WS 12/13 Monika Knassmüller LV 1990 - Ethik und Good (Corporate) Governance 1. Rahmenbedingungen und Kurzbeschreibung Planpunkte Bachelorstudium: Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung • Gesellschaftlicher Kontext wirtschaftlichen Handelns 6 LV-Blöcke zu je 4 Stunden • Zukunftsfähiges Wirtschaften II max. 25 TeilnehmerInnen In einer zunehmend globalisierten und vernetzten Welt verändern sich die Grenzen zwischen Nationen (Globalisierung, Zivilgesellschaft) und Deregulierung), Organisationen Sektoren (öffentlicher Sektor, (Co-Produktion, Netzwerke). Fragen Privatwirtschaft, der Legitimation organisationalen Handelns – also Vorstellungen über erlaubtes, angemessenes, erwünschtes, "richtiges" Handeln – sind unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen immer wieder neu zu diskutieren. In der Lehrveranstaltung werden diese Fragen einer "guten" Steuerung von öffentlichen, privatrechtlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen anhand relevanter theoretischer Konzepte und praktischer Beispiele (u.a. Entscheidungsdilemma, der Fall Enron, Lobbying/Antikorruptionsgesetz) analysiert, reflektiert und zu potentiellen individuellen Handlungsoptionen in Bezug gesetzt. 2. Lehr-/Lernziele und -ergebnisse (intendierte Learning Outcomes) Im Rahmen von Lehrveranstaltungen des PP GeKo/ZuWi II sollen sich Studierende mit ihrem späteren beruflichen Handeln und seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt auseinandersetzen. Der breitere Kontext wirtschaftlichen Handelns soll bewusst gemacht und die Rolle von ökonomischen, ökologischen, ethischen, rechtlichen, politischen, soziologischen und technologischen Faktoren reflektiert werden. Wirtschaftliches Handeln ist nicht nur in diese Rahmenbedingungen eingebettet, es wirkt auch auf diese zurück. In diesem Sinne soll den Studierenden die eigene Verantwortung für eine sozial ausgewogene und nachhaltige Entwicklung bewusst und der Reflexion zugänglich werden (siehe Learning Outcomes des Planpunktes). Die Studierenden können aus einer Vielzahl von Lehrveranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wählen (Wirtschaftsethik & CSR; Nachhaltigkeit; Globalisierung & sozialer Wandel; Gender & Diversität in Organisationen). Die eingereichte Lehrveranstaltung fokussiert vor diesem Hintergrund den Bereich (Wirtschafts)Ethik und soll Studierende befähigen, unterschiedliche theoretische Grundpositionen zu ethischen Fragestellungen zu verstehen und argumentativ nachvollziehen zu können sowie die daraus resultierenden Handlungsbedarfe ableiten zu können; anhand ausgewählter theoretischer Perspektiven und Konzepte konkrete Situationen und die strukturellen Handlungsbedingungen analysieren und bewerten zu können. 3. Auswahl und Struktur der Lehr-/Lerninhalte und didaktisch-methodische Umsetzung In den ersten drei Einheiten werden die theoretisch-konzeptionellen Grundlagen erarbeitet, die in den darauffolgenden Einheiten zur Analyse der Fallbeispiele und aktuellen Diskussionen eingesetzt werden. Einheit 1: Kapitalismus und Governance Ziel der Einheit ist es, Strukturmerkmale und Mechanismen des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu wiederholen (Kontextualisierung wirtschaftlichen Handelns) und die Rolle des Staates darin verorten und reflektieren zu können (Public Governance System). Dieser Bezugsrahmen stellt das erste "Tool" des Instrumentariums dar, um die strukturellen Voraussetzungen der Handlungsspielräume von Unternehmen/Organisationen zu analysieren (Stichwort: Deregulierung, Globalisierung). Vorbereitende Lektüre: Fulcher, James (2007): Kapitalismus. Stuttgart: Reclam. Den Studierenden wird eine von fünf Fragen zum Text zugeteilt, die sie ausgearbeitet in Einheit 1 mitbringen. In der Einheit werden die Ausarbeitungen zur jeweiligen Frage von den Studierenden zu einer Posterpräsentation/Frage verdichtet. Das Kennenlernen der Studierenden findet so im Rahmen einer inhaltlichen Reflexion der Entwicklung des kapitalistischen Wirtschaftssystems statt und bringt sie "ins Gespräch" (eine zentrale Voraussetzung für die Erreichung der Lehrziele). Einheit 2: Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit (Berger/Luckmann) und Kapitaltheorie / Habitus (Bourdieu) In dieser Einheit soll den Studierenden die gesellschaftliche Konstruiertheit der Wirklichkeit und insbesondere die Bedeutung der "Wirklichkeit des Alltags" bewusst werden, um Entwicklungen wie z.B. im Falle Enron reflektieren zu können. Bourdieu's Habituskonzept ist eine weitere Grundlage, um die Beziehung zwischen Kontext und Handlung bewusst zu machen; mit Hilfe der Kapitaltheorie kann die Verteilungsstruktur analysiert werden, die laut Bourdieu zentral den Erwerb und die Ausübung von Kompetenzen (und damit von Macht) bestimmt. Während eine tiefgehende und fundierte Aufarbeitung der Ansätze in dieser kurzen Zeit naturgemäß nicht möglich ist, gelingt doch die Vermittlung eines Verständnisses für die grundsätzlichen Prinzipien und ihre Anwendung auf konkrete Situationen. Damit steht ein weiteres "Tool" zur Verfügung, mit dem der Mehrwert einer "theoretischen Brille" für die Analyse praktischer Probleme oder Dilemma bewusst werden soll. Zudem steht den Studierenden eine auch in diesem Zeitrahmen aneigenbare Terminologie zur Beschreibung und Diskussion der interessierenden Phänomene zur Verfügung. Die Inhalte werden in Form von theoretischen Inputs vermittelt und interaktiv anhand konkreter Beispiele aufgearbeitet (vorbereitend wird von den Studierenden ein Text von Bourdieu1 mit Bezug auf das Bildungssystem aufbereitet). Einheit 3: Ethik und Betriebswirtschaft In dieser Einheit sollen die Studierenden lernen, gegensätzliche Positionen nicht nur zu verstehen sondern auch argumentieren zu können. Ziel ist es, dass sich die Studierenden von der eigenen (Alltags)Meinung lösen und sich die Argumentation der Kontrahenten anzueignen, um die sich daraus ergebenden Konsequenzen ableiten zu können (Welche Handlungsbedarfe ergeben sich aus der jeweiligen Position bei ethischen Frage- oder Problemstellungen?). Damit wird das dritte "Tool" des Instrumentariums erarbeitet. 1 Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Soziale Welt, Sonderband 2: "Soziale Ungleichheit", (hg. v. Kreckel, Reinhard) 183-199. Die Auseinandersetzung zwischen Albach und Thielemann / Weibler in der Zeitschrift für Betriebswirtschaft fokussiert die Frage, ob Betriebswirtschaftslehre eine (Unternehmens)Ethik braucht oder eine solche ist. Zur Vorbereitung auf die Einheit lesen die Studierenden die Texte 2 und verfassen ein Thesenpapier, in dem Sie ihre persönliche Position zu dieser Kontroverse darlegen (Infotext zum Verfassen von Thesenpapieren, siehe Anhang). In der Lehrveranstaltung, die im ersten Teil im Double-Teaching erfolgt, wird die Debatte in Form eines kontrollierten Dialoges aufgearbeitet. Es werden zwei Gruppen gebildet, die jeweils eine der beiden Positionen zu vertreten haben. Zur Formulierung eines Argumentes stehen einer Gruppe jeweils 30 Sekunden zur Verfügung. Dann wird zunächst das Argument des Vorredners wiederholt, bevor das eigene Gegenargument geäußert wird. Wenn es den Gruppen nicht gelingt, in die Argumentationslogik der jeweiligen Position einzudringen (i.d.R. werden dann "eigene Meinungen" formuliert), ist das eigene Argument mit den Worten "Albach (bzw. Thielemann/Weibler) würde dem entgegensetzen, dass ..." einzuleiten. Diskussionleitung und Zeitmanagement nehme ich wahr, mein Kollege Stephan Leixnerning (Experte für ethische Fragestellungen; herzlichen Dank an dieser Stelle) beobachtet die Diskussion und gibt im Anschluss daran Feedback zur Dynamik sowie zur (mehr oder weniger gelungenen) Durchdringung der jeweiligen Position. Gemeinsam werden dann die zentralen Unterschiede sowie die sich daraus ergebenden (Handlungs)Konsequenzen herausgearbeitet. Durch die Einbindung eines Kollegen erfahren die Studierenden eine Variation in der argumentativen Aufarbeitung und werden so nochmals anders in der Aneignung unterstützt. Nach einem kurzen Input zur systematischen Einordnung der Ethik-Kontroverse werden im zweiten Teil der Einheit die beiden Positionen zur Diskussion von Managemententscheidungen in moralischen Dilemma-Situationen herangezogen (4 Minicases; Gruppenarbeiten). Zur Sicherung des Wissenstransfers erhalten die Studierenden nach einem Feedback auf ihre Thesenpapiere die Möglichkeit, diese bis zur nächsten Einheit zu überarbeiten. Zur Unterstützung wird der Klassiker von Milton Friedman (1970: The Social Responsibility of Business is to Increase Its Profits) herangezogen, der von Craig P. Dunn einer detaillierten absatzweisen Analyse und Kommentierung unterzogen wurde. Neben der inhaltlichen Komponente erhalten die Studierenden damit ein schriftliches Beispiel für die systematische Durchdringung der Argumentationslinie eines Textes, das ihnen bei weiteren Literaturaufarbeitungen als Template dienen kann. Darüber hinaus werden die Thesenpapiere einem studentischen Peer Review unterzogen (die besten drei Arbeiten sind auszuwählen und anhand eines Evaluierungsbogens zu beurteilen, Bogen siehe Anhang). Die unterschiedliche Qualität der Arbeiten gibt den Studierenden die Möglichkeit, ihre eigene Ausarbeitung mit denen der KollegInnen zu vergleichen und best practices zu identifizieren bzw. von diesen zu lernen. Mit diesen drei Elementen ("Tools") werden in den folgenden Einheiten konkrete Cases und relevante aktuelle Debatten und Entwicklungen analysiert, um mit den Studierenden die Anwendung dieses Instrumentariums zu üben und damit sowohl den Wissenstransfer sicherzustellen als auch die Praxisrelevanz dieser Perspektiven erfahrbar zu machen. Einheit 4: Case Study Enron Einheit 5: Korruption und (Good) Corporate Governance Enron – ein außergewöhnlich gut dokumentiertes Fallbeispiel – wird anhand einer Case Study 3, eines Study Guides und der Dokumentation "The smartest guys in the room" aufgearbeitet. Jede 2 Albach, Horst (2005): Betriebswirtschaftslehre ohne Unternehmensethik; Thielemann, Ulrich & Weibler, Jürgen (2007): Betriebswirtschaftslehre ohne Unternehmensethik? Vom Scheitern einer Ethik ohne Moral; Albach, Horst (2007): Betriebswirtschaftslehre ohne Unternehmensethik — Eine Erwiderung: Thielemann, Ulrich & Weibler, Jürgen (2007): Integre Unternehmensführung — Antwort auf die Replik von Horst Albach. Alle erschienen in der Zeitschrift für Betriebswirtschaft. 3 Clarke, Thomas (2007). Case Study 1. Enron. International Corporate Governance. A comparative approach. Oxford/New York: 315-330. Phase dieser Entwicklung wird unter den in den ersten Einheiten erarbeiteten Perspektiven analysiert: Welche Rolle spielt das Public Governance System (Reagan und die "Magie des Marktes", Deregulierung, Mark-to-Market-Accounting etc.)? Bourdieu: Welche Spiele werden gespielt und welche Kapitalien sind von Relevanz (BushConnection/Sozialkapital etc.)? Welcher Habitus hat sich ausgebildet und wodurch wird er verstärkt (work hard, play hard; Rank & Yank etc.)? Welche Konsequenzen sind auf Grundlage der Position von (a) Albach und (b) Thielemann/Weibler aus diesem Fall zu ziehen? Was bedeutet das für Corporate Governance Systeme? Durch den Dokumentarfilm wird der Fall auch für Studierende ohne jede berufliche Erfahrung lebendig und "real". Die Anwendung der verschiedenen theoretischen Perspektiven / "Tools" sollte damit auch leichter auf Fälle und Situation außerhalb von Klassenräumen gelingen. Ergänzend erstellen die Studierenden im Anschluss an die Einheit ein dreiteiliges Reflexionspaper, in dem sie (a) die Entwicklungen im Fall Enron anhand eines Artikels noch einmal reflektieren 4, (b) einen TEDKurzvortrag auf den Fall Enron umlegen 5 und (c) Präventionsmaßnahmen nennen, die ihnen aufgrund der bisherigen Analysen sinnvoll erscheinen. In der darauffolgenden Einheit wird stärker auf den österreichischen Kontext eingegangen, indem die aktuelle Gesetzgebung zu Korruptionstatbeständen anhand zahlreicher Beispiele, Minicases und Dokumente (z.B. Stadt Wien, Ministerien, Transparency International) aufgearbeitet wird. Im Anschluss daran werden das soft law Instrument der Governance Kodizes sowie die Entwicklungen im Bereich Corporate Social Responsibility thematisiert und ebenfalls anhand der drei Persepektiven ("Tools") diskutiert. Zwischen Einheit 5 und der letzten Einheit findet eine Leistungsüberprüfung in Form einer 48Stunden-Aufgabe statt (siehe Anhang): Die Studierenden erhalten eine Aufgabenstellung (Case(s) zu ethisch relevanten Problemstellungen), die anhand der drei theoretischen Perspektiven ("Tools") zu analysieren und innerhalb von 48 Stunden auf die Lernplattform hochzuladen ist. Einheit 6: Feedback 48-Stunden-Aufgabe und Abschlusscase Bittere Schokolade Der erste Teil der sechsten Einheit ist einem ausführlichen Feedback zur 48-Stunden-Aufgabe gewidmet und sichert so nochmals die Erreichung der Learning Outcomes. Danach wird als letzte Case Study die globale Produktionskette von Schokolade aufgearbeitet (Kakao-Produktion, Kinderarbeit, Maßnahmen wie internationale Abkommen und Governance Kodizes) und anhand der Perspektiven analysiert. Den Abschluss der Lehrveranstaltung bildet die Prämierung des besten Thesenpapieres aufgrund des studentischen Peer Reviews. Alle Studierenden erhalten darüber hinaus die anonymen Feedbackbögen ihrer Peers (dem studentischen Feedback wird ausgesprochen großes Interesse entgegengebracht). 4. Maßnahmen zur Weiterentwicklung und Qualitätssicherung Die Lehrveranstaltung wurde im SS 2012 erstmals angeboten und im WS 2012/13 anhand der gemachten Erfahrungen und des studentischen Feedbacks überarbeitet und optimiert. Neben der unmittelbaren Reflexion nach der Lehrveranstaltung (Festhalten der Dynamik in der Einheit) ist die Auseinandersetzung mit dem studentischen Feedback sowie die Diskussion mit Kollegen 4 Dillard, Jesse/ Rogers, Rodney/ Yuthas, Kristi (2011): Organizational change: in search of the golden mean. In: Journal of Accounting & Organizational Change Vol.7 (1): 5-32. 5 Dan Ariely on our buggy moral code: http://www.ted.com/talks/dan_ariely_on_our_buggy_moral_code.html (insbesondere nach der gemeinsamen Einheit 3) wesentlicher Faktor einer kontinuierlichen und zielgruppenadäquaten Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung. 5. Schwerpunkt 2013: Wissen und Wissenstransfer Durch die ständige Verknüpfung von Theorie und Praxis – die systematische Anwendung soziologischer und betriebswirtschaftlicher Theorien auf konkrete, aktuelle und relevante Praxisbeispiele und Cases – wird der Transfer von abstraktem Theoriewissen zu handlungsrelevantem Praxis- und Methodenwissen gefördert. Insbesondere durch die Art der "hands-on" Gestaltung dieses Transfers (die Studierenden leisten die Anwendung entweder selbst oder in Interaktion / Dialog mit der Lehrveranstaltungsleiterin und den anderen TeilnehmerInnen) gelingt diese Vermittlung. Dabei liegt der Fokus explizit nicht auf der detaillierten und "tiefen" Durchdringung einzelner Theorien, sondern auf der Betonung ihrer "Alltagstauglichkeit" und Relevanz für alltägliche Phänomene im Wirtschaftsleben. Als Lehrveranstaltung des Planpunktes GeKo / ZuWi II ist es explizit das Ziel, wissenschaftliche Theorien mit den Lebenswelten der Studierenden zu verknüpfen und sie so gleichermaßen für aktuelle (wirtschafts)ethische Fragestellungen und soziologisch / philosophisch / betriebswirtschaftliche Theorien, welche Fundierung und Analyseraster bieten können, zu interessieren. Durch die Kombination dreier unterschiedlicher, sich gegenseitig ergänzender Theoriegebäude zur Erklärung der diskutierten Phänomene wird den Studierenden außerdem vermittelt, dass Phänomene und Problemstellungen immer aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können, und solche "Brillen" zu entsprechend unterschiedlichen Handlungsentscheidungen führen können. Dadurch wird auch ein reflektierter Umgang mit Erklärungsmodellen gefördert. Theorien fokussieren und selektieren, welche Aspekte der sozialen Welt wahrgenommen werden. Die Fähigkeit, verschiedene theoretische Perspektiven auf ein Problem anzuwenden, ist deshalb von entscheidender Bedeutung für eine holistische Betrachtung betriebswirtschaftlicher Phänomene sowie eine notwendige Grundlage für "out-of-the-box-thinking" im beruflichen Alltag. Die im Zuge der Lehrveranstaltung ständig geforderte Artikulation dieser unterschiedlichen Betrachtungsweisen schult nicht nur die analytischen sondern auch die diskursiven Fähigkeiten der Studierenden (schriftlich wie mündlich). Sie lernen, erworbenes Wissen darzustellen und theoretische Positionen im Rahmen von Diskussionen oder Thesenpapieren zu argumentieren. Insbesondere kontrollierte Formen der Diskussion fördern den Wissenstransfer unter Studierenden und unterstützen die Heranbildung eines Kommunikationsstils, der sich von der unreflektierten Meinungsäußerung hin zur theoretisch fundierten Argumentation entwickelt. Maßnahmen zur Erreichung von überfachlichen Kompetenzen Im Hinblick auf die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen fördert das dargestellte Lehrveranstaltungsdesign daher insbesondere die Fähigkeit, (a) sich unterschiedliche Theorien anzueignen und auf konkrete Situationen oder Probleme anzuwenden; (b) Analyseraster nicht nur anzuwenden sondern auch hinsichtlich ihrer (impliziten) Grundlagen zu hinterfragen und so einen reflektierten Umgang mit Erklärungsmodellen zu schulen; (c) dieses Wissen schriftlich und mündlich zu artikulieren sowie im Rahmen kontroversieller Diskussionen argumentativ einzusetzen.