Verband für landwirtschaftliche Fachbildung im Kreisverband Cham 93413 CHAM – Schleinkoferstraße 10 Telefon 09971 485-0 – Telefax 09971 485-160 Bankkonto: Sparkasse Cham, Kto.-Nr. 620 009 225 (BLZ 742 51020) Juli 2013 Rundbrief III/2013 Liebe Mitglieder, extremer könnten die Unterschiede beim Wetter kaum sein als in den vergangenen 8 Wochen. Hatten wir Ende Mai bis Mitte Juni noch viel zu viel Niederschläge, teilweise fiel in dieser Zeit rund 1/3 der sonst üblichen durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge, gab es seit Mitte Juni praktisch keinen Regen mehr. Nach Hochwasser, Staunässe und Erosion leiden die Wiesen und der Mais, die Kartoffeln und auch das Getreide zunehmend unter der extremen Trockenheit. Es ist zu befürchten, dass die Erträge bei Grünland und Großteils auch bei Mais relativ schlecht ausfallen werden. Es ist deshalb den Futterbaubetrieben bzw. Biogasbetrieben zu empfehlen, dass sie sich frühzeitig um Ersatzfutter umsehen. Dies kann der Anbau von Zwischenfrüchten jetzt nach der Getreideernte sein oder aber auch der Zukauf von Gras, Silage oder Mais ab Feld. Die Kommission, der Rat und das Europäische Parlament haben am 26. Juni 2013 eine politische Einigung über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik erzielt. Damit sind zwar immer noch viele Detailregelungen offen, aber allmählich wird klarer, wie es künftig weiter gehen wird. Die DZP wird künftig wohl 15 – 20 % niedriger ausfallen als bisher und aufgeteilt sein auf ca. 70 % Basisprämie und 30 % Anteil für das (verpflichtende) Greening. Auch wenn man sich jetzt auf die Grundzüge geeinigt hat, wird die Umsetzung im Detail erst ab 01.01.2015 erfolgen können. Dies bedeutet, dass 2014 ein Übergangsjahr sein wird, in dem grundsätzlich die derzeitigen Regelungen weiter bestehen werden. Sobald mehr Klarheit besteht, werden wir Sie sowohl in unserem VlFRundbrief aber dann auch bei verschiedenen Veranstaltungen genauer darüber informieren. gez. Franz Traurig Vorsitzender gez. Brigitte Stautner Frauenvorsitzende gez. Georg Mayer Geschäftsführer Ehrenvorsitzender Alois Heitzer verstorben Am 18. Mai verstarb unser langjähriges Mitglied und Ehrenvorsitzender Herr Alois Heitzer aus Arnschwang. Schon bald nach dem Besuch der LWS hat sich Herr Heitzer als Mitglied nach der Wiedergründung des VlF ab 1948 im Hauptausschuss aktiv eingebracht. Und ab 1956 war er dann Vorsitzender, zunächst des damaligen Kreisverbandes Cham. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung des eigenen Berufsstandes, und hier insbesondere der jungen Bäuerinnen und Bauern, waren ihm stets ein besonderes Anliegen. Nach den sehr schwierigen Nachkriegsjahren herrschte auch in der Landwirtschaft eine sehr positive Aufbruchsstimmung, dennoch gab es gerade in dieser Zeit auch einen sehr starken Strukturwandel. Sehr viel Fingerspitzengefühl war 1972 nach der Gebietsreform gefragt. Es galt die Kreisverbände aus Roding, Kötzting, Waldmünchen und Cham zusammenzuführen. Herr Heitzer zeigte hier sehr viel Integrationskraft und gewährleistete somit einen guten Start für den „neuen“ VlF-Kreisverband Cham. Zum Ende seiner Zeit als Vorsitzender wurde er deshalb zunächst mit dem silbernen Verbandsabzeichen des VlF und 1980 mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des VlF Cham geehrt. Auch im wohlverdienten „Austrag“ hat sich Herr Heitzer weiter um „seinen“ VlF gekümmert und war am Verbandsgeschehen stets sehr interessiert. Wir vom VlF Cham bedanken uns posthum nochmals ganz herzlich bei unserem Ehrenvorsitzenden für sein überaus großes Engagement. Vergelt’s Gott. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Familientreffen der AGM am Sonntag, 08.09.2013, am Golfplatz in Hillstett am Eixendorfer Stausee Das Sommertreffen der AGM ist diesmal wieder als Familiennachmittag gedacht. Am Sonntag, 08.09.2013, treffen wir uns um 13:30 Uhr beim Golfplatz in Hillstett. Anschließend wird uns unser VlF-Mitglied und Greenkeeper Josef Aumann aus Zillendorf einen kleinen Einblick in das Golfspiel geben und uns v.a. in die Geheimnisse einer perfekten Golfplatzpflege (= Greenkeeping) einweihen. Das hat durchaus viele Parallelen mit normaler Landwirtschaft und ist dennoch „gaaaanz“ anders. Anschließend können wir noch ein wenig am Seeufer entlang wandern oder uns im GH „Salzfriedlhof“ in Hillstett zu Kaffee und Kuchen oder zu einer Brotzeit zusammensetzen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis 04.09.2013 am AELF Cham unter Tel 09971/485-0. Es sind alle Interessenten eingeladen! 2 Hillstett ist entweder von Rötz her über die Straße nach Seebarn erreichbar oder von Neunburg v.W. über die Straße nach Seebarn, durch Seebarn durch Richtung Rötz und hier dann links abbiegen. Tagung zum Thema „Milchviehhaltung nach 2015“ in Neunburg Die Milchquotenregelung läuft am 31. März 2015 aus. Viele stellen sich deshalb die Frage: „Wie geht es mit der Milchviehhaltung danach weiter?“ „Wie entwickelt sich der Milchmarkt?“ „Wie entwickelt sich der Milchpreis?“ Dies sind nur ein paar der Fragen, die unsere Milchviehalter zunehmend interessieren. In einem gemeinsamen Seminar von VlF-Bezirksverband Oberpfalz, Topagrar und LKV wollen wir auf diese Fragen Antworten geben. Das Seminar findet statt am Dienstag, 05.11.2013 ab 09:00 Uhr, in der Schwarzachtalhalle in Neunburg v.W. Kompetente Referenten werden zu den aktuellen Fragestellungen versuchen entsprechende Antworten zu geben. Alle Interessentinnen und Interessenten sind dazu herzlich eingeladen. Deshalb also schon jetzt den Termin vormerken. Bienen und Ziegen im Mittelpunkt des VlF-Meistertreffens Einen interessanten, erlebnisreichen und zugleich erholsamen Tag erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen VlF-Meistertreffen. Um etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben, trafen sich die Teilnehmerinnen bereits am Vormittag um 10.00 Uhr bei der Bio-Imkerei von Thomas Weiß in Zandt. Der Profiimker empfing uns in seinem „Bienenmuseum“ und weihte uns in die Geheimnisse der Imkerei ein. Rund 60.000 „Arbeiterinnen“ arbeiten in einem Bienenvolk für den Imker bzw. die Königin. Die Aufgaben sind ganz genau aufgeteilt vom „Saubermachen“ des Stockes, die Brutpflege, bis hin zum Sammeln des Nektars, ist genau festgelegt, welche Biene welche Aufgabe zu erledigen hat. Dabei wird im Laufe der Zeit auch durchgewechselt. Auch die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft als Befruchter für die Pflanzen wie den Raps und die Sonnenblumen oder besonders im Obstbau wurde von Herrn Weiß herausgestellt. Insbesondere im Obstbau lässt sich der Ertrag durch das Aufstellen von Bienenvölkern auf der Fläche deutlich steigern. Auch Raps und Sonnenblumen bringen bei am Feldrand aufgestellten Bienenvölkern spürbare Mehrerträge. Aber auch die Probleme durch die moderne Landwirtschaft wurden diskutiert. So ist das Nahrungsangebot, sprich die Menge an blühenden Pflanzen, in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. Selbst der Löwenzahn kommt aufgrund der weit verbreiteten Silagewirtschaft kaum noch zum Blühen bzw. nur für sehr kurze Zeit. Herr Weiß wünschte sich aus Sicht der Imker wieder vielfältigere Fruchtfolgen, evtl. den 3 einen oder anderen Blühstreifen am Feldrand oder auch den Anbau von Zwischenfrüchten als Bienenweide und hier vor allem die Phazelia. Seine Bienen gehen auch häufig auf Reisen, z.B. nach Italien in die Toskana, in die östlichen Bundesländer oder in Obstanbaulagen wie Bodensee, Rheinlandpfalz, Altes Land bei Hamburg …. Nach dem Mittagessen im „Land Genuss – Gasthof“ Blasini stand die Besichtigung des Ziegenhofes und Direktvermarktungsbetriebes von Alfons Bergbauer in Anzenberg auf dem Programm. Zunächst führte uns Herr Bergbauer durch das Dorf Anzenberg zur wunderbaren Fatimakapelle, die am 10. August ihr 30jähriges Bestehen feiert. Nach einem kurzen Gebet und Gedenken an die verstorbenen VlF-Mitglieder ging´s zurück zum Hof. Rund 75 Ziegen mit entsprechendem Nachwuchs stehen im Stall der Familie Bergbauer. Sie liefern die Milch, die am Betrieb zu Joghurt, Frischkäse und Schnittkäse verarbeitet wird. Zwischen 800 und 1.000 l Milch gibt eine gute Milchziege im Jahr. Davon wird aber ein Teil für die Aufzucht der Kitze gebraucht. Die Erzeugnisse des Biolandbetriebes sind im Hofladen oder auf verschiedenen Bauernmärkten direkt erhältlich. Seit einiger Zeit bietet der Erlebnisbauernhof Betriebsführungen für Gruppen an. Auch am Projekt „Erlebnis Bauernhof“ für die Grundschulen ist er beteiligt. Natürlich durfte am Schluss eine entsprechende Kostprobe und Brotzeit mit den verschiedensten Produkten vom Betrieb Bergbauer nicht fehlen. Bei guter Verköstigung ließen wir schließlich den interessanten Tag ausklingen. Bilder 1-3: (v.l.) Mit einem kleinen Präsentkorb bedankte sich Vors. Franz Traurig bei Thomas Weiß für die sehr interessante Führung. Frau Bergbauer erläuterte anhand von Schautafeln die Herstellung des Ziegenkäses in Ihrer „Molkerei“. Die ganz Kleinen waren von den Ziegen hellauf begeistert. 4 Holland – Gemüse, Blumen, Milch und viel Wasser VlF-Lehrfahrt vom 21. – 25. Mai 2013 Holland war das Ziel der 5-tägigen Lehrfahrt des VlF Cham in der Woche nach Pfingsten. Auch wenn das Wetter genauso nasskalt war wie zu Hause, so waren die Teilnehmer von den besichtigten Betrieben mehr als beeindruckt und vom gesamten Programm sehr angetan. Hochspezialisierte Betriebe, Glashäuser soweit das Auge reicht, schnurebene Flächen und viel Wasser – so könnte man mit ein paar Schlagworten das Wesentliche zusammenfassen. Dass ein Betrieb im Jahr 25.000 t Champions produziert und dazu insgesamt ca. 900 Arbeitskräfte beschäftigt, war schon sehr beeindruckend. Zur Substratherstellung braucht der Betrieb „prime champ“ jede Woche 2000 t Pferdemist und 1000 t Stroh. Der Betrieb bedient allein rund 30 % des holländischen und ca. 10 – 15 % des deutschen Marktes für frische Champions. Derzeit sind noch 4/5 der Vermarktungsmenge weiße Champions und nur 1/5 braune, allerdings nimmt der Anteil brauner Champions zu. Sie sind etwas kräftiger im Geschmack als die weißen. Das Substrat wird zunächst 6 Wochen vorbereitet, d.h. aus Pferdemist, Stroh und Gips wird eine Art Kompost hergestellt, dann in große flache Kisten gefüllt, mit Mycel geimpft und mit Torf abgedeckt. Nach rund zwei Wochen ist das Substrat dicht mit weißem Mycel durchzogen und es wachsen die Pilze an der Oberfläche. Die Pilze wachsen unterschiedlich schnell. Um aber nur beste I-a-Qualität zu bekommen, werden innerhalb von 10 Tagen nur 2 Erntegänge gemacht. Danach wird das Substrat als wertvolle organische Erde an Ackerbaubetriebe kostenlos abgegeben. Um den deutschen Markt besser bedienen zu können, gibt es seit März 2012 auch einen Zweigbetrieb in Laichlingen mit dem Ziel, dort künftig ca. 120 t Champions/Woche zu produzieren. Bilder 4 und 5: Prime Champ produziert ca. 25.000 t Champions im Jahr. Höchste Qualität hat dabei absolute Priorität Um den Bau von Glashäusern etwas zu konzentrieren, hat die Gemeinde Grubbenvorst insgesamt 350 ha Fläche als Vorranggebiet für Glashäuser ausgewiesen. Direkt in der Nachbarschaft des Championbetriebes befindet sich 5 ein Paprikabetrieb mit derzeit 24 ha unter Glas. Weitere 24 ha Fläche hat sich der Betrieb bereits gesichert. Ebenfalls sehr beeindruckend der Tomatenbetrieb von Peter Bauten. Auf insgesamt rund 3 ha Fläche unter Glas produziert er 1700 t Rispentomaten/ Jahr. Ca. 1 Mio. € muss man in 1 ha Glashaus investieren. Die Tomaten wachsen nicht im Boden, sondern werden auf Steinwolle als Substrat herangezogen und ausschließlich über Tröpfchenbewässerung mit entsprechender Düngung versorgt. Er verwendet Grundwasser zum Bewässern, während viele Betriebe soweit möglich aufgefangenes Regenwasser benutzen. Alleine das Gas für die Heizung in der kalten Jahreszeit kostet aktuell rund 12,- €/m² im Jahr. Ein Nachbarbetrieb holt deshalb seine Energie über Geothermie aus bis zu 2000 m Tiefe. Peter Bauten will im nächsten Jahr sich hier mit anschließen, um die hohen Gaskosten zu sparen. Die Tomatenstauden können bis zu 9 m lang werden und werden an Schnüren aufgehängt. Rund 15 Ak leiten die Tomaten auf, geizen sie aus, reduzieren die Zahl der Blüten/Rispe auf genau 5, machen die Ernte verpacken die Tomaten. Als Arbeitskräfte hat der Betrieb, Polen, Hausfrauen und Studenten eingestellt. Die Vermarktung erfolgt mittels einer Erzeugerorganisation über die Versteigerung. In der Erzeugergemeinschaft sind insgesamt 300 Betriebe organisiert, davon haben sich 25 auf Tomaten spezialisiert. Peter Bauten braucht durchschnittlich einen Erlös von 75 – 80 Cent/kg, um all seine Kosten decken zu können. Ein auf Paprika spezialisierter Betrieb in der Nachbarschaft hat derzeit 24 ha Fläche unter Glas. Insgesamt 125 Milchkühe stehen im Stall von Vendy und Arijen Kamp. Zusammen mit dem Jungvieh sind es 294 Stück Vieh. Im Jahr werden 1,3 Mio. kg Milchquote beliefert, d.h. die Milchleistung liegt bei rund 10300 kg/Kuh und Jahr. Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 40 ha Fläche (32 ha Eigentum, 8 ha Pacht). Auf der Fläche werden ca. 2/3 Ackergras und 1/3 Mais angebaut. Ein Teil des Grundfutters muss zugekauft werden. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold was glänzt. Aufgrund des hohen Viehbesatzes müssen rund 1500 m³ Gülle pro Jahr abgegeben werden. Für den Betrieb kostet dies derzeit ca. 8,- €/m³. Für das Leasen von Milchquote werden ca. 20 Cent/kg bezahlt und kaufen kann man die Quote für knapp 40 Cent/kg. Die Pachtpreise liegen bei 800,- bis 900,- €/ha. Die Arbeit wird vom Ehepaar Kamp, einer Fremd-Ak und 2 Melkrobotern erledigt. Die Melkhäufigkeit betrug im Jahr 2012 Ø 2,8-mal /Tag. Unterstützung bei der Arbeit leisten außerdem ein Fütterungsbutler und ein automatischer Stallreiniger. Die Güllelagerung erfolgt im Güllekeller unter dem Stall. 6 Die Milch wird in einem 16.000 l fassenden Tank gesammelt und alle 3 Tage von der Molkerei Campina abgeholt. Bei Inhaltsstoffen von 4,41 % Fett und 3,52 % Eiweiß im vergangenen Jahr, lag der Milchpreis im Schnitt bei 37 Cent/kg. In diesem Jahr sind es bisher 39 Cent. Für Weidegang im Sommer gibt es einen Preiszuschlag von 0,5 Cent/ kg, was für den Betrieb immerhin 6.500,- € ausmacht. Die Kühe werden Ø 2,8 mal/Tag gemolken. Die Maschinenausstattung ist sehr niedrig. Die Außen-wirtschaft (Bodenbearbeitung, Saat, Ernte, Gülleausbringung …) erfolgt durch den Lohnunternehmer. Lediglich für die Fütterung ist ein eigener SF-Futtermischwagen vorhanden. Bereitwillig und sehr offen gab uns das Betriebsleiterehepaar Auskunft über alle Details in ihrem Betrieb. Und auch die Verpflegung mit Kaffee, Milch, Saft und verschiedenste Brötchen war ganz hervorragend und der Stall als Ambiente war zumindest nicht alltäglich. Holland ist bekannt für seine Windmühlen. Sie dienten früher allerdings weniger zum Mahlen von Getreide und auch nicht zur Stromerzeugung, sondern um Wasser auf ein höheres Niveau zu heben. Da rund 1/3 der Fläche Hollands unter dem Meeresspiegel liegt, muss das Wasser meist über 2 – 3 Stufen nach oben befördert werden, damit es dann über ein äußerst ausgeklügeltes Netz aus Gräben, größeren Kanälen bzw. Flüssen letztlich zum Meer abfließen kann. Heute erledigen diese Arbeit überwiegend Elektropumpen. Von den ursprünglich über 10.000 Windmühlen sind nur noch 990 übrig geblieben. Einige davon stehen im Windmühlenpark von Kinderdijk. Sie werden mit Unterstützung durch den Staat auch noch bewohnt und werden noch funktionsfähig gehalten. Zum Tagesabschluss stand dann noch eine Hafenrundfahrt im Rotterdamer Hafen auf dem Programm. Der Rotterdamer Hafen ist nach Shanghai und Singapur der drittgrößte Hafen der Welt. 460 Mio. t an Gütern werden jährlich umgeschlagen. Allein 160 Mio. t Rohöl machen Rotterdam zum größten Ölhafen der Welt. In 5 Raffinerien wird ein Großteil des Öls auch vor Ort raffiniert. Einen sehr großen Anteil machen mit 134 Mio. t auch Schüttgüter incl. Getreide aus. Weltberühmt ist aus Holland u.a. der Gouda-Käse. Ein Besuch in einer entsprechenden Käserei war deshalb natürlich Pflicht. Hier gab es dann auch ausreichend Gelegenheit zum Einkauf. Der anschließende Besuch im malerischen Fischerdorf Volendam am Ijsselmeer wäre sicher noch angenehmer und schöner gewesen, wenn das Wetter noch besser mitgespielt hätte. Wie rund ein Drittel von Holland, liegt auch 7 Volendam unter dem Meeresspiegel und muss deshalb von entsprechenden Deichen vor dem Meer geschützt werden. Bilder 6 und 7: So kennt man die Meisje bzw. Frau Antje aus Holland, die den Käse (Gouda) an den Mann/die Frau bringen sollen Am Nachmittag stand dann nochmals ein Milchviehbetrieb auf dem Programm. Der Betrieb ist einer von 16 Pilotbetrieben in der EU, in denen versucht wird, eine nachhaltige Landwirtschaft möglichst optimal und effizient in die Praxis umzusetzen. Das Projekt nennt sich „Kühe und Chancen“ und läuft über mehrere Jahre. Höchste Effizienz in allen Bereichen ist das zentrale Ziel. Das Denken in Kreisläufen und die konsequente Ausnutzung von vorhandenen Reserven bringen nach Überzeugung von Betriebsleiter Rijk Baltus den optimalen Betriebserfolg. Dass der Betrieb sehr effektiv arbeitet, sieht man allein daran, dass der Betrieb für die Grundfutterversorgung seiner 125 Kühe mit Nachzucht lediglich ca. 43 ha Futterfläche benötigt. Die „überschüssige“ Fläche von gut 20 ha wird für 1700,- € an einen Kartoffelbaubetrieb verpachtet. Angebaut werden ca. 30 ha Ackergras und 13 ha Mais. Beeindruckt waren alle davon, mit wie wenig Arbeitsstunden Herr Baltus den Betrieb führt. Lediglich 5 Stunden/Tag verbringt er im Stall. Auch wenn 2 Melkroboter vorhanden sind, ein sehr beeindruckend niedriger Wert. In Holland gibt es 5 Orte mit Blumenversteigerungen. Mit insgesamt 99 ha (Gebäude-) Fläche ist Aalsmeer die größte und bekannteste Blumenversteigerung der Welt. Alle nur denkbaren Arten und Sorten an Schnitt- und Topfblumen werden hier vermarktet und in alle Welt verschickt. Der Jahresumsatz beläuft sich auf ca. 6,5 Mrd. €. In zwei großen Räumen, ausgestattet mit Computern, können die Käufer unmittelbar vor Ort die benötigten Blumen ersteigern. Die Partie wird aufgerufen bzw. gezeigt und dann beginnt im wahrsten Sinne des Wortes der „Wettlauf gegen die Uhr“. Von einem hohen Preis beginnend, geht der Preis laufend zurück. Sobald ein Händler dann mit der Taste „zuschlägt“, hat er die Blumen zu dem dann angezeigten Preis ersteigert. Auch 8 übers Internet können sich Händler an der Auktion beteiligen. Danach werden die Blumen entsprechend kommissioniert und auf schnellstem Weg in die Blumenläden in aller Welt gebracht. In aller Regel sind die Blumen bereits am nächsten Tag beim Kunden. Bilder 8 und 9: In unendlich großen Hallen werden die verschiedenen Blumen zwischengelagert und kommissioniert(l.). Das Deltawerk soll das tiefer gelegene Festland vor einer Sturmflut schützen(r.). Da rund ein Drittel der Landesfläche unter dem Meeresspiegel liegt, ist eine der größten Herausforderungen für die Niederländer der Schutz gegen das Meer und vor eventuellen Sturmfluten. Am Hafenzugang nach Rotterdam wurde deshalb in Keringhuis ein Schutzwehr errichtet, dessen Dimensionen einfach nur gigantisch sind. Ein Schutzwehr ist so lang, wie der Eiffelturm hoch ist, also 300 m. Es ist ca. 3-mal so schwer und hat eine Wandhöhe von insgesamt 22 m. Das Wehr 1-mal zu schließen, dauert ca. 2,5 Std. und kostet etwa 2,5 Mio. €. Auch in Amsterdam sind das Wasser und die zahlreichen Kanäle die prägenden Elemente. Amsterdam steht deshalb auf rund 11 Mio. Holzpfählen, das sind mehr als in Venedig. Und genauso wie in Venedig kann man große Teile der Stadt mit den sogenannten Grachten (= Booten) erkunden. Das pulsierende Leben und die vielen Nationalitäten in der Bevölkerung sind schon sehr beeindruckend. Das wichtigste Fortbewegungsmittel in Amsterdam ist das Fahrrad. Riesige Abstellplätze bzw. sogar ein „Parkhaus“ für Fahrräder sind ganz typisch für Amsterdam. Den Abschluss der Fahrt bildete die geführte Besichtigung des Braunkohletagebaus in Garzweiler. Die Dimensionen sind einfach nur gigantisch. Jährlich werden ca. 100 Mio. t Braunkohle gefördert, welche zu 90 % in den benachbarten Kohlekraftwerken der RWE verstromt werden. Die übrigen 10 % werden veredelt. Der größte Schaufelradbagger der Welt, der hier arbeitet, fördert 9 täglich ca. 240.000 t Kohle bzw. Material. 96 m Höhe, 240 m Länge, 13.500 t Gewicht, Schaufelraddurchmesser 22 m, 18 Schaufeln mit je 3,6 m³ Fassungsvermögen, 160 km Stromkabel und 40 t Farbe sind nur ein paar Daten zu diesem Ungetüm. Sein Stromverbrauch entspricht dem, was eine Stadt mit 17.000 Einwohnern verbraucht. Dennoch werden insgesamt nur ca. 3,5 % des gesamten erzeugten Stroms selbst verbraucht, 2/3 davon für Wasserpumpen, um das Grundwasser aus den Kohlegruben zu pumpen. Die geförderte Kohle wird mittels eines 2,8 m breiten und ca. 5 cm dicken Förderbandes zunächst zur Verteilstation und dann weiter zu den Kraftwerken befördert. Im 3-Schichtbetrieb arbeiten rund 1750 Mitarbeiter im Braunkohletagebau. Derzeit umfasst das gesamte Betriebsgelände 66 km², weitere 48 km² sind für den Abbau vorgesehen. Bild 10: 22 m Durchmesser und 18 Schaufeln hat das riesige Schaufelrad Bild 11: Die Kohlegrube im Überblick und im Vordergrund die Verteilstation für die Förderbänder. Aber auch die Betroffenheit der Bevölkerung ist enorm. So wurden bisher schon rund 40.000 Menschen umgesiedelt und weitere 7.000 werden noch folgen. Ein Großteil der Flächen wird wieder rekultiviert und der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Am Schluss bleibt aber dennoch ein künstlicher See, der beim Tagebau Garzweiler 23 km² groß sein wird. Der Hambacher See gleich in der Nähe wird einmal mit 40 km² Fläche und 180 m Tiefe nach dem Bodensee der zweitgrößte See (Volumen) Deutschlands sein. Und noch ein Rekord: Die künstlich aufgeschüttete „Sophienhöhe“ bei Hambach ist mit 450 m Höhe und 1,1 Mrd. m³ die größte künstliche Erhebung Deutschlands. Am Schluss war man sich einig, dass der Braunkohletagebau bei Wackersdorf bis vor 30 Jahren im Vergleich zu Garzweiler nur die Dimension von Sandkastenspielen hatte. Mit vielen neuen Eindrücken ging es von Garzweiler aus 10 nun endgültig Richtung Heimat, wobei eine Brotzeit auf dem Direktvermarktungsbetrieb der Familie Geier bei Erlangen den passenden Schlusspunkt setzte. Bild 12: Am Rande der riesigen Kohlegrube stellten sich die Reiseteilnehmer zum Gruppenfoto auf. Georg Mayer Aktuelles aus der Abteilung L1, Förderung MFA-online Da die meisten Antragsteller mit dem MFA-online im Jahr 2012 gute Erfahrungen machten, sind sie 2013 bei der Stange geblieben. Die online-Quote ist in Cham sogar um 1 % gestiegen auf immerhin 72 %. Der oberpfälzer Schnitt liegt bei 74 %, der gesamt-bayerische bei 73,7 % Online-Anteil. Wir sind also gut dabei und damit zufrieden. Bleibt zu hoffen, dass die Erinnerung an die doch etwas holprige Antragstellung in diesem Jahr mit dem neuen iBALIS bis zum nächsten Frühjahr etwas verblasst ist und Sie nicht ins „Papierzeitalter“ zurückfallen. Im Nachgang empfiehlt es sich, schwierigere Sachverhalte, deren EDV-Eingabe programmtechnisch noch nicht ideal gelöst ist, erst beim Amtstermin mit dem Sachbearbeiter anzusprechen und zu klären. So waren Angaben der Antragsteller zum Grünland-Status bzw. Teilflächenänderungen oft fehlerhaft. 11 Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Nach Bekanntgabe der Eckpunkte der neuen GAP hat Agrarministerin Ilse Aigner ein erstes Konzept für die nationale Umsetzung vorgelegt. Hier die interessantesten Punkte für die Chamer Landwirte. Leguminosen u. Zwischenfrüchte dürfen auf den ökologischen Vorrangflächen (greening) angebaut werden. Wertvolle Landschaftselemente sind anrechenbar. Die Anrechenbarkeit von Kulap-Maßnahmen ist noch nicht hinreichend absehbar. Für die ersten 30 ha soll ein Zuschlag gezahlt werden. Für Dauergrünland in benachteiligten Gebieten soll ein Zuschlag gezahlt werden. Die benachteiligten Gebiete werden neu abgegrenzt (möglicherweise aber erst 2018 oder später). Ob der ganze Landkreis Cham dann noch „Benachteiligtes Gebiet“ ist, ist derzeit unklar. Junglandwirte sollen einen Zuschlag erhalten (50,- €/ha, gedeckelt auf 90 ha). Eine Einigung auf dieses mehr oder weniger veränderte Bundes-Konzept durch die Länder-Agrarminister ist vor den im Herbst anstehenden Wahlen eher nicht zu erwarten. Agrarumweltmaßnahmen (AUM) Derzeit sind ca. 30% der bayerischen landw. Nutzflächen im Kulap, ca. 2% im Vertragsnaturschutz. Diese Programme werden wohl auch weiterhin das bayerische Herzstück der 2. Säule der Agrarpolitik bleiben. Kulap 2014 Weil die Agrarreform erst 2015 kommt, wird es im Winter 2013/14 erneut – und damit zum dritten Mal in Folge – zu einer eingeschränkten Neuantragstellung sowie zu einer Verlängerung der am 31.12.2013 auslaufenden Maßnahmen kommen. Neuanträge werden wie 2013 möglich sein bei: A11, A32, A33, A34, A35, und zusätzlich bei A62/63 (Wirtschaftsdüngerausbringung durch Injektionsverfahren). Beim Vertragsnaturschutzprogramm sind Neuanträge nur in Ausnahmen geplant. Alle anderen auslaufenden Maßnahmen können um 1 Jahr verlängert werden. Kulap 2015 Wie geht es 2015 weiter? Das Kulap wird sich vermutlich stark verändern, vor allem als Folge des Greenings in der ersten Säule. Die absehbar geringere Mittelausstattung in der 2. Säule könnte dazu führen, dass für Kulap auch weniger Geld zur Verfügung steht als bisher. Doch hier hat der Verteilungskampf erst begonnen. Künftig wird es mehr kleinere Maßnahmen geben. Die Zeiten , in denen fünfhundert oder mehr Antragsteller an einer Maßnahme teilnehmen, sind wohl vorbei. 12 Kulap-Nährstoffsaldo (KNS) Bitte bis 1. September am AELF abgeben, soweit nötig. Wer muss einen KNS abgeben? Kulap-Antragsteller mit betriebszweigbezogenen Maßnahmen (A11, 21, 22, 23, A30, A31), die gleichzeitig auch organische Stoffe von anderen Betrieben (Gülle, Gärreste etc. ) aufnehmen. Mit dem KNS wird geprüft, dass nicht mehr Wirtschaftsdünger ausgebracht wird, als dem vorgegebenen max. Viehbesatz einer Kulap-Maßnahme entspricht. Entschädigung für Hochwasserschäden an landw. Kulturen Bei Redaktionsschluss Ende Juli sprach alles über die außergewöhnliche Trockenheit in diesem Sommermonat. Dabei ist es erst Wochen her, dass das Hochwasser die Schlagzeilen dominierte. Hier wurde schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt. Was hat sich im Landkreis Cham seither im landwirtschaftlichen Bereich getan? Ca. 150 Schadensmeldungen sind beim AELF bzw. beim Landratsamt eingegangen. Die Schadenssumme an den Kulturen liegt bis auf wenige Ausnahmen unter 10.000,- € pro Betrieb. Hier kommt in der Regel das „Sofortgeld“ zum Zug, mit einer Entschädigungshöhe von max. 5.000,- €, und am Landratsamt zu beantragen. Die Abwicklung dieses Programms ist tatsächlich schnell und unbürokratisch verlaufen, also ohne großen Prüfaufwand. Die Schattenseite: im stark betroffenen Deggendorfer Raum sind bereits erste (außerlandwirtschaftliche) unberechtigte Beihilfeempfänger aufgeflogen. Größere Ernte- und Aufwuchsschäden über 10.000,- € sind bei der sogenannten „Soforthilfe“ der Landwirtschaftsverwaltung richtig aufgehoben. Derzeit sind die Ämter bemüht, die Anträge bewilligungsreif zu bringen, damit die finanzielle Entschädigung für einen Großteil dieser Schäden noch im August geleistet werden kann. Der Fördersatz beträgt hier 50% der Schadenssumme. Dieser Tage wurde signalisiert, dass im Herbst ein weiteres Programm (Aufbauhilfe Hochwasser) aufgelegt werden soll, mit dem dann bis zu 80% der Schadenssumme (unter Anrechnung bereits empfangener Hilfen) beglichen werden können. Antragsschluss für die Soforthilfe der Landwirtschaftsverwaltung ist der 30. November 2013. Für das Sofortgeld des Landratsamtes ist derzeit noch keine Frist bekannt. Wann im Herbst die „Aufbauhilfe“ beantragt werden kann, entnehmen Sie bitte der Tagespresse bzw. der Homepage des Staatsministeriums. Meldung von Mutterkühen für die landwirtschaftliche Sozialversicherung durch den Landwirt Aus den Angaben des Mehrfachantrages (Viehverzeichnis) geht nicht mehr hervor, ob es sich bei den angegebenen Kühen um Milch- oder Mutterkühe handelt. Bei der Beitragsgestaltung zur landwirtschaftlichen Berufsgenossen13 schaft spielt diese Differenzierung aber eine Rolle. Mutterkühe sind „billiger“. Auf Wunsch der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau wird Mutterkuhhaltern daher wieder die Möglichkeit gegeben, die Anzahl der gehaltenen Mutterkühe zum Stichtag 1. März 2013 online mitzuteilen. Die Erfassungsmaske wird im Portal iBALIS unter dem Menü „Anträge“ unter „Funktionen im Jahresverlauf“ aufgerufen. Die Meldung von Mütterkühen ist bis zum 31. August 2013 möglich. Heribert Semmler Abteilung „Bildung und Beratung“, L2 Aktuelles aus dem SG L2.1, Ernährung und Haushaltsleistungen Die Teilzeitschule beginnt im September mit neuem Semester Am Dienstag, den 17. September 2013 wird voraussichtlich ein neues Semester der Teilzeitschule Hauswirtschaft eröffnet. Als Unterrichtstag wurde wieder der Dienstag festgelegt. Neu ist, dass die Frauen wählen können, ob sie dienstags den ganzen Tag, oder ob sie lieber Dienstagvormittag und Mittwochvormittag den Unterricht besuchen wollen. Gerade für Frauen mit kleinen Kindern sind oft 2 halbe Tage leichter zu organisieren als ein ganzer. Die Schule dauert übrigens bis Anfang Mai 2015. Anmeldeschluss ist der 1. August. Einige Plätze sind im Moment noch frei. Nähere Infos und Anmeldeformulare bei Frau Elisabeth Ruhland Tel.:09971/485-206. Info-Tag zur Meistervorbereitung Hauswirtschaft Am Dienstag, den 24. September 2013 um 19:00 Uhr findet am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nabburg, Regensburger Str. 51, eine Informationsveranstaltung zur Fortbildung zur Meisterin der Hauswirtschaft statt. Inhalte der Meistervorbereitung, Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung und Ablauf, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie berufliche Möglichkeiten einer Meisterin werden vorgestellt. Interessierte erhalten einen Überblick über Lehrgangsangebote und ihre unterschiedlichen Organisationsformen. Im März 2014 ist z.B. der Beginn einer Meistervorbereitung in Regensburg geplant, für Herbst 2013 in Nabburg. Nähere Auskünfte und Anmeldung am Fortbildungszentrum Almesbach: Tel.: 0961/39020-56. 14 Fortbildung „Alltagsbegleiter in der Seniorenbetreuung“ Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham bietet im kommenden Winterhalbjahr 2013/14 eine Fortbildung für Bäuerinnen zur Alltagsbegleiterin in der Seniorenbetreuung an. Frauen im ländlichen Raum werden damit kompetente Alltagsbegleiter/innen für ältere Menschen in ihrem täglichen Leben. Sie helfen beim Kochen, bei der Hausreinigung und Wäschepflege. Begleiten beim Einkauf, bei Behördengängen und Arztbesuchen und geben Hilfe bei der Blumenpflege und im Garten. Darüber hinaus betreut die Alltagsbegleiterin den Senioren in seinem Haushalt und unterstützt die Pflege. Durch die Unterstützung des Alltagsbegleiters bleiben die Senioren möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung selbständig. Dieses Seminar ist gedacht für Frauen im ländlichen Raum, die bereits einen Familienhaushalt selbständig geführt haben und sich wohnortnah ein Zusatzeinkommen erwirtschaften wollen oder eigene Altenteiler betreuen. Das Seminar besteht aus 15 Schultagen mit theoretischen Inhalten und praktischen Übungen und 5 Tagen wohnortnahem Praktikum in Sozialstationen. Der Unterricht wird übernommen von Lehrkräften des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham und entsprechenden Fachreferenten. Nach Abschluss des Seminars erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat. Das Seminar beginnt am Donnerstag, den 14. November 2013, und endet im März 2014. Die Schulung findet immer donnerstags von 08:30 bis 16:00 Uhr an der Landwirtschaftsschule Cham, Schleinkoferstraße 10, 93413 Cham statt. Ein Erster-Hilfe-Kurs, der nicht älter als ein Jahr ist, wird bei den Teilnehmern vorausgesetzt. Die Teilnehmergebühren betragen 300,- € Anmeldungen und nähere Informationen am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei Frau Elisabeth Ruhland 09971/485-206 oder Frau Angelika Scherr 09971/485-205. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 beschränkt. Anmeldeschluss ist am Freitag, den 27. September 2013. Angelika Scherr Ernährung und Bewegung zum Mitmachen und Erleben Netzwerk „Junge Eltern/Familien bietet immer mehr Angebote Mit Kursen wie z. B. „Mein erster Brei“ und „1, 2, 3 hüpf doch mal“ spricht das „Netzwerk Junge Eltern /Familien mit Kindern unter drei Jahren“ Schwangere und frisch-gebackene Mamas und Papas an und lädt sie zum Mitmachen ein. 15 Ernährung und Bewegung – zwei Themenbereiche, die für einen gesunden Lebensstil entscheidend sind. Denn bereits im Kleinkindalter werden die Weichen für das spätere Ernährungs- und Bewegungsverhalten unserer Kinder geprägt. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat deshalb die Aufgabe, junge Familien auf ihrem Weg zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil zu begleiten und Ihnen Tipps zur Gestaltung des Familienalltags vorzustellen. Praktische Kursangebote bis hin zu Beratungsleistungen, sowie Vorträgen rund um Ernährung und Bewegung stehen jungen Familien zur Verfügung. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 14 Ernährungseinheiten und 37 Bewegungseinheiten mit den unterschiedlichsten Inhalten und Themen durchgeführt. Das Angebot wurde auch gerne von festen Gruppen wie Eltern-Kind-Gruppen gebucht. Aus den Evaluierungen ist ersichtlich, dass die Angebote immer positiv bewertet werden. Das Netzwerk plant weitere Angebote für den Herbst. Der Flyer ist ab Mitte September unter der Homepage www.aelf-ch.bayern.de einsehbar oder am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erhältlich. Sollten Sie noch Fragen dazu haben, steht Ihnen gerne unsere Ansprechpartnerin in Sachen Ernährungsbildung, Frau Maria Schmitz, unter der Tel.-Nr. 09971/485-211 zur Verfügung. Referenten für neue Angebote bzw. Ideen für den Bereich Ernährung und Bewegung für unter Dreijährige sind immer willkommen. Das Netzwerk Junge Eltern/Familien wird im nächsten Jahr auf die Zielgruppe der 3 bis 6 Jährigen Kinder und deren Eltern in Kindertageseinrichtungen erweitert. Hier entstehen sicher interessante und bewegungsfreundliche neue Angebote, die wieder zum Mitmachen einladen. Maria Schmitz Schulschlussfeier der Teilzeitschule Hauswirtschaft Nach dem Gottesdienst in der Klosterkirche der Redemtoristen feierten Anfang Mai die Absolventinnen der Teilzeitschule Hauswirtschaft ihren Abschluss im Gasthaus Ödenturm in Chammünster. 17 Studierende erhielten Abschlusszeugnis, Urkunde und Bescheinigung über die Ausbildereignung von Schulleiter Georg Mayer überreicht mit entsprechendem Lob für den Fleiß und das Durchhaltevermögen der Frauen, die die Schule „ganz nebenbei“ zu Familie und Beruf besucht haben. HDin Elisabeth Ruhland beglückwünschte die Studierenden ebenso und freute sich über die sehr guten Ergebnisse. Als Beste schnitten ab: Daniela Reisinger, Raubersried (1,00); Monika Gregori, Wölkersdorf (1,25); Christina Dachs, Bad Kötzting (1,25); Margit Peinkofer, Rimbach (1,28). In ihrem Schulbericht ging Frau Ruhland auf den Ablauf der Schule ein und meinte, Haushalt sei nicht mit Kochen, Putzen und Waschen erschöpft. Der Haushalt ist der zentrale Drehpunkt des Familienlebens. Qualifizierte Haushaltführung entscheidet über Lebensqualität und persönliches Wohlbefinden. Professionelle Hauswirtschaft bietet aber auch eine Möglichkeit, um in neue Beschäftigungsfelder oder Einkommensalternativen einzusteigen. Frau Ministerialrätin a.D. Hildegard Rust beschäftigte sich in ihrem Festvortrag mit dem Thema „Nachhaltigkeit bedarf einer 16 Haltung“. Frau Rust forderte, dass die Menschen die Herstellungsprozesse der Lebensmittel hinterfragen müssten und beim Einkauf verstärkt auf Saisonalität und Regionalität Wert legen sollten. Der Sachaufwandsträger der Schule, Herr Landrat Franz Löffler, sah in den nun hauswirtschaftlich gebildeten Damen Stützen des ländlichen Raums, die dieser dringend brauche, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die beiden weiteren Grußwortredner Stadtrat Manfred Hruby und Kreisbäuerin Johanna Fischer würdigten die Leistungen und sprachen Respekt und Anerkennung aus. Frau Brigitte Stautner konnte zum Schluss 12 Frauen in den Verband für landwirtschaftliche Fachbildung aufnehmen. Die Studierenden lockerten die Feierstunde mit einem humorvollen Wettbewerb zwischen Lehrern und Schülern auf, z.B. wer putzt schneller Schuhe oder wer hobelt schneller eine Gurke. Bild 13: Die Studierenden zusammen mit den Lehrkräften und Ehrengästen Bild 14: Die besten Absolventinnen zusammen mit Georg Mayer und Elisabeth Ruhland; v.l. Daniela Reisinger, Monika Gregori, Christina Dachs, Margit Peinkofer Elisabeth Ruhland Chamer Kocharenea (Ernährungstage) „So kocht der Landkreis Cham!“ Im Rahmen der Bayerischen Ernährungstage 2013 hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham, unter Federführung von Fachoberlehrerin Maria Schmitz, eine „Kocharena“ unter dem Motto „Richtig Gut Essen“ in der Altenmarkter Klostermühle veranstaltet. Weil sich richtig gutes Essen immer an Saisonalität und Regionalität orientiert, gab es reife, frische Produkte lokaler Anbieter. Mit regionalen Kostproben, wie Bayerwald-Sushi, weißer Tomatensuppe oder aufgespießten Häppchen wurden die Gäste bereits beim Empfang kulinarisch verwöhnt. LLD Georg Mayer erklärte in seiner Begrüßung, dass man die Bevölkerung für das Thema Ernährung sensibilisieren und zugleich begeistern, Impulse für einen gesunden Lebensstil geben, sowie die Vielfältigkeit der Ernährung aufzeigen wolle. Nicht zuletzt sollen durch diese Veranstaltung Verbraucher und Erzeuger zusammengebracht werden. HDin Elisabeth Ruhland betonte, dass die Menschen wieder mehr Wert auf einheimische und ursprüngliche Lebensmittel legen sollten. Schwerpunkte der Bayeri- 17 schen Ernährungstage sind schließlich gesundheitsförderliche und nachhaltige Lebensmittel, die Regionalität und auch die Wertschätzung von Lebensmitteln. Auch MdB Karl Holmeier, Kreisbäuerin Johanna Fischer sowie stellvertretender Landrat Fritz Winkelmann hoben in ihren Grußworten die Lebensmittelverschwendung und -Wertschätzung hervor. In der Kocharena schauten Netzwerkpartner und Multiplikatoren den Akteuren auf die Finger, welche als Meister ihres Faches agierten. Thomas Laubmeier, Gasthaus „Zum Deutschen Eck“ in Steinlohe und „Landgenuss Bayerwald“, bereitete aus dem Fleisch von seinen Angusrindern Rinderfilet zu. Christine Klein, Hauswirtschaftsmeisterin in der Altenmarkter Mühle, zeigte die Zubereitung vom „nackerten Zwirl“. Dazu gab’s Wildfrüchte-, Curry- oder süße Beerensoße. Christine Wutz, VlF-Landesvorsitzende und bekannt aus der BR Landfrauenküche, hatte sich für Schweinelendchen mit sommerlicher Füllung entschieden. Franz und Angela Gebert, Fisch-Direktvermarkter aus Pemfling, räucherten Forellenfilet in der Pfanne. Außerdem servierten sie einen Aufstrich aus Quark und Räucherfisch. Anita Rohrmüller vom Chamer Schmankerl Service, Hauswirtschaftsmeisterin, servierte Beerentorte im Glas, bestehend unter anderem aus Frischkäse, Sahne, Erdbeeren und Himbeeren. Ludwig „Lucki“ Mauerer, ein aus dem Fernsehen bekannter Koch, hat dieses Schaukochen kurzweilig und sehr professionell moderiert. Auch an die weniger Betuchten wurde an diesem Tag gedacht. Was die Gäste spendeten, ging an die Chamer Tafel, immerhin ein Gesamtbetrag von 950,- €. Möglich wurde dies durch das Sponsoring von Sparkasse, Raiffeisenbank und dem Further Schlachthof. Mit einem regionalen Buffet, gegrilltem Spanferkel von Thomas Schmaderer, Heidersberg, und bei Musik von Franz Adam, Warzenried, ließ man diese erfolgreiche Veranstaltung in der Altenmarkter Klostermühle gemütlich ausklingen. Bilder 15 und 16: HDin Elisabeth Ruhland bedankte sich mit frischem Bauernbrot bei allen Akteuren. v.l.: Franz Gebert, Christine Wutz, Christine Klein, Anita Rohrmüller, Thomas Laubmeir und Lucki Mauerer; (re.) Gekonnt moderierte Lucki Mauerer die „Arena“ 18 Maria Schmitz Erlebnis Bauernhof – ein Lernort für Schulklassen Zahlreiche Aktionen zum Thema „Erlebnis Bauernhof“ haben auch im Dienstgebiet des Amtes stattgefunden. Für uns besonders positiv war, dass die 500. BesucherKlasse bayernweit, die auf einem Bauernhof war, die 4. Klasse der Wolfram-von Eschenbach-Volksschule in Runding war. Groß war die Freude bei den Kindern der 4. Klasse, als Ihnen der Behördenleiter vom Amt, Georg Mayer, zusammen mit der Beauftragten für dieses Programm, Frau Renate Schedlbauer, den Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überreichte. Im April haben die Kinder der 4. Klasse der Volksschule in Runding den Bauernhof der Familie Höpfl in Riedhof bei Zandt besucht, und waren somit die 500. Klasse, die einen Erlebnisunterricht auf dem Bauernhof absolvierten. Als Preis haben sich die Schüler einen zusätzlichen Aufenthalt auf einem Bauernhof gewünscht und unter den 15 Erlebnis Bauernhöfen im Landkreis Cham den Knallerbsenhof in Aukenzell ausgewählt. Lernen – Erleben – Aktiv Sein auf dem Knallerbsenhof LLD Georg Mayer konnte zu dem Erlebnisprogramm in Aukenzell nicht nur die Lehrkräfte und Schüler der 3. und 4. Klasse der Wolfram-von EschenbachVolksschule in Runding begrüßen, sondern auch noch zahlreiche Gäste. Neben der Betriebsleiterfamilie Kremer waren auch Kreisbäuerin Johanna Fischer und Herrn Bürgermeister Thomas Dengler auf den Hof gekommen. Alle Anwesenden erwarteten mit Spannung, was der Knallerbsenhof alles zu bieten hat. Diesmal erlebten die Kinder einen etwas „anderen Bauernhof“, mit Ziegenhaltung, Biohennen im Freigehege, Esel, Schweinen und vielen Kleintieren. Besonders lecker war natürlich die Brotzeit mit den eigenerzeugten Produkten. Bild 17: Waren sofort beste Freunde: Die Schulkinder aus Runding und die Ziegen vom Knallerbsenhof Aktionen mit der Jugendbildungsstätte auf dem Großeiberhof Die Jugendbildungsstätte Waldmünchen ist schon immer ein wichtiger Partner des Erlebnisbauernhofes von Matthias Eiber. In den vergangenen Jahren haben schon viele Klassen und Jugendgruppen unter der Betreuung von Hein Urban den Hof besucht und an einer Erlebnisführung teilgenommen. Dieses Jahr hat die Jugendbildungsstätte das Projekt „Erlebnis Bauernhof“ vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fors19 ten zum Anlass genommen und den Erlebnisunterricht am Grosseiberhof in das Angebot für Schulklassen mit aufgenommen. Sieben Klassen aus unterschiedlichen Regionen in Bayern haben dieses Angebot bereits genutzt und verbinden ihren Aufenthalt in Waldmünchen auch mit einem Erlebnisunterricht auf dem Bauernhof in Hocha. Hautnah können hier die Kinder einen Bauernhof mit allen Sinnen erleben. Bilder 18 und 19: In Begleitung von Betreuer Hein Urban kamen die Kinder auf den Großeiberhof. Alles Wissenwerte zur Milcherzeugung und zur Milchviehhaltung erfuhren die Kinder aus dem Mund von Mathias Eiber. Renate Schedlbauer Lehrerfortbildung zum Jahresthema: Nachhaltige Ernährung und Lebensmittel verantwortungsvoll genießen Im Juni hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die Fachlehrerinnen der Schulen im Landkreis eine Lehrerfortbildung zum Thema: „Nachhaltige Ernährung und Lebensmittel verantwortungsvoll genießen“ eingeladen. Zu dieser Veranstaltung konnten zahlreiche interessierte Lehrkräfte begrüßt werden. Ein besonderer Gruß galt der Schulrätin Frau Gerda Bräuer. Nach der Begrüßung durch Frau Elisabeth Ruhland referierte Frau Nüsslein (Dipl. oec. troph.) zum Thema „Nachhaltige Ernährung – Essen für die Zukunft“. Im Anschluss daran wurde von Frau Maria Schmitz eine Zusammenfassung des Films „We feed the world“ gezeigt. Dieses Filmmaterial eignet sich hervorragend zur Sensibilisierung der Schüler für dieses Thema. Auch die Filme „Unser täglich Brot“ und „Taste the waste“ wurden noch kurz vorgestellt. Erstaunlich war dabei, dass auch die Lehrkräfte ganz ergriffen waren. Nach der Theorie wurden die Teilnehmer zu einem vorbereiteten „Nachhaltigen Büffet“ eingeladen. Bevor sie die Speisen und Getränke verkosten durften, wurden sie hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit informiert. Bei der Rezeptauswahl wurde versucht, besonders solche Gerichte auszuwählen, die „Saison“ haben. Sie sollten besonders für Kinder und Jugendliche attraktiv sein und ohne großen Aufwand mit den Schülern hergestellt werden können. Die Lebensmittel, die für das Büffet verwendet wurden, kamen ausschließlich aus der Region oder aus dem fairen Handel. Denn den Schülern soll vermittelt werden, dass sie durch ihren täglichen Einkauf von Lebensmitteln nicht nur die Ernährung und damit unsere Gesundheit, sondern auch auf die Umwelt, die soziale Gesellschaft und die faire Wirtschaft mit beeinflussen. Als Verbraucher sind wir gefordert, durch unseren Einkauf, durch die Verarbeitung und durch einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln eine nachhaltige Ernährung für uns selbst und die nächsten Generationen zu praktizieren. 20 Im Anschluss wurde das Rezeptkompendium vorgestellt. Auch nachhaltige Ernährung kann cool und lecker sein. Anschließend stellte Frau Maria Schmitz einen Lernzirkel zu diesem Thema den Lehrern vor und sie durften – wie die Schüler – mit dem Laufzettel die sieben Stationen durchlaufen. Wir waren in dieser Zeit für die Fragen da und es ergab sich so manche Diskussion. Anschließend erhielten sie die Lösung. Bereits in der Lehrerfortbildung wurde der Lernzirkel als Verleihpaket vorgestellt. In Kisten verpackt, mit genauer Aufbauanleitung und dem Laufzettel als pdf zugemailt, kann dieser selbständig von einer Schule aufgebaut und durchgeführt werden. Rückmeldungen von Schulen, die den Lernzirkel bereits ausgeliehen haben, waren durchwegs sehr positiv: leicht aufzubauen, leicht durchzuführen, begeisterte und nachdenkliche Schüler. 10 Jahre Chamer Schmankerlservice Die fünf Damen des Chamer Schmankerlservice (CSS) hatten im Juli einen guten Grund zu feiern. Die Jubiläumsfeier fand in kleinem Rahmen am Chamer Bauernmarkt statt. Die Bauernmarktbesucher hatten an diesem Tag die Möglichkeit kleine Geschenke aus der Schmankerlküche, wie Kuchen im Glas, verschiedene Gewürzmischungen usw. zu erwerben und mit den Damen anzustoßen. Anlässlich ihres Jubiläums übergaben die Unternehmerinnen eine Spende an Frau Andrea Löffler zugunsten „Bürger helfen Bürgern“. Sie bedankten sich ganz herzlich bei ihren Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen in den letzten 10 Jahren. Der Chamer Schmankerlservice wurde vor 10 Jahren durch eine Ideenbörse zum Thema „Einkommensalternativen für Bäuerinnen“ des Amtes gegründet und hat sich inzwischen als feste Adresse für die verschiedensten Festivitäten etabliert. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gratuliert dem Chamer Schmankerlservice ganz herzlich zu ihrem unternehmerischen Erfolg und wünscht weiterhin viel Glück. Maria Schmitz Bild 20: (v.l.) Irmgard Kagermeier, Elisabeth Ruhland, Georg Mayer, stellv. Bgm. Christa Strohmeier-Heller, Andrea Löffler, Maria Schmitz, Annemarie Schollerer, Martina Reitinger, Maria Ruhland und Anita Rohrmüller 21 Aktuelles aus dem Sachgebiet L2.2, Landwirtschaft Schlusstermin beim EIF-Förderprogramm am 30.09.2013 Die Förderperiode für das EIF 2013 geht am 30.09.2013 zu Ende. Noch werden Stallungen, die den Vorgaben der besonders artgerechten Tierhaltung entsprechen, mit bis zu 35 % gefördert. Normale Stallbauten, sowie Maßnahmen aus dem Bereich der Einkommenskombinationen (Diversifizierung) werden mit 25 % gefördert. Die Anträge werden nach Verfügbarkeit der Haushaltsmittel nach dem Auswahltermin Mitte Oktober bewilligt oder abgelehnt. Kleinere Maßnahmen müssen bis Mitte 2015 und große Vorhaben bis Ende 2016 fertig gestellt und abgeschlossen sein. Zeitgleich läuft der Antragszeitraum für das Sonderprogramm „Tierschutz und Anpassung an den Klimawandel“ (EIF-E) im September aus. Hier können Anpassungen an die Vorgaben des ökologischen Landbaus wie z.B. und Ausläufe für Nutztiere gefördert werden, die bis Ende 2014 abgeschlossen sein müssen. Als Fazit ist festzustellen: Wer bereits über Planungen für einen Stallbau, umbau, oder eine Einkommensalternative und über die notwendigen Fördervoraussetzungen verfügt, sowie eine zügige Maßnahmenabwicklung schafft, sollte die guten Förderkonditionen 2013 nutzen. Herr Heinrich Gierl, Tel. 09971 485-203, und Frau Claudia Hierstetter, Tel. 09971 485-208, vom AELF Cham werden Sie bei Nachfragen und bei der Antragstellung beraten. Heinrich Gierl Tagesseminar für Bäuerinnen „ZWISCHEN GLÜCK UND WAHNSINN - LEBEN IN BALANCE. WIE GEHT DAS AUF DEM HOF?“ Burnout wird auch in der Landwirtschaft immer mehr zum Problem. Hauptursache dafür ist das zunehmende Ungleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und Privatleben. Bäuerinnen haben nicht nur das ganze Jahr über viel Arbeit, sie sehen sich auch mit ganz speziellen Herausforderungen konfrontiert: Das Zusammenleben und Arbeiten mehrerer Generationen Der Beziehungspartner ist oft auch Arbeitgeber Ständig steigende Anforderungen Immer mehr zusätzliche Standbeine In diesem Seminar werden Sie die Ursachen von stressbedingten Erkrankungen kennen lernen, sowie wirksame Strategien, um diesen vorzubeugen. Lernen Sie, wie Sie im Alltag eine gute Balance für Ihr Leben finden und hal22 ten. Humor und Lachen sind die besten Gesundmacher. Wir werden an diesem Tag auch viel zu lachen haben. Das Seminar findet am Dienstag, 26.11.2013 im Hotel Randsberger Hof von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt. Die Kosten betragen 60,- €. Seminarleiterin ist Frau Petra Steffen. Anmeldungen am AELF Cham unter Tel: 09971 485-0 Claudia Hierstetter Teilnehmer des Bildungsprogramms Landwirt (BiLa) verabschiedet In einer kleinen Feierstunde verabschiedete das AELF Cham die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BiLa-Kurses 2011/2013. BiLa ist das Fortbildungsprogramm für Hofnachfolger mit außerlandwirtschaftlicher Erstausbildung, die sich landwirtschaftliches Grundwissen aneignen wollen, um den elterlichen Betrieb (meist) im Nebenerwerb weiterzuführen. Behördenleiter Georg Mayer konnte dazu neben den Teilnehmern auch BBV-Kreisobmann Josef Wutz und den stellvertretenden VLF-Vorsitzenden Michael Scherr, sowie Kursleiter Bernhard Meier und einige Lehrkräfte im Gasthaus Wirts-Wast in Grafenkirchen begrüßen. In insgesamt mehr als 40 Abendeinheiten, die sich über die zwei Winter erstreckten, eigneten sich die 32 Teilnehmer, darunter 4 Damen, das Wissen an, das sie für die Führung ihres landwirtschaftlichen Betriebes, den sie in der Regel im Nebenerwerb weiterführen werden, benötigen. Es ging um die Grundlagen der Pflanzenproduktion, die Sachkunde im Pflanzenschutz, die betriebswirtschaftlichen Grundlagen, die Produktionstechnik in der Milchviehhaltung, Jungrinderaufzucht, Rindermast, um den Getreidebau, den Ackerfutterbau, die Grünlandbewirtschaftung, sowie um die Grundlagen der Unternehmensführung. Man kann also den Hut vor den Kursteilnehmern ziehen, welchen Ehrgeiz sie neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit am außerlandwirtschaftlichen Arbeitsplatz für ihren landwirtschaftlichen Betrieb gezeigt haben. Die Anforderungen in der Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes, egal ob im Haupt- oder Nebenerwerb, sind in der heutigen Zeit vielfältig und umfangreich. Zugleich erwartet die Gesellschaft von den Landwirten als Erzeuger von Nahrungsmitteln und als Landschaftspfleger ein hohes Maß an Fachkunde. Auch BBV-Kreisobmann Josef Wutz und Michael Scherr vom VlF lobten den Willen der BiLa-Teilnehmer. „Sie müssen das Handwerk beherrschen, nur so können Sie die Zukunft mitgestalten“, waren sich alle Redner einig. 10 Teilnehmer haben sich für die Abschlussprüfung Landwirt angemeldet. Für diese begannen wenige Tage später die Abschlussprüfungen, bei denen sie gemeinsam mit den „regulären“ Azubis ihr Wissen und Können in Theorie und Praxis unter Beweis stellen müssen. Als Bestätigung für die Teilnahme am BiLa-Kursprogramm überreichte LLD Georg Mayer zusammen mit LOR Bernhard Meier, Kreisobmann Josef Wutz und Michael Scherr vom VlF die Teilnahmeurkunde. Der nächste BiLa-Kurs startet im Oktober 2013. Es liegen bereits sehr viele Anmeldungen vor. Ein paar Plätze sind noch frei. Interessenten sollte sich umgehend beim AELF melden. Weitere Informationen zum BiLa Programm erhalten Sie am AELF bei Herrn Bernhard Meier. 23 Bild 21: Zum Gruppenfoto versammelten sich die anwesenden BiLaAbsolventen zusammen mit LLD Georg Mayer, LOR Bernhard Meier, Kreisobmann Josef Wutz, Michael Scherr vom VlF und den anwesenden Lehrkräften. Bernhard Meier Neues Beratungsangebot im Landkreis Cham Die Beratungsfamilie hat Zuwachs bekommen. Peter Schießl steht ab sofort als Berater auch für die Landwirte im Landkreis Cham zur Verfügung. Im Rahmen der Verbundberatung übernimmt Schießl in Abstimmung mit dem AELF in Cham Beratungsfragen rund um die Themen: • Arbeitswirtschaft Bild 22: Peter Schießl • Betriebszusammenarbeit aus Fuhrn • Mechanisierung Peter Schießl bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und Biogasanlage in Fuhrn bei Neunburg v. W.. Heuer konnte er in Weihenstephan seinen Masterstudiengang Agrarmanagement abschließen. Der Agrarmanager wird jetzt vom Kuratorium Bayerischer Maschinenringe zum Berater weitergebildet. Das Beratungsangebot unter dem Dach des MRConsult richtet sich speziell an den Wünschen und Zielen der Betriebsleiterfamilie aus. Nach einem ersten, kostenlosen Besichtigungstermin auf dem Betrieb werden zusammen mit den Entscheidungsträgern des Betriebes Zukunftskonzepte zu den genannten Schwerpunkten erarbeitet. Bei Interesse besteht die Möglichkeit sich an den MR Cham oder direkt an Peter Schießl zu wenden: Mobil: 0160-97534362 oder E-Mail: [email protected] Peter Schießl 24 Landwirtschaft diesseits und jenseits des Brenner – Lehrfahrt der Landwirtschaftsschule Cham nach Südtirol: Nach Südtirol führte Mitte Juni 2013 eine interessante Lehrfahrt der Landwirtschaftsschule Cham. 19 Studierende des zweiten Semesters und 3 Studierende des Abschlussjahrgangs aus dem Frühjahr 2012 informierten sich vom 18. bis 20. Juni 2013 über die Landwirtschaft in Südtirol. Organisiert und geleitet wurde die Lehrfahrt von den Lehrkräften Wolfgang Alt und Claudia Hierstetter. Die Studierenden des zweiten Semesters fertigten von den einzelnen Betriebsbesuchen Protokolle an, aus denen auszugsweise der nachfolgende Lehrfahrtbericht zusammengestellt wurde. Auf der Hinreise war das erste Ziel unserer dreitägigen Lehrfahrt nach Südtirol der Betrieb der Firma „Hetwin Automation Systems GmbH“ (www.fütterungsroboter.at). Josef Hetzenauer, Landwirt und Gründer der Firma „Hetwin“, bewirtschaftet mit seiner Familie einen Betrieb mit 30 ha LF und 20 ha Wald. Im Stall werden 50 Milchkühe plus Nachzucht gehalten. Während die Kühe ganzjährig im Stall gehalten werden, geht das Jungvieh im Sommer auf die Alm. Zum Testen und Demonstrieren der Produkte aus der Firma Hetwin baute der Betrieb Hetzenauer 2012 einen Demonstrationsstall, in dem die gesamte Produktpalette eingebaut ist. Diese besteht aus einem Fütterungsroboter, einem Einstreuroboter, Kraftfutterautomaten, Futterschieber und einem Spaltenreinigungsroboter. Außerdem sind verschiedene Liegeboxenvarianten und ein Melkroboter der Firma Lemmer-Fullwood eingebaut. Wir wurden von Herrn Hetzenauer persönlich durch den Betrieb geführt und er erläuterte uns die gesamte Automatisierung des Stalles im Detail. Besonderes Merkmal im Stall ist eine Aussichtsplattform zur Tierkontrolle und Stallbeobachtung über dem Melkroboter, die als Almhütte dargestellt ist. Bild 23: Die Studierenden der LWS Cham waren beeindruckt vom hochtechnisierten Stall des Betriebes Hetzenauer (links) in Langkampfen (Inhaber der Fa. Hetwin Automation Systems GmbH). Als zweites Tagesziel besuchten wir die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Salern in der Nähe von Brixen. Die Fachschule Salern ist eine Landwirtschaftsschule im Alpinen Raum. Herr Karl Gallmetzer, Lehrer für Viehwirtschaft und auch zuständig für Beratung und Erwachsenenbildung im Bereich Viehwirtschaft und Fütterung, führte uns durch die Fachschule sowie den angegliederten landwirtschaftlichen Betrieb "Bruggerhof - Salern". Die Ausbildungszeit in Schulform beträgt 3 Jahre. Zurzeit sind es 100 Schüler. 80 Schüler davon wohnen derzeit im dazugehörigen Internat. Herr Gallmetzer führte uns durch die Räumlichkeiten der Schule und zeigte uns den 25 dazugehörigen landwirtschaftlichen Biobetrieb. Bei einer Höhenlage von 750m über NN und einer Jahresniederschlagsmenge von 700 – 800 mm bewirtschaftet der Betrieb 12 ha Grünland und 10 ha Wald. Der Betrieb hält 15 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 7500 kg. Besonderes Kennzeichen der Viehhaltung ist, dass die Kühe im Sommer nach dem System der Kurzrasenweide gehalten werden. Ein Teil der Milch wird in der hofeignen Käserei verarbeitet. Die Jungrinder sind den Sommer über auf einer Alm. Der Betrieb möchte künftig in die Schafmilchproduktion einsteigen. Vor kurzem investierte der Betrieb in eine moderne Heutrocknungsanlage. Den Betrieb bewirtschaften zwei Mitarbeiter. Nach der Führung bezogen wir die Zimmer des Internats, wo wir auf unserer Lehrfahrt übernachteten. Am zweiten Tag unserer Lehrfahrt stand gleich morgens der Besuch des Betriebes Salmseinbiohof in Völs am Schlern an. Der Hof bewirtschaftet eine Fläche von 15 ha Grün- und Ackerland, sowie 15 ha Wald und 45 ha Almfläche. Sein Einkommen erwirtschaftet der Betrieb zu je einem Drittel von der Landwirtschaft, Urlaub auf dem Bauernhof und Direktvermarktung. Zusätzlich hat er eine Photovoltaikanlage mit 35 KW und im Winter fährt der Betriebsleiter überbetrieblich im Winterdienst. Der Salmseinhof hat Mutterkühe, Schweine, Ochsen, Stiere, Schafe und Pferde, die den Sommer über auf der Alm weiden. Auf der Ackerfläche baut die Familie Kritzinger Kartoffeln, Winterweizen, Ackerbohnen und Roggen an. Die erzeugten Produkte werden entweder direkt im eigenen Hofladen vermarktet oder an ein nahegelegenes Bio-Hotel geliefert. Die 15 ha LF rings um den Betrieb können bewässert werden. Der Betriebsleiter hat eine Technik entwickelt, mit der er auch seine Gülle ausbringen kann. Die Ferienwohnungen werden auch biologisch geführt und wurden mit Holz, Kalk und Lehmputz errichtet. Sie sind unter anderem behindertengerecht und Haustier freundlich eingerichtet. Der Preis pro Apartment beträgt zwischen 40,- und 150,- € pro Tag, je nach Größe und Jahreszeit. In der Direktvermarktung verkauft der Betrieb Käse, geräuchertes Fleisch und Speck, Öle, Kaffee, Brote, Wein, Marmelade und verschiedene Getreidesorten. Bild 24: Der Biobetrieb Salmseinhof hat eine traumhafte Lage direkt am Fuße des Schlern (Bildhintergrund) und ist somit prädestiniert für Urlaub auf dem Bauernhof. Daneben erwirtschaftet Martin Kritzinger (rechts mit typischer Südtiroler Schürze) zusammen mit seiner Familie ein Einkommen über die Landwirtschaft und die Direktvermarktung von Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Im Anschluss an die Betriebsführung hatte der Salmseinhof in Zusammenarbeit mit dem Bio-Hotel ein vorzügliches Mittagessen aus eigener Produktion vorbereitet, das uns sehr gut schmeckte. Bei unserer Lehrfahrt nach Südtirol besuchten wir am Mittwoch, 19.06.2013 nachmittags die Obstgenossenschaft (CAFA) in Meran. Die Führung durch die 26 Obstgenossenschaft CAFA machte der Qualitätsleiter des Betriebes Karl Gamper. Der Betrieb beschäftigt saisonbedingt rund 100 bis 110 Mitarbeiter, davon vorwiegend Frauen. Zu sehen gab es die Lagerung der von den Obstbauern gelieferten Äpfel. Die Äpfel werden in Kisten in Kühlzellen bei +1°C gelagert; die Herkunft jeder einzelnen Kiste ist eindeutig nachvollziehbar. Die Auszahlungspreise werden nach der Qualität der Äpfel (Größe, Farbe und Beschaffenheit) festgelegt. In der Betriebshalle werden die Äpfel verpackt, was bis auf ein paar wenige Handgriffe vollautomatisch von statten geht. Der Betrieb hat zwei Verpackungsmaschinen, die einen Gesamtwert von 3,5 Mio. € haben. Um eine schonende Beförderung der Äpfel zu ermöglichen, wird bei der Sortieranlage eine Wasserstraße eingesetzt. Verpackt werden die Südtiroler Äpfel je nach Kundenwunsch in Holz- oder Kartonkisten. Die Hauptabnehmerländer sind Italien und Deutschland. Zu kaufen gibt es diese Qualitätsäpfel bei REWE, EDEKA, Kaufland und vielen weiteren Einzelhandelsketten. Nach der Führung durch die Obstgenossenschaft CAFA bekamen wir eine Führung durch einen typischen Südtiroler Obst- und Weinbaubetrieb, den „Ladurnerhof“ der Familie Margesin in Lana. Der Betrieb bewirtschaftet 15 ha und davon sind 5 ha zugepachtet. Hauptstandbein ist der Obstbau und nebenbei bewirtschaftet er noch 1 ha Rebfläche. Die Höhenlage der Obst und Weingärten beträgt 280 bis 300 m über NN. Neben den Familienarbeitskräften (Vater, Mutter und Sohn) sind in der Saison noch bis zu 12 Arbeitskräfte aus Osteuropa oder Studenten am Betrieb. Die Entlohnung liegt bei 7,- € in der Stunde, Verpflegung und Unterkunft sind zum Teil dabei. Der Pachtpreis pro ha Obstfläche liegt bei 3500,- bis 5000,- €. Es gibt ca. 8000 Obstbaubetriebe in Südtirol. Um vom Obstbau alleine leben zu können, werden heute ca. 5 bis 6 ha Apfelanbaufläche benötigt. Der Arbeitsaufwand pro ha liegt bei ca.500 Akh. Die Hauptsorten des Betriebes sind Gala, Fuji und Pink Lady, zudem werden aber noch weitere 7 Sorten angebaut. Der Ertrag von einem ha Apfel liegt bei ca. 60 Tonnen. 100% der Obstfläche des Betriebes sind bewässerbar (Tropfenbewässerung mit 2 mm pro Tag). Zum Schutz vor Frost in der Blüte und Hagel hat der Betrieb eine Kronenbewässerung (4 mm pro Tag) und 90% seiner Fläche sind mit Hagelnetzen überspannt. Uns beeindruckte vor allem die hohe Intensität (bis Mitte Juni bereits 20 Fungizidbehandlungen gegen Apfelschorf), sowie der enorme Investitions- und Arbeitsbedarf des Obstbaues. 27 Bild 25: Mit einem „Bayerwalddiesel“ bedankten sich die Studierenden bei Herrn Margesin (Betriebsleiter des Ladurnerhofes) für die interessante Führung durch die Obst- und Weingärten des Betriebes. Wir konnten erfahren, dass Apfelanbau eine ziemlich zeit- und kostenintensive Kultur ist. Am Donnerstag, den 20.06.2013, besuchten wir mit der gesamten Klasse den Betrieb von Michael Ralser in Mauls bei Sterzing. Nach der Begrüßung durch den Betriebsleiter schilderte Herr Herbert Lang (Geschäftsführer des Südtiroler Rinderzuchtverbandes) die aktuelle Situation der Milchwirtschaft und Rinderzucht in Südtirol. Anschließend stellte uns Michael Ralser seinen Betrieb vor, der mit 13,5 ha LN und 30 ha Eigenwald für die Region eine beachtliche Größe hat. Er erläuterte uns, dass in seinem Betrieb die Grundfutterleistung an erster Stelle steht. Sie ist mit 6500 kg/Kuh und Jahr sehr beachtlich. Seine Holstein Kühe geben im Schnitt 9000kg Milch/Jahr bei 4,4% Fett und 3,6 % Eiweiß. Nach der Besichtigung des Milchviehstalls zeigte uns Michael Ralser die 2010 erbaute Heutrocknung und die Hackschnitzelheizung. Die Heutrocknung baute er, um die hohe Grundfutterqualität und -leistung zu sichern. Getrocknet wird das Heu mit dem 350 KW Hackschnitzelofen, mit dem er zudem auch noch 10 Häuser über ein Fernwärmenetz versorgt. Der Betrieb Josef Mayr (Hofname Gugges) in Freienfeld liegt im Eisacktal bei Sterzing. Zurzeit sind vier Familienarbeitskräfte und eine Fremdarbeitskraft für die Betriebsabläufe zuständig. Die 23 ha Betriebsfläche gliedern sich in 17 ha eigenes Grünland und 6 ha Wald. Das Grünland wird zu 100% in 5 Schnitten siliert. Der stark überbelegte Milchviehstall mit 133 Liegeplätzen und 80 Fressplätzen beherbergt auch die weibliche Nachzucht. Derzeit werden 155 melkende und 15 trockenstehende Holstein-Kühe in Tiefboxen versorgt. Der Stalldurchschnitt beträgt über 9000 kg Milch bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß. Im seitlichen Anbau sind die Kälber und das 28er Melkkarusell mit Tankraum (5000 l und 6000 l) untergebracht. Nicht nur Kraftfutter (Soja, Raps, Leinkuchen, Mais und Gerste), sondern auch Grundfuttermittel (Silomais, Luzerneheu, Stroh) werden aus Oberitalien (in der Nähe von Vicenza) zugekauft. Schade ist, dass der durch wöchentliches Einstreuen anfallende Stallmist von 2000 cbm pro Jahr an die umliegenden Obstbauern verschenkt werden muss. Die Dächer des Milchviehbetriebes werden außerdem noch mit einer 334 KW Photovoltaikanlage genutzt. Diese wurde 2009 installiert. 28 Bild 26: Einen so großen und intensiven Milchviehbetrieb, wie den Betrieb „Gugges“ in Freienfeld, hätten wir im gebirgigen Südtirol nicht erwartet. 160 Milchkühe mit 28er Melkkarusell sind ja auch bei uns nicht alltäglich. Sohn Patrick Mayr (links) führte uns durch seinen Betrieb. Auf der Rückreise nach Deutschland hatten wir auf der Autobahn zwei Stunden Stau. Dies war bei 33°C kein Spaß, vor allem weil dadurch unser Zeitplan erheblich durcheinander geworfen wurde und wir verspätet beim letzten Betrieb unserer Lehrfahrt (Betrieb Hell in Ginsahm bei Bruckmühl) ankamen. Trotz unserer Verspätung wurde unsere Gruppe sehr herzlich von der Familie Hell empfangen. Die Familie trat uns sehr offen und engagiert entgegen und präsentierte uns ihren Betrieb. Der Betrieb Hell liegt in einer Höhenlage von 500m und ist mit einer LF von 32 ha ausgestattet. Davon sind 7 ha Mais, 3 ha Klee und 21 ha Wiesen. Hinzu kommen 14 ha Wald. 2011 wurde mit dem Bau des Milchviehstalls mit Melkroboter und Spaltenroboter für 74 Kühe begonnen. Dieser wurde mit einer Förderung von 35% gebaut und im August 2012 fertiggestellt. Zurzeit sind 52 Kühe im Stall, von denen 45 Kühe zu melken sind. Durch den neuen Stall konnte die jährliche Milchleistung jeder Kuh von 7300 l auf 8000 l gesteigert werden. Ebenso wurde die Zellzahl seit Einführung des Melkroboters, mit dem auch die Leitfähigkeit pro Viertel gemessen werden kann, von 150 auf 46 reduziert. Darüber hinaus ist in diesem hochtechnologischen Stall ein Spaltenroboter von der Firma Lely zu finden. Die Lehrfahrt war gut organisiert und fachlich wie kulturell sehr abwechslungsreich. Vor allem die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Betriebe für Neues sowie deren Zielstrebigkeit und Überzeugung beeindruckten uns stark. Wir, die Studierenden des zweiten Semesters der Landwirtschaftsschule Cham, wünschen uns, dass auch in den kommenden Jahren, derartige Lehrfahrten angeboten werden. Dabei können wir sehr viel lernen. Danke!!!! Die Studierenden des zweiten Semesters der LWS Cham 29 Aktuelles aus dem Bereich Forsten 9. Bayerischer Waldbesitzertag am 18. September in Freising Zum 9. Bayerischen Waldbesitzertag am Mittwoch, 18. September 2013 sind alle Waldbesitzer und Interessenten herzlich eingeladen. Nach der Eröffnung durch Staatsminister Helmut Brunner folgen eine Reihe interessanter Fachvorträge zu verschiedenen Themen. Weitere Informationen finden Sie unter www.lwf.bayern.de. Anmeldungen bis 10. September bitte an die LWF. Die Tagungsgebühr beträgt 15,- € bzw. 10,- € für Mitglieder im Förderverein. Machen Sie mit bei der „Aktion 13.000“ Nähere Informationen erhalten Sie beim: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten,Bereich Forsten Ölbergstraße 3 93449 Waldmünchen Tel.: 09972/94302-0 www.aelf-ch.bayern.de/forstwirtschaft 30 40-jähriges Jubiläum der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz Vor 40 Jahren fand die Gründungsversammlung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz (FVO) statt. Seit den Anfängen der Selbsthilfeeinrichtung im Jahr 1973 zur Überwindung der Nachteile des kleinstrukturierten Privatwaldes entwickelte sich ein Zusammenschluss, der in den letzten Jahren mehrere Millionen Festmeter Holz aus dem Privatwald zusammengefasst und erfolgreich vermarktet hat. Die Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften war stets gut und vertrauensvoll. Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde die Notwendigkeit der Holzmobilisierung im Privatwald angesprochen, um die bestehenden Kapazitäten in der Säge- und Holzindustrie mit dem nachwachsenden Rohstoff zu versorgen. Eine aktive und nachhaltige Nutzung der Wälder bedeutet auch eine Wertsteigerung der Wälder. Es entstehen stabile und gemischte Waldbestände, die weniger anfällig gegenüber Kalamitäten sind. Gleichzeitig schaffen diese ein reichhaltiges Warenlager und senken das Betriebsrisiko vor dem Hintergrund der nach jetzigem Wissenstand prognostizierten Klimaänderung. Die Festansprache hielt Forstminister Helmut Brunner, der aus der Sicht des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf die strategischen Grundsätze der Forstpolitik einging. Er betonte die Wichtigkeit der bayerischen Selbsthilfeeinrichtungen. Dabei hob er die bisher geleistete Arbeit besonderes lobend hervor. Er sicherte den Forstlichen Zusammenschlüssen auch für die Zukunft die Unterstützung der Staatsregierung zu. Die Forstwirtschaftliche Vereinigung sieht weiterhin ihre Hauptaufgabe in der Bündelung der Holzmengen ihrer Forstlichen Zusammenschlüsse. Weiterhin wird sie sich in der verstärkten Netzwerk- und Lobbyarbeit für die Interessen des Waldes und der Waldbesitzer sowie die Stärkung der Cluster Forst und Holz einsetzen. Die FVO ist ein wirtschaftlicher Verein mit Sitz in Regensburg und ist der Dachverband der 25 Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzervereinigungen in der Oberpfalz. Sie vertritt ca. 24.000 Waldbesitzer mit einer Fläche von 195.000 Hektar Wald. Pro Jahr werden mehrere hunderttausend Festmeter Holz (aus dem Privat- und Kommunalwald) über die Selbsthilfeorganisation vermarktet. Eine wichtige Aufgabe für die forstlichen Vereinigungen wird künftig die Unterstützung der Waldbesitzer bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder sein, da v.a. städtische Waldbesitzer – und das werden immer mehr – weder über das notwendige Know-how noch über die erforderliche Technik verfügen. Wolfgang Scheffelmann 31 An den VlF Kreisverband Cham, Schleinkoferstrasse 10, 93413 Cham Telefax: 09971 485160 Meine Bankverbindung /Adresse hat sich wie folgt geändert: Mitglied (Name, Vorname): ............................................................................. Geburtsdatum: …………………….. (aktuelle) Adresse: ............................................................................. Kontonummer (neu): ................................................... IBAN: ………………………………… Bankleitzahl: ................................................... BIC: ………………………………… Datum und Unterschrift: ............................................................................. 32