a m r e t es w ei nn A Humusschicht 5.6 Unterboden DO RN M ER ust / ers Feinbodenbildung durch Organismen B Grabende und wühlende Tiere (Regenwürmer, Mäuse, Maulwürfe) Tausend­ setzen die Zerkleinerung fort. Bodenorganismen (Würmer, Tausend füßler, Insekten, Bakterien, Pilze) vervollständigen den Zerkleine­ rungsprozess. Das Gesteinsmaterial wird bei dieser biologischen rungsprozess. Verwitterung in einem vielphasigen Fress Fress­ und Verdauungsprozess zu Humus aufbereitet. Unter günstigen Bedingungen kann im Flach Flach­ land in zehn Jahren 5 cm Humus entstehen. Im Gebirge oder in den Polargebieten, wo die Vegetationszeit auf wenige Monate be be­ schränkt ist, kann die Bildung von 1 cm Humus 100 bis 1000 Jahre dauern. © E. Das Bodenprofil Muttergestein C M 2 Bodenprofil Braunerde ARBEITSAUFGABEN Nennen Sie die drei Verwitterungsarten. Nennen Sie die Unterteilungen des A­ Horizonts. Finden Sie heraus, an welchen Stellen der Landschaft Sie relativ einfach Bodenprofile sehen können. 98 Böden haben einen unterschiedlichen Aufbau, der in einem Vertikal­ schnitt (Profil) sichtbar wird (M 2). Die einzelnen Schichten nennt man Horizonte. Sie sind aber nicht in allen Böden ausgebildet. • A-Horizont: In der Humusschicht sind die mineralischen Nährstoffe, so sie vorhanden sind, am besten für die Pflanzen aufbereitet. Eine manchmal vorhandene Mull­ bzw. Moderschicht, sie entsteht durch abgestorbene Pflanzenteile, bringt zusätzliche Nährstoffe. • B-Horizont: Der Unterboden enthält noch nicht verwitterte und zer­ kleinerte Gesteinsbrocken und vom A­Horizont eingeschwemmte, mineralstoffarme Feinerde. • C-Horizont: Muttergestein oder Ausgangsmaterial Zusammensetzung des Bodens • 45 % mineralische Bestandteile (Gesteinsbruchstücke, Mineralien) • 7 % organische Bestandteile (Bodenflora: Bakterien, Pilze, Algen; Bo­ denfauna: Würmer, Käfer, Ameisen, Milben; Pflanzenwurzeln; tierische und pflanzliche Rückstände; Humus) • 23 % Wasser • 25 % Luft Schwarz­ erde Löss A–C Sehr gut Mächtiger A­Horizont (bis 1,5 m Mull); Weinviertel, Nordburgenland Braun­ erde ehem. Waldboden auf Löss, Schottern u. a. Gesteinen A–B–C Gut B­Horizont durch Eisenoxide braun; im nördlichen und südöstlichen Vorland der Alpen Podsol Granit Gneis A–B–C Schlecht Auswaschung der Mineralstoffe aus A­Horizont; im Granit­ und Gneishochland nördlich der Donau und in den Alpen Rendsina Gley Kalk A–C Flusssedimente A–C Schlecht Wenig mächtiger A­Horizont; in den Kalkalpen Schlecht Grundwasserstau in Senken M 3 Verschiedene Bodentypen – Beispiele aus Österreich Bodentypen und Bodengüte Wovon die Bodenfruchtbarkeit abhängt – gut zerkleinerte Mineralstoffe – lockere Krümelung – gute Durchlüftung – viele Bodenorganismen – ausreichende Feuchtigkeit M5 Ton Löss Sand Lehm WASS en E R nn wird gespeichert i w versickert a m r e t es w 5 Landschaftsökologische Zonen der Erde – physiogeographische Grundlagen w Anmerkungen, Vorkommen usw. wird gestaut M 6 Wasserverhältnisse in unterschiedlichen Böden bei unterschiedlicher Korngröße Die einzelnen Bodentypen (M 3) haben unterschiedliche Fähigkeiten, er­ den Kulturpflanzen ein gesundes und ertragreiches Wachstum zu er Schwarz­ möglichen. Man nennt diese Eigenschaft Bodengüte. So sind Schwarz erde und Braunerde für den Ackerbau gut geeignet, Rendsina und Gley nicht. Durch bodenverbessernde Maßnahmen lässt sich allerdings die Bodengüte erhöhen (z. B. durch Be­ oder Entwässerung). Bodenbelastungen Für uns Menschen ist der Boden Lebensgrundlage und Lebensraum zu zu­ gleich. Was wir ihm dabei täglich allein durch die Nahrungsmittel Nahrungsmittel­ und Industrieproduktion und erst recht durch den Verkehr zumuten, wird uns vielfach noch zu wenig bewusst. Wenn in den Ländern der Dritten Welt die Nährstoffverarmung des Bodens das große Problem darstellt, dann ist es in unseren Breiten die Belastung mit Schwermetallen, die aus Verbren­ nungsrückständen oder Pflanzenschutzmitteln mit Regenwasser und Staub eingebracht werden. Sie werden nie vollständig abgebaut. Reste bleiben im Boden, wir nehmen sie in der Nahrungskette wieder auf. M 7 Eine Bodenrutschung wird von intensivem Starkregen (bei Gewittern) ausgelöst. Vorher wurde die schützende Grasdecke durch Vieh­ tritte von Weidetieren oder grobe Stollenreifen von Mountainbikern geschädigt. – EROSION WIND WASSER – VERDICHTUNG – ABGRABUNGEN – VERSALZUNG – ÜBERDÜNGUNG – AUFSCHÜTTUNGEN – VERSUMPFUNG – BIOZIDBELASTUNG – VERSAUERUNG – VERARMUNG – SCHWERMETALLVERGIFTUNG – VERSIEGELUNG Vorwiegend in Entwicklungsländern durch IntensivLandwirtschaft BODEN M 4 Belastungen des Bodens durch Industrie und Wohlstand ARBEITSAUFGABEN Ermitteln Sie mithilfe des Atlas Gebie­ te in Österreich, in denen die in M 3 angegebe­ nen Bodentypen bzw. Ausgangsmaterialien vor­ kommen. Welche Atlaskarten werden Sie dafür verwenden? Erläutern Sie, warum die Schwarzerde der beste Ackerboden ist. Erklären Sie unter Zuhilfenahme des Internets und anderer Medien den Begriff „Ver­ siegelung des Bodens“. Beschreiben Sie, welche Bodenbestand­ teile das Wasser stauen. 99 5.6 M 1 Wechselwirkung von Faktoren, die den Boden beeinflussen n e i Bodengüte te Pflanzen Horizonte ei Relief Gesteine sind in den weitaus meisten Fällen das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung. Eine grobe Zerlegung erfolgt durch die mechanische Verwitterung. Dabei dringt Wasser in feine Felsritzen ein. Gefriert es, vergrößert sich das Volumen und erweitert die Ritzen. Nach unzähligen Wiederholungen spaltet sich der Gesteinsbrocken, nach Jahrzehnten besteht er nur mehr aus feinen Krümeln. Eine ähnliche zerkleinernde Wirkung haben extreme Temperaturwechsel, die in Wüsten innerhalb weniger Stunden bis über 40 °C betragen können. Gesteine sind so großen Spannungen ausgesetzt, dass sie unter lautem Knall zersprin zersprin­ gen. Kalkgestein verwittert durch chemische Reaktionen, die von CO2 und dem Niederschlagswasser ausgelöst werden. Böden können auch auf Sedimenten entstehen. Der überaus fruchtbare Schwarzerdeboden bildete sich zum Beispiel auf Löss. Seine Fruchtbarkeit resultiert aus dem mineralstoffreichen Sediment und der Mullschicht, die sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusätzlich gebildet hat. Ausgangsmaterial DO RN M ER ust / ers Boden Bodenbildung durch Verwitterung und auf Sedimenten Typ E. Klima Der Boden ist die oberste belebte Verwitterungsschicht der Erde. Sei­ ne Zusammensetzung wird vom Ausgangsmaterial (Gestein oder Sedi­ mente) und vom Klima beeinflusst. Der Lebensraum für Pflanzen und Tiere hat auch volkswirtschaftliche Bedeutung. Er ist landwirtschaftli­ che Betriebsfläche, Spekulationsobjekt, Standort für Siedlungen, Indus­ trien, Verkehrswege und Erholungsfläche. © Löss Kalkhaltiges Lockersediment, das vom Wind abgelagert wurde; hat einen hohen Nährstoff­ gehalt. Lössböden gehören zu den fruchtbars­ ten Böden. Vorzeitliche Lössablagerungen (z. B. in Mitteleuropa) stammen aus den Kalt­ zeiten (Eiszeiten), wo sie aus den Moränen­ und Schotterfeldern und periglazialen Schutt­ decken ausgeweht wurden. te 5 Landschaftsökologische Zonen der Erde – physiogeographische Grundlagen 5.6 Der Boden – ein lebendiges System