Versuch 1 - Hochschule Bremerhaven

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Labor EPML/MAR
Hochschule Bremerhaven
Unterlagen zum Labor
Labor Elektronik/Prozessmesstechnik für MAR
[ EPML/MAR ]
S Teil 1:
Grundlagen Elektrotechnik
S Messung elektrischer Größen
S Oszilloskop
S Widerstandsnetzwerk
S Messungen mit Brückenschaltung
S Teil 2:
Wechselstrom, Leistung
S Widerstandsnetzwerke und ECAD
S Messung von Wechselstrom und Zeigerdarstellung
S Messung und Konstruktion von Zeigern bei RLC-Schaltung
S Leistungsmessung: Schein-, Wirk- und Blindleistung
S Teil 3:
Elektronik/Prozessmesstechnik
S Diodenkennlinie und Gleichrichterschaltungen
S Transistorverstärker
S Operationsverstärker
S Dreieckgenerator
S Einführung in Electronic-CAD (ECAD)
S Digitale Schaltungen
Revision:
V0.0b
Datum:
März 2006
Prof. Dr.-Ing. Kai Müller / Hans Stross
Hochschule Bremerhaven
Institut für Automatisierungs- und Elektrotechnik
An der Karlstadt 8
D---27568 Bremerhaven
Tel:
FAX:
+49 471 48 23 --- 415
+49 471 48 23 --- 418
E---Mail:
[email protected]
I
1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Grundregeln für das Arbeiten im
IAE-Labor
Der Großteil der elektronischen Schaltungen wird mit ungefährlichen Spannungen
betrieben, so dass eine Berührung spannungsführender Teile keine Gefahr darstellt.
Elektronische Bauelemente bergen jedoch auch bei niedrigen Spannungen Gefahren, da
Bauelemente beispielsweise bei Verpolung explodieren können (Transistoren, Kondensatoren). Dies gilt jedoch nicht für leistungselektronische Schaltungen (Thyristoren, Triacs,
IGBTs), von deren Betrieb prinzipbedingt eine höhere Gefahr ausgeht. Die verwendeten
Aufbauten und Schutzeinrichtungen erlauben einen sicheren Betrieb der Versuchseinrichtungen. Dennoch lassen sich Unfälle niemals vollständig ausschließen. Die folgenden
Richtlinien sind zur Minimierung des Unfallrisikos unbedingt einzuhalten.
Mit der Benutzung des Labors erkennen alle Benutzer die Richtlinien an.
1
Vor Beginn einer Laborübung ist die Lage der NOTAUS-Taster festzustellen.
2
Aufbau, Umbau und Abbau von Versuchsanordnungen dürfen nur im spannungslosen
Zustand erfolgen.
3
Das Einschalten der Spannung darf nur nach Anweisung des Aufsichtsführenden
erfolgen, der zuvor die Messschaltung überprüft.
4
Unter Spannung ist eine Änderung des Schaltungsaufbaus grundsätzlich unzulässig.
Ausnahmen kann nur der Aufsichtsführende bestimmen.
5
Das Berühren möglicherweise unter Spannung stehender Betriebsmittel auch
außerhalb des Versuchsaufbaus ist durch entsprechendes Verhalten zu vermeiden. Zu
allen rotierenden Maschinenteilen ist der erforderliche Abstand zu halten.
6
Während des Versuchs sind stets nur die Einstelländerungen zulässig, welche in der
Übung vorgesehen sind oder vom Aufsichtsführenden genannt werden.
7
Das Abschalten eines Versuchsaufbaus darf nur nach den Angaben des
Aufsichtsführenden erfolgen.
8
Bei experimentellen Untersuchungen im Rahmen von Diplomarbeiten erfolgt eine
einleitende Unterweisung über die Energieversorgung und die sicherheitstechnischen
Fragen des Arbeitsplatzes. Der Aufbau von Schaltungen und die Durchführung aller
Messungen unterliegen danach der Eigenverantwortung der Studenten.
9
Bei experimentellen Diplomarbeiten mit berührungsgefährlichen Spannungen
müssen mindestens zwei Studenten, bzw. ein Aufsichtsführender im Laborbereich
anwesend sein.
10 Mit der Benutzung von Laboreinrichtungen verpflichtet sich der Student bzw. die
Studentin, den Anordnungen der Labormitarbeiter Folge zu leisten. Dies gilt
insbesondere für den Gebrauch von Messgeräten und Prüfeinrichtungen.
Labor EPML/MAR
2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
11 Das Essen oder Trinken ist in den Laborräumen nicht gestattet. In Verbindung mit
Nahrungsmitteln und Getränken es schon schwerwiegende Unfälle in Laboren
gegeben. Durch Getränke sind bereits elektronische Messgeräte zerstört worden.
Zuwiderhandlungen führen zum sofortigen Ausschluss vom Labor.
Auf die Unterlagen zum Labor kann über die Homepage <http://www1.hs---bremerhaven.de/kmueller/> zugegriffen werden. Falls die Umdrucke zu den einzelnen Laboren
nicht in gedruckter Form vorliegen, ist das betreffende Labor zu einem späteren Zeitpunkt
nachzuholen.
Bremerhaven, März 2006
Kai Müller
<kmueller@hs ---bremerhaven.de>
Tel: (0471) 4823 --- 415
Labor EPML/MAR
3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
4
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
S
Versuch 1
Matrikelnummer
1.
DC- und AC-Messungen
DC-Signal: zeitlich unverändert, d.h. konstantes Signal
und einem
AC-Signal: zeitlich veränderliches Signal.
2.
Die AC-Signale können periodisch sein, d.h. sie wiederholen sich mit einer bestimmten
Periodendauer T. Falls ein Signal einen einmaligen (nicht wiederholenden) Verlauf
aufweist, spricht man von transienten Signalen.
3.
4.
Zur Messung transienter Signale benötigt man sogenannte Speicheroszilloskope, die im
Grundlagenlabor (Grulala) nicht an allen Plätzen zur Verfügung stehen. Es ist in der
Elektronik jedoch selten notwendig, transiente Signale zu messen.
5.
Testat:
1.2
1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Man unterscheidet zwischen einem
Datum:
Name
5
Induktivität (H = Henry) einer Spule.
1.1
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
Messung elektrischer Größen
Elektrische Größen sind
S
Spannung (V = Volt).
S
Stromstärke (A = Ampere), auch kurz “Strom” genannt.
S
Elektrische Feldstärke
S
Magnetische Induktionsdichte
Messung von DC-Spannung und -Strom an einem
Widerstand
DC-Gößen und (in der Regel) sinusförmige AC-Größen lassen sich sehr komfortabel mit
einem digitalen Multimeter bestimmen.
mV .
mVs , auch kurz “Induktion” genannt.
2
Am häufigsten wird eine Messung von Strom und Spannung benötigt. In diesem
Laborversuchen soll deshalb der Umgang mit Messgeräten für Spannung und Strom
vermittelt werden.
Daneben lassen sich die Parameter elektronischer Bauelemente ermitteln:
S
Widerstand (Ω = Ohm).
S
Kapazität (F = Farad) eines Kondensators.
Bild 1.1:
Digitales Multimeter (E Fluke Inc.)
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
6
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Der Name “Multimeter” bedeutet, dass mit dem Messgerät verschiedene elektrische
Größen messbar sind, mindestens jedoch Spannung und Strom. Man unterscheidet
zwischen Messgeräten, die den Messbereich automatisch wählen und Messgeräten mit
manueller
Wahl des Messbereichs. Moderne Geräte sind relativ sicher gegen
Fehlbedienung.
7
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
1.3.1
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Stromrichtige Messung
Jedes Messgerät verändert die zu messende Schaltung. Bei modernen Multimetern sind die
Fehler jedoch in der Regel vernachlässigbar.
A
Besondere Beachtung erfordert in jedem Fall die Messung von Strömen.
Bei Strommessung ist immer ein geeigneter Messbereich zu wählen. Ist der gewählte
Messbereich zu klein, so führt dies zur Zerstörung von Komponenten des Messgerätes. Die
Schaltungen dürfen deshalb erst nach Freigabe durch die Betreuerin/den Betreuer in Betrieb
genommen werden.
1.3
Farbkodierung von Widerständen
Für die folgenden Messungen kann der Widerstand auch durch seine Farbkodierung
bestimmt werden; den Farben werden folgende Ziffern zugeordnet:
schwarz
0
braun
1
rot
2
orange
3
gelb
4
grün
5
blau
6
violett
7
grau
8
weiß
9
Gezeigt ist die übliche 4-Ring-Kodierung. Erst ab der E48-Reihe wird ein fünfter Ring zur
Kodierung der dritten Stelle benötigt. Zusätzlich zu den angegebenen Farbkennzeichungen kann der Toleranzring rot (=2%), braun (=1%), gold (=5%) oder silber (10%)
ausgeführt sein. Bei fehlendem Toleranzring beträgt die Wertetoleranz 20% vom
Nennwert.
KonstantSpannungsquelle
Bild 1.3:
4. Ring: Toleranz (etwas abgesetzt
von den ersten 3 Ringen)
3. Ring: Multiplikator (Anzahl der Nullen)
Bild 1.2:
Farbkode von Widerständen
V
R
UR
Voltmeter
Stromrichtige Mess-Schaltung
"
Erläutern Sie den Begriff “stromrichtige Schaltung”
"
Lesen Sie den Widerstandswert aus dem Farbkode ab R = _________________
"
Messen Sie den Widerstand mit einem Ohmmeter R = _________________
"
Stellen Sie die Konstantspannungsquelle so ein, dass Sie Sie eine Spannung von
4V am Voltmeter ablesen.
"
Lesen Sie den Strom I ab I = ____________________________
"
Welchen Wert hat der berechnete Widerstand? R = U / I = ___________________
1.3.2
Spannungsrichtige Messung
IR
Amperemeter
A
KonstantSpannungsquelle
Bild 1.4:
1. Ring: 1. Ziffer
2. Ring: 2. Ziffer
IR
Amperemeter
Voltmeter
V
R
UR
Stromrichtige Mess-Schaltung
"
Erläutern Sie den Begriff “spannungsrichtige Schaltung”
"
Lesen Sie den Widerstandswert aus dem Farbkode ab R = _________________
"
Messen Sie den Widerstand mit einem Ohmmeter R = _________________
"
Stellen Sie die Konstantspannungsquelle so ein, dass Sie Sie eine Spannung von
4V am Voltmeter ablesen.
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
"
Lesen Sie den Strom I ab I = ____________________________
"
Welchen Wert hat der berechnete Widerstand? R = U / I = ___________________
1.3.3
"
Unterschiede zwischen den Messungen
Erläutern Sie die systematischen Messfehler, die bei den einzelnen Messungen
auftreten.
Labor EPML/MAR --- Versuch 1
9
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
10
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 2
2
Oszilloskop
11
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Stellen Sie die Intensität immer nur so ein, dass der Elektronenstrahl gut auf dem
Schirm sichtbar ist. Eine zu hohe Intensität --- insbesondere bei langsamer
Ablenkgeschwindigkeit --- zerstört die Fluoreszenzschicht der Bildröhre!
Die Ablenkung des Strahls erfolgt durch zwei senkrecht aufeinanderstehenden
elektrischen Feldern, die durch Plattenkondensatoren erzeugt werden. Die Ablenkplatten
für x- und y- Richtung in Verbindung mit den Ablenkspannungen an diesen Platten sorgen
für die Position des Elektronenstrahls auf der Bildröhre.
Das Oszilloskop macht den Verlauf einer Spannung auf einer Bildröhre (ElektronenstrahlOszilloskop) oder auf einem LC-Display sichtbar.
Strahlerzeugungssystem
Y-Eingang
Y-Verstärker
X-Eingang
extern
X-Verstärker
Trigger
-Eingang
intern
extern
Bild 1.5:
Modernes Oszilloskop mit Farb-LC-Display (E Tektronix Inc.)
Sägezahn
(Timebase)
Zur Erläuterung des Funktionsprinzips soll das betagte Elektronenstrahloszilloskop
dienen. Die Bedienung modernen Oszilloskope unterscheidet sich jedoch nicht wesentlich
von einem Elektronenstrahloszilloskop.
Bild 1.6:
2.1
intern
Analog-Oszilloskop (KO)
Das Funktionsprinzip zeigt Bild 1.6. In einem Strahlerzeugungssystem wird mit Hilfe einer
Glühkathode (beheizt) und einem elektrischen Feld ein Elektronenstrahl erzeugt. Die
Beschleunigung der Elektronen im elektrischen Feld erfolgt mit dem sogenannten
Wehnelt-Zylinder. Zusätzlich sorgen Fokussierungselektroden für die exakte Bündelung des
Elektronenstrahls. Oszilloskope haben in der Regel zwei getrennte Regler für die Intensität
des Strahls (=Beschleunigungsspannung) und die Fokussierung (Fokus).
Triggerung
Blockschaltbild eines Elektronenstrahl-Oszilloskops
(Umschalter sind in der gebräuchlichsten Stellung gezeichnet)
Trifft der Elektronenstrahl auf die Phosphorschicht auf der Bildröhre, so wird an dieser
Stelle durch Fluoreszenz Licht emittiert, was als Lichtpunkt sichtbar ist. Die geringe
Trägheit des Elektronenstrahls ermöglicht es, auch extrem schnelle Vorgänge (bis in den
GHz-Bereich) sichtbar zu machen.
Die Ablenkempfindlichkeit des Elektronenstrahls auf der Bildröhre bezogen auf die
Ablenkspannung beträgt ca. 0.5 mm . Da die Bildröhre eine Ausdehnung von ca. 10cm
V
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
12
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
13
Hochschule Bremerhaven --- IAE
aufweist, werden Spannungen an den Ablenkplatten von etwa 200V benötigt. Da die zu
messenden Spannungen jedoch oft deutlich kleiner sind, werden für die x- und y-Ablenkung
Verstärker benötigt. Diese Verstärker weisen einstellbare Verstärkungen auf (zumindest in
y-Richtung), um Spannungen in einem großen Bereich messen zu können. Diese
Verstärker sind sehr hochwertig, um im gesamten Frequenzbereich des Oszilloskops
gleiche Verstärkung zu gewährleisten. Billige Oszilloskope messen bis ca. 20MHz;
hochwertige Oszilloskope erlauben Messungen im GHz-Bereich. Die Bandbreite gibt die
maximale Frequenz an, die mit einem Oszilloskop noch fehlerfrei gemessen werden kann.
2.2
Die zu messende Spannung wird über den y-Verstärker auf die vertikale Ablenkung
geschaltet. Die Mess-Spannung führt somit zu einer vertikalen Auslenkung des
Leuchtpunktes auf der Bildröhre.
Ein Digitalspeicher-Oszilloskop weist gegenüber dem analogen Oszilloskop folgende
Vorteile auf:
2.1.1
Triggerung
Um die Mess-Spannung als Funktion der Zeit darstellen zu können, wird eine Spannung
in x-Richtung auf den x-Verstärker gegeben, bei der Amplitude und Zeit linear miteinander
verknüpft sind. Diese Funktion ist der Sägezahn (Bild 1.7).
Ux
t
Triggerzeitpunkte
Bild 1.7:
Sägezahnsignal
Mit einer Periode der Sägezahnspannung wird der Strahl einmal in x-Richtung über den
Bildschirm geführt. Um ein “stehendes” Bild zu erhalten, beginnt der Sägezahn mit stets
dem gleichen Punkt der zu messenden Spannung.
Triggerung: Synchronisation der Ablenkspannung
Spannung Uy .
Ux
mit der zu messenden
Der “Triggerpunkt” kann manuell eingestellt werden oder das Oszilloskop ermittelt den
Punkt automatisch. In den meisten Fällen kann mit automatischer Triggerung gearbeitet
werden. Eine manuelle Triggerung ist vorteilhaft bei gestörten Signalen oder Geräten
minderer Qualität.
Digitalspeicher-Oszilloskop (DSO)
Die Digitalspeicher Oszilloskope bilden die “nächste Generation” von Oszilloskopen, die
analoge Oszilloskope inzwischen weitgehend verdrängt haben. Dies wurde ermöglicht
durch die Preisentwicklung leistungsfähiger digitaler Komponenten. Der wesentliche
Unterschied zwischen analogen und digitalen Oszilloskopen ist die Trennung zwischen
Datenerfassung in Halbleiterspeichern und der Anzeige auf einem Monitor beim
Digitalspeicher-Oszilloskop.
S
Es lassen sich nicht nur periodische Signale messen, sondern auch einmalige Ereignisse
messen (Single-Shot).
S
Da keine Elektronenstrahl-Bildröhre mehr benötigt wird, können auf dem Display die
einzelnen Kurven in der Regel farbig dargestellt werden.
S
Die erfassten Daten lassen sich auf einen PC zur weiteren Analyse übertragen.
S
Durch die digitale Speicherung kann die Signaldarstellung vom Triggerpunkt weitgehend entkoppelt dargestellt werden.
S
Durch Menüführung ist die Bedienung intuitiver als bei der Vielzahl von Tasten und
Reglern an analogen Oszilloskopen.
S
Die integrierte digitale Signalverarbeitung der gespeicherten Daten macht eine Reihe
von Messgeräten überflüssig (Frequenzzähler, Effektivwertmessung, Scheitelwertmessung, Frequenzanalysator/FFT etc.).
Allerdings unterliegen DSOs aufgrund der
zeitdiskreten
Signalerfassung den
Einschränkungen der digitalen Signalverarbeitung. Prinzipbedingt können nur Signale
fehlerfrei erfasst werden, die keine Frequenzen oberhalb der halben Abtastfrequenz
enthalten (Abtast- oder Nyquist-Theorem). Bei den im Labor eingesetzten DSOs beträgt
die Abtastfrequenz maximal 1 GSamples / s (109 = 1 Milliarde Messungen pro Sekunde).
Damit dürfen die zu messenden Signale keine Frequenzen oberhalb von 500 MHz
enthalten. Diese DSOs können allerdings nur Signale bis ca. 100MHz präzise darstellen.
2.2.1
DC- und AC-Messungen
Die Abkürzungen DC und AC bedeuten direct current (Gleichstrom) bzw. alternating
current (Wechselstrom). Die normale Einstellung ist DC, das bedeutet, das Oszilloskop
zeigt die Eingangsspannung unverfälscht an.
In der Stellung AC wird das Eingangssignal über ein Hochpassfilter mit sehr niedriger
Grenzfrequenz geführt, d.h. es wird ein Gleichanteil in der Mess-Spannung entfernt. Auf
diese Weise lassen sich Wechselspannungen messen, die einer Gleichspannung überlagert
sind (z.B. Welligkeit auf einer Spannung aus einer Gleichspannungsquelle).
14
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Die Einstellung DC bedeutet also nicht, dass in diesem Bereich Gleichspannungen
gemessen werden sollen (das wäre mit einem Oszilloskop auch recht sinnlos), sondern dass
in dem angezeigten Signal ein eventueller DC-Anteil angezeigt wird.
Alle Oszilloskope haben darüber hinaus eine Gnd-Einstellung (ground), bei der der
Eingang des Spannungsverstärkers auf 0V gelegt wird. Dies kann zur vertikalen Justierung
des Strahls genutzt werden.
2.3
Hinweise zum Arbeiten mit Oszilloskopen
S
Verwenden Sie möglichst 10:1 Tastköpfe (Messspitzen). Nur auf diese Weise können Sie
mit maximaler Bandbreite messen.
S
Verwenden Sie immer eine Masseverbindung. Die Masse muss sich auf dem Potenzial
des Schutzleiters befinden oder vollkommen potenzialfrei sein. Durch die Masseverbindung mit dem Oszilloskops wird das Messobjekt mit dem Schutzleiter verbunden.
S
Alle Kanäle messen bezüglich des gleichen Massepotenzials.
S
Die Grundeinstellung bei der Triggerung ist AUTO, DC.
S
Das Oszilloskop darf ausschließlich zur Messung niedriger Spannungen eingesetzt
werden (< 40 V). Größere Spannungen dürfen nur mit speziellen Tastköpfen gemessen
werden.
"
Erläutern Sie das Funktionsprinzips des Oszilloskops mit eigenen Worten.
"
Was versteht man unter Triggerung?
"
Was bedeuten “automatische” und “manuelle” Triggerung?
"
Wozu wird das Sägezahnsignal benötigt?
"
Was versteht man unter dem Abtast-Theorem?
"
Messen Sie eine periodische Spannung aus dem Funktionsgenerator.
"
Wie groß ist die Frequenz?
"
^
= _______________
Wie groß ist die Amplitude des Signals? u
f = ___________________
:::
Labor EPML/MAR --- Versuch 2
15
Hochschule Bremerhaven --- IAE
16
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
R2
R1
330k
¢
Versuchsprotokoll
Name
330k
R4
©
R3
33k
¤
Datum:
33k
£
¦
Matrikelnummer
R6
1.
R5
3k3
¨
2.
3k3
3.
§

4.
Bild 2.1:
5.
Für folgende Schaltung sollen die Potentiale aller Knoten ermittelt werden. Die
unabhängigen Spannungen U01 und U02 sind Spannungen aus dem Labornetzteil.
Testat:
Leiterplatte für Widerstandsnetzwerk
¨
3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
¡
Versuch 3
Teilnehmer:
17
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
Widerstandsnetzwerk
¡
R1
© §
R2
Die zu untersuchende Schaltung soll auf folgender Leiterplatte durch Herstellen der
entsprechenden Verbindungen aufgebaut werden.
R6
U02 = 17V
¢
¤
£
R4
R3
¦
U01 = 5V

Bild 2.2:
Zu untersuchendes Widerstandsnetzwerk
R5
18
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
¨
Hochschule Bremerhaven --- IAE
R1
¡
I4
R2
¤
Hochschule Bremerhaven --- IAE
§
3)
4)
U02 = 17V
5)
6)
£
I3
R5
R3
R4
¦
I6
19
2)
©
¢
R6
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
I2
"
Wieviel Unbekannte und vieviel Gleichungen erhalten Sie?
Benennen Sie die unbekannten Größen:
I5
__________________________________________________________________________
Anzahl der Unbekannten: _________________
I1
U01 = 5V
Anzahl der Gleichungen:
_________________

"
Bild 2.3:
Schaltung zum Einzeichnen der unabhängigen Maschen und Knoten
"
Zeichnen Sie in Bild alle unabhängigen Maschen und Knoten ein.
1)
"
Zeichnen Sie alle Spannungen ein (Numerierung von 1..6,
Richtungen physikalisch sinnvoll).
2)
"
Geben Sie Maschen- und Knotengleichungen an.
Berechnen Sie alle Ströme, d.h. ersetzen Sie alle Spannungen durch die
Beziehungen des Ohmschen Gesetzes. Tragen Sie die unabhängigen
Spannungen U01 und U02 auf der “rechten Seite” an.
3)
4)
1)
5)
2)
6)
3)
4)
"
5)
6)
"
1)
Geben Sie alle Ohmschen Gleichungen an.
Tragen Sie die Gleichungen und folgende Matrizengleichung ein.
20
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
i1
i2
i3
i4
i5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
21
Hochschule Bremerhaven --- IAE
i6
i1
i2
i3
=
i4
i5
i6
Koeffizientenmatrix A
"
"
unbekannte
Ströme
unabhängige
Spannungen
Berechnen Sie alle unbekannten Ströme mit der numerischen Software Matlabt.
Dazu rufen Sie unter Matlabt den Befehl lab3_1 auf. Damit werden alle
Widerstände R1...R6 sowie die Spannungen U01 und U02 als Variablen angelegt.
"
Geben Sie die Matrix A ein (s. Eingabeformular unten). Sie können mit
symbolischen Namen arbeiten, z.B. ---(R1+R2) . Sollte das Gleichungssystem
nicht lösbar sein, haben Sie die Felder fehlerhaft ausgefüllt.
Berechnen Sie alle Ströme numerisch mit dem Befehl lab3_2.
i1
i2
i3
=
μA
i4
i5
i6
"
Berechnen und messen Sie die Potentiale der Spannungen an den folgenden
Knoten:
22
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Potential
berechnet
gemessen

0
0
¦
5
¡ ¨
V
=
© §
¢ ¤
£
:::
Labor EPML/MAR --- Versuch 3
23
Hochschule Bremerhaven --- IAE
28
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
Hochschule Bremerhaven --- IAE
IG =
Versuchsprotokoll
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Mit den Methoden der Netzwerkanalyse bestimmt man den Brückenstrom IG zu
Versuch 4
Teilnehmer:
29
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
R 2R 3 − R 1R 4
R GR1 + R 2R 3 + R 4 + R 1R 2R 3 + R 4 + R 3R 4R 1 + R 2
U0 .
(2.1)
Diese Beziehung beinhaltet den Strom RG = 0 (Messung mit dem Amperemeter)
Datum:
IG =
Matrikelnummer
R 2R 3 − R 1R 4
R 1R2R 3 + R 4 + R 3R 4R 1 + R 2
(2.2)
U0 .
wie auch die Messung der Brückenspannung (also RG → ∞)
1.
U G = lim R GI G =
2.
R G→∞
R 2R 3 − R 1R 4
R 1 + R 2R 3 + R 4
(2.3)
U0 .
3.
4.
R3
R1
5.
Testat:
U0
RG
(unbekannt)
IG
A
Wichtige Hinweise:
Messbrücken sind empfindliche Messinstrumente, die durch unsachgemäße
Bedienung zerstört werden können. Bitte lassen Sie vor Inbetriebnahme der
Messbrücken die Schaltung durch einen Betreuer überprüfen.
R2
UG
R4
Spannungsversorgung Wheatstone-Brücke: 6V!
Spannungsversorgung Thomson-Brücke:
2V!
Bild 2.4:
Bitte den Knopf zum Abgleich der Brücke erst betätigen, wenn der zu messende
Widerstand in etwa auf der Skala eingestellt wurde.
Brückenschaltung
man bezeichnet die Brücke als abgeglichen, wenn die Brückenspannung oder der
Brückenstrom null wird (unabhängig von der Spannung U0)
!
R 2R 3 − R 1R 4 = 0
4
⇒
Messungen mit Brückenschaltung
Die Brückenschaltungen (Wheatstone- und Thomson-Brücke) werden häufig zu
Messzwecken eingesetzt. Anwendungen reichen von der präzisen Bestimmung von
Widerständen bis zu Biegemomentmessungen mit DMS (Dehnungs-Messstreifen). Den
grundsätzlichen Aufbau einer Brücke zeigt Bild 2.4.
4.1
R1 ! R3
=
.
R2
R4
(2.4)
Messung unbekannter Widerstände
Ein unbekannter Widerstand
bestimmt werden
R3
kann dann bei bekannten übrigen Widerständen
30
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
R3 = R4
Hochschule Bremerhaven --- IAE
R1
.
R2
R 2 = (1 − α)R pot ,
0≤α≤1.
4.3
(2.6)
Die Thomson-Brücke (auch Thomson-Doppelbrücke genannt) eignet sich zum Messen
kleiner Widerstände (ca. < 100Ω). Es lassen sich Widerstände bis ca. 1μΩ messen. Das
Prinzip der Thomson-Brücke besteht in der Trennung der Messwiderstände, die von einem
relativ großen Strom durchflossen werden und einer hochohmigen Messschaltung
(Bild 2.6).
Damit folgt für den unbekannten Widerstand
R3 = R4
4.2
α .
1−α
Hochschule Bremerhaven --- IAE
(2.5)
Die Widerstände R1 und R2 sind als Potentiometer ausgeführt, d.h. es gilt
R 1 = αR pot ,
31
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
Thomson-Brücke
RZ 1
(2.7)
Messschaltung für Dehnungs-Messstreifen
(Ausschlagverfahren)
IR
IM
I R, I 1 ≪ I M
Sogenannte DMS werden auf “Biegebalken” aufgeklebt (s. Bild 2.5).
DMS 1 = R1
U1
R3
R1
U0
V
DMS 2 = R2
Bild 2.5:
R2
Dehnungs-Messstreifen
Bei Biegung des Balkens wird DMS1 gestaucht (der Widerstand sinkt) und DM2 wird
gedehnt (Widerstand steigt). Bilden die Widerstände der DMS die Widerstände R1 und
R2 einer Brückenschaltung, so kann die Brückenspannung UG als Messwert für das
Biegemoment verwendet werden. Es gelten folgende Beziehungen
R 1 = (1 − k)R 0 ,
R 2 = (1 + k)R 0 .
U2
I1
RZ 3
R4
UG
P1
RX
(unbekannt)
P2
WheatstoneBrücke
RN
(2.8)
Die eigentliche Messgröße ist die Biegung k. Setzt man (2.8) in (2.3) ein, so folgt
UG =
(1 + k)R 3 − (1 − k)R 4
2R 3 + R 4
U0 .
Bild 2.6:
Setzt man R3 = R4, so ergibt sich
UG = k U0 .
2
RZ 2
(2.9)
(2.10)
Die Biegung k kann also als Brückenspannung gemessen werden. Ein wesentlicher Vorteil
dieser Schaltung ist ihre Temperaturunabhängigkeit. Die Widerstandsänderungen sind
i.d.R. sehr gering und sind in der gleichen Größenordnung wie die Änderungen der
Widerstände durch Temperaturschwankungen. Haben beide DMS-Widerstände die
gleiche Temperatur, so hat die Temperatur keinen Einfluss auf die Messung.
Thomson-Messbrücke
Ziel ist die Elimination der Einflüsse der unbekannten Widerstände (RZ1, RZ2 und RZ3)
in den Messleitungen. Die Berechnung der Thomson-Brücke ist sehr aufwendig. Die
Beziehungen werden jedoch übersichtlich, wenn nur der abgeglichenen Zustand betrachtet
wird (UG = 0).
Die Spannungen U1 und U2 müssen links und rechts vom Voltmeter identisch sein. Man
erhält für
U 1 = R 1IR = R XI M + R 3I 1
(2.11)
32
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 4
4.4
und für
(2.12)
U 2 = R 2I R = R NI M + R 4I 1 .
Wir lösen beide Gleichungen nach den Spannungsabfällen
"
R XI M = R1I R − R 3I1 ,
(2.13)
R NI M = R 2I R − R 4I 1 .
(2.14)
auf. Setzen wir
R
R1
= 3
R2
R4
(2.15)
voraus, so können wir (2.11) und (2.12) in folgender Form schreiben
R XI M = R1I R − R 4
R1
I ,
R2 1
(2.16)
R NI M = R 2I R − R 3
R2
I .
R1 1
(2.17)
33
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Bestimmung eines Widerstands mit der
Wheatstone-Messbrücke (IAE-Mess-Schaltung)
Messen Sie einen unbekannten Widerstand mit der Wheatstone-Brücke. Das
Potentiometer ist auf der Leiterplatte an den Anschlüssen ¥, ¤ und £ verfügbar.
Die Widerstände RX (unbekannt) und RN können eingesteckt werden und
benötigen keine zusätzlichen Verbindungen.
RN
= _________________________
Potentiometerstellung α
= _________________________
RX (aus α berechnet)
= _________________________
RX (mit Multimeter)
= _________________________
Dividieren wir beide Gleichungen durcheinander, so ergibt sich
4.5
R
R
4
R 1I R − R 4 R 1 I 1
R I R − R2 I 1
RX
2
=
= 1
.
R
R
RN
R2 I − 3 I
R 2I R − R 3 R 2 I 1
R
R 1
1
(2.18)
1
"
Aus (2.15) folgt aber auch
R
R4
= 3 ,
R2
R1
RX
Bestimmung eines Widerstands mit der
Wheatstone-Messbrücke (industrielle Messbrücke)
Messen Sie einen unbekannten Widerstand mit der Wheatstone-Messbrücke.
(Wheatstone)
= _________________________
(2.19)
und somit einfach
R
RX
= 1 .
RN
R2
4.6
(2.20)
Der Einfluss der Zuleitungswiderstände ist somit aus dem Abgleichbedingungen
verschwunden. Die vollständigen Abgleichbedingungen lauten somit
R
R
RX
= 1= 3 .
RN
R2
R4
"
RX
(2.21)
"
Bestimmung eines kleinen Widerstands mit der
Thomson-Messbrücke (industrielle Messbrücke)
Messen Sie den gleichen Widerstand mit der Thomson-Messbrücke.
(Thomson)
= _________________________
Erklären Sie die unterschiedlichen Ergebnisse.
Man benötigt folglich zwei präzise Potentiometer, mit denen man die Verhältnisse R1 / R2
als auch R3 / R4 gleichartig verändert. In der Praxis liest man den Faktor α von den
Potentiometern ab und erhält
RX = RN
α .
1−α
(2.22)
:::
34
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 5
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Idee
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
35
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
Datum:
1.
Schaltplan
(schematic diagram)
2.
Simulation
3.
Entflechtung
(PCB Layout)
4.
Prototyp
5.
Serienfertigung
Matrikelnummer
1.
2.
3.
Multisim,
Saber,
OrCad,
Cadence
4.
5.
Testat ACHTUNG: Abgabe der Schaltpläne erforderlich! *
"
5
* Tragen Sie im Title-Block (s. Text) der Schaltung
Ihren Namen ein. Die funktionierende Schaltung mit
Ihrem Namen gilt als Nachweis der erfolgreichen
Teilnahme.
Einführung in Elektronik-CAD (ECAD)
Die Entwicklung elektronischer Schaltungen ist ohne ECAD heute undenkbar. Alle
Schritte von der Idee bis zur fertigen elektronisches Leiterplatte wird mit dem Computer
begleitet. In Verbindung mit dem Internet hat der Entwickler Zugriff auf die Daten von
ca. 12 Millionen elektronischer Bauteile.
Der Einsatz von ECAD-Werkzeugen hat den Entwurf elektronischer Schaltungen
revolutioniert. Sowohl Prototypen als auch die Produktion neuer elektronischer Geräte
kann durch ECAD nun in sehr kurzer Zeit erfolgen. Bereits in der Entwurfsphase lassen
sich Fehler mit Hilfe der Simulation finden.
Der CAD-Prozess vollzieht sich in den Schritten in Bild 2.7.
Bild 2.7:
Entwurfsprozess
Die einzelnen Schritte des Entwurfsprozesses werden in der Regel nicht geradlinig
durchlaufen. Vielmehr verläuft der Prozess iterativ, wenn in einem Schritt ein Fehler
auftritt. Dann muss zu einem früheren Entwurfsschritt zurückgekehrt werden. Je mehr
Stufen man zurückgeht um den Fehler zu korrigieren, desto teurer wird der gesamt Entwurf
(abgesehen vom Zeitverlust).
Besondere Bedeutung haben deshalb die ersten beiden Stufen, die mit der CAD-Software
Multisimt bearbeitet werden. Multisim ist Marktführer in den USA im Bereich ECAD
und bietet Schnittstellen zu Layout-Programmen, damit die Daten (=Netzliste) in weiteren
Schritten der Entwurfskette übernommen werden können.
5.1
ECAD-Software Multisim
Multisim ermöglicht die grafische Eingabe von Schaltungen, die Simulation und die
Erzeugung von Modellen für analoge (Spice) und digitale (VHDL) Bauelemente. Die
Modellierung der gebräuchlichen Bauelement hat der Hersteller Electronics Workbencht
bereits übernommen. Diese Bauelemente können aus der mitgelieferten Bauelemente-Bi-
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
36
Hochschule Bremerhaven --- IAE
37
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
bliothek verwendet werden. Fehlende Bauelemente lassen sich über das Internet (während
der Übung nicht verfügbar) in die Datenbank einfügen.
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Entwurfsphase, wenn noch nicht feststeht, welche Bauelemente eingesetzt werden.
Man wählt später dann diejenigen Bauelemente aus, die den virtuelle Bauelementen
möglichst gut entsprechen.
S
Am rechten Rand sind “Messinstrumente” (Multimeter, Oszilloskope, Funktionsgenerator etc.) verfügbar, die für Anzeige der Ergebnisse einer Simulation benötigt werden.
Mit Multisim lässt sich also ähnlich arbeiten wie mit den aus dem Labor bekannten
Messinstrumenten.
S
Die zentrale Fläche dient zum Zeichnen des Schaltplans und zum Anschluss der
Messinstrumente.
S
Der untere Rand wird gewöhnlich nicht verwendet. Wie in Bild 2.8 gezeigt, kann hier
jedoch eine Tabelle der verwendeten Bauelementen eingeblendet werden.
5.2
Analyse von Widerstandsnetzwerken
Die folgenden Widerstandsnetzwerke sollen mit der ECAD-Software Multisim sowie
durch praktische Messungen im Labor analysiert werden. Eine dieser Schaltungen soll von
der Laborgruppe untersucht werden.
R2
220Ω
R1
100Ω
R4
330Ω
U0
12V
R8
470Ω
Bild 2.8:
Multisim 7
Die Bedienoberfläche von Multisim 7 zeigt Bild 2.8. Da das Aussehen konfigurierbar ist,
kann das Aussehen von Multisim variieren. Die prinzipielle Anordnung der
Bedienoberfläche bleibt jedoch bei allen Konfigurationen erhalten.
S
Am oberen Rand befinden sich die Menüleiste, über die Multisim gesteuert wird sowie
die Schaltflächen, die häufig benötigte Befehle leichter zugänglich macht.
S
Darunter bzw. häufig auf der linken Seite können auf die Bauelemente aus der
Bibliothek zugegriffen werden.
Die blauen Felder kennzeichnen “virtuelle” Bauelemente, die grau unterlegten Felder
enthalten physikalisch existierende Bauelemente. Die Daten der virtuellen Bauelemente können frei verändert werden. Sie eignen sich also ganz besonders in der ersten
Bild 2.9:
Widerstandsnetzwerk 1
R7
750Ω
R3
560Ω
R5
680Ω
R6
390Ω
Ux = ?
38
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
R1
100Ω
Ux = ?
R3
560Ω
R1
100Ω
R5
680Ω
U0
18V
R3
560Ω
R6
390Ω
R7
750Ω
R8
470Ω
R8
470Ω
Ux = ?
Bild 2.10:
R7
750Ω
Widerstandsnetzwerk 2
Bild 2.12:
R8
470Ω
R1
100Ω
R3
560Ω
R4
330Ω
Ux = ?
Bild 2.11:
Hochschule Bremerhaven --- IAE
R5
680Ω
R2
220Ω
R4
330Ω
39
R6
390Ω
Widerstandsnetzwerk 3
R7
750Ω
U0
24V
R2
220Ω
R5
680Ω
Widerstandsnetzwerk 4
R6
390Ω
R2
220Ω
U0
14V
R4
330Ω
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
R5
680Ω
40
Hochschule Bremerhaven --- IAE
41
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
R3
560Ω
R2
220Ω
R1
100Ω
R6
390Ω
R7
750Ω
Ux = ?
R6
390Ω
R7
750Ω
R4
330Ω
R8
470Ω
U0
15V
R3
560Ω
R1
100Ω
R5
680Ω
Ux = ?
U0
7V
R2
220Ω
Bild 2.13:
Hochschule Bremerhaven --- IAE
R8
470Ω
R4
330Ω
Widerstandsnetzwerk 5
Bild 2.14:
Widerstandsnetzwerk 6
" Durch Simulation ist die unbekannte Spannung Ux zu ermitteln (Voltmeter).
Zum Eingeben der Schaltung gehen Sie wie folgt vor:
S
Starten Sie Multisim
S
Place -> Title Block...
S
Programme\Multisim7\Titleblocks
S
Auswählen iae.tb7 ---> ÷ffnen
S
Platzieren Sie den “Title Block” in der unteren rechten Ecke.
S
Mit rechter Maustaste auswählen ---> Modify Title Block Data... auswählen.
S
Tragen Sie hinter Title: Widerstandsnetzwerk ein.
S
Tragen Sie hinter Description: alle Namen der Gruppe ein.
S
Klicken Sie auf OK.
S
Speichern Sie die Schaltung unter dem Namen Winetw ab.
S
Gelegentliches Betätigen der “Speichern”-Schaltfläche (Disketten-Symbol) schützt
vor Datenverlust.
S
Wählen Sie aus der “virtuellen” Bauelemente-Bibliothek (blaue Kästchen links) alle
Bauelemente der Schaltung aus und platzieren Sie diese auf der Zeichnung.
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
42
Hochschule Bremerhaven --- IAE
S
Verbinden Sie die Bauelemente. Verbinden (wiring) erfolgt durch Anklicken der zu
verbindenden Anschlüsse von Bauelementen.
S
Die Spannungsquelle findet sich in der Bauelemente-Bibliothek unter dem Namen
DC Voltage Source.
S
Vergessen Sie nicht gelegentliches Speichern.
S
Platzieren Sie aus der rechten Leiste ein Voltmeter an der entsprechenden Stelle.
S
Simulieren (Schalter in der oberen Schaltfläche) Sie de Schaltung.
S
Sie können keine Werte ändern, wenn der Simulator läuft. Schalten Sie zuvor den
Simulator (Schalter-Symbol) wieder aus.
Labor EPML/MAR --- Versuch 5
43
Ux = ____________________ V .
S
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer ersten Schaltung!
" Bestimmen Sie mit Multisim den Gesamtwiderstand der Schaltung. Die
Spannungsquelle ist dabei durch ein Ohmmeter zu ersetzen.
" Zeichnen Sie einen vollständigen Baum (VB) in Ihr Netzwerk.
" Zeichnen Sie alle unabhängigen Maschen des Netzwerks ein.
:::
Hochschule Bremerhaven --- IAE
44
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
Hochschule Bremerhaven --- IAE
"
Versuch 6
R=
Als Frequenz sollte etwa der Wert
f0 =
Datum:
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
C=
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
45
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
Matrikelnummer
1
2πRC
(2.26)
eingestellt werden
1.
"
f0 =
2.
3.
4.
Messpunkt ¡
5.
I
Messpunkt ©
UC
Testat:
C = ???F
U0 = U0
6
Messung von Wechselstrom und
Zeigerdarstellung
Für die nachfolgende Schaltung soll das Zeigerdiagramm durch Messungen mit dem
Oszilloskop und dem Multimeter ermittelt werden.
Für die Berechnung der Real-/Imaginärteile oder der Beträgen/Phasen werden die
Formeln
e jÔ = cos(Ô) + j sin(Ô)
(2.23)
X = |X| = Re 2{X} + Im 2{X} ,
(2.24)
und
Im{X}
Re

{X}
Ô = arctan
(2.25)
Bild 2.15:
UR
R = ???Ω
Messschaltung
Über den Messpunkt ¡ kann die Versorgungsspannung gemessen werden. Messpunkt ©
liefert die Spannung am Widerstand (gegen Masse). Diese Spannung kann zur
Strommessung herangezogen werden, da Spannung UR und der Strom I proportional sind.
Durch Differenzmessung ¡ - © lässt sich die Spannung am Kondensator messen. Zur
potenzialfreien Messung kann auch ein Multimeter herangezogen werden, das jedoch bei
hohen Frequenzen prinzipbedingt nicht mehr fehlerfrei messen kann.
Der Zeiger U0 = U0 ist reell (willkürliche Festlegung).
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger UR .
benötigt.
UR (Betrag:
Die Wahl von Widerstand und Kondensator ist weitgehend beliebig.
UR (Phase):
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
46
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
47
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Im
Re { UR }:
Im { UR }:
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger I.
I (Betrag:
I (Phase):
Re { I }:
Re
Im { I }:
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger UC .
UC (Betrag:
UC (Phase):
Re { UC }:
Im { UC }:
"
"
Starten Sie das Programm et2l2.exe (W32 console application, auf der
Homepage “ET2”). Vergleichen Sie die berechneten Werte mit den von Ihnen
gemessene Größen. Tragen Sie die berechneten Werte hinter die gemessenen
Werte ein Y.
Zeichnen Sie bei hinreichender Übereinstimmung der Werte das Zeigerdiagramm.
"
Verdoppeln Sie nun die Frequenz f.
f0_neu =
Die Messungen sollen mit der veränderten Frequenz wiederholt werden.
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger I.
I (Betrag:
I (Phase):
Re { I }:
Im { I }:
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger UR .
UR (Betrag:
UR (Phase):
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
48
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 6
49
Re { UR }:
Im { UR }:
"
Bestimmen Sie durch Messungen den Zeiger UC .
UC (Betrag:
UC (Phase):
Re { UC }:
Im { UC }:
"
Starten Sie das Programm et2l2.exe (W32 console application, auf der
Homepage “ET2”). Vergleichen Sie die berechneten Werte mit den von Ihnen
gemessene Größen. Tragen Sie die berechneten Werte hinter die gemessenen
Werte ein Y.
"
Zeichnen Sie bei hinreichender Übereinstimmung der Werte das Zeigerdiagramm.
Im
Re
:::
Hochschule Bremerhaven --- IAE
50
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
Hochschule Bremerhaven --- IAE
51
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
I
Versuch 7
11
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
Name
UL
Messpunkte
Oszilloskop
Datum:
17
Matrikelnummer
U0 = U0
1.
UC
14
(Funktionsgenerator)
2.
¥
3.
UR
4.
5.
¦
Testat:
Bild 2.16:
"
7
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Messung und Konstruktion von Zeigern bei der
RLC-Schaltung
Der Versuch ist die logische Fortsetzung von Versuch 2, indem die Messung von Zeigern
auf Schaltungen mit Spulen (Induktivitäten) erweitert wird.
RLC-Schaltung
Messen Sie den Widerstand R und den Widerstand der Spule RL mit dem
Ohmmeter
R=
RL =
"
Für die nachfolgende Schaltung aus Widerstand R, Kondensator C und Spule L soll das
Zeigerdiagramm durch Messungen mit dem Oszilloskop und dem Multimeter ermittelt
werden.
Messen Sie die Induktivität der Spule oder lesen Sie den Wert vom Bauelement
ab
L=
"
Messen Sie die Kapazität des Kondensators oder lesen Sie den Wert vom
Bauelement ab
C=
"
Berechnen Sie die Frequenz
f0 = 1
2π
LC1 =
(2.27)
52
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
Diese Frequenz wird Resonanzfrequenz
Gesamtwiderstand der Schaltung minimal.
"
Hochschule Bremerhaven --- IAE
UR
UR
^
u
0 = 7V
f = 0.5 f0 = _____________
Ô(UR )
UC
Ô(UC )
Ô(UR )
53
Hochschule Bremerhaven --- IAE
genannt. Bei Dieser Frequenz wird der
Nehmen Sie für drei charakteristische Frequenzen die folgenden Werte auf (am
Funktionsgenerator stellen Sie einen Scheitelwert der Spannung
ein):
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
f = f0 = _____________
UC
Ô(UC )
Re{UR }
f = 0.5 f0 = _____________
Im{UR }
Re{UC }
Im{UC }
Re{UL }
Im{UL }
Im
UL
Ô(UL )
UL
Ô(UL )
Re
UR
"
Ô(UR )
f = 2 f0 = _____________
UC
Ô(UC )
UL
Ô(UL )
Zeichnen Sie die Zeigerdiagramme für die drei Fälle
Bild 2.17:
Zeigerdiagramm für f = 0.5 f0
54
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
Re{UR }
Im{UR }
f = f0 = _____________
Re{UC }
Im{UC }
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Re{UL }
Im{UL }
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
Re{UR }
Im
Zeigerdiagramm für f = f0
Hochschule Bremerhaven --- IAE
f = 2 f0 = _____________
Im{UR }
Re{UC }
Im{UC }
Re{UL }
Im{UL }
Im
Re
Bild 2.18:
55
Re
Bild 2.19:
Zeigerdiagramm für f = 2 f0
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
Bild 2.20:
56
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 7
57
Programm Et2L3 zur Bestimmung der Zeiger
(wird als URL im Browser aufgerufen)
:::
Hochschule Bremerhaven --- IAE
58
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
(2.31)
Die Multiplikation von Zähler und Nenner in (2.31) führt auf
Datum:
S=−
Matrikelnummer
j 2
I = P + jQ = jQ .
ωC
(2.32)
Der Kondensator verursacht also lediglich (negative, d.h. kapazitive) Blindleistung
1.
2
Q=− I
ωC
2.
(2.33)
und keine Wirkleistung.
3.
Auch ideale Induktivitäten verursachen ausschließlich Wirkleistung. Reale Induktivitäten
besitzen jedoch immer auch einen ohmschen Widerstand benötigen somit ebenfalls
Wirkleistung.
4.
5.
Testat:
8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
S = U I *= ZCI I *= 1 I 2 .
jωC
Versuchsprotokoll
Name
59
bewährt. Aufgrund dieser Definition wird induktive Blindleistung positiv gezählt und
kapazitive Blindleistung ist negativ. Beispielsweise gilt für den Kondensator
Versuch 8
Teilnehmer:
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Messgeräte
8.1.1
Scheinleistung
Die Scheinleistung ist das Produkt der Effektivwerte. Effektivwerte für Strom und
Spannung lassen sich sehr genau mit Multimetern messen. Die Fehler durch den
Messvorgang selbst sind vernachlässigbar.
Leistungsmessung: Schein-, Wirk- und
Blindleistung
Bei Wechselströmen kann neben der Wirkleistung auch Blindleistung aufgrund von
Induktivitäten und Kapazitäten auftreten. Ist Blindleistung vorhanden, so ergibt das
Produkt der Effektivwerte von Strom und Spannung nicht die Wirkleistung sondern die
Scheinleistung
S = U eff I eff .
8.1
(2.28)
Die Scheinleistung teilt sich auf in Wirk- und Blindleistung gemäß
8.1.2
Wirkleistung
Die Messung von Wirkleistung erfordert ein spezielles Wattmeter, das nicht nur die
Amplituden, sondern auch die Phasenbeziehung von Strom und Spannung berücksichtigt.
Ein Wattmeter misst sowohl Strom als auch Spannung, die auf ein multiplizierendes
Messwerk gegeben werden. Im Fall eines mechanischen Drehspulinstrumentes sorgt die
Trägheit des Messwerks für eine exakte Mittelwertbildung.
d.h. es genügt prinzipiell, nur zwei Leistungen zu messen, um alle Leistungsformen
bestimmen zu können.
Elektronische Messinstrumente berechnen die Wirkleistung durch numerische Multiplikation und Mittelwertbildung über eine Periode der Schwingung. Viele billige
Messinstrumente funktionieren nur mit sinusförmigen Strömen und Spannungen und auch
nur in einem eingeschränkten Frequenzbereich um 50Hz.
In der Elektrotechnik hat sich die kompakte Darstellung der komplexen Scheinleistung
8.1.3
S = P 2 + Q 2 ,
S = P + jQ = U I * .
(2.29)
(2.30)
Blindleistung
Die Blindleistung folgt bei bekannter Schein- und Wirkleistung zu
60
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
|Q| = S 2 − P 2 .
W
U~
(Trafo)
Wirk- Blind und Scheinleistung lassen sich auch mit dem Oszilloskop bestimmen. Hierzu
werden die Amplituden von Strom und Spannung sowie die Phasenverschiebung gemessen.
Es ergibt sich für die einzelnen Leistungen
8.2
^
^
^
S= u i =ui ,
2 2
2
(2.35)
P = S cos Ô ,
(2.36)
Q = S sin Ô .
(2.37)
Bild 2.23:
Z
Spannungsrichtige Wirkleistungsmessung an einer Impedanz Z
W
U~
(Trafo)
Z
Messfehler
Beim Anschluss eines analogen Wattmeters kann “spannungs-” oder “stromrichtig”
gemessen werden. Gleiches gilt für die Messung der Effektivwerte von Spannung und
Strom.
Bild 2.24:
"
A
Z
V
Messungen
Bestimmen Sie für folgende Schaltungen jeweils Schein-, Wirk- und Blindleistung mit
(a)
Multimeter, Wattmeter
(b)
Oszilloskop
8.4
Spannungsrichtige Messung an einer Impedanz Z
Stromrichtige Wirkleistungsmessung an einer Impedanz Z
Erläutern Sie die Messfehler bei den einzelnen Schaltungsvarianten.
8.3
U~
(Trafo)
Bild 2.21:
Hochschule Bremerhaven --- IAE
(2.34)
Elektronische Messgeräte können die Blindleistung direkt anzeigen.
^
61
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Induktivität
A
U~
(Trafo)
V
U~
(Trafo)
Z
Bild 2.25:
Bild 2.22:
Stromrichtige Messung an einer Impedanz Z
Auch die Messung der Wirkleistung mit einem Wattmeter kann spannungs- oder
stromrichtig erfolgen.
L
Induktivität mit ohmschen Anteil
(a) Messung mit Multimeter, Wattmeter
L
R
62
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
63
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
(a) Messung mit Multimeter, Wattmeter
U
I
S
P
Q
(b) Messung mit Oszilloskop
(b) Messung mit Oszilloskop
u^
i^
Ô
S
P
Q
u^
i^
Ô
S
P
Q
L
U~
(Trafo)
Bild 2.27:
U~
(Trafo)
Bild 2.26:
Ohmsch-induktive Impedanz
(a) Messung mit Multimeter, Wattmeter
C
Kapazität
(a) Messung mit Multimeter, Wattmeter
C
U
I
S
P
Q
R
L
R
U
I
S
P
Q
(b) Messung mit Oszilloskop
u^
i^
64
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 8
(b) Messung mit Oszilloskop
65
(b) Messung mit Oszilloskop
P
Q
Ô
S
P
Q
Notizen:
C
U~
(Trafo)
Bild 2.28:
R
Ohmsch-kapazitive Impedanz
(a) Messung mit Multimeter, Wattmeter
C
R
U
I
S
P
Q
(b) Messung mit Oszilloskop
u^
i^
Ô
S
Hochschule Bremerhaven --- IAE
:::
66
Labor EPML/MAR --- Versuch 9
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 9
Versuchsprotokoll
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
weiß
9
Gezeigt ist die übliche 4-Ring-Kodierung. Erst ab der E48-Reihe wird ein fünfter Ring
zur Kodierung der dritten Stelle benötigt. Zusätzlich zu den angegebenen Farbkennzeichungen kann der Tolranzring rot (=2%), braun (=1%), gold (=5%) oder silber (10%)
ausgeführt sein. Bei fehlendem Toleranzring beträgt die Wertetoleranz 20% vom
Nennwert.
Versuch 9
Teilnehmer:
67
Datum:
Matrikelnummer
1.
1. Ring: 1. Ziffer
2. Ring: 2. Ziffer
2.
3.
4. Ring: Toleranz (etwas abgesetzt
von den ersten 3 Ringen)
3. Ring: Multiplikator (Anzahl der Nullen)
4.
5.
Testat:
9
Dioden
Die Kathode der Dioden ist gewöhnlich durch einen Ring gekennzeichnet.
S
Kondensatoren
Kondensatoren sind als gepolte oder ungepolte Versionen erhältlich. Kondensatoren
mit Kapazitätswerten > 1μF sind in der Regel gepolt (Elektrolyt- oder Tantal-Kondensatoren). Häufig ist der Plus-Pol gekennzeichnet. Das Verpolen dieser Kondensatoren
kann zur Explosion des Kondensators führen!!!
Diodenkennlinie und Gleichrichterschaltungen
Alle für die Versuche benötigten elektronischen Bauteile befinden sich auf Leiterplatten;
die zur Messung notwendigen Anschlüsse sind über 4mm-Buchsen (“Bananen-Buchsen”)
an den Seiten verfügbar. Die Verbindungen lassen sich auf der Rückseite der Leiterplatte
leicht verfolgen.
Die verwendeten Bauelemente sind:
S
S
Widerstände
Der Widerstandswert ist farbkodiert; den Farben werden folgende Ziffern zugeordnet:
schwarz
0
braun
1
rot
2
orange
3
gelb
4
grün
5
blau
6
violett
7
grau
8
9.1
Funktionsprüfung mit Multimeter
Überprüfen Sie die Funktion einer Diode mit einem modernen Multimeter.
Notieren Sie folgende Kenngrößen:
" Flussspannung: ____________________________
" Sperrwiderstand: __________________________
9.2
"
Aufnahme der Kennlinie (Durchlassrichtung) der
Diode BY251
Messen Sie die Durchlasskennlinie einer Leistungsdiode mit folgender Schaltung:
68
Labor EPML/MAR --- Versuch 9
A
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Spannungsquelle
(variabel)
Bild 1.8:
9.3
100Ω
V
69
Labor EPML/MAR --- Versuch 9
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Gleichrichterschaltung
Die folgende Schaltung dient zur Erzeugung einer Gleichspannung (DC) aus einer
Wechselspannung (AC). Die Gleichspannung ist allerdings nicht perfekt, sondern besitzt
eine “Welligkeit”, die von den Bauelementen und von der Belastung der Schaltung durch
Verbraucher abhängt.
Schaltung zur Aufnahme der der Kennlinie einer Diode
Spannungsquelle
~
(AC)
Verändern Sie den Strom im Bereich von 0...100mA.
Strom I [mA]
Spannung U [mV]
Bild 1.9:
68K
Gleichrichterschaltung
"
Oszillografieren Sie die Ausgangsspannung der Schaltung. Diskutieren Sie den
Verlauf.
"
Erweitern Sie die Schaltung aus Bild 1.9 mit folgenden Bauelementen (s. Bild
1.10).
D1
Spannungsquelle
~
(AC)
220
R1
68K
C1
10μF
Board 1
Bild 1.10:
"
Zeichnen Sie die Durchlasskennlinie I = f(U).
"
Vergleichen Sie die gemessene Durchlasskennlinie mit den Daten der Diode
BY251 (s. Anhang).
Gleichrichterschaltung
"
Erläutern Sie die Schaltung.
"
Erklären Sie den Verlauf der Spannung für
a)
Geänderte Frequenzen,
b)
Änderung des Lastwiderstands P1.
:::
R2
100K
P1
Board 2
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
70
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Die Schaltung bezeichnet man als “Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung”. Der
Emitter ist nicht direkt mit dem Bezugspotential verbunden, sonder über den
Widerstand RE . Der Emitterwiderstand RE ist dabei kleiner als der Kollektorwiderstand RC .
Versuchsprotokoll
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
¤ (Ausgang): An diesem Punkt kann die verstärkte Eingangsspannung
gemessen werden.
Versuch 10
Teilnehmer:
71
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
Datum:
UB 0
Matrikelnummer
+15V
¢
1.
2.
3.
Eingang
(AC)
4.
5.
©
IC
RB
RC
100kΩ
6,8kΩ
CB
BC547
0,47μF
IB
Ausgang
UCE
£
¤
RE
Testat:
1,5kΩ
¡
10
Transistorverstärker
Gnd
Bild 2.29:
Für die Versuchsdurchführung steht folgende Verstärkerschaltung zur Verfügung. Der
Anschluss ¡ ist die Masse, d.h. er bildet das Bezugspotential der Schaltung. Alle
Spannungen werden gegenüber diesem Punkt gemessen. Der Masseanschluss des
Oszilloskops sowie der Minuspol der Spannungs- bzw. Stromquellen sind mit diesem Punkt
zu verbinden. Der Anschluss © kann mit einer konstanten Spannung von +15V verbunden
werden. Durch ein Amperemeter in der Zuleitung zum Anschluss © lässt sich der
Kollektorstrom IC messen.
Die übrigen Anschlüsse haben folgende Funktion:
Spannung zur Einstellung des Basisstroms bzw. des Arbeitspunkts
¢ (UB0):
der Schaltung. In der Zuleitung kann der Basisstrom IB gemessen
werden.
£ (Eingang AC): Eingang für eine Wechselspannungsquelle. Der Kondensator
dient zur Entkopplung des Eingangs von der Arbeitspunkteinstellung
über ¢. Eine angeschlossene Wechselspannungsquelle
(Funktionsgenerator) hat dann keinen Einfluss mehr auf die
Einstellung des Arbeitspunkts.
Verstärkerschaltung mit NPN-Bipolartransistor
Alle zur Messung notwendigen Anschlüsse sind über 4mm-Buchsen (“Bananen-Buchsen”)
an den Seiten verfügbar. Die Verbindungen lassen sich auf der Rückseite der Leiterplatte
verfolgen.
10.1
Messung der statischen Stromverstärkung B
B
"
Messen Sie statische Stromverstärkung
Basisstroms
"
Verändern Sie den Strom IB im Bereich von 0...10μA.
IB [μA]
IC [mA]
für verschiedene Werte des
B (Stromverstärkung)
72
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
IB [μA]
IC [mA]
Hochschule Bremerhaven --- IAE
73
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
Hochschule Bremerhaven --- IAE
IC
IB
B (Stromverstärkung)
rBE
rCE
βIBE
RB
RC
U1
Bild 2.30:
U2
RE
Verstärkerschaltung mit Transistor-ESB
Man erkennt, dass RB keinen Einfluss auf die Spannungsverstärkung hat. Der
Widerstand RB bestimmt jedoch den Eingangswiderstand der Schaltung.
IC
IB
rBE
βIBE
RC
"
Zeichnen Sie die Stromverstärkung B als Funktion des Kollektorstroms B = f(IC ).
10.2
Erklären Sie, warum 1mA ein günstiger Arbeitspunkt ist (Hinweis: Spannung am
Kollektor).
10.2.1
IE = IB + IC
RE
U2
Transistorverstärker
Die Schaltung gemäß Bild 2.29 soll nun zur Spannungsverstärkung eingesetzt werden.
Stellen Sie einen Kollektorstrom von 1mA ein.
"
U1
Analyse der Schaltung
Zuvor soll die Verstärkung berechnet werden. Hierzu ist der Transistor durch ein
geeignetes Ersatzschaltbild zu ersetzen. Die Analyse des entstehenden Netzwerks kann mit
den bekannten Methoden (Maschen- und Knotengleichungen) erfolgen. Der Transistor
wird durch das vereinfachte Ersatzschaltbild mit stromgesteuerter Stromquelle ersetzt. Da
nur die Abweichungen vom Arbeitspunkt interessieren (Kleinsignalverhalten), dürfen alle
Punkte mit konstantem Potenzial zusammengefasst werden (in diesem Fall Masse, UB0 und
+15V). Weiterhin sind Kondensatoren für Signale hinreichend hoher Frequenz
wirkungslos. Man erhält die Schaltung in Bild 2.30.
Bild 2.31:
Verstärkerschaltung mit rCE → ∞
Der Emitterstrom ist die Summe aus Basis- und Kollektorstrom
I E = I B + I C = I B + βI B = (1 + β)I B .
(2.38)
Aus der linken Masche erhält man
r BEI B + R E(1 + β)I B − U 1 = 0 .
(2.39)
Auflösen nach IB führt auf
IB =
U1
.
r BE + (1 + β)R E
(2.40)
Der differenzielle Basiswiderstand ist nicht bekannt. Aufgrund der hohen Stromverstärkung β kann er jedoch gegenüber dem Term (1+β)RC vernachlässigt werden
74
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
IB ≈
Hochschule Bremerhaven --- IAE
U1
.
(1 + β)R E
(2.41)
Die Spannung U2 hängt nur vom Kollektorstrom ab
(2.42)
U 2 = − R C IC = − R C β IB .
Setzen wir (2.41) in (2.42) ein, so folgt
U 2 = − R C IC = −
β RC
U .
(1 + β)R E 1
(2.43)
Bei dem von uns verwendeten Transistor ist β > 100, d.h. β ≫ 1. Damit wird die
Verstärkung
A :=
β RC
R
U2
=−
≈− C
U1
RE
(1 + β)R E
(2.44)
im wesentlichen durch das Verhältnis der Widerstände bestimmt.
"
Wie groß ist die Verstärkung mit den verwendeten Bauelementen?
"
Wie kommt das negative Vorzeichen in (2.44) zustande?
"
Oszillografieren Sie die Ein- Ausgangsspannung der Schaltung. Diskutieren Sie
den Verlauf. Aus Eingangsspannung wählen Sie ein Sinussignal mit einem
Scheitelwert von ca. 1V.
"
Verändern Sie Frequenz, Siganalform (z.B. Dreieckfunktion) und Amplitude.
Erläutern Sie die Ergebnisse.
Raum für Diagramme:
:::
Labor EPML/MAR --- Versuch 10
75
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
76
Hochschule Bremerhaven --- IAE
+
Versuchsprotokoll
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Sensoren mit geringer Strombelastbarkeit). Die Phase wird nicht verändert; allerdings sind
nur Verstärkungen ≥ 1 zu verwirklichen.
Versuch 11
Teilnehmer:
77
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
u1
Datum:
---
u2
R1 = 15kΩ
Matrikelnummer
1.
2.
u1
R2 = 10kΩ
3.
4.
5.
Bild 2.32:
Testat:
Der Eingang ist mit dem positiven Anschluss des Operationsverstärkers verbunden. Damit
arbeitet die Schaltung in Bild 2.32 als nicht-invertierender Verstärker. Da der Ausgang auf
den negativen Anschluss zurückgeführt wird, spricht man von einem Betrieb in
Gegenkopplung. Durch die virtuelle Masse liegt die Eingangsspannung u1 an dem
Widerstand R2. Die Ausgangsspannung u2 liegt an beiden Widerständen. Gleichzeitig
bilden R1 und R2 einen unbelasteten Spannungsteiler
11
Operationsverstärker
Die die in diesem Versuch benötigten Schaltungen sind auf einem Experimentalboard
aufzubauen. Es stehen also keine fertig verdrahteten Schaltungen zur Verfügung, sondern
die jeweilige Schaltung kann durch Bauelemente auf Trägern und Steckbrücken
(“Jumper”) auf einem Rasterfeld erzeugt werden. Es stehen 4 Operationsverstärker zur
Verfügung, die jedoch schon mit den Versorgungsspannungen (±15V) verbunden sind.
Hinweis: Die Werte aller Bauelemente sind beispielhaft angegeben. Berechnen Sie
jeweils die Schaltung mit den von Ihnen gewählten Werten.
Die Widerstände müssen im Bereich von 4,7kΩ bis ca. 100kΩ liegen.
Werte der Kondensatoren sollten im μF-Bereich gewählt werden.
Nicht-invertierender Verstärker
u1 =
Nicht-invertierender Verstärker
(Elektrometerverstärker)
Die folgende Verstärkerschaltung besitzt einen nahezu unendlichen Eingangswiderstand,
belastet also vorhergehende Schaltungen nicht (z.B. zur Messung von EEG, EKG oder
(2.45)
Damit folgt die Spannungsverstärkung
R + R2
R
u
=1+ 1 .
A := u 2 = 1
R2
R2
1
(2.46)
Es lassen sich somit nur Verstärkungen verwirklichen, die ≥ 1 sind.
"
Wählen Sie zwei Widerstände und berechnen Sie zunächst die Verstärkung.
Bauen Sie die Schaltung auf und messen die Verstärkung mit dem Oszilloskop.
R1 =
11.1
R2
u .
R1 + R2 2
R2 =
Aberechnet =
Agemessen =
78
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
11.2
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Tiefpassfilter
79
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
"
Das folgende Bild zeigt ein aktives Tiefpassfilter 1. Ordnung.
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Wählen Sie Bauelemente aus, berechnen die Verstärkung Amax sowie die
Grenzfrequenz fg . Vergleichen Sie die berechneten Werte mit Messwerten vom
Oszilloskop.
R1 =
C = 470nF
R2 =
Z2
C=
R1= 10kΩ
U1
R2 = 10kΩ
Amax, berechnet =
---
Amax, gemessen =
+
fg, berechnet =
U2
fg, gemessen =
Bild 2.33:
11.3
Die (komplexe) Verstärkung ist das Verhältnis der Impedanz in der Rückführung durch die
Impedanz im Eingangszweig (in diesem Fall nur R1). Man erhält
A=−
Z2
Z
R
1
=− 2=− 2
.
Z1
R1
R 1 1 + jωR2C
Bandpass
Ein Bandpass kann mit einem OP gebildet werden, der Kondensatoren sowohl in der
Eingangsimpedanz als auch in der Rückführung enthält.
(2.47)
Für den Betrag der Verstärkung gilt
|A| =
R2
R1
1
1 + ωR2C 2
C2
.
(2.48)
C1
1
2πR 2C
Z1
R2
---
Die sogenannte Grenzfrequenz
fg =
R1
Z2
U1
(2.49)
+
U2
ist die Frequenz, bei der der Betrag der Verstärkung von
A max =
R2
R1
(2.50)
abgefallen ist.
Bandpass
Die Impedanzen Z1 sowie Z2 wurden für den Tiefpass bzw. den Hochpass bereits
berechnet
auf
A max
2
Bild 2.34:
(2.51)
Z1 =
1 + jωR 1C 1
,
jωC 1
Z2 =
R2
.
1 + jωR 2C 2
Damit erhält man für die komplexe Verstärkung
(2.52)
80
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Z2
jωR2C 1
=−
.
Z1
1 + jωR 1C11 + jωR 2C 2
A=−
(2.53)
Labor EPML/MAR --- Versuch 11
81
Agemessen (bei f = fg, max) =
Raum für Berechnungen:
Der Betrag der Verstärkung ist
|A| = A =
ωR 2C 1
1 + ωR1C12 1 + ωR2C22
.
(2.54)
Für tiefe Frequenzen ωR1C1, ωR2C2 ≪ 1 erhält man
(2.55)
A NF ≈ ωR 2C1 .
Als Grenzwert für hohe Frequenzen ωR1C1, ωR2C2 ≫ 1 entfallen die Wurzeln und es
ergibt sich
A HF ≈
ωR 2C 1
= 1
.
ωR 1C2ωR 2C 2
ωR 1C 2
(2.56)
Sowohl für niedrige als auch für hohe Frequenzen geht die Verstärkung gegen null. Das
Maximum der Verstärkung ist für R1 = R2 = R bei dem geometrischen Mittel der
Grenzfrequenzen für den Hochpass
1
2πRC 1
(2.57)
1
2πRC 2
(2.58)
f g, HP =
und den Tiefpass
f g, TP =
Die Frequenz maximaler Verstärkung ist
f g, max =
"
1
1
1 =
2πRC
2πRC
2πR C C
1
2
1
.
(2.59)
2
Wählen Sie Bauelemente aus und überprüfen Sie die Funktion des Bandpasses.
Verwenden Sie Funktionsgenerator und Oszilloskop für Ihre Messungen.
R1 = R2 = R =
C1 =
C2 =
fg, HP =
fg, TP =
fg, max =
:::
Hochschule Bremerhaven --- IAE
82
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Der Komparator ist für die Amplitude der Schwingung verantwortlich; der Integrator formt
aus einer Rechteckspannung die Dreieckfunktion. Die Spannungen des Dreieckgenerators
haben den prinzipiellen Verlauf gemäß Bild 2.36.
Versuchsprotokoll
Datum:
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Der Dreieckgenerator besteht aus zwei Schaltungsteilen (Komparator und Integrator), die
sich gegenseitig nicht beeinflussen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Transistorschaltungen, bei denen eine Belastung der vorangehenden Transistorstufe Auswirkungen auf das
Verhalten der gesamten Schaltung hat.
Versuch 12
Teilnehmer:
83
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
Matrikelnummer
U
1.
u1
u2
2.
3.
t
4.
5.
Bild 2.36:
Testat:
Zunächst werden die einzelnen Schaltungsteile erläutert.
12.1
12
Dreieckgenerator (Funktionsgenerator)
Der Funktionsgenerator besteht aus einem Komparator (mitgekoppelter OP) und einem
sogenannten Integrator, der für die Steigung der Flanken verantwortlich ist.
R2 = 15kΩ
Da der negative Anschluss mit Masse verbunden ist, erfolgt die Umschaltung immer dann,
wenn der positive Anschluss die Polarität wechselt (also von + nach --- oder umgekehrt).
Bei angenommenem idealen OPs fließ kein Strom in den OP hinein. Damit vereinfacht sich
die Bestimmung der Spannung uD (Spannung am positiven Anschluss des OP, s. Bild 2.35).
Damit kann zur Berechnung der Spannung uD der OP weggelassen werden.
---
--u1
Komparator (Schmitt-Trigger)
Dreieckgenerator
R2 = 15kΩ
R3 = 10kΩ
+
Bild 2.35:
Komparator
Der Komparator verwendet den positiven Anschluss. Der Ausgang ist ebenfalls auf den
positiven Anschluss zurückgekoppelt (= Mitkopplung). Durch die Mitkopplung kann der
Ausgang nur jeweils bei der positiven oder der negativen Maximalspannung liegen. Die
Umschaltung zwischen beiden Spannungen wird durch die Eingangsspannung bewirkt.
C = 1μF
R1 = 8,2kΩ
uD
Spannungsverlauf beim Dreieckgenerator
+
i
R1 = 8,2kΩ
+
u2
u1
uD
---
u2
Integrator
Bild 2.37:
Schaltung zur Berechnung der Spannung uD
84
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
Hochschule Bremerhaven --- IAE
12.1.1
Der Maschenumlauf (außen) liefert
u 1 − u 2 − R 1 + R 2i = 0 .
(2.60)
85
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Integrator
Der Integrator ist in folgender Schaltung isoliert gezeichnet.
i
Auflösen nach dem Strom führt auf
i=
u1 − u2
.
R1 + R2
(2.61)
i
C
R3
---
Die linke Maschengleichung lautet
u 1 − u D − R 1i = 0
(2.62)
u D = u 1 − R 1i .
(2.63)
u1
+
u2
bzw.
Nun kann der Strom durch (2.61) ersetzt werden und man erhält
C
(2.65)
du 2
=i
dt
(2.67)
u1
R
(2.68)
also auch
Den Zusammenhang zeigt das Bild 2.38.
i=−
u2
Das Minus-Zeichen entsteht aufgrund der eingezeichneten Stromrichtung. Die
Gleichungen (2.67) und (2.68) können gleichgesetzt werden
u20
u1
Bild 2.38:
(2.66)
beschrieben. Aufgrund der virtuellen Masse gilt nach Bild 2.39 sowohl
R1
u .
R2 2
R1
u
R 2 20
C du = i
dt
(2.64)
Der Nulldurchgang von uD erfolgt bei
−
Integrator
Der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung am Kondensator wird allgemein durch
R1
R2
R1
u − u 2 =
u +
u .
uD = u1 −
R1 + R2 1
R 1 + R 2 1 R 1 + R2 2
u1 = −
Bild 2.39:
R1
u
R 2 20
---u20
Ein- und Ausgangsspannung des Komparators
Der Zusammenhang in Bild 2.38 wird Hysterese genannt. Der Umschaltpunkt hängt von
der Vorgeschichte ab.
Komparatoren, bei denen unterschiedliche Schaltpunkte bestehen, heißen
Schmitt-Trigger.
C
u
du 2
=i=− 1 .
R
dt
(2.69)
Man erhält
du 2
= − 1 u1
RC
dt
(2.70)
bzw. durch Integration
t
u2 = − 1
RC
 u (τ)dτ .
1
(2.71)
0
Der Ausgang ist also das (negative) Integral der Eingangsgröße. Der Faktor RC
(Integrations-Zeitkonstante Ti ) bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die Integration
erfolgt.
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
12.1.2
86
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 12
87
Gesamte Schaltung
Der Integrator erzeugt ein rampenförmiges Signal aufgrund der konstanten Eingangsspannung uR . Dabei erhält man bei positiver Spannung eine negative Steigung der Rampe und
bei negativer Spannung entsprechend eine positive Steigung. Die Ausgangsspannung u2
ist gleichzeitig Eingangsspannung für den Komparator. Sobald u2 die Schaltschwelle des
Komparators überschreitet, erfolgt das Umschalten des Komparators und der Integrator
“läuft” in die jeweils andere Richtung.
Die Amplitude folgt aus den Schaltpunkten des Komparators
u2 = −
R1
u
R2 1
(2.72)
Die Spannung u1 beträgt in unserer Schaltung etwa ±13,5V. Der Widerstand R1 muss
unbedingt kleiner als R2 gewählt werden! Warum?
Die Periodendauer T der Schwingung hängt von dem Umschaltpunkt des Komparators
sowie von der Zeitkonstanten
(2.73)
T i = R 3C
ab. Eine genauere Analyse der Schaltung ergibt
T = 4R 3C
R1
R2
(2.74)
und damit die Frequenz
R2
.
f=1= 1
4R 3C R 1
T
"
(2.75)
Wählen Sie Bauelemente aus und berechnen Sie Amplitude und Frequenz.
Überprüfen Sie Ihre Berechnungen durch Messungen mit dem Oszilloskop.
R1 =
R2 =
R3 =
C=
Amplitudeberechnet =
Amplitudegemessen =
fberechnet =
fgemessen =
:::
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
88
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuch 13
Name
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Idee
Versuchsprotokoll
Teilnehmer:
89
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
Datum:
1.
Schaltplan
(schematic diagram)
2.
Simulation
3.
Entflechtung
(PCB Layout)
4.
Prototyp
5.
Serienfertigung
Matrikelnummer
1.
2.
3.
Multisim,
Saber,
OrCad,
Cadence
4.
5.
Testat ACHTUNG: Abgabe der Schaltpläne erforderlich! *
"
* Tragen Sie im Title-Block (s. Text) der Schaltung
Ihren Namen ein. Die funktionierende Schaltung mit
Ihrem Namen gilt als Nachweis der erfolgreichen
Teilnahme.
13
Einführung in Elektronik-CAD (ECAD)
Die Entwicklung elektronischer Schaltungen ist ohne ECAD heute undenkbar. Alle
Schritte von der Idee bis zur fertigen elektronisches Leiterplatte wird mit dem Computer
begleitet. In Verbindung mit dem Internet hat der Entwickler Zugriff auf die Daten von
ca. 12 Millionen elektronischer Bauteile.
Der Einsatz von ECAD-Werkzeugen hat den Entwurf elektronischer Schaltungen
revolutioniert. Sowohl Prototypen als auch die Produktion neuer elektronischer Geräte
kann durch ECAD nun in sehr kurzer Zeit erfolgen. Bereits in der Entwurfsphase lassen
sich Fehler mit Hilfe der Simulation finden.
Der CAD-Prozess vollzieht sich in den Schritten in Bild 2.40.
Bild 2.40:
Entwurfsprozess
Die einzelnen Schritte des Entwurfsprozesses werden in der Regel nicht geradlinig
durchlaufen. Vielmehr verläuft der Prozess iterativ, wenn in einem Schritt ein Fehler
auftritt. Dann muss zu einem früheren Entwurfsschritt zurückgekehrt werden. Je mehr
Stufen man zurückgeht um den Fehler zu korrigieren, desto teurer wird der gesamt Entwurf
(abgesehen vom Zeitverlust).
Besondere Bedeutung haben deshalb die ersten beiden Stufen, die mit der CAD-Software
Multisimt bearbeitet werden. Multisim ist Marktführer in den USA im Bereich ECAD
und bietet Schnittstellen zu Layout-Programmen, damit die Daten (=Netzliste) in weiteren
Schritten der Entwurfskette übernommen werden können.
13.1
ECAD-Software Multisim
Multisim ermöglicht die grafische Eingabe von Schaltungen, die Simulation und die
Erzeugung von Modellen für analoge (Spice) und digitale (VHDL) Bauelemente. Die
Modellierung der gebräuchlichen Bauelement hat der Hersteller Electronics Workbencht
bereits übernommen. Diese Bauelemente können aus der mitgelieferten Bauelemente-Bi-
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
90
Hochschule Bremerhaven --- IAE
91
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
bliothek verwendet werden. Fehlende Bauelemente lassen sich über das Internet (während
der Übung nicht verfügbar) in die Datenbank einfügen.
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Entwurfsphase, wenn noch nicht feststeht, welche Bauelemente eingesetzt werden.
Man wählt süäter dann diejenigen Bauelemente aus, die den virtuelle Bauelementen
möglichst gut entsprechen.
S
Am rechten Rand sind “Messinstrumente” (Multimeter, Oszilloskope, Funktionsgenerator etc.) verfügbar, die für Anzeige der Ergebnisse einer Simulation benötigt werden.
Mit Multisim lässt sich also ähnlich arbeiten wie mit den aus dem Labor bekannten
Messinstrumenten.
S
Die zentrale Fläche dient zum Zeichnen des Schaltplans und zum Anschluss der
Messinstrumente.
S
Der untere Rand wird gewöhnlich nicht verwendet. Wie in Bild 2.41 gezeigt, kann hier
jedoch eine Tabelle der verwendeten Bauelementen eingeblendet werden.
13.2
Entwurf eines Transistorverstärkers mit Multisim
Der folgende Transistorverstärker soll mit Multisim eingegeben und simuliert werden.
Dabei ist der optimale Widerstand R4 durch Simulation zu ermitteln.
15V DC
R2 = 6.8kΩ
R3 = 47kΩ
©
C1 = 100nF
¡
~
Bild 2.41:
Q1
1kHz
1V
Scheitelwert
Multisim 7
Die Bedienoberfläche von Multisim 7 zeigt Bild 2.41. Da das Aussehen konfigurierbar ist,
kann das Aussehen von Multisim variieren. Die prinzipielle Anordnung der
Bedienoberfläche bleibt jedoch bei allen Konfigurationen erhalten.
S
Am oberen Rand befinden sich die Menüleiste, über die Multisim gesteuert wird sowie
die Schaltflächen, die häufig benötigte Befehle leichter zugänglich macht.
S
Darunter bzw. häufig auf der linken Seite können auf die Bauelemente aus der
Bibliothek zugegriffen werden.
Die blauen Felder kennzeichnen “virtuelle” Bauelemente, die grau unterlegten Felder
enthalten physikalisch existierende Bauelemente. Die Daten der virtuellen Bauelemente können frei verändert werden. Sie eignen sich also ganz besonders in der ersten
R1 = 1.5kΩ
R4 = ?
Bild 2.42:
Transistorverstärker
" Durch Simulation ist derjenige Widerstand R4 zu ermitteln, der ein unverzerrtes
Ausgangssignal (Anschluss ©) erzeugt.
Zum Eingeben der Schaltung gehen Sie wie folgt vor:
S
Starten Sie Multisim
S
Place -> Title Block...
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
92
Hochschule Bremerhaven --- IAE
S
Programme\Multisim7\Titleblocks
S
Auswählen iae.tb7 ---> ÷ffnen
S
Platzieren Sie den “Title Block” in der unteren rechten Ecke.
S
Mit rechter Maustaste auswählen ---> Modify Title Block Data... auswählen.
93
Labor EPML/MAR --- Versuch 13
39k
Hochschule Bremerhaven --- IAE
©
56k
10n
¡
~
39k
150k
4.7n
56k
---
100k
---
+
S
Tragen Sie hinter Title: Transistorverstärker ein.
S
Tragen Sie hinter Description: alle Namen der Gruppe ein.
S
Klicken Sie auf OK.
S
Speichern Sie die Schaltung unter dem Namen TrVerst ab.
Bild 2.43:
S
Gelegentliches Betätigen der “Speichern”-Schaltfläche (Disketten-Symbol) schützt
vor Datenverlust.
"
S
Wählen Sie aus der “virtuellen” Bauelemente-Bibliothek (blaue Kästchen links) alle
Bauelemente der Schaltung aus und platzieren Sie diese auf der Zeichnung.
Gehen Sie dabei wie in Abschnitt 13.2 vor. Unterschiede zur Transistorschaltung:
S
Verbinden Sie die Bauelemente. Verbinden (wiring) erfolgt durch Anklicken der zu
verbindenden Anschlüsse von Bauelementen.
47n
100n
¢
+
Tiefpassfilter 4. Ordnung
Ermitteln Sie durch Simulation die Grenzfrequenz der Tiefpassschaltung aus
Bild 2.43.
S
Speichern Sie die Schaltung unter dem Namen “OpAmp”.
S
Füllen Sie den Title-Block entsprechend aus.
S
Der Funktionsgenerator (Wechselspannungsquelle) findet sich in der Bauelemente-Bibliothek unter dem Namen AC Voltage Source.
S
Schließen Sie zur Analyse der Schaltung ein Vierkanal-Oszilloskop (4 Channel
Oscilloscope) an den Anschlüssen ¡, © und ¢ an.
S
Vergessen Sie nicht gelegentliches Speichern.
S
S
Platzieren Sie aus der rechten Leiste ein Zweikanal-Oszilloskop (Oscilloscope) und
verbinden Sie die Eingänge mit Eingang (¡) und Ausgang (©) der Schaltung. Eine
Masse-Verbindung ist nicht erforderlich (erfolgt automatisch).
Verändern Sie die Frequenz der Wechselspannungsquelle, bis Sie einen Abfall der
Ausgangsamplitude um ---3dB (1∕ 2) feststellen.
S
Simulieren (Schalter in der oberen Schaltfläche) Sie de Schaltung mit einem beliebigen
Wert für R4. Ändern Sie R4, bis sie ein sauberes Ausgangssignal erhalten.
S
Sie können keine Werte ändern, wenn der Simulator läuft. Schalten Sie zuvor den
Simulator (Schalter-Symbol) wieder aus.
fg = ____________________ Hz
Ô = ____________________ Grad (Phasenwinkel bei der Grenzfrequenz fg ).
R4 = ____________________ Ω .
S
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer ersten Schaltung!
13.3
Ermittlung der Grenzfrequenz für ein Tiefpassfilter
Für die folgenden Tiefpass 4. Ordnung (Bild 2.43) soll mit Multisim die Grenzfrequenz
ermittelt werden (im Simulator).
:::
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
94
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Versuchsprotokoll
Eingänge
Anzeige
x2
x1
x0
0
0
0
1.
0
0
1
2.
0
1
0
0
1
1
1
0
0
1
0
1
1
1
0
1
1
1
Datum:
Name
Matrikelnummer
3.
4.
5.
Testat
ACHTUNG:
Hochschule Bremerhaven --- IAE
bzw. konjunktiver Normalform) verwirklicht werden. Die Ausgabe erfolgt mit LEDs (Light
Emitting Diode), die unmittelbar von den Ausgängen einiger Gatter angesteuert werden
können. Der Zusammenhang zwischen Ansteuerung der LEDs und der dualen Zahl zeigt
Bild 2.44.
Versuch 14
Teilnehmer:
95
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
Erst nach Abnahme der Schaltung
durch Herrn Stross oder mich gilt
das Labor als bestanden!
Bild 2.44:
Null y1
y2
y3
y4
y5
y6
y7
Bargraph für 3 Bit
Jeder leuchtenden LED wird der logische Wert ’1’ zugeordnet.
14
Digitale Schaltungen
Der überwiegende Anteil elektronischer Schaltungen ist heute digital. Die digitale
Signalverarbeitung arbeitet bei beliebiger Komplexität fehlerfrei und lässt sich leicht an
unterschiedliche Aufgaben anpassen (Mikrocontroller, FPGAs, etc.). Der Einsatz von
Digitaltechnik (auch bei programmierbaren Bauelementen) erfordert Kenntnisse in
boolscher Logik.
Im Rahmen dieses Labors soll eine Aufgabe mit Gatterschaltungen in minimaler Form
(DNF und KNF) gelöst werden. Nach der Minimierung der logischen Funktionen kann die
Schaltung durch Verbinden von Gattern verwirklicht werden. Hierzu stehen genug
Gatterfunktionen (AND, OR, NAND, NOR) und Verbindungsleitungen zur Verfügung.
14.1
Bargraph
Eine Bargraph-Anzeige wird zur quasi-analogen Darstellung digitaler Zahlen eingesetzt.
Eine solche Anzeige für 3-Bit-Zahlen soll in minimaler Form (in disjunktiver Normalform
"
Tragen Sie die entsprechenden Nullen und Einsen in das Karnaugh-Diagramm ein
(je ein Diagramm für jede Ausgangsgröße).
"
Wählen Sie die DNF oder die KNF (wann ist was günstiger?).
"
Kennzeichnen Sie die Gebiete, die Sie zu einem Minterm oder Maxterm
zusammenfassen.
"
Geben Sie die minimale boolsche Gleichung für den jeweiligen Ausgang an.
"
Wenden Sie ggf. das DeMorgansche Theorem an, um möglichst einfache
Gleichungen zu erhalten oder vorhandene Gatter möglichst gut auszunutzen.
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
x1 x0
00
x
2
10
11
01
96
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
x1 x0
00
x
2
0
0
1
1
x0 = 1
x1 = 1
x1 x0
00
10
11
01
Bild 2.47:
Karnaugh-Diagramm für y2
x1 x0
00
x2
0
0
1
1
x0 = 1
x1 = 1
y1 =
Bild 2.46:
01
y2 =
Karnaugh-Diagramm für Null
x2
11
x0 = 1
x1 = 1
Null =
Bild 2.45:
10
Karnaugh-Diagramm für y1
10
11
01
x0 = 1
x1 = 1
y3 =
Bild 2.48:
Karnaugh-Diagramm für y3
97
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
x1 x0
00
x
2
10
11
98
Hochschule Bremerhaven --- IAE
Labor EPML/MAR --- Versuch 14
x1 x0
00
x
01
2
0
0
1
1
x0 = 1
x1 = 1
2
10
11
Bild 2.51:
Karnaugh-Diagramm für y6
x1 x0
00
01
x2
0
0
1
1
11
01
y7 =
y5 =
Karnaugh-Diagramm für y5
10
x0 = 1
x1 = 1
x0 = 1
x1 = 1
Bild 2.50:
01
y6 =
Karnaugh-Diagramm für y4
x1 x0
00
x
11
Hochschule Bremerhaven --- IAE
x0 = 1
x1 = 1
y4 =
Bild 2.49:
10
99
Bild 2.52:
"
Karnaugh-Diagramm für y7
Bauen Sie die Schaltung auf und überprüfen Sie die Funktion.
Die Eingangsgrößen liefern Schalter. Es stehen jeweils die Signale xk sowie die
inversen Signale xk zur Verfügung.
Die Ausgänge sind mit LEDs zu verbinden.
Notizen:
:::
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