Rundbrief - vlf Bayern

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Verband für landwirtschaftliche Fachbildung
im Kreisverband Cham
93413 CHAM – Schleinkoferstraße 10
Telefon 09971 485-0 – Telefax 09971 485-160
Bankkonto: Sparkasse Cham, Kto.-Nr. 620 009 225 (BLZ 742 51020)
Juli 2013
Rundbrief III/2013
Liebe Mitglieder,
extremer könnten die Unterschiede beim Wetter kaum sein als in den vergangenen 8 Wochen. Hatten wir Ende Mai bis Mitte Juni noch viel zu viel Niederschläge, teilweise fiel in dieser Zeit rund 1/3 der sonst üblichen durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge, gab es seit Mitte Juni praktisch keinen Regen mehr. Nach Hochwasser, Staunässe und Erosion leiden die Wiesen
und der Mais, die Kartoffeln und auch das Getreide zunehmend unter der extremen Trockenheit. Es ist zu befürchten, dass die Erträge bei Grünland und
Großteils auch bei Mais relativ schlecht ausfallen werden. Es ist deshalb den
Futterbaubetrieben bzw. Biogasbetrieben zu empfehlen, dass sie sich frühzeitig um Ersatzfutter umsehen. Dies kann der Anbau von Zwischenfrüchten jetzt
nach der Getreideernte sein oder aber auch der Zukauf von Gras, Silage oder
Mais ab Feld.
Die Kommission, der Rat und das Europäische Parlament haben am 26. Juni
2013 eine politische Einigung über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik
erzielt. Damit sind zwar immer noch viele Detailregelungen offen, aber allmählich wird klarer, wie es künftig weiter gehen wird. Die DZP wird künftig
wohl 15 – 20 % niedriger ausfallen als bisher und aufgeteilt sein auf ca. 70 %
Basisprämie und 30 % Anteil für das (verpflichtende) Greening.
Auch wenn man sich jetzt auf die Grundzüge geeinigt hat, wird die Umsetzung im Detail erst ab 01.01.2015 erfolgen können. Dies bedeutet, dass 2014
ein Übergangsjahr sein wird, in dem grundsätzlich die derzeitigen Regelungen
weiter bestehen werden.
Sobald mehr Klarheit besteht, werden wir Sie sowohl in unserem VlFRundbrief aber dann auch bei verschiedenen Veranstaltungen genauer darüber
informieren.
gez.
Franz Traurig
Vorsitzender
gez.
Brigitte Stautner
Frauenvorsitzende
gez.
Georg Mayer
Geschäftsführer
Ehrenvorsitzender Alois Heitzer verstorben
Am 18. Mai verstarb unser langjähriges Mitglied und Ehrenvorsitzender Herr
Alois Heitzer aus Arnschwang. Schon bald nach dem Besuch der LWS hat
sich Herr Heitzer als Mitglied nach der Wiedergründung des VlF ab 1948 im
Hauptausschuss aktiv eingebracht. Und ab 1956 war er dann Vorsitzender,
zunächst des damaligen Kreisverbandes Cham. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung des eigenen Berufsstandes, und hier insbesondere der jungen Bäuerinnen
und Bauern, waren ihm stets ein besonderes Anliegen. Nach den sehr schwierigen Nachkriegsjahren herrschte auch in der Landwirtschaft eine sehr positive
Aufbruchsstimmung, dennoch gab es gerade in dieser Zeit auch einen sehr
starken Strukturwandel.
Sehr viel Fingerspitzengefühl war 1972 nach der Gebietsreform gefragt. Es
galt die Kreisverbände aus Roding, Kötzting, Waldmünchen und Cham zusammenzuführen. Herr Heitzer zeigte hier sehr viel Integrationskraft und gewährleistete somit einen guten Start für den „neuen“ VlF-Kreisverband Cham.
Zum Ende seiner Zeit als Vorsitzender wurde er deshalb zunächst mit dem
silbernen Verbandsabzeichen des VlF und 1980 mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des VlF Cham geehrt. Auch im wohlverdienten „Austrag“ hat
sich Herr Heitzer weiter um „seinen“ VlF gekümmert und war am Verbandsgeschehen stets sehr interessiert. Wir vom VlF Cham bedanken uns posthum
nochmals ganz herzlich bei unserem Ehrenvorsitzenden für sein überaus großes Engagement. Vergelt’s Gott. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken
bewahren.
Familientreffen der AGM am Sonntag, 08.09.2013, am Golfplatz in Hillstett am Eixendorfer Stausee
Das Sommertreffen der AGM ist diesmal wieder als Familiennachmittag gedacht. Am Sonntag, 08.09.2013, treffen wir uns um 13:30 Uhr beim Golfplatz in Hillstett. Anschließend wird uns unser VlF-Mitglied und Greenkeeper Josef Aumann aus Zillendorf einen kleinen Einblick in das Golfspiel geben und uns v.a. in die Geheimnisse einer perfekten Golfplatzpflege (=
Greenkeeping) einweihen. Das hat durchaus viele Parallelen mit normaler
Landwirtschaft und ist dennoch „gaaaanz“ anders. Anschließend können wir
noch ein wenig am Seeufer entlang wandern oder uns im GH „Salzfriedlhof“
in Hillstett zu Kaffee und Kuchen oder zu einer Brotzeit zusammensetzen.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis 04.09.2013 am
AELF Cham unter Tel 09971/485-0. Es sind alle Interessenten eingeladen!
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Hillstett ist entweder von Rötz her über die Straße nach Seebarn erreichbar
oder von Neunburg v.W. über die Straße nach Seebarn, durch Seebarn durch
Richtung Rötz und hier dann links abbiegen.
Tagung zum Thema „Milchviehhaltung nach 2015“ in Neunburg
Die Milchquotenregelung läuft am 31. März 2015 aus. Viele stellen sich deshalb die Frage: „Wie geht es mit der Milchviehhaltung danach weiter?“ „Wie
entwickelt sich der Milchmarkt?“ „Wie entwickelt sich der Milchpreis?“ Dies
sind nur ein paar der Fragen, die unsere Milchviehalter zunehmend interessieren. In einem gemeinsamen Seminar von VlF-Bezirksverband Oberpfalz, Topagrar und LKV wollen wir auf diese Fragen Antworten geben. Das Seminar
findet statt am Dienstag, 05.11.2013 ab 09:00 Uhr, in der Schwarzachtalhalle in Neunburg v.W. Kompetente Referenten werden zu den aktuellen
Fragestellungen versuchen entsprechende Antworten zu geben. Alle Interessentinnen und Interessenten sind dazu herzlich eingeladen. Deshalb also schon
jetzt den Termin vormerken.
Bienen und Ziegen im Mittelpunkt des VlF-Meistertreffens
Einen interessanten, erlebnisreichen und zugleich erholsamen Tag erlebten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen VlF-Meistertreffen. Um
etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben, trafen sich die Teilnehmerinnen
bereits am Vormittag um 10.00 Uhr bei der Bio-Imkerei von Thomas Weiß in
Zandt. Der Profiimker empfing uns in seinem „Bienenmuseum“ und weihte
uns in die Geheimnisse der Imkerei ein. Rund 60.000 „Arbeiterinnen“ arbeiten
in einem Bienenvolk für den Imker bzw. die Königin. Die Aufgaben sind ganz
genau aufgeteilt vom „Saubermachen“ des Stockes, die Brutpflege, bis hin
zum Sammeln des Nektars, ist genau festgelegt, welche Biene welche Aufgabe zu erledigen hat. Dabei wird im Laufe der Zeit auch durchgewechselt.
Auch die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft als Befruchter für die
Pflanzen wie den Raps und die Sonnenblumen oder besonders im Obstbau
wurde von Herrn Weiß herausgestellt. Insbesondere im Obstbau lässt sich der
Ertrag durch das Aufstellen von Bienenvölkern auf der Fläche deutlich steigern. Auch Raps und Sonnenblumen bringen bei am Feldrand aufgestellten
Bienenvölkern spürbare Mehrerträge. Aber auch die Probleme durch die moderne Landwirtschaft wurden diskutiert. So ist das Nahrungsangebot, sprich
die Menge an blühenden Pflanzen, in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. Selbst der Löwenzahn kommt aufgrund der weit verbreiteten Silagewirtschaft kaum noch zum Blühen bzw. nur für sehr kurze Zeit. Herr Weiß
wünschte sich aus Sicht der Imker wieder vielfältigere Fruchtfolgen, evtl. den
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einen oder anderen Blühstreifen am Feldrand oder auch den Anbau von Zwischenfrüchten als Bienenweide und hier vor allem die Phazelia. Seine Bienen
gehen auch häufig auf Reisen, z.B. nach Italien in die Toskana, in die östlichen Bundesländer oder in Obstanbaulagen wie Bodensee, Rheinlandpfalz,
Altes Land bei Hamburg ….
Nach dem Mittagessen im „Land Genuss – Gasthof“ Blasini stand die Besichtigung des Ziegenhofes und Direktvermarktungsbetriebes von Alfons Bergbauer in Anzenberg auf dem Programm. Zunächst führte uns Herr Bergbauer
durch das Dorf Anzenberg zur wunderbaren Fatimakapelle, die am 10. August
ihr 30jähriges Bestehen feiert. Nach einem kurzen Gebet und Gedenken an die
verstorbenen VlF-Mitglieder ging´s zurück zum Hof.
Rund 75 Ziegen mit entsprechendem Nachwuchs stehen im Stall der Familie
Bergbauer. Sie liefern die Milch, die am Betrieb zu Joghurt, Frischkäse und
Schnittkäse verarbeitet wird. Zwischen 800 und 1.000 l Milch gibt eine gute
Milchziege im Jahr. Davon wird aber ein Teil für die Aufzucht der Kitze gebraucht. Die Erzeugnisse des Biolandbetriebes sind im Hofladen oder auf verschiedenen Bauernmärkten direkt erhältlich.
Seit einiger Zeit bietet der Erlebnisbauernhof Betriebsführungen für Gruppen
an. Auch am Projekt „Erlebnis Bauernhof“ für die Grundschulen ist er beteiligt. Natürlich durfte am Schluss eine entsprechende Kostprobe und Brotzeit
mit den verschiedensten Produkten vom Betrieb Bergbauer nicht fehlen. Bei
guter Verköstigung ließen wir schließlich den interessanten Tag ausklingen.
Bilder 1-3: (v.l.) Mit einem kleinen Präsentkorb bedankte sich Vors. Franz Traurig bei
Thomas Weiß für die sehr interessante Führung. Frau Bergbauer erläuterte anhand von
Schautafeln die Herstellung des Ziegenkäses in Ihrer „Molkerei“. Die ganz Kleinen waren
von den Ziegen hellauf begeistert.
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Holland – Gemüse, Blumen, Milch und viel Wasser
VlF-Lehrfahrt vom 21. – 25. Mai 2013
Holland war das Ziel der 5-tägigen Lehrfahrt des VlF Cham in der Woche
nach Pfingsten. Auch wenn das Wetter genauso nasskalt war wie zu Hause, so
waren die Teilnehmer von den besichtigten Betrieben mehr als beeindruckt
und vom gesamten Programm sehr angetan. Hochspezialisierte Betriebe,
Glashäuser soweit das Auge reicht, schnurebene Flächen und viel Wasser – so
könnte man mit ein paar Schlagworten das Wesentliche zusammenfassen.
Dass ein Betrieb im Jahr 25.000 t Champions produziert und dazu insgesamt
ca. 900 Arbeitskräfte beschäftigt, war schon sehr beeindruckend. Zur Substratherstellung braucht der Betrieb „prime champ“ jede Woche 2000 t Pferdemist und 1000 t Stroh. Der Betrieb bedient allein rund 30 % des holländischen und ca. 10 – 15 % des deutschen Marktes für frische Champions. Derzeit sind noch 4/5 der Vermarktungsmenge weiße Champions und nur 1/5 braune, allerdings nimmt der Anteil brauner Champions zu. Sie sind etwas kräftiger im Geschmack als die weißen. Das Substrat wird zunächst 6 Wochen vorbereitet, d.h. aus Pferdemist, Stroh und Gips wird eine Art Kompost hergestellt, dann in große flache Kisten gefüllt, mit Mycel geimpft und mit Torf
abgedeckt. Nach rund zwei Wochen ist das Substrat dicht mit weißem Mycel
durchzogen und es wachsen die Pilze an der Oberfläche. Die Pilze wachsen
unterschiedlich schnell. Um aber nur beste I-a-Qualität zu bekommen, werden
innerhalb von 10 Tagen nur 2 Erntegänge gemacht. Danach wird das Substrat
als wertvolle organische Erde an Ackerbaubetriebe kostenlos abgegeben. Um
den deutschen Markt besser bedienen zu können, gibt es seit März 2012 auch
einen Zweigbetrieb in Laichlingen mit dem Ziel, dort künftig ca. 120 t Champions/Woche zu produzieren.
Bilder 4 und 5:
Prime
Champ
produziert
ca.
25.000 t Champions im Jahr.
Höchste Qualität
hat dabei absolute Priorität
Um den Bau von Glashäusern etwas zu konzentrieren, hat die Gemeinde
Grubbenvorst insgesamt 350 ha Fläche als Vorranggebiet für Glashäuser ausgewiesen. Direkt in der Nachbarschaft des Championbetriebes befindet sich
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ein Paprikabetrieb mit derzeit 24 ha unter Glas. Weitere 24 ha Fläche hat sich
der Betrieb bereits gesichert.
Ebenfalls sehr beeindruckend der Tomatenbetrieb von Peter Bauten. Auf insgesamt rund 3 ha Fläche unter Glas produziert er 1700 t Rispentomaten/ Jahr.
Ca. 1 Mio. € muss man in 1 ha Glashaus investieren. Die Tomaten wachsen
nicht im Boden, sondern werden auf Steinwolle als Substrat herangezogen und
ausschließlich über Tröpfchenbewässerung mit entsprechender Düngung versorgt. Er verwendet Grundwasser zum Bewässern, während viele Betriebe
soweit möglich aufgefangenes Regenwasser benutzen. Alleine das Gas für die
Heizung in der kalten Jahreszeit kostet aktuell rund 12,- €/m² im Jahr. Ein
Nachbarbetrieb holt deshalb seine Energie über Geothermie aus bis zu 2000 m
Tiefe. Peter Bauten will im nächsten Jahr sich hier mit anschließen, um die
hohen Gaskosten zu sparen.
Die Tomatenstauden können bis zu 9 m lang werden und werden an Schnüren
aufgehängt. Rund 15 Ak leiten die Tomaten auf, geizen sie aus, reduzieren die
Zahl der Blüten/Rispe auf genau 5, machen die Ernte verpacken die Tomaten.
Als Arbeitskräfte hat der Betrieb, Polen, Hausfrauen und Studenten eingestellt. Die Vermarktung erfolgt mittels einer Erzeugerorganisation über die
Versteigerung. In der Erzeugergemeinschaft sind insgesamt 300 Betriebe organisiert, davon haben sich 25 auf Tomaten spezialisiert. Peter Bauten braucht
durchschnittlich einen Erlös von 75 – 80 Cent/kg, um all seine Kosten decken
zu können. Ein auf Paprika spezialisierter Betrieb in der Nachbarschaft hat
derzeit 24 ha Fläche unter Glas.
Insgesamt 125 Milchkühe stehen im Stall von Vendy und Arijen Kamp. Zusammen mit dem Jungvieh sind es 294 Stück Vieh. Im Jahr werden 1,3 Mio.
kg Milchquote beliefert, d.h. die Milchleistung liegt bei rund 10300 kg/Kuh
und Jahr. Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 40 ha Fläche (32 ha Eigentum,
8 ha Pacht). Auf der Fläche werden ca. 2/3 Ackergras und 1/3 Mais angebaut.
Ein Teil des Grundfutters muss zugekauft werden. Allerdings ist auch hier
nicht alles Gold was glänzt. Aufgrund des hohen Viehbesatzes müssen rund
1500 m³ Gülle pro Jahr abgegeben werden. Für den Betrieb kostet dies derzeit
ca. 8,- €/m³. Für das Leasen von Milchquote werden ca. 20 Cent/kg bezahlt
und kaufen kann man die Quote für knapp 40 Cent/kg. Die Pachtpreise liegen
bei 800,- bis 900,- €/ha.
Die Arbeit wird vom Ehepaar Kamp, einer Fremd-Ak und 2 Melkrobotern
erledigt. Die Melkhäufigkeit betrug im Jahr 2012 Ø 2,8-mal /Tag. Unterstützung bei der Arbeit leisten außerdem ein Fütterungsbutler und ein automatischer Stallreiniger. Die Güllelagerung erfolgt im Güllekeller unter dem Stall.
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Die Milch wird in einem 16.000 l fassenden Tank gesammelt und alle 3 Tage
von der Molkerei Campina abgeholt. Bei Inhaltsstoffen von 4,41 % Fett und
3,52 % Eiweiß im vergangenen Jahr, lag der Milchpreis im Schnitt bei 37
Cent/kg. In diesem Jahr sind es bisher 39 Cent. Für Weidegang im Sommer
gibt es einen Preiszuschlag von 0,5 Cent/ kg, was für den Betrieb immerhin
6.500,- € ausmacht.
Die Kühe werden Ø 2,8 mal/Tag gemolken. Die Maschinenausstattung ist sehr
niedrig. Die Außen-wirtschaft (Bodenbearbeitung, Saat, Ernte, Gülleausbringung …) erfolgt durch den Lohnunternehmer. Lediglich für die Fütterung ist
ein eigener SF-Futtermischwagen vorhanden.
Bereitwillig und sehr offen gab uns das Betriebsleiterehepaar Auskunft über
alle Details in ihrem Betrieb. Und auch die Verpflegung mit Kaffee, Milch,
Saft und verschiedenste Brötchen war ganz hervorragend und der Stall als
Ambiente war zumindest nicht alltäglich.
Holland ist bekannt für seine Windmühlen. Sie dienten früher allerdings weniger zum Mahlen von Getreide und auch nicht zur Stromerzeugung, sondern
um Wasser auf ein höheres Niveau zu heben. Da rund 1/3 der Fläche Hollands
unter dem Meeresspiegel liegt, muss das Wasser meist über 2 – 3 Stufen nach
oben befördert werden, damit es dann über ein äußerst ausgeklügeltes Netz
aus Gräben, größeren Kanälen bzw. Flüssen letztlich zum Meer abfließen
kann. Heute erledigen diese Arbeit überwiegend Elektropumpen. Von den ursprünglich über 10.000 Windmühlen sind nur noch 990 übrig geblieben. Einige davon stehen im Windmühlenpark von Kinderdijk. Sie werden mit Unterstützung durch den Staat auch noch bewohnt und werden noch funktionsfähig
gehalten.
Zum Tagesabschluss stand dann noch eine Hafenrundfahrt im Rotterdamer
Hafen auf dem Programm. Der Rotterdamer Hafen ist nach Shanghai und Singapur der drittgrößte Hafen der Welt. 460 Mio. t an Gütern werden jährlich
umgeschlagen. Allein 160 Mio. t Rohöl machen Rotterdam zum größten Ölhafen der Welt. In 5 Raffinerien wird ein Großteil des Öls auch vor Ort raffiniert. Einen sehr großen Anteil machen mit 134 Mio. t auch Schüttgüter incl.
Getreide aus.
Weltberühmt ist aus Holland u.a. der Gouda-Käse. Ein Besuch in einer entsprechenden Käserei war deshalb natürlich Pflicht. Hier gab es dann auch
ausreichend Gelegenheit zum Einkauf.
Der anschließende Besuch im malerischen Fischerdorf Volendam am Ijsselmeer wäre sicher noch angenehmer und schöner gewesen, wenn das Wetter
noch besser mitgespielt hätte. Wie rund ein Drittel von Holland, liegt auch
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Volendam unter dem Meeresspiegel und muss deshalb von entsprechenden
Deichen vor dem Meer geschützt werden.
Bilder 6 und 7: So kennt
man die Meisje bzw. Frau
Antje aus Holland, die den
Käse (Gouda) an den
Mann/die Frau bringen
sollen
Am Nachmittag stand dann nochmals ein Milchviehbetrieb auf dem Programm. Der Betrieb ist einer von 16 Pilotbetrieben in der EU, in denen versucht wird, eine nachhaltige Landwirtschaft möglichst optimal und effizient in
die Praxis umzusetzen. Das Projekt nennt sich „Kühe und Chancen“ und läuft
über mehrere Jahre. Höchste Effizienz in allen Bereichen ist das zentrale Ziel.
Das Denken in Kreisläufen und die konsequente Ausnutzung von vorhandenen
Reserven bringen nach Überzeugung von Betriebsleiter Rijk Baltus den optimalen Betriebserfolg. Dass der Betrieb sehr effektiv arbeitet, sieht man allein
daran, dass der Betrieb für die Grundfutterversorgung seiner 125 Kühe mit
Nachzucht lediglich ca. 43 ha Futterfläche benötigt. Die „überschüssige“ Fläche von gut 20 ha wird für 1700,- € an einen Kartoffelbaubetrieb verpachtet.
Angebaut werden ca. 30 ha Ackergras und 13 ha Mais. Beeindruckt waren alle
davon, mit wie wenig Arbeitsstunden Herr Baltus den Betrieb führt. Lediglich
5 Stunden/Tag verbringt er im Stall. Auch wenn 2 Melkroboter vorhanden
sind, ein sehr beeindruckend niedriger Wert.
In Holland gibt es 5 Orte mit Blumenversteigerungen. Mit insgesamt 99 ha
(Gebäude-) Fläche ist Aalsmeer die größte und bekannteste Blumenversteigerung der Welt. Alle nur denkbaren Arten und Sorten an Schnitt- und Topfblumen werden hier vermarktet und in alle Welt verschickt. Der Jahresumsatz
beläuft sich auf ca. 6,5 Mrd. €. In zwei großen Räumen, ausgestattet mit Computern, können die Käufer unmittelbar vor Ort die benötigten Blumen ersteigern. Die Partie wird aufgerufen bzw. gezeigt und dann beginnt im wahrsten
Sinne des Wortes der „Wettlauf gegen die Uhr“. Von einem hohen Preis beginnend, geht der Preis laufend zurück. Sobald ein Händler dann mit der Taste
„zuschlägt“, hat er die Blumen zu dem dann angezeigten Preis ersteigert. Auch
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übers Internet können sich Händler an der Auktion beteiligen. Danach werden
die Blumen entsprechend kommissioniert und auf schnellstem Weg in die
Blumenläden in aller Welt gebracht. In aller Regel sind die Blumen bereits am
nächsten Tag beim Kunden.
Bilder 8 und 9: In unendlich großen Hallen werden die verschiedenen Blumen zwischengelagert und
kommissioniert(l.). Das Deltawerk soll das tiefer gelegene Festland vor einer Sturmflut schützen(r.).
Da rund ein Drittel der Landesfläche unter dem Meeresspiegel liegt, ist eine
der größten Herausforderungen für die Niederländer der Schutz gegen das
Meer und vor eventuellen Sturmfluten. Am Hafenzugang nach Rotterdam
wurde deshalb in Keringhuis ein Schutzwehr errichtet, dessen Dimensionen
einfach nur gigantisch sind. Ein Schutzwehr ist so lang, wie der Eiffelturm
hoch ist, also 300 m. Es ist ca. 3-mal so schwer und hat eine Wandhöhe von
insgesamt 22 m. Das Wehr 1-mal zu schließen, dauert ca. 2,5 Std. und kostet
etwa 2,5 Mio. €.
Auch in Amsterdam sind das Wasser und die zahlreichen Kanäle die prägenden Elemente. Amsterdam steht deshalb auf rund 11 Mio. Holzpfählen, das
sind mehr als in Venedig. Und genauso wie in Venedig kann man große Teile
der Stadt mit den sogenannten Grachten (= Booten) erkunden. Das pulsierende
Leben und die vielen Nationalitäten in der Bevölkerung sind schon sehr beeindruckend. Das wichtigste Fortbewegungsmittel in Amsterdam ist das Fahrrad. Riesige Abstellplätze bzw. sogar ein „Parkhaus“ für Fahrräder sind ganz
typisch für Amsterdam.
Den Abschluss der Fahrt bildete die geführte Besichtigung des Braunkohletagebaus in Garzweiler. Die Dimensionen sind einfach nur gigantisch. Jährlich
werden ca. 100 Mio. t Braunkohle gefördert, welche zu 90 % in den benachbarten Kohlekraftwerken der RWE verstromt werden. Die übrigen 10 % werden veredelt. Der größte Schaufelradbagger der Welt, der hier arbeitet, fördert
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täglich ca. 240.000 t Kohle bzw. Material. 96 m Höhe, 240 m Länge, 13.500 t
Gewicht, Schaufelraddurchmesser 22 m, 18 Schaufeln mit je 3,6 m³ Fassungsvermögen, 160 km Stromkabel und 40 t Farbe sind nur ein paar Daten zu diesem Ungetüm. Sein Stromverbrauch entspricht dem, was eine Stadt mit 17.000
Einwohnern verbraucht. Dennoch werden insgesamt nur ca. 3,5 % des gesamten erzeugten Stroms selbst verbraucht, 2/3 davon für Wasserpumpen, um das
Grundwasser aus den Kohlegruben zu pumpen. Die geförderte Kohle wird
mittels eines 2,8 m breiten und ca. 5 cm dicken Förderbandes zunächst zur
Verteilstation und dann weiter zu den Kraftwerken befördert.
Im 3-Schichtbetrieb arbeiten rund 1750 Mitarbeiter im Braunkohletagebau.
Derzeit umfasst das gesamte Betriebsgelände 66 km², weitere 48 km² sind für
den Abbau vorgesehen.
Bild 10: 22 m Durchmesser und 18 Schaufeln
hat das riesige Schaufelrad
Bild 11: Die Kohlegrube im Überblick und im
Vordergrund die Verteilstation für die Förderbänder.
Aber auch die Betroffenheit der Bevölkerung ist enorm. So wurden bisher
schon rund 40.000 Menschen umgesiedelt und weitere 7.000 werden noch
folgen.
Ein Großteil der Flächen wird wieder rekultiviert und der landwirtschaftlichen
Nutzung zugeführt. Am Schluss bleibt aber dennoch ein künstlicher See, der
beim Tagebau Garzweiler 23 km² groß sein wird. Der Hambacher See gleich
in der Nähe wird einmal mit 40 km² Fläche und 180 m Tiefe nach dem Bodensee der zweitgrößte See (Volumen) Deutschlands sein. Und noch ein Rekord:
Die künstlich aufgeschüttete „Sophienhöhe“ bei Hambach ist mit 450 m Höhe
und 1,1 Mrd. m³ die größte künstliche Erhebung Deutschlands.
Am Schluss war man sich einig, dass der Braunkohletagebau bei Wackersdorf
bis vor 30 Jahren im Vergleich zu Garzweiler nur die Dimension von Sandkastenspielen hatte. Mit vielen neuen Eindrücken ging es von Garzweiler aus
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nun endgültig Richtung Heimat, wobei eine Brotzeit auf dem Direktvermarktungsbetrieb der Familie Geier bei Erlangen den passenden Schlusspunkt setzte.
Bild 12: Am Rande der riesigen Kohlegrube stellten sich die Reiseteilnehmer zum Gruppenfoto auf.
Georg Mayer
Aktuelles aus der Abteilung L1, Förderung
MFA-online
Da die meisten Antragsteller mit dem MFA-online im Jahr 2012 gute Erfahrungen machten, sind sie 2013 bei der Stange geblieben. Die online-Quote ist
in Cham sogar um 1 % gestiegen auf immerhin 72 %. Der oberpfälzer Schnitt
liegt bei 74 %, der gesamt-bayerische bei 73,7 % Online-Anteil. Wir sind also
gut dabei und damit zufrieden. Bleibt zu hoffen, dass die Erinnerung an die
doch etwas holprige Antragstellung in diesem Jahr mit dem neuen iBALIS bis
zum nächsten Frühjahr etwas verblasst ist und Sie nicht ins „Papierzeitalter“
zurückfallen. Im Nachgang empfiehlt es sich, schwierigere Sachverhalte, deren EDV-Eingabe programmtechnisch noch nicht ideal gelöst ist, erst beim
Amtstermin mit dem Sachbearbeiter anzusprechen und zu klären. So waren
Angaben der Antragsteller zum Grünland-Status bzw. Teilflächenänderungen
oft fehlerhaft.
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Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)
Nach Bekanntgabe der Eckpunkte der neuen GAP hat Agrarministerin Ilse Aigner ein
erstes Konzept für die nationale Umsetzung vorgelegt. Hier die interessantesten Punkte für die Chamer Landwirte.
Leguminosen u. Zwischenfrüchte dürfen auf den ökologischen Vorrangflächen
(greening) angebaut werden. Wertvolle Landschaftselemente sind anrechenbar.
Die Anrechenbarkeit von Kulap-Maßnahmen ist noch nicht hinreichend absehbar.
Für die ersten 30 ha soll ein Zuschlag gezahlt werden.
Für Dauergrünland in benachteiligten Gebieten soll ein Zuschlag gezahlt werden.
Die benachteiligten Gebiete werden neu abgegrenzt (möglicherweise aber erst
2018 oder später). Ob der ganze Landkreis Cham dann noch „Benachteiligtes Gebiet“ ist, ist derzeit unklar.
Junglandwirte sollen einen Zuschlag erhalten (50,- €/ha, gedeckelt auf 90 ha).
Eine Einigung auf dieses mehr oder weniger veränderte Bundes-Konzept durch die
Länder-Agrarminister ist vor den im Herbst anstehenden Wahlen eher nicht zu erwarten.
Agrarumweltmaßnahmen (AUM)
Derzeit sind ca. 30% der bayerischen landw. Nutzflächen im Kulap, ca. 2% im
Vertragsnaturschutz. Diese Programme werden wohl auch weiterhin das bayerische Herzstück der 2. Säule der Agrarpolitik bleiben.
Kulap 2014
Weil die Agrarreform erst 2015 kommt, wird es im Winter 2013/14 erneut –
und damit zum dritten Mal in Folge – zu einer eingeschränkten Neuantragstellung sowie zu einer Verlängerung der am 31.12.2013 auslaufenden Maßnahmen kommen. Neuanträge werden wie 2013 möglich sein bei: A11, A32, A33,
A34, A35, und zusätzlich bei A62/63 (Wirtschaftsdüngerausbringung durch
Injektionsverfahren). Beim Vertragsnaturschutzprogramm sind Neuanträge
nur in Ausnahmen geplant. Alle anderen auslaufenden Maßnahmen können
um 1 Jahr verlängert werden.
Kulap 2015
Wie geht es 2015 weiter? Das Kulap wird sich vermutlich stark verändern, vor
allem als Folge des Greenings in der ersten Säule. Die absehbar geringere
Mittelausstattung in der 2. Säule könnte dazu führen, dass für Kulap auch weniger Geld zur Verfügung steht als bisher. Doch hier hat der Verteilungskampf
erst begonnen. Künftig wird es mehr kleinere Maßnahmen geben. Die Zeiten ,
in denen fünfhundert oder mehr Antragsteller an einer Maßnahme teilnehmen,
sind wohl vorbei.
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Kulap-Nährstoffsaldo (KNS)
Bitte bis 1. September am AELF abgeben, soweit nötig. Wer muss einen KNS
abgeben? Kulap-Antragsteller mit betriebszweigbezogenen Maßnahmen (A11,
21, 22, 23, A30, A31), die gleichzeitig auch organische Stoffe von anderen
Betrieben (Gülle, Gärreste etc. ) aufnehmen. Mit dem KNS wird geprüft, dass
nicht mehr Wirtschaftsdünger ausgebracht wird, als dem vorgegebenen max.
Viehbesatz einer Kulap-Maßnahme entspricht.
Entschädigung für Hochwasserschäden an landw. Kulturen
Bei Redaktionsschluss Ende Juli sprach alles über die außergewöhnliche Trockenheit in diesem Sommermonat. Dabei ist es erst Wochen her, dass das
Hochwasser die Schlagzeilen dominierte. Hier wurde schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt. Was hat sich im Landkreis Cham seither im landwirtschaftlichen Bereich getan? Ca. 150 Schadensmeldungen sind beim AELF
bzw. beim Landratsamt eingegangen. Die Schadenssumme an den Kulturen
liegt bis auf wenige Ausnahmen unter 10.000,- € pro Betrieb. Hier kommt in
der Regel das „Sofortgeld“ zum Zug, mit einer Entschädigungshöhe von max.
5.000,- €, und am Landratsamt zu beantragen. Die Abwicklung dieses Programms ist tatsächlich schnell und unbürokratisch verlaufen, also ohne großen
Prüfaufwand. Die Schattenseite: im stark betroffenen Deggendorfer Raum
sind bereits erste (außerlandwirtschaftliche) unberechtigte Beihilfeempfänger
aufgeflogen. Größere Ernte- und Aufwuchsschäden über 10.000,- € sind bei
der sogenannten „Soforthilfe“ der Landwirtschaftsverwaltung richtig aufgehoben. Derzeit sind die Ämter bemüht, die Anträge bewilligungsreif zu bringen, damit die finanzielle Entschädigung für einen Großteil dieser Schäden
noch im August geleistet werden kann. Der Fördersatz beträgt hier 50% der
Schadenssumme. Dieser Tage wurde signalisiert, dass im Herbst ein weiteres
Programm (Aufbauhilfe Hochwasser) aufgelegt werden soll, mit dem dann
bis zu 80% der Schadenssumme (unter Anrechnung bereits empfangener Hilfen) beglichen werden können. Antragsschluss für die Soforthilfe der Landwirtschaftsverwaltung ist der 30. November 2013. Für das Sofortgeld des
Landratsamtes ist derzeit noch keine Frist bekannt.
Wann im Herbst die „Aufbauhilfe“ beantragt werden kann, entnehmen Sie
bitte der Tagespresse bzw. der Homepage des Staatsministeriums.
Meldung von Mutterkühen für die landwirtschaftliche Sozialversicherung
durch den Landwirt
Aus den Angaben des Mehrfachantrages (Viehverzeichnis) geht nicht mehr
hervor, ob es sich bei den angegebenen Kühen um Milch- oder Mutterkühe
handelt. Bei der Beitragsgestaltung zur landwirtschaftlichen Berufsgenossen13
schaft spielt diese Differenzierung aber eine Rolle. Mutterkühe sind „billiger“.
Auf Wunsch der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau wird Mutterkuhhaltern daher wieder die Möglichkeit gegeben, die Anzahl
der gehaltenen Mutterkühe zum Stichtag 1. März 2013 online mitzuteilen. Die
Erfassungsmaske wird im Portal iBALIS unter dem Menü „Anträge“ unter
„Funktionen im Jahresverlauf“ aufgerufen.
Die Meldung von Mütterkühen ist bis zum 31. August 2013 möglich.
Heribert Semmler
Abteilung „Bildung und Beratung“, L2
Aktuelles aus dem SG L2.1, Ernährung und Haushaltsleistungen
Die Teilzeitschule beginnt im September mit neuem Semester
Am Dienstag, den 17. September 2013 wird voraussichtlich ein neues Semester der Teilzeitschule Hauswirtschaft eröffnet. Als Unterrichtstag wurde
wieder der Dienstag festgelegt. Neu ist, dass die Frauen wählen können, ob sie
dienstags den ganzen Tag, oder ob sie lieber Dienstagvormittag und Mittwochvormittag den Unterricht besuchen wollen. Gerade für Frauen mit kleinen Kindern sind oft 2 halbe Tage leichter zu organisieren als ein ganzer. Die
Schule dauert übrigens bis Anfang Mai 2015.
Anmeldeschluss ist der 1. August. Einige Plätze sind im Moment noch frei.
Nähere Infos und Anmeldeformulare bei Frau Elisabeth Ruhland
Tel.:09971/485-206.
Info-Tag zur Meistervorbereitung Hauswirtschaft
Am Dienstag, den 24. September 2013 um 19:00 Uhr findet am Amt für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nabburg, Regensburger Str. 51, eine
Informationsveranstaltung zur Fortbildung zur Meisterin der Hauswirtschaft
statt.
Inhalte der Meistervorbereitung, Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung und
Ablauf, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie berufliche Möglichkeiten
einer Meisterin werden vorgestellt.
Interessierte erhalten einen Überblick über Lehrgangsangebote und ihre unterschiedlichen Organisationsformen. Im März 2014 ist z.B. der Beginn einer
Meistervorbereitung in Regensburg geplant, für Herbst 2013 in Nabburg.
Nähere Auskünfte und Anmeldung am Fortbildungszentrum Almesbach: Tel.:
0961/39020-56.
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Fortbildung „Alltagsbegleiter in der Seniorenbetreuung“
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham bietet im kommenden Winterhalbjahr 2013/14 eine Fortbildung für Bäuerinnen zur Alltagsbegleiterin in der Seniorenbetreuung an. Frauen im ländlichen Raum werden
damit kompetente Alltagsbegleiter/innen für ältere Menschen in ihrem täglichen Leben. Sie helfen beim Kochen, bei der Hausreinigung und Wäschepflege. Begleiten beim Einkauf, bei Behördengängen und Arztbesuchen und geben
Hilfe bei der Blumenpflege und im Garten. Darüber hinaus betreut die Alltagsbegleiterin den Senioren in seinem Haushalt und unterstützt die Pflege.
Durch die Unterstützung des Alltagsbegleiters bleiben die Senioren möglichst
lange in ihrer gewohnten Umgebung selbständig.
Dieses Seminar ist gedacht für Frauen im ländlichen Raum, die bereits einen
Familienhaushalt selbständig geführt haben und sich wohnortnah ein Zusatzeinkommen erwirtschaften wollen oder eigene Altenteiler betreuen.
Das Seminar besteht aus 15 Schultagen mit theoretischen Inhalten und praktischen Übungen und 5 Tagen wohnortnahem Praktikum in Sozialstationen. Der
Unterricht wird übernommen von Lehrkräften des Amtes für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten Cham und entsprechenden Fachreferenten. Nach
Abschluss des Seminars erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat.
Das Seminar beginnt am Donnerstag, den 14. November 2013, und endet im
März 2014.
Die Schulung findet immer donnerstags von 08:30 bis 16:00 Uhr an der
Landwirtschaftsschule Cham, Schleinkoferstraße 10, 93413 Cham statt.
Ein Erster-Hilfe-Kurs, der nicht älter als ein Jahr ist, wird bei den Teilnehmern
vorausgesetzt.
Die Teilnehmergebühren betragen 300,- €
Anmeldungen und nähere Informationen am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei Frau Elisabeth Ruhland 09971/485-206 oder Frau Angelika Scherr 09971/485-205.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 beschränkt. Anmeldeschluss ist am Freitag, den
27. September 2013.
Angelika Scherr
Ernährung und Bewegung zum Mitmachen und Erleben
Netzwerk „Junge Eltern/Familien bietet immer mehr Angebote
Mit Kursen wie z. B. „Mein erster Brei“ und „1, 2, 3 hüpf doch mal“ spricht
das „Netzwerk Junge Eltern /Familien mit Kindern unter drei Jahren“
Schwangere und frisch-gebackene Mamas und Papas an und lädt sie zum
Mitmachen ein.
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Ernährung und Bewegung – zwei Themenbereiche, die für einen gesunden Lebensstil
entscheidend sind. Denn bereits im Kleinkindalter werden die Weichen für das spätere
Ernährungs- und Bewegungsverhalten unserer Kinder geprägt. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat deshalb die Aufgabe, junge Familien auf ihrem
Weg zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil zu begleiten und Ihnen Tipps zur
Gestaltung des Familienalltags vorzustellen. Praktische Kursangebote bis hin zu Beratungsleistungen, sowie Vorträgen rund um Ernährung und Bewegung stehen jungen
Familien zur Verfügung.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 14 Ernährungseinheiten und 37 Bewegungseinheiten mit den unterschiedlichsten Inhalten und Themen durchgeführt. Das Angebot wurde auch gerne von festen Gruppen wie Eltern-Kind-Gruppen gebucht. Aus den
Evaluierungen ist ersichtlich, dass die Angebote immer positiv bewertet werden. Das
Netzwerk plant weitere Angebote für den Herbst.
Der Flyer ist ab Mitte September unter der Homepage www.aelf-ch.bayern.de einsehbar oder am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erhältlich. Sollten Sie
noch Fragen dazu haben, steht Ihnen gerne unsere Ansprechpartnerin in Sachen Ernährungsbildung, Frau Maria Schmitz, unter der Tel.-Nr. 09971/485-211 zur Verfügung.
Referenten für neue Angebote bzw. Ideen für den Bereich Ernährung und Bewegung
für unter Dreijährige sind immer willkommen.
Das Netzwerk Junge Eltern/Familien wird im nächsten Jahr auf die Zielgruppe der 3
bis 6 Jährigen Kinder und deren Eltern in Kindertageseinrichtungen erweitert. Hier
entstehen sicher interessante und bewegungsfreundliche neue Angebote, die wieder
zum Mitmachen einladen.
Maria Schmitz
Schulschlussfeier der Teilzeitschule Hauswirtschaft
Nach dem Gottesdienst in der Klosterkirche der Redemtoristen feierten Anfang Mai
die Absolventinnen der Teilzeitschule Hauswirtschaft ihren Abschluss im Gasthaus
Ödenturm in Chammünster. 17 Studierende erhielten Abschlusszeugnis, Urkunde und
Bescheinigung über die Ausbildereignung von Schulleiter Georg Mayer überreicht mit
entsprechendem Lob für den Fleiß und das Durchhaltevermögen der Frauen, die die
Schule „ganz nebenbei“ zu Familie und Beruf besucht haben. HDin Elisabeth Ruhland
beglückwünschte die Studierenden ebenso und freute sich über die sehr guten Ergebnisse. Als Beste schnitten ab: Daniela Reisinger, Raubersried (1,00); Monika Gregori, Wölkersdorf (1,25); Christina Dachs, Bad Kötzting (1,25); Margit Peinkofer,
Rimbach (1,28). In ihrem Schulbericht ging Frau Ruhland auf den Ablauf der Schule
ein und meinte, Haushalt sei nicht mit Kochen, Putzen und Waschen erschöpft. Der
Haushalt ist der zentrale Drehpunkt des Familienlebens. Qualifizierte Haushaltführung
entscheidet über Lebensqualität und persönliches Wohlbefinden. Professionelle
Hauswirtschaft bietet aber auch eine Möglichkeit, um in neue Beschäftigungsfelder
oder Einkommensalternativen einzusteigen. Frau Ministerialrätin a.D. Hildegard Rust
beschäftigte sich in ihrem Festvortrag mit dem Thema „Nachhaltigkeit bedarf einer
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Haltung“. Frau Rust forderte, dass die Menschen die Herstellungsprozesse der Lebensmittel hinterfragen müssten und beim Einkauf verstärkt auf Saisonalität und Regionalität Wert legen sollten. Der Sachaufwandsträger der Schule, Herr Landrat Franz
Löffler, sah in den nun hauswirtschaftlich gebildeten Damen Stützen des ländlichen
Raums, die dieser dringend brauche, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die beiden weiteren Grußwortredner Stadtrat Manfred Hruby und Kreisbäuerin
Johanna Fischer würdigten die Leistungen und sprachen Respekt und Anerkennung
aus. Frau Brigitte Stautner konnte zum Schluss 12 Frauen in den Verband für landwirtschaftliche Fachbildung aufnehmen. Die Studierenden lockerten die Feierstunde
mit einem humorvollen Wettbewerb zwischen Lehrern und Schülern auf, z.B. wer
putzt schneller Schuhe oder wer hobelt schneller eine Gurke.
Bild 13: Die Studierenden zusammen mit
den Lehrkräften und Ehrengästen
Bild 14: Die besten Absolventinnen zusammen mit Georg Mayer und Elisabeth Ruhland; v.l. Daniela Reisinger, Monika Gregori,
Christina Dachs, Margit Peinkofer
Elisabeth Ruhland
Chamer Kocharenea (Ernährungstage)
„So kocht der Landkreis Cham!“
Im Rahmen der Bayerischen Ernährungstage 2013 hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham, unter Federführung von Fachoberlehrerin Maria
Schmitz, eine „Kocharena“ unter dem Motto „Richtig Gut Essen“ in der Altenmarkter
Klostermühle veranstaltet. Weil sich richtig gutes Essen immer an Saisonalität und
Regionalität orientiert, gab es reife, frische Produkte lokaler Anbieter.
Mit regionalen Kostproben, wie Bayerwald-Sushi, weißer Tomatensuppe oder aufgespießten Häppchen wurden die Gäste bereits beim Empfang kulinarisch verwöhnt.
LLD Georg Mayer erklärte in seiner Begrüßung, dass man die Bevölkerung für das
Thema Ernährung sensibilisieren und zugleich begeistern, Impulse für einen gesunden
Lebensstil geben, sowie die Vielfältigkeit der Ernährung aufzeigen wolle. Nicht zuletzt sollen durch diese Veranstaltung Verbraucher und Erzeuger zusammengebracht
werden. HDin Elisabeth Ruhland betonte, dass die Menschen wieder mehr Wert auf
einheimische und ursprüngliche Lebensmittel legen sollten. Schwerpunkte der Bayeri-
17
schen Ernährungstage sind schließlich gesundheitsförderliche und nachhaltige Lebensmittel, die Regionalität und auch die Wertschätzung von Lebensmitteln.
Auch MdB Karl Holmeier, Kreisbäuerin Johanna Fischer sowie stellvertretender
Landrat Fritz Winkelmann hoben in ihren Grußworten die Lebensmittelverschwendung und -Wertschätzung hervor.
In der Kocharena schauten Netzwerkpartner und Multiplikatoren den Akteuren auf die
Finger, welche als Meister ihres Faches agierten.
Thomas Laubmeier, Gasthaus „Zum Deutschen Eck“ in Steinlohe und „Landgenuss
Bayerwald“, bereitete aus dem Fleisch von seinen Angusrindern Rinderfilet zu.
Christine Klein, Hauswirtschaftsmeisterin in der Altenmarkter Mühle, zeigte die
Zubereitung vom „nackerten Zwirl“. Dazu gab’s Wildfrüchte-, Curry- oder süße Beerensoße.
Christine Wutz, VlF-Landesvorsitzende und bekannt aus der BR Landfrauenküche,
hatte sich für Schweinelendchen mit sommerlicher Füllung entschieden.
Franz und Angela Gebert, Fisch-Direktvermarkter aus Pemfling, räucherten Forellenfilet in der Pfanne. Außerdem servierten sie einen Aufstrich aus Quark und Räucherfisch.
Anita Rohrmüller vom Chamer Schmankerl Service, Hauswirtschaftsmeisterin, servierte Beerentorte im Glas, bestehend unter anderem aus Frischkäse, Sahne, Erdbeeren
und Himbeeren.
Ludwig „Lucki“ Mauerer, ein aus dem Fernsehen bekannter Koch, hat dieses
Schaukochen kurzweilig und sehr professionell moderiert.
Auch an die weniger Betuchten wurde an diesem Tag gedacht. Was die Gäste spendeten, ging an die Chamer Tafel, immerhin ein Gesamtbetrag von 950,- €. Möglich wurde dies durch das Sponsoring von Sparkasse, Raiffeisenbank und dem Further
Schlachthof.
Mit einem regionalen Buffet, gegrilltem Spanferkel von Thomas Schmaderer, Heidersberg, und bei Musik von Franz Adam, Warzenried, ließ man diese erfolgreiche
Veranstaltung in der Altenmarkter Klostermühle gemütlich ausklingen.
Bilder 15 und 16: HDin Elisabeth Ruhland bedankte
sich mit frischem Bauernbrot bei allen Akteuren. v.l.:
Franz Gebert, Christine Wutz, Christine Klein, Anita
Rohrmüller, Thomas Laubmeir und Lucki Mauerer;
(re.) Gekonnt moderierte Lucki Mauerer die „Arena“
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Maria Schmitz
Erlebnis Bauernhof – ein Lernort für Schulklassen
Zahlreiche Aktionen zum Thema „Erlebnis Bauernhof“ haben auch im Dienstgebiet
des Amtes stattgefunden. Für uns besonders positiv war, dass die 500. BesucherKlasse bayernweit, die auf einem Bauernhof war, die 4. Klasse der Wolfram-von
Eschenbach-Volksschule in Runding war.
Groß war die Freude bei den Kindern der 4. Klasse, als Ihnen der Behördenleiter vom
Amt, Georg Mayer, zusammen mit der Beauftragten für dieses Programm, Frau Renate Schedlbauer, den Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überreichte. Im April haben die Kinder der 4. Klasse der
Volksschule in Runding den Bauernhof der Familie Höpfl in Riedhof bei Zandt besucht, und waren somit die 500. Klasse, die einen Erlebnisunterricht auf dem Bauernhof absolvierten.
Als Preis haben sich die Schüler einen zusätzlichen Aufenthalt auf einem Bauernhof
gewünscht und unter den 15 Erlebnis Bauernhöfen im Landkreis Cham den Knallerbsenhof in Aukenzell ausgewählt.
Lernen – Erleben – Aktiv Sein auf dem Knallerbsenhof
LLD Georg Mayer konnte zu dem Erlebnisprogramm in Aukenzell nicht nur die
Lehrkräfte und Schüler der 3. und 4. Klasse der Wolfram-von EschenbachVolksschule in Runding begrüßen, sondern auch noch zahlreiche Gäste.
Neben der Betriebsleiterfamilie Kremer waren auch Kreisbäuerin Johanna Fischer und
Herrn Bürgermeister Thomas Dengler auf den Hof gekommen. Alle Anwesenden
erwarteten mit Spannung, was der Knallerbsenhof alles zu bieten hat. Diesmal erlebten die Kinder einen etwas „anderen Bauernhof“, mit Ziegenhaltung, Biohennen im
Freigehege, Esel, Schweinen und vielen Kleintieren. Besonders lecker war natürlich
die Brotzeit mit den eigenerzeugten Produkten.
Bild 17: Waren sofort beste
Freunde: Die Schulkinder
aus Runding und die Ziegen
vom Knallerbsenhof
Aktionen mit der Jugendbildungsstätte auf dem Großeiberhof
Die Jugendbildungsstätte Waldmünchen ist schon immer ein wichtiger Partner
des Erlebnisbauernhofes von Matthias Eiber. In den vergangenen Jahren haben schon viele Klassen und Jugendgruppen unter der Betreuung von Hein
Urban den Hof besucht und an einer Erlebnisführung teilgenommen.
Dieses Jahr hat die Jugendbildungsstätte das Projekt „Erlebnis Bauernhof“
vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fors19
ten zum Anlass genommen und den Erlebnisunterricht am Grosseiberhof in
das Angebot für Schulklassen mit aufgenommen.
Sieben Klassen aus unterschiedlichen Regionen in Bayern haben dieses Angebot bereits genutzt und verbinden ihren Aufenthalt in Waldmünchen auch mit
einem Erlebnisunterricht auf dem Bauernhof in Hocha. Hautnah können hier
die Kinder einen Bauernhof mit allen Sinnen erleben.
Bilder 18 und 19: In
Begleitung von Betreuer
Hein Urban kamen die
Kinder auf den Großeiberhof. Alles Wissenwerte zur Milcherzeugung und zur Milchviehhaltung erfuhren die
Kinder aus dem Mund
von Mathias Eiber.
Renate Schedlbauer
Lehrerfortbildung zum Jahresthema:
Nachhaltige Ernährung und Lebensmittel verantwortungsvoll genießen
Im Juni hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die Fachlehrerinnen der Schulen im Landkreis eine Lehrerfortbildung zum Thema: „Nachhaltige Ernährung und Lebensmittel verantwortungsvoll genießen“ eingeladen. Zu dieser Veranstaltung konnten zahlreiche interessierte Lehrkräfte begrüßt werden. Ein besonderer
Gruß galt der Schulrätin Frau Gerda Bräuer.
Nach der Begrüßung durch Frau Elisabeth Ruhland referierte Frau Nüsslein (Dipl.
oec. troph.) zum Thema „Nachhaltige Ernährung – Essen für die Zukunft“. Im Anschluss daran wurde von Frau Maria Schmitz eine Zusammenfassung des Films „We
feed the world“ gezeigt. Dieses Filmmaterial eignet sich hervorragend zur Sensibilisierung der Schüler für dieses Thema. Auch die Filme „Unser täglich Brot“ und
„Taste the waste“ wurden noch kurz vorgestellt. Erstaunlich war dabei, dass auch die
Lehrkräfte ganz ergriffen waren.
Nach der Theorie wurden die Teilnehmer zu einem vorbereiteten „Nachhaltigen Büffet“ eingeladen. Bevor sie die Speisen und Getränke verkosten durften, wurden sie
hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit informiert. Bei der Rezeptauswahl wurde versucht,
besonders solche Gerichte auszuwählen, die „Saison“ haben. Sie sollten besonders für
Kinder und Jugendliche attraktiv sein und ohne großen Aufwand mit den Schülern
hergestellt werden können. Die Lebensmittel, die für das Büffet verwendet wurden,
kamen ausschließlich aus der Region oder aus dem fairen Handel. Denn den Schülern
soll vermittelt werden, dass sie durch ihren täglichen Einkauf von Lebensmitteln nicht
nur die Ernährung und damit unsere Gesundheit, sondern auch auf die Umwelt, die
soziale Gesellschaft und die faire Wirtschaft mit beeinflussen. Als Verbraucher sind
wir gefordert, durch unseren Einkauf, durch die Verarbeitung und durch einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln eine nachhaltige Ernährung für uns selbst und
die nächsten Generationen zu praktizieren.
20
Im Anschluss wurde das Rezeptkompendium vorgestellt. Auch nachhaltige Ernährung
kann cool und lecker sein.
Anschließend stellte Frau Maria Schmitz einen Lernzirkel zu diesem Thema den Lehrern vor und sie durften – wie die Schüler – mit dem Laufzettel die sieben Stationen
durchlaufen. Wir waren in dieser Zeit für die Fragen da und es ergab sich so manche
Diskussion. Anschließend erhielten sie die Lösung.
Bereits in der Lehrerfortbildung wurde der Lernzirkel als Verleihpaket vorgestellt. In
Kisten verpackt, mit genauer Aufbauanleitung und dem Laufzettel als pdf zugemailt,
kann dieser selbständig von einer Schule aufgebaut und durchgeführt werden. Rückmeldungen von Schulen, die den Lernzirkel bereits ausgeliehen haben, waren durchwegs sehr positiv: leicht aufzubauen, leicht durchzuführen, begeisterte und nachdenkliche Schüler.
10 Jahre Chamer Schmankerlservice
Die fünf Damen des Chamer Schmankerlservice (CSS) hatten im Juli einen
guten Grund zu feiern.
Die Jubiläumsfeier fand in kleinem Rahmen am Chamer Bauernmarkt statt.
Die Bauernmarktbesucher hatten an diesem Tag die Möglichkeit kleine Geschenke aus der Schmankerlküche, wie Kuchen im Glas, verschiedene Gewürzmischungen usw. zu erwerben und mit den Damen anzustoßen.
Anlässlich ihres Jubiläums übergaben die Unternehmerinnen eine Spende an
Frau Andrea Löffler zugunsten „Bürger helfen Bürgern“.
Sie bedankten sich ganz herzlich bei ihren Kunden für das entgegengebrachte
Vertrauen in den letzten 10 Jahren. Der Chamer Schmankerlservice wurde vor
10 Jahren durch eine Ideenbörse zum Thema „Einkommensalternativen für
Bäuerinnen“ des Amtes gegründet und hat sich inzwischen als feste Adresse
für die verschiedensten Festivitäten etabliert. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gratuliert dem Chamer Schmankerlservice ganz herzlich zu ihrem unternehmerischen Erfolg und wünscht weiterhin viel Glück.
Maria Schmitz
Bild 20: (v.l.) Irmgard Kagermeier, Elisabeth Ruhland,
Georg Mayer, stellv. Bgm.
Christa
Strohmeier-Heller,
Andrea
Löffler,
Maria
Schmitz, Annemarie Schollerer, Martina Reitinger, Maria
Ruhland und Anita Rohrmüller
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Aktuelles aus dem Sachgebiet L2.2, Landwirtschaft
Schlusstermin beim EIF-Förderprogramm am 30.09.2013
Die Förderperiode für das EIF 2013 geht am 30.09.2013 zu Ende. Noch werden Stallungen, die den Vorgaben der besonders artgerechten Tierhaltung
entsprechen, mit bis zu 35 % gefördert. Normale Stallbauten, sowie Maßnahmen aus dem Bereich der Einkommenskombinationen (Diversifizierung) werden mit 25 % gefördert. Die Anträge werden nach Verfügbarkeit der Haushaltsmittel nach dem Auswahltermin Mitte Oktober bewilligt oder abgelehnt.
Kleinere Maßnahmen müssen bis Mitte 2015 und große Vorhaben bis Ende
2016 fertig gestellt und abgeschlossen sein. Zeitgleich läuft der Antragszeitraum für das Sonderprogramm „Tierschutz und Anpassung an den Klimawandel“ (EIF-E) im September aus. Hier können Anpassungen an die Vorgaben
des ökologischen Landbaus wie z.B. und Ausläufe für Nutztiere gefördert
werden, die bis Ende 2014 abgeschlossen sein müssen.
Als Fazit ist festzustellen: Wer bereits über Planungen für einen Stallbau, umbau, oder eine Einkommensalternative und über die notwendigen Fördervoraussetzungen verfügt, sowie eine zügige Maßnahmenabwicklung schafft,
sollte die guten Förderkonditionen 2013 nutzen.
Herr Heinrich Gierl, Tel. 09971 485-203, und Frau Claudia Hierstetter, Tel.
09971 485-208, vom AELF Cham werden Sie bei Nachfragen und bei der
Antragstellung beraten.
Heinrich Gierl
Tagesseminar für Bäuerinnen
„ZWISCHEN GLÜCK UND WAHNSINN - LEBEN IN BALANCE. WIE
GEHT DAS AUF DEM HOF?“
Burnout wird auch in der Landwirtschaft immer mehr zum Problem. Hauptursache dafür ist das zunehmende Ungleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und Privatleben. Bäuerinnen haben nicht nur das ganze Jahr über
viel Arbeit, sie sehen sich auch mit ganz speziellen Herausforderungen konfrontiert:
 Das Zusammenleben und Arbeiten mehrerer Generationen
 Der Beziehungspartner ist oft auch Arbeitgeber
 Ständig steigende Anforderungen
 Immer mehr zusätzliche Standbeine
In diesem Seminar werden Sie die Ursachen von stressbedingten Erkrankungen kennen lernen, sowie wirksame Strategien, um diesen vorzubeugen.
Lernen Sie, wie Sie im Alltag eine gute Balance für Ihr Leben finden und hal22
ten. Humor und Lachen sind die besten Gesundmacher. Wir werden an diesem
Tag auch viel zu lachen haben.
Das Seminar findet am Dienstag, 26.11.2013 im Hotel Randsberger Hof von
9.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt. Die Kosten betragen 60,- €. Seminarleiterin ist
Frau Petra Steffen. Anmeldungen am AELF Cham unter Tel: 09971 485-0
Claudia Hierstetter
Teilnehmer des Bildungsprogramms Landwirt (BiLa) verabschiedet
In einer kleinen Feierstunde verabschiedete das AELF Cham die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des BiLa-Kurses 2011/2013. BiLa ist das Fortbildungsprogramm für Hofnachfolger mit außerlandwirtschaftlicher Erstausbildung, die sich landwirtschaftliches
Grundwissen aneignen wollen, um den elterlichen Betrieb (meist) im Nebenerwerb
weiterzuführen. Behördenleiter Georg Mayer konnte dazu neben den Teilnehmern
auch BBV-Kreisobmann Josef Wutz und den stellvertretenden VLF-Vorsitzenden
Michael Scherr, sowie Kursleiter Bernhard Meier und einige Lehrkräfte im Gasthaus
Wirts-Wast in Grafenkirchen begrüßen. In insgesamt mehr als 40 Abendeinheiten, die
sich über die zwei Winter erstreckten, eigneten sich die 32 Teilnehmer, darunter 4
Damen, das Wissen an, das sie für die Führung ihres landwirtschaftlichen Betriebes,
den sie in der Regel im Nebenerwerb weiterführen werden, benötigen. Es ging um die
Grundlagen der Pflanzenproduktion, die Sachkunde im Pflanzenschutz, die betriebswirtschaftlichen Grundlagen, die Produktionstechnik in der Milchviehhaltung,
Jungrinderaufzucht, Rindermast, um den Getreidebau, den Ackerfutterbau, die Grünlandbewirtschaftung, sowie um die Grundlagen der Unternehmensführung. Man kann
also den Hut vor den Kursteilnehmern ziehen, welchen Ehrgeiz sie neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit am außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplatz für ihren landwirtschaftlichen Betrieb gezeigt haben. Die Anforderungen in der Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes, egal ob im Haupt- oder Nebenerwerb, sind in der heutigen Zeit
vielfältig und umfangreich. Zugleich erwartet die Gesellschaft von den Landwirten als
Erzeuger von Nahrungsmitteln und als Landschaftspfleger ein hohes Maß an Fachkunde. Auch BBV-Kreisobmann Josef Wutz und Michael Scherr vom VlF lobten den
Willen der BiLa-Teilnehmer. „Sie müssen das Handwerk beherrschen, nur so können
Sie die Zukunft mitgestalten“, waren sich alle Redner einig. 10 Teilnehmer haben sich
für die Abschlussprüfung Landwirt angemeldet. Für diese begannen wenige Tage
später die Abschlussprüfungen, bei denen sie gemeinsam mit den „regulären“ Azubis
ihr Wissen und Können in Theorie und Praxis unter Beweis stellen müssen.
Als Bestätigung für die Teilnahme am BiLa-Kursprogramm überreichte LLD Georg
Mayer zusammen mit LOR Bernhard Meier, Kreisobmann Josef Wutz und Michael
Scherr vom VlF die Teilnahmeurkunde.
Der nächste BiLa-Kurs startet im Oktober 2013. Es liegen bereits sehr viele Anmeldungen vor. Ein paar Plätze sind noch frei. Interessenten sollte sich umgehend
beim AELF melden. Weitere Informationen zum BiLa Programm erhalten Sie am
AELF bei Herrn Bernhard Meier.
23
Bild 21: Zum Gruppenfoto versammelten sich die anwesenden BiLaAbsolventen zusammen mit LLD Georg Mayer, LOR Bernhard Meier, Kreisobmann Josef Wutz, Michael Scherr vom VlF und den anwesenden Lehrkräften.
Bernhard Meier
Neues Beratungsangebot im Landkreis Cham
Die Beratungsfamilie hat Zuwachs bekommen.
Peter Schießl steht ab sofort als Berater auch für die
Landwirte im Landkreis Cham zur Verfügung.
Im Rahmen der Verbundberatung übernimmt
Schießl in Abstimmung mit dem AELF in Cham
Beratungsfragen rund um die Themen:
•
Arbeitswirtschaft
Bild 22: Peter Schießl
•
Betriebszusammenarbeit
aus Fuhrn
•
Mechanisierung
Peter Schießl bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und Biogasanlage in Fuhrn bei Neunburg v. W.. Heuer konnte er
in Weihenstephan seinen Masterstudiengang Agrarmanagement abschließen.
Der Agrarmanager wird jetzt vom Kuratorium Bayerischer Maschinenringe
zum Berater weitergebildet. Das Beratungsangebot unter dem Dach des MRConsult richtet sich speziell an den Wünschen und Zielen der Betriebsleiterfamilie aus. Nach einem ersten, kostenlosen Besichtigungstermin auf dem
Betrieb werden zusammen mit den Entscheidungsträgern des Betriebes Zukunftskonzepte zu den genannten Schwerpunkten erarbeitet. Bei Interesse
besteht die Möglichkeit sich an den MR Cham oder direkt an Peter Schießl zu
wenden: Mobil: 0160-97534362 oder E-Mail: [email protected]
Peter Schießl
24
Landwirtschaft diesseits und jenseits des Brenner – Lehrfahrt der Landwirtschaftsschule Cham nach Südtirol:
Nach Südtirol führte Mitte Juni 2013 eine interessante Lehrfahrt der Landwirtschaftsschule Cham. 19 Studierende des zweiten Semesters und 3 Studierende des Abschlussjahrgangs aus dem Frühjahr 2012 informierten sich vom 18. bis 20. Juni 2013
über die Landwirtschaft in Südtirol. Organisiert und geleitet wurde die Lehrfahrt von
den Lehrkräften Wolfgang Alt und Claudia Hierstetter. Die Studierenden des zweiten
Semesters fertigten von den einzelnen Betriebsbesuchen Protokolle an, aus denen
auszugsweise der nachfolgende Lehrfahrtbericht zusammengestellt wurde.
Auf der Hinreise war das erste Ziel unserer dreitägigen Lehrfahrt nach Südtirol der
Betrieb der Firma „Hetwin Automation Systems GmbH“ (www.fütterungsroboter.at).
Josef Hetzenauer, Landwirt und Gründer der Firma „Hetwin“, bewirtschaftet mit seiner Familie einen Betrieb mit 30 ha LF und 20 ha Wald. Im Stall werden 50 Milchkühe plus Nachzucht gehalten. Während die Kühe ganzjährig im Stall gehalten werden,
geht das Jungvieh im Sommer auf die Alm. Zum Testen und Demonstrieren der Produkte aus der Firma Hetwin baute der Betrieb Hetzenauer 2012 einen Demonstrationsstall, in dem die gesamte Produktpalette eingebaut ist. Diese besteht aus einem Fütterungsroboter, einem Einstreuroboter, Kraftfutterautomaten, Futterschieber und einem
Spaltenreinigungsroboter. Außerdem sind verschiedene Liegeboxenvarianten und ein
Melkroboter der Firma Lemmer-Fullwood eingebaut. Wir wurden von Herrn Hetzenauer persönlich durch den Betrieb geführt und er erläuterte uns die gesamte Automatisierung des Stalles im Detail. Besonderes Merkmal im Stall ist eine Aussichtsplattform zur Tierkontrolle und Stallbeobachtung über dem Melkroboter, die als Almhütte
dargestellt ist.
Bild 23: Die Studierenden der
LWS Cham waren beeindruckt
vom hochtechnisierten Stall des
Betriebes Hetzenauer (links) in
Langkampfen (Inhaber der Fa.
Hetwin Automation Systems
GmbH).
Als zweites Tagesziel besuchten wir die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in
Salern in der Nähe von Brixen. Die Fachschule Salern ist eine Landwirtschaftsschule
im Alpinen Raum. Herr Karl Gallmetzer, Lehrer für Viehwirtschaft und auch zuständig für Beratung und Erwachsenenbildung im Bereich Viehwirtschaft und Fütterung,
führte uns durch die Fachschule sowie den angegliederten landwirtschaftlichen Betrieb "Bruggerhof - Salern". Die Ausbildungszeit in Schulform beträgt 3 Jahre. Zurzeit
sind es 100 Schüler. 80 Schüler davon wohnen derzeit im dazugehörigen Internat.
Herr Gallmetzer führte uns durch die Räumlichkeiten der Schule und zeigte uns den
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dazugehörigen landwirtschaftlichen Biobetrieb. Bei einer Höhenlage von 750m über
NN und einer Jahresniederschlagsmenge von 700 – 800 mm bewirtschaftet der Betrieb
12 ha Grünland und 10 ha Wald. Der Betrieb hält 15 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 7500 kg. Besonderes Kennzeichen der Viehhaltung
ist, dass die Kühe im Sommer nach dem System der Kurzrasenweide gehalten werden.
Ein Teil der Milch wird in der hofeignen Käserei verarbeitet. Die Jungrinder sind den
Sommer über auf einer Alm. Der Betrieb möchte künftig in die Schafmilchproduktion
einsteigen. Vor kurzem investierte der Betrieb in eine moderne Heutrocknungsanlage.
Den Betrieb bewirtschaften zwei Mitarbeiter. Nach der Führung bezogen wir die
Zimmer des Internats, wo wir auf unserer Lehrfahrt übernachteten.
Am zweiten Tag unserer Lehrfahrt stand gleich morgens der Besuch des Betriebes
Salmseinbiohof in Völs am Schlern an. Der Hof bewirtschaftet eine Fläche von 15 ha
Grün- und Ackerland, sowie 15 ha Wald und 45 ha Almfläche. Sein Einkommen erwirtschaftet der Betrieb zu je einem Drittel von der Landwirtschaft, Urlaub auf dem
Bauernhof und Direktvermarktung. Zusätzlich hat er eine Photovoltaikanlage mit 35
KW und im Winter fährt der Betriebsleiter überbetrieblich im Winterdienst.
Der Salmseinhof hat Mutterkühe, Schweine, Ochsen, Stiere, Schafe und Pferde, die
den Sommer über auf der Alm weiden. Auf der Ackerfläche baut die Familie Kritzinger Kartoffeln, Winterweizen, Ackerbohnen und Roggen an. Die erzeugten Produkte
werden entweder direkt im eigenen Hofladen vermarktet oder an ein nahegelegenes
Bio-Hotel geliefert. Die 15 ha LF rings um den Betrieb können bewässert werden. Der
Betriebsleiter hat eine Technik entwickelt, mit der er auch seine Gülle ausbringen
kann. Die Ferienwohnungen werden auch biologisch geführt und wurden mit Holz,
Kalk und Lehmputz errichtet. Sie sind unter anderem behindertengerecht und Haustier
freundlich eingerichtet. Der Preis pro Apartment beträgt zwischen 40,- und 150,- € pro
Tag, je nach Größe und Jahreszeit. In der Direktvermarktung verkauft der Betrieb
Käse, geräuchertes Fleisch und Speck, Öle, Kaffee, Brote, Wein, Marmelade und
verschiedene Getreidesorten.
Bild 24: Der Biobetrieb Salmseinhof hat
eine traumhafte Lage direkt am Fuße des
Schlern (Bildhintergrund) und ist somit
prädestiniert für Urlaub auf dem Bauernhof. Daneben erwirtschaftet Martin
Kritzinger (rechts mit typischer Südtiroler Schürze) zusammen mit seiner Familie ein Einkommen über die Landwirtschaft und die Direktvermarktung von
Fleisch, Kartoffeln und Gemüse.
Im Anschluss an die Betriebsführung hatte der Salmseinhof in Zusammenarbeit mit
dem Bio-Hotel ein vorzügliches Mittagessen aus eigener Produktion vorbereitet, das
uns sehr gut schmeckte.
Bei unserer Lehrfahrt nach Südtirol besuchten wir am Mittwoch, 19.06.2013
nachmittags die Obstgenossenschaft (CAFA) in Meran. Die Führung durch die
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Obstgenossenschaft CAFA machte der Qualitätsleiter des Betriebes Karl
Gamper. Der Betrieb beschäftigt saisonbedingt rund 100 bis 110 Mitarbeiter,
davon vorwiegend Frauen. Zu sehen gab es die Lagerung der von den Obstbauern gelieferten Äpfel. Die Äpfel werden in Kisten in Kühlzellen bei +1°C
gelagert; die Herkunft jeder einzelnen Kiste ist eindeutig nachvollziehbar. Die
Auszahlungspreise werden nach der Qualität der Äpfel (Größe, Farbe und Beschaffenheit) festgelegt. In der Betriebshalle werden die Äpfel verpackt, was
bis auf ein paar wenige Handgriffe vollautomatisch von statten geht. Der Betrieb hat zwei Verpackungsmaschinen, die einen Gesamtwert von 3,5 Mio. €
haben. Um eine schonende Beförderung der Äpfel zu ermöglichen, wird bei
der Sortieranlage eine Wasserstraße eingesetzt. Verpackt werden die Südtiroler Äpfel je nach Kundenwunsch in Holz- oder Kartonkisten.
Die Hauptabnehmerländer sind Italien und Deutschland. Zu kaufen gibt es
diese Qualitätsäpfel bei REWE, EDEKA, Kaufland und vielen weiteren Einzelhandelsketten.
Nach der Führung durch die Obstgenossenschaft CAFA bekamen wir eine
Führung durch einen typischen Südtiroler Obst- und Weinbaubetrieb, den
„Ladurnerhof“ der Familie Margesin in Lana. Der Betrieb bewirtschaftet 15 ha
und davon sind 5 ha zugepachtet. Hauptstandbein ist der Obstbau und nebenbei bewirtschaftet er noch 1 ha Rebfläche. Die Höhenlage der Obst und Weingärten beträgt 280 bis 300 m über NN. Neben den Familienarbeitskräften (Vater, Mutter und Sohn) sind in der Saison noch bis zu 12 Arbeitskräfte aus Osteuropa oder Studenten am Betrieb. Die Entlohnung liegt bei 7,- € in der Stunde, Verpflegung und Unterkunft sind zum Teil dabei. Der Pachtpreis pro ha
Obstfläche liegt bei 3500,- bis 5000,- €. Es gibt ca. 8000 Obstbaubetriebe in
Südtirol. Um vom Obstbau alleine leben zu können, werden heute ca. 5 bis 6
ha Apfelanbaufläche benötigt. Der Arbeitsaufwand pro ha liegt bei ca.500
Akh. Die Hauptsorten des Betriebes sind Gala, Fuji und Pink Lady, zudem
werden aber noch weitere 7 Sorten angebaut. Der Ertrag von einem ha Apfel
liegt bei ca. 60 Tonnen. 100% der Obstfläche des Betriebes sind bewässerbar
(Tropfenbewässerung mit 2 mm pro Tag). Zum Schutz vor Frost in der Blüte
und Hagel hat der Betrieb eine Kronenbewässerung (4 mm pro Tag) und 90%
seiner Fläche sind mit Hagelnetzen überspannt. Uns beeindruckte vor allem
die hohe Intensität (bis Mitte Juni bereits 20 Fungizidbehandlungen gegen
Apfelschorf), sowie der enorme Investitions- und Arbeitsbedarf des Obstbaues.
27
Bild 25: Mit einem „Bayerwalddiesel“
bedankten sich die Studierenden bei
Herrn Margesin (Betriebsleiter des
Ladurnerhofes) für die interessante
Führung durch die Obst- und Weingärten des Betriebes. Wir konnten erfahren, dass Apfelanbau eine ziemlich
zeit- und kostenintensive Kultur ist.
Am Donnerstag, den 20.06.2013, besuchten wir mit der gesamten Klasse den Betrieb
von Michael Ralser in Mauls bei Sterzing. Nach der Begrüßung durch den Betriebsleiter schilderte Herr Herbert Lang (Geschäftsführer des Südtiroler Rinderzuchtverbandes) die aktuelle Situation der Milchwirtschaft und Rinderzucht in Südtirol. Anschließend stellte uns Michael Ralser seinen Betrieb vor, der mit 13,5 ha LN und 30 ha
Eigenwald für die Region eine beachtliche Größe hat. Er erläuterte uns, dass in seinem
Betrieb die Grundfutterleistung an erster Stelle steht. Sie ist mit 6500 kg/Kuh und Jahr
sehr beachtlich. Seine Holstein Kühe geben im Schnitt 9000kg Milch/Jahr bei 4,4%
Fett und 3,6 % Eiweiß. Nach der Besichtigung des Milchviehstalls zeigte uns Michael
Ralser die 2010 erbaute Heutrocknung und die Hackschnitzelheizung. Die Heutrocknung baute er, um die hohe Grundfutterqualität und -leistung zu sichern. Getrocknet
wird das Heu mit dem 350 KW Hackschnitzelofen, mit dem er zudem auch noch 10
Häuser über ein Fernwärmenetz versorgt.
Der Betrieb Josef Mayr (Hofname Gugges) in Freienfeld liegt im Eisacktal bei Sterzing. Zurzeit sind vier Familienarbeitskräfte und eine Fremdarbeitskraft für die Betriebsabläufe zuständig. Die 23 ha Betriebsfläche gliedern sich in 17 ha eigenes Grünland und 6 ha Wald. Das Grünland wird zu 100% in 5 Schnitten siliert. Der stark
überbelegte Milchviehstall mit 133 Liegeplätzen und 80 Fressplätzen beherbergt auch
die weibliche Nachzucht. Derzeit werden 155 melkende und 15 trockenstehende Holstein-Kühe in Tiefboxen versorgt. Der Stalldurchschnitt beträgt über 9000 kg Milch
bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß. Im seitlichen Anbau sind die Kälber und das 28er
Melkkarusell mit Tankraum (5000 l und 6000 l) untergebracht. Nicht nur Kraftfutter
(Soja, Raps, Leinkuchen, Mais und Gerste), sondern auch Grundfuttermittel (Silomais,
Luzerneheu, Stroh) werden aus Oberitalien (in der Nähe von Vicenza) zugekauft.
Schade ist, dass der durch wöchentliches Einstreuen anfallende Stallmist von 2000
cbm pro Jahr an die umliegenden Obstbauern verschenkt werden muss. Die Dächer
des Milchviehbetriebes werden außerdem noch mit einer 334 KW Photovoltaikanlage
genutzt. Diese wurde 2009 installiert.
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Bild 26: Einen so großen und intensiven
Milchviehbetrieb, wie den Betrieb „Gugges“ in Freienfeld, hätten wir im gebirgigen Südtirol nicht erwartet. 160 Milchkühe mit 28er Melkkarusell sind ja auch bei
uns nicht alltäglich. Sohn Patrick Mayr
(links) führte uns durch seinen Betrieb.
Auf der Rückreise nach Deutschland hatten wir auf der Autobahn zwei Stunden Stau.
Dies war bei 33°C kein Spaß, vor allem weil dadurch unser Zeitplan erheblich durcheinander geworfen wurde und wir verspätet beim letzten Betrieb unserer Lehrfahrt
(Betrieb Hell in Ginsahm bei Bruckmühl) ankamen.
Trotz unserer Verspätung wurde unsere Gruppe sehr herzlich von der Familie Hell
empfangen. Die Familie trat uns sehr offen und engagiert entgegen und präsentierte
uns ihren Betrieb. Der Betrieb Hell liegt in einer Höhenlage von 500m und ist mit
einer LF von 32 ha ausgestattet. Davon sind 7 ha Mais, 3 ha Klee und 21 ha Wiesen.
Hinzu kommen 14 ha Wald. 2011 wurde mit dem Bau des Milchviehstalls mit Melkroboter und Spaltenroboter für 74 Kühe begonnen. Dieser wurde mit einer Förderung
von 35% gebaut und im August 2012 fertiggestellt. Zurzeit sind 52 Kühe im Stall, von
denen 45 Kühe zu melken sind. Durch den neuen Stall konnte die jährliche Milchleistung jeder Kuh von 7300 l auf 8000 l gesteigert werden. Ebenso wurde die Zellzahl
seit Einführung des Melkroboters, mit dem auch die Leitfähigkeit pro Viertel gemessen werden kann, von 150 auf 46 reduziert. Darüber hinaus ist in diesem hochtechnologischen Stall ein Spaltenroboter von der Firma Lely zu finden.
Die Lehrfahrt war gut organisiert und fachlich wie kulturell sehr abwechslungsreich.
Vor allem die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Betriebe für Neues sowie deren
Zielstrebigkeit und Überzeugung beeindruckten uns stark. Wir, die Studierenden des
zweiten Semesters der Landwirtschaftsschule Cham, wünschen uns, dass auch in den
kommenden Jahren, derartige Lehrfahrten angeboten werden. Dabei können wir sehr
viel lernen. Danke!!!!
Die Studierenden des zweiten Semesters der LWS Cham
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Aktuelles aus dem Bereich Forsten
9. Bayerischer Waldbesitzertag am 18. September in Freising
Zum 9. Bayerischen Waldbesitzertag am Mittwoch, 18. September 2013 sind
alle Waldbesitzer und Interessenten herzlich eingeladen. Nach der Eröffnung
durch Staatsminister Helmut Brunner folgen eine Reihe interessanter Fachvorträge zu verschiedenen Themen. Weitere Informationen finden Sie unter
www.lwf.bayern.de. Anmeldungen bis 10. September bitte an die LWF. Die
Tagungsgebühr beträgt 15,- € bzw. 10,- € für Mitglieder im Förderverein.
Machen Sie mit bei der
„Aktion 13.000“
Nähere Informationen erhalten Sie beim:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten,Bereich Forsten
Ölbergstraße 3
93449 Waldmünchen
Tel.: 09972/94302-0
www.aelf-ch.bayern.de/forstwirtschaft
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40-jähriges Jubiläum der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz
Vor 40 Jahren fand die Gründungsversammlung der Forstwirtschaftlichen
Vereinigung Oberpfalz (FVO) statt.
Seit den Anfängen der Selbsthilfeeinrichtung im Jahr 1973 zur Überwindung
der Nachteile des kleinstrukturierten Privatwaldes entwickelte sich ein Zusammenschluss, der in den letzten Jahren mehrere Millionen Festmeter Holz
aus dem Privatwald zusammengefasst und erfolgreich vermarktet hat. Die
Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Waldbesitzervereinigungen und
Forstbetriebsgemeinschaften war stets gut und vertrauensvoll.
Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde die Notwendigkeit der Holzmobilisierung im Privatwald angesprochen, um die bestehenden Kapazitäten in der
Säge- und Holzindustrie mit dem nachwachsenden Rohstoff zu versorgen.
Eine aktive und nachhaltige Nutzung der Wälder bedeutet auch eine Wertsteigerung der Wälder. Es entstehen stabile und gemischte Waldbestände, die
weniger anfällig gegenüber Kalamitäten sind. Gleichzeitig schaffen diese ein
reichhaltiges Warenlager und senken das Betriebsrisiko vor dem Hintergrund
der nach jetzigem Wissenstand prognostizierten Klimaänderung.
Die Festansprache hielt Forstminister Helmut Brunner, der aus der Sicht des
Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf die strategischen Grundsätze der Forstpolitik einging. Er betonte die Wichtigkeit der
bayerischen Selbsthilfeeinrichtungen. Dabei hob er die bisher geleistete Arbeit
besonderes lobend hervor. Er sicherte den Forstlichen Zusammenschlüssen
auch für die Zukunft die Unterstützung der Staatsregierung zu.
Die Forstwirtschaftliche Vereinigung sieht weiterhin ihre Hauptaufgabe in der
Bündelung der Holzmengen ihrer Forstlichen Zusammenschlüsse. Weiterhin
wird sie sich in der verstärkten Netzwerk- und Lobbyarbeit für die Interessen
des Waldes und der Waldbesitzer sowie die Stärkung der Cluster Forst und
Holz einsetzen.
Die FVO ist ein wirtschaftlicher Verein mit Sitz in Regensburg und ist der
Dachverband der 25 Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzervereinigungen in der Oberpfalz. Sie vertritt ca. 24.000 Waldbesitzer mit einer Fläche
von 195.000 Hektar Wald. Pro Jahr werden mehrere hunderttausend Festmeter
Holz (aus dem Privat- und Kommunalwald) über die Selbsthilfeorganisation
vermarktet. Eine wichtige Aufgabe für die forstlichen Vereinigungen wird
künftig die Unterstützung der Waldbesitzer bei der Bewirtschaftung ihrer
Wälder sein, da v.a. städtische Waldbesitzer – und das werden immer mehr –
weder über das notwendige Know-how noch über die erforderliche Technik
verfügen.
Wolfgang Scheffelmann
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An den VlF Kreisverband Cham, Schleinkoferstrasse 10, 93413 Cham
Telefax: 09971 485160
Meine Bankverbindung /Adresse hat sich wie folgt geändert:
Mitglied (Name, Vorname): .............................................................................
Geburtsdatum:
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(aktuelle) Adresse:
.............................................................................
Kontonummer (neu):
...................................................
IBAN:
…………………………………
Bankleitzahl:
...................................................
BIC:
…………………………………
Datum und Unterschrift:
.............................................................................
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