RE3_WIW_99_Sternbilder_4_48.qxp 18.05.2010 12:43 Uhr Seite 4 Milliarden ferne Sonnen Blickt man in einer klaren, mondlosen Nacht zum Himmel, so kann man unter günsWas sind Sterne? tigen Bedingungen mit dem bloßen Auge etwa 2400 Sterne sehen, durch die wie ein silbernes Band die Milchstraße verläuft. Sieht man einmal von den Planeten, den Geschwistern unserer Erde, ab, so sind alle diese Sterne ferne Sonnen. Man nennt sie auch Fixsterne. Das erste, was uns bei flüchtiger Betrachtung dieser Lichtpunkte am Himmel auffällt, ist ihre unterschiedliche Helligkeit. Schon der griechische Astronom Hipparch (190–125 v. Chr.) teilte die mit bloßem Auge sichtbaren Sterne in sechs Größenklassen ein. Die Sterne 1. Größe waren die hellsten, die der 6. Größenklasse waren gerade noch zu sehen. In unserem wissenschaftlichen Zeitalter sind die Helligkeitsklassen ganz exakt definiert. Ein Stern 1. Größe ist genau 2,512-mal heller als ein Stern 2. Größe. Es gibt auch Gestirne der 7., 8. oder auch 4 18. Größenklasse, die man nur mit optischen Instrumenten sehen kann. Ganz helle Himmelskörper haben die Helligkeit 0 oder negative Werte, der Planet Venus zum Beispiel um –4,5, der Vollmond –12,55 und die Sonne –26,7. Es gibt Sterne, die viel größer oder kleiner und in Wirklichkeit viel heller oder lichtschwächer als unsere Sonne sind. Sie erscheinen uns um so heller, je näher und leuchtkräftiger sie sind. Ein naher kleiner Stern der 1. Größe kann also in Wirklichkeit viel schwächer strahlen als ein sehr ferner Riesenstern der 3. Größe. ASTRONOMIE Die Astronomie ist die Wissenschaft vom Weltall und ein Teilgebiet der Physik. Sie beschäftigt sich mit den Planeten, Sternen, Sternfamilien und der Materie, die sich zwischen den Sternen befindet. Zur Astronomie gehört auch die Kosmologie, die sich mit dem Aufbau des Universums und seiner Geschichte befasst. Die sogenannte Kosmogonie beschreibt die Entstehung und Entwicklung der Himmelskörper. Das Wort Astronomie setzt Die Nachbarsonnen sind so weit entfernt, dass ein Menschenleben nicht Was ist ein Sternbild? ausreicht, mit bloßem Auge ihre Bewegungen untereinander zu beobachten. Sie scheinen an der Himmelskugel festgemacht, also fixiert zu sein und werden deshalb im Gegensatz zu sich aus den griechischen Wörtern „astron“ = Stern und „nomos“ = Gesetz zusammen. Die meisten Sterne, die wir beobachten, sind ferne Sonnen. Sie scheinen am Himmel befestigt oder fixiert zu sein. Sie bilden, wenn man sich Verbindungslinien denkt, Figuren, die man Sternbilder nennt.