zum - Klinikum Hanau

Werbung
Zeitschrift des Klinikums Hanau | Oktober 2013
Neue Therapiekonzepte
gegen Lungenkrebs
Editorial
2
Sehr geehrte Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Partner
des Klinikums Hanau,
Sie alle kennen das hinlänglich aus den
Medien: Es vergeht kaum ein Tag, an
dem nicht über Kostenexplosionen,
Sparanstrengungen und Reformen im
Gesundheitswesen debattiert wird.
Die Kliniken sind von dem Kostendruck in
ganz besonderem Maße betroffen. Was
können wir also tun? Denn einerseits
wollen wir unseren Patienten optimale
Leistungen und eine qualitativ hochwertige Versorgung sichern. Andererseits
kommen wir aber an den ökonomischen
Realitäten nicht vorbei. Wohin die Entwicklung geht, ist klar: Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland nimmt kontinuierlich ab, und die Zahl der Betten
schrumpft. Immer weniger Kliniken versorgen also zunehmend mehr Patienten.
Dabei wird auch deutlich: Verlierer werden
meist jene Krankenhäuser sein, die sich
alleine im Wettbewerb um Patienten und
Mitarbeiter behaupten wollen. Denn das
kann kaum mehr gelingen.
Deshalb strebt das Klinikum Hanau einen
partnerschaftlichen Verbund an. Gemein-
sam mit dem Klinikum Aschaffenburg
und dem Kreiskrankenhaus Wasserlos
wollen wir eine starke Allianz für unsere
Patienten schmieden. Denn nur so können wir die Versorgung der Menschen in
der Stadt und der Region dauerhaft
sichern. Um es ganz klar zu sagen: Wir
wollen keine Leistungen abbauen. Im
Gegenteil: Wir wollen mehr und zusätzliche Leistungen anbieten. Das können
wir aber nur, wenn sich die drei beteiligten Kliniken Kosten teilen und Ärzte an
mehreren Standorten des Verbunds eingesetzt werden. Davon werden unsere
Patienten eindeutig profitieren.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist uns der
Erhalt der kommunalen Trägerschaft der
drei am Verbund beteiligten Krankenhäuser. Auch das kann uns nur gemeinsam gelingen. Denn der Markt verändert
sich. Einige Beispiele sind: Das Klinikum
Offenbach ist vom privaten Konzern
Sana übernommen worden und die
Main-Taunus-Kliniken gehen eine Partnerschaft mit dem Klinikum FrankfurtHöchst ein.
Natürlich müssen wir auch Kosten senken; aber das wird nicht bei der Versorgung der Patienten geschehen. Dafür
eröffnet unsere geplante Kooperation
viele andere Möglichkeiten, zum Beispiel
beim Einkauf von Waren, für die wir als
Verbund bessere Konditionen erzielen
können, weil wir größere Mengen
ordern.
Und schließlich spricht noch ein weiterer
entscheidender Punkt für einen Verbund. Denn die Zukunftsfähigkeit der
Krankenhäuser hängt ganz wesentlich
auch von ausgezeichnet ausgebildeten
Mitarbeitern ab. Gleichzeitig verstärkt
sich aber in der Medizin der Mangel an
Ärzten sowie spezialisierten Funktionsund Pflegemitarbeitern. Auch vor diesem Hintergrund entfacht ein Verbund
eine größere Strahlkraft: Wir können
angehenden Ärzten dann eine noch
umfassendere Ausbildung anbieten.
Zugleich steigern wir durch weitere Leistungsangebote und zusätzliche Spezialisierung die Attraktivität für schon ausgebildete Ärztinnen und Ärzte.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Monika Thiex-Kreye
Geschäftsführerin Klinikum Hanau GmbH
Inhalt
3
4
Ausgezeichnet
8
16
Klinik für Neurologie
und Thoraxchirurgie
Multiple Sklerose: Die Krankheit mit den
Bau-Körper
Neuer Laser hilft Krebspatienten
1.000 Gesichtern
Deutlich mehr Komfort für Patienten
6
12 Klinik für Allgemein-, Viszeral-
Klinikum Hanau bestätigt Ruf als Top-Adresse
13 Der Klinikarzt, das unbekannte Wesen –
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
SAT.1-Morgenmagazin begleitet einen Arzt
Damit Bewegung wieder Spaß macht
durch das Klinikum Hanau
Titel
14 Klinik für Gastroenterologie,
18
Mutter-Kind-Zentrum Hanau
„Man kann sogar die Wimpern des
ungeborenen Kindes zählen“
20
Newsticker
Neue Therapiekonzepte gegen Lungen-
Diabetologie und Infektiologie
23
Menschen
krebs – Wie Patienten im Klinikum von
Sodbrennen: Ein Warnsymptom
23
anGEDACHT
der Kompetenz vieler Ärzte profitieren
des Körpers
24
Jubilare / Termine / Impressum
Ausgezeichnet
Oktober 2013
3
Klinikum Hanau bestätigt Ruf als Top-Adresse
Neues Focus-Ranking platziert das Krankenhaus erneut in der hessischen Spitzengruppe
Das Klinikum Hanau ist im neuesten Ranking des Magazins Focus erneut in der Spitzengruppe
platziert. Damit hat das Klinikum seine exzellente Wertung aus der Vorgängerliste von 2012
bestätigt. Focus führt das Krankenhaus der Maximalversorgung an Stelle 16 in Hessen. Bundesweit gibt es rund 2.000 Akutkrankenhäuser. „Wir sind sehr stolz auf diese Bewertung“, erklärt
der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. med. André Michel, „denn sie ist ein Beweis für unseren erfolgreichen Modernisierungskurs der vergangenen Jahre und stellt zugleich ein großes
Lob für die Leistungen unserer Mitarbeiter dar.“
Focus hat in seiner aktuellen Liste auch
die 15 wichtigsten medizinischen Fachbereiche gesondert bewertet. Dabei hat
die Neurologische Klinik mit ihrem
Schwerpunkt Parkinson besonders gut
abgeschnitten. Sie zählt zu den TOPKliniken bundesweit. Das Münchner
Nachrichtenmagazin Focus stellt solche
Rankings regelmäßig auf.
Focus unterstreicht, dass es für seinen vor
zwei Jahren begonnenen Qualitätsvergleich der deutschen Kliniken rund zehn
Millionen Daten hat sammeln und analysieren lassen. Damit wurde ein unabhängiges Recherche-Institut beauftragt, das
rund 200 Experten im Einsatz hatte. Die
Informationen für das Klinikranking kamen
laut Focus vor allem über drei Kanäle: von
Ärzten, aus den Qualitätsberichten der
Kliniken und aus umfangreichen Klinikfragebögen. So wurden im Detail zum Beispiel mehr als 22.000 einweisende Fachund Klinikärzte befragt. In die Bewertung
der meisten Kliniken ist außerdem die
Patientenzufriedenheit eingegangen, wie
sie die Techniker Krankenkasse unter
ihren Versicherten jüngst ermittelt hat.
Die ausgezeichnete Platzierung des Klinikums Hanau insgesamt sieht Dr. André
Michel auch als Beleg für das innovative
und leistungsstarke medizinische Konzept des Klinikums Hanau. Denn unter
dem Dach des Klinikums gibt es einerseits spezialisierte Kliniken und andererseits Medizinische Zentren. In den
Medizinischen Zentren für z. B. Darm,
Tumoren, Mutter-Kind, Schlaganfall und
Gefäße wird das Spezialistenwissen aus
ganz vielen unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten gezielt gebündelt.
So profitieren Patienten ganz entscheidend vom Können und der Erfahrung vieler Spezialisten. Das führt zu besonders
guten Behandlungsergebnissen.
Das Klinikum Hanau ist ein Krankenhaus
der Maximalversorgung. Das heißt: Es ist
spezialisiert und kompetent für die Behandlung fast aller Erkrankungen. Vielfach
befinden sich Leistungen und Ausstattung
auf Universitätsniveau. Das gilt in besonderem Maße auch für die zertifizierten
Zentren. Dort können sich die Patienten
auf sehr hohe Qualitätsstandards verlassen, die von externen Gutachtern regelmäßig überprüft werden. Das gilt z. B. für
das Mutter-Kind-Zentrum Hanau. Es hat
die höchste Versorgungsstufe (Level 1),
die es in Deutschland gibt und ist das
einzige seiner Art im Main-Kinzig-Kreis.
Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor und Monika Thiex-Kreye, Geschäftsführerin
präsentieren stolz die Focus-Plakette „TOP Regionales Krankenhaus 2013“
4
Bau-Körper
Deutlich mehr Komfort für Patienten
Zahlreiche Bettenstationen im Hochhaus werden aufwändig saniert und modernisiert / Der neue
Das größte Modernisierungsvorhaben der vergangenen
Jahrzehnte ist abgeschlossen, der neue Erweiterungsbau ist seit Ende vergangenen Jahres in Betrieb. Doch
damit ist im Klinikum Hanau keinesfalls Stillstand eingekehrt – im Gegenteil. Viele weitere Sanierungen, Modernisierungen und Innovationen sind in vollem Gange, wie
Technik-Leiter Jens Relke berichtet. Die Bedingungen
für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter werden in
vielen Bereichen ständig verbessert und den modernen
Erfordernissen angepasst.
Im Zentrum steht das Bettenhochhaus. 13 Stationen gibt es
dort. Sie werden nach und nach dem Standard des angrenzenden Neubaus angepasst. Zwischen dem Bettenhochhaus
und dem Neubau wurden auf jeder Etage Durchbrüche
geschaffen, um die Stationen, die im 90-Grad-Winkel zu einander liegen, miteinander zu verbinden.
Die Station H5C des Bettenhochhauses ist schon fertig. Zurzeit stehen die Normalpflegestationen H2C bis H4C an. Dort
wird schon kräftig gearbeitet. „Wir schaffen dort einen neuen
gehobenen Standard, der sich im Wesentlichen nicht vom
Angebot im Neubau unterscheidet“, unterstreicht Jens Relke.
Dort wird es dann ausschließlich Ein- und Zwei-Bett-Zimmer
geben mit eigenem Bad und WC. Farben, Material und Ausstattung orientieren sich am Neubau-Niveau. „Man wird die
alten Stationen nicht wiedererkennen, das gibt eine ganz neue
Anmutung“, betont Jens Relke.
Intensivstation wird erweitert
Vorher-Nachher-Effekt: Das Foto oben zeigt die Station H2C
im Bauzustand, im unteren Bild ist die H5C zu sehen, die
bereits fertiggestellt ist. Die Fotos wurden an gleicher Stelle
auf den Etagen 2 und 5 aufgenommen.
Die Stationen H2C bis H4C werden etappenweise fertiggestellt. Das Ende des Umbaus ist für den Zeitraum März / April
2014 terminiert. In diesen Komplex gehört auch die Sanierung
der Station H1C im Bettenhochhaus. Die bisherige Intensivstation soll auch nach der Modernisierung als Intensivstation
genutzt werden. Allerdings wird sie komplett neu ausgestattet:
mit Pflegebetten, neuer Infrastruktur, komplett neuer Technik
(inklusive Medizintechnik), Bildschirmüberwachung (Monitoring). Die neue Intensivstation wird dann zwölf Plätze haben.
Bisher existierten dort acht Intensiv- und zehn Intermediate-
Oktober 2013
Standard und das Ambiente entsprechen dem Niveau des Neubaus
Care-Betten. Intermediate Care ist für
Patienten, die nicht mehr auf einer
Intensivstation liegen müssen, aber noch
nicht so stabil sind, um auf eine Normalpflegestation zurückzukehren. Die neue
Intermediate Care Station ist bereits im
Neubau untergebracht.
Weitere Umbauten in Planung
Der Umbau der Intensivstation schlägt
mit 3,5 Millionen Euro zu Buche, während die Kosten für die Stationen H2C
bis H5C bei insgesamt 6,9 Millionen
Euro liegen. Rund vier Millionen Euro
muss das Klinikum aus eigenen Mitteln
aufbringen, den Rest steuert das Land
Hessen als Fördermittel bei.
Perspektivisch steht dann noch der
Umbau der Stationen H6C bis H11C im
Bettenhochhaus an. Dies geschieht auf
der Basis eines medizinischen Konzepts, das sich noch in der Planung
befindet. Im Vorgriff auf diese große Veränderung wurden allerdings die Stationen H10C und H11C Anfang dieses
Jahres schon tiefgehend renoviert –
inklusiv Sanitäranlagen, Elektrotechnik
und Brandschutz.
Martin Strittmatter, Mitarbeiter der Technik am Klinikum
Hanau, zeigt auf den Bauplänen die renovierten Stationen
Intensivstation im
August 2013:
Die Bauarbeiten
sind in vollem Gange
Nicht nur die Patienten
profitieren von mehr
Komfort, auch für die
Mitarbeiter bedeuten die
sanierten Stationen ein
angenehmeres Arbeiten
auf modernstem Niveau.
5
6
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Damit Bewegung wieder Spaß macht
Passgenaue Lösungen dank künstlichem Gelenkersatz
Wenn jeder Schritt schmerzt, schränkt das die Lebensqualität deutlich ein.
Beweglichkeit und Mobilität sind aber die Basis für ein aktives Leben. Die
Menschen werden immer älter und wollen selbstständig bleiben – nur die
Knochen machen oft nicht so mit. Denn mit den Jahren wird ihre Qualität
schlechter. Im Alter ist die Osteoporose, auch Knochenschwund genannt,
eine verbreitete Krankheit, die auch anfällig für Brüche und Verschleiß macht.
Mit einem neuen Gelenk können die Betroffenen ihr Leben weiter aktiv genießen. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Hanau mit
dem Schwerpunkt Endoprothetik bietet individuelle Lösungen für den künstlichen Gelenkersatz und setzt dabei auf moderne Technik.
Verschlissene Schulter-, Knie- und Hüftgelenke können heute selbst bei älteren
Menschen problemlos ersetzt werden.
Sie sind insbesondere für Patienten eine
große Erleichterung, die unter Schmerzen und einer dauerhaften Bewegungseinschränkung leiden. Die häufigste
Ursache dieser Probleme ist neben dem
Knochenbruch, die Abnutzung eines
Gelenks (Arthrose). Dann ist die Implantation einer Endoprothese (künstlicher
Gelenkersatz) eine gute Therapiemöglichkeit. Dabei werden die verschlissenen Gelenkoberflächen entfernt und
mit Metalloberflächen (aus Legierungen
oder Titan) ersetzt, die dann mit Keramik
und / oder Kunststoffanteilen als Gleitfläche das künstliche Gelenk bilden.
Grundsätzlich können die Prothesenanteile mit und ohne Zement implantiert
werden. Letztendlich wird die Entscheidung vom Alter des Patienten und einigen anderen Faktoren beeinflusst. Bei
der zementfreien Variante, die vor allem
bei jüngeren Patienten unter 70 Jahren
bevorzugt wird, sorgt der heilende
Knochen um den Gelenkersatz für ausreichend und dauerhafte Festigkeit.
Gerade bei Älteren, die starke Osteoporose haben, sorgt Zement für die nötige
Stabilität, die der Knochen nicht mehr
aufbauen kann. Neben der Analyse von
Risikofaktoren, die eine Osteoporose
begünstigen, spielt ein weiterer Faktor bei
der Entscheidung für oder gegen Zement
eine große Rolle: „Wichtig ist in solchen
Fällen auch eine Messung der Knochendichte“, sagt Privatdozent Dr. med.
Christian Eberhardt, Chefarzt der Klinik
für Orthopädie und Unfallchirurgie. Diese
Überprüfung ist im Klinikum Hanau mit
einem so genannten DEXA-Gerät möglich. Auch der Eindruck der Knochenqualität, der während der Operation gewonnen wird, kann die Entscheidung
beeinflussen – bei der Einschätzung kann
das Team der Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen.
Individuell angefertigte Prothesen
Auch jüngere Menschen können auf eine
Prothese angewiesen sein: Unfälle, Brüche oder Fehlstellungen führen zu einem
schnelleren Verschleiß. Je nach Fall, werden beispielsweise eine neue Hüftpfanne
oder ein Schaft im Oberschenkel knochen eingesetzt – entweder eine
Standardkonstruktion oder ein speziell
angefertigtes Implantat. „Mit individuell
angefertigten Implantaten erreichen wir
in schwierigen Fällen eine perfekte Einbettung in den umliegenden Knochen.
Je mehr Kontaktflächen mit dem vorhan-
Oktober 2013
denen Knochen entstehen, desto besser wächst die Prothese
ein“, erklärt Dr. Christian Eberhardt. Dabei wird der vorhandene
Knochen mithilfe einer 3 D-Computertomografie erfasst und
auf dieser Grundlage eine optimal an die anatomischen Gegebenheiten angepasste Prothese angefertigt.
Aber auch Standardprothesen bieten Vorteile, dort wird ebenfalls die Implantation vor der Operation anhand von Röntgenbildern am Computer geplant, so dass bereits zu Beginn des
Eingriffs alle wichtigen Informationen wie Größe und Positionierung der Prothese vorliegen. Vor allem existieren von diesen
Prothesen jedoch langfristige Nachuntersuchungsdaten, die
über große Endoprothesenregister vor allem aus den skandinavischen Ländern zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile läuft
auch in Deutschland nach langer Planung der Probebetrieb für
ein nationales Endoprothesenregister, dem sich das Klinikum
Hanau nach Öffnung ebenfalls anschließen wird.
Jeder Mensch ist einzigartig und braucht eine individuelle
Lösung: Deshalb bietet das Klinikum Hanau eine breite Auswahl an Prothesen aus gut verträglichen Materialien, um so
passgenau wie möglich zu arbeiten. „In einer Sprechstunde für
Endoprothetik beraten wir Patienten ganz individuell zu ihren
Problemen und zu den Möglichkeiten der Behandlung“, sagt
Chefarzt Dr. Eberhardt. Vor der Implantation wird die am
besten geeignete Prothese ausgesucht und mit den Betroffenen abgestimmt. Die modernen Prothesen punkten in Bezug
auf Haltbarkeit, Stabilität und Schmerzfreiheit – damit Bewegung wieder Spaß macht.
7
Therapieoptionen beim Lunge
Der Lungenkrebs zählt hierzulande zu den häufigsten Tumoren. Die Therapiemöglichkeiten sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Vor allem
neue Medikamente kommen aus der Forschung in die Praxis. Eine optimale
Behandlung wird durch Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen sichergestellt. Dazu gehören Thoraxchirurgen, Strahlenmediziner und internistische
Onkologen. Im Klinikum Hanau sind alle Fachrichtungen für die bestmögliche
Tumortherapie vorhanden. Patienten profitieren deshalb in hohem Maße von
diesem interdisziplinären Expertenteam.
Die größten Fortschritte sind in den vergangenen Jahren bei der medikamentösen Therapie erzielt worden. Einmal wurden mit der klassischen Chemotherapie
bessere Wirkungen erreicht. Zum anderen
stehen immer mehr so genannte molekularbiologische oder „gezielte“ Therapien
zur Verfügung. Diese sind zwar bislang nur
für wenige Patienten wirksam, erweitern
aber Stück für Stück die Behandlungsoptionen. „Die Chemotherapie wurde in
der Lungenkrebstherapie lange Zeit als
Stiefkind behandelt. Man hatte ihr kaum
eine Wirkung zugetraut“, berichtet Privatdozent Dr. med. Martin Burk. „Sie musste
sich ihren Stellenwert erst erkämpfen und
hat dies in den vergangenen Jahren
erfolgreich getan“, ergänzt der Chefarzt
der Klinik für internistische Onkologie,
Hämatologie und klinische Immunologie.
Die deutlich gestiegene Bedeutung verdankt die Chemotherapie systematischen wissenschaftlichen Studien mit
den klassischen Substanzen. Diese
waren aber erst in den letzten gut 15
Jahren zunehmend erfolgreich. „Wir
haben heute praktisch für jeden Lungenkrebspatienten eine wirksame Behandlungsstrategie“, sagt Dr. Burk. Dies gelte
auch für Patientengruppen, die von den
molekularbiologischen Substanzen keinen Vorteil hätten. Für rund 90 Prozent
aller Patienten ist die klassische Chemotherapie immer noch die beste Wahl.
Stadien der Ausbreitung
Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs wird in
mehrere Stadien eingeteilt, die die Größe
des Tumors und seine Ausbreitung in
Lymphknoten und in den Körper
beschreiben. Bei kleinen Tumoren, also in
frühen Stadien, ist eine Operation oft ausreichend zur Entfernung der Krebszellen.
Bei mittleren Stadien der Ausbreitung sind
sowohl Operation als auch Medikamenten- und Strahlentherapie gefragt. Ziel der
Therapie ist dort ebenfalls die Heilung.
„Jeder einzelne Baustein trägt seinen Teil
zum Heilungsziel bei“, unterstreicht Dr.
Burk. In Stadien der Ausbreitung mit
Fernmetastasen kommen Operation und
Strahlenbehandlung nur noch in Ausnahmefällen zum Tragen, dann sind vor allem
Medikamente gefragt. Im Prinzip verteilen
sich die Patienten zu je einem Drittel auf
die drei Stadiengruppen.
Neue Medikamente
Der Einsatz neuer Therapiestrategien
vollzieht sich evolutionär, unterstreicht
Dr. Martin Burk: „Wir erreichen kontinuierlich graduelle Verbesserungen.“ Das
heißt: Es stehen immer mehr Substanzen zur Verfügung, die alleine oder in
Kombination eingesetzt werden können.
Die neuen molekularbiologischen Substanzen, erklärt Chefarzt Burk, fallen auch
unter die Kategorie „Chemotherapie“,
funktionieren allerdings nach anderen
Wirkprinzipien. Die neuen Medikamente
erkennen molekulare Strukturen der
Oktober 2013
nkrebs werden stetig besser
Tumorzellen und setzen dort an: Angiogenesehemmer hungern zum Beispiel
den Tumor aus, weil sie die Neubildung
von Blutgefäßen behindern. Und so
genannte EGF-Blocker unterbrechen
Signalübertragungen, die für das Wachstum des Tumors notwendig sind.
Individuelle Untersuchungen
Die Aufgabe der Ärzte ist es nun, die
Patienten herauszufinden, die von den
neuen Wirkstoffen profitieren. Denn das
Tumorgewebe muss dafür bestimmte
Eigenschaften aufweisen. „Wir können
heute besser voraussagen, unter welchen Bedingungen ein Medikament wirksam sein könnte“, erläutert Dr. Burk. Die
neuen Medikamente können entweder
alleine oder in Kombination mit den klassischen Wirkstoffen eingesetzt werden.
Früherkennung ist sehr wichtig
Auch wenn Lungenkrebspatienten von
immer mehr und besseren Therapieoptionen profitieren, bleibt das Bronchialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium
doch häufig eine Krankheit mit einer
recht kurzen Überlebenszeit. Deshalb sei
neben dem Verzicht auf das Rauchen die
Früherkennung so wichtig, unterstreicht
Chefarzt PD Dr. Burk. Der Krebsspezialist
empfiehlt insbesondere starken und
langjährigen Rauchern, „alle neuen
Beschwerden ganz früh sehr ernst“ zu
nehmen. So profitierten Raucher besonders von einer Computertomographie
des Brustkorbs bei geringer Strahlenbelastung. Diese Methode bringe deutliche
Vorteile bei der Entdeckung schon
kleinster Tumorherde im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. In diesen frühen
Stadien lägen die Heilungschancen nahe
100 Prozent. Die Krankenkassen erstatten die Kosten für diese Früherkennung
allerdings noch nicht. In den USA wird
eine Zulassung gerade vorbereitet.
WÖRTERBUCH
Lungenkrebs
Bronchialkarzinome werden in zwei
Gruppen eingeteilt: kleinzellige und
nicht-kleinzellige Tumoren.
Kleinzellige Tumoren sind sehr aggressiv,
streuen früh Metastasen und machen
einen Anteil von rund 20 Prozent aus.
Wird ein kleinzelliger Lungentumor entdeckt, hat er bei drei Viertel der Patienten
schon Tochtergeschwulste in den Körper
abgesetzt. Für das kleinzellige Lungenkarzinom sind Operation sowie Strahlenund klassische Chemotherapie die
Methoden der Wahl. Für diese Tumoren
stehen jedoch noch keine molekularbiologischen Medikamente zur Verfügung.
Nicht-kleinzellige Tumoren unterteilen
sich in so genannte Plattenepithel- und
Adenokarzinome, wobei letztere besser
auf eine Chemotherapie ansprechen.
In den vergangenen Jahren beobachten
Ärzte eine deutliche Verschiebung hin
zum Adenokarzinom. Es macht bei den
nicht-kleinzelligen Lungentumoren mittlerweile einen Anteil von rund 50 Prozent
aus. Aber beide sind klassische
Raucherkarzinome. Der Grund dieses
Wandels liegt wohl in veränderten
Rauchgewohnheiten und dem Trend zu
„leichteren“ Zigaretten.
Rund 90 Prozent aller Lungenkrebse
gehen auf das Rauchen zurück. Das Risiko
für die Entstehung eines Lungenkrebses
beschreibt Dr. Martin Burk mit der Faustformel der „Päckchenjahre“: Ab 30 Päckchenjahren steigt es stark an. Päckchenjahre errechnen sich aus der gerauchten
Menge pro Tag mal Raucherjahre: Zwei
Päckchen am Tag ergeben nach 15 Jahren Rauchen demnach 30 Päckchenjahre.
10
Titel
Als anerkannter Tumorschwerpunkt ist das Klinikum Hanau in besonderem Maße für die
Die Behandlung von Krebspatienten hat sich in der jüngeren Vergangenheit deutlich verändert.
Diagnostik und Therapie erfolgen heute in einem interdisziplinären Ärzte-Team, das sich aus
Medizinern mit ganz unterschiedlichen Spezialisierungen zusammensetzt. Eine moderne
Patientenversorgung basiert auf anspruchsvollen Voraussetzungen – das gilt z. B. für die Qualifikation der Ärzte ebenso wie für die apparative Ausstattung, die Behandlungsabläufe und
Betreuungsangebote.
Für eine effektive Krebsbehandlung müssen entscheidende Bedingungen erfüllt
sein: Wissen und Erfahrung sind dabei
wichtige Faktoren. Denn je häufiger eine
Krebserkrankung behandelt wird, desto
versierter können Ärzte damit umgehen.
Aus diesem Grund ist die Bildung von
Zentren und Schwerpunkten mit nachgewiesener Qualität für Patienten so wichtig.
Onkologischer Schwerpunkt
Das Klinikum Hanau ist von der Hessischen Landesregierung als Onkologischer Schwerpunkt ausgewiesen. Was
bedeutet das? Um eine „bedarfsgerechte,
leistungsfähige und wirtschaftliche Versorgung“ von Patienten zu sichern, kann
das Land einzelnen Kliniken besondere
Aufgaben übertragen. Dies ist mit der
Errichtung eines Onkologischen Schwerpunktes in Hanau geschehen.
„Onkologische Zentren sollen als überregionale Einrichtungen das gesamte
Spektrum onkologischer Erkrankungen,
einschließlich besonders schwerer und
seltener Fälle, gemäß dem aktuellen
Stand des medizinischen Wissens versorgen und dabei auch spezielle aufwändige und oder neue Diagnose- und Therapieverfahren einsetzen. Im Rahmen
ihrer Möglichkeiten sollen sie auch medizinisch-wissenschaftliche Forschung
betreiben.“ So beschreibt das Land Hessen die Aufgaben eines Onkologischen
Schwerpunktes. Diese Aufgaben nimmt
das Klinikum Hanau für seine Krebspatienten kompetent und auf hohem
Niveau war.
Im Klinikum Hanau sind alle für die
Behandlung von Krebspatienten notwendigen Anlaufstellen und Einrichtungen unter einem Dach versammelt. Das
bedeutet hohe Qualität, kurze Wege,
optimale Abstimmung und bestmöglichen Service für die Patienten.
Interdisziplinäres Expertenteam
Beim Lungenkrebs arbeiten drei Kliniken
eng zusammen: Die Chirurgische Klinik I
unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr.
med. Peter Langer ist für die Operation
zuständig. Neben Prof. Langer ist der
Thoraxchirurg Dr. med. Thomas OseiAgyemang dafür spezialisiert. Und die
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie bietet unter der Leitung von
Chefarzt Prof. Dr. med. Dietmar Zierhut
eine hochmoderne und spezialisierte
Strahlentherapie. Gemeinsam mit der Klinik für internistische Onkologie von Chefarzt Privatdozent Dr. med. Martin Burk
Lungenkrebs: Zahlen, Fakten und Trends
Jährlich stellen Ärzte bei rund 50.000
Frauen und Männern in Deutschland erstmals die Diagnose Lungenkrebs. Das
Bronchialkarzinom gilt daher als die dritthäufigste Krebserkrankung sowohl bei
Männern als auch bei Frauen. Dabei sind
Männer mit rund 35.000 Neuerkrankungen pro Jahr und Frauen mit 15.000 deutlich unterschiedlich betroffen. Allerdings
nimmt die Zahl der Lungentumorerkrankungen bei Männern seit Jahren leicht ab,
während sie bei Frauen seit Langem kontinuierlich steigt. Ursache ist die Veränderung bei den Rauchgewohnheiten, die vor
einigen Jahrzehnten eingesetzt hat, als
Frauen begannen, viel häufiger zur Zigarette zu greifen. Dies wirkt sich aber erst
nach langer Zeit als deutlich erkennbare
Zunahme der Neuerkrankungen aus.
Bei Männern sind rund 90 Prozent der
Lungenkrebspatienten bei der Erstdiagnose aktive Raucher, bei Frauen etwa 65
Prozent. Im Schnitt wird die Diagnose
bei Männern wie Frauen zwischen dem
65. und 70. Lebensjahr gestellt. Nur
rund 25 Prozent aller Lungenkrebspatienten sind jünger als 60 Jahre. Lun-
Oktober 2013
11
Behandlung von Krebspatienten qualifiziert und ausgestattet
PD Dr. med. Martin Burk
Prof. Dr. med. Peter Langer
Prof. Dr. med. Dietmar Zierhut
Dr. med. Thomas Osei-Agyemang
Chefarzt der Klinik für internis-
Chefarzt der Klinik für
Chefarzt der Klinik für
Oberarzt der Klinik für Allgemein-,
tische Onkologie, Hämatologie
Allgemein-, Viszeral-
Radioonkologie und
Viszeral- und Thoraxchirurgie
und klinische Immunologie
und Thoraxchirurgie
Strahlentherapie
Thoraxchirurg
wird die Behandlung jedes einzelnen
Lungenkrebspatienten individuell abgestimmt und festgelegt.
Diagnostik und Therapie erfolgen interdisziplinär. Das heißt: fächerübergreifend. Dies beginnt schon vor dem
ersten Behandlungsschritt. Denn in der
regelmäßigen Tumorkonferenz begutachten Experten aller drei Disziplinen
das jeweilige Krankheitsbild. Es muss
entschieden werden: Soll der Patient
sofort operiert werden, ist zuerst eine
Chemotherapie oder eine Strahlenbehandlung – oder beides gemeinsam –
notwendig, um den Tumor zu verklei-
genkrebs ist selten heilbar und bildet bei
Männern die häufigste, bei Frauen die
dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Bei den Todesfällen ist die gleiche
Entwicklung zu beobachten wie bei den
Neuerkrankungen: Bei Frauen nehmen
die Zahlen weiter zu, während sie bei
Männern leicht zurückgehen.
Wissenschaftler benennen das Rauchen
als größten einzelnen Risikofaktor für
das Entstehen eines Bronchialkarzinoms
– das gilt sowohl für Zigaretten wie auch
für Zigarren, Pfeife und Wasserpfeife. Je
nern und ihn überhaupt operieren zu
können? Und auch danach wird die
weitere Behandlung zwischen den
Experten intensiv besprochen: Ist eine
alleinige medikamentöse Behandlung
am erfolgversprechendsten oder eine
Strahlenbehandlung? Welchen Effekt
lässt die Kombination von beiden Verfahren erwarten, und ist womöglich eine
weitere Operation zur Entfernung von
Metastasen angeraten?
Aktuelle Therapierichtlinien
Wie immer auch das Vorgehen ist: Patienten können sich stets darauf verlassen,
nach Intensität des Tabakkonsums,
kann das Krebsrisiko bei einem Raucher
im Vergleich zu einem Nichtraucher um
bis zu 20-mal höher ausfallen. Bei ehemaligen Rauchern sinkt das Risiko dann
von Jahr zu Jahr im Laufe der Abstinenz.
Menschen, die täglich mehr als ein
Päckchen rauchen, können ihr Lungenkrebsrisiko so schon nach fünf bis zehn
Jahren um rund ein Drittel senken, nachdem sie aufgehört haben zu rauchen.
Weitere Ursachen für die Entwicklung
des Lungenkrebses sind das Passivrau-
dass sie nach anerkannten Standards
und aktuellen Therapierichtlinien qualitativ
auf hohem Niveau versorgt werden. Diese
Interdisziplinarität bieten aber nur große
Krankenhäuser wie das Klinikum Hanau.
Lebensqualität im Vordergrund
Immer streben die Experten nach möglichst sicherer Heilung oder bestmöglicher Linderung. Sie beachten dabei
aber unbedingt auch die Lebensqualität
des Patienten während und nach Ende
der Therapie. Deswegen wird der
Patient immer in die endgültige Planung
aktiv einbezogen.
chen und Radon. Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlich vorkommt –
allerdings in Deutschland regional in
deutlich unterschiedlichen Konzentrationen: besonders stark vor allem im
Schwarzwald, Bayerischen Wald, Fichtelgebirge und Erzgebirge. Ebenso ist
der Einfluss von genetischen, Umweltund berufsbedingten Faktoren auf die
Lungengesundheit bekannt – zum Beispiel durch Feinstaub oder krebserregende (kanzerogene) Stoffe wie Arsen,
Asbest, aromatische Kohlenwasserstoffe etc.
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Klinikum Hanau setzt mit hochwertiger Laser-Technik in der Thorax- und Visceralchirurgie
einen weiteren Schwerpunkt
Das Klinikum Hanau setzt in der Krebschirurgie jetzt einen hochmodernen Laser ein.
Zudem verstärkt seit kurzer Zeit der Thoraxchirurg Dr. med. Thomas Osei-Agyemang das Klinikum Hanau. Er ist Spezialist für Tumor- und Metastasen-Operationen im Brustkorb und kommt vom Universitätsklinikum Freiburg.
Gemeinsam mit dem Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie, Prof. Dr. med. Peter Langer, bietet
die Klinik eine „Thoraxchirurgie auf höchstem
Niveau“, erläutert der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. André Michel, und betont:
„Solch eine personelle und apparative Qualität
gibt es nicht oft im Rhein-Main-Gebiet.“
Der leistungsstarke Laser wird von der Firma
KLS Martin hergestellt und ist ein so genanntes
High-End-Gerät, d. h: Es genügt höchsten Ansprüchen. Das auf Medizintechnik spezialisierte Unternehmen hat seinen Sitz in Tuttlingen. Chefarzt Prof. Dr. Peter Langer stellt aber zugleich
fest, dass der Laser alleine noch keine gute Medizin mache. Sondern er ist Teil eines
hochwertigen Gesamtkonzepts am Klinikum Hanau. Und da mache Spitzentechnologie nur einen – wenn auch wichtigen – Teil aus.
Hohe Präzision ermöglicht schonendere Gewebeentfernung
Der Laser wird in erster Linie bei Patienten mit Lungenmetastasen eingesetzt,
die beispielsweise bei Nieren- und Darmkrebs entstehen können. Der Laser
kommt im Rahmen einer Operation zum Einsatz. Der Vorteil des Lasers,
erläutert Chefarzt Prof. Dr. Langer, liegt vor allem in seiner Präzision. Das
bedeutet: Der Chirurg kann mit dem Laser Metastasen (Tochtergeschwülste
eines Krebses) viel genauer entfernen. Für den Patienten hat dies mehrere
Vorteile: Es muss nicht so viel gesundes Gewebe als Sicherheitszone mit entfernt werden. So bleibt dem Patienten mehr Lungengewebe und damit auch
Leistungsfähigkeit erhalten. Das führt zu einer guten Lebensqualität und in
vielen Fällen auch zu einer Verlängerung der Lebenszeit.
Einsatz bei Metastasen an Lunge und Leber
„Da der Laser über mehrere Frequenzbereiche verfügt, wird sein Einsatz nicht
alleine auf die Entfernung von Lungenmetastasen begrenzt bleiben“, berichtet Prof. Dr. Langer. Denn das Gerät eignet sich auch für die Entfernung von
Metastasen an der Leber – nach dem gleichen Prinzip wie bei der Lunge.
Mit der Verstärkung des Ärzteteams der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Thoraxchirurgie durch Dr. Osei-Agyemang, welcher den Schwerpunkt
Thoraxchirurgie leitet, hat die Klinik ihr Leistungsangebot gezielt gestärkt
und ausgebaut. „Wir können damit auch auf dem Gebiet der Thoraxchirurgie eine Medizin auf Top-Niveau anbieten“, unterstreicht Prof. Dr.
Langer. Mit dem neuen Laser wird dieses Angebot abgerundet. „Das
ist ein einzigartiges Angebot für weite Teile unseres Einzugsbereichs“,
sagt der Chefarzt. Die Thoraxchirurgie befasst sich mit Operationen
im Bereich des Brustkorbs.
Fotos: KLS Martin Group
12
Oktober 2013
Der Klinikarzt, das unbekannte Wesen
SAT.1 Morgenmagazin begleitete den Hanauer Thoraxchirurgen Dr. med. Thomas Osei-Agyemang
einen Tag lang bei seiner Arbeit – und bis in den OP
Der gute Ruf des Klinikums Hanau geht
inzwischen weit über die Stadt und den
Kreis hinaus. Und so sind auch die Fernsehmacher von SAT.1 auf das Krankenhaus aufmerksam geworden. Denn in der
Chirurgie hat sich das Klinikum gezielt
verstärkt und seine Leistungspalette ausgebaut. Unter der Leitung von Chefarzt
Professor Dr. med. Peter Langer bietet
die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Thoraxchirurgie insbesondere in der
Tumor- und Metastasen-Chirurgie ein
exzellentes Angebot – sowohl ärztlich,
fachlich als auch medizintechnisch.
Die Arbeit eines Chirurgen ist für viele
Menschen nichts Alltägliches – und oft
nur aus diversen Arztserien im Fernsehen
bekannt, die aber mit der Wirklichkeit in
einem großen echten Krankenhaus meist
nur ganz am Rande etwas zu tun haben.
Das dachte sich auch das SAT.1 Morgenmagazin „Weck Up“ und schickte
einen Reporter für einen Tag lang als
Praktikant in das Klinikum Hanau, um
hautnah einen authentischen Einblick in
die reale Arbeit eines Chirurgen und des
Teams zu bekommen.
Die vierköpfige Kameracrew filmte dabei
insbesondere den Arbeitsalltag des Thoraxchirurgen Dr. med. Thomas OseiAgyemang. Er ist Oberarzt in der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. In diesem Jahr ist er vom Universitätsklinikum Freiburg nach Hanau
gewechselt. Zu den Arbeitsschwerpunkten und Spezialgebieten von Dr. med.
Thomas Osei-Agyemang zählen:
á die Lungenchirurgie (Lungenkrebs,
Lungenmetastasen, gutartige Lungentumoren)
á die Diagnostik und Therapie von Rippenfellerkrankungen, Rippenfellergüssen und Pneumothorax
á die Diagnostik und Therapie bei
Mediastinaltumoren sowie
á die operative Therapie bei Schweißhänden / Schweißachseln (endoskopische thorakale Sympathektomie)
Ordnungsgemäß in Krankenhauskleidung gesteckt, begleitete SAT.1-Reporter Johannes Zenglein den Oberarzt Dr.
Osei-Agyemang auf den Stationen und
im OP des Klinikums Hanau. Von der
Visite, über die Patientenentlassung bis
hin zum Katheterwechsel, gab es dabei
einiges zu sehen.
Beeindruckende Leistung der Ärzte
Als Highlight und Abschluss des Praktikanten- und Drehtages stand eine Gallenblasenentfernung auf dem Operationsplan. Der TV-Reporter zeigte sich am
Ende stark beeindruckt von den Leistungen, die Ärzte und Pflegemitarbeiter
täglich im Krankenhaus für die Patienten
erbringen. Johannes Zenglein beendete
seinen Praktikumstag nach dem hautnahen Operationserlebnis sichtlich
erschöpft, aber um viele Erfahrungen
und Eindrücke reicher.
13
14
Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie
Ein Warnsymptom des Körpers
Hinter Sodbrennen können sich Krankheiten verbergen
Nach dem leckeren Abendessen im Restaurant oder der feucht-fröhlichen
Party im Freundeskreis ist es soweit: Der Schmerz flammt vom Magen auf,
es brennt hinterm Brustbein, saures Aufstoßen kommt hinzu. Das verdirbt
nicht nur die Stimmung, auch der Schlaf kann darunter leiden. Sodbrennen
ist eine Volkskrankheit, fast jeder hat es schon einmal erlebt – und viele
leiden regelmäßig darunter. Schätzungen zufolge klagen rund 20 Prozent
der Deutschen mindestens einmal im Monat über Sodbrennen. Im Klinikum
Hanau werden die Symptome sehr ernst genommen, denn dahinter können
sich schwerwiegende Krankheiten verbergen.
Noch vor 40 Jahren sahen die Patienten
mit Sodbrennen abgemagert aus, heutzutage sind es vor allem „Lebemänner
und -frauen“ mit hohem Gewicht. „Die
meisten Patienten sind wohlbeleibt oder
sogar dickleibig“, sagt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff. Das
Körpergewicht drückt förmlich auf den
Magen. Aber auch der Lebensstil wie
Ernährung, Stress oder Bewegung jedes
Betroffenen spielen bei der Entstehung
von Sodbrennen eine große Rolle. Wie
oft es auftritt, ist von Patient zu Patient
sehr unterschiedlich: Von einmal im Jahr
bis hin zu mehrmals die Woche leiden die
Menschen unter Sodbrennen.
Mögliches Krankheitssymptom
Heutzutage greifen viele Betroffene
selbst zu nicht verschreibungspflichtigen
Medikamenten, die kurzfristig Abhilfe
schaffen. Jeder sollte genau darauf achten, wie oft das Sodbrennen auftritt:
„Sodbrennen ist ein Warnsymptom des
Körpers, deshalb sollten Patienten endoskopisch untersucht werden“, betont Dr.
Axel Eickhoff. Denn hinter dem brennenden Gefühl können sich ernste Krankheiten wie eine Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre oder sogar
Magenkrebs verstecken. Der Spezialist
empfiehlt daher eine Magenspiegelung,
um eine andere Erkrankung mit Gewissheit auszuschließen.
Sind andere Krankheiten ausgeschlossen, kann Sodbrennen mehrere Ursachen haben: Entweder herrscht ein
Überschuss an Magensäure, oder der
Verschluss zwischen Speiseröhre und
Magen, eine Art muskulärer Schlauch,
ist zu schwach. In beiden Fällen steigt
Magensäure aus dem Magen in die
Speiseröhre und sorgt dort für Reizungen. Dafür gibt es gute Behandlungsmethoden: Mit Hilfe eines Protonenpumpenhemmers kann beispielsweise
die Bildung von Magensäure minimiert
werden. Auch ein Zwerchfellbruch in der
Nähe des Schließmechanismus führt
manchmal zu Sodbrennen – kann aber
oftmals mit Medikamenten behandelt
werden. „Ist der Bruch sehr groß und
sorgt ständig für Probleme, kann den
Betroffenen auch mit einer Operation
geholfen werden.“ Der Eingriff ist minimal invasiv und vergleichbar mit einer
Gallenblasen-OP.
Sodbrennen führt in einigen Fällen auch
zu einer chronischen Entzündung der
Speiseröhre: Ihre Schleimhaut ist dann
gerötet und kann sich durch die ständige Reizung mit Magensäure in eine Art
Magenschleimhaut (Barrett-Schleimhaut) verwandeln. In einem solchen Fall
besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. In der
westlichen Welt steigt die Tendenz zu so
genannten Adenokarzinomen, das sind
Tumoren im unteren Teil der Speiseröhre. Das Krebsrisiko liegt bei einem
Prozent – allerdings breitet sich Speiseröhrenkrebs schnell aus und wird meist
zu spät entdeckt.
Tipps gegen Sodbrennen
Mit einigen allgemeinen Verhaltensregeln
kann jeder Betroffene schon im Alltag
viel gegen Sodbrennen tun: Chefarzt Dr.
Eickhoff empfiehlt, den Oberkörper beim
Schlafen etwas höher zu lagern, so wird
der Rückfluss von Magensäure
erschwert. Auch bei den Mahlzeiten
Oktober 2013
Die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie (Med. Klinik II)
unter Leitung von PD Dr. Axel Eickhoff ist auch wissenschaftlich aktiv, um
neueste Erkenntnisse so schnell wie möglich in den Klinikalltag zu übertragen. Ein aktuelles Beispiel ist:
Auf dem renommierten nationalen Kongress für Gastroenterologie (DGVS) wurden
aus der Medizinischen Klinik II drei wissenschaftliche Arbeiten in Form von KurzVorträgen präsentiert.
á Dr. Isabelle Reiffenstein stellte in ihrem Vortrag die Behandlung von Problemen mit
künstlicher Sondenernährung vor („Endoskopische Interventionen bei buried
bumper Syndrom“).
á Dr. Fabian Straulino präsentierte aktuelle Ergebnisse zur endoskopischen Entfernung von frühen Karzinomen des Magen-Darm-Trakts („Hanauer-Register endoskopische Submukosadissektion (ESD) von frühen Neoplasien des GI-Trakts“).
á Dr. Wolfgang Schmidt-Tänzer wurde eine besondere Ehre zu Teil; im Rahmen der
Video-Experten-Sitzung der DGVS wurde die deutschlandweit in Hanau zum
ersten Mal durchgeführte Technik der EUS-gesteuerten Pankreatikoduodenostomie besonders ausgezeichnet. Dabei wurde ein neuer endoskopischer Zugang
vom Zwölffingerdarm zur Bauchspeicheldrüse geschaffen.
kann Sodbrennen vorgebeugt werden –
der Spezialist empfiehlt grundsätzlich
eher kleine, fettarme Mahlzeiten über
den Tag verteilt und leichte Speisen am
frühen Abend – bei spätem Essen steigt
die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen,
da die Verdauung zu Beginn der Bettruhe auf Hochtouren läuft. Säurehaltige
Getränke sollten gemieden werden –
genauso wie Zitrusfrüchte. Auch Bier gilt
es wegen der Kohlensäure möglichst zu
vermeiden – aus dem gleichen Grund ist
stilles Mineralwasser der sprudelnden
Variante vorzuziehen.
Auch Schwangere leiden häufig an Sodbrennen – die größer werdende Gebärmutter drückt von unten auf den Magen
und sorgt so für einen Aufstieg der
Magensäure Richtung Speiseröhre.
Schwangeren helfen oft schon diese einfachen Tipps weiter. Die entscheidende
Umstellung bei Sodbrennen kommt für
die werdenden Mütter allerdings nicht in
Frage: „Wichtig ist vor allem, dass Patienten ihr Körpergewicht reduzieren“, sagt
Dr. Axel Eickhoff. Denn ein paar Kilos
weniger helfen oftmals schon, Sodbrennen dauerhaft zu vermeiden.
15
16
Klinik für Neurologie
Die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern
Eigene Spezialambulanz für Multiple-Sklerose-Patienten
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des
Zentralen Nervensystems, das heißt von Gehirn und Rückenmark. Die
Autoimmunerkrankung wird verursacht durch eine Fehlsteuerung im
Immunsystem, das Abwehrstoffe gegen eigenes Gewebe bildet. Die Krankheit beginnt überwiegend im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, wobei Frauen
deutlich häufiger betroffen sind als Männer. In Deutschland leiden schätzungsweise ca. 130.000 Menschen daran – jedes Jahr wird rund 2.500 Mal
die Diagnose MS gestellt. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar – aber mit
Medikamenten kann der Verlauf positiv beeinflusst werden. Aus diesem
Grund kommen in der Klinik für Neurologie die neuesten Möglichkeiten der
Frühdiagnostik zum Einsatz und anschließend wird eine umfassende ambulante und stationäre Betreuung sicher gestellt. Denn je früher mit einer
Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Erfolgschancen der
Therapie. Seit 2012 bündelt die MS-Ambulanz die umfassenden Kenntnisse
des erfahrenen Expertenteams und ist erste Anlaufstelle für Patienten.
Es kann mit einem verschwommenen
Blick beginnen. Oder mit einem fehlenden
Gefühl in der Hand. Oder mit einer Lähmung im Bein. „Die Symptome und der
Krankheitsverlauf fallen sehr unterschiedlich aus, deshalb wird MS auch die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern genannt“,
erklärt der leitende Oberarzt der Klinik für
Neurologie, Dr. med. Sven Thonke. Auch
die Diagnose stellt Mediziner vor eine
Herausforderung, denn ein einfacher Test
reicht nicht aus. „Die Diagnose ergibt sich
aus einem Mosaik von verschiedenen Untersuchungen“, erklärt der MS-Spezialist.
Die Abbildungen zeigen
Ergebnisse der
Kernspintomografie von
Gehirn und Rückenmark
Bei der Patientenbefragung wird auf
Symptome geachtet, die auf MS hinweisen, anschließend werden bei der
körperlichen Untersuchung Reflexe,
Beweglichkeit und Sensibilität getestet.
Modernste Technik kommt zum Einsatz:
„Elementarer Teil der Diagnostik ist die
Kernspintomografie. Anhand der Bilder
können wir die Entzündungsherde in
Gehirn und Rückenmark nachweisen“,
erklärt der Arzt. Auch die Lumbalpunktion wird für die Erstdiagnose benötigt –
dabei wird eine kleine Menge Nervenwasser aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule entnommen und im speziellen
Liquor-Labor auf Entzündungszeichen
geprüft.
Dr. med. Sven Thonke (li.) und
Dr. med. Mario Abruscato
besprechen den Fall einer
MS-Patientin
Oktober 2013
Elektrophysiologische Untersuchungen
stellen fest, wie schnell das Nervensystem Reize mittels elektronischen
Impulsen weitergibt. Außerdem müssen
andere Erkrankungen mit ähnlichen
Symptomen wie z. B. eine Borreliose
ausgeschlossen werden. „All diese
Untersuchungen sind bei uns unter
einem Dach möglich“, sagt Dr. Thonke.
Schubweiser Krankheitsverlauf
Bei 80 bis 90 Prozent der Patienten verläuft die Krankheit in so genannten Schüben: Das bedeutet eine akute Verschlechterung neurologischer Symptome, die
sich meist vollständig zurückbilden. Bei
30 bis 40 Prozent der Patienten geht die
schubartige Verlaufsform nach zehn bis
15 Jahren in einen chronisch voranschreitenden Verlauf über. Dabei verschlechtert
sich die Verfassung des Patienten schleichend. In zehn bis 15 Prozent der Fälle
beginnt die Erkrankung von vorneherein
chronisch fortschreitend. Diese Variante
betrifft häufiger ältere Patienten als junge
Erwachsene.
„Bis heute ist MS leider nicht heilbar. Es
gibt aber sehr wirksame Therapien, so
dass eine Vielzahl der Patienten über
lange Zeit nicht wesentlich beeinträchtigt
ist“, betont der leitende Oberarzt. Die
Schübe können mit einer hochdosierten
Cortison-Stoßbehandlung abgemildert
werden. Mit einer langfristigen Basistherapie in der Ambulanz ist es möglich, den
Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen –
und reichen die gespritzten Medikamente
nicht aus, stehen noch andere Mittel zur
Verfügung, die allerdings auch höhere
Risiken bergen. Außerdem können die
Symptome wie Muskelspastik, Schmerzen oder Blasenfunktionsstörungen in der
Ambulanz gezielt behandelt werden. Die
Kooperation mit verschiedenen Abteilungen des Klinikums ermöglicht es, schnell
und unkompliziert weitere Fachärzte aus
anderen Bereichen hinzuzuziehen. Außerdem arbeitet die MS-Ambulanz mit
Selbsthilfegruppen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zusammen.
Hoffnung machen die Fortschritte der
Forschung, die derzeit sehr aktiv betrieben wird. „In den nächsten Monaten werden mehrere Medikamente auf den Markt
kommen, die zum Teil deutlich wirksamer
und auch leichter anzuwenden sind als
die bisherigen“, ist Dr. Thonke überzeugt.
Einige werden in Tablettenform erhältlich
sein. „Das wird eine deutliche Erleichterung für die Betroffenen.“
Zunahme der
Behinderung
Verlaufsformen der Multiplen Sklerose
Erkrankungsdauer
Schubförmig-remittierender Verlauf (RRMS)
Sekundär-progredienter Verlauf (SPMS)
Primär-progredienter Verlauf (PPMS)
Unvorhersehbare Schübe – anfangs bilden
sie sich meist komplett zurück – im späteren
Verlauf nur noch teilweise
Schleichende Verschlechterung – einzelne
Krankheitsschübe aufgesetzt – setzt in vielen
Fällen einige Jahre nach der RRMS ein.
Von Beginn an schleichende Verschlechterung
der Symptome – keine erkennbaren Krankheitsschübe.
17
18
Mutter-Kind-Zentrum Hanau
„Man kann sogar die Wimpern des Ungeb
Geburtshilfe am Klinikum Hanau setzt jetzt Ultraschalltechnik der Spitzenklasse ein
Premiere: Die ersten Ultraschallaufnahmen an dem neuen Philips Premium High End Ultraschallsystem iU 22
begeistern Oberarzt Dr. med. Helmut Sedlaczek (li.) und Chefarzt PD Dr. med. Thomas Müller.
Schwangeren steht im Klinikum
Hanau nun eines der modernsten
Ultraschallgeräte weltweit zur Verfügung. Es dient in erster Linie der
vorgeburtlichen Diagnostik. „Das
Gerät liefert derart exakte Bilder,
dass man praktisch die Wimpern
des Ungeborenen zählen kann“,
berichtet Oberarzt Dr. med. Helmut
Sedlaczek von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des
Klinikums Hanau. „Das neue Ultraschallgerät ist ein wichtiges Beispiel
für Spitzenmedizin an unserem
Krankenhaus, denn damit vollziehen
wir einen weiteren Qualitätssprung
in der Diagnostik“, betont der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau,
Dr. med. André Michel.
Das neue Gerät wird vor allem in der vorgeburtlichen Ambulanz eingesetzt. Das
bewährte Team um Chefarzt Privatdozent Dr. med. Thomas Müller wird seit
April dieses Jahres vom Geburtshelfer
Dr. med. Helmut Sedlaczek unterstützt.
Die personelle Aufstockung war notwendig geworden, weil sich immer mehr
Schwangere dafür entscheiden, ihr Kind
im Klinikum Hanau zur Welt zur bringen.
Dr. Sedlaczek hat in seinem Berufsleben
bereits mehr als 15.000 Geburten
betreut; er ist seit mehr als 30 Jahren als
Arzt im Rhein-Main Gebiet tätig.
Das neue Ultraschallgerät ermöglicht
vielfältige sonographische Anwendungen. Die eingesetzten Schallwellen sind
für Mutter und Kind unschädlich. Das
neue Gerät erlaubt 3 D- und 4 D-Aufnahmen. Während der 3 D-Ultraschall räumliche Standbilder liefert, kann das 4 DVerfahren diese sogar in Echtzeit auf den
Kontrollmonitor bringen. Das neue Ultraschallgerät verfügt über eine so genannte
Matrixsonde, d. h: Die Auflösung liegt um
ein Vielfaches höher als bei bisherigen
Ultraschallverfahren. Dafür sorgen so
genannte aktive Elemente. Der neue Philipps „iU22 xMATRIX“ hat davon rund
9.000 – rund 35-mal mehr als herkömmliche Ultraschallgeräte. Damit kann er
eine bisher unerreichte Datenmenge
ermitteln und verarbeiten.
„In der vorgeburtlichen Ambulanz profitieren die Schwangeren nun von einer in
der Region einzigartigen Diagnostik. Das
Oktober 2013
orenen zählen“
gibt auch den niedergelassenen Frauenärzten Sicherheit“, erläutert Dr. Helmut
Sedlaczek. Denn manche diagnostischen Fragestellungen sind in der Praxis
nicht zu klären. „Das neue Gerät gibt uns
jetzt erheblich mehr Gewissheit bei der
medizinischen Untersuchung von Kindern vor der Geburt“, erläutert Chefarzt
Privatdozent Dr. Thomas Müller. Und
Dr. Sedlaczek ergänzt: „Es gibt derzeit
keine bessere Möglichkeit, ein Kind im
Mutterleib darzustellen.“
Große Erfahrung
Dr. Helmut Sedlaczek ist einer von drei
Spezialisten auf dem Gebiet der vorgeburtlichen Diagnostik im Klinikum Hanau.
Denn auch ein noch so gutes und innovatives Gerät funktioniert nicht von alleine.
Es braucht Spezialisten, die es qualifiziert
bedienen können und über die entsprechende diagnostische Erfahrung verfügen. Denn das neue Ultraschallgerät
kann und soll den Arzt nicht ersetzen. „In
diesem Sinne bringt diese Technologie für
die Beurteilung von schwierigen vorgeburtlichen Situationen einen erheblichen
Fortschritt“, unterstreicht PD Dr. Müller.
Der „iU22 xMATRIX“ kann ganz viele
unterschiedliche Fragestellungen beantworten, erläutert Dr. Helmut Sedlaczek:
„Wir können damit Kinder im Bauch
schallen und sehen, ob es Auffälligkeiten
gibt. Wir können das Kind von Kopf bis
Fuß betrachten und beurteilen, ob ein
Herz- oder Herzklappenfehler vorliegt,
wie die Hirnstrukturen aussehen. Wir
können den Blutdurchfluss messen und
einschätzen, ob zum Beispiel die Plazenta zeitgerecht und das Kind insgesamt gut entwickelt ist.“
Einzigartig im Main-Kinzig-Kreis
Auch wenn Zellen für eine Gewebeanalyse entnommen werden müssen, kommt
der neue Ultraschall zum Einsatz. Denn
damit kann man exakt die Nadelposition
bei Gewebeentnahmen (Biopsien) dar-
Mit der neuen Ultraschalltechnik lassen sich äußerst
detaillierte Aufnahmen des
Ungeborenen machen
stellen und sicher sein, dass das Kind
nicht verletzt wird. Weitere Diagnosemöglichkeiten sind außerdem u. a.
die Nackentransparenzmessung oder die
Fruchtwasseruntersuchung. Als weitere
Vorteile nennt der Hersteller insbesondere
die Verkürzung der Schallzeiten, sie verringerten sich um bis zu 38 Prozent. Und
das Gerät ist auch für schwierig zu schallende Frauen geeignet, insbesondere für
stark übergewichtige Schwangere.
Zusätzlicher Service
In die geburtshilfliche Ambulanz der Frauenklinik kommen gesunde schwangere
Frauen und auch Paare. Dort werden sie
über die spätere Geburt beraten. Die
Ambulanz ist besonders für die Begleitung
von Risikoschwangerschaften qualifiziert.
Das betrifft vor allem Frauen mit Diabetes,
Mehrlingen oder zu erwartenden Frühgeburten. Die Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe ist Teil des Mutter-Kind-Zentrums (MKZ) am Klinikum Hanau. Es ist
einzigartig im Main-Kinzig-Kreis, weil es
für die höchste Versorgungsstufe (Level 1)
zugelassen ist, die es in Deutschland gibt.
Dies ist der einzige Kreißsaal im Main-Kinzig-Kreis, in dem bei Geburten stets ein
Kinderarzt anwesend ist.
Geborgenheit
und Sicherheit
durch Rundumversorgung auf
dem neuesten
Stand und unter
einem Dach
Das MKZ steht für eine qualitativ hochwertige Versorgung von Schwangeren
ohne oder mit Risiko. Nach der Eröffnung
des Neubaus Ende 2012 bietet das MKZ
nun u. a. eine neue Lounge, einen eigenen
Schwangerenparkplatz, einen neu gestalteten Kreißsaal und eine neue geburtshilfliche Ambulanz. „Wir setzen unseren
erfolgreichen Modernisierungskurs der
vergangenen Jahre konsequent fort, nicht
umsonst ist das Klinikum Hanau auch im
jüngsten Ranking des Magazins Focus
erneut in der Spitzengruppe platziert“,
ordnet der Ärztliche Direktor, Dr. André
Michel, die Neuerungen am MKZ in das
Gesamtkonzept des Klinikum Hanau ein.
19
20
Newsticker
Beherztes Eingreifen rettet Leben
Wie Laien helfen können / Klinikum Hanau beteiligt sich an der „Woche der Wiederbelebung“
Eine Herzdruckmassage kann Leben retten. Und helfen kann
jeder. Allerdings tun dies in Deutschland Untersuchungen zur
Folge im Notfall nur 15 Prozent der Menschen – entweder weil
sich die meisten unsicher und überfordert fühlen oder weil sie
Angst haben, etwas falsch zu machen. Die „Woche der Wiederbelebung“ will dies ändern. Denn Helfen ist einfach. „Mit
einer Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer direkt vor Ort des
Geschehens könnten in Deutschland
jährlich rund 5.000 Menschenleben
gerettet werden“, betont PD Dr. med.
Marco Gruß, Chefarzt der Klinik für
Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Klinikums
Hanau. Das Klinikum Hanau beteiligt
sich mit zahlreichen Aktionen an der
„Woche der Wiederbelebung“.
Auch die Mitarbeiter des Klinikums Hanau
waren Mitte September vielfach unterwegs, um Laien zu schulen
und aufzuklären. Das Klinikum nahm dabei an einer gemeinsamen Aktion des Main-Kinzig-Kreises, des Deutschen Roten
Kreuzes (DRK), des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und der
Johanniter-Unfall-Hilfe teil. Im Zentrum der Aktionen standen Mitarbeiterschulungen in größeren Unternehmen sowie Straßenaktionen in verschiedenen Städten. Ziel war es, das Bewusstsein
für das Thema „Reanimation“ zu schärfen und Menschen im
Falle des Falles zum Handeln zu motivieren. Es wurde deshalb
ganz konkret gezeigt, worum es bei der Laienreanimation geht
und wie jeder praktisch helfen kann.
Wie wichtig und wirkungsvoll eine schnelle Hilfe ist, zeigen ein
paar Zahlen: So erleidet durchschnittlich jeden Tag ein Mensch
im Main-Kinzig-Kreis einen Herzstillstand. Eine früh einsetzende
Behandlung ist in diesen Fällen besonders wichtig, damit das
Gehirn weiter mit Blut versorgt wird. Eine einfache Herzmassage
reicht da schon aus. Dabei gilt die Devise „Prüfen. Rufen.
Drücken“ – prüfen, ob die Person noch atmet, unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen
sowie fest und mindestens 100 Mal
pro Minute in der
Mitte des Brustkorbs drücken und
nicht aufzuhören,
bis Hilfe eintrifft.
Die
praktischen
Schritte erläutert
Anästhesist Dr. Sebastian Bergold so:
„Machen Sie den
Brustkorb des Patienten frei, legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf
die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber. Verschränken Sie die Finger, halten Sie die Arme gerade und gehen
Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben. Drücken Sie das Brustbein fünf bis
sechs Zentimeter nach unten, und drücken Sie 100 bis 120 mal
pro Minute.“
Jede Minute, in der im Notfall nicht gehandelt wird, ergänzt
Anästhesist Dr. Carsten Riemer, senkt die Überlebenschance
des Patienten um etwa zehn Prozent. Wie gut die Laienhilfe
funktionieren kann, zeigt das Beispiel der skandinavischen Länder. Denn dort greifen Passanten in rund 60 Prozent der Fälle
beherzt ein – und retten damit zahlreiche Menschenleben.
Qualitätssiegel gibt Patienten Orientierung
Verleihung der Klinikallianz Plus-Plakette an das Klinikum Hanau
Im Sommer fand das erste Partnertreffen der Klinikallianz Plus im Krankenhaus
Nordwest in Frankfurt am Main statt.
Das Klinikum Hanau ist dieser Allianz
beigetreten. Die jährlichen Treffen dienen
der Kommunikation und Vernetzung der
Mitgliedshäuser mit den kooperierenden
Partnerhäusern der Allianz und dem
Austausch über krankenhauspolitische
Problemlagen sowie der gemeinsamen
Zielformulierung.
Feierlicher Höhepunkt des Treffens war die Verleihung der
Klinikallianz-Plus-Plaketten. Diese Qualitätssiegel sollen in den
Empfangshallen der Häuser aufgehängt werden. Sie signalisieren für alle Patienten und Besucher sichtbar die Zugehörigkeit
des Hauses zur Klinikallianz Plus und die Garantie modernster
Behandlungsqualität durch Vernetzung und Wissenstransfer.
Der Sprecher der Klinikallianz Plus, Prof. Thomas J. Vogl, und
sein Stellvertreter, Jürgen Sprekelmeyer, übergaben die
Plaketten an die Ärztlichen und Kaufmännischen Direktoren
der Mitglieds- und Partnerhäuser.
Oktober 2013
Sie denken auch an andere
Eine kleine Spenden-Bilanz der vergangenen Monate
Das Klinikum Hanau bedankt sich bei zahlreichen Spendern, die
das Krankenhaus unterstützen. So haben Mitarbeiter vieler
Unternehmen aus der Stadt und Region sowie Privatpersonen
bei ganz unterschiedlichen Aktionen für das Klinikum Hanau
gesammelt und den eingenommenen Betrag gespendet:
á 1.500 Euro für den Sterntaler Verein der Kinderklinik
Erlös der Weihnachts-Tombola der Auszubildenden des
ersten Ausbildungsjahres und Aufstockung durch die
Geschäftsführung
Vacuumschmelze GmbH, Hanau
á 500 Euro für den Sterntaler Verein der Kinderklinik
Siegerprämie eines internen Wettbewerbs
Mitarbeiter der Umicore AG & Co. KG, Hanau
á 2.000 Euro für das Mutter-Kind-Zentrum
Spende für einen neuen Ultraschall-Bildschirm
Martec GmbH, Offenbach
á 1.500 Euro für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Sammlung und Aufstockung anlässlich der
Diamantenen Hochzeit
Eheleute Lotz, Schöneck-Kilianstädten
Klapperstorch hilft Adebar
Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Hanau unterstützt Ansiedlung von Störchen in Hessen
Der Storch ist die Symbolfigur für die freudigen Ereignisse im
Mutter-Kind-Zentrum (MKZ) Hanau. Auf Initiative von Martina
Craatz, der Leiterin der Elternschule des Klinikums, nutzt das
MKZ die beliebten Storch-Illustrationen aus der Feder
von Sabine Lenk seit vielen Jahren zur Untermalung
seiner Programmhefte. In der Natur ist der Klapperstorch aber eher ein Sorgenkind und zuweilen selten anzutreffen. Da liegt es nahe, dass
sich diejenigen, die mit dem positiv besetzten Klapperstorch werben, auch dafür
einsetzen, dass sich möglichst viele
Adebars im Main-Kinzig-Kreis ansiedeln. Daher kooperieren die Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe und die
Hessische Gesellschaft für Ornithologie
und Naturschutz (HGON).
In allen Broschüren des Mutter-Kind-Zentrums Hanau erscheint daher künftig nicht
nur ein Spendenaufruf für die Sterntaler, den
Verein zur Unterstützung der Hanauer Kinderklinik bzw. des MKZ, sondern auch zugunsten
der HGON. „Wir waren die erste Klinik im Main-Kinzig-Kreis mit einer Storchenpatenschaft und wollen die Kooperation jetzt weiter ausbauen“, erklärt Chefarzt Privatdozent
Dr. med. Thomas Müller. Karl Raab und Herbert Steinhauser –
als Vertreter der HGON und des Arbeitskreises für den MainKinzig-Kreis – zeigen sich sehr erfreut über das Angebot aus
dem Mutter-Kind-Zentrum.
Dr. Thomas Müller war durch eine Zeitungsanzeige auf die
Storchenpatenschaft aufmerksam geworden. Im Main-KinzigKreis brüten in diesem Jahr 31 Storchenpaare. Im Jahr 2000
war gerade einmal ein Nest besetzt; 1986 war seinerzeit der
letzte Storch aus dem Kinzigtal verschwunden.
Auch die HGON kann Spendengelder gut gebrauchen.
Mit Unterstützung u. a. der bislang 48 Storchenpaten
wurden zum Beispiel Amphibientümpel gebaut,
Feuchtbiotope angelegt und Horste aufgestellt. Weißstörche dauerhaft im Kinzigtal
anzusiedeln, gelingt nach Ansicht der
Naturschützer nur, wenn in offenen Auenlandschaften ein ausreichendes Nahrungsangebot und genügend Brutplätze
vorhanden sind. „Wenn es den Störchen
gut geht", ist sich Steinhauser sicher, „ist
die Natur in Ordnung.“ „Und in einer intakten Umwelt“, ergänzte Tatjana Nicin, Pflegerische Bereichsleitung der Geburtshilfe und Sillbeauftragte des
Hessischen Hebammenverbandes, „werden auch gerne Familien gegründet.“
21
22
Newsticker
Spaß hoch vier und viele Attraktionen
Sommerfest des Sterntaler-Vereins der Kinderklinik fand wieder großen Anklang
Auch die Vierlinge, die vor zirka eineinhalb Jahren im Mutter-Kind-Zentrum des
Klinikums Hanau auf die Welt gekommen waren, hatten sichtlich ihren Spaß.
Sie tobten sich auf einer großen Hüpfburg des Spielemobils Augustinchen
gemeinsam mit vielen anderen Kindern
richtig aus. Die jeweils zwei Jungen und
Mädchen können mittlerweile laufen und
halten ihre Eltern ziemlich auf Trab.
Das 22. Sommerfest des Eltern-Hilfevereins Sterntaler der Kinderklinik des Klinikums Hanau war auch in diesem Sommer wieder ein großer Erfolg. Neben
gegrillten Würstchen, die von der Firma
Eidmann aus Bruchköbel gespendet
wurden, bunten Ballons und fröhlichem
Kinderlachen, bekamen die Besucher
maskierte Männer in dunklen Kutten und
mit Schwertern zu sehen. Denn wie im
vergangenen Jahr auch, mischten sich
einige „Darsteller“ der Star Wars-Filme
unter die Kinder und sorgten mit ihrem
originellen Aufzug für verblüffte Gesichter.
entwickeln, ist für uns immer wieder ein
beeindruckendes Erlebnis“, freute sich
Dr. med. Winfried Krill, der Chefarzt der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Erstmals wurden auch die Familien der
Frühgeborenen, die auf der Kinderintensivstation des Klinikums Hanau betreut
wurden, von den Mitarbeitern persönlich
zum Fest eingeladen. Viele der Eltern
kamen mit ihren mittlerweile putzmunteren Kindern und freuten sich über den
Austausch mit anderen betroffenen
Eltern sowie das Wiedersehen mit Ärzten
und Pflegemitarbeitern. „Zu sehen, wie
toll sich die meisten der Frühgeborenen
Auf dem Programm des Sterntaler-Fests
standen außerdem Vorführungen der
Kindertanzgruppe Concordia Kesselstadt
und ein Kinderschminken, bei dem die
Kleinen in wilde Tiere und bezaubernde
Elfen verwandelt wurden. Selbst Hanaus
Oberbürgermeister, Claus Kaminsky, ließ
es sich nicht nehmen, beim Kinderfest
vorbei zu schauen und dem SterntalerVerein zur Unterstützung der Kinderklinik
persönlich einen Scheck zu übergeben.
Menschen
Seelsorge
Neue Gesichter im Klinikum
Das Team des Klinikums Hanau verändert sich ständig – wie in jedem
anderen großen Unternehmen auch. Wer an welcher Stelle im Haus nun in
neuer leitender Funktion tätig ist, stellen wir Ihnen nachstehend kurz vor:
Dr. Judith Mommer
leitet seit Juli dieses Jahres im Geschäftsbereich 3 die Abteilung
Arbeitsmedizin. Sie hat Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert. Zu den Stationen ihrer beruflichen Ausbildung zählten
unter anderem die Abteilung Herzchirurgie an der Universitätsklinik NürnbergErlangen und das Klinikum Nürnberg Süd. Außerdem war die Ärztin beim TÜV
Süd in verschiedenen Funktionen als verantwortliche Arbeitsmedizinerin tätig. Ihre
Promotion hat Judith Mommer zum Thema „Fremdbluteinsparung in der Herzchirurgie“ geschrieben. Sie ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Fachärztin für
Arbeitsmedizin und Betriebsärztin. Zu ihren Aufgaben im Klinikum Hanau gehört
es wesentlich, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern sowie die Einhaltung des Arbeitssicherheitsgesetz zu gewährleisten. Judith Mommer ist Jahrgang 1967, verheiratet und Mutter zweier Kinder.
Andreas Mühlich
heißt der neue Leiter des Zentrallagers im Klinikum Hanau. Diese
Aufgabe nimmt er seit dem 1. August wahr. Er verfügt über eine
langjährige Erfahrung u. a. als Operativer Lagerleiter bei der Simon Hegele GmbH
in Raunheim und als Abteilungsleiter Logistik bei der Aschaffenburger Teamlog.
Zu seinen Qualifikationen zählen vor allem die Meisterprüfung (Teil IV) im Feinwerkmechaniker-Handwerk sowie die Fortbildungen zum Betriebswirt und zum
Technischen Fachwirt. Andreas Mühlich ist Jahrgang 1977, verheiratet und Vater
eines Kindes.
Dr. med. Bernd Sanner
ist im August zum Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Chirurgische Klinik III) berufen worden. Aufgewachsen ist
er im Taunus, sein Studium der Humanmedizin absolvierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1999 erhielt Dr. Bernd Sanner seine Zulassung als
Arzt und im Jahr 2004 seine Anerkennung als Facharzt für Chirurgie. Seine
Zusatzqualifikationen sind z. B. „Sachkunde im Strahlenschutz“ und „Notfallmedizin“. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u. a. die Orthopädische Klinik und
Poliklinik des Universitätsklinikums Mainz und die Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main. Der Arzt ist Jahrgang 1970, verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
Frank Zehrden
Frank Zehrden verstärkt seit Juli 2013 das Team im Facharztzentrum Hanau in der Leimenstraße, das zum Klinikum Hanau gehört.
Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und war zuletzt als Oberarzt in
der Psychosomatischen Klinik der Spessartklinik Bad Orb tätig. Frank Zehrden
hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Humanmedizin studiert.
Danach war er klinisch am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, dem Klinikum
Hanau und dem Zentrum für Seelische Gesundheit Darmstadt-Dieburg tätig. Im
Klinikum Hanau durchlief er sowohl Stationen in der Klinik für Neurologie als auch
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
Oktober 2013
GEDACHT
Ein Impuls der Klinikseelsorge
Göttliches Navi
„Demnächst im Kreisverkehr die zweite
Abfahrt nehmen; danach gleich links halten.“ So oder ähnlich spricht die Stimme
in meinem Auto. Sie kommt aus dem
Lautsprecher meines Navi.
Mein Navigationsgerät hilft mir auf Reisen, dass ich ans Ziel komme. Durch
Signale von Satelliten kann es bestimmen, wo ich gerade entlang fahre. Rechtzeitig vor einer Abzweigung gibt es mir
Anweisung, welche Richtung ich dort einschlagen soll. Ich behalte dabei die Entscheidungsfreiheit, ob ich denn wirklich
alle Weisungen befolgen will. Wenn mein
Navi feststellt, dass meine aktuelle Position vom ursprünglichen Plan abweicht,
so gibt es mir neue Ratschläge, die an
die Änderung angepasst sind.
Für die Reise durch unser Leben gibt
uns die Bibel viele Wegweisungen. Wir
bekommen Entscheidungshilfen an
Abzweigungen und in schwierigen Situationen. Am bekanntesten sind die Zehn
Gebote und die Goldene Regel: „Liebe
deinen Nächsten wie dich selbst“.
Bei all dem haben wir viel Freiheit; häufig
müssen wir abwägen. Gott handelt nicht
über unsere Köpfe hinweg und nicht an
unseren Herzen vorbei. Durch die Bibel
richtet er sein Wort an uns, wirbt er um
unsere Zustimmung, gibt er uns Orientierung. Zusammen mit den Menschen in
nah und fern will er uns schon hier auf dieser Erde Wege zeigen, die uns gut miteinander auskommen lassen. Und schließlich, am Ziel unserer Lebensreise, führt er
uns in eine Welt, in der Krankheit, Tod und
Leiden ein für alle mal vorbei sein werden.
Evangelische Klinikseelsorge
Telefon: (06181) 296-8270
[email protected]
Katholische Klinikseelsorge
Telefon: (06181) 296-4580 und -4581
[email protected]
23
Jubilare / Termine
Menschen in der Klinik
Langjährige Mitarbeiter feiern Dienstjubiläum
Gerade Krankenhäuser werden von Menschen geprägt. Sie geben der Klinik ein
Gesicht. An diesem Ort stellen wir Ihnen
deshalb in jeder Ausgabe der Klinik-Zeitschrift Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
vor, die sich seit vielen Jahren in direktem
Kontakt oder „hinter den Kulissen“ um die
Patienten des Klinikums Hanau kümmern. Die Jubilare des 3. Quartals sind:
Düsterhaus, Renate
40-jähriges Dienstjubiläum Köchin, Küche
Stamm, Beate
40-jähriges Dienstjubiläum Schreibkraft, Physiotherapie
Tschierske-Krakat, Karola 40-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, K26
Ubrig, Katrin
40-jähriges Dienstjubiläum MTA, EKG in ATZ
Dörr, Jutta
25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Kinderkrankenpfl., K22
Ehrich, Dr. Ingrid
25-jähriges Dienstjubiläum Oberärztin, Psychiatrische Ambulanz
Feick, Mechthild
25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, H5
Freudenberger, Inge
25-jähriges Dienstjubiläum Schreibkraft, Psychiatrische Ambulanz
Höllmer, Birgit
25-jähriges Dienstjubiläum Dipl.Pädagogin, Klinik für Psychiatrie
Schmeil-Kern, Anja
25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, I18
Arzt-Patienten-Seminare – Die nächsten Termine
Herzseminar
Immer mittwochs um 17:30 Uhr – ca. 1,5 Stunden
„Das schwache Herz – Diagnose und
Therapie der Herzinsuffizienz heute“
In den Arzt-Patienten-Seminaren
informieren medizinische Experten
des Klinikums Hanau kompakt und
verständlich über Neuigkeiten und
Wissenswertes zu Krankheitsbildern.
Die Veranstaltungen sind auch als
Hilfe und Stütze für Patienten
gedacht, besser mit ihrer Krankheit
zurechtzukommen.
Die Seminare sind so aufgebaut, dass
die Ärzte in das Thema einführen und
einen Überblick geben. Gleichzeitig
lassen sie Raum für Gespräche mit
den Teilnehmern, damit diese ihre
Fragen und Anregungen einbringen
können. Die Teilnahme an den Seminaren ist kostenlos. Eine Anmeldung
ist nicht nötig. Veranstaltungsort ist
der Konferenzraum H5B 115 in der 5.
Etage des Neubaus (HB-Gebäude).
ACHTU
NG
Veransta
ltungso
rt
am 06.1
1. ist d
ie
Aula de
r Klinik
für Psy
chiatrie
(in Hau
s P)!
6. November 2013
Patientenverfügung
PD Dr. med. Marco Gruß,
Chefarzt Klinik für Anästhesiologie,
operative Intensivmedizin und
Schmerztherapie
Jürgen Malbrich,
VdK Kreisverband Hanau
4. Dezember 2013
Senkungsbeschwerden und
Blasenschwäche der Frau –
Untersuchungs- und
Behandlungsmöglichkeiten
PD Dr. med. Thomas Müller,
Chefarzt Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Dr. med. Gabriele Penke, Oberärztin
Sandra Döhring, Urotherapeutin
Mittwoch, 27. November 2013
19:00 bis 21:00 Uhr
Karl-Rehbein-Schule, Schlossgartensaal (Neue Mensa), 63450 Hanau
für Patienten, Angehörige und Interessierte im Rahmen der Herzwochen
2013 der Deutschen Herzstiftung
Impressum
Herausgeber Klinikum Hanau GmbH
Leimenstraße 20, 63450 Hanau
Telefon: (06181) 296-0
V.i.S.d.P.
Monika Thiex-Kreye
Druck
Druckerei PUKKA, Hanau
Auflage
5.000 Stück
Erscheinung alle drei Monate
© 2013
Für alle Beiträge bei der Klinikum
Hanau GmbH. Nachdruck, auch
auszugsweise, nur nach schriftlicher
Zustimmung des Herausgebers.
Konzeption, Redaktion, Layout
embe consult gmbh
www.embe-consult.de
Architektur M-Gebäude, 2. BA (heute HBGebäude): Architekten Witan
Russ Lang GbR, Frankfurt
Herunterladen