Jahresbericht des Physikalischen Vereins Frankfurt am Main für die Zeit vom 01. Januar bis zum 31. Dezember 2009 185. Vereinsjahr Frankfurt am Main 2010 Editorial Liebe Leser, der vorliegende Jahresbericht 2009 des Physikalischen Vereins Frankfurt am Main fasst die Aktivitäten im 185. Vereinsjahr zusammen. Schwerpunkt bilden auch in diesem Jahr wieder die Beiträge des Physikalischen Vereins zur wissenschaftlichen Breitenbildung durch Vorträge, Seminare, Schülervorlesungen sowie Stern- und Sonnenführungen. Mit vielen Sonderveranstaltungen konnten außerdem erneut zahlreiche Interessierte mit Themen der Astronomie, Technik, des Umweltschutzes, der Physik und anderer Naturwissenschaften begeistert werden. Des Weiteren wurden durch die Vergabe von Preisen naturwissenschaftliche Forschung, physikdidaktische Ausbildung sowie Amateurforschung gefördert. Im Folgenden finden Sie die Ankündigungen und Zusammenfassungen zu Vorträgen, Veranstaltungen und Arbeiten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Kathrin Göbel Frankfurt am Main, Oktober 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Tätigkeitsbericht des Vereins 2 Vereinsangelegenheiten 2.1 Ehrenmitgliedschaften . . . . . . . 2.2 Nachrufe und verstorbene Mitglieder 2.3 Organe des Vereins und Besetzung . 2.4 Mitgliederbewegung . . . . . . . . 2.5 Jahresabschluss . . . . . . . . . . . 3 4 5 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Preisverleihungen 3.1 Philipp Siedler-Wissenschaftspreis für das Jahr 2009 . . . . . . . . . . . . 3.2 Eugen Hartmann-Preis für Physikdidaktik für das Jahr 2009 . . . . . . . . 3.3 Christian Ernst Neeff-Umweltpreis für das Jahr 2008/2009 . . . . . . . . . 3.4 Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreis für das Jahr 2008/2009 Veranstaltungen 4.1 Astronomie am Freitag . . . . . . . . . 4.2 Seminare und Workshops . . . . . . . . 4.2.1 Astro-Praxis . . . . . . . . . . 4.2.2 Astrophysik-Seminare . . . . . 4.2.3 Messierseminar . . . . . . . . . 4.3 Volkshochschulkurse . . . . . . . . . . 4.4 Astronomie für Kinder und Jugendliche 4.4.1 Kinderworkshop . . . . . . . . 4.4.2 Jugendprogramm . . . . . . . . 4.5 Schülervorlesungen . . . . . . . . . . . 4.6 Frankfurter Sonderkolloquium . . . . . 4.7 „Aus Naturwissenschaft und Technik“ . 4.8 Sonderveranstaltungen . . . . . . . . . Institutsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 . 7 . 9 . 10 . 12 . 14 . . . . . . . . 17 18 21 26 27 . . . . . . . . . . . . . 31 31 43 43 44 46 47 48 48 48 50 52 54 62 . . . . . . . . . . . . . 70 i 1 Tätigkeitsbericht des Vereins Die Schwerpunkte der Arbeit des Physikalischen Vereins sind • die naturwissenschaftliche Breitenbildung durch Vermittlung naturwissenschaftlich-technischer Forschungsergebnisse bei regelmäßigen Veranstaltungen zu Themen der Astronomie, Technik, des Umweltschutzes, der Physik und anderer Naturwissenschaften, • astronomische Beobachtungen in der Hans Ludwig Neumann-Sternwarte auf dem Kleinen Feldberg, • die Vergabe von Preisen für hervorragende Studien- und Forschungsarbeiten. Preisverleihungen Im Jahr 2009 vergab der Physikalische Verein erneut Preise zur beispielhaften Motivation angehender Lehrer (Eugen Hartmann Didaktik-Preis), zur Würdigung der Arbeiten Jugendlicher in den Bereichen des Umweltschutzes und der Technik (Christian Ernst Neeff-Preis), zur Anerkennung amateurastronomischer Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch (Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreis) sowie zur Wertschätzung hervorragender Studienabschlussarbeiten in der Physik der Goethe-Universität, zu deren Stiftern der Physikalische Verein zählt (Philipp Siedler-Wissenschaftspreis). Veranstaltungen Bei 139 Veranstaltungen konnte der Physikalische Verein 15.500 Besucher zählen. Mit der Astronomie am Freitag betreibt der Verein ein öffentliches Veranstaltungsprogramm mit von Mitgliedern und Gästen gehaltenen Astronomie-Vorträgen sowie Beobachtungen auf der Volkssternwarte. An 41 Abenden wurden 7.069 interessierte Besucher begrüßt. Insgesamt 1.169 Interessierte wagten in der Volkssternwarte bei Sternenführungen einen Blick in den Himmel. Für Mitglieder wurden in der Hans Ludwig Neumann-Sternwarte auf 1 2 KAPITEL 1. TÄTIGKEITSBERICHT DES VEREINS dem Kleinen Feldberg an zehn Samstagen Beobachtungen mit insgesamt 60 Besuchern durchgeführt. Die Sternwarte im Taunus wird außerdem der Universität für wissenschaftliche Arbeiten und Ausbildung zur Verfügung gestellt. Der Physikalische Verein betreibt selbst astronomische Amateurforschung. In Seminaren und Workshops sollten bestimmte Aspekte der Astrophysik bzw. der praktischen Astronomie vertieft werden. Insgesamt 92 Teilnehmer hatten die Seminare „Kosmogonie - wie entstanden die Strukturen im Universum?“ und „Spezielle Relativitätstheorie - die wunderbare Welt des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums“, gehalten von Rainer Göhring. Astro-Praxis wurde in den Workshops „Der Himmel des Feldstechers“, „Drehbare Sternkarten“ und „Tipps zum Fernrohrkauf“ von Dietmar Bönning vermittelt. Auch die Volkshochschulkurse fanden in diesem Jahr wieder großen Anklang mit 44 Teilnehmern: „Einführung in die Astronomie - Das Planetensystem“ und „Einführung in die Astronomie - Sterne und Sternsysteme“, unter der Leitung von Volker Heinrich und Stefan Karge. Auch in diesem Jahr hielt Prof. Dr. Bruno Deiss ein Lehrer-Fortbildungsseminar ab. Das mehrtägige „Messier-Seminar“ für Lehrer (Lehrerfortbildung) fand erneut viele Interessenten aus Hessen und angrenzenden Bundesländern. Die beantragte Re-Akkreditierung des Physikalischen Vereins als Anbieter von Fortbildungsmaßnahmen ist mit Datum vom 23.04.2009 vom Institut für Qualitätsentwicklung für weitere fünf Jahre erteilt worden. Für junge „angehende“ Astronomen wurden Kinderworkshops zu den Themen „Die Zeit“ und „Raumfahrt“ mit rund 130 Kindern durchgeführt. Außerdem wurde das Programm „Sternbilder im Frühling“ und „Astronomie unterm Zirkuszelt: Wenn Steine vom Himmel fallen“ angeboten, bei dem unter der Leitung von Volker Heinrich und Leander Lehnert 75 Jugendliche teilnahmen. Die traditionellen Schülervorlesungen - „Physik am Samstag“ - unter der Organisation von Sebastian Heß hatten „Fusion - Vom Sternenfeuer und dem Versuch es für die Menschheit nutzbar zu machen“ zum Thema. Das 18. Frankfurter Sonderkolloquium der Reihe Technik und Gesellschaft im Dialog, eine gemeinsame Veranstaltung des Physikalischen Vereins und anderer Gesellschaften, thematisierte „Naturwissenschaft als Kulturwissenschaft“. Die Reihe Aus NaturWissenschaft und Technik, geplant und durchgeführt von Prof. Dr. Bruno Deiss, bot in regelmäßigen Veranstaltungsreihen eine Plattform zur Vermittlung naturwissenschaftlich-technischer Forschungsergebnisse aus Hochschulen und Industrie. An neun Sonntagen wurden Sonnenbeobachtungen mit dem neuen Solarteleskop in der Volkssternwarte angeboten, die 260 Teilnehmer besuchten. KAPITEL 1. TÄTIGKEITSBERICHT DES VEREINS 3 An 39 Gruppenführungen nahmen 889 Interessierte teil, zum großen Teil wurden die Führungen von Kindergärten und Schulen genutzt. Im Jahr 2009 wurde außerdem eine ganze Reihe an Sonderveranstaltungen durchgeführt. Mit dem Vortrag „Der Urknall: Das Geheimnis des Anfangs“ von Harald Lesch, Astrophysiker bekannt aus Funk und Fernsehen, konnte der Physikalische Verein 980 Besucher in den Audimax des Uni Campus Westend locken. Bei der „Langen Nacht der Sterne - Der Himmel über Hessen“ anlässlich des 7. bundesweiten Astronomietages konnten 119 Besucher gezählt werden. Auch im Jahr 2009 nahm der Physikalische Verein wieder an der „Nacht der Museen“ teil, die ein besonderes Ereignis ist: Über 90 Museen und Galerien in Frankfurt und Offenbach öffnen ab 19 Uhr ihre Türen, um zu ungewöhnlicher Zeit ihre Exponate zu präsentieren und mit verschiedenen Events das Publikum zu begeistern. So auch erneut die Sternwarte Frankfurt mit „Sterne über Frankfurt“. Mit einem umfangreichen Programm zur Himmelskunde konnten 5.890 Besucher begeistert werden. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Neuro-Kompetenz am Campus Dreieich Haus des Lebenslangen Lernens (HLL) führte der Physikalische Verein eine Vortragsreihe im Kreis Offenbach durch. Prof. Dr. Bruno Deiss trat beim alles wissen Quiz mit Thomas Ranft auf dem Hessentag in Langenselbold auf. Am 9. und 13. Juni traten Schülerinnen und Schüler sowie Besucher des Hessentages an, um knifflige Fragen zu naturwissenschaftlichen Phänomenen zu beantworten. Mit einer Festveranstaltung wurde der 80. Geburtstag des Ehrenpräsidenten des Physikalischen Vereins, Dr. Sandstede, gefeiert. Aus diesen Aktivitäten resultierten allein 65 Pressemeldungen an 30 Redaktionen. Zu aktuellen Themen, insbesondere im Bereich der Astronomie, haben Prof. Dr. Bruno Deiss und Volker Heinrich 28 Interviews gegeben, mit denen der Physikalische Verein 2009 in Funk und Fernsehen präsent war. Eine besondere Ehrung wurde ausgesprochen, die Ehrenmitgliedschaft im Physikalischen Verein, verliehen an Professor Peter Grünberg, den Entdecker des GMR Effektes (Giant-MagnetoResistance) und Nobelpreisträger für Physik im Jahr 2007. 4 KAPITEL 1. TÄTIGKEITSBERICHT DES VEREINS Seit dem Jahr 2006 werden auf der Taunus-Sternwarte des Physikalischen Vereins die Positionen von Kleinplaneten und Kometen vermessen. Bis Ende 2009 wurden 174 Kleinplaneten entdeckt. 18 Entdeckungen haben inzwischen eine endgültige Nummerierung erhalten und dürfen somit von den Entdeckern benannt werden. Die eingereichten Namensvorschläge, die bisher vom „Committee on Small Body Nomenclature (CSBN)“ genehmigt wurden, sind (204852) Frankfurt und (204873) FAIR. International Year of Astronomy 2009 In Erinnerung an die Entdeckungen des italienischen Astronomen Galilei, die Veröffentlichungen von Johannes Kepler vor 400 Jahren und an die Bedeutung der Astronomie für die Kultur der gesamten Menschheit hat die UNESCO das Jahr 2009 zum Jahr der Astronomie - „International Year of Astronomy“ - erklärt. Viele Veranstaltungen, die der Physikalische Verein im Jahr 2009 durchgeführt hat, fanden im Rahmen des Jahres der Astronomie statt. Ziel war es, die Begeisterung für die Astronomie und die Beobachtung des Sternenhimmels zu wecken. Dabei stand die astronomische Beobachtung im Mittelpunkt und der Wunsch, möglichst vielen Menschen den Sternhimmel durch ein Fernrohr zu zeigen. Daneben sollten während des Astrojahrs aber auch in den verschiedensten Veranstaltungen die Bedeutung der Astronomie für die Kultur und Gesellschaft deutlich werden. Heinrich Deiss Heinrich 12.06. 13.06. 14.06. Weihnachten im Juni? alles wissen - Hessentag Richtigstellung Artikel „Unsere Zeitung“ Meteorit trifft Schüler Heinrich 10.06. 09.06. 28.05. 08.06. 17.05. 17.05. 18.05. 07.03. Sandstede Portrait/Ehrenpräs. PV Deiss Asteroidenentdeckung/ Sternwarte allg. Heinrich Start der Raumsonde Kepler Heinrich Astronomie für Amateure Heinrich 140 Jahre Meteorit Krähenberg Heinrich Den großen Knall im Blick (Meteorit) Heinrich Schülerführung „Unsere Zeitung“ Heinrich Leserbrief zum Artikel „Unsere Zeitung“ Deiss alles wissen - Hessentag Thema Helioseismologie Febr. 05.03. Datum Vertreter 20.01. Deiss FAZ FAZ FAZ Pfälz. Merkur FAZ FR FNP Printmedien FFH SWR1 HR Info Hörfunk HR HR HR Maintower Boulevardmagazin Gastwissenschaftler bei Wissenschaftsshow auf Hessentag Kreuz und Quer (Kirchenmagazin) Gastwissenschaftler bei Wissenschaftsshow auf Hessentag Fernsehen Sendeformat HR alle wetter! Liveinterview Des Weiteren war der Physikalische Verein im Jahr 2009 in vielen Hörfunk- und Fernsehsendungen vertreten. KAPITEL 1. TÄTIGKEITSBERICHT DES VEREINS 5 KAPITEL 1. TÄTIGKEITSBERICHT DES VEREINS 6 Kleinplanet Frankfurt Hundstage Mix am Mittwoch OP FR FNP FR FAZ 02.07. Deiss Schwarze Löcher hr-online 11.07. Schräbler Astronomie im Urlaub 15.07. Schwab 23.07. Heinrich Kleinplanet Frankfurt Kleinplanet Frankfurt Perseiden Perseiden Gottesdienst in der Sternwarte? Planet Wissen 24.07. Schwab, Kling 30.07. Schwab, Kling 12.08. Deiss 12.08. Deiss 16.08. Heinrich 22.09. Deiss alle wetter! Vollmond Stern von Bethlehem Stern von Bethlehem 07.12. Deiss 17.12. Deiss 24.12. Deiss 24.12. Deiss HR1, HR4, HR-Info FFH HR HR Wettershow Maintower-news alle wetter! aufgezeichnete Reportage Online Magazin des HR Diverse aktuelle Formate HR Kreuz und Quer (Kirchenmagazin) Quizfrage SWR Magazin mit Studiogast (Aufzeichnung 17.6.09) HR alle wetter! Liveinterview 2 Vereinsangelegenheiten 2.1 Ehrenmitgliedschaften Prof. Dr. Hans Berckhemer Institut für Geowissenschaften, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Gerd Binnig Definiens AG, München Dr. Wolfgang Busch Kanzler i.R. der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Gerhard Ertl Institut für Physikalische Chemie, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin Prof. Dr. Hans-Walter Georgii Institut für Atmosphäre und Umwelt, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Walter Greiner Institut für Theoretische Physik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Dr. h. c. mult Peter Grünberg Institut für Festkörperforschung, Forschungszentrum Jülich Prof. Dr. Theodor W. Hänsch Institut für Laserspektroskopie und ultrakalte Quantengase, Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Wilhelm H. Kegel Institut für Astronomie und Astrophysik, TU Berlin; ehemaliges Vorstandsmitglied des Physikalischen Vereins 7 8 KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Kreysa Ehemaliger Geschäftsführer DECHEMA Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Martienssen Physikalisches Institut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Horst Naujoks Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Dr. Heribert Offermanns Ehemaliges Vorstandsmitglied DEGUSSA AG, Frankfurt am Main Dr. Günter Paul Vorstand der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Frankfurt am Main Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking Institut für Kernphysik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Christian D. Schönwiese Institut für Atmosphäre und Umwelt, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Erwin Sedlmayr Institut für Astronomie und Astrophysik, TU Berlin Prof. Dr. Fritz F. Steininger Ehemaliger Direktor des Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Prof. Dr. Horst L. Störmer Columbia University, Dept. of Physics, New York Prof. Dr. Joachim Trümper Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, Garching Prof. Dr. Christian Winter Zoologisches Institut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Dietrich Wolf Institut für Angewandte Physik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Prof. Dr. Ing. Herbert Zürn TU-Darmstadt / DECHEMA KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN 9 Im Jahr 2009 verlieh der Physikalische Verein Frankfurt die Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Grünberg. Professor Grünberg hat in Frankfurt Physik studiert und dort sein Vordiplom abgelegt. 1988 beschrieb er einen bislang unbekannten magneto-elektrischen Effekt in dünnen Metall-Schichten, den GMR-Effekt (giant magnetoresistance), und meldete seine Nutzung zum Patent an. Auf Grund seiner Erkenntnisse konnte beispielsweise die Speicherkapazität von Festplatten um den Faktor einhundert erhöht werden. Für seine Entdeckung wurde er 2007 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. 2.2 Nachrufe und verstorbene Mitglieder Im Jahr 2009 sind folgende Mitglieder des Physikalischen Vereins verstorben: Joachim Emmerich, Karl Heinz Winterling, Elvira Klostermeyer, Ulrich Wegner sowie Professor Erwin Schopper. Professor Erwin Schopper war 1956 der Begründer des Institutes für Kernphysik an der GoetheUniversität Frankfurt. Gemeinsam mit Professor Walter Greiner gehörte er 1969 zu den Gründern der Gesellschaft für Schwer-Ionenforschung (GSI) in Darmstadt. 10 2.3 KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN Organe des Vereins und Besetzung Stand 31. Dezember 2009 Präsidium Vorstand Prof. Dr. Wolfgang Grünbein (Präsident) Prof. Dr. Horst Klein (Vizepräsident) Heinz Botzum (Schatzmeister) Prof. Dr. Bruno Deiss (Wissenschaftlicher Direktor) Volker Heinrich Dr. Gerd Sandstede (Ehrenpräsident) Kooptierte Mitglieder Prof. Dr. Wolf Aßmus Dipl. Kfm. Winfried Bouillon (Organisation Förderpreise) PD Dr. Frank Linhard Verwaltungsrat Mitglieder aus dem Physikalischen Verein Präsident Prof. Dr. Wolfgang Grünbein Gewählte Mitglieder: Peter Bel, Norman Diehl, Dr. Eva-Maria Eckert, Jakob Faust, Dr. Rainer Göhring, Inge Heckwolf, Sebastian Heß, Ursula Hohmann-Donelasci, Stefan Karge, Rainer Kling, Dr. Ulrike Lenssen, Christoph Lichtblau, Bodo Lube, Dr. Helmut Müller, Josef Plohl, Kai Rönnburg, Ellen Roth, Dr. Sighard Schräbler Ex-officio-Mitglieder aus der Goethe-Universität: Der/Die Präsident/in der Universität Die Geschäftsführenden Direktoren/innen des ...Physikalischen Instituts ...Instituts für Angewandte Physik ...Instituts für Theoretische Physik KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN 11 ...Instituts für Kernphysik ...Instituts für Biophysik ...Instituts für Didaktik der Physik ...Instituts für Geschichte der Naturwissenschaften ...Instituts für Atmosphäre und Umwelt ...Instituts für Geowissenschaften ...Instituts für Physikalische und Theoretische Chemie Der Dekan des Fachbereichs Physik (als ständiger Gast) Als Gäste aus dem Magistrat der Stadt Frankfurt am Main: Stadtrat/Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Stadtrat/Stadträtin für Bildung und Frauen Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Bruno Deiss Vertreter des Physikalischen Vereins in der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung Dr. Gerd Sandstede Vertreter des Physikalischen Vereins im Bibliotheksbeirat der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Prof. Dr. Wolfgang Grünbein Leitung der Geschäftsstelle des Physikalischen Vereins Brigitte Leichthammer Redaktion des Jahresberichts Kathrin Göbel 12 2.4 KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN Mitgliederbewegung Im Jahr 2009 sind 200 neue Mitglieder in den Verein eingetreten: Abel, Juliane, Frankfurt; Aksenov, Ivan, Frankfurt; Autenrieth, Elke, Offenbach; Bahr, Konstantin, Eschborn; Baumgärtel, Kurt, Frankfurt; Bechtel, Petra, Offenbach; Bechtel, Felix, Offenbach; Bechtel, Tina, Offenbach; Bechtold, Moritz, Griesheim; Beckmann, Dr. Wolf Helmut, Frankfurt; Beeck, Christian, Langen; Beelte-Bechtel, Hans, Offenbach; Bender, Charlotte, Frankfurt; Bergner, Dr. Dieter, Kelkheim; Bergner, Helga, Kelkheim; Beyer-Christoph, Ekkehard, Neu-Anspach; Blaich, Alexander, Eschborn; Blümel, Hiltrud, Frankfurt; Burckhardt, Dr. Hans-Georg, Maintal; Carpenter, Catherine, Hofheim; Christoph, Angela, Neu-Anspach; Christoph, Benedict, Neu-Anspach; Christoph, Rebecca, Neu-Anspach; Cikrak, Gültekin, Frankfurt; Cikrak, Julia, Frankfurt; Cikrak, Miriam, Frankfurt; Cleve, Carsten, Kleinostheim; Cleve, Tanja, Kleinostheim; Dietrich, Eugenia, Frankfurt; Dillenberger, Kurt, Tann; Dillenberger, Christoph, Tann; Doden-Stegbauer, Dr. Frauke, Frankfurt; Doms, Karel; Dörner, Prof. Dr. Reinhard, Wiesbaden; Dörr, Markus, Frankfurt; Dürrschmidt, Udo, Eppertshausen; El Houssaini, Mohamed, Frankfurt; Elleringmann, Andreas, Usingen; Elleringmann, Karolin, Usingen; Elleringmann, Florian, Usingen; Emrich, Karl, Königstein; Englert, Natalie, Kleinostheim; Erdt, Ute, Waldems-Fischbach; Erdt, Robert, Waldems-Fischbach; Ettling, Gloria Josephine, Dietzenbach; Ettling, Julian Aidan, Dietzenbach; Fehlert, Dr. Gerd-P., Wuppertal; Foik, Hannelore, Heusenstamm; Foltin, David, Bad Homburg; Gehler, Michael, Hofheim; Genster, Johannes, Frankfurt; Gepp, Uwe, Frankfurt; GIG Technologie und Gebäudemanagement, Berlin; Göbel, Kathrin, Rodenbach; Goppel, Julia, Marburg; Grasshoff, Roland, Maintal; Gruber, Jürgen, Frankfurt; Grünberg, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter, Jülich; Gürtler, Klaus, Frankfurt; Haas, Nora, Kelkheim; Haas, Cornelius, Kelkheim; Haas, Raimund, Kelkheim; Haas, Martina, Kelkheim; Hamacher, Sabine, Frankfurt; Hamacher, Ida, Frankfurt; Hamacher, Paul Henri, Frankfurt; Hausinger, Dr. Angela, Frankfurt; Heid, Michael, Altenstadt; Heid, Magdalene, Altenstadt; Heimel, Helmut, Hochheim; Heinrich, Anna Lena, Mainhausen; Heinrichs, Günther, Frankfurt; Helms, Dr. Hendrik, Idstein; Hempel, Gerd, Bad Homburg; Henkel, Inken, Frankfurt; Henkel, Liana, Frankfurt; Henkel, Leander, Frankfurt; Höfter, Walter, Hattersheim; Holter, Uta, Maintal; Hoppe, Karolin, Frankfurt; Hötter, Michael, Königstein; Hötter, Richard, Königstein; Hüfner, Jörg, Darmstadt; Hüfner, Carmen, Darmstadt; Hüfner, Felix Florian, Darmstadt; Hunschack, Michael, Frankfurt; Issleib, Dr. Rüdiger, Bad Vilbel; Kettenbeil, Dirk, Marburg; Kirchmann, Christine, Maintal; Kirchmann, Alfred, Maintal; Kirchmann, Nicolas, Maintal; Kirchmann, Patrick, Maintal; Klein, Danilo, Offenbach; Kleinschroth, K.-H., Mörfelden-Walldorf; Kleinschroth, Margit, Mörfelden-Walldorf; Klotz, Anneliese, Frankfurt; Klotz, Jörg, Frankfurt; Klotz, Tanita, Frankfurt; Klotz, Katharina, Frankfurt; Knerr, Klaus, Frankfurt; Knodel, Timm, Frankfurt; Kockott, Dieter, Hanau; Krahn, Wolfgang, Offenbach; Krause, Hans-Ulrich, Schwalbach; Krummel, Ivette, Frankfurt; Kunath, Jochen, Mühlheim; Kunz, Christian, Oberursel; Kupka, Franz, Frankfurt; Kupka, Christopher, Frankfurt; Kupka, Katharina, Frankfurt; Lacroze, Etienne, Frankfurt; Lenz, Wolfram, Nidderau 1; Lichtenberg, Dr. Hainer, Bonn-Buschdorf; Liebel, Dr. Klaus, Frankfurt; Lorenz, Manuel, Kriftel; Lorenzen, KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN 13 Peter, Dietzenbach; Lorenzen, Dzemila, Dietzenbach; Löwrick, Oliver, Frankfurt; Lubelski, Elisabeth, Frankfurt; Lüdde, Melanie, Eppstein; Luft, Ingo, Frankfurt; Mai, Manfred, Frankfurt; Maneval, Sabine, Frankfurt; Märtin, Renate, Bad Vilbel; Merz, Winfried, Nidderau; Milor, Yunus, Frankfurt; Milor, Rana, Frankfurt; Milor, Kerem, Frankfurt; Milor, Mehmet, Frankfurt; Neubert, Sven, Frankfurt; Neumann, Thomas, Bad Soden; Neumann, Sabine, Bad Soden; Neumann, Alexander, Bad Soden; Neumann, Antje, Frankfurt; Niebuhr, Heiko, Eppstein; Öztüre, Melike, Frankfurt; Palade, Georg, Offenbach; Pan, Yunyi, Darmstadt; Pfaff, Peter, Rosbach v.d.H.; Pohl, Moritz, Frankfurt; Pohlmann, Julia, Frankfurt; Pötzschke, Johannes, Erfurt; Preiß, Bernd, Frankfurt; Ramoné, Hendrik, Frankfurt; Reichelt, Dr. Gert, Lämmerspiel; Risch, Dirk, Offenbach; Roitman, Ingrid, Rödermark; Royston, Dr. Jeremy, Liederbach; Rüdiger, Eckard, Bad Homburg; Ruß, Guido, Kelkheim; Ruß, Maria, Kelkheim; Rust, Ricard, Darmstadt; Rüth, Heidemarie, Frankfurt; Saß, René, Frankfurt; Schaller, Guido, Dreieich; Scharfschwert, Ingo, Höhr-Grenzhausen; Schill, Matthias, Brechen; Schill, Silvia, Brechen; Schill, Dirk, Brechen; Schill, Jan-Rouven, Brechen; Schill, Ruth-Rebecca, Brechen; Schill, Julia, Brechen; Schmidt, Günter, Frankfurt; Schmidt-Ihn, Dr. Eberhard, Darmstadt; Schmitt, Dr. Hans-Jürgen, Glashütten; Schmitt, Jutta, Glashütten; Schoenhals, Hans-Joachim, Frankfurt; Schulz-Bauerhin, Ilse, Frankfurt; Schupp, Berthold, Eppstein; Schuster, Dr. Peter, Kelkheim; Sievers, Dr. Jörn, NeuIsenburg; Sommerfeld, Markus, Erlensee; Southan, Alexander, Marburg; Staffler-Bahr, Margarete, Eschborn; Stegbauer, Dr. Ferndinand, Frankfurt; Stolpp, Edelgard, Kelsterbach; Störkel, Dr. Albrecht, Frankfurt; Stumpf, Maurice, Lampertheim; Sünbold, Hans-Günter, Frankfurt; Tegler-Hötter, Gabiele, Königstein; Theuer, Sarah, Frankfurt; Theuer, Michaela, Frankfurt; Thies-Schäfer, Barbara, Hofheim; Unseld, Aaron, Hofheim; Utvic, Milica, Dietzenbach; Völker, Dr. Sandra, Bad Vilbel; Wagemann, Kurt, Frankfurt; Wald, Martina, Maintal; Waldeck, Birgit, Frankfurt; Walter, Dr. Eberhard, Aschaffenburg; Wegel, Alexander, Tann; Wegel, Tom, Tann; Wehmann, Michael, Obertshausen; Weidermann, Bernhard, Frankfurt; Weidner, Jan, Frankfurt; Wernet, Peter, Frankfurt; Wiesner, Dr. Jürgen, Königstein; Willette, Elisabeth, Schwalbach; Wolff, Christian, Bensheim; Woywodt-Schmidt, Antje, Frankfurt Der Mitgliederstand belief sich am 31. Dezember 2009 auf 1.422. 14 2.5 KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN Jahresabschluss Die positive Vermögensentwicklung wird unter Berücksichtigung der Finanz- und Wirtschaftskrise als zufriedenstellend gewertet. Bei der Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben im Jahre 2009 ist auf die Auswirkungen der veränderten Rahmenbedingungen hinzuweisen. Insbesondere das rückläufige Zinsniveau an den Geld- und Kapitalmärkten führt zu einem spürbaren Rückgang der Zinserträge. Keine wesentliche Veränderung ist bei der Kostenstruktur zu verzeichnen. Ein besonderer Aufwandsfaktor sind die Belastungen, die im Zusammenhang mit dem Erbbaurecht am Gebäude der „Alten Physik“ bestehen. Auch im Jahr 2010 wird mit einem weiteren Rückgang der Zinserträge zu rechnen sein. Maßgebend hierfür ist das historisch niedrige Zinsniveau, das bei Fälligkeit höher verzinslicher Anlagenpositionen zu Mindereinnahmen in der Vermögensverwaltung führt. Die erwarteten Ausgaben des Physikalischen Vereins für das Jahr 2010 werden sich nach den vorliegenden Erkenntnissen im Rahmen der Vorjahresaufwendungen bewegen. Aufgrund der geplanten Neugestaltung des Campus Senckenberg kann während der Umbauzeit der Physikalische Verein seine Sternwarte im Gebäude der „Alten Physik“ nicht nutzen und ist insofern gehalten, Alternativen zu schaffen. Das Präsidium will mit einer mobilen Sternenbeobachtungsmöglichkeit diesem Anspruch gerecht werden. Da dem Physikalischen Verein die amtliche Genehmigung für die beantragte Astrostiftung noch nicht erteilt wurde, habe sich das Präsidium dafür ausgesprochen, das bereitstehende Stiftungskapital für die Astrostiftung in eine Rücklage einzustellen, mit der die entsprechenden Anschaffungen zur mobilen Sternenbeobachtung finanziert werden sollen, sowie die Mitfinanzierung der Kosten, die der Physikalische Verein im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Campus Senckenberg zu tragen hat. Mit einbezogen werden auch anfallende Investitionsmaßnahmen, die die Hans Ludwig Neumann-Sternwarte betreffen. Es folgen die Einnahmen-/Ausgabenrechnung für 2008/2009 und die Vermögensrechnung zum 31. Dezember 2009. KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN 15 16 KAPITEL 2. VEREINSANGELEGENHEITEN 3 Preisverleihungen Der Physikalische Verein fördert die naturwissenschaftliche Forschung und physikdidaktische Ausbildung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und die Amateurforschung auf den Gebieten Umweltschutz und Astronomie - insbesondere an Schulen durch die jährliche Vergabe von vier Förderpreisen. • Philipp Siedler-Wissenschaftspreis - Für hervorragende Studienabschlussarbeiten (Diplom, Master) aus allen Instituten der Physik, Meteorologie, Geophysik und Physikalischen Chemie der Universität. Es werden jährlich bis zu drei Preise verliehen. • Eugen Hartmann-Didaktikpreis - Für die besten wissenschaftlichen Hausarbeiten zum Staatsexamen aus dem Institut der Didaktik der Physik an der Universität. Es werden jährlich bis zu drei Preise verliehen. • Christian Ernst Neeff-Umweltpreis - Für stark interdisziplinäre Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch von Amateurforscherinnen und -forschern - insbesondere aus Schulen - über Umweltschutz und Umwelttechnik sowie technische Entwicklungen mit besonderem gesellschaftlichen Bezug. Es werden jährlich bis zu drei Preise verliehen. • Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreis - Für amateurastronomische Arbeiten mit wissenschaftlichem Anspruch - insbesondere auch von Schülerinnen und Schülern. Es werden jährlich bis zu drei Preise verliehen. 17 18 3.1 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Philipp Siedler-Wissenschaftspreis für das Jahr 2009 In diesem Jahr beschloss das Preisrichtergremium aufgrund der Qualität der einzelnen Arbeiten, fünf Preise zu vergeben. Der Philipp Siedler-Wissenschaftspreis für das Jahr 2009 wurde vergeben an: Dipl.-Phys. Ioannis Bouras Untersuchung von Stoßwellen-Phänomenen in einer partonischen Kaskade Es wurden erstmalig mittels eines Transportmodells das relativistische Riemann-Problem vom hydrodynamischen Limit hin zur freien Diffusion von Teilchen untersucht. Für immer größere Viskositäten verschwindet das charakteristische Stoßwellenprofil. Die Simulation von endlichen Viskositäten erlaubt es, die Existenz von Stoßwellen innerhalb des Quark-Gluon-Plasmas, welches in Schwerionenkollisionen an Beschleunigern erzeugt wird, zu untersuchen. Es zeigte sich, dass Stoßwellen, und damit auch die Ausbreitung von sogenannten Machschen Kegeln, im Quark-Gluon-Plasma möglich sind. Laudatio: Professor Dr. Carsten Greiner, Institut für Theoretische Physik Dipl.-Phys. Harald Kempf Agent-based modelling of tumour spheroid growth and treatment Technische Innovationen führen zu einer stetigen Verbesserung der Überlebenschancen für die über 400.000 Patienten, welche in Deutschland jedes Jahr an Krebs erkranken. Aber auch die theoretische Modellierung des Tumors und der Therapie kann einen entscheidenden Teil dazu beitragen, die Wirkungsweise der Behandlung besser zu verstehen um diese letztendlich zu optimieren. Eine Simulation, welche das Wachstum von Tumorsphäroiden und ihre komplexe Reaktion auf Bestrahlung umfasst, kann an der Schnittstelle zwischen Physik, Medizin, Biologie und Informatik als Modellsystem dienen. Laudatio: Professor Dr. Marcus Bleicher, Institut für Theoretische Physik Dipl.-Phys. Renate Märtin Entwicklung eines Kristallspektrometers zur Untersuchung von Innerschalenübergängen in hochgeladenen Ionen Am eigens konstruierten Bragg-Kristallspektrometer wurden mittels der Kα-Emissionslinien von Kupfer Testmessungen durchgeführt, die dazu dienten, das Spektrometer zu charakterisie- KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 19 ren und Kenntnis über dessen Eigenschaften zu erhalten. Mit Hilfe des Kristallspektrometers konnte der Innerschalenübergang 1s2p3 P2 → 1s2s3 S1 in heliumartigem Uran erstmals direkt vermessen werden. Untersuchungen von Röntgenübergängen in hochgeladenen Ionen sind zur Überprüfung der Quantenelektrodynamik und zur Studie von relativistischen Effekten in starken Coulombfeldern von großem Interesse. Laudatio: Professor Dr. Thomas Stöhlker, Gesellschaft für Schwerionenforschung Dipl.-Phys. Felix Schossau Untersuchungen zum Kristallisationsverfahren des Mischsystems Cs2CuBr4 /Cs2CuCl4 Mit dem Verdunstungsverfahren wurden bis zu 4 cm2 große Einkristalle des Systems Cs2CuCl4−X Brx (X ∈ (0; 4)) erfolgreich gezüchtet. Mittels Röntgenstrukturanalyse wurde entdeckt, dass diese Kristalle in verschiedenen Strukturtypen kristallisieren. Die Randphasen Cs2CuCl4 und Cs2CuBr4 treten beide in einem orthorhombischen Strukturtyp auf, während das Mischsystem zum großen Teil dem tetragonalen Kristallsystem unterliegt. Es wurde eine bislang unbekannte Verbindung Cs2CuCl2 Br2 entdeckt, deren Kristallstruktur mit Hilfe analytischer Verfahren gelöst wurde. Laudatio: Professor Dr. Wolf Aßmus, Physikalisches Institut Dipl.-Phys. Simone Schuchmann Bose-Einstein-Korrelationen in Pb-Au-Stößen bei einer Strahlenergie von 80 GeV pro Nukleon Im Forschungsgebiet der ultrarelativistischen Schwerionenphysik werden Kern-Kern-Kollisionen studiert, um Kernmaterie bei sehr hohen Drücken und Temperaturen zu untersuchen. Gegenstand der Diplomarbeit waren Kollisionen zwischen Blei- und Goldkernen bei einer Energie von 80 GeV pro Nukleon. Durch eine Analyse von Bose-Einstein-Korrelationen geladener Bosonen wurden die raum-zeitlichen Dimensionen des Kollisionssystems vermessen. Anhand dieser Bestimmung der Systemgröße am zeitlichen Endpunkt der Evolution lassen sich Rückschlüsse auf das Expansionsverhalten und somit auf die Eigenschaften von Kernmaterie unter extremen Bedingungen ziehen. Laudatio: Professor Dr. Harald Appelshäuser, Institut für Kernphysik Die Preisverleihung fand am 20. Januar 2010 statt. Nachfolgend ist die Ausarbeitung „Entwicklung eines Kristallspektrometers zur Untersuchung von Innerschalenübergängen in hochgeladenen Ionen“ von Dipl.-Phys. Renate Märtin beigefügt. 20 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Entwicklung eines Kristallspektrometers zur Untersuchung von Innerschalenübergängen in hochgeladenen Ionen Renate Märtin Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Bragg-Kristallspektrometer konstruiert und mittels Testmessungen der Kα1,2 -Emissionslinien von Kupfer charakterisiert. Durch Einsatz dieses Kristallspektrometers konnte der 1s2p3 P2 → 1s2s3 S1 Innerschalenübergang in heliumartigem Uran am ESR-Speicherring der GSI erstmals direkt vermessen werden [1]. Diese Messung ist von groÿem Interesse, da sie zur Überprüfung der Quantenelektrodynamik in Mehr-ElektronenSystemen unter Einuss sehr starker Coulombfelder und der Studie von relativistischen Eekten einen wichtigen Beitrag leistet. Für den Einsatz eines Bragg-Kristallspektrometers ist die genaue Kenntnis der Eigenschaften und des Abbildungsverhaltens unabdingbar. Hauptgegenstand der Arbeit war es, ein Kristallspektrometer zu entwerfen und im Labor aufzubauen. Im Anschluss wurden Testmessungen mit Hilfe einer Röntgenröhre durchgeführt. Dabei wurden die Kα-Linien von Kupfer aufgenommen und ana- Abbildung 1: Links: Das im Labor konstruierte Kristallspektrometer. Rechts: Die Kα1,2 Linien von Kupfer. lysiert. Diese Übergangslinien sind eine genau bekannte Röntgenreferenz und eignen sich deswegen hervorragend für die Demonstration der Funktionsfähigkeit des Spektrometers. Die Kα-Linien von Zink, welche während der Messung des Innerschalenübergangs als weitere Referenz dienten, wurden ebenfalls analysiert. [1] M. Trassinelli et al., EPL 87, 63001 (2009) KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 3.2 21 Eugen Hartmann-Preis für Physikdidaktik für das Jahr 2009 Der Eugen Hartmann-Preis für Physikdidaktik für das Jahr 2009 wurde vergeben an: Christian Kunz Feuerstein und Stahl im Sachunterricht Die Technik unserer Vorfahren, ein Feuer zu schlagen, ist größtenteils in Vergessenheit geraten. In dieser Arbeit werden der sachliche Hintergrund und die Technik des Feuerschlagens sowie Materialeigenschaften von Feuerstein, Schlagstahl und Zunder dargestellt. Nicht zu kurz kommen soll der Unterrichtsbezug; es werden Möglichkeiten aufgezeigt, Versuche mit Feuerstein und Stahl mit den eingeschränkten Mitteln an der Grundschule umzusetzen. Laudatio: Gerhard Maier, ehem. Leitender Schulamtsdirektor Ingo Luft Der Transrapid als Thema im Physikunterricht Technische Themen sind für den Physikunterricht wichtig, weil sie die Macht der Physik zeigen und manchmal Hilfe bei Alltagsproblemen geben. Ein interessantes Thema aus dem Bereich Technik ist die Magnetschwebebahn Transrapid. Die Arbeit bietet einen Überblick über Einsatzmöglichkeiten der Themen „magnetisches Schweben“ und „Linearmotor“ im Physikunterricht und stellt ein unterrichtstaugliches Modell einer Magnetschwebebahn vor. Dabei wird vor allem Wert auf eine Elementarisierung gelegt. Laudatio: Prof. Dr. Alwin Schempp, Institut für Angewandte Physik Renate Schreiber Druck als Phänomen Um die Schüler für das Thema „Druck“ zu begeistern, wird eine induktiv und mit einem Phänomen beginnende Unterrichtseinheit gewählt, bei der sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit allen Sinnen, sondern sogar unter sportlichem Einsatz betätigen. Ein handlungsorientiertes Stationenlernen schließt sich an. Statt undurchschaubarer Experimente kommen Alltagsgegenstände zum Einsatz. Außer Physik werden - fächerübergreifend - auch Biologie, Sport und Deutsch angesprochen. Laudatio: Oberstudienrat Dr. Peter Brockhaus, Johann-Textor-Schule, Haiger 22 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Die Preisverleihung fand am 25. November 2009 statt. Nachfolgend sind die Ausarbeitungen „Feuerstein und Stahl im Sachunterricht“ von Christian Kunz und „Der Transrapid als Thema im Physikunterricht“ von Ingo Luft beigefügt. Christian H. Kunz Feuerstein und Stahl im Sachunterricht Feuer fasziniert - und das schon in frühester Kindheit. Die Schönheit, aber auch die zerstörerische Kraft der Flammen beschäftigt uns gerade in unseren Kindertagen besonders. Um diese für unsere Vorfahren alltäglichen Handgriffe mit dem „alten Feuerzeug“ gelingen zu lassen, ist eine genauere Betrachtung des Themas nötig. Abbildung 3.1: Verschiedene Feuerschläger und ein moderner „Schwedenstahl“ Schon der Name deutet darauf hin, dass es um „Zeug“, also um mehrere Gegenstände geht. Heute ist für uns das Feuerzeug zumeist als billiger Wegwerfgegenstand nur als einzelnes Werkzeug bekannt. Sprichworte um die alte Version des Feuerzeugs kennen wir jedoch immer noch, etwas „brennt wie Zunder“ oder man „gibt jemandem ordentlich Zunder“. Das alte Feuerzeug begegnet uns immer nur am Rande, eine genauere Schilderung erschien unseren Vorfahren unnötig. Wer muss schon etwas beschreiben, was er alltäglich benutzt? Diese Arbeit soll einen erfolgreichen Unterricht zum Thema „Feuerstein und Stahl“ ermöglichen. Um den Zugang zu diesem Thema zu erleichtern, liegt dieser Arbeit der Film „Feuerstein und Stahl“ bei, der zum Einen eine Einführung in das Thema, zum Anderen aber auch Anknüpfungspunkte für den weiteren Unterricht bieten soll. KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 23 Abbildung 3.2: Handhabung des alten Feuerzeugs Es werden zunächst der sachliche Hintergrund zum Feuermachen durch Perkussion und die Materialeigenschaften von Feuerstein, Schlagstahl und Zunder dargestellt, um die nötigen Hintergrundinformationen für Grundschullehrer/innen zu liefern. Daran schließt eine kleine Geschichte des alten „Feuerzeugs“ und ein kurzer Blick auf die Formenentwicklung des Schlagstahls an. Es folgt eine Beschreibung der Technik des Feuerschlagens mit Feuerstein und Stahl. Eine detaillierte Anleitung mit zahlreichen Fotos liegt digital in Posterform bei. Den letzten Teil der Arbeit nimmt der konkrete Unterrichtsbezug mit einer Reihe von Experimenten und Hinweisen ein und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Versuch mit den eingeschränkten Mitteln an der Grundschule umzusetzen. Zusätzlich zu den in fachlichen Qualifikationen, welche ohne Zweifel auch durch andere naturwissenschaftlichen Versuche vermittelt werden könnten, bietet sich hier für die Schüler die Möglichkeit, mit dem eigenen Körper zu experimentieren. Die Schüler müssen ihre Schlagkraft dosiert und kontrolliert einsetzen, müssen die Handlung des Feuerschlagens mehrmals konzentriert wiederholen, um ein Erfolgserlebnis und damit ein befriedigendes Erlebnis für die Schüler zu erreichen. Abbildung 3.3: Glimmender Funke im Zunderschwamm 24 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Ingo Luft Der Transrapid als Thema im Physikunterricht Technische Themen sind für den Physikunterricht wichtig, weil sie die Macht der Physik zeigen und manchmal Hilfe bei Alltagsproblemen geben. Ein interessantes Thema aus dem Bereich Technik ist die Magnetschwebebahn Transrapid. Die Vorstellung, dass ein Fahrzeug frei schwebt und sich dazu noch berührungsfrei fortbewegt, kennt man ansonsten nur aus Science-Fiction-Filmen. Dieses Phänomen ist für viele Menschen und besonders Jugendliche schon auf den ersten Blick spannend und darum für den Physikunterricht ideal geeignet. Die Frage ist nun folgende: Wie funktioniert eigentlich der Transrapid? Wie kann man die überaus komplexe Technik einfach, d.h. für Schüler verständlich, und obendrein interessant, darstellen? Ist der Sachverhalt überhaupt geeignet für den Einsatz an Schulen? Dazu werden zuerst die wichtigsten Aspekte des Magnetismus anhand von einfachen Versuchen beschrieben, angefangen von den Regeln der Anziehung und Abstoßung von Permanentmagneten über magnetische Felder von elektrischen Strömen bis hin zum Phänomen der Induktion und der damit zusammenhängenden Lenz´schen Regel. Die Entwicklungsgeschichte des Transrapid und eine kurze Darstellung der Magnetschwebebahntechnik stellen den zweiten Teil dar, bevor im dritten Teil der Arbeit verschiedene Möglichkeiten präsentiert werden, wie man Gegenstände mit Hilfe von Magnetismus zum Schweben bringen kann. Das führt von einfachen Schwebeversuchen mit Permanentmagneten über das diamagnetische Schweben bis hin zum Schweben verursacht durch zeitlich veränderliche magnetische Felder, wie sie beim Transrapid Anwendung finden. Das vierte Kapitel widmet sich dem Linearmotor, der im Gegensatz zum „herkömmlichen Elektromotor“ keine Drehbewegung, sondern eine geradlinige Bewegung vollzieht. Dabei wird ebenfalls der im Alltag kaum bekannte, aber überall vorhandene Drehstrom erklärt. Als Höhepunkt der Arbeit wird ein selbst gebautes Modell einer Ma- KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 25 gnetschwebebahn vorgestellt, das sowohl schwebt, als auch sich fortbewegt. Den Abschluss bildet eine Einordnung des Themas in den hessischen Rahmenplan des Physikunterrichts. Da auch nach eigener Erfahrung viele Schüler Mathematik als belastend empfinden, wird auf die mathematischen Beschreibungen der einzelnen Sachverhalte verzichtet. Ebenso werden nur Versuche vorgestellt, die auch mit relativ einfachen Mitteln im Physikunterricht realisiert werden können. Ziel der Arbeit ist es auch dem fachfremden Leser diese faszinierende Technik verständlich zu erläutern. Ebenso soll Lehrern eine Idee vermittelt werden, wie man den Sachverhalt mit einfachen Mitteln im Physikunterricht präsentieren kann. 26 3.3 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Christian Ernst Neeff-Umweltpreis für das Jahr 2008/2009 Der Christian Ernst Neeff-Umweltpreis für gesellschaftlich relevante Arbeiten über Umwelt und Technik für das Jahr 2008/2009 wurde vergeben an: Yunyi Pan Ambient Air Thruster Design Satelliten mit niedrigem Orbit werden in der Ionosphäre abgebremst. Wenn man ein atmosphärisches Gas zu einem quasineutralen Plasma ionisiert, könnte man dieses Plasma in kombinierten elektrischen und magnetischen Feldern beschleunigen, so dass ein Schub entsteht. Damit wäre es u.U. möglich, einen Antrieb für tief fliegende Satelliten zu konzipieren. Laudatio: PD Dr. Roland B. Steck Ricarda Rust Super Clever Tarif In dieser Arbeit wird untersucht, ob sich ein Haushalt durch einen simulierten lastabhängigen Strompreis an einen anderen Rhythmus gewöhnen kann. Zusätzlich wird versucht, eine neue Hardware zu entwickeln, mit der eine Stromkostenabrechnung bei lastabhängigen Tarifen ermöglicht wird und mit der die Kunden über aktuelle Strompreise informiert werden können. Ladatio: PD Dr. Roland B. Steck Maurice Stumpf Mini-Biogasanlage Menschen produzieren jede Menge Abfall - wie kann man diesen Abfall sinnvoll und effizient weiter nutzen und dabei noch Energie gewinnen? Dieser Fragestellung wird durch einige Messreihen in der selbstgebauten Mini-Biogasanlage nachgegangen. Laudatio: Dr. Roland Krebs Die Preisverleihung fand am 08. Juli 2009 statt. KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 3.4 27 Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreis für das Jahr 2008/2009 Der Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreis für das Jahr 2008/2009 wurde vergeben an: Stefan Karge, Rainer Kling, Erwin Schwab und Ute Zimmer Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden Am Taunus-Observatorium des Physikalischen Vereins werden seit 2006 die Objekte unseres Planetensystems astrometriert. Von den Autoren wurden seitdem zahlreiche Kleinplaneten entdeckt. Die Beobachtungsdaten werden an das International Minor Planet Center übermittelt und somit der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Laudatio: Alois Juli Dr. Heiner Lichtenberg Das anpassbar zyklische, solilunare Zeitzählsystem des gregorianischen Kalenders Die mathematische Struktur des gregorianischen Kalenders wird anhand der Kalendergleichungen erläutert. Diese werden aus bekannten Zyklen des gregorianischen Kalenders hergeleitet. Die Säkularschaltregel „In je vier Säkularjahren entfallen je drei Schalttage“ wird nachvollziehbar entwickelt. Eine neuere Säkularschaltfunktion für den „Kalendermond“ wird vorgestellt. Die revidierte Form der Gaußschen Osterformel wird etwas verkürzt. Laudatio: PD Dr. Harald Bräuning Die Preisverleihung fand am 08. Juli 2009 statt. Nachfolgend ist die Laudatio von Diplom-Geologe Alois Juli anlässlich der Verleihung des Samuel Thomas von Soemmerring-Astronomiepreises 2009 für die Arbeit „Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden an der Hans-LudwigNeumann-Sternwarte des Physikalischen Vereins am Standort Taunus-Observatorium“ von Erwin Schwab, Rainer Kling, Stefan Karge und Ute Zimmer beigefügt. 28 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Laudatio von Diplom-Geologe Alois Juli anlässlich der Verleihung des Samuel Thomas von Soemmerring - Astronomiepreises 2009 für die Arbeit „Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden an der Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte des Physikalischen Vereins am Standort Taunus-Observatorium“ von Erwin Schwab, Rainer Kling, Stefan Karge und Ute Zimmer Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Preisträger, liebe Sternfreunde, es ist mir als Mitglied des Physikalischen Vereins und des astronomischen Arbeitskreises eine ganz besondere Ehre die Laudatio für diesen wunderschönen Beitrag zu halten. Der Titel der preisgekrönten Arbeit lautet: „Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden an der Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte des Physikalischen Vereins am Standort Taunus-Observatorium“ von Erwin Schwab, Rainer Kling, Stefan Karge und Ute Zimmer Ich möchte die wichtigsten Punkte der Arbeit kurz beschreiben: Mit dem großen 60 cm Teleskop des Physikalischen Vereins (von uns auch liebevoll Quite Large Telescope genannt) wurden vom Kleinen Feldberg aus bestimmte Himmelsausschnitte fotografiert. Auf den Sternfeldaufnahmen befinden sich unter anderen auch kleine schwache Strichspuren. Diese Strichspuren sind oft künstliche Erdsatelliten zum Teil aber auch Asteroiden. Die Asteroiden werden zur Identifizierung über einen möglichst langen Zeitraum fotografiert. Die Messungen werden anschließend an das Minor Planet Center (MPC) in den USA übermittelt. Dort werden die Daten ausgewertet und entsprechende Neuentdeckungen bekannt gegeben. Jetzt kann aber nicht einfach jede Sternwarte ihre Messungen an das MPC weiterleiten, sondern die Sternwarten müssen dafür zertifiziert werden, also praktisch eine Prüfung ablegen. Erst wenn die Messungen genau genug sind, ist eine Sternwarte berechtigt, Daten an das MPC weiterzuleiten. Die „Prüfung“ des Teams bestand darin, bestimmte bekannte, bewegliche Himmelsobjekte so KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN 29 genau wie möglich zu vermessen. Anfang Juni 2006 wurden die ersten Positionsmessungen des Entdecker-Teams zur Prüfung an das MPC weitergeleitet. Bereits am 14. Juni 2006 bekam die Hans-Ludwig-Neumann Sternwarte daraufhin die offizielle Zulassung mit dem Observatory Code B01. Inzwischen wurden über 4000 Positionsbestimmungen an das MPC weitergeleitet. Die Messungen sind zum Teil so gut wie die Messungen an den großen professionellen Sternwarten, zum Teil sogar noch genauer! Am 27. November 2006 wurde ein Himmelsausschnitt im Bereich der Ekliptik ausgewählt und fotografiert. Auf der Sternfeldaufnahme wurden einige bekannte Asteroiden identifiziert und 2 weitere, schwache, unbekannte Strichspuren. Bei einer Strichspur handelte es sich um die Wiederentdeckung eines Asteroiden. Die zweite unbekannte Strichspur aber war die Neuentdeckung eines Asteroiden! Die Entdeckung des ersten Asteroiden auf der Taunus-Sternwarte ist ein historischer Moment in der langjährigen Geschichte des Physikalischen Vereins. Ein historischer Moment an den wir uns immer gerne erinnern werden. Damit schließt sich der Kreis der historischen Frankfurter Kleinplaneten Forschung. Vom Betrieb des Planeteninstitutes in der Zeit von 1913 bis 1939 über die Erforschung der Geologie der Objekte des Planetensystems am Institut für Geowissenschaften an der Johann Wolfgang von Goethe Universität bis hin zur ersten Entdeckung eines Asteroiden am 27. November 2006. In der Zwischenzeit wurde auf der Taunus-Sternwarte die Technik verbessert, noch lichtschwächere, bewegliche Objekte zu fotografieren. Am 26. Januar 2009 wurde für einen der vom Team neu entdeckten Asteroiden der Name „Frankfurt“ vorgeschlagen. Der Name wurde am 09. April 2009 im MPC Circular veröffentlicht. Die Stadt Frankfurt und ihre Bürger werden sich über diese Nachricht bestimmt sehr freuen. Als wunderschöner Abschluss der prämierten Arbeit wurden am 25. Februar 2009 auf mehreren Aufnahmen, eine lange Strichspur entdeckt. Die Messungen wurden wieder an das MPC weitergeleitet. Kurze Zeit später kam per Mail die Bestätigung vom Chef des MPC Tim Spahr persönlich, „Nice job“ und zum Schluss der Mail „well done“. Neu entdeckt wurde diesmal ein naher Erdbahnkreuzer. Nicht nur, dass der Erdbahnkreuzer von den Preisträgern zuerst entdeckt wurde, nein, der Erdbahnkreuzer wurde auch noch 3 Tage vor der ersten Beobachtung durch eine professionelle 30 KAPITEL 3. PREISVERLEIHUNGEN Sternwarte entdeckt! Ich fasse noch mal kurz zusammen, wir haben: 1. Die unglaublich genauen Positionsmessungen des Teams 2. Die Entdeckung des ersten Asteroiden auf der Taunus-Sternwarte 3. Die Verbesserung der Phototechnik zur Asteroiden Entdeckung 4. Namensgebung des Asteroiden (204852) Frankfurt 5. Die Entdeckung eines nahen Erdbahnkreuzers Inzwischen gehört die Taunus-Sternwarte auf dem Gebiet der Asteroiden Entdeckung zu den erfolgreichsten Amateur-Sternwarten Deutschlands. Hier ein Auszug aus der Beurteilung der prämierten Arbeit durch das Preisrichtergremium: Die Arbeit des Teams, vom Zeitraum Juni 2006 bis April 2009, wurde von Anfang bis Ende sehr gut beschrieben und dokumentiert. Besonders erwähnenswert ist die Aktualität des Beitrages sowie der hervorragende und sehr ausführliche Anhang. Die vorgelegte Arbeit ist ein exemplarisches Muster und ein außerordentlich gelungener Beitrag zum Samuel Thomas von Soemmerring-Preis. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und den Preisträger noch viel Spaß und Erfolg bei der weiteren Beobachtung und herzliche Glückwünsche zum Soemmerring-Preis. Dipl.-Geologe Alois Juli Frankfurt, den 08. Juli 2009 4 Veranstaltungen 4.1 Astronomie am Freitag 19:00 - 20:00 Uhr: Geführte Teleskopbeobachtungen des Abendhimmels Raum: Sternwartenkuppel 4.OG 20:00 - 21:00 Uhr: Multi-Media-Vortrag Raum: Großer Hörsaal 1.OG 21:00 - 22:00 Uhr: Geführte Teleskopbeobachtungen des Nachthimmels Raum: Sternwartenkuppel 4.OG Fr. 16.01. 20:00 Uhr Fr. 23.01. 20:00 Uhr Fr. 30.01. 20:00 Uhr Fr. 06.02. 20:00 Uhr Fr. 13.02. 20:00 Uhr Fr. 20.02. 20:00 Uhr Fr. 27.02. 20:00 Uhr Fr. 06.03. 20:00 Uhr Fr. 13.03. 20:00 Uhr Fr. 20.03. 20:00 Uhr Das astronomische erste Halbjahr 2009 Am Puls der Sonne - der seismologische Blick ins Sonneninnere Symmetrie im Himmel und auf Erden Flaschenpost an die Außerirdischen Von Tierkreislicht und Gegenschein Exoplaneten - Ferne Welten um ferne Sonnen Das H.E.S.S.-Observatorium - Die Atmosphäre als Teilchendetektor Vierzig Jahre Apollo 11 Sterne, Mythen und Legenden - Was die Sternbilder erzählen Der Galaxien-Zoo am Frühjahrshimmel 31 Stefan Karge Bruno Deiss Friedrich W. Volck Rainer Kresken Volker Heinrich Georg Piehler Stefan Heckel Thorsten Brabetz Friedrich W. Volck Stefan Karge 32 Fr. 27.03. 20:00 Uhr Fr. 03.04. 20:00 Uhr Fr. 17.04. 20:00 Uhr Fr. 24.04. 20:00 Uhr Fr. 08.05. 20:00 Uhr Fr. 15.05. 20:00 Uhr Fr. 22.05. 20:00 Uhr Fr. 29.05. 20:00 Uhr Fr. 05.06. 20:00 Uhr Fr. 12.06. 20:00 Uhr Fr. 19.06. 20:00 Uhr Fr. 26.06. 20:00 Uhr Fr. 03.07. 20:00 Uhr Fr. 10.07. 20:00 Uhr Fr. 28.08. 20:00 Uhr Fr. 04.09. 20:00 Uhr Fr. 11.09. 20:00 Uhr Fr. 18.09. 20:00 Uhr Fr. 25.09. 20:00 Uhr Fr. 02.10. 20:00 Uhr Fr. 09.10. 20:00 Uhr Fr. 16.10. 20:00 Uhr Fr. 23.10. 20:00 Uhr Fr. 30.10. 20:00 Uhr Fr. 06.11. 20:00 Uhr Fr. 13.11. 20:00 Uhr KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Der unbekannte Sub-Millimeter-Himmel: Ein neues atmosphärisches Fenster wird geöffnet Das Leben des Galileo Galilei Ersatzvortrag: Sind wir allein im Universum Die Farbe des Weltalls Mit Käpt’n Kirk und Mr. Spock durchs Universum - Die Astronomie von Star Trek Methan-Meere und Eis speiende Vulkane der Saturnmond Titan War die Mondlandung echt? Der Ereignishorizont - Schwarze Löcher und ihre Grenze ohne Hindernis Die Jagd nach Sternenstaub Raumschiff Orion - die Zukunft der bemannten amerikanischen Raumfahrt Bahnen von Himmelskörpern - der kosmische Fahrplan kennt keine Verspätung Das frühkeltische Kalenderbauwerk am Glauberg Lebenswege der Sterne - Wie Astronomie und Astrophysik den Geheimnissen der Sterne auf die Spur kamen Astronomie im Urlaub Das astronomische zweite Halbjahr 2009 Epsilon Aurigae - ein Stern im Schatten Wie viel kosmische „Dunkle Materie“ befindet sich in Ihrem Wohnzimmer? Von Polarlichtern und Sonnenuntergängen Kam das Leben aus dem All? Das FERMI-Gammastrahlenteleskop: Sichtbar machen, was wir nicht sehen können 1609: Astronomia nova - Die astronomische Revolution Gammablitze - Todesstrahlen aus dem All? Auf der Suche nach den ersten Galaxien im Universum Urknalltheorie und Schöpfungsweisheit zweierlei Blick auf den Anfang der Welt Ersatzvortrag: Gebrauchsanweisung für ein Universum Wernher von Braun - ein Leben für den Mond Markus Röllig Dietmar Bönning Bruno Deiss Sebastian Heß Patrick Diel und Fabiano Pinto Philipp Schneider Martin Stammberger Andreas Lohs Frank Brenker Volker Heinrich Rainer Kling Bruno Deiss Klaus Sterlike Sighard Schräbler Volker Heinrich Fabiano Pinto Bruno Deiss Sebastian Heß Volker Heinrich Kathrin Göbel Friedrich W. Volck Moritz Pohl Heiko Niebuhr Claudia Schröter und Roxane Kettenbeil Sighard Schräbler Martin Stammberger KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 33 Fr. 20.11. 20:00 Uhr Fr. 27.11. 20:00 Uhr Frankfurter kleine Planeten Erwin Schwab Solare Superstürme - eine verdrängte Gefahr Patrick Diel für unsere Zivilisation Fr. 04.12. 20:00 Uhr Von Galileos Spektiv zum Extremly Large Stefan Karge Telescope (ELT) - Vierhundert Jahre astronomische Fernrohre Fr. 11.12. 20:00 Uhr Guter Mond, du gehst so still Friedrich W. Volck Fr. 18.12. 20:00 Uhr Der Stern von Bethlehem Bruno Deiss Fr. 16.01. 20:00 Uhr: Das astronomische erste Halbjahr 2009 Das 1. Halbjahr 2009 gibt sich wieder alle Mühe, uns mit interessanten Himmelserscheinungen zu erfreuen. Unser Planetensystem glänzt mit seinen Vertretern Venus und Saturn. Vor allem Saturn besticht durch sein einmaliges Ringsystem und lässt niemanden unbeeindruckt. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf die aktuellen Sternbilder. Beobachtungstipps sowie Hinweise zu weiteren astronomischen Ereignissen gibt es im Vortrag. Fr. 23.01. 20:00 Uhr: Am Puls der Sonne - der seismologische Blick ins Sonneninnere Die Sonne, eine glühende Gaskugel, die von der eigenen Schwerkraft zusammengehalten wird, pulsiert und schwingt in charakteristischer Weise. Art und Umfang dieser Vibrationen hängen vom inneren Aufbau der Sonne ab: Je nach Temperatur- und Dichteverlauf ändert sich die „Tonlage“. Die genaue Vermessung dieser Pulsschwankungen liefert ein hervorragendes Diagnosemittel, um etwas über die unzugängliche Kern-Region der Sonne zu erfahren. Fr. 30.01. 20:00 Uhr: Symmetrie im Himmel und auf Erden Blüten können Symmetrie zeigen, aber auch Schmetterlinge oder das Pentagon, Ornamente in der Alhambra oder Bilder von Escher. Aber auch beim Spiegelbild oder bei physikalischen Gesetzen tritt Symmetrie auf. Und dann gibt es noch Symmetrien bei Wendeltreppen, Zucker und unseren Genen. Und am Himmel gibt es auch Symmetrien? Aber unsere Existenz verdanken wir einer großen Asymmetrie. 34 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Fr. 06.02. 20:00 Uhr: Flaschenpost an die Außerirdischen Nach ihrem Start im Jahre 1972 und einem erfolgreichen Vorbeiflug am Jupiter im Jahre 1977 wurde die Raumsonde „Pioneer 10“ das erste künstliche Objekt im interstellaren Raum - Grund genug, ihr eine Nachricht von den Bewohnern der Erde mitzugeben. Der Vortrag stellt die Flaschenpost an die Außerirdischen vor und zeigt, was sie beabsichtigt und unbeabsichtigt über die Menschheit verrät. Fr. 13.02. 20:00 Uhr: Von Tierkreislicht und Gegenschein Eine dunkle Nacht nahe dem Äquator, fern von jeder menschlichen Ansiedlung. Der Himmel ist sternenklar und so prachtvoll, wie wir ihn vom Rhein-Main-Gebiet aus niemals sehen können. Der Beobachter stutzt kurz, eine seltsame Lichtpyramide zeichnet sich am östlichen Horizont ab. Sind das erste Anzeichen der Morgendämmerung? Nein, es ist ein seltenes Phänomen, das wir zuhause noch nie gesehen haben... Fr. 20.02. 20:00 Uhr: Exoplaneten - Ferne Welten um ferne Sonnen Was ursprünglich als Vermutung galt, wurde in den letzten Jahren als Beobachtungstatsache bestätigt: Es gibt außer den uns bekannten Planeten im eigenen Planeten-System auch Planeten, die um ferne Sonnen kreisen. Die Zahl der Entdeckungen ist inzwischen auf über 300 angewachsen. Der Vortrag gibt einen Einblick in das Forschungsgebiet. Fr. 27.02. 20:00 Uhr: Das H.E.S.S.-Observatorium - Die Atmosphäre als Teilchendetektor Immer wieder kommt es im Kosmos zu gewaltigen Supernova-Explosionen. Diese und andere Ereignisse senden sehr energiereiche Gammastrahlung aus. Deren direkte erdgebundene Messung wird jedoch genau durch den Effekt verhindert, den sich die Teleskope des High Energy Stereoscopic System (H.E.S.S.) in Namibia zu Nutze machen: Die Strahlung wird an Teilchen der Luft gestreut, wobei ein am Boden messbarer Lichtkegel entsteht. Fr. 06.03. 20:00 Uhr: Vierzig Jahre Apollo 11 Am 21. Juli 1969, um 3.56 Uhr MEZ, setzt Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf einen anderen Himmelskörper, den Mond. Der Vortrag wird die Ereignisse untersuchen, deren Lauf in der Landung auf dem Mond gipfelte, insbesondere den Wettlauf zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Außerdem wird der Vortrag einen Ausblick auf geplante zukünftige Mondmissionen geben. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 35 Fr. 13.03. 20:00 Uhr: Sterne, Mythen und Legenden - Was die Sternbilder erzählen Im Herbst kann man gleichzeitig die Andromeda und den Perseus, den Kepheus und die Cassiopeia, den Pegasus und den Cetus am Sternhimmel finden. Und das ist kein Zufall. Dass Orion am Sternhimmel den Plejaden hinterherläuft ist auch kein Zufall. Und dass die Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto heißen hat auch eine tiefere Bedeutung. Die Sterne haben viel zu erzählen, wenn auch nichts über unser Schicksal. Fr. 20.03. 20:00 Uhr: Der Galaxien-Zoo am Frühjahrshimmel Die Frühjahrsnächte sind die beste Zeit zur Beobachtung ferner Galaxien. Rund um den galaktischen Nordpol finden wir ein Dorado verschiedener Galaxientypen und Formen. Die Bandbreite reicht von Spiralen ähnlich unserer Milchstraße bis hin zu Elliptischen Riesengalaxien. Bei einer so hohen Galaxiendichte bleiben enge Kontakte und Kollisionen von wahrhaft galaktischen Ausmaßen nicht aus. Aber welche Struktur steckt hinter diesem Großaufgebot fotogener Sternenwelten? Fr. 27.03. 20:00 Uhr: Der unbekannte Sub-Millimeter-Himmel: Ein neues atmosphärisches Fenster wird geöffnet OFIA, CCAT, ALMA: Mehr oder weniger wohl klingende Abkürzungen für Observatorien der jüngsten Generation. Sie dienen dem neuen Forschungsschwerpunkt: der Sub-MillimeterAstronomie. Kurzwellige Sub-Millimeter-Strahlung aus dem All gelangt nur unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen bis zum Erdboden, die mit den neuen Spezial-Teleskopen erforscht werden kann. Wir werfen einen Blick auf zukünftige Entwicklungen und auf die kosmischen Phänomene, die man damit studieren will. Fr. 03.04. 20:00 Uhr: Das Leben des Galileo Galilei Galileo Galilei zählt zu den bedeutendsten Naturphilosophen des ausgehenden Mittelalters. Durch seine epochalen Entdeckungen mit dem neu erfundenen Forschungsinstrument „Teleskop“ errang er unsterblichen astronomischen Ruhm. Seine Beobachtungen waren ihm Beweis dafür, dass die Erde als Planet die Sonne umkreist. Doch bei seinen Zeitgenossen traf Galilei auf heftige Anfeindungen. Der Vortrag soll das spannende und interessante Leben dieses Astronomen näher beleuchten. 36 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Fr. 17.04. 20:00 Uhr: Sind wir allein im Universum? Die Entstehung und Entwicklung der Erde und des Menschen vollzog sich nach Naturgesetzen, die überall im Kosmos gelten. Dann sollte es auch auf vielen anderen Planeten intelligente Lebewesen geben, die möglicherweise technisch sehr viel fortgeschrittener sind als wir. In den letzten Jahrzehnten haben etliche Forschergruppen versucht, radioastronomische Signale zu entdecken, die von außerirdischen intelligenten Wesen stammen könnten: bislang jedoch erfolglos. Fr. 24.04. 20:00 Uhr: Die Farbe des Weltalls Von der Bestimmung der auf der Sonne und anderen Sternen vorkommenden chemischen Elementen bis hin zur Messung der Fluchtgeschwindigkeit der Quasare: fast alle Kenntnisse der kosmischen Objekte haben wir durch die genaue Untersuchung des von ihnen abgestrahlten Lichtes. Im Vortrag wird die beeindruckende und farbenfrohe Ästhetik des Universums mit der in diesen Farben verborgenen Information verknüpft. Fr. 08.05. 20:00 Uhr: Mit Käpt’n Kirk und Mr. Spock durchs Universum - Die Astronomie von Star Trek Seit über 40 Jahren erkundet sie das Universum: die „Enterprise“ auf der Suche nach unbekannten Welten. Was sind die astronomischen Hintergründe von StarTrek? Wie funktioniert der Warp-Antrieb? Wo liegt der Delta-Quadrant und was sind Klasse M-Planeten? Wie sieht es mit den Paralleluniversen aus und kann man wirklich durch ein Wurmloch fliegen? Fragen über Fragen und wir geben die Antworten darauf. Fr. 15.05. 20:00 Uhr: Methan-Meere und Eis speiende Vulkane - der Saturnmond Titan Er ist der wahrscheinlich erdähnlichste Himmelskörper in unserem Sonnensystem und trotzdem ist Leben auf ihm kaum denkbar: Saturns größter Mond Titan. Der erste Blick auf seine Oberfläche gelang 2005 mit der Mission Cassini-Huygens. Obwohl die Sonde bei -179,4◦ C nur etwa 3,5 Stunden Daten lieferte bevor sie einfror, konnten beeindruckende Erkenntnisse von der Oberfläche des von Methanwolken verdeckten Himmelskörpers gewonnen werden. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 37 Fr. 22.05. 20:00 Uhr: War die Mondlandung echt? In den Medien hört und liest man es häufig: Die erste Mondlandung 1969 und die folgenden Expeditionen waren Produkte von Hollywood und haben nie stattgefunden. Falsche Schatten und Scheinwerfer auf den Fotos scheinen diese Verschwörungstheorien zu stützen. Kann die Physik solche Argumente entkräften und die Echtheit der Mondlandung beweisen? Fr. 29.05. 20:00 Uhr: Der Ereignishorizont - Schwarze Löcher und ihre Grenze ohne Hindernis Es ist der Ereignishorizont, eine scheinbar willkürliche Grenze im Raum, die hochverdichtete Materie zu einem der interessantesten Objekte moderner Astronomie macht: einem Schwarzen Loch. Doch welcher Art ist Raum und Zeit an dieser Grenze, und warum? Kommt man wirklich nicht mehr heraus? Wie gelangt man hinein und wie lang dauert das? Und was ist, wenn unterwegs der Kaffee ausgeht? Fr. 05.06. 20:00 Uhr: Die Jagd nach Sternenstaub Sternenprozesse lieferten vor über 4,5 Milliarden Jahren einen Großteil des Rohmaterials für unser Sonnensystem. Nur in den ursprünglichsten Körpern unseres Sonnensystems - wie Asteroiden und Kometen - blieb ein Bruchteil dieses Sternenstaubes unverändert erhalten. Diese Proben sind unter Astrophysikern und Kosmochemikern heiß begehrt. Durch ihre Analyse lässt sich nicht nur in die Geburtsstunde unseres Sonnensystems sondern auch in Prozesse weit entfernter Sterne schauen. Fr. 12.06. 20:00 Uhr: Raumschiff Orion - die Zukunft der bemannten amerikanischen Raumfahrt Das Spaceshuttle geht in Rente und die amerikanische Raumfahrtindustrie bastelt an seiner Ablösung. Das neue Konzept erinnert stark an alte Vorbilder aus den sechziger Jahren. Mit der Technik von heute soll daraus dennoch ein leistungsfähiges Konzept für kommende Aufgaben entstehen. Erfahren Sie den derzeitigen Stand in Entwicklung und Bau des Projekts. 38 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Fr. 19.06. 20:00 Uhr: Bahnen von Himmelskörpern - der kosmische Fahrplan kennt keine Verspätung Die Entdeckung der Planetengesetze durch Johannes Kepler und des Gravitationsgesetzes durch Isaak Newton veränderten unsere Kenntnis über den Kosmos. Sie helfen uns heute Wahrscheinlichkeiten von Asteroideneinschlägen vorauszuberechnen und Schwarze Löcher nachzuweisen. Aber auch bei einer Wattwanderung oder bei der Suche nach einer verlorenen Damenhandtasche können sie von Nutzen sein. Fr. 26.06. 20:00 Uhr: Das frühkeltische Kalenderbauwerk am Glauberg Vor etwa zweitausendfünfhundert Jahren entstand auf dem Glauberg am Rande der Wetterau eine mächtige frühkeltische Siedlung, an die sich ein weitläufiger „Heiliger Bezirk“ mit Grabhügeln, einem rätselhaften Grabensystem und mehreren Pfostenstellungen anschloss. Bislang einzigartig ist die geometrische Ausrichtung des Bauwerks. Astronomische Berechnungen haben nun gezeigt, dass die gesamte Anlage auch als Kalenderbau gedeutet werden kann. Fr. 03.07. 20:00 Uhr: Lebenswege der Sterne - Wie Astronomie und Astrophysik den Geheimnissen der Sterne auf die Spur kamen Das Weltall ist erfüllt von einer Unzahl von Sternen, von kleinen Zwergsternen bis zu roten und blauen Riesensternen reicht das Spektrum. Obwohl auf den ersten Blick doch so verschieden, folgt ihre Entwicklung stets den gleichen physikalischen Gesetzen. Wie die moderne Astronomie und Astrophysik allein aus der Beobachtung und Analyse des Lichtes den Geheimnissen der Sterne auf die Spur kam, soll dieser Vortrag vermitteln. Fr. 10.07. 20:00 Uhr: Astronomie im Urlaub Sie planen eine Astro-Reise zu einer Finsternis oder einfach unter einen dunklen Himmel? Jetzt gilt es aufzupassen, denn Küstenstreifen sind nachts oft taghell beleuchtet. Geeignete Unterkünfte stehen meist nicht im Katalog. Liegt die Reisezeit ungünstig, können Wetter oder Vollmond Ihr Vorhaben stören. Erleben Sie die Zauberwelt der südlichen Milchstraße, bringen Sie tiefe Astrofotos mit nach Hause und schauen Sie den Profis über die Schulter! KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 39 Fr. 28.08. 20:00 Uhr: Das astronomische zweite Halbjahr 2009 Das Jahr der Astronomie geht in die zweite Hälfte. Traditionell betrachten wir am heutigen Abend, wie der Himmelsanblick sich im Wandel der Jahreszeiten darstellt, welche Planeten beobachtet werden können und welche besonderen astronomischen Ereignisse uns noch ins Haus stehen, deren Beobachtung Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Hier erwarten Sie eine ganze Menge nützlicher Tipps für die eigene Beobachtungspraxis. Fr. 04.09. 20:00 Uhr: Epsilon Aurigae - ein Stern im Schatten Bald wird es wieder dunkler im Sternbild Fuhrmann: Etwa alle 27 Jahre leuchtet Epsilon Aurigae für rund zwei Jahre auf rätselhafte Weise nur halb so hell. Sind Meteoritenschwärme, Riesensterne oder gar Schwarze Löcher die Ursache? Die Theorie eines Schattens soll nun Licht ins Dunkel bringen: Wird der Stern von der Staubscheibe eines entstehenden Planetensystems umkreist und verfinstert? Fr. 11.09. 20:00 Uhr: Wie viel kosmische „Dunkle Materie“ befindet sich in Ihrem Wohnzimmer? Das Universum ist erfüllt von einer rätselhaften, unsichtbaren Materieform: der „Dunklen Materie“. Ihre Anwesenheit macht sich nur über ihre Schwerkraftwirkung bemerkbar. Im Kosmos - und in unserer eigenen Heimatgalaxie - gibt es ein Mehrfaches an Dunkler Materie als an „normaler“ Materie, aus der Sterne, Planeten und auch wir bestehen. Wie viel Kilogramm dieser exotischen Substanz befindet sich in unserer alltäglichen Umgebung? Fr. 18.09. 20:00 Uhr Von Polarlichtern und Sonnenuntergängen Der irdische Himmel erstrahlt am Tage leuchtend blau, die untergehende Sonne verfärbt sich rot. Aber warum ist es auf dem Planeten Mars gerade umgekehrt? Wie entstehen Polarlichter und was hat es mit der „blauen Stunde“ der Poeten auf sich? Ein Einblick in die Farbspiele und die Wechselwirkung unserer Atmosphäre mit Licht und Materie. Fr. 25.09. 20:00 Uhr: Kam das Leben aus dem All? Seit langer Zeit existierte die Ansicht, das Leben könne aus dem All auf unsere Erde gelangt sein, in den Köpfen einiger Wissenschaftler. Belächelt, verspottet, manchmal hart attackiert von der Mehrzahl ihrer Kollegen, hatten sie keinen leichten Stand. In den letzten Jahren hat eine Reihe neuer Erkenntnisse zu einem Umdenken in dieser Frage geführt. Heute wird die Diskussion weit offener geführt. 40 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Fr. 02.10. 20:00 Uhr: Das FERMI-Gammastrahlenteleskop: Sichtbar machen, was wir nicht sehen können Gammastrahlung ist die höchstenergetische Form von Licht. Im Kosmos entsteht sie bei extremen Vorgängen z.B. in der Umgebung von Pulsaren oder Schwarzen Löchern. Mit bloßem Auge sind Gammastrahlen nicht wahrnehmbar. FERMI ermöglicht es uns, den Himmel in einem ganz anderen Licht zu betrachten. Wie funktioniert das im Juni 2008 gestartete FERMIWeltraumteleskop und welches neue Bild des Himmels zeigt es uns? Fr. 09.10. 20:00 Uhr: 1609: Astronomia nova - Die astronomische Revolution Vor 400 Jahren veröffentlichte Johannes Kepler das Werk „Astronomia nova“, in dem er die Bahnen der Planeten als Ellipsen beschrieb und nicht mehr als Kreise. Ab diesem Zeitpunkt war nicht mehr die Schönheit die entscheidende Instanz sondern alleine die Beobachtung. Warum aber dauerte es bis 1609, dass man die wahre Natur der Planetenbahnen erkannte, und was waren die Folgen dieser Erkenntnis? Fr. 16.10. 20:00 Uhr: Gammablitze - Todesstrahlen aus dem All? Seit einiger Zeit tauchen sie immer wieder in den Medien auf: die Gammastrahlen-Blitze. Nicht selten werden sie im Zusammenhang mit einem drohenden Untergang der Erde genannt. Aber was steckt wirklich hinter diesen Phänomenen, die mehr Energie in zehn Sekunden freisetzen als unsere Sonne in einer Milliarde Jahren? Woher kommen sie? Wie detektiert man diese rätselhaften Blitze? Und sind sie wirklich eine Gefahr? Fr. 23.10. 20:00 Uhr: Auf der Suche nach den ersten Galaxien im Universum Galaxien - Sterneninseln aus Milliarden von Sternen - spielen in unserem heutigen Universum eine elementare Rolle. Aber seit wann gibt es Galaxien? Wie entstanden sie aus der gleichförmig verteilten Materie nach dem Urknall, und wie haben sie sich weiterentwickelt? Der Vortrag gibt einen Einblick, wie mit modernen Teleskopen nach Galaxien aus der Frühzeit des Universums gesucht werden kann. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 41 Fr. 30.10. 20:00 Uhr: Urknalltheorie und Schöpfungsweisheit - zweierlei Blick auf den Anfang der Welt Wurde die Entdeckung des Urknalls zunächst als Beweis für die biblische Schöpfungsgeschichte gefeiert, so nähern sich moderne Naturwissenschaft und wissenschaftliche Theologie doch eher von unterschiedlichen Ausgangspunkten den Fragen nach dem Anfang der Welt - und können dabei oft besser neben - und miteinander existieren als angenommen. In diesem Doppelvortrag einer Theologin und einer Biologin sollen beide Blickwinkel zur Sprache kommen. Fr. 06.11. 20:00 Uhr: Gebrauchsanweisung für ein Universum Die Vorstellung, die Astronomen von unserem Universum haben, ist inzwischen so komplex, dass eine Gebrauchsanweisung mitgeliefert werden müsste. Dabei gibt es sogar noch zahlreiche offene Fragen für die nächste Wissenschaftler-Generation: Kann man die Inflation verstehen? Gibt es eine fünfte Urkraft? Und wieso kann man Materie anfassen, Licht aber nicht? Fr. 13.11. 20:00 Uhr: Wernher von Braun - ein Leben für den Mond Das 40-jährige Jubiläum der ersten Mondlandung in diesem Jahr rückt auch den Raketenpionier Wernher von Braun ins Licht, der den Mondflug federführend realisierte. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit von Brauns Lebenswerk - von den Anfängen der Raumfahrt in der militärischen Raketenversuchsanstalt Peenemünde bis zur Verwirklichung seines Traums: Menschen zum Mond zu bringen. Fr. 20.11. 20:00 Uhr: Frankfurter kleine Planeten Als „kleine Planeten“ oder Asteroiden bezeichnet man die kleineren Himmelskörper des Sonnensystems. Im November 2006 gelang erstmalig die Entdeckung eines Asteroiden auf einer Sternwarte des Physikalischen Vereins. Seitdem hat sich ihre Anzahl auf weit über 100 erhöht. Damit gehört die Vereinssternwarte im Taunus inzwischen zu den erfolgreichsten Observatorien Deutschlands. Der Vortrag gibt einen Überblick über den „Zoo“ der Frankfurter Asteroiden. Fr. 27.11. 20:00 Uhr: Solare Superstürme - eine verdrängte Gefahr für unsere Zivilisation Der Sonnensturm von 1859 war der stärkste, der je aufgezeichnet wurde. Bis in die Karibik waren damals Polarlichter zu sehen, Magnetkompasse spielten verrückt, Telegrafensysteme fielen aus. Würde uns heute ein ähnlicher Sturm treffen, wären die Folgen in unsere hochtechnisierten Welt viel dramatischer. Die Schäden an Satelliten oder Stromnetzen dürften sich auf Dutzende Milliarden Euro belaufen. Dennoch beugt niemand vor. 42 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Fr. 04.12. 20:00 Uhr: Von Galileos Spektiv zum Extremly Large Telescope (ELT) - Vierhundert Jahre astronomische Fernrohre Aus Anlass der ersten Teleskop-Beobachtungen des Sternenhimmels durch Galileo Galilei vor 400 Jahren wurde 2009 „Das internationale Jahr der Astronomie“ ausgerufen. Waren es anfangs noch kleine primitive Linsenteleskope, so staunen wir heute über Großteleskope mit gigantischen Hauptspiegeln von über zehn Metern Durchmesser. Aber welche Entwicklung nahm der Teleskopbau in den letzten 400 Jahren, und wie sehen die neuen Riesenteleskope der Zukunft aus? Fr. 11.12. 20:00 Uhr: Guter Mond, du gehst so still Die Kraft der Sonne auf den Mond ist größer als die der Erde auf ihn. Aber warum ist dann der Mond all die Jahre bei der Erde geblieben? Wie die Gezeiten zeigen, hat der Mond einen spürbaren Einfluss auf die Weltmeere - auch auf die Menschen? Warum gibt es totale und partielle Sonnenfinsternisse? Und gibt es mehr Sonnen- oder mehr Mondfinsternisse? Fr. 18.12. 20:00 Uhr: Der Stern von Bethlehem Ein geheimnisvoller Stern soll vor etwa 2000 Jahren sternkundigen „Weisen aus dem Morgenland“ den Weg nach Bethlehem zur Geburtsstätte Christi gezeigt haben, so schreibt der Evangelist Matthäus. War es ein Komet, eine Supernova oder eine seltene Konjunktion von Jupiter und Saturn? Bis heute ist die Auseinandersetzung über den Stern der Weisen nicht beendet. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 4.2 43 Seminare und Workshops Die Seminare und Workshops des Physikalischen Vereins sollen dazu dienen, bestimmte Aspekte der Astrophysik bzw. der praktischen Astronomie, die während einer öffentlichen Abendführung aus zeitlichen Gründen nicht behandelt werden können, dem interessierten Sternfreund näher zu bringen. Die Teilnehmer erhalten Unterlagen und Material im Zusammenhang mit dem behandelten Thema. 4.2.1 Astro-Praxis Bei diesen Workshops stehen Fragen der praktischen Astronomie im Vordergrund. Samstag, 21. März 2009, 15 - 18 Uhr Der Himmel des Feldstechers Leitung: Dietmar Bönning Sehr häufig haben wir zu Hause ein leistungsfähiges Instrument zur Beobachtung des gestirnten Himmels, ohne es zu wissen: unseren Feldstecher. Bereits mit diesen Geräten können wir am Himmel Beobachtungen durchführen, die für einen Galileo Galilei oder Johannes Kepler unmöglich waren - und es gibt kaum einen ernsthaften Amateurastronomen, der solch ein Gerät nicht sein eigen nennt. Dieses Seminar macht Sie mit Beobachtungstechniken und Objekten am Himmel bekannt, mit denen Sie viele spannende und erfolgreiche Beobachtungsstunden erleben können. Bitte eigene Ferngläser mitbringen - soweit vorhanden. Die Veranstaltung war als dienstbezogene Fortbildungsveranstaltung beim Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert: (Nr. 0353188). Für die Teilnahme erhielt eine hessische Lehrkraft fünf Leistungspunkte. Samstag, 17. Oktober 2009, 15 - 18 Uhr Drehbare Sternkarten Leitung: Dietmar Bönning Welcher Stern ist das? Wo steht heute die Sonne, und wann geht sie auf und unter? Wann kann ich das Sternbild Orion am Abendhimmel erblicken? Stimmt es, dass der Große Wagen in unseren Breiten niemals untergeht? Diese und eine ganze Reihe weiterer Fragen kann uns eine drehbare Sternkarte beantworten, nur wie? Leider sind die mitgelieferten Anleitungen für den interessierten Laien nur schwer, wenn überhaupt verständlich. Dieses Seminar soll die grund- 44 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN legenden Funktionen einer drehbaren Sternkarte mit Erläuterungen und praktischen Beispielen näher bringen. Dabei erfahren die Teilnehmer auch einiges über die der Bewegung der Himmelskörper zugrunde liegenden Vorgänge. Vorkenntnisse zu diesem Seminar sind nicht nötig. Bitte eigene Sternkarten, soweit vorhanden, mitbringen. Ansonsten kann eine kleine Anzahl Karten von der Sternwarte zur Verfügung gestellt werden. Samstag, 28. November 2009, 15 - 18 Uhr Tipps zum Fernrohrkauf Leitung: Dietmar Bönning Weihnachten steht mal wieder vor der Tür und damit die unvermeidliche Frage: „Was schenke ich meinen Lieben (oder mir selbst)?“ Wie wäre es mit einem Fernrohr? Doch Vorsicht! Um nachher nicht im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre zu gucken, bedarf es ein wenig Information darüber, wo bei diesen Geräten die Fußangeln zu finden sind und wie man sich im Wust der angebotenen Instrumente am besten zurechtfinden kann. Hierbei soll dieses Seminar behilflich sein. Denn eines ist sicher: Jedes Fernrohr hat seinen Himmel, man muss nur wissen welchen. Die Veranstaltung war als dienstbezogene Fortbildungsveranstaltung beim Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert (Nr. 0458431). Für die Teilnahme erhielt eine hessische Lehrkraft fünf Leistungspunkte. 4.2.2 Astrophysik-Seminare Die Seminare des Physikalischen Vereins bieten die Möglichkeit, sich vertieft mit den Fragen der modernen Physik und Astronomie zu beschäftigen. Jeweils dienstags (8 Abende), Beginn Dienstag, 21. April 2009, 20:00 - 21:30 Uhr Kosmogonie - wie entstanden die Strukturen im Universum? Leitung: Rainer Göhring Die Kosmologie - Gegenstand des letzten Astrophysikseminars - beschäftigt sich mit dem Beginn und der Entwicklung des Universums als Ganzes und betrachtet z. B. Galaxien als Körner in einem alles umfassenden homogenen und isotropen Staub. Nun wollen wir genauer hinschauen: ausgehend vom Zeitpunkt ca. 300.000 Jahre nach dem Urknall - der Zeitpunkt der Rekombination - betrachten wir die Bildung der Strukturen im Universum. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 45 Nach dem anfänglichen dunklen Zeitalter entstehen die ersten, kurzlebigen Sterne aus kosmischer Materie, hauptsächlich bestehend aus Wasserstoff und Helium. Durch die SupernovaÜberreste der ersten Sterne reichert sich die ursprüngliche Materie mit Elementen höherer Ordnungszahl an und die Bildung von Galaxien und aus ihnen zusammengesetzten großräumigen Strukturen beginnt. Neuere Beobachtungen an einzelnen Galaxien lassen auch Schlüsse über ihre zeitliche Entwicklung zu, von einer Zwerggalaxie bis zur gigantischen elliptischen Galaxie. Wenn der „Lebensweg“ eines Sternes betrachtet wird, kommt man dann automatisch auf die Entstehung und Entwicklung von Planeten. Dies alles soll Gegenstand des Seminars sein. Die Veranstaltung war als dienstbezogene Fortbildungsveranstaltung beim Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert (Nr. 0353466). Für die Teilnahme erhielt eine hessische Lehrkraft 40 Leistungspunkte. Jeweils dienstags (8 Abende), Beginn: Dienstag, 27. Oktober 2009, 20:00 - 21:30 Uhr Spezielle Relativitätstheorie - die wunderbare Welt des vierdimensionalen Raum-ZeitKontinuums Leitung: Rainer Göhring Einstein 1916: „Ein mystischer Schauer ergreift den Nichtmathematiker, wenn er von ’vierdimensional’ hört... und doch ist keine Aussage banaler als die, daß unsere gewohnte Welt ein zeiträumliches Kontinuum ist“. In diesem Seminar soll gezeigt werden, dass man auch ohne hohe Mathematik die Grundlagen und Konsequenzen der speziellen Relativitätstheorie nachvollziehen und verstehen kann. Anhand zahlreicher Beispiele wird deutlich gemacht, dass Grundrechenarten und Wurzeln genügen, um die überraschenden Ergebnisse der Theorie zu beschreiben. Langsamgehende Uhren und verkürzte Stäbe bei hohen Geschwindigkeiten oder gar das Zwillingsparadoxon, die Formel E = mc2 , sind ebenso dabei, wie aktuelle Anwendungen der Satellitennavigation. Die Veranstaltung war als dienstbezogene Fortbildungsveranstaltung beim Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert (Nr. 0457156). Für die Teilnahme erhielt eine hessische Lehrkraft 40 Leistungspunkte. 46 4.2.3 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Messierseminar Donnerstag, 19. März 2009, bis Sonntag, 22. März 2009 Messierseminar 2009 - Handlungsorientierte Projekte der Schulastronomie Astronomie und Astrophysik finden bei Schülerinnen und Schülern stets großes Interesse. Astronomie zeichnet sich wie keine andere Disziplin durch ihren fächerübergreifenden Charakter aus. Astronomische Themen können in den regulären Unterricht von beispielsweise Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Geographie u.a. eingebunden werden. An vielen Schulen haben sich Astronomie-AGs etabliert oder es werden Astronomieprojekte in den Projektwochen angeboten. Einige Schulen bieten Astronomie als Wahlpflichtfach an. Die Dozenten des seit 1998 stattfindenden Messier-Seminars haben langjährige Erfahrung zum Thema Astronomie in Schule und Unterricht. Zum Inhalt des Seminars gehören Präsentation und Diskussion von konkreten Unterrichtsmaterialien und Unterrichtseinheiten, Beobachtungs- und Gerätepraxis, Ausarbeitung und Bewertung von Materialien, fächerverbindende Themen, Projektwochen, Internetarbeit und Internetpräsenz, Fachvorträge zur Astronomie und Astrophysik, Didaktik und Methodik. In Übungen und Workshops stehen folgende Aspekte im Mittelpunkt: Praxis der Himmelsbeobachtung im schulischen Kontext, Bearbeitung von Astrofotografien mit GIMP oder Photoshop, Optische Abbildungen von Teleskopen und ihre Behandlung im Unterricht, Konzepte für eine fächerübergreifende Anwendung der Astronomie in unterschiedlichen unterrichtlichen Kontexten, die Beobachtung himmlischer Körper mit Amateurgeräten und was man erwarten darf. Speziell in Vorträgen werden thematisiert: „Die Himmelsscheibe von Nebra“ (Fachvortrag), „Auf der Suche nach Exoplaneten“ (Fachvortrag), Didaktisches Material zur Astronomie und Astrophysik, Astronomie in der Thüringer Schule - Einblicke und Ausblicke sowie H-alphaSonnenbeobachtung mit einem umgebauten PST. Mithilfe des Seminars sollen die Teilnehmer didaktisches Material zur Schulastronomie kennen lernen und es angemessen im Unterricht einsetzen, sich am Nachthimmel orientieren und Schülerinnen und Schüler anleiten können, eigene Beobachtungen mit Feldstecher und Teleskop durchführen, Entwicklungen und Ergebnisse der modernen Astrophysik kennen lernen, sich mit den Möglichkeiten der Software GIMP vertraut machen und sie im Unterricht angemessen einsetzen können. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 4.3 47 Volkshochschulkurse Die Frankfurter Volkshochschule führt in Zusammenarbeit mit der Sternwarte des Physikalischen Vereins regelmäßig astronomische Kurse durch. Jeweils dienstags (8 Abende), Beginn: Dienstag, 20. Januar 2009, 20:00 - 21:00 Uhr Einführung in die Astronomie - Das Planetensystem Leitung: Volker Heinrich und Stefan Karge Der Kurs will interessierten Anfängern einen Einblick in das aktuelle Wissen um unser Sonnensystem verschaffen. Unser Bild vom Planetensystem wandelt sich kontinuierlich. Wir befassen uns in diesem Kurs mit Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems, mit den erdähnlichen und jupiterähnlichen Großplaneten, der Natur und Herkunft von Kometen, Kleinplaneten und Meteoriten und finden heraus, wo sich „Kuiper-Gürtel“ und „Oort’sche Wolke“ eigentlich befinden. Wir klären die Frage, warum Pluto jetzt nur noch ein Zwergplanet ist, was Plutinos sind und welche Eigenschaften große Monde innerhalb unseres Sonnensystems haben. Daneben vermitteln wir praktische Tipps zu ersten eigenen Beobachtungen. Bei geeignetem Wetter finden begleitende Beobachtungen auf der Sternwarte statt. Als Rahmenprogramm (Beteiligung freigestellt) werden an Samstagen innerhalb des Kurszeitraums Exkursionen angeboten. Dabei stehen mehrere Beobachtungsabende auf der Außensternwarte Kleiner Feldberg sowie ein Besuch des Mannheimer Planetariums auf dem Programm. Jeweils dienstags (8 Abende), Beginn: Dienstag, 08. September 2009, 20:00 - 21:30 Uhr Einführung in die Astronomie - Sterne und Sternsysteme Leitung: Volker Heinrich und Stefan Karge Der Kurs will Interessierten einen Einblick in den aktuellen Kenntnisstand über unseren Kosmos verschaffen. Fortschrittliche Sensortechnik verhilft uns zu vielen neuen Erkenntnissen über Aufbau und Entwicklung der Sterne. Sie erfahren, wie man aus dem Licht der Sterne Größe, Alter, Temperatur und viele andere Kenndaten abliest. Die Struktur unserer Galaxis sowie ihr innerer Aufbau sind ebenso Gegenstand der Betrachtungen wie das Aussehen und die Entwicklung des gesamten Kosmos. Wir erklären, was es mit Neutronensternen und „Schwarzen Löchern“ auf sich hat. Daneben vermitteln wir praktische Tipps zur ersten eigenen Beobachtung. Bei geeignetem Wetter finden begleitende Beobachtungen auf der Sternwarte statt. Als Rahmenprogramm (Beteiligung freigestellt) werden an Samstagen innerhalb des Kurszeitraums Exkursionen angeboten. Dabei stehen Beobachtungsabende auf der Außensternwarte im Taunus sowie ein Besuch des Mannheimer Planetariums auf dem Programm. 48 4.4 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Astronomie für Kinder und Jugendliche 4.4.1 Kinderworkshop Samstag, 04. Juli 2009, 14:45 - 18:00 Uhr Die Zeit Die Zeit bestimmt unser Leben. Nach ihr richten wir uns. Was wäre eine Verabredung ohne Zeitangabe? Die Zeit läuft immer vorwärts. Nie kann man sie zurückdrehen, auch wenn wir es manchmal gerne täten. Was ist aber die Zeit? An diesem Nachmittag werden die Kinder spielerisch diese Fragen in Angriff nehmen. Samstag, 07. November 2009, 14:45 - 18:00 Uhr Raumfahrt „Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen schon Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von übermorgen...“ so beginnt eine bekannte deutsche Fernsehserie von 1965. In den Weltraum zu fliegen ist ein sehr alter Menschheitstraum. Jules Verne schrieb im Jahre 1865 eine Geschichte vom Mondflug. Über die Raumfahrt wurden auch viele Filme gedreht. Der älteste ist über 100 Jahre alt. Welches Lebewesen verließ als erstes die Erde und schwebte dann im All? Wer war der erste Mensch im Weltall? Seit wann gibt es Raketen? Diesen und anderen Fragen wird spielerisch und experimentell nachgegangen. 4.4.2 Jugendprogramm Samstag, 21. März 2009, ab 20:00 Uhr Sternbilder im Frühling Leitung: Volker Heinrich und Leander Lehnert Auch in diesem Frühling gibt die Sternwarte Frankfurt wieder ein Gastspiel im Kinderzirkus Wannabe in Dreieich-Sprendlingen. Thema sind diesmal die Sternbilder am Frühlingshimmel. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Sternbilder, so auch der Frühling. Wir werden herausfinden, wie man aus den zufällig am Himmel verteilten Sternen „Sternbilder“ zusammensetzt. Wir lernen einige Geschichten zu den Sternbildern kennen und erfahren, warum man sie sich erzählt hat. Wir ergründen, warum es in früheren Zeiten überlebenswichtig war, bestimmte Sterne am Himmel sicher erkennen und identifizieren zu können. Wir erfahren, ob die Sterne eines Sternbildes wirklich zusammengehören, oder ob sie doch nur zufällig eine einprägsame Figur bilden. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 49 Wenn das Wetter es zulässt, werden wir anschließend die Frühlingssternbilder „live“ am Abendhimmel suchen. Mit einem transportablen Fernrohr werden wir versuchen, weitere interessante Himmelsobjekte ins Visier zu nehmen. So können wir mal nachschauen, ob der Planet Saturn in diesem Jahr wirklich keinen Ring hat. Samstag, 26. September 2009, ab 20:00 Uhr Astronomie unterm Zirkuszelt: Wenn Steine vom Himmel fallen Leitung: Volker Heinrich und Leander Lehnert Der Kinderzirkus Wannabe in Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Verein präsentiert: „Wenn Steine vom Himmel fallen“. Steine, die vom Himmel fallen? So etwas gibt es doch gar nicht! Oder doch? So unglaublich es klingen mag, manchmal fallen wirklich große Brocken vom Himmel, manchmal regnet es sogar Steine und manchmal fallen sogar riesige Eisklumpen herunter! Wir werden an diesem Abend im Zirkuszelt des Kinderzirkus herausfinden, wer da mit Steinen nach unserer guten alten Erde wirft. Aber nicht nur das - jeder Gast darf so einen außerirdischen Besucher mal selbst in die Hand nehmen. 50 4.5 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Schülervorlesungen Physik am Samstag 2009 – Die Schülervorlesungen des Physikalischen Vereins Jeden Samstag vom 07. November bis 05. Dezember 2009 Fusion - Vom Sternenfeuer und dem Versuch es für die Menschheit nutzbar zu machen Samstag, 07. November 2009, 11.00 Uhr Von der Vielfalt der Sterne und warum sie Nachts am Himmel leuchten Prof. em. Dr. Burkhard Fricke, Universität Kassel Samstag, 14. November 2009, 11.00 Uhr Von Sternenexplosionen und der Synthese der Elemente Dr. René Reifarth, Universität Frankfurt und GSI Helmholtzzentrum Samstag, 21. November 2009, 11.00 Uhr Von Trägheits- und Magnetfusion: Wie der Mensch das Sternenfeuer auf die Erde holt Prof. Dr. Joachim Jacobi, Universität Frankfurt Samstag, 28. November 2009, 11.00 Uhr Warum es uns (fast) nicht gibt: Von der unglaublichen Unwahrscheinlichkeit der Sonnenzündung Prof. em. Dr. Fritz Bosch, Universität Kassel und GSI Helmholtzzentrum Samstag, 05. Dezember 2009, 11.00 Uhr Energie aus der Wüste - Solarthermische Nutzung der Sonnenenergie Prof. Dr. Michael Düren, Universität Gießen KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Physik am Samstag 2009 Die Schülervorlesungen des Physikalischen Vereins Fusion Vom Sternenfeuer und dem Versuch es für die Menschheit nutzbar zu machen Samstag, 07. November 11:00 Uhr Prof. em. Dr. Burkhard Fricke, Universität Kassel "Von der Vielfalt der Sterne und warum sie nachts am Himmel leuchten" Samstag, 14. November 11:00 Uhr Dr. Rene Reifarth, Universität Frankfurt & GSI Helmholtzzentrum "Von Sternenexplosionen und der Synthese der Elemente" Samstag, 21. November 11:00 Uhr Prof. Dr. Joachim Jacobi, Universität Frankfurt "Von Trägheits- und Magnetfusion: Wie der Mensch das Sternenfeuer auf die Erde holt" Samstag, 28. November 11:00 Uhr Prof. em. Dr. Fritz Bosch, Universität Kassel & GSI Helmholtzzentrum "Warum es uns (fast) nicht gibt: Von der unglaublichen Unwahrscheinlichkeit der Sonnenzündung" Samstag, 05. Dezember 11:00 Uhr Prof. Dr. Michael Düren, Universität Gießen "Energie aus der Wüste - Solarthermische Nutzung der Sonnenenergie" Wo? Altes Physikgebäude, Robert-Mayer-Strasse 2-4, Frankfurt am Main ( neben dem Senckenbergmuseum ) Wer sollte kommen? Die Vortragsreihe richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der oberen Gymnasialklassen (10-13), die einen lebenslang faszinierenden Beruf suchen und kreativ sein wollen sowie an alle wissensdurstigen, naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen gleich welcher Schulform. Schüler, die zu mindestens vier der fünf Vorlesungen anwesend sind, erhalten eine Urkunde. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir bis auf wenige Ausnahmen keine Erwachsenen zu den Schülervorlesungen zulassen. Ausnahmen sind Begleitpersonen, Studierende und junge Erwachsene bis zu 25 Jahren. Für naturwissenschaftlich interessierte Erwachsene bietet der Physikalische Verein eine gesonderte Vortragsreihe “Aus Naturwissenschaft und Technik” an. Informationen zu den Schülervorlesungen finden Sie unter: www.physik-am-samstag.de zur Vortragsreihe “Aus Naturwissenschaft und Technik”: www.physikalischer-verein.de Organisation: Sebastian Heß, Physikalischer Verein, Gesellschaft für Bildung und Wissenschaft 51 52 4.6 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Frankfurter Sonderkolloquium Donnerstag, 29. Januar 2009, 14:00 Uhr 18. Frankfurter Sonderkolloquium der Reihe Technik und Gesellschaft im Dialog Gemeinsame Veranstaltung von DECHEMA, Physikalischer Verein, Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, DVS, VDI. Das Frankfurter Sonderkolloquium findet traditionsgemäß im DECHEMA-Haus statt. Naturwissenschaft als Kulturwissenschaft Im 18. Frankfurter Sonderkolloquium wurde der Beitrag naturwissenschaftlicher Methoden zur Bewahrung von Kulturgütern und zur Aufklärung ihrer Herkunft beleuchtet. Die Vorträge spannten einen Bogen von der Himmelsscheibe von Nebra bis zur Genanalyse des Neandertalers und zeigten so am konkreten Beispiel die Naturwissenschaft als integralen Bestandteil kulturwissenschaftlicher Forschung. „Die naturwissenschaftlichen Kenntnisse werden zwar in der Schule gelehrt; sie tragen auch einiges zum Verständnis der Natur, aber wenig zum Verständnis der Kultur bei.“ So Dietrich Schwanitz in seinem Bestseller „Bildung“. Im diesjährigen Frankfurter Sonderkolloquium möchten wir am konkreten Beispiel zeigen, dass die Naturwissenschaften ganz im Gegenteil ein integraler Bestandteil kulturwissenschaftlicher Forschung sind. Wir beleuchten den Beitrag naturwissenschaftlicher Methoden zur Bewahrung von Kulturgütern und zur Aufklärung ihrer Herkunft. Er reicht in der Archäologie und Geschichtswissenschaft von der genauen Lokalisierung archäologischer Fundstätten über die Erfassung von Wanderungsbewegungen und die Rekonstruktion von Handelswegen bis hin zur Erforschung der Ess- und Kleidungsgewohnheiten unserer Vorfahren. In der Kunstgeschichte eröffnen naturwissenschaftliche Methoden Einblicke in die Arbeitsweise der Künstler, erlauben genaue Datierungen und die Unterscheidung von Originalen und Fälschungen und ermöglichen die originaltreue und zerstörungsfreie Rekonstruktion alter Werke. Damit werden naturwissenschaftliche Methoden zu unersetzlichen Werkzeugen der Geschichts- und Kulturwissenschaft. Die Referenten des Sonderkolloquiums nehmen uns mit auf einen Streifzug durch die Geschichte und erläutern anhand von Beispielen, wie moderne Forschung natur- und kulturwissenschaftliche Ansätze verknüpft. Archäologie ohne Spaten - Geophysikalische Prospektion Dr. Jörg Faßbinder, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München Dr. Jörg Faßbinder von Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München referiert, wie mit geophysikalischen Methoden ein scharfer Blick in die oberste, etwa ein bis drei Meter starke Bodenschicht gelingt und darin verborgene Spuren einstiger Siedlungen oder Gräber sichtbar werden. Eine Vielzahl von Messbeispielen aus aller Welt zeigt den enormen Erkennt- KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 53 nisgewinn, der durch großflächige Prospektion für die archäologische Feldforschung erreicht wird. Die Geophysik unterstützt und ergänzt mit zerstörungsfreien Forschungsmethoden erfolgreich die Archäologie. Original oder Fälschung - Die Analyse der Himmelsscheibe von Nebra Prof. Dr. Ernst Pernicka, Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, Mannheim Prof. Dr. Ernst Pernicka vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen leitete die naturwissenschaftlichen Untersuchungen an der Himmelsscheibe von Nebra. Ein wichtiges Ziel war es, die Echtheit dieses sensationellen Fundes zu prüfen, der nicht aus einer kontrollierten wissenschaftlichen Ausgrabung stammt und dessen Echtheit öffentlich angezweifelt wurde. Die Ergebnisse lassen auch viele Schlussfolgerungen bezüglich der Herkunft der Rohstoffe, der Fertigungstechnik und der kulturhistorischen Bedeutung der Himmelsscheibe zu. Geheimnisse des Scriptoriums - Analyse mittelalterlicher Buchmalereien Prof. Dr. Robert Fuchs, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, FH Köln Prof. Dr. Robert Fuchs vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der Fachhochschule Köln hat in über 120 Veröffentlichungen die Ergebnisse vieler verschiedener Forschungsprojekte zur Untersuchung und Restaurierung von Kunstwerken bekannt gemacht. Seit 1984 liegt ein spezieller Schwerpunkt auf der Untersuchung von Buchmalerei und kolorierter Graphik sowie auf Beschreib- und Tintenmaterialien und deren Konservierung und Restaurierung. Neben der chemischen Analyse der Malereien gehören dazu auch die Auswertung alter Handschriften und die Aufklärung der Herstellmethoden der Farben, um eine sachgerechte Restaurierung zu gewährleisten. Forschung in biogenen Archiven - Gene, Isotope, Elemente Prof. Dr. Kurt W. Alt, Institut für Anthropologie, Universität Mainz Prof. Dr. Kurt W. Alt vom Institut für Anthropologie der Universität Mainz hat in den letzten zehn Jahren mit seiner Arbeitsgruppe Historische Anthropologie und Bioarchäometrie eine Arbeitsplattform geschaffen, auf der interdisziplinäre naturwissenschaftliche Forschung in enger Kooperation zwischen Natur- und Kulturwissenschaften stattindet. Die Zusammenarbeit zwischen Paläowissenschaften und Archäologie beginnt grundsätzlich bereits im Vorfeld gemeinsamer Forschungsprojekte und hat ihren Fokus im besseren Verständnis der vielseitigen Wechselwirkungen des Menschen mit seiner Umwelt, der Modellierung bevölkerungsbiologischer Prozesse (Struktur und Dynamik von Populationen) sowie der biologischen und sozialen Rekonstruktion früherer Bevölkerungen, wozu seitens der Anthropologie neben den „klassischen“ Methoden heute Analysen stabiler Isotope, Spurenelemente und alte DNA zum Einsatz kommen. Moderation: Prof. Dr. Hans-Gert Bachmann, Hanau 54 4.7 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN „Aus Naturwissenschaft und Technik“ In dieser Veranstaltungsreihe werden aktuelle Themen und Forschungsprojekte aus den physikalischen Wissenschaften allgemeinverständlich präsentiert. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen ihre Ergebnisse vor. Die Bandbreite der Themen geht dabei in andere naturwissenschaftliche und auch naturphilosophische Bereiche hinein. Mittwoch, 14. Januar 2009, 19:30 Uhr „Gott-Teilchen“ und die Weltmaschine - dem Urknall auf der Spur mit dem Beschleuniger am CERN Prof. Dr. Harald Appelshäuser, Institut für Kernphysik, Goethe-Universität Frankfurt am Main Woher erhält Materie die Eigenschaft „Masse“. Nach dem Standardmodell der Elementarteilchen ist dafür die Wechselwirkung mit einem allgegenwärtigen Quantenfeld - dem „Higgs-Feld“ - verantwortlich. Mit dem LCH, dem neuen Teilchen-Beschleuniger am CERN, Schweiz, soll der Nachweis über die Existenz des Higgs-Feldes erbracht werden. Mit nahezu Lichtgeschwindigkeit werden dabei Atomkerne aufeinander geschossen. Dabei wird die Materie für einen kurzen Moment in einen Zustand versetzt, wie er kurz nach dem Urknall herrschte. Mittwoch, 21. Januar 2009, 19:30 Uhr Öffentliche Festveranstaltung: Verleihung des Philipp Siedler-Wissenschaftspreises für das Jahr 2008 an Dipl.-Phys. Ulf Bissbort - „Stochastic Mean Field Theory for the Disorderd Bose-Hubbard Model“ Dipl.-Phys. Manuel Lorenz - „Strangness Produktion in Ar+KCl Reaktionen bei 1,76 AGeV“ Dipl.-Phys. Milica Utvic - „Zentralitätsabhängigkeit der Produktion von Protonen und Antiprotonen in Pb+Pb Stößen bei 158 AGeV“ Vortrag: Stochastische Mean-Field-Theorie für das ungeordnete Bose-Hubbard-Modell (Ulf Bissbort) KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 55 Donnerstag, 29. Januar 2009, 14:00 Uhr Naturwissenschaft als Kulturwissenschaft 18. Frankfurter Sonderkolloquium der Reihe Technik und Gesellschaft im Dialog Mittwoch, 11. Februar 2009, 19:30 Uhr Der Tanz der Elektronen in Atomen und Molekülen - Ungeklärte Geheimnisse der Atomphysik Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking, Institut für Kernphysik, Goethe-Universität Frankfurt am Main Die Quantenmechanik scheint für den Übergang eines einzelnen Elektrons eine Welt des Zufalls zu sein. Je mehr Teilchen sich jedoch in einem Molekül (z. B. Biomolekül) zusammenfinden, umso kausaler werden die Übergänge. Die gemeinsame korrelierte Bewegung, der Tanz der Elektronen zusammen mit den Kernen spielt dabei eine wichtige Rolle. Seit wenigen Jahren ist nun erstmals möglich, Schnappschüsse dieser korrelierten Bewegung auf einer extrem kurzen Zeitskala (wenige Attosekunden = 10−18 Sekunden) zu machen. Das in Frankfurt entwickelte COLTRIMS-Reaktionsmikroskop ermöglicht den Blick in die innere Dynamik der Atome und Moleküle. Das neue Messverfahren und erste Anwendungen mit überraschenden Ergebnissen werden vorgestellt. Öffentliches Festkolloqium zu Ehren von Dr. Gerd Sandstede, Ehrenpräsident des Physikalischen Vereins, aus Anlass seines 80. Geburtstages. Mittwoch, 06. Mai 2009, 19:30 Uhr „Vor Gott sind wir alle Quantenwesen1 “ - Neue Experimente zur Kohärenz und Dekohärenz Prof. Dr. Reinhard Dörner, Institut für Kernphysik, Goethe-Universität Frankfurt am Main Quantenmechanische Teilchen haben Eigenschaften, die unserem Alltagsverständnis entgegenlaufen. So können sie scheinbar gleichzeitig an mehreren Orten sein. Der Vortrag diskutiert zwei neue Experimente an Molekülen, die einige dieser erstaunlichen Quantenphänomene zeigen. Sie demonstrieren, wie unsere Alltagswelt aus der Quantenmechanik entsteht und umgekehrt „vor Gottes Auge“ die Quanteneigenschaften wieder sichtbar werden. 1 Ulf von Rauchhaupt, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11. November 2007 56 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Mittwoch, 27. Mai 2009, 19:30 Uhr Philipp Reis-Vortrag: Multimodale Mensch-Maschine-Kommunikation: Methoden, Anwendungsbeispiele und Verfahren zur Datenfusion Prof. Dr. Gerhard Rigoll, Lehrstuhl für Mensch-Maschine-Kommunikation, TU München Bei der multimodalen Mensch-Maschine-Interaktion kommuniziert ein Benutzer beispielsweise mit einem Computer, einem Automobil oder einem Roboter, unter gleichzeitiger Verwendung unterschiedlicher Kommunikationskanäle, wie z.B. Sprache und Zeigegesten. Mit dieser Thematik beschäftigen sich auch mehrere in Deutschland vor kurzem etablierte Exzellenzcluster. Im Vortrag werden die wichtigsten zur Verwendung kommenden Modalitäten wie Sprache, Gestik oder Haptik vorgestellt und es wird ein Überblick über die hierfür verwendeten Erkennungsmethoden gegeben. Die Aktualität dieser Thematik wird an Beispielen u.a. aus dem Bereich des Informationsmanagements im Automobil, der Mensch-Roboter-Kooperation und der Personenidentifikation verdeutlicht. Abschließend werden verschiedene Ansätze vorgestellt, um die Informationsflüsse der verschiedenen Kommunikationskanäle zu kombinieren und somit die Benutzerakzeptanz und Leistungsfähigkeit der Systeme weiter zu steigern. Mit dem Philipp Reis-Vortrag erinnert der Physikalische Verein an den Erfinder des Telefons. Der in Gelnhausen geborene Philipp Reis, später Lehrer in Friedrichsdorf, hatte 1861 im Physikalischen Verein seine Erfindung erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittwoch, 03. Juni 2009, 19:30 Uhr Vom Ursprung der Meteorite: Zeugen aus der Frühgeschichte unseres Sonnensystems Dr. Jutta Zipfel, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Sektion Meteoritenforschung Derzeit sind etwa 36.600 Meteorite bekannt und namentlich erfasst. Meteorite bestehen vorwiegend aus Silikatverbindungen und EisenNickellegierungen. Abhängig von ihren Mischungsverhältnissen werden sie in Steine-, Stein-Eisen- oder Eisenmeteorite unterteilt. Sie bewegen sich auf Bahnen, die typischerweise ihren Ursprung im Asteroidengürtel nehmen, einem Gesteinstrümmergürtel zwischen Mars und Jupiter. Seltener sind Meteorite von Mars und Mond. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 57 Meteorite bestehen aus dem Material unseres Sonnensystems und sind Bruchstücke der Bausteine der Planeten. Diese Bausteine haben sich in der Frühzeit unseres Sonnensystems vor 4,568 Milliarden Jahren als kleine Planeten, sogenannte Planetesimale, gebildet. Die Entschlüsselung ihrer Bildungsgeschichte ist nur durch das Studium der Meteorite möglich und erlaubt es, die Prozesse der Entstehung fester Materie in unserem Sonnensystem und die Bildung planetarer Körper abzuleiten. Mittwoch, 10. Juni 2009, 19:30 Uhr Komposition oder Abbild? Der Sternenhimmel in dem Gemälde „Flucht nach Ägypten“ von Adam Elsheimer, 1609 Dr. Christian Sicka, Deutsches Museum, München Der Sternenhimmel im Gemälde von Adam Elsheimers „Flucht nach Ägypten“ gilt in der Kunstgeschichte als erste naturgetreue Darstellung des Nachthimmels. Gerhard Hartl und Christian Sicka vom Deutschen Museum gingen der Frage nach, ob sich der in Frankfurt geborene Elsheimer am tatsächlichen Sternenhimmel über Rom im Jahr 1609 bei der Gestaltung seines gemalten Himmels orientiert hat und ob er - noch vor Galileo Galilei eines der ersten Teleskope zur detailgetreuen Darstellung des Mondes und der Milchstraße zu Hilfe nahm. Im Vortrag wird diese Spurensuche nachvollzogen und einzelne astronomische Inhalte des Nachthimmels von Elsheimer diskutiert. Es lässt sich am Gemälde von Elsheimer eindrucksvoll zeigen, wie der Wandel des Weltbildes Einzug in die Malerei gehalten hat. Montag, 22. Juni 2009, 20:00 Uhr Reaktionen an Oberflächen: Vom Atomaren zum Komplexen Prof. Dr. Gerhard Ertl, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin Gemeinsame Veranstaltung von Physikalischer Verein und DECHEMA e.V. im DECHEMA HAUS, Frankfurt am Main. Chemische Reaktionen an den Oberflächen von Festkörpern sind u.a. verantwortlich für die heterogene Katalyse, die die Grundlage für die chemische Industrie, aber auch von Prozessen für den Umweltschutz darstellt. Moderne physikalische Methoden erlauben die Aufklärung bis ins atomare Detail. Unter bestimmten Bedingungen kann es dabei zur Ausbildung dynamischer 58 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Strukturen kommen, die als Modelle für die Selbstorganisation in vielen anderen Bereichen dienen können. Gerhard Ertl erhielt im Jahre 2007 den Nobelpreis für Chemie. Seit 2008 ist er Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins. Mittwoch, 08. Juli 2009, 19:30 Uhr Festveranstaltung: Verleihung von Förderpreisen des Physikalischen Vereins an junge Amateurforscherinnen und -forscher Christian Ernst Neeff-Preis für das Jahr 2008/2009 für Arbeiten über Umwelt und Technik an Yunyi Pan - „Ambient Air Thruster Design“ Ricarda Rust - „Super Clever Tarif“ Maurice Stumpf - „Mini-Biogasanlage“ Samuel Thomas von Soemmerring-Preis für das Jahr 2008/2009 für astronomische Arbeiten an Stefan Karge, Rainer Kling, Erwin Schwab und Ute Zimmer - „Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden“ Dr. Heiner Lichtenberg - „Das anpassbar zyklische, solilunare Zeitzählsystem des gregorianischen Kalenders“ Mittwoch, 28. Oktober 2009, 19:30 Uhr Öffentliche Festveranstaltung anlässlich des Beginns des 186sten Vereinsjahres: Karl Schwarzschild-Vortrag und Verleihung von Ehrenmitgliedschaften Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Physikalischen Vereins Frankfurt an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Grünberg, Nobelpreisträger für Physik 2007, Forschungszentrum Jülich KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 59 Einsteins Gravitationstheorie: Tests und Anwendungen Prof. Dr. Michael Soffel, Technische Universität Dresden Der Vortrag führt den Zuhörer zunächst in mehreren Schritten zu Einsteins Gravitationstheorie: über Tests zum Newtonschen Gravitationsgesetz und zur Speziellen Relativitätstheorie wird schließlich ausführlich auf das Äquivalenzprinzip eingegangen. Messtechniken wie SLR, LLR und VLBI werden dabei vorgestellt. Danach werden diverse Tests der Einsteinschen Theorie im Sonnensystem beschrieben: gravitative Lichtablenkung und Laufzeitverzögerung, anomale Periheldrehungen, gravito-magnetische Erscheinungen. Im letzten Teil des Vortrages werden Anwendungen im Bereich der Navigation und der Physik der Erde diskutiert. Mit dem Karl-Schwarzschild-Vortrag erinnert der Physikalische Verein an Prof. Dr. Karl Schwarzschild (geboren am 09.10.1873 in Frankfurt am Main, verstorben am 11.05.1916 in Potsdam), bedeutender Physiker und Astronom und einer der Begründer der modernen Astrophysik. Karl Schwarzschild war Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins. Mittwoch, 04. November 2009, 19:30 Uhr Visionen und Illusionen zur Rettung des Klimas Prof. Dr. Gerhard Kreysa, DECHEMA e.V., Frankfurt am Main Im Industriezeitalter wurden 300 Gigatonnen Kohlenstoff als Kohlendioxid emittiert, wovon etwa 200 Gigatonnen in der Atmosphäre verblieben sind. Hierdurch stieg die Kohlendioxidkonzentration der Luft um 100 auf 380 ppm. Auch bei forcierter Entwicklung eines nachhaltigen Welt-Energiesystems wird das C-Inventar der Atmosphäre um weitere 400 Gigatonnen ansteigen. Gern wird die energetische Nutzung von Biomasse favorisiert. Die Deckung des Weltenergiebedarfes durch Biomasse würde jedoch die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche der Erde erfordern. Weitaus erfolgversprechender ist die technische Nutzung der Sonnenenergie. Geeignete zentrale und dezentrale Technologien werden vorgestellt. Im Verkehr wird in Zukunft die Elektromobilität dominieren. Die Dekarbonisierung unseres Energiesystems sollte durch Maßnahmen begleitet werden, die der Atmosphäre zugeführtes Kohlendioxid wieder entziehen. Hierfür werden die Geo-Lagerung von Holz und weitere Vorschläge zum Klima-Engineering vorgestellt. 60 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Mittwoch, 25. November 2009, 19:30 Uhr Öffentliche Festveranstaltung: Verleihung des Eugen Hartmann-Preises für Physikdidaktik für das Jahr 2009 an Christian Kunz - „Feuerstein und Stahl im Sachunterricht“ Ingo Luft - „Der Transrapid als Thema im Physikunterricht“ Renate Schreiber - „Druck als Phänomen“ Mittwoch, 02. Dezember 2009, 19:30 Uhr Wolkenwandel - Klimawandel Prof. Dr. Joachim Curtius, Institut für Atmosphäre und Umwelt, Goethe-Universität Frankfurt am Main Wolken haben einen entscheidenden Einfluss auf den Wasserkreislauf und den Energiehaushalt der Erde. Sie beeinflussen maßgeblich das Klima. Die Unsicherheiten heutiger Prognosen von Klimamodellen gehen zu einem sehr großen Anteil darauf zurück, dass wir nur unzureichend verstehen, ob und wie sich Wolken durch den Einfluss des Menschen verändern. Auch die Frage, in welchem Maß natürliche Schwankungen in der Bewölkung auftreten und wodurch sie verursacht werden, ist Gegenstand der aktuellen Forschung. Der Vortrag beleuchtet zunächst einige Grundlagen zur Entstehung der unterschiedlichen Formen von Wolken und Niederschlag in der Erdatmosphäre und widmet sich dann der Frage, wie weit ein menschlicher Einfluss auf Wolkenkondensationskeime und Wolken - und damit auf das Klima - heute bestimmt werden kann. Ein weiterer Aspekt des Vortrags beschäftigt sich mit der Frage, ob die galaktische kosmische Strahlung einen Einfluss auf die Wolkenbildung und die Variabilität der Bewölkung der Erde hat. Hierzu wird das derzeit laufende Projekt „CLOUD“ am CERN in Genf vorgestellt, bei dem die Einflüsse der kosmischen Strahlung auf Partikel- und Wolkenbildung unter gut kontrollierten Bedingungen in einer neuen Aerosol- und Wolkenkammer untersucht werden. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 61 Mittwoch, 09. Dezember 2009, 19:30 Uhr Cassini-Huygens: Eine zwanzigjährige Forschungsreise zum Saturn Dipl.-Ing. Tilmann Denk, Planetologie und Fernerkundung, FU Berlin Der Ringplanet Saturn ist fast zehnmal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Gestartet am 15. Oktober 1997 umkreist die Raumsonde Cassini seit dem 1. Juli 2004 den Gasriesen. Seitdem sendete Cassini unzählige Messdaten und Bilder zur Erde, die zu einem vertieften Verständnis des Saturnsystems mit seinen über sechzig zur Zeit bekannten Monden führten. Im Vortrag werden ausgewählte Forschungsergebnisse vorgestellt. Entsprechend der Forschungsaktivitäten an der FU Berlin wird der Schwerpunkt dabei auf die Saturnmonde gelegt. Neben zahlreichen faszinierenden Aufnahmen gibt der Vortrag Einblicke in die Mission und ihre Planung sowie in die Zukunft der Mission, die erst am Nachmittag des 15. September 2017 nach 294 Saturnumrundungen enden soll. 62 4.8 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Sonderveranstaltungen Donnerstag, 19. Februar, bis Samstag, 21. Februar 2009 2. Bergsträßer Weltraumtage 2009 Schuldorf Bergstraße, Seeheim-Jugenheim Am 19. und 20.02.2009 fanden zum zweiten Mal die Bergsträßer Weltraumtage statt. Volker Heinrich und Peter Bel haben den Stand des Physikalischen Vereins betreut und in den zwei Tagen interessante Gespräche geführt. Nicht nur mit Erwachsenen, sondern auch mit Kindern und Jugendlichen, die neugierig auf Astronomie waren und Freude und Spaß an der Veranstaltung hatten. Am Freitag sind die beiden Astronomen ganz schön ins Schwitzen gekommen, denn der Stand war immer umringt vom kleinen Fachpublikum und sie wurden mit Fragen bombardiert. Ganz besonders hoch im Kurs standen die Meteoriten, die Volker Heinrich aus seiner Sammlung dabei hatte. Jeder wollte ein Stück aus dem Weltraum anfassen und die Erklärung dazu hören. Für die jungen Astronomiebegeisterten war dies ein besonderes Erlebnis. Am Freitagabend hielt Volker Heinrich seinen Vortrag „Bomben aus dem All“ und man hätte eine Stecknadel fallen hören, so aufmerksam wurde zugehört. Nach dem Vortrag gab es noch einmal einen Ansturm auf den Stand des Physikalischen Vereins und es konnte dann gegen 21.00 Uhr der Feierabend eingeläutet werden. Der Samstag begann etwas ruhiger, aber zum späten Vormittag füllte sich die Halle mit Fachpublikum und Interessierten. Was zu beobachten war, ist die Tatsache, dass viele Kinder an der Veranstaltung teilgenommen haben. Dies zeigt auch, dass die Astronomie AG des „Schuldorfes Bergstraße“, in dessen Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfand, sehr aktiv ist. Viele Besucher haben durch das Fernrohr gesehen und festgestellt, dass Astronomie nicht unbedingt so farbig wie auf den Fotos der Bildbände ist. Durch einen Versuch konnte ein gerade zu realistischer Blick durch ein Fernrohr simuliert werden. Dies hat doch Einige begeistert. Die Besucher wurden eingeladen, an einem Freitag zur Sternwarte zu kommen, um selbst einen Blick durch das Fernrohr zu wagen. Ein Samstag mit vielen Besuchern ging dann zu Ende. Eine Veranstaltung, bei der sich der Physikalische Verein einprägsam repräsentierte und für die Astronomie in Frankfurt Werbung machen konnte. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 63 Impressionen 2. Bergsträßer Weltraumtage www.weltraumtage.de 64 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Sonntag, 08. März 2009, 15:00 Uhr Der Urknall: Das Geheimnis des Anfangs Prof. Dr. Harald Lesch, Universitätssternwarte München Das Universum entstand vor 13,8 Milliarden Jahren. Sein Anfangszustand war extrem dicht und extrem heiß. Welche Naturgesetze regierten diese Anfangsphase? Lässt sich etwas über die Ursachen sagen, die zum „Urknall“ des Universums führten? Die Veranstaltung fand im Audimax des Uni Campus Westend statt, Grüneburgplatz 1, Frankfurt am Main. In Kooperation mit dem Fachbereich Physik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 65 Freitag, 27. März 2009, 20:30 Uhr STARRY NIGHT Kosmos, Kunst und Musik ... wenn Jazz auf Kunst und Wissenschaft trifft Premiere eines außergewöhnlichen Events zum „International Year of Astrononomy“, Wiener Hof, Offenbach, in Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Verein Frankfurt Ute Jeutter, stimmgewaltige Blues- und Jazzsängerin, und Bruno Deiss, Astrophysiker, präsentieren und interpretieren Gemälde von Vincent van Gogh auf neue und ungewöhnliche Weise. Im Zentrum stehen die „Sternennacht“ und andere Bildmotive des genialen Malers, in denen die Sonne, der Mond und andere Sternkonstellationen eine Rolle spielen. Ute Jeutter ist für den musikalischen Part des Projekts zuständig. Sie widmet sich den Themen rund um die Nacht und entführt das Publikum in die musikalisch-kosmischen Dimensionen des Jazz und Blues. Am Piano Andreas Hertel, David Hagen am Bass. Bruno Deiss, Wissenschaftler mit Hang zur Kunst, lässt den Himmel in van Goghs Gemälden mit beeindruckenden Computersimulationen neu entstehen. „Van Goghs Gemälde gelten als eine Mischung aus Genialität und visionären Wahnvorstellungen. Weniger bekannt ist, dass er sich selbst als Realist verstand, wie seine Bildmotive mit dem nächtlichen Sternenhimmel verraten. Anhand der abgebildeten Sternkonstellationen, der Stellung des Mondes oder der Venus lassen sich etliche seiner Gemälde auf Tag und Stunde genau datieren.“ 66 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Samstag, 04. April 2009, 20 - 24 Uhr Der Himmel über Hessen - Die Lange Nacht der Sterne Zur langen Nacht der Sterne lud der Physikalische Verein ein, sich mit einer der faszinierendsten Thematiken überhaupt zu befassen: Der Geschichte von der Entstehung des Universums und unseres Planeten. Dass es erneut eine Lange Nacht der Sterne im wahrsten Wortsinn wird, dafür haben die Mitarbeiter des Physikalischen Vereins Sorge getragen. Veranstaltung im Rahmen des 7. Bundesweiten Astronomietages. Himmelsbeobachtungen Unter dem Motto „Unsere Nachbarn im All: Mond und Sterne“ kann jeder Interessierte bis Mitternacht durch eines unserer Fernrohre tiefe Blicke in die Weiten des Universums werfen. Meteoritenausstellung Hier kann Materie von anderen Himmelskörpern aus nächster Nähe erfahren werden. Diese einzigartige Materie aus unserem Sonnensystem erlaubt uns tiefe Einblicke in Himmelskörper, die noch nie von Raumsonden erkundet wurden. Wer schon immer mal wissen wollte, wo Meteoriten herkommen, ob und welche Gefahr von ihnen ausgeht oder wie Marsmeteoriten überhaupt zur Erde gelangen können, der ist hier genau richtig. Fernrohrausstellung Viele unterschiedliche Bautypen vom kleinen Einsteigerteleskop bis zum ausgewachsenen Riesenfernrohr können begutachtet und auf Herz und Nieren geprüft werden. Multimedia-Vorträge Präsentationen zu spannenden astronomischen Themen 21:00 Uhr: Reise zum Anbeginn der Welt - Vom Anfang und Ende des Universums (Stefan Karge) 23:00 Uhr: Das Sonnensystem - unsere Heimat im Kosmos (Volker Heinrich) KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 67 Samstag, 25. April 2009, 19:00 - 02:00 Uhr „Unendliche Weiten...“ im Rahmen der Nacht der Museen Die Sternwarte Frankfurt nimmt in diesem Jahr erneut an der NACHT DER MUSEEN teil. Himmelsbeobachtung In der NACHT DER MUSEEN bieten zahlreiche Teleskope auf mehreren Ebenen einen faszinierenden Blick auf den Ringplaneten Saturn und die aktuellen Sternbilder. Kurzpräsentationen (ca. 25 min) nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch unser Universum 19:30 Uhr: Lauschangriff auf den Kosmos (Sighard Schräbler) 20:15 Uhr: Gibt es Außerirdische? (Martin Stammberger) 21:30 Uhr: Hauptvortrag (45 min): War die Mondlandung echt? (Rainer Kresken, ESA) 23:00 Uhr: Auf der Jagd nach Schwarzen Löchern (Sebastian Heß) 00:15 Uhr: Sternkunde in der Steinzeit (Bruno Deiss) Ausstellungen Meteorite: außerirdische Materie Mineralien: zurück in die Erdgeschichte Fernrohrausstellung: fachliche Beratung für Ihr neues Hobby Satellitenmodelle: Europa im Weltraum (Europäische Raumfahrtagentur ESA und EUMETSAT) Knifflige Knobeleien: mit dem MATHEMATIKUM Gießen Live-Musik Im Foyer spielen Tracey Mitchem und Band Jazzklänge aus dem Kosmos. Space Lounge mit Bildershow und Space Music. „A journey through the universe“ - entspannen, genießen. 68 KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN Sonntags, 10. Mai - 12. Juli 2009, 15 - 18 Uhr Sonntags, 23. August - 13. September 2009, 15 - 18 Uhr Sonnenbeobachtungen In der Volkssternwarte stehen Filter zur Verfügung, mit denen gefahrlos ein Blick auf das Zentrum unseres Sonnensystems - die Sonne - geworfen werden kann. Durch die mit Schutzsystemen versehenen Fernrohre lassen sich ohne Risiko interessante Strukturen wie Sonnenflecken, Filamente und gelegentlich gewaltige Gasausbrüche, die sogenannten Protuberanzen, beobachten. Die Beobachtungen werden von den Mitarbeitern erläutert. Eröffnung: 11. November 2009, 19:30 Uhr Urknall... und was dann? Vortragsreihe des Physikalischen Vereins Frankfurt im Haus des Lebenslangen Lernens, DreieichSprendlingen Dem Zentrum für Neuro-Kompetenz (ZNK) am Campus Dreieich Haus des Lebenslangen Lernens (HLL) ist es gelungen, den renommierten Physikalischen Verein Frankfurt für eine Vortragsreihe in den Kreis Offenbach zu holen. Der Verein ist die älteste größere physikalische Vereinigung überhaupt. Zahlreiche bekannte Naturwissenschaftler und andere bedeutende Persönlichkeiten der Öffentlichkeit sind oder waren Mitglieder und Ehrenmitglieder des Vereins. Darunter viele Nobelpreisträger. Mittwoch, 11. November 2009, 19:30 Uhr Der erste Tag, die letzte Nacht! - Vom Anfang und Ende des Universums Prof. Dr. Bruno Deiss Die Auftaktveranstaltung „Der erste Tag, die letzte Nacht - vom Anfang und Ende des Universums“ findet am Mittwoch, 11. November 2009, um 19:30 Uhr im Haus des Lebenslangen Lernens, Frankfurter Straße 160 - 166 in Dreieich - Sprendlingen statt. Landrat Peter Walter wird dabei den Vorlesungszyklus mit fünf Veranstaltungen im Wintersemester eröffnen. Das Motto der Vortragsreihe lautet: „Kosmische Weiten. Der Urknall... und was dann? Astronomische Vortragsreihe des Physikalischen Vereins, Frankfurt“. Alle Vorlesungen sind öffentlich und allgemein verständlich, gemäß dem Credo des Vereins, Naturwissenschaften allen Menschen zugänglich zu machen. KAPITEL 4. VERANSTALTUNGEN 69 Donnerstag, 26. November 2009, 19:30 Uhr Einsteins Gravitationswellen! - wenn Raum und Zeit vibrieren Dipl. Phys. Martin Stammberger Die meisten Menschen sind zwar fasziniert von den eindrucksvollen Bildern aus dem Kosmos, die uns die Astrophysik beispielsweise mit dem Hubble-Teleskop liefert, eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema schreckt aber viele ab. Sie fürchten die mathematischen und physikalischen Formeln. Das muss nicht so sein. Der Physikalische Verein Frankfurt hält allgemeinverständliche Vorträge im Haus des Lebenslangen Lernens, organisiert durch das Zentrum für Neuro-Kompetenz in Zusammenarbeit mit dem Kreis Offenbach. „Einsteins Gravitationswellen - wenn Raum und Zeit vibrieren“ ist der Titel der nächsten Veranstaltung, die am 26. November 2009 um 19:30 Uhr auf dem Campus Dreieich stattfindet. Dipl. Phys. Martin Stammberger wird die Frage erörtern: „Wie entsteht Schwerkraft?“ Im Jahre 1916 sagte Albert Einstein voraus, dass schwingende oder sich anders bewegende Massen, so genannte Gravitationswellen abstrahlen müssten. Heute könnten sich diese Wellen, die beispielsweise durch gewaltige kosmische Vorgänge, wie explodierende Supernovae oder einander umkreisende Neutronensterne erzeugt werden, auf der Erde tatsächlich nachweisen lassen. Einer der weltweit wenigen Detektoren steht in Deutschland. (Quelle: Pressemitteilungen des HLL) 5 Institutsberichte Physikalisches Institut Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Hartmut Roskos Sekretariat Marion Jordan Professoren Prof. Dr. Wolf Aßmus Apl. Prof. Dr. Wolfgang Dultz Prof. Dr. Michael Huth Prof. Dr. Viktor Krozer Prof. Dr. Michael Lang Prof. Dr. Jens Müller Prof. Dr. Hartmut Roskos Apl. Prof. Dr. Hans Sixl Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. Ulrich Gerhardt Prof. Dr. Bruno Lüthi Prof. Dr. Werner Martienssen Prof. Dr. Ernst Mohler Privatdozenten PD Dr. George Bruls PD Dr. Joachim Heil PD Dr. Günter Sparn PD Dr. Bernd Wolf 70 KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE 71 Institut für Angewandte Physik Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. U. Ratzinger stellvertretend: Prof. Dr. A. Lacroix (bis 30. September 2009) stellvertretend: Prof. Dr. J. Jacoby (seit 18. November 2009) Sekretariat Karin Brost Stephanie Müller Professoren, außerplanmäßige Professoren und Hochschuldozenten Prof. Dr. J. Jacoby Prof. Dr. A. Lacroix (bis 30. September 2009) Prof. Dr. U. Ratzinger Prof. Dr. A. Schempp Honorarprofessoren, auswärtige außerplanmäßige Professoren, Privatdozenten und Lehrbeauftragte Prof. Dr. J. Hesse, HHI Berlin Prof. Dr. I. Hofmann, GSI Darmstadt Prof. Dr. H. Klingenberg, Berlin Prof. Dr. H. Reininger, ATIP GmbH, Frankfurt am Main PD Dr. H. Podlech PD Dr. P. Hülsmann, GSI Darmstadt PD Dr. K. Schnell PD Dr. J. Struckmeier, GSI, Darmstadt Dr. Olga Rosmej, GSI, Darmstadt Dr. A. Bechtold Dr. M. Droba Dr. M. Iberler Dr. O. Meusel Dr. H. Podlech Dr. R. Tiede Dr. K. Volk Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. R.Becker 72 KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE Prof. Dr. H. Klein Prof. Dr. A. Lacroix (seit 01. Oktober 2009) Prof. Dr. A. Schaarschmidt Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. D. Wolf Institut für Theoretische Physik Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Claudius Gros Sekretariat Daniela Radulescu Professorinnen/Professoren Prof. Dr. Marcus Beicher Prof. Dr. Carsten Greiner Prof. Dr. Claudius Gros Prof. Dr. Walter Hofstetter Prof. Dr. Peter Kopietz Prof. Dr. Joachim A. Maruhn Prof. Dr. Owe Philipsen Prof. Dr. Dirk-Hermann Rischke Prof. Dr. Dr. Horst Stöcker Prof. Dr. Maria Roser Valenti Juniorprofessoren, Hochschuldozenten, Nachwuchsgruppenleiter Jun. Prof. Dr. Lorenz Bartosch Dr. Harald O. Jeschke Außerplanmäßige Professoren und Honorarprofessoren Apl. Prof. Dr. Thomas Boller Prof. Dr. Lucio Campos Costa Apl. Prof. Dr. Bruno Martin Deiss Apl. Prof. Dr. Eberhad Engel Apl. Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüdde Hon. Prof. Dr. Udo Müller-Nehler Apl. Prof. Dr. Stefan Schramm Apl. Prof. Dr. Dieter Schuch Apl. Prof. Dr. Alfred Ziegler KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE Emeritierte/pensionierte Professoren Apl. Prof. Dr. Ladislaus Bányai Prof. Dr. Reiner Dreizler Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Greiner Prof. Dr. Hartmut Haug Prof. Dr. Rainer-J. Jelitto Prof. Dr. Wilhelm Kegel Privatdozentinnen/Privatdozenten Priv. Doz. Dr. Hansjörg Ast Priv. Doz. Dr. Elena Bratkovskaya Priv. Doz. Dr. Doris Jakubaßa-Amundsen Marcus Kasner Priv. Doz. Dr. Peter Koch-Steinheimer Priv. Doz. Dr. Armen Sedrakian Institut für Kernphysik Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Harald Appelshäuser Sekretariat Marianne Frey Professoren Prof. Dr. Harald Appelshäuser Prof. Dr. Christoph Blume Prof. Dr. Reinhard Dörner Prof. Dr. Klaus Peters Prof. Dr. Joachim Stroth Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. Klaus Bethge Prof. Dr. Thomas Elze Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Ontjes Groeneveld Prof. Dr. Walter Henning Prof. Dr. Friedrich Rauch Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking 73 74 KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE Prof. Dr. Erwin Schopper (verstorben im Juni 2009) Prof. Dr. Klaus Stelzer Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Stock Prof. Dr. Herbert Ströbele Apl. Professoren, Honorarprofessoren und Privatdozenten Apl. Prof. Dr. Wolfgang Trautmann Hon. Prof. Dr. Sigurd Hofmann Hon. Prof. Dr. Andres Sandoval Apl. Prof. Dr. Peter Senger PD. Hans Rudolf Schmidt Apl. Prof. Dr. Thomas Stöhlker PD Dr. Marek Gazdzicki PD Dr. Hans-Jürgen Wollersheim Lehrbeauftrage Dr. Ingo Fröhlich Dr. Robert Grisenti Dr. Siegbert Hagmann Dr. Till Jahnke Dr. Bernhard Wiedemann Institut für Biophysik Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Werner Mäntele Professoren Prof. Dr. Jens Bredenbeck Prof. Dr. Achilleas Frangakis Prof. Dr. Werner Mäntele Apl. Prof. Dr. Wolfgang Schwarz Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. Dieter Schubert KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE Institut für Didaktik der Physik Max-von-Laue-Straße 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Fritz Siemsen Sekretariat Yvonne Maly Professoren Prof. Dr. Fritz Siemsen Dr. Martin Horn (Vetretung Prof. Dr. Thomas Görnitz) Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. Nikolaus Barth, Ph.D. Prof. Dr. h. c. Dr. päd. E. h. Walter Jung Prof. Dr. Klaus Weltner Institut für Geschichte der Naturwissenschaften Robert-Mayer-Straße 1 60325 Frankfurt am Main Privatdozenten PD Dr. Peter Eisenhardt PD Dr. Frank Linhard Lehrbeauftragte Dr. Klaus Nick Emeritierte Professorinnen/Professoren Prof. David A. King, Ph.D. Apl. Prof. Dr. Y. Maeyama Prof. Dr. Walter G. Saltzer 75 76 Institut für Atmosphäre und Umwelt Altenhöferallee 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Ulrich Achatz Sekretariat Christine Lidzba Professoren Prof. Dr. Ulrich Achatz Prof. Dr. Bodo Ahrens Prof. Dr. Boris Bonn Prof. Dr. Joachim Curtius Prof. Dr. Wilhelm Püttmann Prof. Dr. Fathi Zereini Emeritierte/pensionierte Professoren Prof. Dr. Hans-Walter Georgii Prof. Dr. Fritz Herbert Prof. Dr. Wolfgang Jaeschke Prof. Dr. Ulrich Schmidt Prof. Dr. Christian-D. Schönwiese Privatdozenten PD Dr. Andreas Engel Institut für Geowissenschaften Altenhöferallee 1 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Peter Prinz-Grimm Facheinheit Geophysik Sprecher der Facheinheit Prof. Dr. Georg Rümpker KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE KAPITEL 5. INSTITUTSBERICHTE Sekretariat C. Ruhland I. Hörnchen Professoren Prof. Dr. Andreas Junge Prof. Dr. Georg Rümpker Prof. Dr. Harro Schmeling Privatdozenten PD Dr. Bagdassarov Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Max-von-Laue-Straße 7 60438 Frankfurt am Main Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Andreas Dreuw Sekretariat Renate Gregori Professorinnen und Professoren Prof. Dr. B. Brutschy Prof. Dr. A. Dreuw Prof. Dr. T. Prisner Prof. Dr. G. Stock (bis Februar 2009) Prof. Dr. J. Wachtveitl Emeritierte/pensionierte Professorinnen und Professoren Prof. Dr. R. Schmidt 77