir die starken krautigen Disteln mit ihren blauvioletten Korbblüten, das Johanniskraut und die kräftigen Stauden der Brennessel, die unzählige Insekten anlocken. Zweijährige Blütenpflanzen haben bereits Jungpflanzen ausgebildet, die nächstes Jahr zur Blüte gelangen. Die Wiese ist längst nicht mehr so bunt. Vereinzelt finden sich an einer Pflanze neben den Fruchtständen auch noch ein paar Blüten. Während die Gräser noch blühen, breiten sich die Blütenpflanzen auf die Ruhephase vor. Manche ziehen sogar das Laub bis zum Herbst ein. Nutzung und Pflege Wiesen sind landwirtschaftlich genutzte Kulturbiotope, die nur durch Pflege, in Form von regelmäßiger Mahd, vor der Verbuschung und Sukzession, d.h. Wiederbewaldung, bewahrt werden können. Zur Pflege der trocknen Bergwiesentypen sind entweder 1 bis 2 Mahden nach der Samenreife notwendig, oder sie werden mit Schafen oder Kühen beweidet. Feuchtwiesen sind aufgrund des stellenweise sumpfigen Untergrundes schwieriger durch Mahd oder Beweidung zu bewirtschaften. Im Gegensatz zur Wiese wird ein Rasen alle zwei Wochen geschnitten. In einem Rasen können Blütenpflanzen somit kaum zur Blühreife gelangen. Eine Etagierung wie in einer Wiese ist in einem kurzgeschorenen Rasen nicht zu erkennen. Ferner sind Blütenpflanzen in einem überwiegend aus wenigen tritt- und mahdverträglichen Grasarten aufgebauten Zierrasen oft nicht erwünscht. Werden Wildkräuter toleriert, können sich aber auch Rasenflächen zu bunten Blumenrasen entwickeln. Aber auch ein solcher Rasen bietet aufgrund niedrigem Wuchs und geringerer Pflanzenvielfalt weniger Tieren einen Lebensraum als eine Wiese. Die Frühjahrs- und Frühsommerblüten ist auch für den Imker von besonderer Bedeutung. Die Bienen sammeln die „1.Tracht“. Um 1g Honig zu produzieren, muss eine Biene bis zu 8000 Blüten besuchen. Dazu muss sie etwa 30 mal ausfliegen. IV. Unterrichtsdurchführung Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 5 von 12 1. Einstieg – Gespräch zur Einführung in das Thema Material: keins Dauer: 10 min Vor dem Aufbruch in das „Untersuchungsgebiet“ findet eine Gesprächsrunde statt. Die Schülerinnen und Schüler werden gefragt, was sie sich unter einer Wiese und im Gegensatz dazu unter einem Rasen vorstellen, wo so was vorkommt, was sie zuhause haben etc.. Sie werden so für das Thema Bergwiese geöffnet, bevor sie als „kleine Forscherinnen und Forscher“ die Bergwiese untersuchen. Am Standort nehmen die Schülerinnen und Schüler die Wiese zunächst sehend wahr. Die ersten Eindrücke werden ausgetauscht. Dabei werden die anfänglichen Aussagen aufgegriffen und kritisch hinterfragt. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Hilfe von Fragen dazu angeregt, weiter über Bergwiesen nachzudenken: Stellt euch vor, ihr müsstet Nasim, einem Jungen der in der afrikanischen Wüste lebt und noch nie eine Wiese gesehen hat, diese beschreiben! Was seht ihr auf der Bergwiese? Dabei ist auch eine Auswahl von zwei Standorten möglich trockene – feuchte Wiese! Könnt ihr vielleicht unterschiedliche Bereiche erkennen? Vergleicht mal zwei Standorte! Was ist beiden Standorten gemeinsam? Worin unterscheiden sie sich? Diese Eindrücke werden gesammelt und in der Schlussbesprechung noch einmal aufgegriffen. 2. Kameraspiel – Spiel in Zweiergruppen zur intensiven Wahrnehmung des Unterrichtsstandortes Material: 1/2 Klassensatz Papprollen, 1/2 Klassensatz Schreibunterlagen, 1 Klassensatz Papier und Stifte Dauer: 10-20 min Gute „Forscherinnen und Forscher“ müssen sich zunächst einen „Zugang“ zu ihrem Untersuchungsgebiet verschaffen, um dieses besser kennenzulernen. Das Kameraspiel ist ein Einstiegsspiel, um die Augen zu öffnen und etwas genauer hinzuschauen. Die Spieler bilden Paare, in denen ein Spieler jeweils Fotografin bzw. Fotograf ist und der andere die Kamera. Hier muß nun darauf hingewiesen werden, daß Kameras teuer sind und vorsichtig mit ihnen umgegangen werden muß. Um den Blick für Einzelheiten und Teilbereiche der Natur bei den Kindern zu schärfen, hat es sich bewährt, wenn die Kinder bei diesem Spiel als „Kameraobjektiv“ Papprollen (von Küchen- oder Toilettenpapier) nutzen. Fotografin bzw. Fotograf suchen sich je nach Thema wie z.B. Wiese, Bäume oder Teich ein Motiv, führen die Kamera mit geschlossener Blende (geschlossenen Augen) zu dem ausgesuchten Motiv und drücken auf den Auslöser (Ohrläppchen oder Schulter). Die Kamera öffnet für etwa 5 bis 10 Sekunden ihre Blende. Danach entscheiden sich die Fotografin bzw. der Fotograf für ein neues Motiv. Je nach Alter und Lust der Spieler können so 3 bis 5 Fotos gemacht werden. Danach werden die Rollen gewechselt, so dass dann die Fotografin bzw. der Fotograf zur Kamera wird, und die Kamera die Rolle der Fotografin bzw. des Fotografen übernimmt. Nun wird auch mit dieser Kamera die Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 6 von 12 entsprechende Anzahl Fotos gemacht. Danach versuchen die Spieler, je nach Alter entweder zu erzählen und möglichst genau zu beschreiben, was sie gesehen haben oder entwickeln ihre „Fotos“ indem sie ein Motiv ihrer Wahl zeichnen. 3. Tierpuzzle - Puzzlespiel in Kleingruppen zum ersten Kennenlernen der Tiere, die in Wiese leben. Material: 6 Tierpuzzle „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.), 6 Tütchen zur Aufbewahrung der Puzzle Dauer: 20 min Hier sammeln die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Informationen über die Tiere auf Wiese und Rasen. Mit Hilfe des Puzzles lernen sie nicht nur das Aussehen, sondern auch die Namen der Insekten und Kleinlebewesen kennen (in Anlehnung an: DIETZEN & THIELE 1993). Jede der 6 Gruppen erhält ein Tierpuzzle mit folgenden Arbeitsaufträgen: Setzt die Teile der Bilder so zusammen, dass die richtigen Tiere entstehen. Es sind insgesamt 11 Bilder, die aus jeweils 3 Teilen bestehen. Auf der Rückseite der Bilder befinden sich die Namen der Tiere. Die Betreuer geht von Gruppe zu Gruppe, hilft gegebenenfalls und fragt, wenn alle Tiere zusammengepuzzelt sind, einmal die Namen der Tiere ab. Es wird kurz besprochen, welche Tiere die Schülerinnen und Schüler schon kennen und was sie von diesen wissen. 4. Mit der Lupe - Gruppenarbeit zur Erkundung der Pflanzen und Spiel zur Erkundung der Tierwelt in Wiese aus der Ameisenperspektive. Material: 1 Klassensatz Becherlupen, 3-6 Beobachtungsgläser (z.B. leere Marmeladengläser mit Luftlöchern im Deckel), 1 Klassensatz Stifte, 1 Klassensatz Schreibunterlagen, Klassensatz Arbeitsbögen „Schichten der Wiese“ Dauer: 30 min 1. Die 6 eingeteilten Gruppen bilden jetzt Forscher-Teams. In den ersten 15 Minuten erkunden die Forscherinnen und Forscher die drei häufigsten Pflanzenarten. Vom Weg aus bestimmen sie die Pflanzen mit Hilfe der Bücher und notieren die Ergebnisse im Arbeitsblatt. Die Lehrkraft schreibt die Pflanzennamen einzeln auf vorbereitete Kärtchen (werden bei Auswertung in 5. benötigt). 2. Nun erkunden die Forscherinnen und Forscher aus der Ameisenperspektive, welche Tiere sich in den Schichten der Wiese (Humusschicht, Streu, Blätter, Stengel, Blüte) aufhalten. Die vorher in dem Puzzle kennengelernten Tiere sollen helfen, die beobachteten Tiere zu benennen. In den nächsten 15 min erforschen die Kinder so still wie möglich das Untersuchungsgebiet mit den Becherlupen. Sie werden in den 6 Gruppen so am Rande angeordnet, dass sie von ihrem Standpunkt die Wiese erforschen können. Kein Kind darf den Kopf höher als 30 cm heben. Finden sie besondere Tiere, werden diese von der Lehrkraft gesammelt in die Beobachtungsgläser gegeben. Die Schüler notieren dabei ihre Ergebnisse. Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 7 von 12 5. Auswertung –Einordnung der beobachteten Pflanzen und Tiere in die Schichten der Wiese und Auswertung der Arbeitsbögen Material: Schaubild „Schichten der Wiese“, Papptiere „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.), 1 Rolle Tesa-Film Dauer: 15-20 min Die Schülerinnen und Schüler berichten, was sie auf der Wiese „erforscht“ und herausgefunden haben. Gesammelte Tiere in Becherlupen und Beobachtungsgläsern werden gezeigt und in der Klasse herumgegeben. Welche Pflanzen habt Ihr bestimmt? Welche Tiere, die ihr vorher im Puzzlespiel kennengelernt habt, konntet Ihr beobachten? Wo habt Ihr die meisten Tiere beobachtet? Wie viele Tiere der einzelnen Gruppen habt Ihr beobachtet? Die vorbereiteten Papptiere werden unterstützend zu dem auswertenden Gespräch von den Schülerinnen und Schülern mittels eines Klebestreifens in die richtige Schicht der Wiese (Schaubild „Schichten der Wiese“) eingeordnet, d.h. ihrem Lebensraum zugeordnet. Die Kärtchen mit den Pflanzennamen dazu angebracht. Weiterführend kann über die Funktion der Pflanzen und Tiere im Lebensraum Bergwiese gesprochen werden. Wie ernähren sich die Pflanzen und die Tiere? Welche Nahrungsbeziehungen ergeben sich zwischen erkundeten Pflanzen und beobachtete Tieren? Welche kennt Ihr noch? Welchen Nutzen haben solche Wiesen? Welchen Nutzen hat dazu ein Rasen? Hier wird noch mal auf im Einstieg gemachten Beschreibungen und Funktionen eingegangen, die Funktion des Rasens im Garten oder auf dem Sportplatz im Unterschied zur Funktion der geschützten Bergwiesen. Hier kann der geneigte Lehrer auch sein Arten- und Naturschutzwissen anbringen. 6. Festigung/Zusammenfassung Schüler vervollständigen ihre Arbeitsbögen Material: Arbeitsblätter, Schreibunterlagen, Stifte Dauer: 10 min Zum Abschluss gebe man den Schülern die Gelegenheit, ihre Arbeitsbögen anhand von Schaubild und zusammengetragenem Ergebnis zu vervollständigen. Bitte vervollständigt Eure Arbeitsblätter anhand des Bildes Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Seite 8 von 12 V. Literatur: Methodik/Didaktik Cornell, J. B. (1979): Mit Kindern die Natur erleben. Ahorn Verlag, Prien. Dietzen, W. & Thiele, H. (1993): Jugend erlebt Natur. Weitbrecht Verlag, Stuttgart. Dinter, N. (o.J.): Wiesen und Rasen – Lebensraum für Tiere 1 Loseblattsammlung, Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen S. 71-76. Fachliteratur Naturparkatlas. Informationen zu Natur- und Heimatkunde, zu Freizeit und Erholung. (Hrsg.) Verband Naturpark Thüringer Wald e.V. (2006), 116 S. Wiesenfibel – Die charakteristischen Wiesen des Thüringer Waldes – ein gefährdetes Kulturerbe. (Hrsg.) Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V. (2003), 55 S. VI. Anlagen: 1. Schaubild: Schichten der Wiese A4 (zum Kopieren auf DIN A3) 2. Tierpuzzle (Kopiervorlagen zum Herstellen der Puzzle-Teile und der Tierkarten): Das Tierpuzzle wird kopiert, der Länge nach in der Mitte gefaltet und so zusammengeklebt, dass sich die Tiernamen auf der Rückseite der Tierbilder befinden. Die einzelnen Tierkarten werden so in drei Teile zerteilt, dass auf jedem Puzzleteil eine Silbe des Tiernamens steht. Es empfiehlt sich, die Tierpuzzles in kleinen verschließbaren Tütchen aufzubewahren. 3. Papptiere: Das Tierpuzzle wird ein weiteres Mal kopiert. Nur die Tiere werden auf Pappe geklebt und ausgeschnitten. Es empfiehlt sich die Materialien 1 bis 3 einzulaminieren. 4. Arbeitsblatt Schichten der Wiese_Kl_3-4 (Kopiervorlage) Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch Seite 9 von 12 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch Seite 10 von 12 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Abbildung Seite 11 von 12 Schichten der Wiese Blüten Stengel Blatt Streu Humus Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007 LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1 Klassenstufe: 3 und 4 Arbeitsblatt Seite 12 von 12 Schichten der Wiese Pflanzen und Tiere Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch 2007