Zeitschrift des Klinikums Hanau | Oktober 2013 Neue Therapiekonzepte gegen Lungenkrebs Editorial 2 Sehr geehrte Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Partner des Klinikums Hanau, Sie alle kennen das hinlänglich aus den Medien: Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über Kostenexplosionen, Sparanstrengungen und Reformen im Gesundheitswesen debattiert wird. Die Kliniken sind von dem Kostendruck in ganz besonderem Maße betroffen. Was können wir also tun? Denn einerseits wollen wir unseren Patienten optimale Leistungen und eine qualitativ hochwertige Versorgung sichern. Andererseits kommen wir aber an den ökonomischen Realitäten nicht vorbei. Wohin die Entwicklung geht, ist klar: Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland nimmt kontinuierlich ab, und die Zahl der Betten schrumpft. Immer weniger Kliniken versorgen also zunehmend mehr Patienten. Dabei wird auch deutlich: Verlierer werden meist jene Krankenhäuser sein, die sich alleine im Wettbewerb um Patienten und Mitarbeiter behaupten wollen. Denn das kann kaum mehr gelingen. Deshalb strebt das Klinikum Hanau einen partnerschaftlichen Verbund an. Gemein- sam mit dem Klinikum Aschaffenburg und dem Kreiskrankenhaus Wasserlos wollen wir eine starke Allianz für unsere Patienten schmieden. Denn nur so können wir die Versorgung der Menschen in der Stadt und der Region dauerhaft sichern. Um es ganz klar zu sagen: Wir wollen keine Leistungen abbauen. Im Gegenteil: Wir wollen mehr und zusätzliche Leistungen anbieten. Das können wir aber nur, wenn sich die drei beteiligten Kliniken Kosten teilen und Ärzte an mehreren Standorten des Verbunds eingesetzt werden. Davon werden unsere Patienten eindeutig profitieren. Ein weiteres wichtiges Ziel ist uns der Erhalt der kommunalen Trägerschaft der drei am Verbund beteiligten Krankenhäuser. Auch das kann uns nur gemeinsam gelingen. Denn der Markt verändert sich. Einige Beispiele sind: Das Klinikum Offenbach ist vom privaten Konzern Sana übernommen worden und die Main-Taunus-Kliniken gehen eine Partnerschaft mit dem Klinikum FrankfurtHöchst ein. Natürlich müssen wir auch Kosten senken; aber das wird nicht bei der Versorgung der Patienten geschehen. Dafür eröffnet unsere geplante Kooperation viele andere Möglichkeiten, zum Beispiel beim Einkauf von Waren, für die wir als Verbund bessere Konditionen erzielen können, weil wir größere Mengen ordern. Und schließlich spricht noch ein weiterer entscheidender Punkt für einen Verbund. Denn die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser hängt ganz wesentlich auch von ausgezeichnet ausgebildeten Mitarbeitern ab. Gleichzeitig verstärkt sich aber in der Medizin der Mangel an Ärzten sowie spezialisierten Funktionsund Pflegemitarbeitern. Auch vor diesem Hintergrund entfacht ein Verbund eine größere Strahlkraft: Wir können angehenden Ärzten dann eine noch umfassendere Ausbildung anbieten. Zugleich steigern wir durch weitere Leistungsangebote und zusätzliche Spezialisierung die Attraktivität für schon ausgebildete Ärztinnen und Ärzte. Mit herzlichen Grüßen Ihre Monika Thiex-Kreye Geschäftsführerin Klinikum Hanau GmbH Inhalt 3 4 Ausgezeichnet 8 16 Klinik für Neurologie und Thoraxchirurgie Multiple Sklerose: Die Krankheit mit den Bau-Körper Neuer Laser hilft Krebspatienten 1.000 Gesichtern Deutlich mehr Komfort für Patienten 6 12 Klinik für Allgemein-, Viszeral- Klinikum Hanau bestätigt Ruf als Top-Adresse 13 Der Klinikarzt, das unbekannte Wesen – Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie SAT.1-Morgenmagazin begleitet einen Arzt Damit Bewegung wieder Spaß macht durch das Klinikum Hanau Titel 14 Klinik für Gastroenterologie, 18 Mutter-Kind-Zentrum Hanau „Man kann sogar die Wimpern des ungeborenen Kindes zählen“ 20 Newsticker Neue Therapiekonzepte gegen Lungen- Diabetologie und Infektiologie 23 Menschen krebs – Wie Patienten im Klinikum von Sodbrennen: Ein Warnsymptom 23 anGEDACHT der Kompetenz vieler Ärzte profitieren des Körpers 24 Jubilare / Termine / Impressum Ausgezeichnet Oktober 2013 3 Klinikum Hanau bestätigt Ruf als Top-Adresse Neues Focus-Ranking platziert das Krankenhaus erneut in der hessischen Spitzengruppe Das Klinikum Hanau ist im neuesten Ranking des Magazins Focus erneut in der Spitzengruppe platziert. Damit hat das Klinikum seine exzellente Wertung aus der Vorgängerliste von 2012 bestätigt. Focus führt das Krankenhaus der Maximalversorgung an Stelle 16 in Hessen. Bundesweit gibt es rund 2.000 Akutkrankenhäuser. „Wir sind sehr stolz auf diese Bewertung“, erklärt der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. med. André Michel, „denn sie ist ein Beweis für unseren erfolgreichen Modernisierungskurs der vergangenen Jahre und stellt zugleich ein großes Lob für die Leistungen unserer Mitarbeiter dar.“ Focus hat in seiner aktuellen Liste auch die 15 wichtigsten medizinischen Fachbereiche gesondert bewertet. Dabei hat die Neurologische Klinik mit ihrem Schwerpunkt Parkinson besonders gut abgeschnitten. Sie zählt zu den TOPKliniken bundesweit. Das Münchner Nachrichtenmagazin Focus stellt solche Rankings regelmäßig auf. Focus unterstreicht, dass es für seinen vor zwei Jahren begonnenen Qualitätsvergleich der deutschen Kliniken rund zehn Millionen Daten hat sammeln und analysieren lassen. Damit wurde ein unabhängiges Recherche-Institut beauftragt, das rund 200 Experten im Einsatz hatte. Die Informationen für das Klinikranking kamen laut Focus vor allem über drei Kanäle: von Ärzten, aus den Qualitätsberichten der Kliniken und aus umfangreichen Klinikfragebögen. So wurden im Detail zum Beispiel mehr als 22.000 einweisende Fachund Klinikärzte befragt. In die Bewertung der meisten Kliniken ist außerdem die Patientenzufriedenheit eingegangen, wie sie die Techniker Krankenkasse unter ihren Versicherten jüngst ermittelt hat. Die ausgezeichnete Platzierung des Klinikums Hanau insgesamt sieht Dr. André Michel auch als Beleg für das innovative und leistungsstarke medizinische Konzept des Klinikums Hanau. Denn unter dem Dach des Klinikums gibt es einerseits spezialisierte Kliniken und andererseits Medizinische Zentren. In den Medizinischen Zentren für z. B. Darm, Tumoren, Mutter-Kind, Schlaganfall und Gefäße wird das Spezialistenwissen aus ganz vielen unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten gezielt gebündelt. So profitieren Patienten ganz entscheidend vom Können und der Erfahrung vieler Spezialisten. Das führt zu besonders guten Behandlungsergebnissen. Das Klinikum Hanau ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Das heißt: Es ist spezialisiert und kompetent für die Behandlung fast aller Erkrankungen. Vielfach befinden sich Leistungen und Ausstattung auf Universitätsniveau. Das gilt in besonderem Maße auch für die zertifizierten Zentren. Dort können sich die Patienten auf sehr hohe Qualitätsstandards verlassen, die von externen Gutachtern regelmäßig überprüft werden. Das gilt z. B. für das Mutter-Kind-Zentrum Hanau. Es hat die höchste Versorgungsstufe (Level 1), die es in Deutschland gibt und ist das einzige seiner Art im Main-Kinzig-Kreis. Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor und Monika Thiex-Kreye, Geschäftsführerin präsentieren stolz die Focus-Plakette „TOP Regionales Krankenhaus 2013“ 4 Bau-Körper Deutlich mehr Komfort für Patienten Zahlreiche Bettenstationen im Hochhaus werden aufwändig saniert und modernisiert / Der neue Das größte Modernisierungsvorhaben der vergangenen Jahrzehnte ist abgeschlossen, der neue Erweiterungsbau ist seit Ende vergangenen Jahres in Betrieb. Doch damit ist im Klinikum Hanau keinesfalls Stillstand eingekehrt – im Gegenteil. Viele weitere Sanierungen, Modernisierungen und Innovationen sind in vollem Gange, wie Technik-Leiter Jens Relke berichtet. Die Bedingungen für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter werden in vielen Bereichen ständig verbessert und den modernen Erfordernissen angepasst. Im Zentrum steht das Bettenhochhaus. 13 Stationen gibt es dort. Sie werden nach und nach dem Standard des angrenzenden Neubaus angepasst. Zwischen dem Bettenhochhaus und dem Neubau wurden auf jeder Etage Durchbrüche geschaffen, um die Stationen, die im 90-Grad-Winkel zu einander liegen, miteinander zu verbinden. Die Station H5C des Bettenhochhauses ist schon fertig. Zurzeit stehen die Normalpflegestationen H2C bis H4C an. Dort wird schon kräftig gearbeitet. „Wir schaffen dort einen neuen gehobenen Standard, der sich im Wesentlichen nicht vom Angebot im Neubau unterscheidet“, unterstreicht Jens Relke. Dort wird es dann ausschließlich Ein- und Zwei-Bett-Zimmer geben mit eigenem Bad und WC. Farben, Material und Ausstattung orientieren sich am Neubau-Niveau. „Man wird die alten Stationen nicht wiedererkennen, das gibt eine ganz neue Anmutung“, betont Jens Relke. Intensivstation wird erweitert Vorher-Nachher-Effekt: Das Foto oben zeigt die Station H2C im Bauzustand, im unteren Bild ist die H5C zu sehen, die bereits fertiggestellt ist. Die Fotos wurden an gleicher Stelle auf den Etagen 2 und 5 aufgenommen. Die Stationen H2C bis H4C werden etappenweise fertiggestellt. Das Ende des Umbaus ist für den Zeitraum März / April 2014 terminiert. In diesen Komplex gehört auch die Sanierung der Station H1C im Bettenhochhaus. Die bisherige Intensivstation soll auch nach der Modernisierung als Intensivstation genutzt werden. Allerdings wird sie komplett neu ausgestattet: mit Pflegebetten, neuer Infrastruktur, komplett neuer Technik (inklusive Medizintechnik), Bildschirmüberwachung (Monitoring). Die neue Intensivstation wird dann zwölf Plätze haben. Bisher existierten dort acht Intensiv- und zehn Intermediate- Oktober 2013 Standard und das Ambiente entsprechen dem Niveau des Neubaus Care-Betten. Intermediate Care ist für Patienten, die nicht mehr auf einer Intensivstation liegen müssen, aber noch nicht so stabil sind, um auf eine Normalpflegestation zurückzukehren. Die neue Intermediate Care Station ist bereits im Neubau untergebracht. Weitere Umbauten in Planung Der Umbau der Intensivstation schlägt mit 3,5 Millionen Euro zu Buche, während die Kosten für die Stationen H2C bis H5C bei insgesamt 6,9 Millionen Euro liegen. Rund vier Millionen Euro muss das Klinikum aus eigenen Mitteln aufbringen, den Rest steuert das Land Hessen als Fördermittel bei. Perspektivisch steht dann noch der Umbau der Stationen H6C bis H11C im Bettenhochhaus an. Dies geschieht auf der Basis eines medizinischen Konzepts, das sich noch in der Planung befindet. Im Vorgriff auf diese große Veränderung wurden allerdings die Stationen H10C und H11C Anfang dieses Jahres schon tiefgehend renoviert – inklusiv Sanitäranlagen, Elektrotechnik und Brandschutz. Martin Strittmatter, Mitarbeiter der Technik am Klinikum Hanau, zeigt auf den Bauplänen die renovierten Stationen Intensivstation im August 2013: Die Bauarbeiten sind in vollem Gange Nicht nur die Patienten profitieren von mehr Komfort, auch für die Mitarbeiter bedeuten die sanierten Stationen ein angenehmeres Arbeiten auf modernstem Niveau. 5 6 Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Damit Bewegung wieder Spaß macht Passgenaue Lösungen dank künstlichem Gelenkersatz Wenn jeder Schritt schmerzt, schränkt das die Lebensqualität deutlich ein. Beweglichkeit und Mobilität sind aber die Basis für ein aktives Leben. Die Menschen werden immer älter und wollen selbstständig bleiben – nur die Knochen machen oft nicht so mit. Denn mit den Jahren wird ihre Qualität schlechter. Im Alter ist die Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, eine verbreitete Krankheit, die auch anfällig für Brüche und Verschleiß macht. Mit einem neuen Gelenk können die Betroffenen ihr Leben weiter aktiv genießen. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Hanau mit dem Schwerpunkt Endoprothetik bietet individuelle Lösungen für den künstlichen Gelenkersatz und setzt dabei auf moderne Technik. Verschlissene Schulter-, Knie- und Hüftgelenke können heute selbst bei älteren Menschen problemlos ersetzt werden. Sie sind insbesondere für Patienten eine große Erleichterung, die unter Schmerzen und einer dauerhaften Bewegungseinschränkung leiden. Die häufigste Ursache dieser Probleme ist neben dem Knochenbruch, die Abnutzung eines Gelenks (Arthrose). Dann ist die Implantation einer Endoprothese (künstlicher Gelenkersatz) eine gute Therapiemöglichkeit. Dabei werden die verschlissenen Gelenkoberflächen entfernt und mit Metalloberflächen (aus Legierungen oder Titan) ersetzt, die dann mit Keramik und / oder Kunststoffanteilen als Gleitfläche das künstliche Gelenk bilden. Grundsätzlich können die Prothesenanteile mit und ohne Zement implantiert werden. Letztendlich wird die Entscheidung vom Alter des Patienten und einigen anderen Faktoren beeinflusst. Bei der zementfreien Variante, die vor allem bei jüngeren Patienten unter 70 Jahren bevorzugt wird, sorgt der heilende Knochen um den Gelenkersatz für ausreichend und dauerhafte Festigkeit. Gerade bei Älteren, die starke Osteoporose haben, sorgt Zement für die nötige Stabilität, die der Knochen nicht mehr aufbauen kann. Neben der Analyse von Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen, spielt ein weiterer Faktor bei der Entscheidung für oder gegen Zement eine große Rolle: „Wichtig ist in solchen Fällen auch eine Messung der Knochendichte“, sagt Privatdozent Dr. med. Christian Eberhardt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Diese Überprüfung ist im Klinikum Hanau mit einem so genannten DEXA-Gerät möglich. Auch der Eindruck der Knochenqualität, der während der Operation gewonnen wird, kann die Entscheidung beeinflussen – bei der Einschätzung kann das Team der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen. Individuell angefertigte Prothesen Auch jüngere Menschen können auf eine Prothese angewiesen sein: Unfälle, Brüche oder Fehlstellungen führen zu einem schnelleren Verschleiß. Je nach Fall, werden beispielsweise eine neue Hüftpfanne oder ein Schaft im Oberschenkel knochen eingesetzt – entweder eine Standardkonstruktion oder ein speziell angefertigtes Implantat. „Mit individuell angefertigten Implantaten erreichen wir in schwierigen Fällen eine perfekte Einbettung in den umliegenden Knochen. Je mehr Kontaktflächen mit dem vorhan- Oktober 2013 denen Knochen entstehen, desto besser wächst die Prothese ein“, erklärt Dr. Christian Eberhardt. Dabei wird der vorhandene Knochen mithilfe einer 3 D-Computertomografie erfasst und auf dieser Grundlage eine optimal an die anatomischen Gegebenheiten angepasste Prothese angefertigt. Aber auch Standardprothesen bieten Vorteile, dort wird ebenfalls die Implantation vor der Operation anhand von Röntgenbildern am Computer geplant, so dass bereits zu Beginn des Eingriffs alle wichtigen Informationen wie Größe und Positionierung der Prothese vorliegen. Vor allem existieren von diesen Prothesen jedoch langfristige Nachuntersuchungsdaten, die über große Endoprothesenregister vor allem aus den skandinavischen Ländern zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile läuft auch in Deutschland nach langer Planung der Probebetrieb für ein nationales Endoprothesenregister, dem sich das Klinikum Hanau nach Öffnung ebenfalls anschließen wird. Jeder Mensch ist einzigartig und braucht eine individuelle Lösung: Deshalb bietet das Klinikum Hanau eine breite Auswahl an Prothesen aus gut verträglichen Materialien, um so passgenau wie möglich zu arbeiten. „In einer Sprechstunde für Endoprothetik beraten wir Patienten ganz individuell zu ihren Problemen und zu den Möglichkeiten der Behandlung“, sagt Chefarzt Dr. Eberhardt. Vor der Implantation wird die am besten geeignete Prothese ausgesucht und mit den Betroffenen abgestimmt. Die modernen Prothesen punkten in Bezug auf Haltbarkeit, Stabilität und Schmerzfreiheit – damit Bewegung wieder Spaß macht. 7 Therapieoptionen beim Lunge Der Lungenkrebs zählt hierzulande zu den häufigsten Tumoren. Die Therapiemöglichkeiten sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Vor allem neue Medikamente kommen aus der Forschung in die Praxis. Eine optimale Behandlung wird durch Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen sichergestellt. Dazu gehören Thoraxchirurgen, Strahlenmediziner und internistische Onkologen. Im Klinikum Hanau sind alle Fachrichtungen für die bestmögliche Tumortherapie vorhanden. Patienten profitieren deshalb in hohem Maße von diesem interdisziplinären Expertenteam. Die größten Fortschritte sind in den vergangenen Jahren bei der medikamentösen Therapie erzielt worden. Einmal wurden mit der klassischen Chemotherapie bessere Wirkungen erreicht. Zum anderen stehen immer mehr so genannte molekularbiologische oder „gezielte“ Therapien zur Verfügung. Diese sind zwar bislang nur für wenige Patienten wirksam, erweitern aber Stück für Stück die Behandlungsoptionen. „Die Chemotherapie wurde in der Lungenkrebstherapie lange Zeit als Stiefkind behandelt. Man hatte ihr kaum eine Wirkung zugetraut“, berichtet Privatdozent Dr. med. Martin Burk. „Sie musste sich ihren Stellenwert erst erkämpfen und hat dies in den vergangenen Jahren erfolgreich getan“, ergänzt der Chefarzt der Klinik für internistische Onkologie, Hämatologie und klinische Immunologie. Die deutlich gestiegene Bedeutung verdankt die Chemotherapie systematischen wissenschaftlichen Studien mit den klassischen Substanzen. Diese waren aber erst in den letzten gut 15 Jahren zunehmend erfolgreich. „Wir haben heute praktisch für jeden Lungenkrebspatienten eine wirksame Behandlungsstrategie“, sagt Dr. Burk. Dies gelte auch für Patientengruppen, die von den molekularbiologischen Substanzen keinen Vorteil hätten. Für rund 90 Prozent aller Patienten ist die klassische Chemotherapie immer noch die beste Wahl. Stadien der Ausbreitung Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs wird in mehrere Stadien eingeteilt, die die Größe des Tumors und seine Ausbreitung in Lymphknoten und in den Körper beschreiben. Bei kleinen Tumoren, also in frühen Stadien, ist eine Operation oft ausreichend zur Entfernung der Krebszellen. Bei mittleren Stadien der Ausbreitung sind sowohl Operation als auch Medikamenten- und Strahlentherapie gefragt. Ziel der Therapie ist dort ebenfalls die Heilung. „Jeder einzelne Baustein trägt seinen Teil zum Heilungsziel bei“, unterstreicht Dr. Burk. In Stadien der Ausbreitung mit Fernmetastasen kommen Operation und Strahlenbehandlung nur noch in Ausnahmefällen zum Tragen, dann sind vor allem Medikamente gefragt. Im Prinzip verteilen sich die Patienten zu je einem Drittel auf die drei Stadiengruppen. Neue Medikamente Der Einsatz neuer Therapiestrategien vollzieht sich evolutionär, unterstreicht Dr. Martin Burk: „Wir erreichen kontinuierlich graduelle Verbesserungen.“ Das heißt: Es stehen immer mehr Substanzen zur Verfügung, die alleine oder in Kombination eingesetzt werden können. Die neuen molekularbiologischen Substanzen, erklärt Chefarzt Burk, fallen auch unter die Kategorie „Chemotherapie“, funktionieren allerdings nach anderen Wirkprinzipien. Die neuen Medikamente erkennen molekulare Strukturen der Oktober 2013 nkrebs werden stetig besser Tumorzellen und setzen dort an: Angiogenesehemmer hungern zum Beispiel den Tumor aus, weil sie die Neubildung von Blutgefäßen behindern. Und so genannte EGF-Blocker unterbrechen Signalübertragungen, die für das Wachstum des Tumors notwendig sind. Individuelle Untersuchungen Die Aufgabe der Ärzte ist es nun, die Patienten herauszufinden, die von den neuen Wirkstoffen profitieren. Denn das Tumorgewebe muss dafür bestimmte Eigenschaften aufweisen. „Wir können heute besser voraussagen, unter welchen Bedingungen ein Medikament wirksam sein könnte“, erläutert Dr. Burk. Die neuen Medikamente können entweder alleine oder in Kombination mit den klassischen Wirkstoffen eingesetzt werden. Früherkennung ist sehr wichtig Auch wenn Lungenkrebspatienten von immer mehr und besseren Therapieoptionen profitieren, bleibt das Bronchialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium doch häufig eine Krankheit mit einer recht kurzen Überlebenszeit. Deshalb sei neben dem Verzicht auf das Rauchen die Früherkennung so wichtig, unterstreicht Chefarzt PD Dr. Burk. Der Krebsspezialist empfiehlt insbesondere starken und langjährigen Rauchern, „alle neuen Beschwerden ganz früh sehr ernst“ zu nehmen. So profitierten Raucher besonders von einer Computertomographie des Brustkorbs bei geringer Strahlenbelastung. Diese Methode bringe deutliche Vorteile bei der Entdeckung schon kleinster Tumorherde im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. In diesen frühen Stadien lägen die Heilungschancen nahe 100 Prozent. Die Krankenkassen erstatten die Kosten für diese Früherkennung allerdings noch nicht. In den USA wird eine Zulassung gerade vorbereitet. WÖRTERBUCH Lungenkrebs Bronchialkarzinome werden in zwei Gruppen eingeteilt: kleinzellige und nicht-kleinzellige Tumoren. Kleinzellige Tumoren sind sehr aggressiv, streuen früh Metastasen und machen einen Anteil von rund 20 Prozent aus. Wird ein kleinzelliger Lungentumor entdeckt, hat er bei drei Viertel der Patienten schon Tochtergeschwulste in den Körper abgesetzt. Für das kleinzellige Lungenkarzinom sind Operation sowie Strahlenund klassische Chemotherapie die Methoden der Wahl. Für diese Tumoren stehen jedoch noch keine molekularbiologischen Medikamente zur Verfügung. Nicht-kleinzellige Tumoren unterteilen sich in so genannte Plattenepithel- und Adenokarzinome, wobei letztere besser auf eine Chemotherapie ansprechen. In den vergangenen Jahren beobachten Ärzte eine deutliche Verschiebung hin zum Adenokarzinom. Es macht bei den nicht-kleinzelligen Lungentumoren mittlerweile einen Anteil von rund 50 Prozent aus. Aber beide sind klassische Raucherkarzinome. Der Grund dieses Wandels liegt wohl in veränderten Rauchgewohnheiten und dem Trend zu „leichteren“ Zigaretten. Rund 90 Prozent aller Lungenkrebse gehen auf das Rauchen zurück. Das Risiko für die Entstehung eines Lungenkrebses beschreibt Dr. Martin Burk mit der Faustformel der „Päckchenjahre“: Ab 30 Päckchenjahren steigt es stark an. Päckchenjahre errechnen sich aus der gerauchten Menge pro Tag mal Raucherjahre: Zwei Päckchen am Tag ergeben nach 15 Jahren Rauchen demnach 30 Päckchenjahre. 10 Titel Als anerkannter Tumorschwerpunkt ist das Klinikum Hanau in besonderem Maße für die Die Behandlung von Krebspatienten hat sich in der jüngeren Vergangenheit deutlich verändert. Diagnostik und Therapie erfolgen heute in einem interdisziplinären Ärzte-Team, das sich aus Medizinern mit ganz unterschiedlichen Spezialisierungen zusammensetzt. Eine moderne Patientenversorgung basiert auf anspruchsvollen Voraussetzungen – das gilt z. B. für die Qualifikation der Ärzte ebenso wie für die apparative Ausstattung, die Behandlungsabläufe und Betreuungsangebote. Für eine effektive Krebsbehandlung müssen entscheidende Bedingungen erfüllt sein: Wissen und Erfahrung sind dabei wichtige Faktoren. Denn je häufiger eine Krebserkrankung behandelt wird, desto versierter können Ärzte damit umgehen. Aus diesem Grund ist die Bildung von Zentren und Schwerpunkten mit nachgewiesener Qualität für Patienten so wichtig. Onkologischer Schwerpunkt Das Klinikum Hanau ist von der Hessischen Landesregierung als Onkologischer Schwerpunkt ausgewiesen. Was bedeutet das? Um eine „bedarfsgerechte, leistungsfähige und wirtschaftliche Versorgung“ von Patienten zu sichern, kann das Land einzelnen Kliniken besondere Aufgaben übertragen. Dies ist mit der Errichtung eines Onkologischen Schwerpunktes in Hanau geschehen. „Onkologische Zentren sollen als überregionale Einrichtungen das gesamte Spektrum onkologischer Erkrankungen, einschließlich besonders schwerer und seltener Fälle, gemäß dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens versorgen und dabei auch spezielle aufwändige und oder neue Diagnose- und Therapieverfahren einsetzen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sollen sie auch medizinisch-wissenschaftliche Forschung betreiben.“ So beschreibt das Land Hessen die Aufgaben eines Onkologischen Schwerpunktes. Diese Aufgaben nimmt das Klinikum Hanau für seine Krebspatienten kompetent und auf hohem Niveau war. Im Klinikum Hanau sind alle für die Behandlung von Krebspatienten notwendigen Anlaufstellen und Einrichtungen unter einem Dach versammelt. Das bedeutet hohe Qualität, kurze Wege, optimale Abstimmung und bestmöglichen Service für die Patienten. Interdisziplinäres Expertenteam Beim Lungenkrebs arbeiten drei Kliniken eng zusammen: Die Chirurgische Klinik I unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Langer ist für die Operation zuständig. Neben Prof. Langer ist der Thoraxchirurg Dr. med. Thomas OseiAgyemang dafür spezialisiert. Und die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie bietet unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Dietmar Zierhut eine hochmoderne und spezialisierte Strahlentherapie. Gemeinsam mit der Klinik für internistische Onkologie von Chefarzt Privatdozent Dr. med. Martin Burk Lungenkrebs: Zahlen, Fakten und Trends Jährlich stellen Ärzte bei rund 50.000 Frauen und Männern in Deutschland erstmals die Diagnose Lungenkrebs. Das Bronchialkarzinom gilt daher als die dritthäufigste Krebserkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Dabei sind Männer mit rund 35.000 Neuerkrankungen pro Jahr und Frauen mit 15.000 deutlich unterschiedlich betroffen. Allerdings nimmt die Zahl der Lungentumorerkrankungen bei Männern seit Jahren leicht ab, während sie bei Frauen seit Langem kontinuierlich steigt. Ursache ist die Veränderung bei den Rauchgewohnheiten, die vor einigen Jahrzehnten eingesetzt hat, als Frauen begannen, viel häufiger zur Zigarette zu greifen. Dies wirkt sich aber erst nach langer Zeit als deutlich erkennbare Zunahme der Neuerkrankungen aus. Bei Männern sind rund 90 Prozent der Lungenkrebspatienten bei der Erstdiagnose aktive Raucher, bei Frauen etwa 65 Prozent. Im Schnitt wird die Diagnose bei Männern wie Frauen zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr gestellt. Nur rund 25 Prozent aller Lungenkrebspatienten sind jünger als 60 Jahre. Lun- Oktober 2013 11 Behandlung von Krebspatienten qualifiziert und ausgestattet PD Dr. med. Martin Burk Prof. Dr. med. Peter Langer Prof. Dr. med. Dietmar Zierhut Dr. med. Thomas Osei-Agyemang Chefarzt der Klinik für internis- Chefarzt der Klinik für Chefarzt der Klinik für Oberarzt der Klinik für Allgemein-, tische Onkologie, Hämatologie Allgemein-, Viszeral- Radioonkologie und Viszeral- und Thoraxchirurgie und klinische Immunologie und Thoraxchirurgie Strahlentherapie Thoraxchirurg wird die Behandlung jedes einzelnen Lungenkrebspatienten individuell abgestimmt und festgelegt. Diagnostik und Therapie erfolgen interdisziplinär. Das heißt: fächerübergreifend. Dies beginnt schon vor dem ersten Behandlungsschritt. Denn in der regelmäßigen Tumorkonferenz begutachten Experten aller drei Disziplinen das jeweilige Krankheitsbild. Es muss entschieden werden: Soll der Patient sofort operiert werden, ist zuerst eine Chemotherapie oder eine Strahlenbehandlung – oder beides gemeinsam – notwendig, um den Tumor zu verklei- genkrebs ist selten heilbar und bildet bei Männern die häufigste, bei Frauen die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Bei den Todesfällen ist die gleiche Entwicklung zu beobachten wie bei den Neuerkrankungen: Bei Frauen nehmen die Zahlen weiter zu, während sie bei Männern leicht zurückgehen. Wissenschaftler benennen das Rauchen als größten einzelnen Risikofaktor für das Entstehen eines Bronchialkarzinoms – das gilt sowohl für Zigaretten wie auch für Zigarren, Pfeife und Wasserpfeife. Je nern und ihn überhaupt operieren zu können? Und auch danach wird die weitere Behandlung zwischen den Experten intensiv besprochen: Ist eine alleinige medikamentöse Behandlung am erfolgversprechendsten oder eine Strahlenbehandlung? Welchen Effekt lässt die Kombination von beiden Verfahren erwarten, und ist womöglich eine weitere Operation zur Entfernung von Metastasen angeraten? Aktuelle Therapierichtlinien Wie immer auch das Vorgehen ist: Patienten können sich stets darauf verlassen, nach Intensität des Tabakkonsums, kann das Krebsrisiko bei einem Raucher im Vergleich zu einem Nichtraucher um bis zu 20-mal höher ausfallen. Bei ehemaligen Rauchern sinkt das Risiko dann von Jahr zu Jahr im Laufe der Abstinenz. Menschen, die täglich mehr als ein Päckchen rauchen, können ihr Lungenkrebsrisiko so schon nach fünf bis zehn Jahren um rund ein Drittel senken, nachdem sie aufgehört haben zu rauchen. Weitere Ursachen für die Entwicklung des Lungenkrebses sind das Passivrau- dass sie nach anerkannten Standards und aktuellen Therapierichtlinien qualitativ auf hohem Niveau versorgt werden. Diese Interdisziplinarität bieten aber nur große Krankenhäuser wie das Klinikum Hanau. Lebensqualität im Vordergrund Immer streben die Experten nach möglichst sicherer Heilung oder bestmöglicher Linderung. Sie beachten dabei aber unbedingt auch die Lebensqualität des Patienten während und nach Ende der Therapie. Deswegen wird der Patient immer in die endgültige Planung aktiv einbezogen. chen und Radon. Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlich vorkommt – allerdings in Deutschland regional in deutlich unterschiedlichen Konzentrationen: besonders stark vor allem im Schwarzwald, Bayerischen Wald, Fichtelgebirge und Erzgebirge. Ebenso ist der Einfluss von genetischen, Umweltund berufsbedingten Faktoren auf die Lungengesundheit bekannt – zum Beispiel durch Feinstaub oder krebserregende (kanzerogene) Stoffe wie Arsen, Asbest, aromatische Kohlenwasserstoffe etc. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Klinikum Hanau setzt mit hochwertiger Laser-Technik in der Thorax- und Visceralchirurgie einen weiteren Schwerpunkt Das Klinikum Hanau setzt in der Krebschirurgie jetzt einen hochmodernen Laser ein. Zudem verstärkt seit kurzer Zeit der Thoraxchirurg Dr. med. Thomas Osei-Agyemang das Klinikum Hanau. Er ist Spezialist für Tumor- und Metastasen-Operationen im Brustkorb und kommt vom Universitätsklinikum Freiburg. Gemeinsam mit dem Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie, Prof. Dr. med. Peter Langer, bietet die Klinik eine „Thoraxchirurgie auf höchstem Niveau“, erläutert der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. André Michel, und betont: „Solch eine personelle und apparative Qualität gibt es nicht oft im Rhein-Main-Gebiet.“ Der leistungsstarke Laser wird von der Firma KLS Martin hergestellt und ist ein so genanntes High-End-Gerät, d. h: Es genügt höchsten Ansprüchen. Das auf Medizintechnik spezialisierte Unternehmen hat seinen Sitz in Tuttlingen. Chefarzt Prof. Dr. Peter Langer stellt aber zugleich fest, dass der Laser alleine noch keine gute Medizin mache. Sondern er ist Teil eines hochwertigen Gesamtkonzepts am Klinikum Hanau. Und da mache Spitzentechnologie nur einen – wenn auch wichtigen – Teil aus. Hohe Präzision ermöglicht schonendere Gewebeentfernung Der Laser wird in erster Linie bei Patienten mit Lungenmetastasen eingesetzt, die beispielsweise bei Nieren- und Darmkrebs entstehen können. Der Laser kommt im Rahmen einer Operation zum Einsatz. Der Vorteil des Lasers, erläutert Chefarzt Prof. Dr. Langer, liegt vor allem in seiner Präzision. Das bedeutet: Der Chirurg kann mit dem Laser Metastasen (Tochtergeschwülste eines Krebses) viel genauer entfernen. Für den Patienten hat dies mehrere Vorteile: Es muss nicht so viel gesundes Gewebe als Sicherheitszone mit entfernt werden. So bleibt dem Patienten mehr Lungengewebe und damit auch Leistungsfähigkeit erhalten. Das führt zu einer guten Lebensqualität und in vielen Fällen auch zu einer Verlängerung der Lebenszeit. Einsatz bei Metastasen an Lunge und Leber „Da der Laser über mehrere Frequenzbereiche verfügt, wird sein Einsatz nicht alleine auf die Entfernung von Lungenmetastasen begrenzt bleiben“, berichtet Prof. Dr. Langer. Denn das Gerät eignet sich auch für die Entfernung von Metastasen an der Leber – nach dem gleichen Prinzip wie bei der Lunge. Mit der Verstärkung des Ärzteteams der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie durch Dr. Osei-Agyemang, welcher den Schwerpunkt Thoraxchirurgie leitet, hat die Klinik ihr Leistungsangebot gezielt gestärkt und ausgebaut. „Wir können damit auch auf dem Gebiet der Thoraxchirurgie eine Medizin auf Top-Niveau anbieten“, unterstreicht Prof. Dr. Langer. Mit dem neuen Laser wird dieses Angebot abgerundet. „Das ist ein einzigartiges Angebot für weite Teile unseres Einzugsbereichs“, sagt der Chefarzt. Die Thoraxchirurgie befasst sich mit Operationen im Bereich des Brustkorbs. Fotos: KLS Martin Group 12 Oktober 2013 Der Klinikarzt, das unbekannte Wesen SAT.1 Morgenmagazin begleitete den Hanauer Thoraxchirurgen Dr. med. Thomas Osei-Agyemang einen Tag lang bei seiner Arbeit – und bis in den OP Der gute Ruf des Klinikums Hanau geht inzwischen weit über die Stadt und den Kreis hinaus. Und so sind auch die Fernsehmacher von SAT.1 auf das Krankenhaus aufmerksam geworden. Denn in der Chirurgie hat sich das Klinikum gezielt verstärkt und seine Leistungspalette ausgebaut. Unter der Leitung von Chefarzt Professor Dr. med. Peter Langer bietet die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie insbesondere in der Tumor- und Metastasen-Chirurgie ein exzellentes Angebot – sowohl ärztlich, fachlich als auch medizintechnisch. Die Arbeit eines Chirurgen ist für viele Menschen nichts Alltägliches – und oft nur aus diversen Arztserien im Fernsehen bekannt, die aber mit der Wirklichkeit in einem großen echten Krankenhaus meist nur ganz am Rande etwas zu tun haben. Das dachte sich auch das SAT.1 Morgenmagazin „Weck Up“ und schickte einen Reporter für einen Tag lang als Praktikant in das Klinikum Hanau, um hautnah einen authentischen Einblick in die reale Arbeit eines Chirurgen und des Teams zu bekommen. Die vierköpfige Kameracrew filmte dabei insbesondere den Arbeitsalltag des Thoraxchirurgen Dr. med. Thomas OseiAgyemang. Er ist Oberarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. In diesem Jahr ist er vom Universitätsklinikum Freiburg nach Hanau gewechselt. Zu den Arbeitsschwerpunkten und Spezialgebieten von Dr. med. Thomas Osei-Agyemang zählen: á die Lungenchirurgie (Lungenkrebs, Lungenmetastasen, gutartige Lungentumoren) á die Diagnostik und Therapie von Rippenfellerkrankungen, Rippenfellergüssen und Pneumothorax á die Diagnostik und Therapie bei Mediastinaltumoren sowie á die operative Therapie bei Schweißhänden / Schweißachseln (endoskopische thorakale Sympathektomie) Ordnungsgemäß in Krankenhauskleidung gesteckt, begleitete SAT.1-Reporter Johannes Zenglein den Oberarzt Dr. Osei-Agyemang auf den Stationen und im OP des Klinikums Hanau. Von der Visite, über die Patientenentlassung bis hin zum Katheterwechsel, gab es dabei einiges zu sehen. Beeindruckende Leistung der Ärzte Als Highlight und Abschluss des Praktikanten- und Drehtages stand eine Gallenblasenentfernung auf dem Operationsplan. Der TV-Reporter zeigte sich am Ende stark beeindruckt von den Leistungen, die Ärzte und Pflegemitarbeiter täglich im Krankenhaus für die Patienten erbringen. Johannes Zenglein beendete seinen Praktikumstag nach dem hautnahen Operationserlebnis sichtlich erschöpft, aber um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher. 13 14 Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie Ein Warnsymptom des Körpers Hinter Sodbrennen können sich Krankheiten verbergen Nach dem leckeren Abendessen im Restaurant oder der feucht-fröhlichen Party im Freundeskreis ist es soweit: Der Schmerz flammt vom Magen auf, es brennt hinterm Brustbein, saures Aufstoßen kommt hinzu. Das verdirbt nicht nur die Stimmung, auch der Schlaf kann darunter leiden. Sodbrennen ist eine Volkskrankheit, fast jeder hat es schon einmal erlebt – und viele leiden regelmäßig darunter. Schätzungen zufolge klagen rund 20 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Monat über Sodbrennen. Im Klinikum Hanau werden die Symptome sehr ernst genommen, denn dahinter können sich schwerwiegende Krankheiten verbergen. Noch vor 40 Jahren sahen die Patienten mit Sodbrennen abgemagert aus, heutzutage sind es vor allem „Lebemänner und -frauen“ mit hohem Gewicht. „Die meisten Patienten sind wohlbeleibt oder sogar dickleibig“, sagt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff. Das Körpergewicht drückt förmlich auf den Magen. Aber auch der Lebensstil wie Ernährung, Stress oder Bewegung jedes Betroffenen spielen bei der Entstehung von Sodbrennen eine große Rolle. Wie oft es auftritt, ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich: Von einmal im Jahr bis hin zu mehrmals die Woche leiden die Menschen unter Sodbrennen. Mögliches Krankheitssymptom Heutzutage greifen viele Betroffene selbst zu nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten, die kurzfristig Abhilfe schaffen. Jeder sollte genau darauf achten, wie oft das Sodbrennen auftritt: „Sodbrennen ist ein Warnsymptom des Körpers, deshalb sollten Patienten endoskopisch untersucht werden“, betont Dr. Axel Eickhoff. Denn hinter dem brennenden Gefühl können sich ernste Krankheiten wie eine Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre oder sogar Magenkrebs verstecken. Der Spezialist empfiehlt daher eine Magenspiegelung, um eine andere Erkrankung mit Gewissheit auszuschließen. Sind andere Krankheiten ausgeschlossen, kann Sodbrennen mehrere Ursachen haben: Entweder herrscht ein Überschuss an Magensäure, oder der Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen, eine Art muskulärer Schlauch, ist zu schwach. In beiden Fällen steigt Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre und sorgt dort für Reizungen. Dafür gibt es gute Behandlungsmethoden: Mit Hilfe eines Protonenpumpenhemmers kann beispielsweise die Bildung von Magensäure minimiert werden. Auch ein Zwerchfellbruch in der Nähe des Schließmechanismus führt manchmal zu Sodbrennen – kann aber oftmals mit Medikamenten behandelt werden. „Ist der Bruch sehr groß und sorgt ständig für Probleme, kann den Betroffenen auch mit einer Operation geholfen werden.“ Der Eingriff ist minimal invasiv und vergleichbar mit einer Gallenblasen-OP. Sodbrennen führt in einigen Fällen auch zu einer chronischen Entzündung der Speiseröhre: Ihre Schleimhaut ist dann gerötet und kann sich durch die ständige Reizung mit Magensäure in eine Art Magenschleimhaut (Barrett-Schleimhaut) verwandeln. In einem solchen Fall besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. In der westlichen Welt steigt die Tendenz zu so genannten Adenokarzinomen, das sind Tumoren im unteren Teil der Speiseröhre. Das Krebsrisiko liegt bei einem Prozent – allerdings breitet sich Speiseröhrenkrebs schnell aus und wird meist zu spät entdeckt. Tipps gegen Sodbrennen Mit einigen allgemeinen Verhaltensregeln kann jeder Betroffene schon im Alltag viel gegen Sodbrennen tun: Chefarzt Dr. Eickhoff empfiehlt, den Oberkörper beim Schlafen etwas höher zu lagern, so wird der Rückfluss von Magensäure erschwert. Auch bei den Mahlzeiten Oktober 2013 Die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie (Med. Klinik II) unter Leitung von PD Dr. Axel Eickhoff ist auch wissenschaftlich aktiv, um neueste Erkenntnisse so schnell wie möglich in den Klinikalltag zu übertragen. Ein aktuelles Beispiel ist: Auf dem renommierten nationalen Kongress für Gastroenterologie (DGVS) wurden aus der Medizinischen Klinik II drei wissenschaftliche Arbeiten in Form von KurzVorträgen präsentiert. á Dr. Isabelle Reiffenstein stellte in ihrem Vortrag die Behandlung von Problemen mit künstlicher Sondenernährung vor („Endoskopische Interventionen bei buried bumper Syndrom“). á Dr. Fabian Straulino präsentierte aktuelle Ergebnisse zur endoskopischen Entfernung von frühen Karzinomen des Magen-Darm-Trakts („Hanauer-Register endoskopische Submukosadissektion (ESD) von frühen Neoplasien des GI-Trakts“). á Dr. Wolfgang Schmidt-Tänzer wurde eine besondere Ehre zu Teil; im Rahmen der Video-Experten-Sitzung der DGVS wurde die deutschlandweit in Hanau zum ersten Mal durchgeführte Technik der EUS-gesteuerten Pankreatikoduodenostomie besonders ausgezeichnet. Dabei wurde ein neuer endoskopischer Zugang vom Zwölffingerdarm zur Bauchspeicheldrüse geschaffen. kann Sodbrennen vorgebeugt werden – der Spezialist empfiehlt grundsätzlich eher kleine, fettarme Mahlzeiten über den Tag verteilt und leichte Speisen am frühen Abend – bei spätem Essen steigt die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen, da die Verdauung zu Beginn der Bettruhe auf Hochtouren läuft. Säurehaltige Getränke sollten gemieden werden – genauso wie Zitrusfrüchte. Auch Bier gilt es wegen der Kohlensäure möglichst zu vermeiden – aus dem gleichen Grund ist stilles Mineralwasser der sprudelnden Variante vorzuziehen. Auch Schwangere leiden häufig an Sodbrennen – die größer werdende Gebärmutter drückt von unten auf den Magen und sorgt so für einen Aufstieg der Magensäure Richtung Speiseröhre. Schwangeren helfen oft schon diese einfachen Tipps weiter. Die entscheidende Umstellung bei Sodbrennen kommt für die werdenden Mütter allerdings nicht in Frage: „Wichtig ist vor allem, dass Patienten ihr Körpergewicht reduzieren“, sagt Dr. Axel Eickhoff. Denn ein paar Kilos weniger helfen oftmals schon, Sodbrennen dauerhaft zu vermeiden. 15 16 Klinik für Neurologie Die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern Eigene Spezialambulanz für Multiple-Sklerose-Patienten Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, das heißt von Gehirn und Rückenmark. Die Autoimmunerkrankung wird verursacht durch eine Fehlsteuerung im Immunsystem, das Abwehrstoffe gegen eigenes Gewebe bildet. Die Krankheit beginnt überwiegend im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. In Deutschland leiden schätzungsweise ca. 130.000 Menschen daran – jedes Jahr wird rund 2.500 Mal die Diagnose MS gestellt. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar – aber mit Medikamenten kann der Verlauf positiv beeinflusst werden. Aus diesem Grund kommen in der Klinik für Neurologie die neuesten Möglichkeiten der Frühdiagnostik zum Einsatz und anschließend wird eine umfassende ambulante und stationäre Betreuung sicher gestellt. Denn je früher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Erfolgschancen der Therapie. Seit 2012 bündelt die MS-Ambulanz die umfassenden Kenntnisse des erfahrenen Expertenteams und ist erste Anlaufstelle für Patienten. Es kann mit einem verschwommenen Blick beginnen. Oder mit einem fehlenden Gefühl in der Hand. Oder mit einer Lähmung im Bein. „Die Symptome und der Krankheitsverlauf fallen sehr unterschiedlich aus, deshalb wird MS auch die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern genannt“, erklärt der leitende Oberarzt der Klinik für Neurologie, Dr. med. Sven Thonke. Auch die Diagnose stellt Mediziner vor eine Herausforderung, denn ein einfacher Test reicht nicht aus. „Die Diagnose ergibt sich aus einem Mosaik von verschiedenen Untersuchungen“, erklärt der MS-Spezialist. Die Abbildungen zeigen Ergebnisse der Kernspintomografie von Gehirn und Rückenmark Bei der Patientenbefragung wird auf Symptome geachtet, die auf MS hinweisen, anschließend werden bei der körperlichen Untersuchung Reflexe, Beweglichkeit und Sensibilität getestet. Modernste Technik kommt zum Einsatz: „Elementarer Teil der Diagnostik ist die Kernspintomografie. Anhand der Bilder können wir die Entzündungsherde in Gehirn und Rückenmark nachweisen“, erklärt der Arzt. Auch die Lumbalpunktion wird für die Erstdiagnose benötigt – dabei wird eine kleine Menge Nervenwasser aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule entnommen und im speziellen Liquor-Labor auf Entzündungszeichen geprüft. Dr. med. Sven Thonke (li.) und Dr. med. Mario Abruscato besprechen den Fall einer MS-Patientin Oktober 2013 Elektrophysiologische Untersuchungen stellen fest, wie schnell das Nervensystem Reize mittels elektronischen Impulsen weitergibt. Außerdem müssen andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie z. B. eine Borreliose ausgeschlossen werden. „All diese Untersuchungen sind bei uns unter einem Dach möglich“, sagt Dr. Thonke. Schubweiser Krankheitsverlauf Bei 80 bis 90 Prozent der Patienten verläuft die Krankheit in so genannten Schüben: Das bedeutet eine akute Verschlechterung neurologischer Symptome, die sich meist vollständig zurückbilden. Bei 30 bis 40 Prozent der Patienten geht die schubartige Verlaufsform nach zehn bis 15 Jahren in einen chronisch voranschreitenden Verlauf über. Dabei verschlechtert sich die Verfassung des Patienten schleichend. In zehn bis 15 Prozent der Fälle beginnt die Erkrankung von vorneherein chronisch fortschreitend. Diese Variante betrifft häufiger ältere Patienten als junge Erwachsene. „Bis heute ist MS leider nicht heilbar. Es gibt aber sehr wirksame Therapien, so dass eine Vielzahl der Patienten über lange Zeit nicht wesentlich beeinträchtigt ist“, betont der leitende Oberarzt. Die Schübe können mit einer hochdosierten Cortison-Stoßbehandlung abgemildert werden. Mit einer langfristigen Basistherapie in der Ambulanz ist es möglich, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen – und reichen die gespritzten Medikamente nicht aus, stehen noch andere Mittel zur Verfügung, die allerdings auch höhere Risiken bergen. Außerdem können die Symptome wie Muskelspastik, Schmerzen oder Blasenfunktionsstörungen in der Ambulanz gezielt behandelt werden. Die Kooperation mit verschiedenen Abteilungen des Klinikums ermöglicht es, schnell und unkompliziert weitere Fachärzte aus anderen Bereichen hinzuzuziehen. Außerdem arbeitet die MS-Ambulanz mit Selbsthilfegruppen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zusammen. Hoffnung machen die Fortschritte der Forschung, die derzeit sehr aktiv betrieben wird. „In den nächsten Monaten werden mehrere Medikamente auf den Markt kommen, die zum Teil deutlich wirksamer und auch leichter anzuwenden sind als die bisherigen“, ist Dr. Thonke überzeugt. Einige werden in Tablettenform erhältlich sein. „Das wird eine deutliche Erleichterung für die Betroffenen.“ Zunahme der Behinderung Verlaufsformen der Multiplen Sklerose Erkrankungsdauer Schubförmig-remittierender Verlauf (RRMS) Sekundär-progredienter Verlauf (SPMS) Primär-progredienter Verlauf (PPMS) Unvorhersehbare Schübe – anfangs bilden sie sich meist komplett zurück – im späteren Verlauf nur noch teilweise Schleichende Verschlechterung – einzelne Krankheitsschübe aufgesetzt – setzt in vielen Fällen einige Jahre nach der RRMS ein. Von Beginn an schleichende Verschlechterung der Symptome – keine erkennbaren Krankheitsschübe. 17 18 Mutter-Kind-Zentrum Hanau „Man kann sogar die Wimpern des Ungeb Geburtshilfe am Klinikum Hanau setzt jetzt Ultraschalltechnik der Spitzenklasse ein Premiere: Die ersten Ultraschallaufnahmen an dem neuen Philips Premium High End Ultraschallsystem iU 22 begeistern Oberarzt Dr. med. Helmut Sedlaczek (li.) und Chefarzt PD Dr. med. Thomas Müller. Schwangeren steht im Klinikum Hanau nun eines der modernsten Ultraschallgeräte weltweit zur Verfügung. Es dient in erster Linie der vorgeburtlichen Diagnostik. „Das Gerät liefert derart exakte Bilder, dass man praktisch die Wimpern des Ungeborenen zählen kann“, berichtet Oberarzt Dr. med. Helmut Sedlaczek von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums Hanau. „Das neue Ultraschallgerät ist ein wichtiges Beispiel für Spitzenmedizin an unserem Krankenhaus, denn damit vollziehen wir einen weiteren Qualitätssprung in der Diagnostik“, betont der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. med. André Michel. Das neue Gerät wird vor allem in der vorgeburtlichen Ambulanz eingesetzt. Das bewährte Team um Chefarzt Privatdozent Dr. med. Thomas Müller wird seit April dieses Jahres vom Geburtshelfer Dr. med. Helmut Sedlaczek unterstützt. Die personelle Aufstockung war notwendig geworden, weil sich immer mehr Schwangere dafür entscheiden, ihr Kind im Klinikum Hanau zur Welt zur bringen. Dr. Sedlaczek hat in seinem Berufsleben bereits mehr als 15.000 Geburten betreut; er ist seit mehr als 30 Jahren als Arzt im Rhein-Main Gebiet tätig. Das neue Ultraschallgerät ermöglicht vielfältige sonographische Anwendungen. Die eingesetzten Schallwellen sind für Mutter und Kind unschädlich. Das neue Gerät erlaubt 3 D- und 4 D-Aufnahmen. Während der 3 D-Ultraschall räumliche Standbilder liefert, kann das 4 DVerfahren diese sogar in Echtzeit auf den Kontrollmonitor bringen. Das neue Ultraschallgerät verfügt über eine so genannte Matrixsonde, d. h: Die Auflösung liegt um ein Vielfaches höher als bei bisherigen Ultraschallverfahren. Dafür sorgen so genannte aktive Elemente. Der neue Philipps „iU22 xMATRIX“ hat davon rund 9.000 – rund 35-mal mehr als herkömmliche Ultraschallgeräte. Damit kann er eine bisher unerreichte Datenmenge ermitteln und verarbeiten. „In der vorgeburtlichen Ambulanz profitieren die Schwangeren nun von einer in der Region einzigartigen Diagnostik. Das Oktober 2013 orenen zählen“ gibt auch den niedergelassenen Frauenärzten Sicherheit“, erläutert Dr. Helmut Sedlaczek. Denn manche diagnostischen Fragestellungen sind in der Praxis nicht zu klären. „Das neue Gerät gibt uns jetzt erheblich mehr Gewissheit bei der medizinischen Untersuchung von Kindern vor der Geburt“, erläutert Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Müller. Und Dr. Sedlaczek ergänzt: „Es gibt derzeit keine bessere Möglichkeit, ein Kind im Mutterleib darzustellen.“ Große Erfahrung Dr. Helmut Sedlaczek ist einer von drei Spezialisten auf dem Gebiet der vorgeburtlichen Diagnostik im Klinikum Hanau. Denn auch ein noch so gutes und innovatives Gerät funktioniert nicht von alleine. Es braucht Spezialisten, die es qualifiziert bedienen können und über die entsprechende diagnostische Erfahrung verfügen. Denn das neue Ultraschallgerät kann und soll den Arzt nicht ersetzen. „In diesem Sinne bringt diese Technologie für die Beurteilung von schwierigen vorgeburtlichen Situationen einen erheblichen Fortschritt“, unterstreicht PD Dr. Müller. Der „iU22 xMATRIX“ kann ganz viele unterschiedliche Fragestellungen beantworten, erläutert Dr. Helmut Sedlaczek: „Wir können damit Kinder im Bauch schallen und sehen, ob es Auffälligkeiten gibt. Wir können das Kind von Kopf bis Fuß betrachten und beurteilen, ob ein Herz- oder Herzklappenfehler vorliegt, wie die Hirnstrukturen aussehen. Wir können den Blutdurchfluss messen und einschätzen, ob zum Beispiel die Plazenta zeitgerecht und das Kind insgesamt gut entwickelt ist.“ Einzigartig im Main-Kinzig-Kreis Auch wenn Zellen für eine Gewebeanalyse entnommen werden müssen, kommt der neue Ultraschall zum Einsatz. Denn damit kann man exakt die Nadelposition bei Gewebeentnahmen (Biopsien) dar- Mit der neuen Ultraschalltechnik lassen sich äußerst detaillierte Aufnahmen des Ungeborenen machen stellen und sicher sein, dass das Kind nicht verletzt wird. Weitere Diagnosemöglichkeiten sind außerdem u. a. die Nackentransparenzmessung oder die Fruchtwasseruntersuchung. Als weitere Vorteile nennt der Hersteller insbesondere die Verkürzung der Schallzeiten, sie verringerten sich um bis zu 38 Prozent. Und das Gerät ist auch für schwierig zu schallende Frauen geeignet, insbesondere für stark übergewichtige Schwangere. Zusätzlicher Service In die geburtshilfliche Ambulanz der Frauenklinik kommen gesunde schwangere Frauen und auch Paare. Dort werden sie über die spätere Geburt beraten. Die Ambulanz ist besonders für die Begleitung von Risikoschwangerschaften qualifiziert. Das betrifft vor allem Frauen mit Diabetes, Mehrlingen oder zu erwartenden Frühgeburten. Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist Teil des Mutter-Kind-Zentrums (MKZ) am Klinikum Hanau. Es ist einzigartig im Main-Kinzig-Kreis, weil es für die höchste Versorgungsstufe (Level 1) zugelassen ist, die es in Deutschland gibt. Dies ist der einzige Kreißsaal im Main-Kinzig-Kreis, in dem bei Geburten stets ein Kinderarzt anwesend ist. Geborgenheit und Sicherheit durch Rundumversorgung auf dem neuesten Stand und unter einem Dach Das MKZ steht für eine qualitativ hochwertige Versorgung von Schwangeren ohne oder mit Risiko. Nach der Eröffnung des Neubaus Ende 2012 bietet das MKZ nun u. a. eine neue Lounge, einen eigenen Schwangerenparkplatz, einen neu gestalteten Kreißsaal und eine neue geburtshilfliche Ambulanz. „Wir setzen unseren erfolgreichen Modernisierungskurs der vergangenen Jahre konsequent fort, nicht umsonst ist das Klinikum Hanau auch im jüngsten Ranking des Magazins Focus erneut in der Spitzengruppe platziert“, ordnet der Ärztliche Direktor, Dr. André Michel, die Neuerungen am MKZ in das Gesamtkonzept des Klinikum Hanau ein. 19 20 Newsticker Beherztes Eingreifen rettet Leben Wie Laien helfen können / Klinikum Hanau beteiligt sich an der „Woche der Wiederbelebung“ Eine Herzdruckmassage kann Leben retten. Und helfen kann jeder. Allerdings tun dies in Deutschland Untersuchungen zur Folge im Notfall nur 15 Prozent der Menschen – entweder weil sich die meisten unsicher und überfordert fühlen oder weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Die „Woche der Wiederbelebung“ will dies ändern. Denn Helfen ist einfach. „Mit einer Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer direkt vor Ort des Geschehens könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschenleben gerettet werden“, betont PD Dr. med. Marco Gruß, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Klinikums Hanau. Das Klinikum Hanau beteiligt sich mit zahlreichen Aktionen an der „Woche der Wiederbelebung“. Auch die Mitarbeiter des Klinikums Hanau waren Mitte September vielfach unterwegs, um Laien zu schulen und aufzuklären. Das Klinikum nahm dabei an einer gemeinsamen Aktion des Main-Kinzig-Kreises, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und der Johanniter-Unfall-Hilfe teil. Im Zentrum der Aktionen standen Mitarbeiterschulungen in größeren Unternehmen sowie Straßenaktionen in verschiedenen Städten. Ziel war es, das Bewusstsein für das Thema „Reanimation“ zu schärfen und Menschen im Falle des Falles zum Handeln zu motivieren. Es wurde deshalb ganz konkret gezeigt, worum es bei der Laienreanimation geht und wie jeder praktisch helfen kann. Wie wichtig und wirkungsvoll eine schnelle Hilfe ist, zeigen ein paar Zahlen: So erleidet durchschnittlich jeden Tag ein Mensch im Main-Kinzig-Kreis einen Herzstillstand. Eine früh einsetzende Behandlung ist in diesen Fällen besonders wichtig, damit das Gehirn weiter mit Blut versorgt wird. Eine einfache Herzmassage reicht da schon aus. Dabei gilt die Devise „Prüfen. Rufen. Drücken“ – prüfen, ob die Person noch atmet, unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen sowie fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufzuhören, bis Hilfe eintrifft. Die praktischen Schritte erläutert Anästhesist Dr. Sebastian Bergold so: „Machen Sie den Brustkorb des Patienten frei, legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber. Verschränken Sie die Finger, halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben. Drücken Sie das Brustbein fünf bis sechs Zentimeter nach unten, und drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute.“ Jede Minute, in der im Notfall nicht gehandelt wird, ergänzt Anästhesist Dr. Carsten Riemer, senkt die Überlebenschance des Patienten um etwa zehn Prozent. Wie gut die Laienhilfe funktionieren kann, zeigt das Beispiel der skandinavischen Länder. Denn dort greifen Passanten in rund 60 Prozent der Fälle beherzt ein – und retten damit zahlreiche Menschenleben. Qualitätssiegel gibt Patienten Orientierung Verleihung der Klinikallianz Plus-Plakette an das Klinikum Hanau Im Sommer fand das erste Partnertreffen der Klinikallianz Plus im Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main statt. Das Klinikum Hanau ist dieser Allianz beigetreten. Die jährlichen Treffen dienen der Kommunikation und Vernetzung der Mitgliedshäuser mit den kooperierenden Partnerhäusern der Allianz und dem Austausch über krankenhauspolitische Problemlagen sowie der gemeinsamen Zielformulierung. Feierlicher Höhepunkt des Treffens war die Verleihung der Klinikallianz-Plus-Plaketten. Diese Qualitätssiegel sollen in den Empfangshallen der Häuser aufgehängt werden. Sie signalisieren für alle Patienten und Besucher sichtbar die Zugehörigkeit des Hauses zur Klinikallianz Plus und die Garantie modernster Behandlungsqualität durch Vernetzung und Wissenstransfer. Der Sprecher der Klinikallianz Plus, Prof. Thomas J. Vogl, und sein Stellvertreter, Jürgen Sprekelmeyer, übergaben die Plaketten an die Ärztlichen und Kaufmännischen Direktoren der Mitglieds- und Partnerhäuser. Oktober 2013 Sie denken auch an andere Eine kleine Spenden-Bilanz der vergangenen Monate Das Klinikum Hanau bedankt sich bei zahlreichen Spendern, die das Krankenhaus unterstützen. So haben Mitarbeiter vieler Unternehmen aus der Stadt und Region sowie Privatpersonen bei ganz unterschiedlichen Aktionen für das Klinikum Hanau gesammelt und den eingenommenen Betrag gespendet: á 1.500 Euro für den Sterntaler Verein der Kinderklinik Erlös der Weihnachts-Tombola der Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres und Aufstockung durch die Geschäftsführung Vacuumschmelze GmbH, Hanau á 500 Euro für den Sterntaler Verein der Kinderklinik Siegerprämie eines internen Wettbewerbs Mitarbeiter der Umicore AG & Co. KG, Hanau á 2.000 Euro für das Mutter-Kind-Zentrum Spende für einen neuen Ultraschall-Bildschirm Martec GmbH, Offenbach á 1.500 Euro für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Sammlung und Aufstockung anlässlich der Diamantenen Hochzeit Eheleute Lotz, Schöneck-Kilianstädten Klapperstorch hilft Adebar Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Hanau unterstützt Ansiedlung von Störchen in Hessen Der Storch ist die Symbolfigur für die freudigen Ereignisse im Mutter-Kind-Zentrum (MKZ) Hanau. Auf Initiative von Martina Craatz, der Leiterin der Elternschule des Klinikums, nutzt das MKZ die beliebten Storch-Illustrationen aus der Feder von Sabine Lenk seit vielen Jahren zur Untermalung seiner Programmhefte. In der Natur ist der Klapperstorch aber eher ein Sorgenkind und zuweilen selten anzutreffen. Da liegt es nahe, dass sich diejenigen, die mit dem positiv besetzten Klapperstorch werben, auch dafür einsetzen, dass sich möglichst viele Adebars im Main-Kinzig-Kreis ansiedeln. Daher kooperieren die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). In allen Broschüren des Mutter-Kind-Zentrums Hanau erscheint daher künftig nicht nur ein Spendenaufruf für die Sterntaler, den Verein zur Unterstützung der Hanauer Kinderklinik bzw. des MKZ, sondern auch zugunsten der HGON. „Wir waren die erste Klinik im Main-Kinzig-Kreis mit einer Storchenpatenschaft und wollen die Kooperation jetzt weiter ausbauen“, erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Thomas Müller. Karl Raab und Herbert Steinhauser – als Vertreter der HGON und des Arbeitskreises für den MainKinzig-Kreis – zeigen sich sehr erfreut über das Angebot aus dem Mutter-Kind-Zentrum. Dr. Thomas Müller war durch eine Zeitungsanzeige auf die Storchenpatenschaft aufmerksam geworden. Im Main-KinzigKreis brüten in diesem Jahr 31 Storchenpaare. Im Jahr 2000 war gerade einmal ein Nest besetzt; 1986 war seinerzeit der letzte Storch aus dem Kinzigtal verschwunden. Auch die HGON kann Spendengelder gut gebrauchen. Mit Unterstützung u. a. der bislang 48 Storchenpaten wurden zum Beispiel Amphibientümpel gebaut, Feuchtbiotope angelegt und Horste aufgestellt. Weißstörche dauerhaft im Kinzigtal anzusiedeln, gelingt nach Ansicht der Naturschützer nur, wenn in offenen Auenlandschaften ein ausreichendes Nahrungsangebot und genügend Brutplätze vorhanden sind. „Wenn es den Störchen gut geht", ist sich Steinhauser sicher, „ist die Natur in Ordnung.“ „Und in einer intakten Umwelt“, ergänzte Tatjana Nicin, Pflegerische Bereichsleitung der Geburtshilfe und Sillbeauftragte des Hessischen Hebammenverbandes, „werden auch gerne Familien gegründet.“ 21 22 Newsticker Spaß hoch vier und viele Attraktionen Sommerfest des Sterntaler-Vereins der Kinderklinik fand wieder großen Anklang Auch die Vierlinge, die vor zirka eineinhalb Jahren im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Hanau auf die Welt gekommen waren, hatten sichtlich ihren Spaß. Sie tobten sich auf einer großen Hüpfburg des Spielemobils Augustinchen gemeinsam mit vielen anderen Kindern richtig aus. Die jeweils zwei Jungen und Mädchen können mittlerweile laufen und halten ihre Eltern ziemlich auf Trab. Das 22. Sommerfest des Eltern-Hilfevereins Sterntaler der Kinderklinik des Klinikums Hanau war auch in diesem Sommer wieder ein großer Erfolg. Neben gegrillten Würstchen, die von der Firma Eidmann aus Bruchköbel gespendet wurden, bunten Ballons und fröhlichem Kinderlachen, bekamen die Besucher maskierte Männer in dunklen Kutten und mit Schwertern zu sehen. Denn wie im vergangenen Jahr auch, mischten sich einige „Darsteller“ der Star Wars-Filme unter die Kinder und sorgten mit ihrem originellen Aufzug für verblüffte Gesichter. entwickeln, ist für uns immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis“, freute sich Dr. med. Winfried Krill, der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Erstmals wurden auch die Familien der Frühgeborenen, die auf der Kinderintensivstation des Klinikums Hanau betreut wurden, von den Mitarbeitern persönlich zum Fest eingeladen. Viele der Eltern kamen mit ihren mittlerweile putzmunteren Kindern und freuten sich über den Austausch mit anderen betroffenen Eltern sowie das Wiedersehen mit Ärzten und Pflegemitarbeitern. „Zu sehen, wie toll sich die meisten der Frühgeborenen Auf dem Programm des Sterntaler-Fests standen außerdem Vorführungen der Kindertanzgruppe Concordia Kesselstadt und ein Kinderschminken, bei dem die Kleinen in wilde Tiere und bezaubernde Elfen verwandelt wurden. Selbst Hanaus Oberbürgermeister, Claus Kaminsky, ließ es sich nicht nehmen, beim Kinderfest vorbei zu schauen und dem SterntalerVerein zur Unterstützung der Kinderklinik persönlich einen Scheck zu übergeben. Menschen Seelsorge Neue Gesichter im Klinikum Das Team des Klinikums Hanau verändert sich ständig – wie in jedem anderen großen Unternehmen auch. Wer an welcher Stelle im Haus nun in neuer leitender Funktion tätig ist, stellen wir Ihnen nachstehend kurz vor: Dr. Judith Mommer leitet seit Juli dieses Jahres im Geschäftsbereich 3 die Abteilung Arbeitsmedizin. Sie hat Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert. Zu den Stationen ihrer beruflichen Ausbildung zählten unter anderem die Abteilung Herzchirurgie an der Universitätsklinik NürnbergErlangen und das Klinikum Nürnberg Süd. Außerdem war die Ärztin beim TÜV Süd in verschiedenen Funktionen als verantwortliche Arbeitsmedizinerin tätig. Ihre Promotion hat Judith Mommer zum Thema „Fremdbluteinsparung in der Herzchirurgie“ geschrieben. Sie ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Fachärztin für Arbeitsmedizin und Betriebsärztin. Zu ihren Aufgaben im Klinikum Hanau gehört es wesentlich, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern sowie die Einhaltung des Arbeitssicherheitsgesetz zu gewährleisten. Judith Mommer ist Jahrgang 1967, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Andreas Mühlich heißt der neue Leiter des Zentrallagers im Klinikum Hanau. Diese Aufgabe nimmt er seit dem 1. August wahr. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung u. a. als Operativer Lagerleiter bei der Simon Hegele GmbH in Raunheim und als Abteilungsleiter Logistik bei der Aschaffenburger Teamlog. Zu seinen Qualifikationen zählen vor allem die Meisterprüfung (Teil IV) im Feinwerkmechaniker-Handwerk sowie die Fortbildungen zum Betriebswirt und zum Technischen Fachwirt. Andreas Mühlich ist Jahrgang 1977, verheiratet und Vater eines Kindes. Dr. med. Bernd Sanner ist im August zum Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Chirurgische Klinik III) berufen worden. Aufgewachsen ist er im Taunus, sein Studium der Humanmedizin absolvierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1999 erhielt Dr. Bernd Sanner seine Zulassung als Arzt und im Jahr 2004 seine Anerkennung als Facharzt für Chirurgie. Seine Zusatzqualifikationen sind z. B. „Sachkunde im Strahlenschutz“ und „Notfallmedizin“. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u. a. die Orthopädische Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Mainz und die Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main. Der Arzt ist Jahrgang 1970, verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Frank Zehrden Frank Zehrden verstärkt seit Juli 2013 das Team im Facharztzentrum Hanau in der Leimenstraße, das zum Klinikum Hanau gehört. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und war zuletzt als Oberarzt in der Psychosomatischen Klinik der Spessartklinik Bad Orb tätig. Frank Zehrden hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Humanmedizin studiert. Danach war er klinisch am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, dem Klinikum Hanau und dem Zentrum für Seelische Gesundheit Darmstadt-Dieburg tätig. Im Klinikum Hanau durchlief er sowohl Stationen in der Klinik für Neurologie als auch der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Oktober 2013 GEDACHT Ein Impuls der Klinikseelsorge Göttliches Navi „Demnächst im Kreisverkehr die zweite Abfahrt nehmen; danach gleich links halten.“ So oder ähnlich spricht die Stimme in meinem Auto. Sie kommt aus dem Lautsprecher meines Navi. Mein Navigationsgerät hilft mir auf Reisen, dass ich ans Ziel komme. Durch Signale von Satelliten kann es bestimmen, wo ich gerade entlang fahre. Rechtzeitig vor einer Abzweigung gibt es mir Anweisung, welche Richtung ich dort einschlagen soll. Ich behalte dabei die Entscheidungsfreiheit, ob ich denn wirklich alle Weisungen befolgen will. Wenn mein Navi feststellt, dass meine aktuelle Position vom ursprünglichen Plan abweicht, so gibt es mir neue Ratschläge, die an die Änderung angepasst sind. Für die Reise durch unser Leben gibt uns die Bibel viele Wegweisungen. Wir bekommen Entscheidungshilfen an Abzweigungen und in schwierigen Situationen. Am bekanntesten sind die Zehn Gebote und die Goldene Regel: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Bei all dem haben wir viel Freiheit; häufig müssen wir abwägen. Gott handelt nicht über unsere Köpfe hinweg und nicht an unseren Herzen vorbei. Durch die Bibel richtet er sein Wort an uns, wirbt er um unsere Zustimmung, gibt er uns Orientierung. Zusammen mit den Menschen in nah und fern will er uns schon hier auf dieser Erde Wege zeigen, die uns gut miteinander auskommen lassen. Und schließlich, am Ziel unserer Lebensreise, führt er uns in eine Welt, in der Krankheit, Tod und Leiden ein für alle mal vorbei sein werden. Evangelische Klinikseelsorge Telefon: (06181) 296-8270 [email protected] Katholische Klinikseelsorge Telefon: (06181) 296-4580 und -4581 [email protected] 23 Jubilare / Termine Menschen in der Klinik Langjährige Mitarbeiter feiern Dienstjubiläum Gerade Krankenhäuser werden von Menschen geprägt. Sie geben der Klinik ein Gesicht. An diesem Ort stellen wir Ihnen deshalb in jeder Ausgabe der Klinik-Zeitschrift Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, die sich seit vielen Jahren in direktem Kontakt oder „hinter den Kulissen“ um die Patienten des Klinikums Hanau kümmern. Die Jubilare des 3. Quartals sind: Düsterhaus, Renate 40-jähriges Dienstjubiläum Köchin, Küche Stamm, Beate 40-jähriges Dienstjubiläum Schreibkraft, Physiotherapie Tschierske-Krakat, Karola 40-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, K26 Ubrig, Katrin 40-jähriges Dienstjubiläum MTA, EKG in ATZ Dörr, Jutta 25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Kinderkrankenpfl., K22 Ehrich, Dr. Ingrid 25-jähriges Dienstjubiläum Oberärztin, Psychiatrische Ambulanz Feick, Mechthild 25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, H5 Freudenberger, Inge 25-jähriges Dienstjubiläum Schreibkraft, Psychiatrische Ambulanz Höllmer, Birgit 25-jähriges Dienstjubiläum Dipl.Pädagogin, Klinik für Psychiatrie Schmeil-Kern, Anja 25-jähriges Dienstjubiläum Gesundheits- und Krankenpflegerin, I18 Arzt-Patienten-Seminare – Die nächsten Termine Herzseminar Immer mittwochs um 17:30 Uhr – ca. 1,5 Stunden „Das schwache Herz – Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ In den Arzt-Patienten-Seminaren informieren medizinische Experten des Klinikums Hanau kompakt und verständlich über Neuigkeiten und Wissenswertes zu Krankheitsbildern. Die Veranstaltungen sind auch als Hilfe und Stütze für Patienten gedacht, besser mit ihrer Krankheit zurechtzukommen. Die Seminare sind so aufgebaut, dass die Ärzte in das Thema einführen und einen Überblick geben. Gleichzeitig lassen sie Raum für Gespräche mit den Teilnehmern, damit diese ihre Fragen und Anregungen einbringen können. Die Teilnahme an den Seminaren ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Veranstaltungsort ist der Konferenzraum H5B 115 in der 5. Etage des Neubaus (HB-Gebäude). ACHTU NG Veransta ltungso rt am 06.1 1. ist d ie Aula de r Klinik für Psy chiatrie (in Hau s P)! 6. November 2013 Patientenverfügung PD Dr. med. Marco Gruß, Chefarzt Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie Jürgen Malbrich, VdK Kreisverband Hanau 4. Dezember 2013 Senkungsbeschwerden und Blasenschwäche der Frau – Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten PD Dr. med. Thomas Müller, Chefarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Gabriele Penke, Oberärztin Sandra Döhring, Urotherapeutin Mittwoch, 27. November 2013 19:00 bis 21:00 Uhr Karl-Rehbein-Schule, Schlossgartensaal (Neue Mensa), 63450 Hanau für Patienten, Angehörige und Interessierte im Rahmen der Herzwochen 2013 der Deutschen Herzstiftung Impressum Herausgeber Klinikum Hanau GmbH Leimenstraße 20, 63450 Hanau Telefon: (06181) 296-0 V.i.S.d.P. Monika Thiex-Kreye Druck Druckerei PUKKA, Hanau Auflage 5.000 Stück Erscheinung alle drei Monate © 2013 Für alle Beiträge bei der Klinikum Hanau GmbH. Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers. Konzeption, Redaktion, Layout embe consult gmbh www.embe-consult.de Architektur M-Gebäude, 2. BA (heute HBGebäude): Architekten Witan Russ Lang GbR, Frankfurt