Redaktion: Inez Ardelt; Foto: Reinhard Winkler; Grafik: Claudia Erblehner Biografien Martin Dreiling wurde in Steyr geboren. Seit vielen Jahren arbeitet er als Theaterschaffender u. a. als Leiter und Spieler des Tourneetheaters „brettgeflüster“, als Schauspieler mit diversen Engagements im deutschsprachigen Raum, z. B. dem Linzer Kellertheater, dem TheaterSPECTACEL Wilhering, Rosengarten Linz oder dem theater//an der rott in Eggenfelden. Außerdem ist er seit Jahren als Moderator, Veranstalter und kreativer Kopf für die Konzeption und Durchführung maßgeschneiderter Programme in der Privatwirtschaft tätig. Bis 2013 war Martin Dreiling Intendant des Hoftheaters Mauthausen. Joachim Rathke wuchs in Kärnten auf und lebt seit seinem 14. Lebensjahr mit Unterbrechungen in Linz. Seine Schauspielausbildung absolvierte er am Bruckner Konservatorium Linz und trat sein erstes Engagement am Theater 58 in Zürich an. Später kehrte er nach Linz zurück und war bis zur Spielzeit 2013/2014 Ensemblemitglied des Schauspiels am Landestheater Linz. Während dieser Zeit war er zentral an Aufbau und Leitung des Theaters am Grillparzerhof beteiligt und gründete anschließend das TheaterSPECTACEL Wilhering. Er erhielt mehrere Preise für Regiearbeiten, u. a. den Landespreis für Bühnenkunst. Joachim Rathke arbeitet als Dozent an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Isabella Reder studierte Malerei und Grafik. Während des Studiums an der KunstUni Linz begann sie am Landestheater Linz zu arbeiten und stattete dort einige Produktionen aus. Weitere Bühnen- und Kostümbilder entstanden u. a. in Zusammenarbeit mit His Majesty’s Players, Theater Phönix, donauFESTWOCHEN im strudengau, Theater präsent, Theater des Kindes Linz, LIVA Linz, Teatro Cervantes de Málaga, Theater in der Kulturfabrik Helfenberg und theater//an der rott. Von 2009 bis 2013 leitete Isabella Reder die Werkstätten für Bühne und Kostüm im Rahmen der THEATERUNI am Landestheater Linz. Seit 2011 ist sie Assistentin des Technischen Leiters des Theaterfestivals SCHÄXPIR. Neben ihrer Tätigkeit als Ausstatterin illustrierte und gestaltete sie mehrere Theater-Programmhefte. Doris Happl stammt gebürtig aus Enns und ist promovierte Theaterwissenschafterin. Nach dem Studium folgten erste Regiearbeiten und Dramaturgien für freie Gruppen in Wien. Anschließend wurde sie als Gastdramaturgin u. a. ans Schauspielhaus Zürich und bei den Bregenzer Festspielen engagiert. Von 1993 bis 1999 war sie als Dramaturgin am Theater in der Josefstadt Wien tätig. Im Jahr 2000 war sie Mitbegründerin des Theatersommers Haag. Von 1999 bis 2011 war Happl Chefdramaturgin am Tiroler Landestheater, wo sie auch für Regiearbeiten verantwortlich zeichnete. Doris Happl ist Autorin mehrerer Schauspiel-Revuen und Bühnenfassungen und hat ein Opernlibretto verfasst. Bis 2015 war sie Chefdramaturgin am Volkstheater Wien. Derzeit arbeitet sie als freie Dramaturgin und Regisseurin. URAUFFÜHRUNG Do, 11. Februar 2016, 20.00 Uhr, Posthof, Mittlerer Saal www.posthof.at WEITERE TERMINE Fr, 12. Februar 2016, 20.00 Uhr, Posthof, Mittlerer Saal www.posthof.at Do, 23., und Fr, 24. Juni 2016, 20.30 Uhr, Theater Meggenhofen, http://theatermeggenhofen.at Do, 4., Fr, 5. und Di, 9. August 2016, 20.00 Uhr, Scheune des Stiftes Wilhering, www.theaterspectacel.at Do, 25. und Fr, 26. August 2016, 20.00 Uhr, Kulturhof Perg, www.kulturhof-perg.at B A R ET T A K S E D R U S B EIN A REILING D N I T R A M T I VON UND M ATHKE R M I H C A O J D UN S K ABA EIN ABSURDE R ET T Zwei Männer, randvoll mit Adrenalin – richtige Männer halt – werden Daddies. Natürlich gegen ihren Willen. Diese persönliche Katastrophe wird von ihren Frauen hinterrücks herbeigeführt. Es ist ein brutaler Angriff auf das Freiheitsbedürfnis eines passionierten Tresensitzers, eine rücksichtslose Attacke auf die Karriere eines Philosophieprofessors. Was wird werden – jetzt, wo das Leben zu Ende ist? Aber die beiden haben die Rechnung ohne ihre Kids gemacht, die sich Stück für Stück in ihre Herzen stehlen ... Es wird höchste Zeit, die psychischen Ups and Downs des starken Geschlechts rund um Schwangerschaft, Geburt und Vaterschaft einer gründlichen Analyse zu unterziehen. Denn alles ist ausführlich untersucht und beschrieben: Jeder Rülpser der Mutter, jede Blähung des Kindes. Nur eines nicht: Die Not des Homo Sapiens Masculus in dieser Zeit des Schreckens. Ein absurdes Kabarett von und mit Martin Dreiling und Joachim Rathke Regie und Dramaturgie Doris Happl Ausstattung Isabella Reder In einer Bar Von Mann zu Mann: Gute Ratschläge zur Geburt Franz mit alkoholischem Rückenwind Toleranz ist ein Gebot der Stunde für alle Mitmenschen, wenn ein Mann erfährt, dass er Vater wird. Das ist einer der größten Schicksalsschläge, denen er sich stellen muss. Und nur, weil er sich nicht freuen kann, muss man nicht gleich auf ihn hinpecken. 1_Wenn die Wehen einsetzen, das heißt so alle 20 Minuten a Schreierei, trink sofort zwei Bier, weil, man weiß nie, wie lange so eine Geburt dauert, und im Krankenhaus kriegst nix außer an Tee. Ferdinand mit schwerer Zunge Ich liebe meine Frau. Aber dieses Kind entstand ohne Rücksprache mit mir! Gegen meinen Willen! Von Anfang an hat sie mich reingelegt, beziehungstechnisch. Die Eroberung meiner Persönlichkeit war von langer Hand geplant! Wie ein Teppichhändler in Marrakesch ist sie vorgegangen! Dort schwörst du dir, dass du keinen Teppich kaufen wirst, den ganzen Urlaub nicht – und dann kommst du mit einem Kelim heim! Mit Akribie und weiblicher Raffinesse hat sie mich in die Bürgerlichkeit gezwungen, mich, den Weltenbürger und Freidenker! Und jetzt das ... Franz mit alkoholisierter Gewissheit Ja, ja, die Liebe! Zum Beispiel James Bond: Fesch sind’s, die Weiber vom Bond. Warum sind’s fesch? Damit das Verlangen einsetzt und das Hirn aussetzt. Wenn eine Frau rausfindet, wie dir die Wollust einfährt, wo deine erogenen Zonen sitzen, zack!, bist du verloren! Dann sitzt du in der Einzelhaft der Zweisamkeit. Und als besondere Haftverschärfung kommt – ein Kind. Du schläfst als freier Mann ein und wachst als Vater auf. Ohne je gefragt worden zu sein! Ferdinand mit Tränen in den Augen Und so geht unser Leben unwiderruflich zu Ende! 2_Bei Wehen unter sieben Minuten sofort den Krankenwagen rufen, weil bei einem Taxi kannst du dir nicht sicher sein, ob das die Krankenkasse auch zahlt. 3_Auf keinen Fall selber fahren, weil den Geruch, falls die Fruchtblase im Auto platzt, kriegst du nie wieder aus den Alcantara-Sitzen raus. 4_Wenn der Krankenwagen gerufen wurde, Checkliste beachten und das Handy mit Ladekabel und Ohropax einpacken, eventuell noch ein Bier trinken, hinter der Rettung kontrollieren sie nicht. 5_Im Krankenhaus, wenn sie sagen, dass ihr zu früh da seid, keine Angst, das sagen die immer, dann fahr nur du wieder heim, lass sie drinnen, das ist sicherer. 6_Sei dir sicher, sie wird während der Geburt irgendwann „Arschloch“ zu dir sagen, das ist so, und glaub’ mir, du hörst das auch mit den Ohropax! 7_Denk an was Schönes, weil so eine Geburt kann ewig dauern, und da muss man wirklich an was Schönes denken, damit man das durchhält. Zum Beispiel Champions League Finale Liverpool gegen AC Mailand, sechs Tore in der regulären Spielzeit und fünf im Elfmeterschießen, das war unglaublich damals, da hat Liverpool zur Halbzeit mit 0:3 zurückgelegen und ... 8_Bei den Presswehen ja nicht deiner Frau zwischen die Beine schauen, weil, glaub’ mir, dieses Bild vergisst du nie wieder. (Auszüge aus diversen „Väterforen“)