rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen. Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei. Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten. Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an: [email protected] oder schicken Sie uns alles per Post an: Redaktion rbb PRAXIS Masurenallee 8-14, 14057 Berlin rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin 28.08.2013, 20.15 – 21.00 Uhr Die Themen: • Schlaganfall – Zeit kostet Hirn • Erkältung im Spätsommer • Schulterschmerzen • Trimm Dich – draußen und umsonst • Rohkost – heute bleibt die Küche kalt • Lidkorrektur – eine Schönheitsoperation mit Risiken Schlaganfall – Zeit kostet Hirn Plötzliche Lähmungen oder Taubheitsgefühl auf einer Körperseite, Sprachstörungen, Schwindel – hinter diesen Symptomen kann sich ein Schlaganfall verbergen. Ursache ist ein verstopftes oder geplatztes Blutgefäß im Gehirn. Dadurch fehlt es den Nervenzellen an Sauerstoff; sie sterben ab. Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto größer die Chancen, dass diese Nervenschäden begrenzt bleiben. Ist das Hirngefäß nur vorübergehend verstopft, verschwinden die Symptome nach einigen Stunden von allein. Doch auch diese Durchblutungsstörungen, von den Fachleuten als transitorische ischämische Attacken bezeichnet (abgekürzt TIA) müssen ernst genommen werden, denn sie können einen Schlaganfall ankündigen. Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung in einem Teil des Gehirns unterbrochen. Innerhalb weniger Minuten sterben die von der Blutversorgung abgeschnittenen Gehirnzellen ab. Beim sogenannten ischämischen Schlaganfall ist eine Arterie im Gehirn durch ein Blutgerinnsel oder Ablagerungen verschlossen. Beim so genannten hämorrhagischen Infarkt wird die normale Durchblutung durch eine Einblutung infolge eines gerissenen Gefäßes unterbrochen. Von einem subarachnoidalen hämorrhagischen Infarkt sprechen die Fachleute, wenn eine Aussackung in der Gefäßwand, auch „Aneurysma“ genannt, reißt, und dadurch Blut in den engen Raum zwischen Gehirn und 1 Schädel eintritt. Der durch die Blutung entstehende hohe Druck schädigt das Hirngewebe. Nur eine rasche Therapie kann den unwiederbringlichen Untergang der Gehirnzellen und Todesfälle verhindern. Beim ischämischen Schlaganfall bekommt man gegebenenfalls Medikamente, die das Blutgerinnsel auflösen, das den Schlaganfall verursacht hat. Für diese Therapie betragt das Zeitfenster vier Stunden. Falls das nicht ausreicht oder funktioniert, legen die Ärzte eine medikamentenbeschichtete Gefäßstütze (Stent), die das verengte Blutgefäß offen halten soll. Bei einem hämorrhagischen Infarkt können die Hirnchirurgen die beschädigte Arterie reparieren oder den Druck des ausgetretenen Blutes auf das Gehirn operativ senken. Es gibt auch Medikamente, die dazu beitragen, die Hirndurchblutung wieder zu normalisieren. Häufiger Grund für einen Schlaganfall ist das Alter: Die meisten Patienten sind über 70. Weitere Schlaganfall-Ursachen können sein: schlechte Blutwerte, zum Beispiel ein zu hohes Cholesterin, Diabetes, Herzkrankheiten, Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck. Besonders riskant ist auch das so genannte Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, die die Gefahr für einen Schlaganfall auf das bis zu 17-fache steigert. Wegen der unspezifischen Symptome wie Müdigkeit, Herzrasen, bewusstes Fühlen des Herzschlags oder Schlafstörungen bemerken die meisten Patienten das Vorhofflimmern nicht. Was passiert dabei? Statt der üblichen 60 bis 80 Impulse pro Minute sendet der Sinusknoten, der den Herzrhythmus vorgibt, plötzlich 300 bis 500 Impulse. Die Vorhöfe des Herzens fangen an, unkontrolliert zu zittern. Flüssige und feste Bestandteile des Blutes im Herzen durchmischen sich nicht mehr ausreichend; es bilden sich Gerinnsel. Früher oder später wird das Gerinnsel aus dem Herzen in die Blutbahn gepumpt, es gelangt ins Gehirn und verschließt dort ein Blutgefäß. Etwa ein Viertel der Schlaganfall-Patienten berichtet, dass sie in den Tagen, Wochen und Monaten vor dem Schlaganfall bereits Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen erlebt haben. Diese bilden sich jedoch in der Regel innerhalb von Minuten wieder zurück. Experten bezeichnen solche flüchtigen Durchblutungsstörungen, bei denen die Symptome maximal 24 Stunden andauern, als transitorische ischämische Attacke (TIA). In diesem Fall sollte man sich unverzüglich von einem Spezialisten untersuchen lassen, da die Symptome Vorboten für einen drohenden Schlaganfall sein können. Der Schlaganfall ist der häufigste Grund für eine körperliche Behinderung. Ein Jahr nach dem Schlaganfall leben noch etwa zwei Drittel der Patienten. Etwa die Hälfte der Patienten bleibt nach einem Schlaganfall beeinträchtigt: Weil Muskellähmungen zurückbleiben, weil die Patienten beim Sprechen und Verstehen Schwierigkeiten haben oder ihnen Gleichgewichtsstörungen das Leben schwer machen. Viele von ihnen sind auf fremde Hilfe angewiesen. Um einen erneuten Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel zu verhindern, verordnet der Arzt Blutverdünner wie Acetylsalicylsäure, Dipyridamol und Clopidogrel, die lebenslang eingenommen werden müssen. Eine erneute Hirnblutung kann durch die konsequente Senkung des Blutdrucks verhindert werden. Auch gegen Übergewicht und erhöhte 2 Blutfettwerte sollten Maßnahmen getroffen werden. Dazu zählen Bewegung, Gewichtsabnahme, Ernährungsumstellung und gegebenenfalls Medikamente und der Verzicht auf Nikotin und zuviel Alkohol. Experte im Beitrag: Prof. Dr. med. Walter Christe Klinik für Neurologie Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH Charlottenstraße 72 14467 Potsdam Tel.: 0331 - 241-7101 E-Mail: [email protected] http://www.klinikumevb.de/zentren-kliniken-institute/neurozentrum/klinik-fuerneurologie.html#tab1 Weiterführende Adressen: Servicepunkt Schlaganfall zentrale Beratungsstelle der Berliner Schlaganfall-Allianz Charité - Universitätsmedizin Berlin Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) Durchgang Luisenstraße 9 10117 Berlin-Mitte Charité – Universitätsmedizin Berlin E-Mail: [email protected] Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Carl-Miele-Str. 210 33311 Gütersloh Tel.: 01805 – 093 093 (0,14 EUR/Min., Mobilfunk max. 0,42 EUR/Min.) Fax: 01805 – 094 094 E-Mail: [email protected] www.schlaganfall-hilfe.de Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe informiert, klärt auf und berät rund um den Schlaganfall. Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) Übersicht die Stroke Units in Berlin (11 Standorte) und Brandenburg (9 Standorte) Reinhardtstr. 27C 10117 Berlin Tel.: 030 – 531 437 931 Fax: 030 – 531 437 939 E-Mail: [email protected] www.dsg-info.de Berliner Schlaganfall-Allianz: Zusammenschluss von über 50 Einrichtungen, die in Berlin und angrenzenden Teilen Brandenburgs Schlaganfallpatienten versorgen und betreuen http://schlaganfallallianz.de/ 3 Erkältung im Spätsommer Schnupfen, Husten und Heiserkeit im Spätsommer? Für viele klingt das paradox, schließlich ist es noch warm. Doch aufgrund der klimatischen Bedingungen ist die Erkältung im Spätsommer ein häufiges Phänomen. Im Laufe unseres Lebens erkälten wir uns bis zu 200 Mal. Egal, ob Winter oder Sommer – fast immer stecken hinter einer Erkältung Viren, die sich beim Händeschütteln oder durch Tröpfchen beim Niesen und Schnauben verbreiten. Insgesamt kennt man bislang mehr als 200 verschiedene Rhino-, Adeno- und Coronaviren als Auslöser von Husten und Schnupfen; in den letzten Jahren entdeckten Wissenschaftler immer wieder neue Erreger. In der warmen Jahreszeit dominieren Virentypen, die besonders gut an hohe Temperaturen angepasst sind. Doch warum erkälten wir uns auch im Spätsommer? Genau wie kühle, feuchte Temperaturen im Winter können die klimatischen Besonderheiten in den Monaten August und September die körpereigene Abwehr an ihre Grenzen bringen: Die Temperaturen schwanken mitunter immens. An Gewittertagen von weit über 30 bis unter zwanzig Grad. Die Blutgefässe müssen sich je nach Temperatur weiten und zusammen ziehen. Das ist für den gesamten Organismus eine Belastung. Auch an normalen Spätsommertagen schwanken die Temperaturen täglich stark. Nachts kühlt es ab bis auf 11 Grad, tagsüber sind es 22 oder 23 Grad. Mittags sitzt man dann in der wärmenden Sonne und dann dabei sogar noch ins Schwitzen kommen, schon am späten Nachmittag kühlt es dann rapide ab. Für das Immunsystem ist das eine Herausforderung. Wenn dann auch noch die Kleidung nicht die Richtige ist, zu großzügig gelüftet wird oder Klimaanlagen zu kühl eingestellt sind, haben Viren haben leichtes Spiel. Wenn tagsüber die Sandale angenehm ist, führt sie am frühen Abend im Straßencafe zu kalten Füßen. Die einfachsten Schutzmaßnahmen sind deshalb: lieber ein Kleidungsstück mehr mitnehmen, lieber Socken anziehen und rechtzeitig die Sommer – gegen die Winterdecke austauschen, das Fenster nachts schließen und beim Radfahren einen Schal tragen. Dichte Menschenansammlungen erleichtern es den Keimen sich auszubreiten. Deshalb ist es auch nicht untypisch, wenn mit dem Ende der Sommerferien die erste Erkältungswelle ausbricht. Einmal im Körper, vermehren sich die Viren rasch auf den Schleimhäuten und lösen, je nach individueller Empfindlichkeit, Beschwerden in den oberen oder unteren Atemwegen aus. Gegen Husten, Schnupfen und Heiserkeit helfen die gleichen Mittel wie bei Erkältungen im Winter und Herbst. Besonders wirksam: Inhalieren und Nasenduschen mit Salzwasser. Das Dampfbad unter dem Handtuch gehört zu den ältesten Hausmitteln. Husten lindernd sind Teemischungen, die Thymian enthalten. Die kräftigende Hühnersuppe spielt bei Erkältungskrankheiten schon lange eine besondere Rolle: Bereits im 12. Jahrhundert wurde die lindernde Wirkung der Suppe von einem jüdischen Gelehrten beschrieben. USamerikanische Wissenschaftler konnten tatsächlich nachweisen, dass Hühnersuppe eine hemmende Wirkung auf das Immunsystem hat. Denn gelangen Erkältungsviren in Nase 4 und Rachen, reagiert der Körper meist mit einer überschießenden Immunabwehr. Die Folge sind eine vermehrte Schleimproduktion und geschwollene Schleimhäute. Frei verkäufliche Erkältungsmittel wie Hustensaft, Schnupfensprays oder Vitaminpillen sind beliebt; ihre Wirksamkeit ist jedoch fraglich. So konnte für Vitamin C als Pulver, Brausetabletten oder Bonbons bislang keine Studie zeigen, dass man damit eine Erkältungskrankheit verhindern kann. Antibiotika machen bei Viren keinen Sinn; eingenommen würden sie lediglich die natürlich-schützende Bakterienflora der Atemwege zerstören. Wer einer Erkältung vorbeugen will, stärkt am besten sein Immunsystem. Regelmäßige Bewegung, Sauna und kalte Güsse stärken nachweislich die Immunabwehr, indem sie die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöhen. Bei Menschen, die über zwei Monate ein- bis zweimal pro Woche in der Sauna waren, stieg die Konzentration des Gewebehormons Interferon. Der Eiweißstoff gilt als wichtiger Virenkiller. Was sonst noch hilft? Häufiges Händewaschen, um zu verhindern, dass sich die lästigen Keime ausbreiten. Und: viel trinken, bei Erkältung besser Warmes als Kaltes. Experte im Beitrag: Dr. med. Thomas Georgi Allgemeinmediziner Prenzlauer Allee 90 10409 Berlin–Prenzlauer Berg Tel.: 030 – 424 40 43 Buchtipp: Die besten Hausmittel von A bis Z Dr. Jörg Zittler Südwest Verlag, 201 ISBN-13: 978-3517088174 Preis: 14,99 Euro Schulterschmerzen Arthrose? Engpasssyndrom? Schleimbeutelentzündung? Es gibt viele Ursachen für eine schmerzende Schulter. Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers, der Preis dafür ist ein „Konstruktionsproblem“: Auf die flache Gelenkpfanne wirken sehr starke Kräfte, und so ist das Gelenk besonders für Arthrose (Gelenkverschleiß) anfällig. Manche Schmerzen lassen sich nur durch eine Prothese in den Griff bekommen. Die rbb Praxis informiert. Schulterschmerzen können von den Sehnen ausgehen, die dem Schultergelenk Halt geben, oder sie betreffen knöcherne Anteile: den Oberarmkopf und die Gelenkpfanne. Aber auch das Schulterdach und die Räume zwischen den Knochen sind typische Schmerzquellen. Akute Erkrankungen der Schulter sind daran erkennbar, dass der Patient den Arm kaum bewegen kann. In der Regel ist das eine Schleimbeutelentzündung. Der Schleimbeutel liegt unter dem Schulterdach. Er reduziert den Druck und die Reibung zwischen Sehne, 5 Muskel und Knochen. Bei chronischen, länger dauernden Beschwerden kommen ein chronisch entzündeter Schleimbeutel, eine Arthrose des Schultergelenkes oder das sogenannte Engpasssyndrom (Impingement) als Ursachen in Frage. Dabei ist der knöcherne Kanal zwischen Oberarmkopf und dem Schulterdach verengt, was zu schmerzhaften Entzündungen der Schleimbeutel und Sehnen führen kann. Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose) Die Gelenkflächen eines gesunden Gelenks sind mit glattem Knorpel überzogen, der für schmerzfreie Beweglichkeit sorgt. Bei einer Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose) ist der Gelenkspalt komplett verschwunden, der schützende Knorpel verschlissen; die Knochen stoßen bei jeder Bewegung schmerzhaft aufeinander. Die mit Knorpel überzogenen Gelenkflächen des Schultergelenkes sind relativ klein, vor allem die der Gelenkpfanne, sodass die großen Kräfte, die darauf wirken, kaum verteilt werden. Das fördert Verschleißprozesse. Gegen die Arthrose selbst, den Knorpelverschleiß, ist nichts zu machen. Man kann nur die Schmerzen behandeln. Erste Mittel der Wahl: Schmerztabletten. Manchmal helfen Spritzen ins Gelenk; entweder mit Kortison, das Entzündungen hemmt, oder mit Hyaluronsäure, deren Wirkung gegen Knorpelverschleiß allerdings umstritten ist. Um mit der Nadel den verengten Gelenkspalt genau zu treffen, nutzen Orthopäden die Röntgentechnik. Wichtig ist es, die Beweglichkeit des Schultergelenks durch Physiotherapie zu erhalten, da mit der Arthrose eine Verkürzung der Bänder und Sehnen einhergeht. Endoprothese des Schultergelenks Bei schmerzhafter Arthrose ist auch das Einsetzen einer Endoprothese möglich, also eines künstlichen Schultergelenks. Ob und wann eine Endoprothese für das Schultergelenk notwendig wird, liegt letztendlich vor allem beim Patienten. Wenn seine Lebensqualität deutlich gemindert ist, er ständig Schmerzen hat, seine Beweglichkeit so eingeschränkt ist, dass er z.B. nicht mehr in den Mantel kommt, dann wird es Zeit für die OP. Je länger man wartet und je weiter die Arthrose schon fortgeschritten ist, desto mehr zerstörte Knochenteile müssen weggeschnitten werden, was nicht nur die Operationszeit verlängert, sondern auch die (trotz guter Schmerzmittel nicht ganz schmerzfreie) Heilungszeit danach. In den letzten Jahren wurde der Eingriff durch moderne Prothesen und Verfahren zunehmend Knochen sparender. Früher mussten die Operateure einen langen Metallschaft im Oberarmknochen verankern. Heute ersetzen sie meist nur noch die geschädigten Oberflächen an Gelenkkopf und -pfanne. Die zerstörten Anteile des Gelenks werden entfernt; für das neue Gelenk existieren zahlreiche Modelle, die abhängig vom Alter der Patienten und dem Schweregrad der Zerstörung gewählt werden. Der Eingriff dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Eine Schulterschlinge hält in der ersten Woche nach der OP den Arm ruhig. Direkt im Anschluss an den Eingriff beginnt eine vorsichtige Krankengymnastik. Nach 10 Tagen Klinik folgt normalerweise eine Reha-Behandlung und viel Physiotherapie, bei der die Patienten ihre Schulter zunehmend mehr trainieren. Sie dauert in der Regel drei bis vier 6 Stunden am Tag. Nach rund zwei Monaten können die Betroffenen bei einem normal verlaufenden Heilungsprozess wieder alltägliche Dinge verrichten wie Auto und Rad fahren oder schwimmen. Experte im Studio „Schulter-Endoprothese“: Prof. Dr. med. Markus Scheibel Sektionsleiter Schulter- und Ellenbogenchirurgie Charité-Universitätsmedizin Berlin Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie Charité Campus Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 13353 Berlin http://cmsc.charite.de/fuer_patienten/probleme_mit_der_schulter_und_ellenbogen/sta ndort_ansprechpartner/ Experte im Beitrag „Schulterschmerz-Diagnose“: Dr. med. Ingo Winter FA für Orthopädie; Ärztlicher Leiter Zentrum für Bewegungsheilkunde Bozener Str. 17 10825 Berlin Tel.: 030 – 853 30 73 E-Mail: [email protected] www.bewegungsheilkunde.de Weiterführende Informationen im Netz: http://www.schulterinfo.de Infos rund um Schulteranatomie und -verletzungen. Ein Service der Schultersprechstunde, Orthopädie, Klinikum Dortmund www.Schultersteife.de spezielle Informationen zur Schultersteife http://www.test.de/Schulterschmerzen-Der-Patient-kann-vieles-selbst-tun-12299432229943/ Special der Stiftung Warentest zum Thema Schulter Trimm Dich – draußen und umsonst Vor 40 Jahren gab es in der Bundesrepublik Deutschland einen wahren Fitness-Boom. Auf sogenannten Trimm-Dich-Pfaden machte man sich an verschiedenen Stationen mit Klimmen und Beugen, mit Hängen und Stemmen fit. Maskottchen Trimmi half dabei. Später kamen die Trimm-dich-Pfade aus der Mode, viele verrotteten. Jetzt wurden in Berlin und Brandenburg einige alte Pfade wiederbelebt. Die rbb Praxis lädt heute in ihrer Fitnessserie „Draußen und umsonst“ zum Trimmen ein. Einer der alten Trimm-dich-Pfade ist der im Berliner Grunewald. Bevor man an den einzelnen Stationen übt, läuft man sich am besten erst mal warm. Dafür kann man ein, 7 zwei Runden den Trimm-dich-Pfad durchlaufen, ohne die Übungen zu machen. Das steigert die Elastizität der Muskeln und Sehnen und soll Verletzungen vorbeugen. Dazu dient auch das Kreisen der Arme und der Beine. Auf dem Trimm-dich-Pfad stärkt man sowohl die Muskelkraft als auch die Ausdauer. Ein effektives Training. Los geht’s mit einem echten Klassiker: Klimmzüge. Wer es schafft kann diese 10 bis 20 Mal wiederholen. Klimmziehen ist eine der Grundübungen für die Rückenmuskulatur. Sie wird ebenso gestärkt wie die Muskulatur der Arme. Allein mit dieser einen Übung trainiert man also schon sehr viele Muskeln. Weiter geht's zu den Liegestützen: Hier werden die Brustmuskeln und der Trizeps beansprucht. Die Arme breit aufstützen, damit die Brustmuskeln gefordert sind. Der Rücken bleibt gerade. Nicht jede der alten Übungen ist gleich gut geeignet. Beispiel : die Sit-Ups auf der Bank. Weil sie den Rücken zu stark belasten, sollte man sie lieber weglassen. Oder das früher so beliebte Balken springen, denn dabei kann man hängen bleiben. Wer nicht darauf verzichten will, springt nur hinter dem Balken auf der Stelle. Ungefährlich und effizient: die Steigeübung. Langsam auf die Bank steigen, langsam wieder runter. Das Knie stabil halten, etwa 20 Mal. Das garantiert einen festen Po und stramme Beinmuskeln. Der Anfänger fängt mit einem Training pro Woche an, nach und nach kann man auf zwei und drei Einsätze die Woche steigern. Wer vor allem Kraft trainieren will, der macht mehr Wiederholungen, wer besonders Wert auf die Ausdauer legt, der rennt mehr. Egal, wie oft man sich auf dem Trimm-dich-Pfad quält, am Ende sollte es immer heißen: dehnen – für die Beweglichkeit und um sich zu entspannen. Experte im Beitrag: Andreas Heumann Personal Trainer Unter den Linden 39 10117 Berlin Tel:: 0151 - 52 40 40 50 Deutscher Olympischer Sportbund Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt am Main Tel.: 069- 670 00 Email: [email protected] www.dosb.de Rohkost – heute bleibt die Küche kalt Kaum eine Woche vergeht ohne neue Lebensmittelskandale und so ist es kein Wunder, dass alternative Ernährungsformen boomen. Vegetarier lehnen Fleischkonsum ab, Veganer gehen noch einen Schritt weiter und verzichten auf alle tierischen Produkte. Und Rohköstler, die verzichten aufs Erhitzen von Nahrungsmitteln. Welche gesundheitlichen Vorteile hat das? Wie kann man seinen Speiseplan mit Rohkost anfüttern, ohne gleich eine komplette Ernährungsumstellung zu machen? Wer sollte vorsichtig mit Rohkost sein? Antworten in der rbb Praxis. 8 Wer bei Rohkost nur an Möhren knabbern denkt, der liegt falsch. Rohkost-Rezepte boomen, die Rohkost-Anhänger schwören auf die gesundheitlichen Vorteile. Herkömmliche Rohkost-Lebensmittel sind Obst und Gemüse, das weder gekocht, noch gebraten oder gegrillt ist. "Ur-Kost" nennen das Menschen, die hauptsächlich oder sogar nur von Rohkost leben. Sich selbst nennen sie Rohköstler. Unter ihnen ist auch eine Gruppe, die alles das als Rohkost definiert, was nie einer Hitze von mehr als 42 Grad ausgesetzt wurde. Somit fallen unter die Rohkost auch gemixte (Smoothies), gedörrte und anschließend pulverisierte Lebensmittel. Mittlerweile gibt es sogar echte Rohkost-Gourmet-Köche, die mehrgängige Menüs aus Rohkost zaubern – vom Käse aus Cashewkernen bis zur Mousse aus Kakaobohnen und Früchten. In einigen Netzwerken ist schon die Rede von der „Neuen Rohen Küche - La Haute Cuisine Crue“. Auch einige Einzelhändler haben sich auf die rohe Kost spezialisiert. Bei sogenannten „Rohkost-Potlucks“ (Mitbringbuffets) zeigen sich die Rohköstler untereinander was sie haben. Berlin gehört außerdem zu den deutschen Städten, in denen die Rohkost-Messe "Rohvolution" seit ihrem Beginn 2008 regelmäßig stattfindet. Zuletzt interessierten sich im März 2013 runde 6000 Menschen für „Rohvolution“ – laut Veranstalter ein Plus von mehr als 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rohkost – wie gesund ist sie wirklich? Vegetarische Rohkost ist gesund – keine Frage. Allerdings ist strittig, ob Menschen, die zu 70 Prozent oder mehr ihres Lebensmittelbedarfes von Rohkost decken, der Gefahr einer Unterversorgung ausgesetzt sind. Dazu wird vor allem die sogenannte „Gießener Studie“ angeführt; mittlerweile sind die Ergebnisse rund 15 Jahre alt. Die Ergebnisse: Sowohl Body-Mass-Index wie auch die Versorgung mit den Vitaminen A,C, E, B1 und B6 sowie mit Antioxidantien war normal bis sehr gut. Allerdings waren die Studienteilnehmer überdurchschnittlich mager und wiesen insbesondere bei den Vitaminen B12 und D einen deutlichen Mangel auf. Deshalb postulierten die durchführenden Wissenschaftler damals: Die Ernährung ausschließlich durch Rohkost ist nicht zu empfehlen. Mehrere aktuelle Studien legen nahe, dass Rohköstler zwar in der Regel magerer, aber nicht häufiger krank wie infolge eines Mangels an Kalzium von Osteoporose betroffen sind. Die erhebliche Kalorien- und Proteinreduktion könnte sich auf lange Sicht sogar positiv auf die Gesundheit des Herzens und die Krebsprävention auswirken, so die Vermutung einiger Wissenschaftler. Expertin im Studio: Dr. Ute Gola Institut für Ernährung und Prävention GmbH Standort: Pankow Berliner Str. 13 13187 Berlin Tel.: 030 - 47 53 63 66 E-Mail: [email protected] www.drgola.de 9 Weiterführende Informationen im Internet: Im rbb: http://www.rbb-online.de/zibb/service/kulinarisches/die_rohkost_revolution.html Gießener Rohkoststudie: http://www.uni-giessen.de/fbr09/nutr-ecol/forsc_rohkost.php Rohkost-Messe Rohvolution: http://rohvolution.de/ Rezepte Rohkost im Wochentest – siehe extra Seite. Lidkorrektur – eine Schönheitsoperation mit Risiken Sie wollen wieder unbehindert sehen können und einen frischen Blick haben. Dafür lassen sich mittlerweile jährlich rund 15 000 Frauen und Männer ihre Oberlider straffen. Der scheinbar harmlose Eingriff gehört zu den häufigsten Schönheitsoperationen in Deutschland. Allerdings können dabei auch problematische Komplikationen auftreten, die das Augenlicht bedrohen. An strahlenden, offenen und frischen Augen bleiben die Blicke gern hängen. Menschen mit faltigen oder hängenden Augenlidern wirken dagegen oft müde und abgespannt. Das ist wohl einer der Gründe dafür, dass die Augenlidplastik nach dem Fettabsaugen in Europa die zweithäufigste Schönheitsoperation bei Frauen ist. In der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren ist die Blepharoplastik, so nennen die Mediziner die Lidstraffung, sogar der am häufigsten nachgefragte plastische Eingriff. Die Kosten für die Lidstraffung übernehmen die Kassen nur, wenn das Sehen stark eingeschränkt ist. Wer selber zahlen muss, sollte mit 1.500 bis 2.000 Euro pro Augenlid rechnen. Das Ergebnis hält acht bis zehn Jahre; der Eingriff kann wiederholt werden. Schlupflider können vererbt werden oder bilden sich durch überschüssiges Gewebe mit dem Alter. Sie werden zum medizinischen Problem, wenn das Lid über die Pupille hängt und den Betroffenen die Sicht versperrt. Augenärzte oder Plastische Chirurgen können die Lider korrigieren. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten je Lid und wird ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dafür setzt der Operateur in der natürlichen Lidfalte des Oberlides einen keilförmigen Schnitt. Dann entfernt er überflüssige Haut, Muskelteile und Fettgewebe, bevor der das Lid mit einer feinen Naht wieder verschließt. Normalerweise birgt der Eingriff nur wenige Risiken. Doch wie bei allen anderen chirurgischen Eingriffen können auch an den Lidern Schwellungen und Blutergüsse, Infektionen und Wundheilungsstörungen auftreten. In seltenen Fällen schneidet der Operateur zu viel Haut weg; das Lid ist überkorrigiert; das Lid kann nicht mehr geschlossen werden. Die Folge sind trockene Augen. Denn ohne Lidschlag, ohne Lidschluss kann der Tränenfilm nicht mehr verteilt werden. Die Folge sind Entzündungen und Verletzungen der Hornhaut – bis hin zum Geschwür, also eine tiefer gehende Infektion, oder gar Bildung eines Loches in der Augenoberfläche. Um das Auge zu retten, muss das Oberlid durch eine Hauttransplantation wieder aufgefüllt werden. Die neue Haut für das Augenlid wird hinter dem Ohr entnommen. Ein komplizierter Eingriff, 10 der unter Vollnarkose erfolgt. Um solche Folge-Operationen zu vermeiden, sollte man sich vor einer kosmetischen Lidkorrektur über die Risiken informieren und auf die Arztwahl achten. Experte im Beitrag PD Dr. med. Eckart Bertelmann Stellvertretender Direktor der Klinik / leitender Oberarzt Charité - Universitätsmedizin Berlin Campus Virchow-Klinikum Mittelallee 4 13353 Berlin http://augenklinik.charite.de/kliniken/campus_virchow_klinikum/ Weiterführende Adressen: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) Geschäftsstelle Platenstr. 1 80336 München Tel.: 089 – 5505 7680 E-Mail: [email protected] www.dog.org Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) Grundstr. 17 20257 Hamburg Tel.: 040 – 853 70 331 Fax. 040 – 853 70 332 E-Mail: [email protected] www.dgaepc.de Weiterführende Informationen im Netz: http://www.blepharoplastik.org/ Informationsportal zur Blepharoplastik & Augenlidkorrektur RBB „rbb Praxis“ Masurenallee 8 –14 14057 Berlin www.rbb-praxis.de Redaktion: Redaktionsassistenz: Moderation: Infotext: Stand der Information: Juliane Rossius Christine Salminger Raiko Thal Constanze Löffler 28.08.2013 11