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LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1
Klassenstufe: 3 und 4
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Bergwiesen – Lebensraum für Pflanzen und Tiere (1)
Lebensraum erkunden, Tiere entdecken und kennenlernen
Dr. Gerald Slotosch
Thema:
Lebensraum Bergwiese
Sachthema: Tiere in Stockwerken der Bergwiese (Strukturen, Arten im Lebensraum)
Botschaft: Die Wiese wird als Lebensraum von bestimmten Elementen, wie Klima,
Boden, Pflanzen- und Tierarten sowie von der Bewirtschaftung des
Menschen beeinflusst. Bergwiesen unterscheiden sich von anderen
Wiesen und Rasen. In den Schichten der Bergwiese lassen die Pflanzen
mit ihren Teilen unterschiedlich viel Raum für Tiere. In den Stockwerken
sind dementsprechend ganz verschiedene Tierarten anzutreffen. Je nach
Situation können sich besondere Nahrungsbeziehungen ausprägen.
Bergwiesen sind sehr selten und gefährdet. Sie sind deshalb geschützt.
Ort, Jahreszeit, Alter, Lehrplanbezug
Bergwiese zur Blüte, vorhandener Weg durch die Wiese (Arten- und Biotopschutz!)
spätes Frühjahr bis Frühsommer, Mitte Mai bis Ende Juli, Optimal Juni, bei schönem Wetter,
9 bis 10 Jahre, 3. und 4. Klassenstufe, Sachkunde, Natur erfahren und verstehen,
Lebensgemeinschaft Wiese
I. Überblick über den Unterrichtsverlauf
Tätigkeit / Inhalt Zeitbedarf
1. Einstieg
Gespräch zur Einführung in das Thema.
2. Kameraspiel Spiel in Zweiergruppen zur intensiven Wahrnehmung des
Unterrichtsstandortes.
3. Tierpuzzle
Puzzlespiel in Kleingruppen zum ersten Kennenlernen
der Tiere, die in Wiese leben.
4. Mit der Lupe Gruppenarbeit zur Erkundung der Pflanzen und Spiel zur
Erkundung der Tierwelt aus der Ameisenperspektive.
5. Auswertung Zuordnung der beobachteten Tiere zu den Schichten der
Wiese
6. Festigung
Vervollständigung der Arbeitsblätter
Gesamt
10 min
10-20 min
20 min
30 min
15-20 min
5-10 min
90-110 min
II. Material
• 1 Klassensatz Papier und Stifte
• 1 Klassensatz Schreibunterlagen
• 1 Klassensatz Becherlupen
• 1/2 Klassensatz Papprollen (z.B. leere Toilettenpapierrollen)
• 3-6 Beobachtungsgläser (z.B. leere Marmeladengläser mit Luftlöchern im Deckel)
• 1 Rolle Tesa-Film
• 6 Tierpuzzle „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.)
• 6 Tütchen zur Aufbewahrung der Puzzles
• Papptiere „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.)
• Schaubild „Schichten der Wiese“
• 6 Bestimmungsbücher: Was blüht denn hier? 1 Bestimmungsbuch: Was krabbelt da?
Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch
2007
LM Bergwiesen - Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1
Klassenstufe: 3 und 4
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III. Inhaltliche Einführung (Lehrermaterial - Hintergrundinformation)
Grundbegriffe:
Wiese
Eine Wiese ist ein Biotoptyp, der durchschnittlich 30 bis 40 verschiedene Pflanzenarten
aufweist und zahlreiche unterschiedliche Tierarten beherbergt. Neben verschiedenen
Grasarten können sich je nach Standort und Pflege zahlreiche Kräuter und
Wiesenblumen ansiedeln. Sie bilden eine für den Standort charakteristische
Pflanzengemeinschaft.
Wiesentypen im Thüringer Wald
Wiesen können sich überall ausbreiten, wo nicht Wälder oder Gehölze ihre Schatten
werfen und wo nicht gepflügt wird. Heute gibt es kaum noch urwüchsige Wiesen,
sondern meist landwirtschaftlich kultivierte Grünflächen, die Heu- und Grünfutter liefern.
In den Berglagen des Thüringer Waldes oberhalb von 400 m sind vier Wiesentypen
charakteristisch. Je Standort, d.h. je nach Nährkraft des Bodens und nach
Wasserhaushalt bilden sich typischen Lebensgemeinschaften aus:
+ Auf den mäßig feuchten Standorten kommt die artenreichste Wiese vor, die
Goldhaferwiese, mit namengebenden Goldhafer, Rot-Straußgras, Ähriger Teufelskralle,
Weichen Pippau und Frauenmantel in der Blütezeit im Juni.
+ Auf mageren, d.h. ärmeren Böden, finden sich Bärwurzwiesen mit Bärwurz im
Mai/Juni als Hauptblüte sowie Glockenblume, Rotschwingel und Rot-Straußgras ab Juli.
+ Auf sehr sauren und nährstoffarmen Böden wachsen Borstgrasrasen. Zwischen Mai
und August blühen hier hintereinander Hundsveilchen, Harzlabkraut, Arnika,
Heidenelke. Oft gehen Borstgrasrasen und Bärwurzwiesen ineinander über oder
wechseln sich kleinräumig ab, so trifft man häufig beide Wiesentypen unmittelbar
nebeneinander. Die seltene Arnika ziert das Logo des Naturparks.
+ Außerdem entstehen Feuchtwiesen mit Wald-Simse, Seggen und anderen
Sauergräsern, dort wo sich Wasser staut oder der Grundwasserspiegel sich dicht unter
der Bodenoberfläche befindet. Dies ist meist in Geländemulden, Bachauen oder in der
Nähe von Quellen der Fall. Hauptblütezeit ist Juni.
All diese Wiesentypen sind nach § 18 Thüringer Naturschutzgesetz als Bergwiesen
geschützt. D.h. Erkundungen sollten vom Randbereich aus am besten entlang eines
Weges erfolgen. Pflanzen sind nicht zu entnehmen. Gefangene Kleintiere sollten nach
dem Programm wieder sofort freigelassen werden.
Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch
2007
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Schichtung des Lebensraumes und Lebensgemeinschaft
Eine Wiese weist eine horizontale Schichtung (Humus, Streu, Stengel- bzw. Blattbereich
und Blüte) auf. In den einzelnen Etagen finden die unterschiedlichsten Tiere einen
Lebensraum und Nahrung.
Die Pflanzen und Tiere dieses Biotoptyps bilden zusammen eine Lebensgemeinschaft
mit zahlreichen, z.T. hochkomplizierten Wechselbeziehungen. Viele kleine Tiere,
zahllose Insekten finden in der Wiese ihre Lebensgrundlage.
An den Blüten „weiden“ Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und Falter den Nektar der
Wiesenblumen ab, und sie sorgen gleichzeitig für deren Bestäubung.
Die Blätter der Wiesenkräuter werden von Schnecken, Schmetterlingsraupen und
Grashüpfern gefressen.
Die Blattläuse saugen Pflanzensaft aus Stengeln und Blättern.
Die Ameisen schlecken die süßen Ausscheidungen der Blattläuse.
Marienkäfer und ihre Larven saugen die Blattläuse aus, so das nur noch die leeren
Hüllen übrig bleiben.
Auf dem Boden und in der Streuschicht leben zahlreiche Laufkäfer und Laufspinnen,
diese werden auch zur Beute von Vögeln wie Misteldrosseln oder Feldlerchen werden.
In der Streuschicht und ein Stockwerk darunter“ in der Humusschicht leben neben
Regenwürmern auch kleine Säugetiere, die sich von Samen, wie die Wühlmaus, aber
auch von Insekten, Larven und Würmern ernähren, wie die Erdspitzmaus oder der
Maulwurf.
Bussard und Wiesel, die Jäger in der Wiese, haben sowohl die Nager als auch den
Maulwurf zur Beute.
In einer ungestörten Wiesenlandschaft wird der Artenreichtum noch vielfältiger. Gegen
störende Eingriffe durch den Menschen ist der Lebensraum Wiese besonders anfällig.
Nahrungsbeziehung – Nahrungskette
Eine Nahrungsbeziehung ist die einfache Relation zwischen zwei Organismen, die
voneinander abhängig sind. Dabei finden sich viele Beispiele:
Stengel der Pflanze – Blattläuse
Eine Nahrungskette ist eine Beziehung zwischen mindestens drei Organismen, die
aufeinander bezogen und abhängig sind. Für viele Arten gilt dabei fressen und
gefressen werden.
Stengel der Pflanze – Blattläuse – Ameise
Streu – Regenwurm – Maulwurf – Wiesel – Bussard
Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch
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Die Wiese in den 4 Jahreszeiten
Frühling:
Im Frühjahr, wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Erde erreichen, wird aus
dem winterlichen Gelbbraun der Wiese ein sattes grün. Man kann den Unterschied zu
beschatteten Flächen erkennen.
Erste Frühblüher (Schneeglöckchen, Schlüsselblumen) öffnen ihre Blüten. Gemeinsam
mit Löwenzahn und Hahnenfuß bringen sie die erste Blütenfarbe in die Wiese.
Später finden sich auf trockenen Bergwiesen erst der weißblühende Bärwurz, dann auch
Arnika, mit ihren leuchtend gelben Blüten ein.
Sommer und Herbst:
Im Spätsommer und frühen Herbst finden wir die starken krautigen Disteln mit ihren
blauvioletten Korbblüten, das Johanniskraut und die kräftigen Stauden der Brennessel,
die unzählige Insekten anlocken.
Zweijährige Blütenpflanzen haben bereits Jungpflanzen ausgebildet, die nächstes Jahr
zur Blüte gelangen.
Die Wiese ist längst nicht mehr so bunt. Vereinzelt finden sich an einer Pflanze neben
den Fruchtständen auch noch ein paar Blüten.
Während die Gräser noch blühen, breiten sich die Blütenpflanzen auf die Ruhephase
vor. Manche ziehen sogar das Laub bis zum Herbst ein.
Nutzung und Pflege
Wiesen sind landwirtschaftlich genutzte Kulturbiotope, die nur durch Pflege, in Form von
regelmäßiger Mahd, vor der Verbuschung und Sukzession, d.h. Wiederbewaldung,
bewahrt werden können.
Zur Pflege der trocknen Bergwiesentypen sind entweder 1 bis 2 Mahden nach der
Samenreife notwendig, oder sie werden mit Schafen oder Kühen beweidet.
Feuchtwiesen sind aufgrund des stellenweise sumpfigen Untergrundes schwieriger
durch Mahd oder Beweidung zu bewirtschaften.
Im Gegensatz zur Wiese wird ein Rasen alle zwei Wochen geschnitten. In einem Rasen
können Blütenpflanzen somit kaum zur Blühreife gelangen. Eine Etagierung wie in einer
Wiese ist in einem kurzgeschorenen Rasen nicht zu erkennen. Ferner sind
Blütenpflanzen in einem überwiegend aus wenigen tritt- und mahdverträglichen
Grasarten aufgebauten Zierrasen oft nicht erwünscht. Werden Wildkräuter toleriert,
können sich aber auch Rasenflächen zu bunten Blumenrasen entwickeln. Aber auch ein
solcher Rasen bietet aufgrund niedrigem Wuchs und geringerer Pflanzenvielfalt weniger
Tieren einen Lebensraum als eine Wiese.
Die Frühjahrs- und Frühsommerblüten ist auch für den Imker von besonderer
Bedeutung. Die Bienen sammeln die „1.Tracht“. Um 1g Honig zu produzieren, muss
eine Biene bis zu 8000 Blüten besuchen. Dazu muss sie etwa 30 mal ausfliegen.
IV. Unterrichtsdurchführung
Rucksackschule Naturparkzentrum Friedrichshöhe, Dr. Gerald Slotosch
2007
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1. Einstieg – Gespräch zur Einführung in das Thema
Material: keins
Dauer: 10 min
Vor dem Aufbruch in das „Untersuchungsgebiet“ findet eine Gesprächsrunde statt. Die
Schülerinnen und Schüler werden gefragt, was sie sich unter einer Wiese und im
Gegensatz dazu unter einem Rasen vorstellen, wo so was vorkommt, was sie zuhause
haben etc.. Sie werden so für das Thema Bergwiese geöffnet, bevor sie als „kleine
Forscherinnen und Forscher“ die Bergwiese untersuchen.
Am Standort nehmen die Schülerinnen und Schüler die Wiese zunächst sehend wahr.
Die ersten Eindrücke werden ausgetauscht. Dabei werden die anfänglichen Aussagen
aufgegriffen und kritisch hinterfragt. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Hilfe von
Fragen dazu angeregt, weiter über Bergwiesen nachzudenken:
Stellt euch vor, ihr müsstet Nasim, einem Jungen der in der afrikanischen Wüste lebt
und noch nie eine Wiese gesehen hat, diese beschreiben! Was seht ihr auf der
Bergwiese?
Dabei ist auch eine Auswahl von zwei Standorten möglich trockene – feuchte Wiese!
Könnt ihr vielleicht unterschiedliche Bereiche erkennen? Vergleicht mal zwei Standorte!
Was ist beiden Standorten gemeinsam? Worin unterscheiden sie sich?
Diese Eindrücke werden gesammelt und in der Schlussbesprechung noch einmal
aufgegriffen.
2. Kameraspiel – Spiel in Zweiergruppen zur intensiven Wahrnehmung des
Unterrichtsstandortes
Material: 1/2 Klassensatz Papprollen, 1/2 Klassensatz
Schreibunterlagen, 1 Klassensatz Papier und Stifte
Dauer: 10-20 min
Gute „Forscherinnen und Forscher“ müssen sich zunächst einen „Zugang“ zu ihrem
Untersuchungsgebiet verschaffen, um dieses besser kennenzulernen. Das Kameraspiel
ist ein Einstiegsspiel, um die Augen zu öffnen und etwas genauer hinzuschauen. Die
Spieler bilden Paare, in denen ein Spieler jeweils Fotografin bzw. Fotograf ist und der
andere die Kamera. Hier
muß nun darauf hingewiesen werden, daß Kameras teuer sind und vorsichtig mit ihnen
umgegangen werden muß. Um den Blick für Einzelheiten und Teilbereiche der Natur bei
den Kindern zu schärfen, hat es sich bewährt, wenn die Kinder bei diesem Spiel als
„Kameraobjektiv“ Papprollen (von Küchen- oder Toilettenpapier) nutzen.
Fotografin bzw. Fotograf suchen sich je nach Thema wie z.B. Wiese, Bäume oder Teich
ein Motiv, führen die Kamera mit geschlossener Blende (geschlossenen Augen) zu dem
ausgesuchten Motiv und drücken auf den Auslöser (Ohrläppchen oder Schulter). Die
Kamera öffnet für etwa 5 bis 10 Sekunden ihre Blende. Danach entscheiden sich die
Fotografin bzw. der Fotograf für ein neues Motiv. Je nach Alter und Lust der Spieler
können so 3 bis 5 Fotos gemacht werden. Danach werden die Rollen gewechselt, so
dass dann die Fotografin bzw. der Fotograf zur Kamera wird, und die Kamera die Rolle
der Fotografin bzw. des Fotografen übernimmt. Nun wird auch mit dieser Kamera die
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entsprechende Anzahl Fotos gemacht. Danach versuchen die Spieler, je nach Alter
entweder zu erzählen und möglichst genau zu beschreiben, was sie gesehen haben
oder entwickeln ihre „Fotos“ indem sie ein Motiv ihrer Wahl zeichnen.
3. Tierpuzzle - Puzzlespiel in Kleingruppen zum ersten Kennenlernen der Tiere, die
in Wiese leben.
Material: 6 Tierpuzzle „Insekten der Wiese“ (Bastelanleitung s. V.), 6 Tütchen zur
Aufbewahrung der Puzzle
Dauer: 20 min
Hier sammeln die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Informationen über die Tiere
auf Wiese und Rasen. Mit Hilfe des Puzzles lernen sie nicht nur das Aussehen, sondern
auch die Namen der Insekten und Kleinlebewesen kennen (in Anlehnung an: DIETZEN
& THIELE 1993). Jede der 6 Gruppen erhält ein Tierpuzzle mit folgenden
Arbeitsaufträgen:
Setzt die Teile der Bilder so zusammen, dass die richtigen Tiere entstehen. Es sind
insgesamt 11 Bilder, die aus jeweils 3 Teilen bestehen. Auf der Rückseite der Bilder
befinden sich die Namen der Tiere.
Die Betreuer geht von Gruppe zu Gruppe, hilft gegebenenfalls und fragt, wenn alle Tiere
zusammengepuzzelt sind, einmal die Namen der Tiere ab. Es wird kurz besprochen,
welche Tiere die Schülerinnen und Schüler schon kennen und was sie von diesen
wissen.
4. Mit der Lupe - Gruppenarbeit zur Erkundung der Pflanzen und Spiel zur
Erkundung der Tierwelt in Wiese aus der Ameisenperspektive.
Material: 1 Klassensatz Becherlupen, 3-6 Beobachtungsgläser (z.B. leere
Marmeladengläser mit Luftlöchern im Deckel), 1 Klassensatz Stifte, 1 Klassensatz
Schreibunterlagen, Klassensatz Arbeitsbögen „Schichten der Wiese“
Dauer: 30 min
1. Die 6 eingeteilten Gruppen bilden jetzt Forscher-Teams. In den ersten 15 Minuten
erkunden die Forscherinnen und Forscher die drei häufigsten Pflanzenarten. Vom Weg
aus bestimmen sie die Pflanzen mit Hilfe der Bücher und notieren die Ergebnisse im
Arbeitsblatt. Die Lehrkraft schreibt die Pflanzennamen einzeln auf vorbereitete Kärtchen
(werden bei Auswertung in 5. benötigt).
2. Nun erkunden die Forscherinnen und Forscher aus der Ameisenperspektive, welche
Tiere sich in den Schichten der Wiese (Humusschicht, Streu, Blätter, Stengel, Blüte)
aufhalten. Die vorher in dem Puzzle kennengelernten Tiere sollen helfen, die
beobachteten Tiere zu benennen. In den nächsten 15 min erforschen die Kinder so still
wie möglich das Untersuchungsgebiet mit den Becherlupen. Sie werden in den 6
Gruppen so am Rande angeordnet, dass sie von ihrem Standpunkt die Wiese
erforschen können. Kein Kind darf den Kopf höher als 30 cm heben. Finden sie
besondere Tiere, werden diese von der Lehrkraft gesammelt in die Beobachtungsgläser
gegeben. Die Schüler notieren dabei ihre Ergebnisse.
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5. Auswertung –Einordnung der beobachteten Pflanzen und Tiere in die Schichten
der Wiese und Auswertung der Arbeitsbögen
Material: Schaubild „Schichten der Wiese“, Papptiere „Insekten der Wiese“
(Bastelanleitung s. V.), 1 Rolle Tesa-Film
Dauer: 15-20 min
Die Schülerinnen und Schüler berichten, was sie auf der Wiese „erforscht“ und
herausgefunden haben. Gesammelte Tiere in Becherlupen und Beobachtungsgläsern
werden gezeigt und in der Klasse herumgegeben.
Welche Pflanzen habt Ihr bestimmt?
Welche Tiere, die ihr vorher im Puzzlespiel kennengelernt habt, konntet Ihr beobachten?
Wo habt Ihr die meisten Tiere beobachtet?
Wie viele Tiere der einzelnen Gruppen habt Ihr beobachtet?
Die vorbereiteten Papptiere werden unterstützend zu dem auswertenden Gespräch von
den Schülerinnen und Schülern mittels eines Klebestreifens in die richtige Schicht der
Wiese (Schaubild „Schichten der Wiese“) eingeordnet, d.h. ihrem Lebensraum
zugeordnet. Die Kärtchen mit den Pflanzennamen dazu angebracht.
Weiterführend kann über die Funktion der Pflanzen und Tiere im Lebensraum
Bergwiese gesprochen werden.
Wie ernähren sich die Pflanzen und die Tiere?
Welche Nahrungsbeziehungen ergeben sich zwischen erkundeten Pflanzen und
beobachtete Tieren? Welche kennt Ihr noch?
Welchen Nutzen haben solche Wiesen?
Welchen Nutzen hat dazu ein Rasen?
Hier wird noch mal auf im Einstieg gemachten Beschreibungen und Funktionen
eingegangen, die Funktion des Rasens im Garten oder auf dem Sportplatz im
Unterschied zur Funktion der geschützten Bergwiesen.
Hier kann der geneigte Lehrer auch sein Arten- und Naturschutzwissen anbringen.
6. Festigung/Zusammenfassung
Schüler vervollständigen ihre Arbeitsbögen
Material: Arbeitsblätter, Schreibunterlagen, Stifte
Dauer: 10 min
Zum Abschluss gebe man den Schülern die Gelegenheit, ihre Arbeitsbögen anhand von
Schaubild und zusammengetragenem Ergebnis zu vervollständigen.
Bitte vervollständigt Eure Arbeitsblätter anhand des Bildes
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V. Literatur:
Methodik/Didaktik
Cornell, J. B. (1979): Mit Kindern die Natur erleben. Ahorn Verlag, Prien.
Dietzen, W. & Thiele, H. (1993): Jugend erlebt Natur. Weitbrecht Verlag, Stuttgart.
Dinter, N. (o.J.): Wiesen und Rasen – Lebensraum für Tiere 1 Loseblattsammlung,
Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen S. 71-76.
Fachliteratur
Naturparkatlas. Informationen zu Natur- und Heimatkunde, zu Freizeit und Erholung.
(Hrsg.) Verband Naturpark Thüringer Wald e.V. (2006), 116 S.
Wiesenfibel – Die charakteristischen Wiesen des Thüringer Waldes – ein gefährdetes
Kulturerbe. (Hrsg.) Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V. (2003), 55 S.
VI. Anlagen:
1. Schaubild:
Schichten der Wiese A4 (zum Kopieren auf DIN A3)
2. Tierpuzzle (Kopiervorlagen zum Herstellen der Puzzle-Teile und der Tierkarten):
Das Tierpuzzle wird kopiert, der Länge nach in der Mitte gefaltet und so
zusammengeklebt, dass sich die Tiernamen auf der Rückseite der Tierbilder befinden.
Die einzelnen Tierkarten werden so in drei Teile zerteilt, dass auf jedem Puzzleteil eine
Silbe des Tiernamens steht. Es empfiehlt sich, die Tierpuzzles in kleinen
verschließbaren Tütchen aufzubewahren.
3. Papptiere:
Das Tierpuzzle wird ein weiteres Mal kopiert. Nur die Tiere werden auf Pappe geklebt
und ausgeschnitten.
Es empfiehlt sich die Materialien 1 bis 3 einzulaminieren.
4. Arbeitsblatt Schichten der Wiese_Kl_3-4 (Kopiervorlage)
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Abbildung
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Schichten der Wiese
Blüten
Stengel
Blatt
Streu
Humus
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Pflanzen und Tiere
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