Bakterielle Durchfallerkrankungen Betroffene

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Stand: Januar 2014
Gesundheitsamt Düren
Merkblatt für Betroffene:
Bakterielle Durchfallerkrankungen
Erreger:
Campylobacter jejuni, coli und lari
Yersinia enterocolitica
Salmonellen
Erregernachweis durch bakteriologische Untersuchung von Stuhl unmittelbar nach Krankheitsbeginn bis ca. drei Wochen danach; selten länger (Salmonellen bis mehrere Monate).
Schnelle Vermehrung der Bakterien bei Zimmertemperatur - Abtötung bei 70 °C.
Übertragung/Ansteckung:

 Durch kontaminierte Nahrungsmittel, besonders Geflügel und anderes Fleisch, Fleischprodukte, Rohmilch, Eier und Eiprodukte.
 Durch Kontakt mit erregerhaltigen Ausscheidungen (Schmierinfektion).
Inkubationszeit:
ca. 2 bis 10 Tage, bei Salmonellen auch nur wenige (6) Stunden!
Symptome:
Allgemeines Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen
Erbrechen
Durchfall, wässrig-schleimig, evtl. blutig
Bauchschmerzen und Krämpfe
Fieber, Schüttelfrost
Verlauf:
Sehr unterschiedlich; von leicht (fast symptomlos) bis sehr schwer.
Unter bestimmten Voraussetzungen können Komplikationen (Hautausschlag, Gelenkentzündung, Gehirnhautentzündung, Blutvergiftung) auftreten; dies ist jedoch äußerst selten.
Vorsicht bei Säuglingen, alten und chronisch kranken Menschen!
Bitte Kontakt mit einem Arzt aufnehmen, sobald Beschwerden auftreten!
Insbesondere bei schweren Krankheitszeichen, Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung oder Beschäftigung im Lebensmittelbereich.
Maßnahmen zur Verhütung der Weiterverbreitung:

Sorgfältige Beachtung der allgemeinen Hygieneregeln besonders bei der Verarbeitung von Lebensmitteln (s. unten: Tipps zur Vermeidung von erregerbedingten Infektionen durch Lebensmittel).

Kranke und Personen, die noch Erreger ausscheiden, sollten möglichst eine separate Toilette benutzen.

Gründliche Reinigung der Hände nach dem Besuch der Toilette.

Separate Handtücher oder Einmalhandtücher in Bad und Toilette.

Anwendung von Desinfektionsmitteln zur Beseitigung von Stuhlverunreinigungen bzw. nach Kontakt
mit Ausscheidungen.

Gebrauchte Handtücher, Leibwäsche und evtl. mit Ausscheidungen verunreinigte Bettwäsche müssen beim Waschvorgang über 70 °C erhitzt werden. Anderenfalls sollte ein Wäschedesinfektionsmittel angewandt werden.
2
Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes (IfSG):
Es besteht Meldepflicht gem. § 6.
Personen, die an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt sind oder dessen verdächtig sind dürfen nicht
beim gewerbsmäßigen Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen von Lebensmitteln tätig sein oder beschäftigt werden (§§ 31, 42 IfSG).
Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr, die an einer inf. Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig
sind dürfen Kindergärten, Kinderheim u.ä. Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen (§§ 33, 34 IfSG).
Tipps zur Vermeidung von erregerbedingten Infektionen durch Lebensmittel
Eier, Fleisch, Fisch und andere Meerestiere sowie alle Lebensmittel mit Bestandteilen
tierischer Herkunft können im Rohzustand Träger von Salmonellen u.a. Erregern sein. Für
diese Lebensmittel gilt deshalb grundsätzlich:

Rohe Waren - auch Eier - immer getrennt von anderen Lebensmitteln gut gekühlt aufbewahren.
 Alle Lebensmittel im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe sollten verpackt oder in
einem geschlossenen/abgedeckten Behälter sein.
 Tauwasser von Gefrorenem darf nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen.
 Eier, Geflügel, Fleisch und Fisch gut durchbraten bzw. kochen.
 Nach der Arbeit mit roher Ware (Anfassen!) Hände, Arbeitsgeräte und –flächen gründlich reinigen. Geschirr- und Spültücher wechseln bzw. auskochen.
Durch Kochen, Braten oder Pasteurisieren, d.h. Erhitzen über 70 °C werden die meisten
Erreger vernichtet. Der Verzehr von eventuell mit diesen Keimen verunreinigten Lebensmitteln
ist danach unbedenklich. Es muss allerdings auf gleichmäßige Erhitzung der Lebensmittel
geachtet werden - auch im Kern müssen 70 Grad erreicht werden. Letzteres gilt besonders
für Mikrowellen.
Im Handel käufliche Milch und andere Molkereiprodukte sind in der Regel pasteurisiert oder
einem anderen Verfahren zur Vernichtung von Bakterien unterzogen.
Bei Zimmertemperatur oder etwas darüber vermehren sich Salmonellen und andere Erreger sehr schnell! Alle leicht verderblichen Lebensmittel sollten deshalb gut gekühlt, d.h. bei
einer Temperatur unter 7 °C aufbewahrt werden.
Das Risiko bei Speisen mit Zusatz von rohem Eigelb oder Eiweiß kann durch Verwendung
möglichst frischer Eier und lückenlose Kühlung - auch der fertigen Speisen (Desserts) - reduziert, aber nicht ausgeschlossen werden.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an ihr Gesundheitsamt Düren: 02421 222410
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