1. Teil: ANALOGELEKTRONIK

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1. Teil: ANALOGELEKTRONIK
1. ELEKTRISCHE EIGENSCHAFTEN DER FESTEN MATERIE
1.1. EINLEITUNG
Um zu verstehen, wie Halbleiter als Bauteile der Elektronik funktionieren, ist es nützlich, sich mit dem
Aufbau und den elektrischen Eigenschaften der Materie etwas zu beschäftigen.
1.2. ATOME, BAUSTEINE DER MATERIE
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Ziel dieses Kapitels:
 Eine Übersicht über die atomaren Eigenschaften der Materie vermitteln.
 Darstellen des heute gültigen Atommodells und das Energieniveauschema.
 Verstehen lernen, was Ionisation und was Valenzelektronen sind.
Schlüsselworte:
Atommodell, Energieniveauschema, Ionisation, Valenzelektronen.
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1.2.1. ATOMMODELL
Atom eines Edelgases (Neon) und eines Metalls (Kupfer).
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Der Atomkern macht praktisch die gesamte Masse eines Atoms aus. Die Elektronen tragen
hauptsächlich zum Volumen bei.
Die Elektronen spielen eine besondere Bedeutung beim Atomaufbau. Sie sind verantwortlich für:
 alle atomaren Bindungen
 Lichtemission und Absorption
 den elektrischen Strom
Einige Beispiele von Orbitalen:
Elektronenbahnen (Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons) für verschiedene Anregungen.
Bezeichnung der Elektronenschalen: K, L, M, N, O etc.
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Eingerahmt die möglichen Elemente für elektronische Bauteile.
Siehe: www://flf-services.de
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1.2.2 ENERGIENIVAU DER ATOME
Atomspektrum von Wasserstoff, theoretisch
Atomspektrum von Wasserstoff gemessen
Übergänge im Schalenmodell
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Quelle: Atomos; Uni Würzburg
Energieniveauschema von Wasserstoff. Es sind nur diskrete (Energie-)Werte möglich, die dem
entsprechenden Orbit des Elektrons entsprechen.
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1.2.3. IONISATION
Wenn die Anregungsenergie einen bestimmten Wert überschreitet, entfernt sich das Elektron so stark vom
Kern, dass es davon gelöst wird, d.h. das Atom ist ionisiert (elektrisch nicht mehr neutral).
1.2.4. VALENZELEKTRONEN
Die Valenzelektronen sind für die Bindungen zu den Nachbaratomen verantwortlich.
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Verständnisfragen:
1. Welche Rolle kommt den Elektronen zu?
2. Wie werden die Elektronenschalen bezeichnet?
3. Welche Elektronenkonfiguration ist bei Metallen typisch?
4. Welche Rolle kommt den äusseren Elektronen zu?
5. Was versteht man unter Ionisation?
6. Suche die Elemente mit einer Valenz von 3, 4, und 5 aus der Tabelle der Elemente.
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1.3. KONDENSIERTE MATERIE
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Ziel dieses Kapitels:
 Den atomaren Aufbau von fester Materie,
 Die Einteilung der Materie nach ihren elektrischen Eigenschaften, sowie
 Das Bändermodell für Festkörper kennen lernen.
 Den Leitungsmechanismus von Halbleitern und
 Die Beeinflussung der Dotierung bei Halbleitern bezüglich Leitfähigkeit verstehen.
Schlüsselworte:
Leiter, Nichtleiter, Halbleiter, Kristallgitter, Dotieren.
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1.3.1. KRISTALLGITTERSTRUKTUR
Alle Metalle, Halbleiter, gewisse Isolierstoffe wie, Glimmer, Quarz, Salze wie, NaCl, KCl, etc. weisen einen
regelmässigen Atomaufbau, eine sog. Kristallgitterstruktur auf. Total gibt es 14
Kristallgittergrundstrukturen, wie nachstehend gezeigt. Speziell ist auf die Diamantstruktur (auch
Zinkblende genannt) hinzuweisen, die in der Elektronik eine spezielle Rolle spielt.
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Beispiel eines kubisch raumzentrierten Gitteraufbaus mit entsprechenden Basisvektoren zur Beschreibung
der Atomorte.
Um sich eine Vorstellung der Atomabstände machen zu können, hier einige Zahlenbeispiele zu bekannten
Metallen.
Als besondere Gitterstruktur ist die des Diamanten hervorzuheben, die auch von Germanium und von
Silizium eingenommen wird. Alles 4-wertige Atome. Die 4-wertige Bindung zu den Nachbaratomen ist
deutlich zu sehen.
1
2
3
4
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Nachstehend einige Beispiele für die Atomabstände von Stoffen mit einer Diamantstruktur
Um sich eine Vorstellung von der Grösse von Atomen und Ionen machen zu können, nachstehend einige
o
o
-10
Durchmesser in A, (1A = 1*10 m.)
1.3.2 BÄNDERMODELL
Das Zusammenfügen von Atomen zu Molekülen führt wegen der gegenseitigen Beeinflussung dazu, dass
aus den einzelnen scharfen Übergängen im Energieniveauschema des ungebundenen Atoms mehrere
werden. Sind nur wenig Atome in einem Molekül vereint, so sind die einzelnen Linien noch unterscheidbar.
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Handelt es sich jedoch um eine sehr grosse Zahl von Atomen, wie im Falle eines Kristallgitters, so sind die
einzelnen Übergänge nicht mehr zu unterscheiden, es entstehen sogenannte Bänder, siehe dazu
untenstehendes Bild.
1.3.3. ISOLIERSTOFFE
Isolierstoffe besitzen keine freien Elektronen im Kristallgitter. Das Bändermodell der Isolatoren zeigt zwar
ein Leitungsband, das aber wegen der grossen Energie, die nötig ist, um Elektronen bei Raumtemperatur
vom Valenzband ins Leitungsband zu heben, nicht besetzt ist. Erst bei sehr hohen Temperaturen, bei
denen aber schon Strukturumwandlungen stattfinden (Schmelzen des Materials etc.), können bedeutende
Mengen Elektronen ins Leitungsband gelangen und somit einen elektrischen Strom leiten.
1.3.4. METALLE
Im Bändermodell liegen beim Metall Valenzband und Leitungsband dicht nebeneinander. Bei gewissen
Metallen überlappen sie sich sogar. In diesem Falle ist keine Energie von aussen nötig, um Elektronen ins
Leitungsband zu befördern. Das Leitungsband ist schon besetzt. Es besteht im wesentlichen aus den
Elektronen der äussersten Schale. Eine Konsequenz daraus ist die, dass die Leitfähigkeit der Metalle nicht
sehr stark von der Temperatur abhängig ist. Zur Leitung des elektrischen Stromes in Metallen ist von
Drude eine Modellvorstellung entwickelt worden. Darin werden die Atomkerne mit den Rumpfelektronen als
Gitterplätze des Kristalls betrachtet. Dazwischen bewegen sich die freien Elektronen. Der Raum zwischen
den Atomen stellt man sich als Elektronensee vor, der sich je nach Stromrichtung in die eine oder andere
Richtung bewegen kann.
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Kupferatom
Leitungsmodell von Metallen nach Drude.
1.3.5. HALBLEITER
Bei den Halbleitern ist das Leitungsband wie bei den Isolatoren vom Valenzband getrennt. Der Unterschied
liegt in der Energiedifferenz zwischen den genannten Bändern. Im Falle der Halbleiter ist dieser
Energieabstand kleiner. Er ist so klein, dass sich schon bei Zimmertemperatur eine bedeutende Menge
Elektronen im Leitungsband aufhalten, die dem Halbleiter eine gewisse elektrische Leitfähigkeit verleihen.
Die Leitfähigkeit ist stark temperaturabhängig und ist bei tiefen Temperaturen praktisch Null. In diesem
Verhalten liegt ein fundamentaler Unterschied zur elektrischen Leitung in Metallen.
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Verständnisfragen:
1. Was ist elektrisch gesehen ein Quarz, Glimmer, Kupfer, Diamant, Silizium?
2. Welche Gitterstruktur hat Kupfer?
3. Wie gross ist die Würfelkantenlänge beim Silizium?
4. Was ist ein Valenzband?
5. Was ist typisch für Metalle bezüglich Valenz- und Leitungsband?
6. Was bei Halbleitern?
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1.4. EIGENLEITUNG REINER HALBLEITER
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Ziel dieses Kapitels:
 Die elektrischen Eigenschaften von reinen Halbleitern,
 das Temperaturverhalten von Halbleitern
 und was ein Löcherstrom ist, verstehen.
Schlüsselworte:
Wertigkeit (Valenz), Eigenleitung, Majoritätsträger, Minoritätsträger
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Wenn das Halbleiterkristallgitter aus reinem Silizium od. Germanium hergestellt wird, so sind alle
Valenzelektronen für die Bindung zu den vier möglichen Nachbaratomen verwendet und es gibt keine
freien Elektronen. Daher gibt es eigentlich keine Leitfähigkeit des Halbleitermaterials. Dies stimmt bei
absoluter Temperatur. Bei Zimmertemperatur z.B., vibrieren die Atome so stark, dass Bindungen zu
Nachbaratomen aufbrechen und dabei Elektronen kurzzeitig frei werden. Dieser Vorgang geschieht so
häufig, dass bei Zimmertemperatur ein kleiner Strom fliessen kann.
1.4.1. LÖCHERSTROM
An der Stelle, wo das Elektron vom Valenzband ins Leitungsband gewechselt hat, entsteht eine
Elektronenlücke, ein sog. Loch, oder Defektelektron. Das Elektron im Leitungsband springt nun in ein Loch,
das sich gerade in der Nähe befindet. Liegt eine elektrische Spannung am Kristall, so bewegen sich sie
Elektronen vom -Pol zum Pluspol, die Löcher entsprechend in der anderen Richtung. Die (scheinbare)
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Bewegung der Löcher wird mit Löcherstrom bezeichnet. Da bei jedem Freiwerden eines Elektrons auch ein
Loch entsteht, sind die Konzentrationen der Elektronen und der Löcher gleich gross.
n=p
n, Konzentration der Elektronen
p, Konzentration der Löcher
Ebenso ist die Konzentration der Elektron-Loch Paare z gleich gross.
z = n = p.
Die Leitfähigkeit G des reinen Halbleiters ist stark temperaturabhängig und verhält sich wie folgt:
GT  Ge

WB
kT
Für den Widerstand R entsprechend:
WB
R T  R  e kT
Aus praktischen Gründen wird der Widerstand für eine bestimmte Temperatur auf einen Referenzwert
bezogen z.B. bei 20°C. Für die Berechnung gilt dann:
R T 2  R T1e
B(
1 1
 )
T 2 T1
Wobei B vom Hersteller angegeben wird. RT1 ist der Referenzwiderstandswert bei T1.
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Ohmscher Widerstand R eines Halbleiters in Funktion der Temperatur R = f(T).
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Verständnisfragen:
1. Was bedeutet Eigenleitung?
2. Was ist ein Löcherstrom?
3. Warum nimmt die Leitfähigkeit bei reinen Halbleitern zu mit steigender Temperatur?
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1.5. STÖRSTELLENLEITUNG DOTIERTER HALBLEITER
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Ziel dieses Kapitels:
 Verstehen, wie die Leitfähigkeit von Halbleitern beeinflusst werden kann
 Die Grundlage für das Funktionieren von Dioden, Transistoren etc. legen
Schlüsselworte:
Fünfwertige- und dreiwertige Störatome, Dotieren, Donator, N-Gebiet, P-Gebiet.
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1.5.1. FÜNFWERTIGE STÖRATOME IM HALBLEITERGITTER
Arsen (As), Antimon (Sb) oder Phosphor (P) sind fünfwertig, siehe Tabelle zu Beginn des Kurses. Werden
solche Atome in kleinsten Mengen dem Grundmaterial, z.B. Silizium beigefügt, so erhöht sich die
Konzentration an freien Elektronen, dafür nimmt jene der Löcher entsprechend ab. Diesen Vorgang nennt
man dotieren. Die Leitfähigkeit nimmt dabei zu. Bei sehr starker Dotierung erreicht sie sogar Werte von
schlecht leitenden Metallen. Merke: das Material bleibt elektrisch neutral! Ein so dotiertes Halbleitermaterial
nennt man auch N-Leiter. Hier tragen die Elektronen zur Leitfähigkeit bei.
In einem N-Leiter sind:
die Elektronen Majoritätsträger
die Löcher Minoritätsträger.
1.5.2 DREIWERTIGE STÖRATOME IM HALBLEITERGITTER
Dreiwertige Atome sind Gallium (Ga), und Indium (In). Durch Dotieren mit solchen Atomen wird die
Löcherkonzentration in einem vierwertigen Halbleitermaterial erhöht, die Konzentration der Elektronen
nimmt hierbei entsprechend ab. Es entsteht dabei ein sog. P-Leiter. Auch dieser Halbleiter ist elektrisch
neutral!
In einem P-Leiter sind:
die Löcher Majoritätsträger
die Elektronen Minoritätsträger.
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1.5.3. ELEKTRISCHER WIDERSTAND DOTIERTER HALBLEITER
Durch das Dotieren von Halbleitermaterial kann dessen Leitfähigkeit stark beeinflusst, d.h. vergrössert
werden. Praktisch alle Ladungsträger, die durch Dotieren erzeugt werden, sind an der Leitfähigkeit beteiligt.
Die Leitfähigkeit wird dadurch weniger von der Temperatur abhängig. Sehr starke Dotierung wird mit einem
+ bezeichnet, z.B. +n.
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Verständnisfragen:
1. Welche Ladungsträgerkonzentration nimmt zu bei Dotieren mit 5-wertigem Material?
2. Warum leitet ein dotierter Halbleiter den Strom besser als einer ohne?
3. Warum wird die Temperaturabhängigkeit kleiner bei dotierten Halbleitern?
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1.6. BAUELEMENTE AUS HOMOGENEN REINEN ODER
DOTIERTEN HALBLEITERN
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Ziel dieses Kapitels:
 Bauelemente der Elektronik mit starker Nichtlinearität kennen lernen
Schlüsselworte:
Heissleiter, Kaltleiter, NTC, PTC, Spannungsabhängige Widerstände, VDR, Hallsensor, Photowiderstand.
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1.6.1. HEISSLEITER
Der Name Heissleiter bezeichnet die Eigenschaft dieses Elementes. Es leitet den Strom besser bei hoher
Temperatur als bei tiefer. Sein Temperaturkoeffizient ist negativ, weshalb auch die Bezeichnung NTC
(negativ temperatur coefficient) verwendet wird. Dieses Element wird zur Temperaturmessung oder zur
thermischen Stabilisierung einer Schaltung eingesetzt.
Das Symbol eines Heissleiters ist wie folgt:
Symbol NTC
t
Anwendungsbeispiel:
Temperaturabhängiger Spannungsteiler als Temperatursensor:
R= 1k
+12V
RNTC= 15k
t
UB=12V
B=4200
1k
UOUT
Wie gross ist die Spannung UOUT am Spannungsteiler für 60 und für 90°C?
R T2  R T1e
B(
1 1
 )
T2 T1
R NTC (90C)  15000 e
4200(
1
1

)
363 298
 1202
mit T2=273+90=363°C und T 1=273+25=298°C
Entsprechend für 60 °C:
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RNTC(60°C)= 3419
Daraus ergibt sich eine Spannung UOUT (60°C)= 2,72V und für 90°C 5,45V.
Beispiel einer Einschaltstrombegrenzung mit NTC
NTC
Sim
Beim Einschalten ist der NTC hochohmig, weil er kalt ist. Bei richtiger Dimensionierung wird er kurze Zeit
später heiss und erniedrigt seinen Widerstand. Der einmalige Einschaltstromstoss ist somit begrenzt.
1.6.2 KALTLEITER
Ein Kaltleiter macht das Gegenteil, er leitet besser bei tiefen Temperaturen als bei hohen. Der Widerstand
in Funktion von der Temperatur eines PTC ist im Bild unten zu sehen. Der steile Anstieg des Widerstandes
erlaubt es, dieses Element als Sicherung mit automatischer Rücksetzung einzusetzen. Im Beispiel ist ein
PTC in Serie mit der Primärwicklung geschaltet. Wird der Strom zu gross wegen Überlastung, so erwärmt
sich der PTC und sein Widerstand nimmt bei einer bestimmten Temperatur rapide zu und dadurch auch
der Widerstand. Dieses Bauteil kann auch zur Regelung einer Temperatur eingesetzt werden.
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Widerstand R in Funktion der Temperatur eines PTC.
PTC
Anwendungsbeispiel eines PTC als Sicherung mit automatischer Rücksetzung
1.6.3. FOTOWIDERSTAND
Beim Fotowiderstand werden atomare Bindungen durch Photonen (Photon = Lichtquant, neutrales
Teilchen ohne Ruhemasse) aufgebrochen und die Leitfähigkeit des Halbleitermaterials dadurch erhöht.
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Dieser Prozess ist je nach verwendetem Material verschieden und hat ein Maximum bei verschiedenen
Wellenlängen des Lichtes, siehe Bild.
1.6.4. HALLGENERATOR
Der Hallgenerator ist ein Sensor zur Messung eines Magnetfeldes. Ein Strom i fliesst von der Elektrode 2
Symbol Hallgenerator
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zu 1. Ohne Magnetfeld B senkrecht zur Platte fliesst der Strom gleichmässig über dieselbe und die
Elektronenkonzentration bei den Anschlüssen 3 und 4 ist gleich gross. Mit Magnetfeld B entsteht durch
Konzentrationsunterschiede der Elektronen ein Potentialunterschied zwischen den Elektroden 3 und 4, der
proportional zum angelegten Magnetfeld B ist.
1.6.5 SPANNUNGSABHÄNGIGE WIDERSTÄNDE
VDR Widerstände bestehen aus gesintertem Halbleitermaterial. An den Berührungsstellen der Partikel
entstehen viele kleine Zehnerdioden (dazu später mehr), die seriell und parallel geschaltet sind. Das
Verhalten ist wie im Bild gezeigt.
Nachstehend Anwendungsbeispiele mit VDR als Überspannungsschutzelement.
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Verständnisfragen:
1. Wozu kann ein NTC benutzt werden?
2. Wozu kann ein PTC benutzt werden?
3. Zu was ist ein Hallgenerator nützlich?
4. Wie funktioniert ein VDR?
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