Was braucht der Mensch?

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Programm
Medizin & Gewissen
Was braucht der Mensch?
Nürnberg, 14.–15. Oktober 2016
chule
-S
Wilhelm-Löhe
Uhr
16.30 - 21.30
14. Oktober |
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Erö
ward
Peace Work A
Uhr
09.00 - 18.30
15. Oktober |
Workshops
Vorträge und
+ Medizingeschichte
+ Medical Peace Work & Global Health
+ Ethische Fragen im Medizinalltag
www.medizinundgewissen.de
Ärzte für Frieden und
soziale Verantwortung e.V.
IPPNW-Regionalgruppe
Nürnberg – Fürth – Erlangen
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung
des Atomkriegs / Ärzte in sozialer
Verantwortung e.V.
Gefördert aus Mitteln des
Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für
die Welt – Evangelischer
Entwicklungsdienst
Stiftung „Nürnberg –
Stadt des Friedens und
der Menschenrechte“
SchöllerStiftungen
Nürnberg
WILLKOMMEN
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Namen der IPPNW-Regionalgruppe und
für Aktive im Gesundheitssystem, Fachleute,
der Deutschen Sektion der IPPNW sowie des
wissenschaftlichen
Organisationsteams begrüßen wir Sie herzlich
und Auszubildende zu bieten, um neue Er-
zum fünften IPPNW-Kongress Medizin und Ge-
kenntnisse vorzustellen und diese komplexen
wissen. Mit dem Untertitel: „Was braucht der
Herausforderungen zu diskutieren.
Nachwuchs,
Studenten
Mensch?“ rücken wir den Menschen als Akteur
im Gesundheitswesen, als Patient/Patientin,
Zusammen mit dem Vorstand und der Ge-
als Weltbürger, als Täter und Opfer von Gewalt
schäftsstelle der Deutschen Sektion der Inter-
und Krieg, als Orientierungssuchenden in einer
nationalen Ärzte für die Verhütung des Atom-
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
modernen Welt in Wechselwirkung mit sei-
krieges/Ärzte in sozialer Verantwortung sowie
nun führt unser Weg schon zum fünften Mal
nen politischen Bezügen in den Vordergrund.
dem Projekt Medical Peace Work haben wir
nach Nürnberg, um hier über Entwicklungen
ein vielseitiges und interessantes Programm
in der modernen Medizin nachzudenken und zu
Der Kongress „Medizin und Gewissen“ setzt
zusammengestellt. Wir möchten, dass Sie
diskutieren. Dabei darf nicht vergessen werden:
die Tradition der erfolgreichen Kongress-
am Ende des Kongresses Nürnberg mit Ge-
Vergangenes bleibt gegenwärtig, und unsere
Reihe 1996, 2001, 2006, 2011 fort. Drei
winn, Anregungen, guten Erinnerungen und
Gegenwart hat eine Vergangenheit. Ohne deren
Themenstränge jeweils mit Fragen der medi-
Tatendrang verlassen können. An dieser Stel-
Kenntnis können wir nicht für eine humane, am
zinischen Friedensarbeit, Medizingeschich-
le danken wir schon jetzt unseren Sponsoren
Individuum ausgerichtete Medizin eintreten.
te und Ethik im Gesundheitswesen bilden
und allen ReferentInnen und HelferInnen, die
Wieder haben die Veranstalter ein interessantes
wieder die Grundstruktur des Kongresses.
ihre Beiträge unentgeltlich leisten und damit
und vielschichtiges Programm zusammenge-
Aktuell gültige Werte, gesellschaftliche und
zur Finanzierbarkeit und zum ehrenamtlichen
stellt. So freue ich mich als Schirmherr auf die
soziale Verhaltensregeln und Weltanschau-
Charakter des Kongresses beitragen.
vor uns liegenden persönlichen Begegnungen
und Meinungsaustausche, zu denen uns die
ungen sowie Erziehungsströmungen prägen
unser Gewissen und unsere ethisch-medizi-
Für die kommenden Tage wünschen wir Ihnen
nische Haltung. Da es keinen allgemeingül-
einen interessanten Austausch, wertvolle Dis-
tigen Maßstab für unser mit dem Gewissen
kussionen und ausreichend Zeit für die kolle-
verknüpftes
giale Kommunikation, Kooperation und Netz-
Unrechtsverständnis
gibt,
ist
ein solches Diskussionsforum für alle Akteure im Gesundheitswesen besonders wichtig.
Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwi-
werkbildung.
zahlreichen renommierten Referenten einladen.
Der diesjährige Kongress „Medizin und Gewissen – Was braucht der Mensch?“ scheint
mir das Grundanliegen dieser Kongressreihe,
unser aller Gewissen zu schulen und zu ver-
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kongressteam
tiefen, nochmals intensiver verdeutlichen zu
können. In der heutigen Medizin bewegt sich
viel. Aktuelle und zukünftige Fragen erfordern
schen historischem Unrecht, ökonomischen
neue Antworten, die sich aber immer noch an
Einengungen, Nothilfe bei Flucht und Krieg
den fundamentalen Vorgaben des Nürnberger
einerseits und wunscherfüllender Medizin
Kodex von 1947 messen lassen müssen. Dabei
andererseits. Wir freuen uns, eine Plattform
stoßen wir in der Tiefe auf unser Gewissen. Alle
Teilnehmer finden auf diesem Kongress ausgezeichnete Möglichkeiten, Fragen von „Medizin
und Gewissen“ zu diskutieren in der Hoffnung,
dass wir zusammen im persönlichen Alltag und
auf der politischen Bühne unseren Einsichten
das erforderliche Gehör schaffen können. Auch
das braucht der Mensch.
In diesem Sinne begrüße ich alle Anwesenden
und ReferentInnen und danke abschließend
der Vorbereitungsgruppe der Nürnberger und
Deutschen IPPNW für die geleistete Arbeit, die
durchaus zu einer Fortsetzung in fünf Jahren
animieren sollte.
Das Kongressteam: Dr. Horst Seithe, Hannah Lehner, Dr. Elisabeth Wentzlaff, Dr. Holger Wentzlaff, Dr. Elisabeth Heyn und Prof. Dr. Hannes Wandt
2
Ihr Prof. Dr. Klaus Dörner,
Schirmherr des Kongresses
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Programm
Freitag, 14. Oktober 2016 Aula Wilhelm-Löhe-Schule, Deutschherrnstraße 10, 90429 Nürnberg
16.30
Eröffnung der Ausstellung „Fegt alle hinweg – Biographien
jüdischer Ärzte im Nationalsozialismus“ Dr. Hansjörg und Ursel Ebell
18.30 –
19.15
Vortrag Die Vermessung des Menschen – Big Data und die
Vertraulichkeit in der Medizin Dr. Thilo Weichert
19.15 –
20.00
Healing under Fire – Medical Peace Work in the Field Englisch
Moderation: Dr. Bernd Höffken
17.00 –
17.30
Begrüßung durch Dr. Holger Wentzlaff, IPPNW-Regionalgruppe,
Grußworte von Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg,
Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer und Prof. Dr. Klaus Dörner, Schirmherr des Kongresses
Moderation: Dr. Holger Wentzlaff
17.30 –
18.15
Vortrag Leitlinien für ÄrztInnen – Wer leitet wen wohin?
18.15 –
18.30
Patientenorientiert behandeln
Vortrag
Dr. Gabriella Arcadu, Dr. Louisa Chan Boegli
Moderation: Dr. Eva-Maria Schwienhorst-Stich
20.00 –
20.30
International Medical Peace Award
Preisverleihung und Laudatio
Musikalische Umrahmung: Ines und Katja Lunkenheimer, Flügel
Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig
Moderation: Dr. Stephan Kolb
Vortrag Die kleine Korruption im ärztlichen Alltag
20.30
Prof. Dr. Thomas Kühlein
Empfang Kleines Essen und Get-Together
Samstag, 15. Oktober 2016
9.00 –
9.45
Vortrag Solidarität und Würde – Unterstützung für traumatisierte Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten
Dr. Monika Hauser – Moderation: Dr. Elisabeth Wentzlaff
FORUM 1:
Medizingeschichte
10.00 –
12.00
Der Nürnberger Ärzteprozess 1946 /47 – Absicht.
Rezeption. Wirkung
Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Mit der Geschichte
lernen? Zur Bedeutung
des Nürnberger Kodex
für heute
Dr. Michael Wunder
Zögerliche Selbstreflexion: Die Thematisierung
von Medizin im Nationalsozialismus durch die
Bundesärztekammer
Prof. Dr. Volker Roelcke
Moderation: Dr. Stephan Kolb
Verstrickt und eng verwoben: Der Nationalsozialismus und das DRK
1933–1945
Dr. Horst Seithe
Ernst Robert Grawitz und
die personelle Verflechtung von DRK-Führung
und SS im Nationalsozialismus Dr. Judith Hahn
FORUM 2:
Global Health – Medical Peace Work
FORUM 3:
Medizinethik
TTIP/CETA – Rendite vor
Gesundheit: Wie Freihandels- und Investitionsabkommen die globale
Gesundheit ruinieren
Wo fängt Bestechung an?
Korruptionsversuche im
ärztlichen Alltag –
Die eigene Verführbarkeit
erkennen lernen
Jörg Schaaber
Dr. Martin Beckmann
Anne Jung
Moderation:
Prof. Dr. Hannes Wandt
Das DRK und die Wiederbewaffnung der BRD
1949–1957
Medical Peace Work:
Can Health Professionals
Bring about a More
Peaceful Society?
New Case Studies on
Climate Change, Torture
and Refugee Health
Englisch
Dr. Klaus Melf
Stefi Barna
Dr. Eva-Maria Schwienhorst-Stich
Dr. Stephan Kolb
Prof. Dr. Thomas Kühlein
Flüchtlingsdrama in
mehreren Akten: Was
ist die Herausforderung
der medizinischen
Flüchtlingshilfe?
1. Nothilfe im Heimatland
Decision Making – wie
kommen wir im Alltag zur
klugen Entscheidung?
Dr. Gisela Penteker
Prof. Dr. Thomas Kühlein
Dr. Veit Wambach
3. Nothilfe hier vor Ort
Moderation:
Dr. Elisabeth Wentzlaff
2. Nothilfe auf der Flucht
Dr. Gerhard Gradl
Prof. Dr. Helfried Gröbe
Moderation:
Dr. Elisabeth Heyn
Prof. Dr. Dieter Riesenberger
Moderation:
Dr. Horst Seithe
12.00 – 13.30 Mittagessen / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /
13.30 –
15.30
Humanexperimente im
20. und 21. Jahrhundert.
Entwicklung und ethische
Interessenkonflikte
Prof. Dr. Andreas Frewer
Nur eine Handvoll Täter?
Unmoralische Menschenversuche im Nationalsozialismus
Dr. Anna von Villiez
Moderation: Dr. Horst Seithe
Euthanasie gestern und
heute – „Der Tod als
Erlösung von Leiden"
Dr. Florian Bruns
Psychiatrie im Nationalsozialismus – Wie Ärzte
zu Mördern wurden
Prof. Dr. Michael von
Cranach
Moderation:
Dr. Elisabeth Heyn
Sich für das Recht auf
Gesundheit starkmachen: Weltweite soziale
Sicherung – eine Utopie?
Global Medical Aid:
How to Do no Harm,
but Support Peace
Thomas Gebauer
Dr. Louisa Chan Boegli
Katja Maurer
Carlotta Conrad
Dr. Harald Kischlat
Die europäisch nationale
Perspektive: Ist die Bürgerversicherung eine
Alternative?
Harald Weinberg
Englisch
Moderation:
Hannah Lehner, Dr. EvaMaria Schwienhorst-Stich
Moderation: Dr. Wolfgang
Lederer-Kanavin
Social Freezing –
vom Wunschkind zum
Wunschtermin? Fakten
aus Sicht der Reproduktionsmedizin
Schwierige ethische
Fragestellungen im
Medizinalltag – Wie
würden Sie entscheiden?
Interaktiver Workshop
Prof. Dr. Ralf Dittrich
Prof. Dr. Jan Schildmann
Dr. Herbert Kappauf
Anschließend Statements
von und Diskussion mit
Erika Feyerabend und
Dr. Saskia Möckel
Moderation:
Dr. Alfred Estelmann
Moderation:
Prof. Dr. Hannes Wandt
15.30 – 16.00 Kaffeepause / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /
16.00 –
16.45
16.45–
17.30
17.30
Vortrag Wenn Ärzte nur das Beste wollen
Prof. Dr. Klaus Dörner – Moderation: Dr. Horst Seithe
Vortrag Gesundheit als Menschenrecht – Menschenrechte im Gesundheitswesen
NN – Moderation: Dr. Holger Wentzlaff
Verabschiedung
durch Dr. Holger Wentzlaff, IPPNW-Regionalgruppe, und Carlotta Conrad, Vorstand der Deutschen IPPNW
V. INTERNATIONALER KONGRESS
ReferentInnen
Dr. Gabriella Arcadu
Stefi Barna
ist Politikwissenschaftlerin und Expertin
ist Dozentin für Globales Gesundheitswesen
für konfliktbedrohte bzw. im Übergang be-
an der medizinischen Fakultät der Univer-
findliche Staaten. Seit 20 Jahren ist sie in
sity of East Anglia in Norwich (Großbritan-
der institutionellen Unterstützung und dem
nien) sowie an der Azim Premji University in
Aufbau von Infrastrukturen tätig. Seit den
Bangalore in Indien. Sie arbeitet für die bri-
späten 1990er Jahren arbeitete sie für das
tische IPPNW-Sektion Medact und das Sus-
WHO-Programm „Health as a Bridge to Peace“, an dessen Umsetzung
tainable Healthcare Education Network, mit dem Ziel, das Augenmerk
sie in Sri Lanka, Indonesien und Ägypten beteiligt war. Sie entwickelte
der Weltöffentlichkeit auf die gesundheitlichen Auswirkungen und die
globale Gesundheitsstandards im Bereich „Abrüstung, Demobilisierung
strukturelle Gewalt zu lenken, die mit dem globalen Klimawandel ver-
und Reintegration“. 2010 entwarf sie für die WHO ein Strategiepapier
bunden sind.
zur zivil-militärischen Abstimmung im Gesundheitssektor, für das sie in
Afghanistan recherchierte. Sie hat in verschiedenen Funktionen für die
UN, Universitäten und NGOs gearbeitet. Gabriella Arcadu ist Gründerin
und Direktorin von 4change, einer NGO, die Trainings- und Forschungsmaßnahmen in konfliktbedrohten Ländern durchführt.
Dr. Martin Beckmann
Prof. Dr. Dr. Heiner Bielefeldt
ist Referent für Dienstleistungspolitik, Re-
verbindet praktische Erfahrungen in Tätig-
gional- und Strukturpolitik im Bereich Poli-
keitsfeldern der Menschenrechte mit inter-
tik und Planung der Ver.di-Bundesverwal-
disziplinärer Expertise. Nach der Promotion
tung in Berlin. Martin Beckmann studierte
im Fach Philosophie lehrte Bielefeldt vor
von 1997 bis 2002 Politikwissenschaft und
allem an juristischen Fakultäten verschie-
Volkswirtschaftslehre an der Philipps-Uni-
dener Universitäten. Im Jahr 2000 habili-
versität Marburg. Von 2002-06 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter
tierte er in Bremen mit einer Arbeit zur „Philosophie der Menschen-
der Nachwuchsgruppe „Europaforschung – europäische Integration im
rechte“. 2007 wurde er (als Nicht-Jurist) zum Honorarprofessor der
Globalisierungsprozess“ und promovierte am Institut für Politikwissen-
rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bielefeld ernannt.
schaft der Universität Marburg. 2007-08 war Martin Beckmann im
Bielefeldt hat den interdisziplinären Lehrstuhl „Menschenrechte und
Trainee-Programm der IG Metall, seit 2008 ist er in der Ver.di-Bundes-
Menschenrechtspolitik“ an der FAU inne. Er ist seit 30 Jahren in zivil-
verwaltung tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben der Dienst-
gesellschaftlichen Organisationen zum Schutz der Menschenrechte tä-
leistungspolitik die Themen Digitalisierung und Handelspolitik.
tig. Seit 1999 leitet er den Bereich Menschenrechte in der Deutschen
Kommission Justitia et Pax. 2003-09 war er Direktor des Deutschen
Instituts für Menschenrechte.
Dr. Florian Bruns
Dr. Louisa Chan Boegli
lehrt und forscht seit 2012 als Arzt und
ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der
Medizinhistoriker am Institut für Geschich-
Rugiagli-Initiative (RI). Diese Initiative bil-
te der Medizin und Ethik in der Mediziner
det Ärzte aus, die in Konfliktregionen arbei-
der Berliner Charité. Auf das Studium der
ten und gehört inzwischen mit 4change
Humanmedizin, Geschichte und Philoso-
(Italien) zusammen. RI fördert die inter-
phie folgte 2007 die Promotion mit einer
nationale
Zusammenarbeit
im
Bereich
Arbeit über Protagonisten der Medizinethik im Nationalsozialismus.
Gesundheit, die sie als Brücke zum Frieden versteht. Als Ärztin hat
Nach klinischer Tätigkeit in der Inneren Medizin arbeitete er von 2010
Chan Boegli in Konfliktregionen für das IRK und die WHO gearbeitet.
bis 2012 als Geschäftsführer des Klinischen Ethikkomitees am Uni-
Vier Jahre war sie die zentrale Figur des WHO-Programms „Health as
versitätsklinikum Erlangen. Forschungsschwerpunkte sind die Medizin
a Bridge to Peace“. 1998 gründete sie das Zentrum für Humanitären
im Nationalsozialismus, die Klinische Ethik (insbesondere ethische As-
Dialog in Genf mit, und initiierte eine Reihe von erfolgreichen Gesprä-
pekte am Lebensende) sowie die Medizin in der DDR.
chen zwischen der indonesischen Regierung und der Aceh-Befreiungsbewegung. Die Medizinerin promovierte an der Universität Los Angeles
und erwarb den Master of Public Health an der Londoner Fakultät für
Hygiene und Tropenmedizin.
4
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Carlotta Conrad
Prof. Dr. Michael von Cranach
ist seit 2013 Vorstandsmitglied der IPPNW.
studierte Medizin in Bonn und absolvierte
Nach dem Studium in Dresden befindet sie
die Facharztausbildung zum Psychiater in
sich aktuell in der Weiterbildung zur An-
München und London. Bis 2006 war er lei-
ästhesistin an dem Uniklinikum Dresden.
tender ärztlicher Direktor des Bezirkskran-
Carlotta kam 2008 über das Dresdner Me-
kenhauses Kaufbeuren, das unter seiner
dinetz zur IPPNW. Von 2011 bis 2013 war
Führung mit der Aufarbeitung der eigenen
sie Repräsentantin der IPPNW-Studierenden. Ihren Fokus legt sie auf
Rolle im Nationalsozialismus begann. 1999 erstellte er im Auftrag der
Medizinische Friedensarbeit, Migration und Asyl. Sie ist Mitglied im AK
Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psycho-
Flucht und Asyl und vertritt die IPPNW in der Bundesarbeitsgemein-
somatik und Nervenheilkunde die Ausstellung „In Memoriam“ zum
schaft ProAsyl und im Projekt Medical Peace Work III, für das sie auch
Gedenken an die Opfer der NS-„Euthanasie“ im, die auf dem 11.
eine Fallstudie geschrieben hat.
Weltkongress der Psychiatrie gezeigt wurde. Er betreibt seit 2006 eine
Praxis in München und ist zudem Professor an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München. Eine wichtige
Konsequenz seiner Arbeit war die Psychiatriereform, mit der Abkehr
von zentralen Anstalten wie auch der Eingliederung von Menschen mit
Behinderungen in den Arbeitsprozess.
Prof. Dr. Ralf Dittrich
Prof. Dr. Klaus Dörner
studierte Biologie mit Schwerpunkt Zoolo-
studierte Medizin, Soziologie und Geschich-
gie an der Friedrich-Alexander Universität
te und habilitierte an der Psychiatrischen
Erlangen-Nürnberg. Seit 1989 war er als
Universitätsklinik Hamburg. Von 1980 bis
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Frau-
1996 war er ärztlicher Leiter der Westfäli-
enklinik des Universitätsklinikums Erlangen
schen Klinik in Gütersloh für Psychiatrie,
beschäftigt und ist dort seit 1995 Leiter des
Psychosomatik und Neurologie. Er hatte
Reproduktionsmedizinischen Labors und des Hormonlabors. Seit 2004
den Lehrstuhl für Psychiatrie an der anthroposophischen Universität
besitzt er die Fachanerkennung Reproduktionsbiologe der AgRBM und
Witten/Herdecke inne und begründete die Deutschen Gesellschaft für
ist seit 2008 das Zertifikat „Senior Clinical Embryologist“ der Euro-
Soziale Psychiatrie mit. Klaus Dörner ist Mitinitiator der Reformbewe-
pean Society of Human Reproduction and Embryology. Seit dem Jahr
gung in der Psychiatrie und leistete Pionierarbeit für die Integration
2009 hat er die Professur für experimentelle Reproduktionsmedizin
psychisch Kranker außerhalb von Klinikmauern. 2007 wurde er mit
an der Friedrich-Alexander-Universität inne. Seine wissenschaftlichen
dem Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung ausgezeichnet, 2014 erhielt
Schwerpunkte sind der Transport von Spermien und Eizellen in der
er für sein Lebenswerk den ConSozial Wissenschaftspreis.
Gebärmutter, der Fruchtbarkeitserhalt sowie die Gefrierlagerung von
Zellen, Geweben und Organen.
Ursula Ebell, M.A.
Dr. Hansjörg Ebell
Nach dem Studium der Germanistik und Ge-
ist Facharzt für psychosomatische Medizin
schichte an der LMU in München absolvierte
und Psychotherapie. Nach Jahren in An-
Ursula Ebell die Ausbildung zur Realschul-
ästhesie und Intensivmedizin war er in der
lehrerin und arbeitete als Deutschlehrerin in
Schmerzambulanz am Klinikum Großha-
der Erwachsenenbildung, während sie par-
dern München tätig. Bis 2014 hatte er eine
allel praktische Theaterarbeit machte. Das
Psychotherapiepraxis mit Schwerpunkt auf
Studium der Theaterwissenschaft schloss sich an (M.A.). Von 1986
chronischen Schmerz-, Krebs- und psychosomatischen Erkrankungen.
bis 2009 war sie Mitarbeiterin der Schauspielerin und Brecht-Tochter
Mehrfach wurde er als Delegierter der „Liste Demokratischer Ärztinnen
Hanne Hiob. Im Auftrag des Kulturreferats München war sie 2003 Ku-
und Ärzte“ in den Ärztlichen Kreis- und Bezirksverband München ge-
ratorin der Ausstellung „Brecht unliterarisch verwenden“ zu Hiobs 80.
wählt. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe dieser Münchner Liste, die
Geburtstag. Ab 2008 kuratierte sie die Ausstellung „Fegt alle hinweg…
1988 eine der ersten Untersuchungen zum Schicksal jüdischer und
Zum Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte“, die bisher an
‚staatsfeindlicher‘ ÄrztInnen in der NS-Zeit vorgelegt hat – Anlass war
40 Orten gezeigt worden ist, so u.a. auf dem Deutschen Ärztetag 2012
der 50. Jahrestag des Approbationsentzuges 1938. 2008 initiierte er
in Nürnberg. In Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe der IPPNW
zum 70. Jahrestag die Ausstellung „Fegt alle hinweg“, zusammen mit
Nürnberg-Fürth-Erlangen erweiterte sie die Ausstellung 2009 auch für
seiner Frau Ursula Ebell.
Nürnberg und Fürth.
5
V. INTERNATIONALER KONGRESS
ReferentInnen
Erika Feyerabend
Prof. Dr. Andreas Frewer
ist Sozialwissenschaftlerin und Journalistin
studierte Philosophie, Medizingeschichte
und u.a. Mitglied im wissenschaftlichen
und Humanmedizin in München, Erlangen,
Beirat der Hospizvereinigung OMEGA. Eri-
Marburg und Berlin, mit Studienphasen in
ka Feyerabend arbeitet bei BioSkop e.V.,
Wien, Oxford und Jerusalem. Er promovier-
dem von ihr mitgegründeten Verein zur Be-
te am Institut für Geschichte der Medizin
obachtung der Biowissenschaften in Essen.
der Freien Universität Berlin zur Geschichte
BioSkop mischt sich seit rund 20 Jahren in die Auseinandersetzung
und Ethik der Medizin. Seit 2007 ist er Leiter der Professur für Ethik
um Biomedizin und Biopolitik ein – mit unabhängigen Recherchen,
in der Medizin am Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin der
kritischen Analysen, Redebeiträgen, Aktionstipps und Kampagnen.
Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind unter
Themen sind unter anderem die Aufdeckung rechtswidriger Genfor-
anderem klinische Ethik und Ethikberatung, Geschichte der Medizin,
schung, die Verwertung menschlicher Körperteile, aktuelle Euthana-
Medizin und Menschenrechte, Sterbebegleitung und Euthanasie, Theo-
siebestrebungen und die Einflussnahme von Pharmaunternehmen auf
rie und Ethik der Forschung. Frewer ist unter anderem Mitglied bei
PatientInnenorganisationen.
Ärzte ohne Grenzen, der IPPNW, der European Society for Philosophy of
Medicine and Health Care und der Akademie für Ethik in der Medizin.
Thomas Gebauer
Prof. Dr. Helfried Gröbe
ist Diplom-Psychologe und Geschäftsführer
ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedi-
der sozialmedizinischen Entwicklungshilfe-
zin. Er hat in Münster/Westfalen und Wien
und Menschenrechtsorganisation medico
studiert und habilitierte an der Universität
international mit Sitz in Frankfurt am Main.
Münster, wo er eine außerplanmäßige Pro-
Er begann seine Tätigkeit für medico inter-
fessur innehatte. 1984-2006 leitete er die
national 1979, zunächst im Bereich der
Städtischen Kinderklinik in Nürnberg. Er
Öffentlichkeitsarbeit, später als Leiter der Projektabteilung. Schwer-
war für verschiedene Hilfsorganisationen im Ausland tätig, so unter an-
punktmäßig beschäftigt sich Gebauer mit Fragen der internationaler
derem in Flüchtlingslagern in Kambodscha und Somalia (Organisation
Friedens- und Sicherheitspolitik, mit Menschenrechten und den so-
Cap Anamur) sowie auf den Philippinen und in Vietnam (Ärzte für die
zialen Bedingungen globaler Gesundheit. Grundlegend für seine Über-
Dritte Welt). Seit Oktober 2014 hält er regelmäßige kurative Sprech-
legungen ist ein kritischer Begriffs von Hilfe, an dessen Entwicklung er
stunde in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und
maßgeblich beteiligt ist. Er ist Mitbegründer der Internationalen Kam-
Asylsuchende in Zirndorf/Bayern.
pagne zum Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 in Oslo mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Dr. Gerhard Gradl
Dr. Judith Hahn
begann 1978 als Sanitätsoffizier bei der
ist Historikerin und arbeitet seit 2014 als
Bundeswehr zu arbeiten und studierte
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
1978-84 Humanmedizin in Erlangen, wo
für Geschichte der Medizin und Ethik in der
er 1989 promovierte. Er war unter anderem
Medizin, Charité-Universitätsmedizin Ber-
Assistenzarzt am Bundeswehrkranken-
lin – zunächst im DFG-Forschungsprojekt
haus Amberg sowie Truppenarzt und Leiter
„Kulturen des Wahnsinns“, seit 2016 im
„Behandlung und Begutachtung“ am Sanitätszentrum Nürnberg.
Projekt „Wissenschaft in Verantwortung – GeDenkOrt.Charité“. Sie pro-
1993 ließ er sich in Nürnberg in hausärztlicher Praxis nieder. Seine
movierte an der FU Berlin über „Ernst Robert Grawitz, Karl Genzken,
Themenschwerpunkte sind die hausärztliche Versorgung, sowie die
Karl Gebhardt. Drei Karrieren im Sanitätsdienst der SS“. 2005-08 war
Palliativ- und Reisemedizin. Er unterrichtet als Dozent in der Palliativ-
sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Anpassung
ausbildung. Seit 2013 ist er im Rahmen der spezialisierten ambulan-
und Ausschaltung. Die Berliner Kassenärztliche Vereinigung im Natio-
ten Palliativversorgung tätig. Dr. Gradl hat sich in den letzten Jahren
nalsozialismus“ am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der
als Arzt an Einsätzen der Hilfsorganisation Humedica beteiligt, so
Universität Hamburg. 2009-13 war sie im Abgeordnetenhaus von Ber-
unter anderem im griechischen Idomeni.
lin und im Deutschen Bundestag tätig. Weitere Schwerpunkte sind die
historisch-politische Bildung, sowie Ausstellungs- und Publikationsprojekte.
6
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Dr. Herbert Kappauf
Dr. Monika Hauser
studierte Humanmedizin an den Universi-
ist Fachärztin für Gynäkologie und Grün-
täten Erlangen und Rennes (Frankreich).
derin der Frauenrechtsorganisation Medica
Er bildete sich am Klinikum Nürnberg in
mondiale, die sich weltweit für Frauen und
Innerer Medizin, Hämatologie und Onko-
Mädchen einsetzt, die in Konfliktgebieten
logie, Palliativmedizin, Psychosomatische
sexualisierte Kriegsgewalt erlebt haben.
Medizin und Psychotherapie weiter. Dort ist
Hauser studierte Medizin in Innsbruck und
er seit 15 Jahre Oberarzt an der fünften Medizinischen Klinik mit Kno-
Bologna, 1984 promovierte sie. Den Anfang ihres internationalen En-
chenmarktransplantationseinheit. Seit ist er 2003 in eigener hämato-
gagements machte die Einrichtung eines Frauentherapiezentrums in
onkologischer Schwerpunktpraxis in Starnberg, sowie als Konsiliar- und
Bosnien im Jahr 1993. Dort entwickelte sie mit Fachfrauen vor Ort ein
Belegarzt am Klinikum Starnberg tätig.
neues Konzept zur Betreuung schwer traumatisierter Frauen. Hauser
versucht, die Öffentlichkeit durch Vorträge und Pressegespräche über
das Thema der sexualisierten Kriegsgewalt zu informieren und dafür zu
sensibilisieren. Ihr Engagement wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, so u.a. mit dem Alternativen Nobelpreis 2008.
Dr. Harald Kischlat
Prof. Dr. Thomas Kühlein
ist seit 2002 für German Doctors tätig.
ist Facharzt für Allgemeinmedizin und war
Nach seiner Ausbildung zum Dr. phil. an der
zehn Jahre lang in einer großen Gemein-
FU Berlin und der Universität Bonn war er
schaftspraxis in Bad-Staffelstein selbst-
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Albertus-
ständig niedergelassen. Von 2006 bis 2013
Magnus-Instituts in Bonn, absolvierte ver-
war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an
schiedene Stationen im IT Consulting und
der Abteilung Allgemeinmedizin und Ver-
war von 2002-06 stellvertretender und 2006-10 leitender Geschäfts-
sorgungsforschung der Universität Heidelberg tätig, wo er auch habi-
führer bei German Doctors. 2011 wurde er als Vereinsvorstand tätig –
litierte. Am Oktober 2013 folgte Thomas Kühlein dem Ruf auf den
mit dem Anliegen, die finanzielle Grundlage der Arbeit zu sichern und
ersten ordentlichen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Bayern an der
die besten Bedingungen für alle organisatorischen Abläufe herzustel-
FAU. Dort ist er auch Ärztlicher Leiter des MVZ Eckental. Einer seiner
len, um wirkungsvolle Projekte für Menschen in Entwicklungsländern
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte ist die evidenzbasierte Medizin,
zu gewährleisten.
die empirisch nachgewiesene Wirksamkeit als Grundlage für Therapien
fordert. Prof. Dr. Thomas Kühlein ist Mitglied von MEZIS e.V. (Mein
Essen zahl´ ich selbst)
Anne Jung
Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet
ist Professor für Geschichte der Medizin
seit 1998 als Campaignerin bei der sozial-
und Direktor des Instituts für Geschichte
medizinischen Hilfs- und Menschenrechts-
und Ethik der Medizin an der Universität
organisation
Ihre
Erlangen-Nürnberg. Seine Arbeitsschwer-
Arbeitsbereiche sind unter anderem globale
punkte sind Seuchengeschichte, antike und
Medico
International.
Gesundheit, internationale Handelbeziehun-
byzantinische Medizin, die Geschichte der
gen und Rohstoffhandel. Zu den von ihr verantworteten Themen hält
Medizinethik, Medizin und Nationalsozialismus, Medizin und Krieg, so-
sie Vorträge, publiziert Artikel und organisiert Veranstaltungen. Reisen
wie Fakultätsgeschichte. Er studierte Medizin, Geschichte, klassische
unter anderem nach Sierra Leone, Simbabwe, Kenia und Südafrika.
Philologie und Romanistik an den Universitäten Düsseldorf und Bonn.
Seit 2008 leitet sie regelmäßig Lehrveranstaltungen, unter anderem zu
1987 promovierte er zum Dr. med. Von 1999 bis 2009 war er Akade-
Kampagnen als Instrument politischer Kommunikation.
mischer Rat und apl. Professor an der Universität Freiburg. Leven ist
unter anderem Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Geschichte
der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V., im Fachverband Medizingeschichte e.V. und beim Institut für Historische Anthropologie
e.V. 2012 wurde er zum Mitglied der Leopoldina ernannt.
7
V. INTERNATIONALER KONGRESS
ReferentInnen
Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig
Ines und Katja Lunkenheimer
studierte Medizin in Louvain (Belgien),
aus Nürnberg gewannen als Ju-
Frankfurt/Main, Innsbruck (Österreich) und
gendliche den ersten Preis beim
Berlin, wo er auch promovierte und habili-
Bundeswettbewerb „Jugend mu-
tierte. 1994 wurde er als Professor für Inne-
siziert“ und einen Sonderpreis
re Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie,
der Deutschen Stiftung Musikle-
Onkologie und Angewandte Molekularbio-
ben. Später konnten die Schwes-
logie an das Rudolf-Virchow-Universitätsklinikum Berlin berufen. Seit
tern mehrfach Preise bei renommierten internationalen Wettbewerben
2001 ist er Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumor-
wie dem Internationalen „Twenty Fingers Competition“ in Rom und
immunologie am Helios-Klinikum Berlin-Buch. Seit 2000 ist er Vor-
dem „Internationalen Piano Competition San Marino“ erringen. Beide
standsmitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
sind Stipendiaten der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now“ und
und seit 2006 deren Vorsitzender. Seit 2006 Mit-Herausgeber des un-
der „Richard Wagner Stipendienstiftung“.
abhängigen Arzneimittelinformationsblattes „Der Arzneimittelbrief“.
2010 erschien ihre CD bei telos music records mit Werken von Mozart,
Seit 2013 ist er Mitglied des Management Board der Europäischen
Schubert, Poulenc und Lutoslawski und 2013 ihre zweite CD „Oscilla-
Arzneimittel-Agentur.
tions“ bei dem Label TYXart mit zeitgenössischen Werken.
Katja Maurer
Dr. Klaus Melf
arbeitet seit 1998 bei Medico international
ist assistierender Amtsarzt in der Stadt Ber-
und leitet dort die Öffentlichkeitsarbeit. Zu-
gen in Norwegen. Er wartet auf die Fach-
vor war sie jahrelang als Auslands-Journa-
arzt-Anerkennung als norwegischer „Gesell-
listin tätig. Im Rahmen ihrer Tätigkeit bei
schaftsmediziner“, hat einen Doktortitel in
medico international hat sie viele Regionen
Arbeitsmedizin und einen Master in Frie-
bereist, in denen die Herausforderungen für
dens- und Konflikttransformation. Klaus
die Weltgesundheit offenkundig sind, und ist zu diesen Themenbereich
Melf koordiniert das von der Europäischen Union unterstützte Projekt
vielfältig publizistisch tätig.
Medical Peace Work und war zehn Jahre Vorstandsmitglied der norwegischen IPPNW-Sektion „Norske Leger Mot Atomvåpen“ (Norwegische
Ärzte gegen Atomwaffen).
Dr. Saskia Möckel
Dr. Gisela Penteker
ist Frauenärztin mit den Schwerpunkten Gy-
hat Medizin in Frankfurt, Kiel und Lübeck
näkologische Endokrinologie und Reproduk-
studiert. Als Ärztin für Allgemeinmedi-
tionsmedizin. Sie studierte Humanmedizin
zin war sie seit 1982 in eigener Praxis an
in Leipzig und an der Cornell University,
der Niederelbe niedergelassen und ist seit
New York. 1999-2005 war sie Ärztin in den
2014 im Ruhestand. Seit 1999 hat sie als
Universitätsfrauenkliniken
Tübingen
und
Türkeibeauftragte des Vorstands der deut-
Gießen, wo sie promovierte und die Facharztprüfung Gynäkologie und
schen IPPNW regelmäßige Reisen in die kurdischen Gebiete der Türkei
Geburtshilfe ablegte. Sie arbeitete als Ärztin in der Kinderwunschpraxis
unternommen. Sie leistet seit dem Jugoslawienkrieg aktive Flüchtlings-
Tübingen. Seit 2008 ist sie im Kinderwunschzentrum Dortmund tätig.
arbeit, ist Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrats Niedersachsen sowie
Saskia Möckel hat ein berufsbegleitendes Studium der Angewandten
Gründungsmitglied des Netzwerks für Traumatisierte Flüchtlinge in
Ethik in Münster abgeschlossen.
Niedersachsen sowie Mitglied im AK Flüchtlinge und Asyl der IPPNW.
Sie vertritt die IPPNW im Forum Menschenrechte und bei PICUM, der
Plattform für internationale Zusammenarbeit in Bezug auf papierlose
Migranten.
8
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Prof. Dr. Dieter Riesenberger
Prof. Dr. Volker Roelcke
studierte Geschichte und deutsche Phi-
ist seit 2003 Professor für Geschichte der
lologie an der Universität Freiburg. Hier
Medizin und Direktor des Instituts für Ge-
promovierte er 1965. Von 1981 bis 1998
schichte der Medizin an der Justus-Lie-
lehrte er als Professor für Zeitgeschichte
big-Universität Gießen. Er hat Medizin in
und Didaktik der Geschichte an der Uni-
Heidelberg und Glasgow studiert und in
versität-Gesamthochschule Paderborn. Sein
Heidelberg promoviert. Er studierte außer-
Forschungsschwerpunkt in den letzten Jahren war die Geschichte des
dem Ethnologie, Alte Geschichte und Philosophie in Heidelberg und
Deutschen Roten Kreuzes. Publikationen sind unter anderem: „Die ka-
Cambridge und absolvierte an der Cambridge University einen Master
tholische Friedensbewegung in der Weimarer Republik „, „Das Deut-
in Philosophie. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Psychiatrie im
sche Rote Kreuz. Eine Geschichte 1864-1990“.
19. und 20. Jahrhundert, Medizin im Nationalsozialismus, Struktur
und Genese wissenschaftlicher Innovationen im 20. und beginnenden
21. Jahrhundert, Geschichte und Ethik der Forschung am Menschen,
Geschichte, Struktur und Dynamik internationaler Wissenschaftsbeziehungen, Medizinethnologie sowie Geschichte und Theorie der Medizinhistoriografie. Roelcke wurde 2011 in die Leopoldina berufen.
Jörg Schaaber
Dr. Eva-Maria Schwienhorst-Stich
ist Diplom-Soziologe und Gesundheitswis-
ist Ärztin mit Erfahrung in der Kinderheil-
senschaftler (MPH). Er arbeitet seit über 30
kunde und Tropenmedizin und absolvierte
Jahren für die BUKO Pharma-Kampagne,
ein Masterstudium in International Health.
die sich kritisch mit der internationalen Ver-
Sie arbeitet für die Deutsche Lepra- und Tu-
marktungspraxis der Pharmaindustrie aus-
berkulosehilfe, eine NGO, die den Aufbau
einandersetzt. Jörg Schaaber ist Chefredak-
von Gesundheits- und Sozialstrukturen in
teur des Pharma-Briefs. Er war über viele Jahre im Europa-Vorstand des
20 verschiedenen Ländern unterstützt. Das Medinetz Mainz, eine Be-
globalen Netzwerks Health Action International, das er mit gegründet
ratungsstelle für Flüchtlinge, Migranten und Menschen ohne Papiere,
hat. Bis Juni 2016 war er Präsident der International Society of Drug
hat sie mit begründet. Seit 2006 ist sie stellvertretende Internatio-
Bulletins (ISDB). Jörg Schaaber ist Patientenvertreter im Gemeinsa-
nal Councillor der deutschen IPPNW. Sie war als Praktikantin an der
men Bundesausschuss (G-BA), der darüber entscheidet, welche Arznei-
McMaster-Universität in Kanada, wo „Peace through Health“ entwi-
mittel die Krankenkassen bezahlen. Viele Veröffentlichungen u.a. zu
ckelt wurde, und ist Mitglied der Arbeitsgruppe Medical Peace Work
Manipulationen bei Arzneimittelstudien, zu irrationaler Medikamenten-
(MPW). Zudem ist sie an mehreren Universitäten in der Lehre zu Global
vermarktung und zur internationalen Gesundheitspolitik.
Health tätig. Sie hat Fallstudien für verschiedene Themen im Bereich
MPW und Global Health mit erarbeitet.
Dr. med. Jan Schildmann
Dr. Horst Seithe
studierte Medizin in Berlin mit Studienauf-
studierte Biologie, Geschichte und Human-
enthalten in London, Madrid und New York
medizin an der Freien Universität Berlin
und absolvierte ein Postgraduiertenstudium
und der WWU Münster. Er ist Historiker
in Medical Law and Ethics am King’s Col-
und Facharzt für Kinder- und Jugendmedi-
lege London. Er war klinisch und wissen-
zin, Allergologie, Diabetologie, Asthma- und
schaftlich u.a. an den Universität Erlangen
Neurodermitistrainer und Autogenes Trai-
und Bochum tätig und habilitierte zu ethischen Aspekten am Lebens-
ning. Als Oberarzt arbeitet er in der Klinik für Neugeborene, Kinder
ende. Seit 2016 ist er Professor für Medizinethik an der Wilhelm Löhe
und Jugendliche am Klinikum Nürnberg. Seine klinischen Tätigkeits-
Hochschule in Fürth und arbeitet weiterhin klinisch als Facharzt für
schwerpunkte sind dort pneumologische, allergologische Erkrankungen
Innere Medizin mit einem klinischen Schwerpunkt in der Hämatologie
und Diabetes mellitus. Seit 2006 ist er ehrenamtlicher Richter am Be-
und Onkologie am Klinikum Großhadern der Universität München. Zu
rufsgericht für Ärzte beim Landgericht Nürnberg. Langjähriges IPPNW-
seinen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten gehören die Implemen-
Mitglied und Mitbegründer der Kongressreihe „Medizin und Gewissen“.
tierung und Evaluation ethischer Unterstützungsangebote in der Medi-
Mit seinem Buch über das Deutsche Rote Kreuz im Dritten Reich be-
zin, ethische Herausforderungen der Aufklärung und Entscheidungsfin-
einflusste er maßgeblich die historische Einordnung dieser Zeitspanne
dung sowie interprofessionelle Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen
der DRK-Geschichte.
zu Themen der Ethik und Kommunikation.
9
V. INTERNATIONALER KONGRESS
ReferentInnen
Dr. Anna von Villiez
Dr. Veit Wambach
hat an der Universität Hamburg in Neuerer
ist seit 1987 als niedergelassener Facharzt
Geschichte promoviert. 2007 bis 2011 lei-
für Allgemeinmedizin in Nürnberg tätig. Seit
tete sie das Forschungsprojekt “Victims of
1997 ist er Vorsitzender der medizinischen
Human Experiments under National Socia-
Qualitätsgemeinschaft „Praxisnetz Nürn-
lism” an der Brookes University Oxford. Seit
berg Nord e.V.“ Er ist Gründungsmitglied
Mai 2015 arbeitet sie als Provenienzfor-
und Vorsitzender der Qualität und Effizienz
scherin an der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzy in
eG. Seit 2003 ist er Delegierter des ärztlichen Bezirksverbands und
Hamburg. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind unter anderem:
der Bayerischen Landesärztekammer. Seit 2010 hat er den stellvertre-
Ärztemigration in der NS-Zeit, Medizin und Judentum, Euthanasie so-
tenden Vorsitz beim Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
wie Rassenkonzepte im historischen Blickwinkel. Ihr Buch “Mit aller
(NAV-Virchow-Bund) inne – sowie seit 2007 den Vorsitz der NAV-Lan-
Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung ‘nicht arischer’ Ärzte in
desgruppe Bayern. 2011 hat er mit KollegInnen die Agentur deutscher
Hamburg 1933 bis 1945” erschien 2009 bei Dölling & Galitz.
Arztnetze ins Leben gerufen. In ihr sind 27 Ärztenetze und -verbünde
aus ganz Deutschland zusammengeschlossen.
Dr. Thilo Weichert
Harald Weinberg
Der Jurist und Politologe Thilo Weichert
Der Bildungsberater Harald Weinberg hat
arbeitet für das Netzwerk Datenschutzex-
Gesellschaftswissenschaften
pertise. Er ist Vorstandsmitglied der Deut-
studiert. Er ist seit langem sowohl in der
schen Vereinigung für Datenschutz e. V.
Markt- und Meinungsforschung als auch in
(DVD). Seit 1982 hat er unter anderem als
der Bildungsarbeit für Betriebsräte und Ge-
in
Marburg
Rechtsanwalt, Politiker, Hochschuldozent,
werkschaften tätig. Schon früh engagierte er
Justiziar und Publizist in Freiburg/Breisgau, Stuttgart, Dresden und
sich im Bonner Friedensforum. Bis 1986 war er Bundesvorsitzender
Hannover gearbeitet. 1991 war er Berater der Bürgerkomitees zur Auf-
des Sozialistischen Hochschulbundes. 2004 trat er aus der SPD aus
lösung der Staatssicherheit, 1992 bis 1998 Referent beim Landes-
und wurde 2005 zum Kreisvorsitzenden der WASG in Nürnberg ge-
beauftragten für Datenschutz Niedersachsen, von 2004 bis Juli 2015
wählt, die sich später mit der PDS zur Linken vereinigte. 2009 zog er
Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein und damit Leiter des
für DIE LINKE in den Deutschen Bundestag ein, wo er als Obmann des
Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) in Kiel. Zuvor
Gesundheitsausschusses fungierte, und 2013-2016 als gesundheits-
war er stellvertretender ULD-Leiter.
politischer Sprecher. Seit 2016 ist er Sprecher für Krankenhauspolitik
und Gesundheitsökonomie.
Dr. Michael Wunder
studierte
Pädagogik,
Sozialwissenschaf-
ten und Psychologie in Köln und Bochum.
Er promovierte an der Universität Bremen
mit einer Arbeit zum Thema „Euthanasie
in den letzten Kriegsjahren“. 1999 wurde
er zum Psychologischen Psychotherapeuten approbiert. Er leitet seit 1998 das Beratungszentrum Alsterdorf in
Hamburg. Michael Wunder engagierte sich besonders für die Gründung
des Instituts „Mensch, Ethik und Wissenschaft“. 1999 bis 2007 war
er Mitglied der „Enquete-Kommission Recht und Ethik der modernen
Medizin“ im Deutschen Bundestag. Als Mitglied im Deutschen Ethikrat
und Arbeitsgruppensprecher (2008) beschäftigte er sich vor allem mit
den Themenbereichen der Reproduktionsmedizin und ihren psychologischen Aspekten, den ethischen Fragen am Lebensende, der Behandlung und Versorgung von Menschen mit Behinderung, dem Umgang mit
Intersexualität und den Belangen von Demenzbetroffenen.
10
www.tagxedo.com
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Medical Peace Work
Medical
o r ker
W
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P e a c itsberufl
Interaktive Online-Kur
„Medical Peace Work“ ist ein Projekt europäischer Friedens- und Ge-
dhe
esun
se für G
www.medicalpeacework.org
sundheitsinitiativen. Sieben interaktive Online-Kurse informieren GesundheitsarbeiterInnen und Studierende über die Folgen von Krieg und
anderen Formen von Gewalt für die Gesundheit von Individuen und
Bevölkerungsgruppen. Die kostenlosen Kurse zeigen, wie Gesundheits-
werden, können als Materialen für Gruppenarbeit und Unterrichtsdis-
personal einen eigenen Beitrag zu Friedensstiftung, Gewaltprävention
kussionen in universitären und außeruniversitären bzw. schulischen
und Konfliktbearbeitung leisten kann. Sie vermitteln den Teilnehmern
und außerschulischen Bildungssettings eingesetzt werden. Für Lehr-
neue Einsichten in die Rolle und Verantwortung in der Friedensarbeit.
kräfte und TrainerInnen gibt es jeweils begleitende Leitfäden. Die Materialien werden weltweit kostenlos über das Case Centre in Großbritannien vertrieben. Die Themen der Fallstudien reichen von Klimawandel
über strukturelle Gewalt bis zum Verbot von Atomwaffen.
Bekannte Ärzte wie Bernard Lown, Erfinder des Defibrillator und Gründer der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, machen sich für medizinische Friedensarbeit stark: „Ärzte dürfen die
Frage von Krieg und Frieden nicht ausblenden. Es gibt keine größere
Krankheit als Krieg. Warum sollten wir Tuberkulose, Malaria, koronare
Arterienkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes behandeln und zum
Krieg schweigen?“, fragte er.
Zum zweiten Mal wird im Rahmen des diesjährigen „Medizin- und
Gewissen-Kongresses“ der „International Medical Peace Award“ ver-
In diesem Jahr hat das Bündnis begleitend zu den Online-Kursen zwölf
geben. Mit dem Preis werden Personen oder Organisationen im Ge-
Fallstudien zu den gesundheitlichen Dimensionen von Krieg, Gewalt
sundheitssektor ausgezeichnet, die einen herausragenden Beitrag zum
und bewaffneten Konflikten veröffentlicht. Sie beleuchten die Rolle
Frieden geleistet haben. Er ist mit 3.000 Euro dotiert.
von ÄrztInnen, Pflegekräften und anderen GesundheitsarbeiterInnen
im Aufbau von Vertrauen, Verständigung und einer Friedenskultur. Die
Sie finden die Onlinekurse und Fallstudien unter
Fallstudien, die durch weitere sechs Audio-Video-Fallstudien ergänzt
www.medicalpeacework.org
11
V. INTERNATIONALER KONGRESS
IPPNW – Für eine gesunde, friedliche und menschenwürdige Welt
IPPNW – diese Ab-
Kontinenten der IPPNW an. Im Sinne einer
Vor 30 Jahren gründeten ein russischer und
kürzung steht für
„politischen Medizin“, die Leben erhalten und
ein amerikanischer Arzt die IPPNW inmitten
„International Phy-
lebenswert gestalten will, setzen sie sich für die
des Kalten Krieges. Ihr Ziel war es, einen
sicians for the Pre-
Gesundheit ihrer PatientInnen ein: für eine ge-
Atomkrieg zu verhindern. Kaum ein Jahr spä-
vention of Nuclear
meinsame Zukunft über alle politischen Gren-
ter, 1982, wurde die bundesdeutsche Sek-
War”. Die IPPNW ist
zen und gesellschaftlichen Systeme hinweg. In
tion gegründet. Mit verschiedenen Kampag-
ein weltweiter Ärzte-
Deutschland engagieren sich 6.000 ÄrztInnen
nen machten die Ärzte auf die Folgen eines
verein, der sich für eine
und Medizinstudierende in der IPPNW für eine
Atomkrieges aufmerksam und thematisierten
friedliche, atomwaffenfreie Welt
gesunde und menschenwürdige Welt ohne
die sozialen, wirtschaftlichen und psychologi-
einsetzt und sich als berufsbezogene friedens-
Atomwaffen und ohne Atomenergie. Hier nennt
schen Kosten des Wettrüstens. Für ihr Enga-
politische Organisation versteht. Weltweit ge-
sich der Verein „Deutsche Sektion der Interna-
gement erhielt die Ärzteorganisation 1985 den
hören Zehntausende Mediziner und Medizin-
tionalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrie-
Friedensnobelpreis.
nerinnen in über 60 Ländern auf allen fünf
ges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“
Mehr Informationen unter www.ippnw.de
Die IPPNW-Regionalgruppe Nürnberg – Fürth – Erlangen e.V.:
Wir engagieren uns für eine Welt ohne Krieg
Seit 1986 diskutieren wir in monatlichen Treffen
über aktuelle Themen aus dem gesellschaftlichen
und soziale Benachteiligung
und sozialen Bereich. In öffentlichen Aktionen und
In unserer Regionalgruppe haben sich sozial- und frie-
Veranstaltungen rufen wir zu einer Politik mit fried-
denspolitisch engagierte Ärzte und Ärztinnen aus der
lichen Mitteln auf. Unsere Kongresse, Publikationen
Region Nürnberg, Fürth und Erlangen zusammenge-
und Stellungnahmen haben zur Meinungsbildung
funden. Für uns gehört zur Sorge um den Menschen
über Fragen der nuklearen Bedrohung, Rüstungs-
auch das Engagement gegen alle gesellschaftlichen
folgen, Erhaltung sozialer und ethischer Standards
Entwicklungen, die die Unverletzlichkeit des Men-
und der Gesundheitssicherung über unsere Region
schen bedrohen. Dazu zählen zum Beispiel die mili-
hinaus beigetragen. In unserer praktischen Arbeit
tärische und zivile Nutzung der Atomenergie, Aufrüs-
konzentrieren wir uns auf Themen der Friedenspoli-
tung und Kriege, aber auch aktuelle Probleme wie die
tik und der sozialen Gerechtigkeit im lokalen Bereich.
medizinische Versorgung von Asylsuchenden oder die
Ausspionierung der Patienten durch intransparente
Mit dem Kongress „Medizin und Gewissen – 50 Jah-
Big-Data-Unternehmen. In einer Zeit des gesellschaftli-
re nach dem Nürnberger Ärztekongress“ haben wir
chen Umbruchs sehen wir einen zunehmenden Verlust
1996 eine erfolgreiche Kongressreihe begründet,
an sozialer Gerechtigkeit, der unser Handeln erfordert.
die sich intensiv mit Schwerpunkten aus Medizingeschichte, Medizinethik und medizinischer Frie-
Eine Welt ohne Krieg und soziale Benachteili-
densarbeit auseinandersetzt. Mit dem diesjährigen
gung ist für uns keine Utopie. Daher setzen wir uns
Thema „Was braucht der Mensch“ rühren wir an
für eine internationale Friedenssicherung ein und
grundlegende soziale Fragen menschlicher Bedürf-
engagieren uns für den sozialen Frieden in unse-
nisse. Wir freuen uns sehr, dass wir damit diese in-
rer Gesellschaft. Die Leitlinie der IPPNW lautet:
zwischen etablierte Kongressreihe fortsetzen können.
„Unsere Aufgabe als Arzt und Ärztin ist es, jede Bedrohung für Leben und Gesundheit abzuwenden“.
12
Mehr Informationen unter: www.ippnw-nuernberg.de
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Medizin und Gewissen:
Die Kongressreihe
1. Kongress 1996: 50 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozess
von einer kritischen Auseinandersetzung mit
terin warnte davor, vermeintliche Rechtsauf-
den Verstrickungen der deutschen Medizin in
fassungen des Karlsruher Gerichts zu den ak-
das nationalsozialistische Unrechtssystem bis
tuellen Fragen der Fortpflanzungsmedizin und
hin zu den ethischen Herausforderungen an
Embryonenforschung vorwegzunehmen. Ganz
und durch die gegenwärtige Medizin. Ein sol-
im Sinne des Kongresses war ihre Rede ein
cher Kongress sollte dazu beitragen, das Geden-
Plädoyer für den öffentlichen Diskurs. Wie mit
ken an die Schuld der deutschen Ärzteschaft
dem Leben aus dem Reagenzglas umzugehen
produktiv und richtungsweisend in ihr gegen-
sei, müsse zuallererst vom „republikanischen
wärtiges und zukünftiges Handeln umzusetzen.
Publikum“ diskutiert werden, so Limbach.
Nürnberg ist die Stadt der Reichstage und
Genau dazu hatte die IPPNW an Christi Him-
der Reichsparteitage, die Stadt Albrecht Dü-
Nach
vierjähriger
rers, aber auch Julius Streichers, die Stadt, in
tungszeit
der die nationalsozialistischen Rassegesetze
Nürnberger
Vorberei-
veranstaltete
melfahrt über 140 Vortragende nach Erlangen
die
eingeladen. Drei Tage lang diskutierten und
Regionalgruppe
referierten sie in rund 60 Veranstaltungen mit
proklamiert wurden, in der 1942 die wissen-
gemeinsam mit der Deut-
knapp 1.500 TeilnehmerInnen. Dabei standen
schaftliche Konferenz stattfand, in der füh-
schen Sektion der Internatio-
neben den aktuellen Themen der Biomedi-
rende deutsche Mediziner widerspruchslos
nalen Ärzte für die Verhütung
zin und Technologiefolgen ebenso Fragen der
die Ergebnisse von menschenverachtenden
des Atomkriegs/Ärzte in so-
Menschenrechte und Gesundheitspolitik auf
medizinischen Experimenten hinnahmen, die
zialer Verantwortung (IPPNW) vom 25. – 27.
Stadt, in der im Anschluss an den Zweiten
Oktober 1996 den internationalen Kongress
Weltkrieg die Nürnberger Prozesse stattfanden.
„Medizin und Gewissen – 50 Jahre nach dem
Nürnberger Ärzteprozess“. An den 11 Plenar-
dem Programm.
3. Kongress 2006: Zwischen Markt und
Solidarität
Vom 25. Oktober 1946 bis zum 20. August
veranstaltungen und 64 Foren rund um die
1947 hatten deutsche Ärzte wegen ihrer Ver-
„Straße der Menschenrechte“ nahmen über
Vom 20. bis 22. Oktober
brechen gegen die Menschlichkeit vor dem
1.600 Besucher, 150 Referenten und 100
2006 fand in Nürnberg der
amerikanischen
gestanden.
Journalisten teil. Die Authentizität des Ortes,
dritte Kongress „Medizin und
Die Richter begnügten sich 1947 nicht mit
die Vielfalt der Themen und die große Zahl
Gewissen“ statt. Die rund
einer juristischen Beurteilung der medizini-
von Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter-
1.000 TeilnehmerInnen erleb-
schen Verbrechen. Sie formulierten in ihrer
schiedlicher Generationen und Professionen
ten ein abwechslungsreiches
Urteilsbegründung ethische Grundsätze für
ließen eine ungewöhnliche Stimmung und At-
Programm, das sich unter dem Titel “Zwischen
zulässige medizinische Versuche: den Nürn-
mosphäre entstehen: eine Aufbruchstimmung
Markt und Solidarität” vor allem den Folgen
berger Kodex 1947. Indem die Richter dem
gegen die restaurativen Tendenzen.
der zunehmenden Ökonomisierung und Kom-
Militärgericht
„informed consent“, der informierten und
freiwilligen Einwilligung des Patienten nach
bestmöglicher Aufklärung, bei der Durch-
merzialisierung für das heutige Gesundheits-
2. Kongress 2001: Medizin und Gewissen –
Wenn Würde ein Wert würde…
führung von Experimenten eine vorrangige
wesen widmete. Aber auch medizinhistorische
Themen fanden auf dem Nürnberger Kongress
erneut Raum. So berichteten herausragende
Bedeutung beimaßen, ermahnten sie die
Der Streit um die Grenzen der
Persönlichkeiten wie Alice Ricciardi von Pla-
Forscher zu mehr Achtung und Verantwor-
Gentechnik stand im Zentrum
ten und Hedy Epstein vom Nürnberger Ärz-
tung gegenüber dem unveräußerlichen Recht
des zweiten IPPNW-Kongress
teprozess 1946/47. Robert Jay Lifton und
und Interesse ihrer Versuchspersonen. Dieses
„Medizin und Gewissen“ im
Horst-Eberhard Richter bereicherten den Kon-
Ziel, so hat es Jay Katz (Menschenopfer und
Mai 2001 in Erlangen. Ange-
gress mit ihren Beiträgen und Erfahrungen.
Menschenversuche. Nachdenken in Nürnberg)
sichts der Zuspitzung der De-
formuliert, bleibt ein bis heute uneingelöstes
batte im Bundestag um die Biomedizin gewann
Vermächtnis der Nürnberger Richter. Auch
die Erlanger Rede der Präsidentin des Bundes-
wenn dieser Kodex nicht immer und überall
verfassungsgerichtes Jutta Limbach besondere
in den vergangenen 50 Jahren befolgt wurde,
Bedeutung: Gerade in der Forschung könnten
Die vierte Ausgabe des Kongresses „Medi-
so leuchtet er doch wie ein Fixstern aus jenen
in Zukunft immer mehr biomedizinische Prob-
zin und Gewissen“ fand am am 14. und 15.
dunklen Nürnberger Tagen zu uns herüber.
leme vor Gerichten landen. Als Schirmherrin
Oktober 2011 mit 300 TeilnehmerInnen in
der Tagung sprach sie zum Thema „Menschen-
Erlangen statt. Der Historiker und internatio-
So entstand 1992 die Idee zu einem internatio-
würde, Menschenrechte und der Fortschritt
nale Experte für medizinische Verbrechen im
nalen Kongress, der den Bogen spannen sollte
der Medizin“. Die ehemals oberste Rechtshü-
Nationalsozialismus, Prof. Dr. Paul Weindling
13
4. Kongress 2011: 65 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozesse
V. INTERNATIONALER KONGRESS
von der Brookes University Oxford, sprach über
hassen. Ein Mediziner aus Gaza auf den We-
der Hochschule Regensburg kritisierte im Zu-
die Opfer nationalsozialistischer Menschenver-
gen des Friedens“. Obwohl seine drei Töchter
sammenhang mit der Manipulation von Medi-
suche und erzwungene Forschung. Er beklagte,
2009 bei einem israelischen Militäreinsatz in
kamentenstudien, dass in der Pharmaindustrie
dass es bis heute keine Geschichte von Men-
Gaza ums Leben kamen, setzt er sich für die
der Grundsatz gelte „Umsatz vor Sicherheit“
schenversuche im Nationalsozialismus gibt, die
Völkerverständigung zwischen Israelis und Pa-
und forderte: „Nicht schaden muss auch für
wenigstens Auskunft über die Zahlen der Opfer
lästinensern ein. Abuelaish hatte als Forscher
die pharmazeutische Industrie oberstes Gebot
sowie die Identität der Opfer gebe.
am Gertner Institut am Sheba-Krankenhaus in
werden.“
Ein weiterer Schwerpunkt war die besondere
Tel Aviv gearbeitet.
Die mutige Gerichtsmedizinerin, Hochschul-
Rolle der Menschen in Gesundheitsberufen
Der dritte Themenstrang beschäftigte sich mit
lehrerin und Präsidentin der Menschenrechts-
als FriedensstifterInnen. Einer der Referenten
der Einflussnahme der pharmazeutischen In-
stiftung Türkei Prof. Dr. Sebnem Korur Financi
war der palästinensische Arzt Dr. Izzeldin Ab-
dustrie im deutschen Gesundheitswesen. Der
erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Preis für
uelaish, Autor des Buches „Ich werde niemals
Sozialmediziner Prof. Dr. David Klemperer von
medizinische Friedensarbeit.
„Fegt alle hinweg“:
Eine Ausstellung zum Entzug der Approbation jüdischer Ärztinnen und Ärzte 1938
Mit den Namen von jüdischen Ärztinnen und
Ärzten, die 1933 in München tätig waren, beginnt die Ausstellung. Mindestens 270 waren
es in München, 118 in Nürnberg, ca. 25 in
Fürth – in ganz Deutschland etwa 8.000. Jeder
Name steht für einen Menschen, ein Leben. Sie
alle waren gemeint, als Dr. Gerhard Wagner, der
Vorsitzende des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes, im März 1933 in einem
Aufruf an die Ärzte hetzte: „Fegt alle hinweg,
die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen!“ Bereitwillig folgte die Ärzteschaft und ließ
sich innerhalb weniger Monate gleichschalten.
Schlag auf Schlag erfolgte die Verdrängung der
Die Ausstellung im Foyer der Schule ist während des gesamten Kongresses geöffnet.
jüdischen Ärzte. Nachdem mit der „Vierten
völkerung sehr beliebt. Manch einer hoffte,
Dr. Spanier kehrte aus Theresienstadt zurück
Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ zum 30.
als ehemaliger Frontsoldat im Ersten Welt-
und arbeitete wieder als Arzt in München. Der
September 1938 der Entzug der Approbation
krieg verschont zu werden. Vielen wurde erst
biografische Ansatz als Versuch, sich den in-
für die jüdischen Ärztinnen und Ärzte erfolgt
zu spät – durch den Entzug der Approbation
dividuellen Schicksalen anzunähern, stellt
war, wurde zum 31. Januar 1939 das Berufs-
und das Pogrom am 9. November 1938 – klar,
das Exemplarische der Lebenswege heraus:
verbot auch auf die jüdischen Zahnärzte, Tier-
dass ihnen einzig das Exil eine Überlebensper-
angefangen vom Verlust der Kassenzulassung
ärzte und Apotheker ausgeweitet.
spektive bieten konnte. Nur wenige waren poli-
und der Entlassung aus dem öffentlichen
tisch exponierte Nazigegner wie Dr. Katz aus
Dienst aus „rassischen“ Gründen sowie der
Historische Stadtpläne von München und
Nürnberg, der als Kommunist bereits 1933 im
erzwungenen Praxisaufgabe vor oder nach „Er-
Nürnberg, auf denen die Praxisadressen der
Konzentrationslager Dachau ermordet wurde.
löschen“ der Approbation und damit dem Ver-
jüdischen Ärztinnen und Ärzte eingezeichnet
lust der Existenzgrundlage bis hin zum Suizid,
sind, lassen deren Bedeutung für die gesund-
Die erzwungene Emigration bestimmte das
zur Emigration, zur Deportation und Ermor-
heitliche Versorgung der Bevölkerung erken-
Schicksal von zehn der Porträtierten. Nicht
dung in den Vernichtungslagern. Behördliche
nen. Nach einer Chronologie der Ausgrenzung,
jedem gelang es, wieder als Arzt tätig zu sein.
Dokumente der Diffamierung, Ausgrenzung
Entrechtung und Vernichtung der Juden in
Herausgerissen aus ihrem gewohnten Lebens-
und Existenzvernichtung sind persönlichen
Deutschland – unter besonderer Berücksich-
umfeld, fern ihrer Heimat, Sprache, Kultur
Zeugnissen – Fotos, Briefen, Erinnerungen –
tigung der gegen jüdische Ärzte gerichteten
und meist ohne ihre Familien, versuchten sie,
gegenübergestellt: Ein Versuch, Einzelne aus
Maßnahmen – fokussiert die Ausstellung auf
unter schwierigsten Bedingungen im Ausland
der Anonymität der Opferzahlen heraustreten
Einzelporträts. Insgesamt 20 individuelle Le-
Fuß zu fassen. Von drei der Porträtierten ist
zu lassen, ihrer zu gedenken, den Betrachter
bensgeschichten, die exemplarisch für Tau-
gesichert, dass sie für sich keinen anderen
mit dem Geschehenen zu konfrontieren und so
sende in ganz Deutschland stehen. Wegen
Ausweg als den Suizid sahen. Drei überlebten
dem Vergessen entgegen zu wirken.
ihrer Fachkompetenz und ihres sozialen En-
das Konzentrationslager nicht. Eine Ärztin ent-
Weitere Informationen finden Sie unter:
gagements waren jüdische Ärzte bei der Be-
ging der Deportation, weil sie versteckt wurde.
www.jahrestag-approbationsentzug.de
14
MEDIZIN & GEWISSEN 2016
Allgemeine Hinweise
Rollstuhlgerechte Räumlichkeiten/Assistenz
Veranstaltungsort
Die Kongressräume sind per Rollstuhl erreichbar.
Wilhelm-Löhe-Schule, Deutschherrnstraße 10, 90429 Nürnberg
Teilnahmebeitrag
Taxirufnummern
95,00 € regulärer Preis
(+49) 0911 - 19410 / 343434 / 8189766 / 5216536
35,00 € ermäßigt (SchülerInnen, Studierende, Auszubildende)
Anmeldung und Tagungsunterlagen
190,00 € Förderbeitrag
erhalten Sie am Freitag, 14. Oktober ab 15.30 Uhr im Schulfoyer. Am
Im Kongressbeitrag inbegriffen sind ein Umtrunk und Imbiss am Frei-
Samstag, 15. Oktober ist die Anmeldung ab 8.00 Uhr geöffnet.
tagabend und die Kaffeepausen. Am Samstag gibt es ein preiswertes
Essen. Am Samstag ist der Eintritt zu den Vorträgen ab 16.00 Uhr frei.
Übersetzungen
Fortbildungspunkte
Einige Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.
Für englischsprachige Teilnehmer wird bei den deutschsprachigen
Die Veranstaltung ist mit 11 Fortbildungspunkten bei der Bayerischen
Plenarvorträgen eine Übersetzung ins Englische angeboten.
Landesärztekammer akkreditiert (Stammnummer: 656527).
Nürnberger Prozesse 1945-46, Foto: US-Armee
Haupttribüne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der NSDAP, Foto: Horst Seithe
In Nürnberg: Besichtigungstipps
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Memorium Nürnberger Prozesse
Im Schwurgerichtssaal des Nürnberger Justizpalastes wurde Weltgeschichte geschrieben. Vom 20. November 1945 bis 14. April 1949
Auf dem vier Quadratkilometer großen Areal im Südosten Nürnbergs
mussten sich hier führende Vertreter des nationalsozialistischen Re-
fanden von 1933 bis 1938 die Reichsparteitage der NSDAP statt. Noch
gimes vor einem internationalen Gericht für ihre Taten verantworten.
heute zeugen gigantische Baureste vom Größenwahn des nationalsozia-
Bis heute ist der Saal 600 ein Ort der Rechtsprechung. Das Memorium
listischen Regimes. Dort, in der unvollendet gebliebenen, für 50.000
Nürnberger Prozesse informiert am Originalschauplatz über Vorgeschich-
Menschen ausgelegten Kongresshalle befindet sich das Dokumenta-
te, Verlauf und Nachwirkungen der Verfahren.
tionszentrum Reichsparteitagsgelände.
Ort
Ort
Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg (Entfernung 1,3 km:
Bayernstraße 110, 90478 Nürnberg
U1 Richtung Fürth bis Bärenschanze, in Fahrtrichtung aussteigen)
(Entfernung 5 km, mit Bus 36 ab Obere Turnstraße oder Tram 6 ab Plärrer)
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9-18 (Di geschlossen), Sa-So 10-18 Uhr
Mo-Fr 9-18, Sa-So 10-18 Uhr
Eintritt: 5,- / 3,- Euro
Eintritt: 5,- / 3,- Euro
Telefon: 0911 231 5421
Telefon: 0911 231 7538
www.memorium-nuernberg.de
www.museen.nuernberg.de/dokuzentrum
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V. INTERNATIONALER KONGRESS
Arbeiten 4.0
im Gesundheitswesen
Gestalten Sie mit uns gesunde und
sichere Arbeitsplätze im Zeitalter 4.0!
Kostenlose Informationen, FactSheets,
Expertenwissen, Veranstaltungen,
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Gesundheit
Polarisierung
Humanisierung
Flexibilisierung
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Digitaler Wandel
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Sicherheit
Entgrenzung
Teilzeit
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Generation Y
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A rbeitsm
Vielleicht wäre ein gesunder
Arbeitsplatz auch etwas für Sie?
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16
Crowdworking
Arbeitsschutz
Mitbestimmung
Globalisierung
Big Data
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