Informationen aus dem Arbeits- und Forschungsbereich Artikel über eine Pilotstudie – Bericht aus der Praxis EMDR bei Kindern und Jugendlichen mit Lern- und Leistungsstörungen fast universelle Anwendbarkeit bei vielen psychischen Störungen, wenn unverarbeitete belastende Erfahrungen an der Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung beteiligt sind. Tinker & Wilson (2006) regen an, bei belastenden Erfahrungen und Traute Wittje-Berger Punkten emotionaler Stagnation EMDR unabhängig EMDR zur Belastungsreduzierung bei Kindern von der Diagnose einzusetzen. Durch ihren metho- und Jugendlichen in der integrativen denübergreifenden Zugang und ihre große Spann- Lerntherapie breite von Anwendungsmöglichkeiten wird EMDR als gezielte Interventionsform bei psychischen Be- Einleitung lastungen im vorliegenden Behandlungsprogramm Diese Forschungsarbeit untersucht, wie sich der innerhalb der integrativen Lerntherapie eingesetzt, unterstützende Einsatz einer EMDR-Behandlung wobei sich der Fokus zunächst auf die aktuellen und (Shapiro, 1998) im Rahmen einer integrativen ggf. früheren Belastungen richtete. Dieser Artikel Lerntherapie (Betz & Breuninger, 1998) positiv auf gibt einen ersten Einblick in die Forschungsarbeit vorhandene Belastungssymptome bei Kindern und und die praxisnahe Vorgehensweise. Jugendlichen und auf deren Entwicklungsverlauf auswirkt. Gleichzeitig wird mit dem Einsatz der 2. Studiendesign EMDR-Methode überprüft, ob sich ein solches Behandlungskonzept in einen lerntherapeutischen Die vorliegende Forschungsarbeit wurde in einer Alltag integrieren lässt. Ein wesentliches Ziel der Praxis für Kinder- und Jugendlichentherapie und integrativen Lerntherapie beinhaltet die Herstellung integrativen Lerntherapie durchgeführt. Im Zeitraum einer positiven Entwicklungs- und Lernstruktur, von 14 Monaten wirkten daran 29 Kinder sowie wobei sie ressourcenorientierte, systemische und deren Eltern mit. Die vereinfachte Schreibweise ganzheitliche Aspekte beachtet. Dieser Ansatz Kinder bezieht die Jugendlichen mit ein. Neben bedingt eine enge und kontinuierliche Zusammen- integrativer arbeit mit den Bezugspersonen (Eltern, Familie, lungs- und Wartegruppen zu drei Messzeitpunkten ein geringes Selbstwertgefühl auf. Neben Wahr- mittels Prä- und Postmessung erhoben. Die meisten nehmungs-, Verhaltens-, Aufmerksamkeits- und Kinder wiesen neben einer Lese-Rechtschreib- Leistungsdefiziten sind psychosomatische Reaktio- störung (LRS) vielfältige Entwicklungs- und Ver- nen wie Kopf- und Bauchschmerzen, hektisches haltensauffälligkeiten sowie Belastungssymptome oder blockiertes Verhalten sowie Ängste und de- auf. Eine diagnostizierte PTBS (Posttraumatische pressive Symptome keine Seltenheit. Das komplexe Belastungsstörung) war für die Teilnahme an dieser Erscheinungsbild einer Entwicklungs- bzw. Lernunterschiedlichen Kinder mäßig Daten von Teilnehmer/innen der Behand- weisen Kinder und Jugendliche mit Lernproblemen individuell 24 metrischen Testverfahren wurden schwerpunkt- in ihrem Zusammenwirken zu analysieren. Häufig die erhielten insgesamt 96 EMDR-Behandlungen. Mit psycho- Lehrer), um das Wirkungsgefüge der Lernstörungen störung, Lerntherapie Forschungsarbeit nicht erforderlich. Die Zuweisung Aus- (Randomisierung) in Behandlungs- und Wartegrup- prägungen, psychosozialen Bedingungen und Be- pen erfolgte nach einem Zufallsprinzip. Für alle lastungen erfordern differenzierte Behandlungs- teilnehmenden Kinder erfolgten im Rahmen der möglichkeiten. integrativen Lerntherapie bereits Elterngespräche (Rogers, 1983; Tausch & Tausch, 1990), eine 1. Behandlungskonzept EMDR und integrative umfassende Aufnahmediagnostik mit Erfassung der Lerntherapie sensorischen Integration (Ayres, 1984) und die Erstellung eines Anamneseprotokolls. Die inte- Nach Shapiro (2002) impliziert das Erklärungs- grative Lerntherapie wurde einmal wöchentlich modell der adaptiven Informationsverarbeitung eine -1- angesetzt und fand überwiegend in Einzeltherapie weise entstand durch Verständnisschwierigkeiten (45 Minuten) statt. Für die Kinder der EMDR- einiger Kinder, beim altersmodifizierten Standard- Behandlungsgruppe (1. Halbjahr) wurden ca. zwei protokoll bis sechs EMDR-Therapiestunden je nach Belas- bestimmen. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergaben tungsgrad sich für die Rahmentechnik (Framing-Methode) und der Kinder eingeplant. Im zweiten die SUD- bzw. die VoC-Werte zu Halbjahr erhielten die Kinder der Wartegruppe die für die Vier-Felder-Technik (Eckers, 2007/2008). zusätzlichen EMDR-Behandlungen. Die EMDR-Behandlungsdauer orientierte sich an den individuellen therapeutischen Erfordernissen 3. EMDR-Behandlungseinheiten und Bedürfnissen der Kinder. Die Prozessierungsphasen (bilaterale Stimulierung durch Augenbewe- Eltern und Kinder erhielten Informationen zur gungen oder Tappen) waren vergleichsweise zu EMDR-Behandlungsmethode. In den EMDR-Vor- den Prozessierungsphasen der Erwachsenen (ca. bereitungsstunden wurden die Sicheren Orte (reale 60 bis 90 Minuten) mit 5 bis 20 Minuten bei den oder imaginäre Plätze) Kindern deutlich kürzer. In der Literatur wird diese und die Ressourcen der Kinder etabliert. Dies förderte eine vertrauensvolle Beobachtung bestätigt (Hensel, 2007). Atmosphäre zwischen Kind und Therapeutin. Die Ausgangspunkt für die subjektiven Belastungen Kinder erlernten durch das Stopp-Zeichen, den gemäß Standardprotokoll für Kinder waren selten Stimulierungsprozess zu unterbrechen und an ihren die von den Eltern genannten belastenden Erleb- Sicheren Ort zurückzukehren, wenn z.B. ein Gefühl nisse ihrer Kinder, sondern überwiegend die wäh- der Überforderung oder Angst auftauchte. Die am rend der Forschungsarbeit bei den Kindern vorherr- häufigsten genannten Sicheren Orte befanden sich schenden Belastungen, Sorgen und Ängste u.a. innerhalb der Elternhäuser. Bei der Befragung nach Streitigkeiten in Freundschaften, in der Familie oder den Ressourcen erwähnten viele Kinder allgemein in der Schule. Diese geäußerten Belastungen der sportliche Aktivitäten bzw. kreative Aktivitäten wie Kinder hatten Vorrang und wurden jeweils mit Malen, Basteln und Musizieren. In den EMDR- EMDR behandelt. Behandlungsstunden wurde überwiegend mit dem 4. Praktische Vorgehensweise altersmodifizierten Standardprotokoll (8 Phasen) für Kinder (Eckers 2007/2008) gearbeitet, wobei ein kreativer Einsatz von EMDR erfolgen durfte, z.B. Fallbericht (Kurzform): Talita, neun Jahre alt durch den spielerischen Einsatz von Handpuppen Talita war zum Zeitpunkt der Untersuchung erst oder dem Erzählen von therapeutischen Geschich- kurze Zeit in der Lerntherapie. Im Kindergartenalter ten die traten früh Geschwisterrivalität und Trennungspro- Geschichten bildeten die beschriebenen Lebens- bleme auf. Die Schulschwierigkeiten begannen mit situationen, Probleme und Ressourcen der Kinder. der Einschulung. Talita fiel durch Ängstlichkeit, Sie berücksichtigten ebenso die Aussagen der El- Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit und Ver- tern. Einige dieser Geschichten (Narrative) besaßen träumtheit auf. Um mögliche Lernstörungen ab- einen experimentellen Charakter. In ihnen wurde zuklären, wurde eine testdiagnostische Untersu- das jeweilige Kind in die Geschichte aktiv einbe- chung veranlasst. Bei einer guten Grundintelligenz zogen, indem es z.B. einem Tier oder einer Fee bestanden Teilleistungsstörungen überwiegend im einen Geschichten Bereich der Rechtschreibung. Des Weiteren wurde konnten darüber hinaus SUD-Werte (10-stufige eine komplexe Entwicklungsstörung diagnostiziert, Skala nach Wolpe (1990), wobei 0 keine und 10 die bei der die Symptome einer Aufmerksamkeits- und höchste Belastung darstellt) und VoC-Werte (7- Aktivitätsstörung in Verbindung stehen sowohl mit stufige Skala nach Shapiro (1998), wobei 1 eine einer emotionalen Problematik als auch mit den niedrige und 7 die höchste Stimmigkeit bedeuten) Verhaltens- und Interaktionsproblemen im Rahmen erhoben werden. Die Idee zu dieser Vorgehens- der Familie. Vor Beginn der integrativen Lern- (Lovett, Namen 2000). gab. Ausgangspunkte In manchen für -2- therapie erhielt sie wegen der bestehenden Auf- Helfer (z.B. Elben, Feen) an Talitas eigene Quali- merksamkeits- und Aktivitätsstörung eine medi- täten und Stärken. In der vierten EMDR-Stunde kamentöse Behandlung mit Stimulanzien. In der und zweiten Geschichte wurden die Schulprobleme Anfangszeit hatte Talita Schwierigkeiten, sich auf mit den Belastungen durch die geringe Aufmerk- den lerntherapeutischen Prozess einzulassen. Sie samkeitsspanne und Konzentration angesprochen. zeigte starke Ängste und war zunächst nicht bereit Hierbei gelang der Versuch dem EMDR-Protokoll mitzuarbeiten. Ganz allmählich konnte eine gute entsprechend sowohl das Körpergefühl als auch die therapeutische Beziehung aufgebaut werden. Der SUD-Werte und VoC-Werte zu erfassen. Die belas- Aufbau ihrer Ressourcen sollte der Stärkung des tenden Gedanken beschrieb Talita so: „Ich kriege Selbstwertgefühls, der Sozial- und Lernkompetenz Ärger … Ich bin vergesslich … Ich bin nicht gut“. Als dienen. Gespräche mit den Eltern (plus wöchent- positive Kognition nannte sie : „Ich bin gut“. Die liches Tagebuch) und der Schule unterstützten den Stimmigkeit der positiven Kognition (VoC-Wert) therapeutischen Prozess. Insgesamt erhielt Talita wurde nach anfänglichen Verständnisschwierig- zusätzliche der keiten mit 4 angegeben. Der Belastungsgrad auf der ersten EMDR-Stunde wurde EMDR erklärt und der SUD-Skala betrug anfangs 5. Das Körpergefühl Sichere Ort gesucht. Dieser befand sich auf einer spürte sie im Bauch. Am Ende der Geschichte wunderschönen Insel und war für sie auf der VoC- waren die VoC-Werte auf die volle Stimmigkeit 7 Skala mit der Einschätzung 7 ganz sicher, warm angestiegen und die Belastungswerte (SUD-Werte) und sonnig. In der zweiten EMDR-Stunde machten mit dem Wert 0 deutlich reduziert. Zum Abschluss wir uns auf die Suche nach ihren Fähigkeiten. Sie der EMDR-Behandlung malte sie folgendes Bild: vier EMDR-Behandlungen. In malte ihre Fähigkeiten in kreativer Form auf: Malen, Lesen, Reiten und Flöten. Vor der dritten EMDRBehandlung besprachen wir, welche belastenden Erlebnisse sie aus der früheren Zeit erinnerte oder aktuell erlebte. Diese wurden notiert und sie entschied, welche Situation bearbeitet werden sollte. Die Methode für die Prozessierung (Augenbewegungen oder Tappen) wurde ausgewählt. Zunächst mochte Talita sich noch nicht auf die EMDR-Methode nach dem Protokoll einlassen. Die von ihr ausgesuchten Fingerpuppen erhöhten die Abbildung 1. Talitas Bild von der Elbe aus der Geschichte „Leila“ (Talita, 9 Jahre) Aufmerksamkeit für den Prozess. Nach diesen Vorbereitungen Geschichten wurden geschrieben. zwei Diese therapeutische Nach Aussagen der Eltern und Lehrer hatten sich beinhalteten zum Ende der Therapie Talitas Problembeschreibungen und die ihrer Eltern ihre familiären und schulischen Probleme wesentlich gebessert. Mittler- zu den belastenden Ereignissen. In der ersten weile nahm sie auch keine Medikamente mehr ein. Geschichte wurden die belastenden Gedanken und Sie selbst äußerte, dass sie sich mehr zutrauen Situationen (Geschwisterrivalität, Trennungsängste, würde und weniger Streitigkeiten zu Hause erlebte. Streitigkeiten mit Bruder und Eltern) mit mehreren Ihr Selbstbewusstsein und ihre emotionale Stim- SUD-Werten erhoben (SUD-Skala: 7,5,8). Der zum mungslage stabilisierten sich. In abschließender Abschluss der Geschichte und nach der bilateralen Befragung meinten die Eltern, dass die positiven Stimulation erfragte SUD-Wert reduzierte sich auf 2. Seiten stärker im Blickpunkt stünden und die Die Stimmigkeit der positiven Kognition stieg von 1 EMDR-Methode auf 6 an. Die bilaterale Stimulation erfolgte über die geleistet habe. gekreuzte Armhaltung links und rechts (Butterflyhaltung). In den Geschichten erinnerten imaginative -3- dazu einen wichtigen Beitrag Fallbericht: Anja, zehn Jahre alt bilaterale Stimulierung bis Anja eine Veränderung Beispiel der Vier-Felder-Technik (z.B. neues Bild oder neues Körpergefühl) bemerkte Anja kam zur integrativen Lerntherapie wegen ihrer und durch das Stoppzeichen anzeigte. Nach dem Lernprobleme (LRS), Konzentrationsschwierigkei- Setting erfolgte ein tiefes Durchatmen und z.B. die ten und belastenden Schulsituation. In der Schule Frage: „Welches Bild ist nun da?“ wurde sie des Öfteren von Mitschülerinnen mit * Dieses neue Bild ist die Ausgangslage für das lautstarken Streitigkeiten belästigt, so dass sie ihre nächste Setting. Anja beobachtete weitere Verän- eigenen Interessen nicht durchsetzen konnte und derungen bei der bilateralen Stimulation. Das dritte darunter litt. Für die Schulsituation wurde in Ge- Bild zeigte nur noch ein „kleines Bla“. sprächen mit Eltern und Lehrern nach Lösungen * In der Bearbeitung von vier Feldern wird die gesucht. Nachfolgende Abbildung 2 stellt die Vier- bilaterale Stimulation so lange fortgesetzt bis ein Felder-Technik am Beispiel der zehnjährigen Anja ruhiges bzw. positives Bild auftaucht (signalisiert dar, die am Vormittag in der Schule eine Belastung durch das Stoppzeichen). Beim Malen des vierten durch Mitschüler erlebt hatte. Diese Situation wurde und letzten Bildes in der Folge waren bei Anja das nachmittags in der Therapie aufgegriffen. Die Vier- „Bla“ und bei der abschließenden SUD-Werte- Felder-Technik (Eckers, 2007/2008) stellt eine erhebung die Belastungen ganz verschwunden. Veränderung der Belastungen in Bilderabfolge dar. * Zum Schluss erfolgt die Rückkehr zum ersten Dabei wird ein Papierblatt (z.B. Din A4) so gefaltet, positiven Bild. Es folgt die Frage nach dem guten dass beim Aufklappen des Blattes vier deutlich Körpergefühl, welches mit langsamen bilateralen sichtbare Felder entstehen. Die Kinder malen in der Stimulationen begleitet wird. Die Therapiestunden Prozessreihenfolge die vier Bilder nacheinander enden immer mit einem Lob für die geleistete Arbeit beginnend und mit einem spielerischen Ausklang. links oben, dann rechts oben, anschließend links und rechts unten. Die EMDRVorbereitungen mit dem Sicheren Ort und dem Stoppzeichen sind auch eine Voraussetzung für die Vier-Felder-Methode. * Anja stellte sich die Bilder ihrer belastenden Situation vor und begann zunächst mit der Suche nach einem unbelasteten (schönen) Bild. Dieses Bild malte sie in das obere linke Feld (Anjas Kinderzimmer), wobei das dazugehörige Körpergefühl erfragt wurde (Wärme, wohliges Gefühl im Bauch). Danach wurde Anja gebeten auf das schöne Bild zu Abbildung 2. Vier-Felder-Technik (Anja, 10 Jahre) schauen und auf die guten Gefühle im Körper zu 5. Ergebnisse achten, ob diese angenehm bleiben oder sich verändern. Dieser Vorgang wird mit Augenbewe- Zum tieferen Verständnis gibt die Forschungsarbeit gungen (langsam) oder mit Tappen begleitet. neben dem theoretischen Hintergrund von EMDR * Beim zweiten Feld wurde Anja gebeten, ein Bild und integrativer Lerntherapie u.a. Einblick in das von dem schlimmsten Moment der belastenden therapeutische Vorgehen. Übersichtliche Tabellen Erinnerung (Klassenzimmer) zu malen. Die Strei- geben detailliert Auskunft über die Diagnosen und tigkeiten und Belastungen malte sie als „großes Bla“ Begleiterkrankungen der Kinder, Auffälligkeiten in im zweiten Bild. Bei der anschließenden Frage nach der frühkindlichen Entwicklung, Belastungen und den Belastungswerten auf der SUD-Skala, gab sie deren Symptome aus Eltern- und Kindersicht, den Wert von 8 an. Die gleichzeitig abgefragten Überblick über die EMDR-Behandlungen und deren Körpergefühle, spürte sie im Kopf und Bauch. Mit Therapieelemente. Drei Fallberichte ermöglichen dem zweiten Bild und dem Körpergefühl erfolgte die -4- Shapiro, F. (1998). EMDR Grundlagen & Praxis. Paderborn: eine Einsicht in die praktische Durchführung. Die Junfermann Ergebnisse dieser Pilotstudie sind in der qualitativen und quantitativen aufgeführt. Die statistischen Diskussion Shapiro, F. (2002). EMDR als integrativer psychotherapeutischer Auswertung beinhaltet Ansatz. Paderborn: Junfermann. sowohl Tausch, R. & Tausch, A. (1990). Gesprächsspychotherapie. (9. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. kritische Anmerkungen als auch eigene Betrach- Tinker, R. & Wilson, S. (2006). EMDR mit Kindern. Paderborn: tungsweisen und Erfahrungen im Forschungs- Junfermann. prozess. Aus den reflektierten Ergebnissen dieser AFS Forschungsarbeit lassen sich Schlussfolgerungen Janowski, Fittkau & Rauer, 1998). Angstfragebogen CBCL/4-18 für die Praxis ableiten mit Hinblick auf spätere für Elternfragebogen Schüler (Wieczerkowski, (Arbeitsgruppe Deutsche Nickel, Child Behavior Checklist, 1998). mögliche Folgeuntersuchungen. SUD-Skala / Subject Units of Discomfort (Wolpe, 1990). VoC-Skala / Validity of Cognition (Shapiro, 1998). 6. Zusammenfassung Wittje-Berger, T. (2012). Eye Movement Desensitization and Reprocessing Mit der EMDR-Therapie wurde eine signifikante (EMDR) zur Belastungsreduzierung bei Reduktion der subjektiv empfundenen Belastungen Kindern und Jugendlichen in der erreicht. Im Gruppenvergleich der Interventionen mit integrativen Lerntherapie. Aachen: Shaker Verlag. ISBN 978-3-8440-1017-6 und ohne EMDR sind einige Skalenwerte der Testverfahren (u.a. Angstfragebogen für Schüler (AFS), Child Behavior Checklist (CBCL/4-18) hypothesenkonform zu interpretieren. Die EMDR-Behandlungen reduzierten das Ausmaß der Ängste, Verhaltensauffälligkeiten und Rechtschreibfehler. In der „Fazitfrage“ zur Einschätzung der Belastung ihrer Kinder bemerkten die Eltern am Ende des Behandlungszeitraums mit EMDR eine signifikante Verringerung der Belastungen. Ein positiver Einfluss der EMDR-Therapie auf die Reduzierung von Belastungssymptomen und Verhaltensauffällig- keiten sowie auf bessere schulische Leistungen bei Kindern und Jugendlichen scheint gegeben. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten sich im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes als praxisrelevant u.a. für psycho- und lerntherapeutische Institutionen erweisen. Literatur Ayres, A.J. (1984). Bausteine der kindlichen Entwicklung. Berlin: Springer Betz, D. & Breuninger H. (1998). Teufelskreis Lernstörungen. (5. Aufl.). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Eckers, D. (2007/2008). Traumatherapie und EMDR bei Kindern und Jugendlichen. Dreiteiliges EMDR-Kindercurriculum. Traumaforum Berlin. Hensel, Th. (Hrsg.).(2007). EMDR mit Kindern und Jugendlichen. Ein Handbuch. Göttingen: Hogrefe. Lovett, J. (2000). Kleine Wunder. Paderborn: Junfermann. Rogers, C.R. (1983). Die klientenzentrierte Gesprächsspychotherapie. Client-Centered Therapy. Frankfurt: Fischer. -5-