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Flüssige Kalorien, Zucker und
Körpergewicht
Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken wird in der Fachliteratur häufig
mit einer Zunahme des Körpergewichts assoziiert. Die genaue Betrachtungder Studienergebnisse in dieser Übersichtsarbeit zeigt jedoch, dass die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen oft inkonsistent sind und dass ihr
Design für die Benennung der Süßgetränke als Ursache für Übergewicht oder
Adipositas zum Teil ungeeignet ist. Ebenso weist die Studie darauf hin, dass
dieAnnahme, Kalorien aus Flüssigkeiten würden vom Körper schlechter
wahrgenommen, nicht generell zutreffend ist.
Zuckerhaltigen Getränken wird nachgesagt, dass sie ein geringeres Sättigungsgefühl verursachen und gleichzeitig durch ihren hohen Zucker- und
Kaloriengehalt zur Entwicklung von Adipositas beitragen. Studien, die einen
etwaigen Zusammenhang zwischen dem Verzehr zuckerhaltiger Getränke und der Prävalenz von Adipositas untersuchten, haben zum Teil positive
Korrelationen gezeigt. Dabei muss aber beachtet werden, dass Querschnittsstudien nicht in der Lage sind, Ursachen aufzuzeigen. Zudem können gleichzeitig stattfindende Prozesse durch eine Vielzahl von Kofaktoren beeinflusst
werden.
Analysen aus den USA ergaben, dass zuckerhaltige Getränke bei Erwachsenen
die Hauptquelle für Zucker sind. Adipöse Kinder und Jugendliche nahmen
neben mehr zuckerhaltigen Getränken größere Mengen anderer Lebensmittelgruppen zu sich als normalgewichtige. Auch bei Erwachsenen wurde festgestellt, dass Übergewicht mit einem höheren Verzehr zuckerhaltiger Getränke einherging. Übergewicht ist allerdings auch mit einem häufigeren Verzehr
von großen Portionen, Essen vor dem Fernseher und geringer körperlicher
Aktivität assoziiert. Weitere Zusammenhänge bestehen mit einem geringen
soziökonomischen Status. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass es schwierig
ist, eine bestimmte Lebensmittelgruppe für die Entstehung von Übergewicht
verantwortlich zu machen. Prospektive Longitudinalstudien liegen lediglich
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in begrenztem Umfang vor und zeigen nur zum Teil Zusammenhänge zwischen dem Körpergewicht und dem Konsum zuckerhaltiger Getränke.
Experimentelle Studien mit normalgewichtigen Erwachsenen, die zusätzlich
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zu ihrer normalen Ernährung bestimmte Mengen an zuckerhaltigen oder
kalorienfreien Getränken zu sich nahmen, zeigten, dass die Energie, die mit
zuckerhaltigen Getränken aufgenommen wurde, nur zum Teil bei der übrigen
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Ernährung kompensiert wurde, sodass diese Personen durch das unveränderte
Ernährungsverhalten an Gewicht zunahmen. Dies führte zu der Annahme,
dass Kalorien aus Flüssigkeiten zu einem geringeren Sättigungsgefühl führen.
Dieser Effekt wurde sowohl für kalorienhaltige Getränke wie auch für energiedichte Nahrungsmittel beschrieben.
Der Theorie einer geringeren Sättigung durch Kalorien aus Flüssigkeiten
widerspricht jedoch der erfolgreiche Einsatz von flüssigen Ersatzmahlzeiten für Diäten (etwa Slim-Fast), die in ihrem Zuckergehalt mit üblichen zuckerhaltigen Getränken vergleichbar sind. Diese Formuladiätmahlzeiten waren konventionellen Diäten mit gleichem Energiegehalt zum Teil überlegen,
und die Probanden berichteten eher über ein besseres Sättigungsgefühl als
bei Diäten mit einem hohen Anteil an Gemüse und Obst. Die Einhaltung der
Diätvorschriften war mit Formuladiäten besser, und ihre Bequemlichkeit
wurde von den Probanden positiv beurteilt. Der Hauptunterschied zwischen
zuckerhaltigen Getränken und den flüssigen Diätmahlzeiten besteht darin,
dass letztere als Mahlzeitenersatz eingenommen werden.
Der Verzehr von zuckerhaltigen Getränken scheint demnach nicht per se
zu einer Gewichtszunahme zu führen. Durch mangelnde Kompensation der
zusätzlich aufgenommenen Energie durch eine Reduktion der festen Nahrung
oder durch Bewegung, kann es zu einer positiven Energiebilanz und Gewichtszunahme kommen. Ersetzen zuckerhaltige Getränke (etwa Formula diätprodukte) eine Mahlzeit, wird Energie eingespart, was wiederum zur Gewichtsreduktion führt. Insgesamt gesehen ist die epidemiologische Evidenz für einen
Zusammenhang zwischen Adipositas und dem Konsum bestimmter Getränke
gering.
Drewnowski A., Bellisle F.: Liquid calories, sugar, and body weight. Am J Clin
Nutr. 2007; 85, S. 651–661.
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