Clarithromycin Sandoz® 125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer

Werbung
Fachinformation
Clarithromycin Sandoz ® 125 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Sandoz ®
Clarithromycin
125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Nach Zubereitung enthält 1 ml der Suspension zum Einnehmen 25 mg Clarithromycin.
5 ml der Suspension zum Einnehmen enthalten 125 mg Clarithromycin.
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt
6.1.
3. Darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen
Line-Triple-Therapie in einer Dosierung von
zweimal täglich 500 mg angewendet. Die
nationalen Empfehlungen zur Eradikation
von Helicobacter pylori müssen berücksichtigt werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Die empfohlenen maximalen Dosen sollten
proportional zum Schweregrad der Nierenfunktionseinschränkung reduziert werden.
Bei einer Kreatinin-Clearance-Rate unter
30 ml/min sollte die Dosis auf 250 mg täglich
oder bei Schwerstinfektionen auf 250 mg
zweimal täglich halbiert werden. Die Behandlungsdauer sollte bei diesen Patienten
14 Tage nicht überschreiten.
Kinder bis zu 12 Jahren:
für Zubereitungen zum Einnehmen bzw.
einem PP-Messlöffel.
Die Körnchen der Suspension können einen
bitteren Nachgeschmack hervorrufen, wenn
sie im Mund verbleiben. Dies kann vermieden werden, wenn unmittelbar nach Einnahme der Suspension etwas gegessen
oder getrunken wird.
Clarithromycin kann unabhängig von den
Mahlzeiten angewendet werden. Die Nahrung hat keinen Einfluss auf das Ausmaß der
Bioverfügbarkeit. Durch die Einnahme von
Nahrung wird die Resorption von Clarithromycin leicht verzögert.
4.3 Gegenanzeigen
• Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml Gra-
Die empfohlene Dosierung beträgt 7,5 mg/
kg zweimal täglich.
Weißes bis beiges Granulat.
Gewicht
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum
Einnehmen ist zur Behandlung der folgenden akuten und chronischen Infektionen
indiziert, wenn diese durch Clarithromycinempfindliche Erreger verursacht werden.
• Infektionen der oberen Atemwege wie
•
•
•
•
Tonsillitis/Pharyngitis, als Alternative,
wenn Beta-Lactam-Antibiotika nicht geeignet sind.
Akute Otitis media bei Kindern.
Infektionen der unteren Atemwege, wie
ambulant erworbene Pneumonien.
Sinusitis und akute Exazerbationen einer
chronischen Bronchitis bei Erwachsenen
und Jugendlichen über 12 Jahre.
Leichte bis mittelschwere Infektionen der
Haut und des Weichteilgewebes.
30 – 40 kg 8 – 12 Jahre 2×täglich 10,0 ml
Für die Indikation der ambulant erworbenen
Pneumonie bei Kindern unter 3 Jahren ist
die Wirksamkeit nicht belegt.
Bei Niereninsuffizienz, insbesondere bei
einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min,
muss die Dosis halbiert werden, d. h.
7,5 mg/kg einmal täglich und die Behandlungsdauer sollte 14 Tage nicht überschreiten.
•
Die Dauer der Therapie mit Clarithromycin
Sandoz 125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
hängt vom klinischen Zustand des Patienten
ab. Die Dauer der Therapie ist in jedem Fall
vom Arzt festzulegen.
•
•
•
Erwachsene und Jugendliche:
•
beträgt zweimal täglich 250 mg.
Behandlung mit hohen Dosen (schwere
Infektionen): Bei schweren Infektionen
kann die übliche Dosis auf zweimal täglich 500 mg erhöht werden.
Elimination von Helicobacter pylori bei Erwachsenen:
Bei Patienten mit Gastroduodenalulzera, die
durch Infektion mit H. pylori verursacht wurden, wird Clarithromycin als Teil der First008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
•
Kinder mit einem Körpergewicht von weniger
als 8 kg sollten entsprechend ihrem Körpergewicht behandelt werden.
Für die Behandlung von Kindern unter 6 Monaten liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Die offiziellen Richtlinien zur sachgemäßen
Anwendung von antibakteriellen Wirkstoffen
sollen berücksichtigt werden.
• Standarddosierung: Die übliche Dosis
•
20 – 29 kg 4 – 8 Jahre 2×täglich 7,5 ml
Dauer der Therapie:
Die Dosierung von Clarithromycin Sandoz
125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen hängt vom
klinischen Zustand des Patienten ab und
ist in jedem Fall vom Arzt festzulegen.
Dosierung
12 – 19 kg 2 – 4 Jahre 2×täglich 5,0 ml
In adäquater Kombination entsprechend antibakterieller Therapieschemata und mit
einem einschlägigen Ulkus-Therapeutikum
zur Eradikation von Helicobacter pylori bei
erwachsenen Patienten mit Ulzera, die durch
(Nk)H. pylori verursacht wurden. Siehe Abschnitt 4.2.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
November 2009
Alter
8 – 11 kg 1 – 2 Jahre 2×täglich 2,5 ml
•
Die übliche Behandlungsdauer beträgt
bei Kindern bis zu 12 Jahren 5 bis 10 Tage.
Die übliche Behandlungsdauer bei Erwachsenen und Jugendlichen beträgt 6
bis 14 Tage.
Die Therapie sollte nach Abklingen der
Symptome mindestens noch 2 Tage fortgesetzt werden.
Bei Infektionen durch Streptococcus
pyogenes (b-hämolysierende Streptokokken) sollte die Therapiedauer mindestens 10 Tage betragen.
Die Kombinationstherapie zur Eradikation
von H. pylori, z. B. mit zweimal täglich
500 mg Clarithromycin zusammen mit
zweimal täglich 1000 mg Amoxicillin und
zweimal täglich 20 mg Omeprazol, sollte
7 Tage lang durchgeführt werden.
•
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
• Dieses Arzneimittel enthält 2,4 g pulveri-
•
•
Art der Anwendung:
Vor der Anwendung muss das Granulat mit
Wasser zubereitet werden, siehe Abschnitt
6.6. Die Anwendung nach der Zubereitung
erfolgt mit einer PE/PP-Applikationsspritze
nulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen darf nicht angewendet
werden bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen
Bestandteil, andere Makrolid-Antibiotika
oder einen der sonstigen Bestandteile.
Clarithromycin darf nicht gleichzeitig mit
Ergotamin-Derivaten angewendet werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin mit einem der folgenden Wirkstoffe ist kontraindiziert: Cisaprid, Pimozid und Terfenadin. Bei Patienten, die
einen dieser Wirkstoffe und Clarithromycin gleichzeitig bekommen haben, wurde
über erhöhte Spiegel von Cisaprid bzw.
Pimozid oder Terfenadin berichtet. Dies
kann zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und Herzrhythmusstörungen einschließlich ventrikulärer Tachykardie,
Kammerflimmern und Torsade de
pointes führen. Ähnliche Effekte wurden
bei gleichzeitiger Anwendung von Astemizol und anderen Makroliden beobachtet (siehe Abschnitt 4.5).
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension
zum Einnehmen darf bei hypokaliämischen Patienten nicht angewendet werden (Verlängerung des QT-Intervalls, siehe Abschnitt 4.4).
•
sierte Sucrose pro 5 ml gebrauchsfertiger
Suspension. Dies ist bei Patienten mit
Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Patienten mit der seltenen hereditären
Fructose-Intoleranz, Glucose-GalactoseMalabsorption und Sucrase-IsomaltaseMangel sollten dieses Arzneimittel nicht
einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält 5,2 mg Kalium
pro 5 ml gebrauchsfertiger Suspension.
Dies ist bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion oder bei Patienten unter
Kalium kontrollierter Diät zu berücksichtigen.
Clarithromycin wird hauptsächlich über
die Leber ausgeschieden. Deshalb ist
Vorsicht geboten, wenn Clarithromycin
bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion angewendet wird.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine geeignete Reduktion der Dosis von Clarithromycin in
Abhängigkeit vom Schweregrad der Ein1
Fachinformation
Sandoz ®
Clarithromycin
125 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
schränkung vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Bei älteren Patienten sollte die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion stets in Betracht gezogen werden.
Die Therapie von H. pylori- Infektionen mit
Clarithromycin kann zur Selektion von
arzneimittelresistenten Organismen führen.
Bei Patienten, die überempfindlich gegenüber Lincomycin oder Clindamycin
sind, kann auch eine Überempfindlichkeit
gegenüber Clarithromycin vorliegen.
Deshalb ist bei der Verordnung von
Clarithromycin bei solchen Patienten
Vorsicht geboten.
Bei Langzeitanwendung oder wiederholter Anwendung von Clarithromycin kann
es zu einer Superinfektion mit nicht-empfindlichen Keimen kommen. Im Falle des
Auftretens einer Superinfektion muss die
Clarithromycin-Behandlung
abgebrochen werden.
Über eine pseudomembranöse Kolitis
wurde bei der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika berichtet. Deshalb
ist es wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen es
während oder nach der Therapie mit
Clarithromycin zu schweren Durchfällen
kommt.
Aufgrund des Risikos einer Verlängerung
des QT-Intervalls sollte Clarithromycin
mit Vorsicht angewendet werden bei
Patienten mit koronaren Gefäßerkrankungen, ventrikulärer Arrhythmie in der Anamnese, schwerer Herzinsuffizienz, nichtkompensierter Hypokaliämie und/oder
Hypomagnesiämie, Bradykardie (<50
Schläge/Minute) oder wenn gleichzeitig
andere Arzneimittel angewendet werden,
die eine Verlängerung des QT-Intervalls
hervorrufen können.
Clarithromycin soll bei Patienten mit angeborener oder nachgewiesener erworbener Verlängerung des QT-Intervalls
nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Clarithromycin sollte mit Vorsicht angewendet werden, wann immer eine Anwendung bei Patienten indiziert ist, die
mit einem Induktor von CYP3A4 behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5).
Clarithromycin inhibiert CYP3A4 und eine
gleichzeitige Anwendung von anderen
Arzneimitteln, die zu einem großen Teil
durch dieses Enzym metabolisiert werden, sollte auf Situationen beschränkt
werden, in denen diese Anwendung unbedingt erforderlich ist.
Exazerbation oder Verschlimmerung
einer Myasthenia gravis können auftreten.
Clarithromycin inhibiert den Metabolismus einiger HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, was zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führt (siehe Abschnitt 4.5).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Auswirkungen der Clarithromycin-Suspension auf andere Arzneimittel
Clarithromycin inhibiert das Stoffwechselenzym CYP3A4 und das Transportprotein
2
P-Glykoprotein. Das Ausmaß der Hemmung
bei verschiedenen CYP3A4-Substraten ist
schwierig vorherzusagen. Deshalb sollte
Clarithromycin während der Behandlung
mit anderen Arzneimitteln, die CYP3A4-Substrate sind, nicht angewendet werden, es sei
denn Plasmaspiegel, therapeutische Wirkungen oder unerwünschte Ereignisse des
CYP3A4-Substrates können engmaschig
überwacht werden. Eine Dosisreduktion
der Arzneimittel, die CYP3A4-Substrate sind,
kann erforderlich sein, falls diese gleichzeitig
mit Clarithromycin angewendet werden. Alternativ kann die Behandlung mit diesen
Arzneimitteln während der Behandlung mit
Clarithromycin unterbrochen werden.
Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern
können
Es wurde berichtet, dass Clarithromycin den
Metabolismus von Cisaprid und Terfenadin
hemmt, was bei Terfenadin zu einem Anstieg
der Plasmaspiegel um das 2 – 3-fache führt.
Dies war mit einer Verlängerung des QTIntervalls und kardialen Arrhythmien einschließlich ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern und Torsade de pointes verbunden. Ähnliche Symptome wurden bei
Patienten beschrieben, die mit Pimozid
und Clarithromycin behandelt wurden. Die
gleichzeitige Anwendung von Clarithromycin
mit Terfenadin, Cisaprid oder Pimozid ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Fälle von Torsade de pointes wurden bei
Patienten beschrieben, bei denen Clarithromycin gleichzeitig mit Chinidin oder Disopyramid angewendet wurde. Diese Kombinationen sollten deshalb vermieden werden
oder die Plasmaspiegel von Chinidin oder
Disopyramid engmaschig überwacht werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.
Bei der Anwendung von Clarithromycin bei
Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die das QT-Intervall verlängern können, ist Vorsicht geboten (siehe
Abschnitt 4.4).
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer
Clarithromycin inhibiert den Metabolismus
einiger HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, was
zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser
Arzneimittel führt.
In Verbindung mit erhöhten Plasmaspiegeln
wurde in seltenen Fällen über Rhabdomyolyse bei Patienten berichtet, die mit Clarithromycin und Simvastatin oder Lovastatin
behandelt wurden. Clarithromycin kann eine
vergleichbare Interaktion mit Atorvastatin
und eine geringfügigere Interaktion mit Cerivastatin auslösen. Wenn eine Behandlung
mit Clarithromycin bei Patienten, die mit
Simvastatin, Lovastatin, Atorvastatin oder
Cerivastatin behandelt werden, angezeigt
ist, müssen diese Patienten auf Anzeichen
und Symptome einer Myopathie überwacht
werden.
Vasokonstriktoren aus Mutterkornalkaloiden
(z. B. Dihydroergotamin, Ergotamin)
Es wurde über Fälle von Ergotismus aufgrund von erhöhten Plasmaspiegeln der
Mutterkornalkaloide berichtet, wenn diese
Arzneimittel gleichzeitig mit Makroliden angewendet wurden. Diese Kombination ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Benzodiazepine
Bei gleichzeitiger Anwendung von Midazolam mit Clarithromycin-Tabletten (zweimal
täglich 250 mg), war die AUC von Midazolam
nach intravenöser Anwendung 2,7-fach,
nach oraler Anwendung 7-fach erhöht. Die
gleichzeitige Anwendung von oralem Midazolam und Clarithromycin sollte vermieden
werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von
intravenösem Midazolam und Clarithromycin muss der Patient engmaschig überwacht
werden, um eine Dosisanpassung zu ermöglichen.
Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten
auch für andere Benzodiazepine, die durch
CYP3A4 verstoffwechselt werden, insbesondere für Triazolam, aber auch für Alprazolam.
Bei Benzodiazepinen, die nicht durch CYP3A4 verstoffwechselt werden (Temazepam,
Nitrazepam, Lorazepam) sind Wechselwirkungen mit Clarithromycin unwahrscheinlich.
Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus
Die gleichzeitige Anwendung von oralem
Clarithromycin und Ciclosporin oder Tacrolimus führt zu einem mehr als zweifachen
Anstieg der Cmin-Spiegel sowohl von Ciclosporin als auch von Tacrolimus. Vergleichbare Effekte werden auch für Sirolimus erwartet. Zu Beginn einer Behandlung mit
Clarithromycin bei Patienten, die bereits
eines dieser Immunsuppressiva einnehmen,
müssen die Plasmaspiegel von Ciclosporin,
Tacrolimus oder Sirolimus engmaschig
überwacht werden und deren Dosis, falls
erforderlich, reduziert werden. Wenn die Behandlung mit Clarithromycin bei diesen Patienten unterbrochen wird, ist wiederum eine
engmaschige Überwachung der Plasmaspiegel von Ciclosporin, Tacrolimus oder
Sirolimus erforderlich, um die Dosis anzupassen.
Digoxin und andere Wirkstoffe, die durch
das P-Glykoprotein transportiert werden
Clarithromycin ist ein starker Inhibitor des
Transportproteins P-Glykoprotein (Pgp).
Dies kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen der Wirkstoffe, die über diesen Transporter transportiert werden, führen und zu
einer erhöhten Verteilung dieser Wirkstoffe
in Organe, die P-Glykoprotein als Verteilungs-Barriere besitzen, z. B. das ZNS.
Die Konzentration des Pgp-Substrates Digoxin kann erhöht sein, wenn es gleichzeitig
mit Clarithromycin angewendet wird. Eine
Überwachung der Plasmaspiegel von Digoxin sollte in Betracht gezogen werden,
wenn die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin begonnen oder beendet wird, da
eine Dosisanpassung erforderlich sein
kann.
Warfarin
Die Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die Warfarin erhalten, kann zu einer
Potenzierung der Effekte von Warfarin führen. Die Prothrombinzeit sollte bei diesen
Patienten regelmäßig überwacht werden.
Theophyllin
Die Anwendung von Clarithromycin bei Patienten, die Theophyllin erhalten, war mit
einem Anstieg der Theophyllin-Serumspiegel und einer potenziellen Theophyllin-Toxizität verbunden.
008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
Fachinformation
Clarithromycin Sandoz ® 125 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Zidovudin
Die gleichzeitige Einnahme von Clarithromycin-Tabletten und Zidovudin bei erwachsenen HIV-Patienten kann eine verminderte
Plasmakonzentration von Zidovudin im
Steady state zur Folge haben. Dies lässt
sich durch die versetzte Einnahme der Dosen von Clarithromycin und Zidovudin in
Intervallen von 1 – 2 Stunden weitgehend
vermeiden. Bei Kindern gab es keine Berichte über derartige Reaktionen.
Auswirkungen anderer Arzneimittel auf die
Clarithromycin-Suspension
Clarithromycin wird über das Enzym CYP3A4 verstoffwechselt. Deshalb können starke Inhibitoren dieses Enzyms den Metabolismus von Clarithromycin inhibieren, was zu
erhöhten Plasmakonzentrationen von Clarithromycin führt.
Obwohl die Plasmakonzentrationen von
Clarithromycin und Omeprazol erhöht sein
können, wenn sie gleichzeitig angewendet
werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch bei gleichzeitiger
Anwendung mit Antazida und Ranitidin auftreten. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Ritonavir (200 mg dreimal täglich) inhibiert
nachweislich den Metabolismus von Clarithromycin (500 mg zweimal täglich) mit
einem Anstieg von Cmax, Cmin und AUC von
31, 182 bzw. 77 % bei gleichzeitiger Anwendung mit Ritonavir. Die Bildung des aktiven
14-Hydroxy-Metaboliten wurde nahezu vollständig gehemmt. Eine generelle Dosisreduktion ist bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wahrscheinlich nicht erforderlich,
aber die tägliche Clarithromycin-Dosis sollte
1 g nicht überschreiten. Eine Dosisreduktion
sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Betracht gezogen werden. Bei
Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von
30 bis 60 ml/min sollte die ClarithromycinDosis um 50 % reduziert werden, bei einer
Kreatinin-Clearance von <30 ml/min sollte
die Dosis um 75 % reduziert werden.
November 2009
Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren (z. B.
Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut), können den Metabolismus von Clarithromycin induzieren.
Dies kann zu sub-therapeutischen Spiegeln
von Clarithromycin und damit zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Wenn die
Therapie mit Clarithromycin unbedingt erforderlich ist, muss die Clarithromycin-Dosis
gegebenenfalls erhöht werden, wobei die
Wirksamkeit und Sicherheit von Clarithromycin sorgfältig zu überwachen sind. Außerdem kann eine Überwachung des Plasmaspiegels des CYP3A4-Induktors erforderlich sein, da dieser aufgrund der Hemmung
von CYP3A4 durch Clarithromycin erhöht
sein kann (siehe auch in der entsprechenden Produktinformation des angewendeten
CYP3A4-Induktors).
Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin
und Clarithromycin führt zu einer Erhöhung
bzw. Erniedrigung der Serumspiegel, was zu
einem erhöhten Risiko einer Uveitis führt.
Eine Reduktion der AUC um 39 % für Clarithromycin und eine Erhöhung der AUC um
34 % für den aktiven 14-Hydroxy-Metaboli008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
ten wurde bei gleichzeitiger Einnahme von
Clarithromycin und dem CYP3A4 induzierenden Wirkstoff Efavirenz beobachtet.
Wechselwirkungen bei Behandlungen zur
Eradikation von H. pylori
Obwohl die Plasmakonzentrationen von
Clarithromycin und Omeprazol erhöht sein
können, wenn diese gleichzeitig angewendet werden, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei der empfohlenen Dosis gibt es keine
klinisch signifikante Interaktion zwischen
Clarithromycin und Lansoprazol.
Erhöhte Plasmakonzentrationen von Clarithromycin können auch auftreten, wenn es
gleichzeitig mit Antazida oder Ranitidin angewendet wird. Eine Dosisanpassung ist
nicht erforderlich.
Es gibt keine pharmakokinetischen Interaktionen mit relevanten Antibiotika, die zur
Eradikation von H. pylori angewendet werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über die Anwendung von Clarithromycin im ersten Trimenon bei mehr als
200 Schwangerschaften ergaben keine eindeutigen Hinweise auf teratogene Effekte
oder Nebenwirkungen auf die Gesundheit
des Neugeborenen. Daten einer begrenzten
Anzahl von Schwangeren mit Exposition im
ersten Trimenon zeigen ein möglicherweise
erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Derzeit stehen
keine anderen relevanten epidemiologischen Daten zur Verfügung. Ergebnisse
von Tierversuchen belegen eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Clarithromycin sollte während einer
Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.
Stillzeit
Clarithromycin und sein aktiver Metabolit
werden in die Muttermilch ausgeschieden.
Deshalb kann es bei gestillten Säuglingen
zu Diarrhö und Pilzinfektionen der Schleimhäute kommen, so dass das Stillen möglicherweise unterbrochen werden muss. Die
Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte bedacht werden. Der Nutzen der Behandlung
für die Mutter sollte gegen das potenzielle
Risiko für den Säugling abgewogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen
Es liegen keine Daten über Auswirkungen
von Clarithromycin auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen vor.
Bei diesen Tätigkeiten sollte die Möglichkeit
des Auftretens von Nebenwirkungen, wie
Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit und
Orientierungslosigkeit, in Betracht gezogen
werden.
4.8 Nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten Ereignisse
bei Erwachsenen nach Einnahme von Clarithromycin-Tabletten waren Diarrhö (3 %),
Übelkeit (3 %), Geschmacksstörungen
(3 %), Dyspepsie (2 %), Schmerzen/Beschwerden im Abdomen (2 %) und Kopfschmerzen (2 %).
In diesem Abschnitt werden die Nebenwirkungen wie folgt definiert:
Sehr häufig (>1/10);
Häufig (>1/100, <1/10);
Gelegentlich (>1/1000, <1/100);
Selten (>1/10000, <1/1000);
Sehr selten (<1/10000) einschließlich gemeldeter Einzelfälle.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Orale Candidose.
Wie bei anderen Antibiotika kann es bei
einer Langzeitanwendung zu einem übermäßigen Wachstum nicht-empfindlicher Keime kommen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Verminderung der Leukozytenzahl.
Sehr selten: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen von
Urtikaria und leichten Hautausschlägen bis
hin zur Anaphylaxie.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Angstzustände, Schlaflosigkeit,
Halluzinationen, Psychose, Orientierungslosigkeit, Depersonalisation, Alpträume, Verwirrtheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Störungen des Geruchssinns.
Sehr selten: Benommenheit, Schwindel,
Parästhesien, Krampfanfälle.
Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths
Selten: Tinnitus.
Sehr selten: Reversibler Hörverlust.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Verlängerung des QT-Intervalls,
ventrikuläre Tachykardien und Torsade de
pointes.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen,
Bauchschmerzen, Dyspepsie, Stomatitis,
Glossitis, reversible Zahn- und Zungenverfärbungen, Geschmacksstörungen, z. B. metallischer oder bitterer Geschmack.
Sehr selten: Pankreatitis. Über das Auftreten
von pseudomembranöser Kolitis wurde unter Clarithromycin sehr selten berichtet. Der
Schweregrad kann zwischen leicht bis lebensbedrohend liegen.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen, üblicherweise vorübergehend und reversibel,
Hepatitis und Cholestase mit oder ohne
Ikterus.
Sehr selten: Über tödliches Leberversagen
wurde vor allem bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung berichtet, oder bei
Patienten, die andere hepatotoxische Arzneimittel einnahmen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom
und toxische epidermale Nekrolyse.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie.
3
Fachinformation
Sandoz ®
Clarithromycin
125 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Interstitielle Nephritis, Nierenversagen.
Untersuchungen
Häufig: Erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoffwerte.
Gelegentlich: Verlängerung der Prothrombinzeit, erhöhte Serum-Kreatinin-Werte, veränderte Leberfunktionswerte (erhöhte Transaminasespiegel).
Sehr selten: Hypoglykämie wurde beobachtet, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit Antidiabetika und Insulin.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation:
Aus Berichten geht hervor, dass bei Einnahme großer Mengen von Clarithromycin
mit dem Auftreten gastrointestinaler Symptome gerechnet werden muss. Überdosierungssymptome können mit dem Nebenwirkungsprofil weitgehend übereinstimmen.
Ein Patient mit einer bipolaren Störung in der
Anamnese nahm 8 Gramm Clarithromycin
ein und zeigte danach eine veränderte mentale Verfassung, paranoides Verhalten, Hypokaliämie und Hypoxämie.
Grenzwerte:
Gemäß NCCLS (US National Committee on
Clinical Laboratory Standards) wurden im
Jahr 2004 die folgenden Grenzwerte für
Clarithromycin bestimmt:
• Staphylococcus spp.: ≤ 2 μg/ml empfindlich, ≥ 8 μg/ml resistent
• Haemophilus spp.: ≤ 8 μg/ml empfindlich, ≥ 32 μg/ml resistent
Streptococcus
pneumoniae: ≤ 0,25 μg/
•
ml empfindlich, ≥ 1 μg/ml resistent
• Streptococcus spp. außer S. pneumoniae: ≤ 0,25 μg/ml empfindlich, ≥ 1 μg/ml
resistent
• Helicobacter pylori: ≤ 0,25 μg/ml empfindlich, ≥ 1 μg/ml resistent
Empfindlichkeit:
Therapie einer Intoxikation:
Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz
kann für bestimmte Spezies geographisch
und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale
Informationen zur Resistenzlage wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung von schweren Infektionen. Falls erforderlich sollte der Rat eines Experten eingeholt werden, wenn die lokale Prävalenz einer
Resistenz den Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Arten von Infektionen fraglich erscheinen lässt.
Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierung. Die Clarithromycin-Serumspiegel können nicht durch Peritoneal- oder
Hämodialyse reduziert werden.
Häufig empfindliche Erreger
Aerobe grampositive Bakterien
Streptococcus agalactiae
Streptokokken Gruppe C, F, G
Nebenwirkungen, die im Zusammenhang
mit Überdosierung auftreten, sollten durch
Magenspülung und unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Schwere akute
allergische Reaktionen, z. B. anaphylaktischer Schock, wurden sehr selten beobachtet. Beim Auftreten der ersten Anzeichen von
Überempfindlichkeitsreaktionen muss die
Behandlung mit Clarithromycin abgebrochen werden und die erforderlichen Maßnahmen müssen unverzüglich eingeleitet
werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Makrolide
ATC-Code: J01FA09
Wirkungsmechanismus:
Der antibakterielle Wirkungsmechanismus
von Clarithromycin beruht auf der Hemmung
der Proteinsynthese durch Bindung an die
50S-Untereinheit der Ribosomen der empfindlichen Bakterien. Clarithromycin ist hochwirksam gegen eine große Vielzahl von
aeroben und anaeroben grampositiven
und gramnegativen Organismen. Die minimalen Hemmkonzentrationen (MHKs) von
Clarithromycin sind generell zweifach geringer als die MHKs von Erythromycin. Der 14Hydroxy-Metabolit von Clarithromycin ist
ebenfalls antimikrobiell wirksam. Die MHKs
dieses aktiven Metaboliten sind vergleichbar
oder zweimal höher als die MHKs der Ausgangssubstanz, außer bei Haemophilus influenzae : hier ist der 14-Hydroxy-Metabolit
zweifach wirksamer als die Ausgangssubstanz.
4
Aerobe gramnegative Bakterien
Haemophilus parainfluenzae *
Legionella spp.
Moraxella catarrhalis
Neisseria gonorrhoeae
Neisseria meningitidis
Pasteurella multocida *
Anaerobe Bakterien
Bacteroides spp.
Clostridium spp. außer C. difficile
Fusobacterium spp.
Peptococcus/Peptostreptococcus spp.
Andere
Chlamydia pneumoniae
Mycoplasma pneumoniae
Erreger, bei denen eine erworbene
Resistenz ein Problem sein kann
Aerobe grampositive Bakterien
Staphylococcus aureus
(Methicillin-empfindlich)
Streptococcus pyogenes
Streptococcus pneumoniae
Aerobe gramnegative Bakterien
Haemophilus influenzae *
Helicobacter pylori
Von Natur aus resistente Erreger
Aerobe grampositive Bakterien
Enterococcus spp.
Staphylococcus aureus
(Erythromycin-resistent oder MRSA)
* mäßige Empfindlichkeit
Weitere Informationen
Die Empfindlichkeit und Resistenz von
Streptococcus pneumoniae und Streptococcus spp. gegenüber Clarithromycin
kann durch die Testung von Erythromycin
im Voraus bestimmt werden.
Die Mechanismen der erworbenen Resistenz gegen Makrolide sind: Efflux des Wirkstoffes über aktive Pumpmechanismen, induzierbare oder konstitutive Produktion
eines Methylase-Enzyms, das das ribosomale Target modifiziert, Hydrolyse der Makrolide durch Esterasen, chromosomale
Mutationen, die ein Protein der 50S-Ribosomeneinheit verändern. Es kann deshalb zu
einer Kreuzresistenz zwischen Clarithromycin und anderen Makroliden sowie Clindamycin und Lincomycin kommen. Methicillinresistente und Oxacillin-resistente Staphylokokken (MRSA) und Penicillin-resistenter
Streptococcus pneumoniae sind resistent
gegen alle derzeit erhältlichen Beta-LaktamAntibiotika und Makrolide, wie Clarithromycin. Die meisten klinischen Erfahrungen aus
kontrollierten randomisierten klinischen Studien zeigten, dass Clarithromycin 500 mg
zweimal täglich zusammen mit einem anderen Antibiotikum, wie z. B. Amoxicillin oder
Metronidazol, und z. B. Omeprazol (angewendet in der empfohlenen Dosis) nach
7 Tagen eine H. pylori -Eradikationsrate
>80 % bei Patienten mit Gastroduodenalulzera erreicht. Wie erwartet, wurden bei
Patienten mit Metronidazol-resistenten
H. pylori -Isolaten in der Baseline-Bestimmung signifikant niedrigere Eradikationsraten beobachtet. Deshalb sollten bei der
Wahl eines geeigneten kombinierten Behandlungsschemas zur Eradikationstherapie von H. pylori die lokale Information über
die Resistenzprävalenz und die lokalen Therapierichtlinien Berücksichtigung finden. Darüber hinaus ist bei Patienten mit persistierender Infektion die potenzielle Entwicklung
einer Sekundärresistenz (bei Patienten mit
primär empfindlichen Stämmen) gegenüber
einem antimikrobiellen Arzneimittel bei der
Wahl neuer Wiederbehandlungsschemata
zu berücksichtigen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Clarithromycin wird nach oraler Anwendung
schnell und nahezu vollständig im Gastrointestinaltrakt – primär im Jejunum – resorbiert,
unterliegt aber einem ausgeprägten Firstpass-Metabolismus. Die absolute Bioverfügbarkeit einer Tablette zu 250 mg Clarithromycin beträgt ungefähr 50 %. Die Bioverfügbarkeit der Suspension ist vergleichbar
oder geringfügig höher als die der Tabletten.
Das pharmakokinetische Profil der Suspension bei Kindern entspricht dem der Suspension bei Erwachsenen. Die Resorption
wird durch Nahrungsaufnahme leicht verzögert, beeinflusst jedoch nicht das Ausmaß
der Bioverfügbarkeit. Deshalb kann Clarithromycin unabhängig von den Mahlzeiten
eingenommen werden.
Durch seine chemische Struktur (6-O-Methylerythromycin) ist Clarithromycin weitgehend magensäureunempfindlich. Spitzenplasmakonzentrationen von 1 – 2 μg/ml Clarithromycin wurden bei Erwachsenen nach
Einnahme von 250 mg zweimal täglich beobachtet. Nach der Gabe von 500 mg Clarithromycin zweimal täglich lag die Spitzenplasmakonzentration bei 2,8 μg/ml. Bei Kindern wurden nach Gabe der neunten Dosis
bei einer Dosierung von 7,5 mg/kg zweimal
täglich folgende mittleren Steady state-Parameter für Clarithromycin bestimmt: Cmax
008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
Fachinformation
Clarithromycin Sandoz ® 125 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
4,60 μg/ml, AUC 15,7 μg · Stunde/ml und
Tmax 2,8 Stunden.
Die entsprechenden Mittelwerte für den 14Hydroxy-Metaboliten waren: 1,64 μg/ml,
6,69 μg · Stunde/ml und 2,7 Stunden.
Nach der Anwendung von 250 mg Clarithromycin zweimal täglich erreicht der mikrobiologisch aktive 14-Hydroxy-Metabolit Spitzenplasmakonzentrationen von 0,6 μg/ml.
Der Steady state wird innerhalb von 2 Behandlungstagen erreicht.
Verteilung:
Clarithromycin penetriert gut in die verschiedenen Gewebe mit einem geschätzten Verteilungsvolumen von 200 – 400 l. Clarithromycin erreicht in einigen Geweben Konzentrationen, die um ein Mehrfaches gegenüber
dem Wirkstoffspiegel im Blutkreislauf erhöht
sind. Erhöhte Spiegel wurden sowohl in den
Tonsillen als auch im Lungengewebe festgestellt. Clarithromycin penetriert auch in
den Magenschleim.
Die Plasmaproteinbindung von Clarithromycin beträgt bei therapeutischen Konzentrationen ungefähr 80 %.
Biotransformation und Elimination:
Clarithromycin wird schnell und umfassend
in der Leber metabolisiert. Der Stoffwechsel
erfolgt hauptsächlich über N-Dealkylierung,
Oxidation und stereospezifische Hydroxylierung in Position C 14.
Die Pharmakokinetik von Clarithromycin ist
nicht-linear aufgrund der Sättigung des Lebermetabolismus bei hohen Dosen. Die
Eliminationshalbwertszeit erhöht sich von
2 – 4 Stunden nach Gabe von 250 mg Clarithromycin zweimal täglich auf 5 Stunden
nach Gabe von 500 mg Clarithromycin zweimal täglich. Bei Gabe von 250 mg alle
12 Stunden liegt die Halbwertszeit des aktiven 14-Hydroxy-Metaboliten zwischen 5 und
6 Stunden.
Nach oraler Gabe von radioaktivem Clarithromycin wurden 70 – 80 % der Radioaktivität in den Faeces wiedergefunden. Circa
20 – 30 % des Clarithromycins werden als
unveränderter Wirkstoff im Urin nachgewiesen. Dieser Anteil ist erhöht, wenn die Dosis
gesteigert wird. Niereninsuffizienz erhöht die
Clarithromycinspiegel im Plasma, wenn die
Dosis nicht reduziert wird.
Die totale Plasma-Clearance wurde auf ungefähr 700 ml/min geschätzt, bei einer renalen Clearance von ungefähr 170 ml/min.
Bestimmte Patientengruppen:
Einschränkung der Nierenfunktion: Eine eingeschränkte Nierenfunktion führt zu erhöhten Plasmaspiegeln von Clarithromycin und
seinem aktiven Metaboliten.
November 2009
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In 4-wöchigen Studien an Tieren wurde festgestellt, dass die Toxizität von Clarithromycin
von der Dosis und der Dauer der Behandlung abhängig ist. Bei allen Spezies wurden
die ersten Anzeichen einer Toxizität in der
Leber beobachtet, bei der die Läsionen bei
Hunden und Affen innerhalb von 14 Tagen
nachweisbar waren. Die mit dieser Toxizität
verbundenen systemischen Expositionskonzentrationen sind im Einzelnen nicht bekannt; die toxischen Dosen (300 mg/kg/Tag)
008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
waren jedoch eindeutig höher als die beim
Menschen empfohlenen therapeutischen
Dosen. Andere betroffene Gewebe waren
Magen, Thymus und andere Lymphgewebe
ebenso wie die Nieren. Bei nahezu therapeutischer Dosis traten konjunktivale Einblutungen und Tränenfluss nur bei Hunden
auf. Bei einer sehr großen Dosis von
400 mg/kg/Tag entwickelten sich bei einigen
Hunden und Affen Hornhauttrübungen und/
oder Ödeme. Jugendliche Tiere zeigten ähnliche Toxizitätsprofile wie ausgereifte Tiere
obwohl über eine erhöhte Nierentoxizität bei
neugeborenen Ratten berichtet wurde.
In vitro- und in vivo -Studien zeigten, dass
Clarithromycin kein genotoxisches Potenzial
aufweist.
Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten,
dass die Gabe von Clarithromycin in Dosierungen der 2-fachen klinischen Dosen beim
Kaninchen (i. v.) und der 10-fachen klinischen Dosen beim Affen (p. o.) zu einem
erhöhten Auftreten von Spontanfehlgeburten
führt. Diese Dosen waren mit einer mütterlichen Toxizität verbunden. In Studien an
Ratten wurde allgemein keine Embryotoxizität oder Teratogenität festgestellt. Dennoch
wurden in 2 Studien an Ratten, die mit einer
Dosis von 150 mg/kg/Tag behandelt wurden, kardiovaskuläre Missbildungen beobachtet. An Mäusen trat beim 70-fachen der
klinischen Dosis eine Gaumenspalte mit
wechselnder Häufigkeit auf (3 – 30 %). Clarithromycin wurde in der Milch von laktierenden Tieren gefunden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Sonstige Bestandteile
Poloxamer 188
Povidon K 30
Hypromellose
Macrogol 6000
Titandioxid (E 171)
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
(1 : 1) (Ph.Eur.)
Triethylcitrat
Glycerolmonostearat
Polysorbat 80
Sucrose
Maltodextrin
Kaliumsorbat (Ph.Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Xanthangummi
Fruchtpunsch-Trockenaroma, 204264, Haarmann & Reimer (natürliche und künstliche
Geschmacksstoffe, einschließlich Maltodextrin, Stärke, modifiziert und 3-Hydroxy-2-methylpyran-4-on)
2,5 ml, 3,75 ml und 5,0 ml und PP-Messlöffel
mit Füllmarken bei 1,25 ml, 2,5 ml und 5,0 ml.
Packungsgrößen:
1 Packung enthält eine Flasche mit 41,0 g
Granulat zur Herstellung von 60 ml gebrauchsfertiger Suspension zum Einnehmen N 1 (erforderliche Menge Wasser:
35,4 g) oder
1 Packung enthält zwei Flaschen mit jeweils
41,0 g Granulat zur Herstellung von jeweils
60 ml gebrauchsfertiger Suspension zum
Einnehmen N 2 (erforderliche Menge
Wasser: jeweils 35,4 g).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen vermarktet.
6.6 Hinweise für die Handhabung
Die Flasche sollte mit 2/3 der insgesamt
erforderlichen Wassermenge gefüllt werden,
kräftig geschüttelt, bis zur Markierung mit
Wasser aufgefüllt und erneut geschüttelt
werden.
Die Flasche ist vor jeder Entnahme kräftig zu
schütteln.
Nach der Zubereitung mit Wasser wird eine
weiße bis beige Suspension erhalten.
Zur Dosierung mittels der Dosierspritze
muss der Adapter für die Dosierspritze in
den Flaschenhals eingesetzt werden.
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: [email protected]
8. Zulassungsnummer
58882.00.01
9. Datum der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
11. 10. 2004/06. 06. 2008
10. Stand der Information
November 2009
11. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Zubereitung 14 Tage.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
Nach Zubereitung: Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
60 ml und 240 ml HDPE-Flaschen mit kindergesichertem PP-Schraubverschluss, PE/
PP-Applikationsspritze für Zubereitungen
zum Einnehmen (5 ml) mit Füllmarken bei
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
|
FachInfo-Service
|
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
5
Zusätzliche Angaben der Firma Sandoz Pharmaceuticals GmbH zur Bioverfügbarkeit von
Clarithromycin Sandoz ® 125 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Eine im Jahr 2003 durchgeführte vergleichende Bioverfügbarkeitsuntersuchung an
32 gesunden Probanden im Alter von
21 bis 43 Jahren ergab nach einmaliger
nüchterner Gabe von 10 ml der gebrauchsfertigen
Suspension
Clarithromycin
Sandoz 125 mg/5 ml (250 mg Clarithromycin) im Vergleich zum Referenzpräparat
(250 mg Clarithromycin) folgende Ergebnisse:
Pharmakokinetische Parameter
Clarithromycin:
Clarithromycin
Sandoz
125 mg/5 ml
Granulat zur
Herstellung
einer Suspension zum
Einnehmen
Referenzpräparat
Maximale
Plasmakonzentration
(Cmax [μg/ml]
1,10±0,30
1,22±0,30
Zeitpunkt der
maximalen
Plasmakonzentration
(tmax) [h]
2,10±0,88
2,99±0,77
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – r)
[μg/ml×h]
7,09±2,26
7,74±2,14
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – t)
[μg/ml×h]
Abb. 1: Mittelwerte der Plasmakonzentrationen von Clarithromycin nach einmaliger nüchterner Gabe
von 10 ml gebrauchsfertiger Suspension Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml (250 mg Clarithromycin) bzw. Referenzpräparat (250 mg Clarithromycin).
Abb. 2: Mittelwerte der Plasmakonzentrationen von 14(R)-Hydroxy-Clarithromycin nach einmaliger
nüchterner Gabe von 10 ml gebrauchsfertiger Suspension Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml
(250 mg Clarithromycin) bzw. Referenzpräparat (250 mg Clarithromycin).
6,95±2,21
7,61±2,10
Angaben der Werte als arithmetische Mittelwerte und
Streubreite (SD)
14(R)-Hydroxy-Clarithromycin:
Clarithromycin
Sandoz
125 mg/5 ml
Granulat zur
Herstellung
einer Suspension zum
Einnehmen
siehe Abbildung 1
Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml im Vergleich zum Referenzpräparat (arithm. Mittelwert der individuellen Quotienten): 91 %
Statistische Bewertung:
AUC0 – r
Geometrische Mittelwerte [μg/ml×h]:
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml 6,70
Referenzpräparat
Punktschätzer
90 % Konfidenzintervall
7,45
0,900
85,32 – 94,82 %
AUC0 – t
Geometrische Mittelwerte [μg/ml×h]:
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml 6,57
Referenzpräparat
Punktschätzer
90 % Konfidenzintervall
7,33
0,912
86,91 – 94,45 %
Cmax
Geometrische Mittelwerte [μg/ml]:
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml 1,06
Referenzpräparat
Punktschätzer
90 % Konfidenzintervall
I
1,19
0,882
82,93 – 95,41 %
Maximale
Plasmakonzentration
(Cmax [μg/ml]
Zeitpunkt der
maximalen
Plasmakonzentration
(tmax) [h]
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – r)
[μg/ml×h]
Fläche unter der
KonzentrationsZeit-Kurve
(AUC0 – t)
[μg/ml×h]
Referenzpräparat
Mittlere relative Bioverfügbarkeit von Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml im Vergleich zum Referenzpräparat (arithm. Mittelwert der individuellen Quotienten): 103 %
Statistische Bewertung:
AUC0 – r
Geometrische Mittelwerte [μg/ml×h]:
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml 6,29
Referenzpräparat
Quotient d. geom. Mittel
90 % Konfidenzintervall
0,680±0,154 0,638±0,137
6,16
1,021
98,80 – 105,54 %
AUC0 – t
Geometrische Mittelwerte [μg/ml×h]:
Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml 6,12
Referenzpräparat
2,61±1,01
3,32±0,71
Quotient d. geom. Mittel
90 % Konfidenzintervall
5,96
1,027
99,31 – 106,21 %
Cmax
Geometrische Mittelwerte [μg/ml]:
6,46±1,48
6,30±1,35
Clarithromycin Sandoz
125 mg/5 ml
Referenzpräparat
0,662
0,624
Quotient d. geom. Mittel
1,063
90 % Konfidenzintervall 101,49 – 111,22 %
6,28±1,46
6,10±1,33
Angaben der Werte als arithmetische Mittelwerte und
Streubreite (SD)
siehe Abbildung 2
008704-C734 – Clarithromycin Sandoz 125 mg/5 ml – n
Herunterladen