Kampf vor Troja Die Griechen ziehen also gegen Troja. Sie Segeln und rudern ihre Schiffe entlang der Küste über das ägäische Meer. Landen bei Troja und ziehen ihre Schiffe auf den Strand, denn Häfen hat man zu der Zeit kaum gebaut. Von dort aus ziehen sie durch das Land (die Troas) und plündern und brandschatzen die kleineren Städte. Allein Achilles rühmt sich zum Beispiel an der Plünderung von 11 Städten teilgenommen zu haben. Nur Troja widersteht den Angriffen und kann nicht eingenommen werden. Auch die Götter mischen kräftig mit. Athene und Hera stehen auf der Seite der Griechen gegen das Troja des Paris - der hat sie schließlich tief beleidigt. Apollon und Aphrodite helfen den Trojanern. Ares ist es egal, er mischt mit, Hauptsache es gibt ordentlich Zoff. Zeus ist nicht so begeistert von dem Chaos, kann sich aber nicht so richtig gegen seine Mitgötter durchsetzen. 5.Der Militärstaat Wie ich schon früher gesagt habe, Sparta war ein Militärstaat. Das Ausleseverfahren, das darauf absielte, perfekte Krieger zu schaffen begann unmittelbar nach der Geburt : Der Vater hatte mit dem Neugeborenen vor der Gemeinschaft der Ältesten zu erscheinen, und nur, wenn es gesund und kräftig erschien, dürfte er es in Familie zurückbringen. Missgestaltete, kränkliche Babies wurden getötet, indem man sie einen Felsabgrund hinabwarf... (Diese Vorgehen war auch fur damalige Zeiten brutal.Die Aussetzung von Kindern aus Grunden der Not war zwar auch anderswo üblich, doch setzte möglichst an Stellen aus, wo sie gefunden werden konnten.) Der Knabe durfte nur bis zum achten Lebensjahr bei seiner Familie bleiben. Dann übernahm der Staat die Erziehung, und er wurde einer "Herde" Sieben- bis Zwölfjähriger zugeordnet. Diese Jahre verbrachte der Knabe ausschliesslich in dieser Gemeinschaft. An der Spitze jeder herde stand ein etwa zwanzigjähriger Jungling, der Eiren, dem die Knaben zu absolutem Gehorsam verpflichtet waren. Dem Eiren halfen einige Peitschenträger bei seiner Aufgabe - die Prugelstrafe war in Sparta nicht nur beliebte Zuchtigung, sondern auch als Erziehungsmittel hoch geschätzt. Die Ausbildung der Knaben galt den noch Körper und Geist : Neben körperlicher "Fitness" wurde von ihnen auch erwartet, dass sie lernten zu beobachten, zu urteilen und zu debattieren - auch dazu waren die Knaben ständigen Übungen ausgesetz, und wer den Anspruchen nicht genugte, wurde bestraft. War die Zeit in der "Herde" zu Ende, erfolgte die weitere Erziehung bis zum 20. Lebensjahr in Jahrgangsgruppen. Um die Lernerfolge allen Burgern sichtbar vor Augen zu fuhren, wurden häufig Wettkämpfe veranstaltet. Da wurde um die Wette gerannt, gesungen und vorgetragen, und selbst das Ertragen von Schmerzen wurde im Wettkampf gemessen. Doch nicht jeder Jugendliche konnte ein Sieger sein; Hierarchien nach Fähigkeiten und Leistung bildeten sich aus, und bereiteten auch die "Mitläufer" auf ein Leben nach militärischen Regeln vor... Bis an die Spitze gelangten wirklich nur die zähesten Knaben - die kargen Lebensbedingungen erforderten ein gewaltiges Mass an Genugsamkeit und Härte: Die Knaben bereiteten sich ihr Lager aus Schilfgras und badeten im Fluss auch hier unverkennbar die Vorbereitung auf ein Leben im Heerlager. Und auch die Mahlzeiten fielen recht mager aus. Um diese etwas auszureichern, wurden die Knaben zum Stehlen von Essbarem angehalten. Wer dabei erwischt wurde, dem war Strafe sicher - nicht, weil er gestohlen hatte, sondern weil er nicht wendig und flink genug gewesen war... War die Zeit der Probe voruber, wurden die junge Männer in die "Zeltgemeinschaften" aufgenommen; die nächsten zehn Jahre verbrachten sie hier mit militärischen Übungen. Erst mit 30 wurden sie mit der Teilnahme an der Heeresversammlung zu mundigen Bürgern. Wieder ersetzte ihnen die Gemeinschaft die Familie. Selbst nach der Familiegründung wohnten sie weiterhin im Zelt. Erst im hoheren Alter wurden ihnen ein paar Annehmlichkeiten zustehen. Doch bis zu diesem Zeitpunkt war der Spartiate auf seinem langen Weg vom Knaben Krieger so sehr an das Leben in der Gemeinschaft gewohnt, dass viele es gar nicht aufgeben wollten... Trojanischer Krieg aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Der Trojanische Krieg ist ein zentrales Ereignis der griechischen Mythologie. Homers Ilias schildert entscheidende Kriegsszenen während der Belagerung der Stadt Troja (Ilion) durch das Heer der Griechen, die in der Ilias Achaier genannt werden. Dabei wird insgesamt allerdings nur von den letzten 51 Tagen der zehnjährigen Belagerung berichtet. Der blinde Homer wird geführt (William-Adolphe Bouguereau 1874) Im griechischen Altertum wurde die Ilias als geschichtlicher Bericht verstanden und der Krieg auf das 12. oder 13. Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Stadt Troja lag bei den Dardanellen. Heinrich Schliemann begann 1871 mit Ausgrabungen am Hügel Hissarlik im Nordwesten der heutigen Türkei und identifizierte die dort von ihm gefundenen Ruinen als das von Homer beschriebene Troja. Der Bezug der damit verbundenen Berichte Homers auf eine einzelne Auseinandersetzung wird von einigen Geschichtsforschern allerdings weiterhin bezweifelt. Sie nehmen an, dass Homers Trojanischer Krieg eine Synthese verschiedener Auseinandersetzungen zwischen Griechenland und seinen Nachbarn um die Kontrolle der freien Durchfahrt durch die Dardanellen darstelle. Die herrschende Meinung ist jedoch, dass Homer im Kern einen tatsächlich stattgefundenen Krieg realitätsnah geschildert habe. Die große Schwierigkeit ist dabei seine Datierung: Je weiter er zurückverlegt wird, desto länger werden die dunklen Jahrhunderte, die fund- und quellenlose Zeit, die zwischen ihm und dem durch Hesiod belegten Entstehen des historischen alten Hellas liegen. Verkürzt man sie, so muss wohl eine sich im Unglück der heimkehrenden Griechenkönige widerspiegelnde Revolution interpoliert werden, die aus den mykenischen Adelsherrschaften das Griechenland der Poleis (Stadtherrschaften) geformt haben müsste. Inhaltliche Hinweise datieren die Ereignisse auf die Bronzezeit oder die Zeit Mykenes, also auf mindestens zehn Jahrhunderte v. Chr., was auch zu den Ergebnissen der Ausgrabungen am Hügel Hissarlik passen könnte. Dort wurden, neben passenden Spuren von Gewalteinwirkung, Hinweise auf ein lebhaftes Handelszentrum, insbesondere vor der Zeit des Trojanischen Krieges, und reiche historische Schätze gefunden. Es ist allerdings noch nicht erwiesen, welche der mehrfachen Besiedlungen Trojas die des Trojanischen Krieges gewesen ist. Übersicht Mythischer Auslöser des Trojanischen Krieges war die Entführung der Helena, Gattin des Menelaos, durch Paris, den Sohn des trojanischen Königs Priamos. Daraufhin zogen die vereinten Griechen gegen Troja, um die Schmach zu rächen. Trotz zehnjähriger Belagerung gelang es jedoch nicht, die stark befestigte Stadt zu erobern. Auf Rat des Odysseus bauten die Griechen endlich ein großes hölzernes Pferd, in dem sich die tapfersten Krieger versteckten. Die Schiffe täuschten die Abfahrt vor. Die Trojaner holten entgegen den Warnungen der Kassandra und des Priesters Laokoon das Pferd in die Stadt. In der Nacht kletterten die Griechen aus ihrem Versteck, öffneten die Tore und konnten so die Trojaner überwinden. Aus dieser Begebenheit heraus entstand der bis heute gängige Begriff des Trojanischen Pferdes. In einer anderen Version heißt es, dass die Griechen das Pferd so gross gebaut hatten, dass es nicht durch Trojas Tore gepasst hätte. So haben denn die Trojaner die eigenen Mauern eingerissen, um das hölzerne Pferd in die Stadt zu holen. [Bearbeiten] Der Trojanische Krieg Neben Homers Ilias und Odyssee finden sich weitere antike griechische Quellen, die Homers Darstellung ergänzen. Unter ihnen hervorzuheben ist insbesondere der epische Kyklos, der Vor- und Nachgeschichten des Trojanischen Krieges enthält. [Bearbeiten] Vorspiel: Das Urteil des Paris Die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite waren zusammen mit den übrigen olympischen Göttern zur Hochzeit des sterblichen Helden Peleus mit der Göttin Thetis eingeladen. Eris, die Göttin der Zwietracht, war hingegen nicht eingeladen worden. Sie warf daraufhin einen goldenen Apfel in die Runde, mit der Inschrift Kallisti (Der Schönsten), und löste damit einen Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite aus, weil jede der Göttinnen den Apfel für sich beanspruchte. Das Urteil des Paris (Peter Paul Rubens) Die drei baten Zeus, zu entscheiden, welche von ihnen die Schönste sei. Dieser wollte es jedoch klugerweise vermeiden, sich dieser Wahl zu unterziehen, zumal Aphrodite und Athene seine Töchter und Hera seine Ehefrau und Schwester waren, womit der häusliche Ärger, egal bei welcher Entscheidung vorprogrammiert war. Also ließ er Hermes kommen und trug ihm auf, die Göttinnen zu Paris, dem schönen, wenngleich verstoßenem Königssohn Trojas zu bringen, damit dieser entscheide. Alle drei Göttinnen versuchten Paris' Gunst durch Bestechung zu erlangen: Hera versprach politische Macht und Dominanz in Asien, Athene Weisheit und Kriegskunst. Aphrodite jedoch las Paris' Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf Erden versprach, nämlich Helena. Diese war allerdings bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta. Jedenfalls sprach Paris den "Eris-Apfel" der Aphrodite zu, womit er sich den Zorn der anderen beiden Göttinen zuzog. Diese versuchten nun ihm zu schaden, wo sie konnten. Bevor Helena die Gattin des Menelaos geworden war, hatten viele der Griechenkönige, die alle untereinander verfeindet waren, um sie geworben. Um nach der Wahl ihres Bräutigames den Frieden in Griechenland zu erhalten, hatte Odysseus dazu geraten, dass alle Bewerber einen Eid ablegen sollten, Helenas Wahl anzuerkennen und die Ehe Helenas zu verteidigen. Als Paris nun Helena traf, erfüllte Aphrodite ihr Versprechen und liess Helena sich in Paris verlieben. Beide flohen gemeinsam nach Troja. Die unter den Griechen von Menelaos aufgerufenen Eidpflichtigen zogen nun unter dem Heerführer Agamemnon, seinem Bruder, König von Mykene, gegen Troja, sehr zur Freude von Hera und Athene. [Bearbeiten] Episoden des Kriegszuges [Bearbeiten] Achilleus nimmt am Krieg teil Achill bei Lykomedes (Louvre Museum) Der Seher Kalchas' hatte vorhergesagt, dass die Griechen Troja ohne die Teilnahme des Achilleus am Krieg nicht besiegen würden. Thetis, Achilleus' Mutter, wusste jedoch, dass Achilleus vor Troja fallen würde und verbarg ihn deshalb als junges Mädchen verkleidet am Hof des Lykomedes in Skyros. Dort hatte er ein Verhältnis mit Deidameia, die seinen Sohn Neoptolemos gebar. Odysseus und Diomedes entlarvten seine Verkleidung, indem sie als Händler auftretend zum Hof kamen und ihn erkannten, als er ihre feilgebotenen Waffen bewunderte. Eine andere Geschichte berichtet, er habe beim Schall einer Trompete einen Speer zur Verteidigung ergriffen, anstatt zu flüchten. Begleitet von seinem Berater (Erzieher) Phoinix und seinem besten Freund und Liebhaber Patroklos machte er sich daraufhin auf den Weg nach Troja. [Bearbeiten] Agamemnon und Iphigenie Die Opferung der Iphigenie (Giovanni Battista Tiepolo 1757) Artemis bestrafte Agamemnon, weil er eine heilige Hirschkuh in einem ihr geweihten Hain erlegt hatte und sich rühmte, der Göttin bei der Jagd überlegen zu sein. Sie verhinderte die Abfahrt von Agamemnons Flotte bei Aulis in Böotien, indem sie eine Windstille bewirkte. Das Orakel des Priesters Kalchas weissagte, dass Agamemnon seine Tochter Iphigenie der Göttin zur Sühne opfern müsse, um die Fahrt beginnen zu können. Einige Versionen der Geschichte bestätigen, dass er seine Tochter opferte. Andere berichten, dass Artemis sie nach Tauris entrückte und an ihrer Statt eine Hindin geopfert wurde. Iphigenie diente dort auf der Krim den Tauriern Nach Hesiod wurde Iphigenie die Göttin Hekate. als Priesterin der Göttin. [Bearbeiten] Chryseis und Briseis Eyribates und Talthybios führen Agamenon Briseiis, die Konkubine des Achilleus zu (Giovanni Battista Tiepolo 1757) Achilleus hatte Briseis entführt und zu seiner Beischläferin gemacht. Als Agamemnon aufgefordert wurde, das Orakel des Kalchas zu befolgen und seine eigene eroberte Bettgefährtin Chryseis, Tochter des Apollon-Priesters Chryses, ihrem Vater zurückzugeben und somit den Zorn Apollons (die Pest im Griechenheer) zu besänftigen, wollte er einen Ersatz. Da Kalchas vor der Weissagung Achilles um Schutz gebeten hatte, weil er wohl wusste, daß Agamemnon über seinen Spruch nicht erfreut sein würde, nahm Agamemnon sich, voller Hass auf Achilleus, ihm zum Ausgleich Briseis weg. Dieser bat wutentbrannt und erfolgreich seine Mutter Thetis, Zeus zu bewegen, die Trojaner so lange in allen Gefechten siegen zu lassen, bis ihm Genugtuung gegeben worden sei und weigerte sich fortan, am Kampf gegen die Trojaner und deren Verbündete teilzunehmen. [Bearbeiten] Achilleus und Patroklos Antike griechische Darstellung von Patroklos und Achill Als Achilleus nicht mehr an den Kampfhandlungen teilnahm und die Griechen deswegen in arge Bedrängnis gerieten, legte dessen Freund Patroklos Achilleus' Rüstung an und zog in die Schlacht. Er wurde von Hektor im Zweikampf erschlagen, der die Rüstung des Achilleus zur Beute nahm. Der erzürnte Achilleus, der versprach, den toten Patroklos nicht zu bestatten, bevor er Hektor getötet habe, von seiner Mutter Thetis mit einer neuen, von Hephaistos gefertigten Rüstung ausgestattet (in der Schilderung des Schildschmucks bringt Homer einen Querschnitt griechischen Lebens unter), trat nunmehr zum Zweikampf mit Hektor an. Dieser war schon vom 'großen' Ajax verletzt worden und wurde von Achilleus getötet, nachdem er Hektor drei Mal um die Mauern Trojas verfolgt hatte. Hektors Leichnam schleifte Achilleus drei Mal am Streitwagen um Troja, bevor er ihn zu seinem Lager brachte. In der Nacht kam der trojanische König Priamos zu Archilles und kaufte den Leichnahm des Hektor bei ihm ab.(Dieser Bogen vom unstillbaren Zorn des Achill (griechisch menis, daher dt. "Manie") bis zu seiner ersten Regung von Mitleid ist zugleich die Spannweite der Ilias Homers.) [Bearbeiten] Achilleus' Tod Thetis beweint den toten Achilleus Kurz nach Hektors Fall besiegte Achilleus noch Memnon aus Äthiopien, Kyknos aus Kolonai und die Amazonenkönigin Penthesilea, in die er sich noch in ihrem Todeskampf verliebte (nach manchen Versionen eine Liebesbeziehung gehabt hatte; manchmal heißt es gar, Achilleus habe sie nach ihrem Tod noch geschändet). Kurz darauf wurde er von Paris getötet, der mit Hilfe des Apollon einen vergifteten Pfeil in seine Ferse schoss (die Achillesferse war seine einzig verwundbare Stelle (vergl. Thetis)), oder in einer älteren Version durch ein Messer, als er bei einem Waffenstillstand die trojanische Prinzessin Polyxena aufsuchte. Seine Gebeine wurden mit denen des Patroklos vereint, und genau wie Ajax hat er der Legende nach, nach seinem Tode auf der Insel Leuke an der Donaumündung gelebt. [Bearbeiten] Achilleus' Rüstung und der Tod des 'großen' Ajax Ajax von Salamis stürtzt sich ins Schwert Nach Achilleus' Tod stritten Odysseus und der 'große' Ajax, der nunmehr erste Held der Griechen, um Achills Waffen und Rüstung. Odysseus gewann den ausgeschriebenen Wettkampf (mit unfairer Hilfe der Göttin Athena), und Ajax verfiel in eine Raserei, in der er eine Herde Schafe (die er in seinem Wahn für Griechen, den größten Widder für Odysseus, hielt) erschlug. Als er wieder bei Sinnen war, stürtzte er sich, aus Scham über seine Tat, in sein eigenes Schwert. [Bearbeiten] Orakelsprüche Die Griechen nahmen Helenos, einen Propheten und Sohn des Priamos, gefangen, nachdem sie schon seit fast 10 Jahren vor Troja lagen. Sie folterten ihn, bis er ihnen die Bedingungen für die Eroberung Trojas verriet. Helenos nannte als Voraussetzungen: Die Griechen müssten im Besitz der Pfeile des Herakles sein (die Philoktetes besaß); das trojanische Palladion stehlen, ein von Athene geschaffenes Relief; den Sohn des Achilleus, Neoptolemos, in ihren Reihen haben; Die Voraussage eines weiteren Orakels, dass der erste Grieche, der von den Schiffen an Land gehe, auch als Erster umkommen werde, wurde durch Protesilaos, den Anführer der Phylaker, erfüllt. [Bearbeiten] Philoktetes Philoktetes war Herakles' Freund und Waffenträger gewesen und erhielt nach dessen Tod des Herakles todbringende Pfeile (vergiftet mit der Galle der Hydra) und den Bogen, weil er dessen Scheiterhaufen entzündete, als sich sonst niemand dazu bereit fand. Er segelte als einer der Anführer auf Seiten der Griechen mit sieben Schiffen gen Troja. Auf dem Weg wurde er jedoch, auf der Insel Chryse, bei einer Rast, von einer Schlange, wahrscheinlich einer Natter, gebissen. Da die Griechen seine Schmerzensschreie und die stinkende Wunde, die nicht heilte, nicht länger ertragen wollten, übernahm es Odysseus, ihn auf der Insel Lemnos auszusetzen. Medon übernahm das Kommando über Philoktetes' Mannen; letzterer blieb mit seinen Waffen – sehr ergrimmt – zehn Jahre lang alleine zurück. Als Helenos, der Sohn des Priamos, unter der Folter gestanden hatte, dass die Griechen nur siegen würden, wenn sie Herakles' Pfeile und Bogen auf ihrer Seite hätten (eine nun sehr schwer zu erfüllende Bedingung), holten Odysseus und Neoptolemos ihn zurück. Philoktetes' Wunde wurde von Asklepios oder dessen Sohn Machaon geheilt; Philoktet verwundete mit seinen Pfeilen den Paris tödlich. Siehe Äskulapstab [Bearbeiten] Diomedes Diomedes Kopie einer Statue von Kresitas (430 b.C), Glyptotek München Diomedes gelang es beinahe, Aeneas im Kampf zu töten; Aphrodite, Aeneas' Mutter, rettete ihn jedoch, indem sie ihn aus der Schlacht trug. Diomedes verletzte sie dabei, rasend vor Wut, am Handgelenk woraufhin Aphrodite ihren Sohn fallen ließ und weinend auf den Olymp floh, um sich von ihrem Vater, Zeus, trösten zu lassen. Aeneas wurde dann von Apollon in eine Wolke gehüllt und nach Pergamon gebracht, einem heiligen Ort in Kleinasien. Artemis heilte Aeneas dort. Später im Krieg befand sich Diomedes im Zweikampf mit Hektor, als er Ares, den auf seiten der Trojaner kämpfenden Gott des Krieges, erblickte. Diomedes forderte seine Soldaten zum geordneten Rückzug auf. Hera, die Mutter des Ares, sah Ares' Einmischung und erbat sich von Zeus die Erlaubnis, ihn mit Hilfe seiner Schwester Athene vom Schlachtfeld zu vertreiben. Dann forderte sie Diomedes auf, Ares direkt anzugreifen. Seinen Speer lenkte Athene und verletzte Ares an der Weiche. Dieser floh darauf das Kampfgeschehen, ließ sich von Aphrodite trösten und pflegte seine Wunde sowie seine verletzte Eitelkeit. Unter dem Wüten des Diomedes wichen die Trojaner, den göttlichen Beistand vermissend, daraufhin zurück. Diomedes war damit der einzige sterbliche Grieche, dem es jemals gelang gleich zwei der Olympier zu verwunden. [Bearbeiten] Glaukos Der Lykier Glaukos, ein Enkel des Bellerophon und der Tydide Diomedes trafen sich voller Kampfgier auf dem Schlachtfeld. Diomedes wußte nicht, um wen es sich bei seinem Gegner handelte, während Glaukos sehr wohl wußte, mit wem er es zu tun hatte. Also sprach er >>"Diomedes, bereits mein Großvater Bellerophon, war bei dem Deinen, Öneus zu Gast."<<". Diomedes stieß daraufhin seine Lanze in den Boden, erneuerte die Freundschaft zwischen den Geschlechtern und tauschte mit Glaukos, dessen goldene Rüstung gegen seine eigene eherne. [Bearbeiten] Das Trojanische Pferd Die Belagerung der Griechen trat in das 10. Jahr, als Odysseus die kriegsentscheidende List ersann. Scheinbar die Belagerung aufgebend, hinterließen die Griechen ein riesiges Holzpferd, in dessen Bauch einige Griechen unter dem Kommando des Odysseus verborgen waren. Diese Idee war ihm durch eine Aussage des gefolterten trojanischen Sehers Helenos, gegenüber dem Seher Kalchas gekommen. Durch allerlei Listen wurden die Trojaner bewogen, das Pferd als ein Geschenk in ihre Stadt zu nehmen, brachen eine Bresche in ihre unerstürmbare Mauer und brachten es in ihre Stadt. Nach der Siegesfeier der Trojaner konnten die im Pferd verborgenen Griechen nachts unbemerkt das Stadttor öffnen und die zurückgekehrte Armee in die Stadt lassen. Troja wurde niedergebrannt, und nur wenige Einwohner konnten entkommen. Bislang ungeklärt ist, ob es sich bei dem Pferd direkt um ein Sinnbild für den Erderschütterer Poseidon handelte – dann hätte dieser den Krieg entgegen seinem Willen entschieden – oder ob die vermeintliche Metapher wörtlich zu interpretieren ist. [Bearbeiten] Nach dem Krieg Ajax der Lokrer bedrängt Kassandra im Tempel der Pallas Der Geist des Achilleus erschien seinem Sohn Neoptolemos und verlangte, dass seine Geliebte Polyxena vor der Rückkehr dem Achill geopfert werde. Die Griechen trieben sie vor den Altar; dort tötete sie sich. Priamos' Weib Hekuba wurde eine Sklavin. Lykaon war bereits von Achilleus versklavt und bei einem Fluchtversuch getötet worden. Antenor, der Schwager und Ratgeber des Priamos, wurde verschont, da er immer zu Helenas Rückgabe an die Griechen geraten hatte. Kassandra wurde vom 'kleinen' Ajax vergewaltigt; sie wurde dann eine Konkubine Agamemnons und mit ihm in Mykene ermordet. (Vorausgesagt hatte sie alles, aber niemand glaubte ihr – gemäß einem Fluche Apollons, dem sie sich verweigert hatte.) Neoptolemos versklavte Andromache, die Witwe des Hektor (und Helenos); später ehelichte er sie. Aeneas flieht aus Troja (Federico Barocci 1598) Kreusa wurde bei der Flucht aus Troja getötet. Ihr Gatte Aeneas konnte gemeinsam mit seinem Herold Misenos, seinem Vater Anchises, dem Heiler Iapyx und seinem Söhnchen Askanios (Julius) entkommen. Laut jüngeren römischen Sagen (Epen), insbesondere Vergils Aeneis, landete er nach langen Irrfahrten an der italienischen Küste, wo seine Nachkommen Rom gründeten. Da Aeneas göttlicher Abstammung (Mutter Aphrodite) war, konnte sich noch Gaius Iulius Caesar dessen rühmen. [Bearbeiten] Bearbeitungen des Themas Der Trojanische Krieg inspirierte eine Reihe von Werken. Neben Homers Ilias sind Die Troerinnen des Euripides, Troilus & Criseyde von Geoffrey Chaucer, Les Troyens von Hector Berlioz und Der Trojanische Krieg findet nicht statt von Jean Giraudoux zu nennen. Eines der bekanntesten Werke ist wohl Shakespeares Troilus und Cressida. Es gibt verschiedene Übertragungen dieser Sagenstoffe ins Deutsche, man vergleiche nur Friedrich Schillers großes schwermütiges Gedicht Das Siegesfest. Die bekannteste stammt aus dem 19. Jahrhundert von Gustav Schwab (Schwabs klassische Sagen des Altertums, bis in die 1950er Jahre ein Hausbuch des deutschen Bürgertums (wo man bei jedem Abiturienten die ziemlich genaue Kenntnis des Trojanischen Krieges voraus setzen konnte)). Eine speziell für Kinder geschriebene Übertragung stammt von Franz Fühmann (Das Hölzerne Pferd). Die Geschichte wurde auch zur Grundlage des gleichnamigen Kinofilms von Wolfgang Petersen aus dem Jahre 2004. Die Handlung des Films weicht jedoch in bemerkenswert vielen Punkten von der antiken Überlieferung ab. Moderne Bearbeitungen stammen oft aus dem Bereich der Fantasy oder der historischen Spekulation, wie in Gisbert Haefs' Umsetzung "Troja", die mit einigen sehr eigenwilligen, aber oft auch überzeugenden, realistischen Interpretationen der überlieferten Legenden aufwartet. Der amerikanische Schriftsteller Dan Simmons setzte die Geschehnisse der Ilias in seinem Science Fiction-Roman Ilium um. Das frühe Griechentum und die dunklen Jahrhunderte; die Archaische Zeit, die sog. große Kolonisation, die Ausbildung der städtischen Kulturen und das Zeitalter der Tyrannis; die Entwicklung von Sparta und Athen in archaischer Zeit; der Kampf der Griechen gegen Persien und seine Folgen; der delisch - attische Seebund und das athenische Reich ("Pentekontaëtie"); der Peloponnesische Krieg und seine Folgen; das chaotische Zeitalter des 4. Jh.s; das Erstarken Makedoniens unter Philipp II. und Alexander dem Großen; der Zerfall des Alexanderreiches und die Entwicklung der hellenistischen Staatenwelt bis zum Konflikt mit Rom. Die Vorlesung will einen Überblick über das Verhältnis der fränkischen Herrschaften zu ihren Nachbarregionen geben. Dabei springt jenes zum Königreich Böhmen (besonders nahe für Bamberg) ins Auge. Als Stichworte müssen genügen: das ‚Neuböhmen’ Karls IV. oder die Hussiteneinfälle, die ganz Franken betrafen, oder die besondere Stellung der Reichsstadt Eger und des Zisterzienserklosters Waldsassen. Der einflussreichste Nachbar dürfte aber im Süden und Südosten zu suchen sein: das Herzogtum Bayern, das vergeblich versuchte, in Eichstätt Fuß zu fassen. Die Beziehungen zwischen der Reichsstadt Nürnberg und den bayerischen Herzögen ist ein besonderes Kapitel. Die Übernahme des Herzogtums durch die Wittelsbacher 1180 war auch eine Zäsur für die fränkischen Nachbarn, mussten sie sich doch zwangsläufig mit dem bedeutsamen Herzogtum auseinandersetzen. Die Vorlesung zur fränkisch - bayerischen Landesgeschichte behandelt die Geschichte der wittelsbachischen und hohenzollerischen Fürstentümer im 14. und 15. Jahrhundert: Dynastische Politik und Landesteilungen, höfisches Leben und Residenzen, der Aufbau einer Landesverwaltung, Städtepolitik, die Rolle des Adels und der Klöster kommen zur Sprache. Die zeitweise sehr gespannten Beziehungen zwischen Wittelsbachern und Hohenzollern sind ein weiteres Thema der Vorlesung. Am Ende steht ein Vergleich der Verhältnisse in den weltlichen Fürstentümern Bayerns und Frankens sowie ein zusammenfassender Ausblick auf Entwicklungstendenzen an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Der Ort der Schlacht Sphakteria ist eine Insel vor Pylos, einem der besten Naturhäfen der Welt, an der Südwestküste des Peloponnes (Messenien). Pylos liegt bei einer Bucht, deren Durchmesser etwa 5 Km beträgt. Das besondere dabei ist eine etwa 4.5 Km lange schmale Insel, Sphakteria, die genau auf dem imaginären Durchmesser des Halbkreises liegt, der die Bucht bildet. Sphakteria schirmt also die Bucht vom Meer ab, bis auf zwei schmale Zufahrten. Der eigentliche Hafen befand sich am nördlichen Scheitelpunkt der Bucht, ist jedoch vom offenen Meer aus wegen des felsigen Ufers unzugänglich. [Bearbeiten] Die Vorgeschichte Der Peloponnesische Krieg dauerte nun 7 Jahre. Ein Sturm zwang eine athenische Flotte (50 Schiffe) in den Hafen von Pylos, das im Feindesland lag. Die Flotte fuhr schließlich weiter, man hinterließ aber 5 Schiffe, die den Hafen zum Land hin befestigen sollten, kommandiert von Demosthenes (nicht der Philippika-Autor). Sparta schickte sofort Heer und Flotte, doch zwei Tage lang scheiterten alle Versuche, den Hafen einzunehmen. Um die Landung einer athenischen Flotte zu behindern besetzte man Sphakteria . Man versäumte jedoch, die beiden Zufahrten zu blockieren. Die athenische Flotte (50 Schiffe) traff schließlich ein und es kam zu einer Schlacht in der Bucht - Athen siegte und besaß nun die Seehoheit. Sparta dagegen hatte die Landhoheit in der Bucht abgesehen vom Hafen. Die Spartaner auf der Insel waren allerdings isoliert: 420 Hopliten und deren Heloten, kommandiert von Epitadas. Es wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, die Spartaner durfuen ihre Leute auf der Insel verpflegen, müssten aber ihre verbliebenen 60 Schiffe den Athenern übergeben. Eine spartanische Gesandtschaft begab sich nach Athen und bot einen Friedensschluss an; Athen lehnte - auf Betreiben Kleons - ab. Der Waffenstillstand war damit hinfällig. Die Athener wollten Sphakteria aushungern, doch Taucher schafften mit Schläuchen Honigmohn und gestampften Leinsamen auf die Insel. In Athen schickte man Kleon, der geprahlt hatte, er könne die Spartaner binnen 20 Tagen besiegen mit einer weiteren Flotte nach Pylos. Inzwischen hatte ein Brand auf der Insel die Bewaldung vernichtet und die Spartaner eines Vorteils beraubt. [Bearbeiten] Die Schlacht Nach Kleons Eintreffen lehnten die Spartaner auf der Insel die Kapitulation ab. Am nächsten Morgen begannen die Athener mit der Erstürmung der Insel. 800 Hopliten landeten an der Südspitze und überrannten einen spartanischen Vorposten. Die übrigen Spartaner formierten sich zur Phalanx und rückten vor. Die Athener landeten 800 Bogenschützen, 800 Peltasten und 5-7.000 Ruderer. Die Spartaner wurden durch Geschosse dezimiert und Epitadas starb, ohne dass es zum Nahkampf kam. Es drohte die Umzingelung, woraufhin die Spartaner sich zur Nordspitze zurückzogen. Ein messenischer Offizier führte einige Peltasten über die Felsklippen am Nordufer in den Rücken der Spartaner (wie in der Schlacht bei den Thermopylen), die somit im Kreuzfeuer lagen. Demosthenes und Kleon, der Gefangene machen wollte, forderte die Spartaner zur Kapitulation auf, die diese annahmen - seit der Seeschlacht waren 72 Tage vergangen. Die überlebenden Spartaner (292 Hopliten, darunter 120 Spartiaten) brachte man nach Athen und somit hatte Kleon sein Versprechen wahrgemacht. [Bearbeiten] Bedeutung "In dem ganzen Krieg war dies (dass Spartaner sich ergaben und ihre Waffen abgaben) die allergrößte Überraschung" (Lit.: Thukydides, Bd IV, Kap.40). Die Sorge um die gefangenen Spartiaten spielt auf Seiten Spartas eine große Rolle beim Zustandekommen des Nikiasfriedens 4 Jahre später, in dessen Rahmen sie freigelassen wurden. Militärhistorisch war die Schlacht von Bedeutung, weil sie erstmalig durch die leichten Truppen entschieden wurde und nicht durch die Hopliten. Der Peloponnesische Krieg Grund des Peloponnesischen Krieges (431 - 404 v. Chr.) war vor allem das Machtstreben des Attischen Bundes (dessen Kopf Athen war) gegenüber dem peloponnesischen Bund unter Führung Spartas. Athen, von seiner Überlegenheit zu See überzeugt, versuchte den Krieg allein auf dem Meer auszutragen. Diese Taktik unter der Führung des Perikles bewährte sich, bis dieser 424 an einer Seuche starb. Die neue Heeresleitung führte eine neue Angriffspolitik durch, vernichtete aber dabei jeglichen Vorsprung, den sich Athen herausgearbeitet hatte. Mit dem zwischenzeitlich beschlossenen Frieden konnte sich keine Partei zufrieden geben; der Krieg brach bald wieder aus. Nachdem die unterdrückten Mitglieder des Attischen Seebundes von Athen abfielen, wurde die Stadt 404 v. Chr. zur Kapitulation gezwungen. Die Stadt verlor sämtliche Gebiete bis auf Attika und Salamis und musste ihre Flotte bis auf zwölf Schiffe ausliefern. Die Langen Mauern nach Piräus wurden zerstört. Die Vormachtstellung Athens war zerbrochen, der Reichtum der Stadt vernichtet. Allerdings war das Leben der Athener nun nicht mehr auf den Krieg fokussiert. Ein athenischer Edelmann, zuvor allein an der militärischen Ausbildung seiner Söhne interessiert, schickte sie nun zusätzlich auf Schulen, um ihnen eine wissenschaftliche Ausbildung zukommen zu lassen. Die philosophischen Einrichtungen hatten wieder Nachwuchs. "Ich weiß nicht, welche Waffen im nächsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im übernächsten: Pfeil und Bogen." (Albert Einstein) DIE GRIECHEN Nach zweieinhalb Jahrtausenden kehren die Olympischen Spiele im August 2004 wieder nach Griechenland zuruck. Das EU-Mitglied ist heute nur eine unauffällige Mittelmacht auf dem Balkan. Seine wahre Bedeutung liegt in der Vergangenheit. Das antike griechische Erbe hat die abendländische Welt entscheidend geprägt und alle Zeiten uberdauert. Von Hans Wagner EM 05-04 · 27.05.2004 EM – Die Geschichte der Griechen ist im wahrstenSinne des Wortes sagenhaft. Wenn irgendwo dieses Attribut voll und ganz passendist, dann hier. Die „alten Griechen“ stammen der Sage nach voneinem Urahn namens Hellen ab. Als dessen Eltern gelten Deukalion und Pyrrah.Die beiden sollen die einzigen Überlebendender großen Touristenattraktion Akropolis Sintflut gewesen sein, die von Göttervater Zeus überdie Menschen in Athen verhängt worden war. Deukalion, Sohn des an den Felsen geschmiedetenHalbgottes Prometheus, und seine Frau waren nach der großen, alles vernichtendenFlut beauftragt, die Erde wieder zu bevölkern. Aus der Katastrophe der Sintflut, von der auch in anderen Mythen und Kulturenals Zäsur menschlicher Entwicklung berichtet wird, gingen in der griechischenSagenwelt die „Hellenen“ hervor. Das Land, in dem sie lebten, nanntensie Hellas. Hellen war mit der Nymphe Orseis vermählt. Von den Söhnendes Paars und deren Nachkommen leiten sich die drei griechischen Hauptstämmeab: Von Aiolos die Aioler, von Doros die Dorier und vom Enkel Ion die Ionier. Von vielen Völkern weiß die Nachwelt nur durch Berichte der Griechen Die Griechen waren in der Antike unbestritten das Land der Dichter und Denker.Sie schrieben und dichteten über sich und andere. Von vielen Völkernweiß die Nachwelt nahezu ausschließlich durch die Epen und Dramender Dichter Griechenlands. Das gilt zum Beispiel in ganz besonderem Maßefür die Skythen. Dieses Volk nomadischer Steppenreiter hat selbst keinerleischriftliche Aufzeichnungen hinterlassen. Sie hatten sich selbst „Skoloten“ genannt, berichten die griechischenGeschichtsschreiber. Doch da alles, was man über sie weiß, vor allemin griechischer Zunge und Sprache überliefert ist, gingen sie nicht einmalmit ihrem eigenen Namen, sondern als „Skythen“ in die Annalen derGeschichte ein. Skythen wurden sie von den Griechen genannt, deren Gelehrte – vorallem Herodot und Hippokrates - über das Leben dieses Volkes in vielenEinzelheiten berichtet haben. Durch sie wissen wir, wo das Volk der Skythenherkam, welche Sitten es kannte und wie skythische Reiter kämpften. (SieheEM 01-04 DIE SKYTHEN). Auch den Ruhm eines benachbarten indogermanischen Volkes, über derenfrühe Geschichte ebenfalls keine eigenen Überlieferungen vorliegen,haben Griechen der Nachwelt übermittelt. Dadurch wurden auch diese nichtunter ihrem Namen „Iranier“ populär und weltberühmt,sondern unter der Bezeichnung, die ihnen von den Griechen verliehen wordenwar: als Perser. Nachdem ihre Hauptstadt Parsa in den Perserkriegen 330 v.Chr. vom griechischen Heer Alexanders des Großen eingenommen und zerstörtworden war, nannten die Eroberer sie nur noch auf griechisch Persepolis – soheißt die Ruinenstadt im Iran bis auf den heutigen Tag. Griechische Dramatikerhielten die Erinnerung an die großen Perser der Antike lebendig. Dergriechische Dichter Aischylos widmete sich den geschlagenen Feinden und ihremKönig Xerxes in einem Stück „Die Perser“. Es steht alserste vollständig überlieferte Tragödie westlichenDramengeschichte. Ein Traum von Griechenland: Die Vulkaninsel Santorini am Anfang der Geschichte wird von den Siegern geschrieben Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. Das mußten letztlichauch die Griechen erfahren. Seit dem achten Jahrhundert v. Chr. hatten siesich „Hellenen“ genannt und ihre Staatenwelt als „Hellas“ bezeichnet.Als das aufstrebende Rom in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten allmählichdas Erbe des antiken Hellas antrat, nannten die Eroberer es Graecia und seineBewohner bezeichneten sie als Graeci. Unter diesen Namen, als Griechen undGriechenland, ist das Volk der Hellenen mit seiner Götterwelt und seinenHeldensagen heute der Welt bekannt. Die Bedeutung der Griechen liegt nicht darin, wie das benachbarte Persien,wie Rom und andere imperiale Staaten nach ihnen, ein kollossales Weltreicherobert und beherrscht zu haben. Das war, wie die griechische Geschichte zeigt,ihre Stärke nicht. Aber der Einfluß der Griechen und Griechenlandsgeht weit über den vieler späterer Imperien hinaus. Griechenlandhat ein Imperium des Geistes geschaffen und hinterlassen, von dem die Weltnoch heute zehrt und erfüllt ist. Ohne die herkulische Erscheinung des Pythagoras von Samos (er errang alserster zwölf Siege in Olympia) ist moderne Philosophie, Harmonielehreund Mathematik kaum denkbar. Und ohne Thales von Milet kann man sich die Geometrienicht vorstellen. Aber auch nicht die Philosophie. Platon zählte ihn zuden sieben Weisen des Altertums. Allein wenn man die unzähligen bekannten Namen und Gestalten aus dergriechischen Geisteswelt Revue passieren läßt, wird sofort deutlich,wie tiefgehend das „Abendland“ durch diese alten Griechen geprägtist. Man denke an Hippokrates, den bekanntesten unter den Urvätern derMedizin, auf dessen Eid noch heute jeder Arzt verpflichtet wird. An Homer,Herodot, Platon, Aristoteles, Perikles, Aischylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes,Sokrates. Die griechischen Götter- und Heldensagen sind Kulturgut der ganzen Menschheit Wenn heute in der Sportwelt, vor allem im Boulevardjournalismus so gernevon einem X- oder Y-Titan die Rede ist, weiß kaum jemand, was er da zitiert.Er benutzt Begriffe aus der ältesten Schicht der griechischen Mythologie.Karl Kerényi, der wohl beste Kenner dieser Materie schreibt überdie Titanengeschichten der Griechen: „Der Name Titan [...] ist am längstenan der Sonne haften geblieben und scheint ursprünglich der hohe Titelvon Himmelsgöttern gewesen zu sein, doch von sehr alten, noch keinen Gesetzenunterworfenen, wilden Himmelsgöttern.“ Titanen seien in diesen Geschichtenkeine Sieger, sie trügen ganz im Gegenteil tragische Züge. Kerényi: „DieTitanen waren solche Götter, die nur in der Mythologie eine Rolle Beliebtes spielten.Ihre Rolle ist – selbst wenn scheinbare Siege dem endgültigen Schluß Fotomotiv: derGeschichten vorausgehen - immer die Rolle des Unterlegenen. Diese Götterstatuen in Olympia Unterlegenentrugen die Züge einer älteren männlichen Generation, Zügevon Ahnen, deren gefährliche Eigenschaften in den Nachkommen wiederkehren.“ -Die Titanin Rhea vermählte sich mit ihrem eigenen Bruder und gebar denspäteren Göttervater Zeus. Doch nicht nur Götter- und Titanenkämpfe sind uns aus der griechischenMythologie überliefert. Wenn auch meist in anderem Zusammenhang, sprechenwir bis heute vom Chaos, mit dem die griechische Mythologie den Urzustand desblauen Planeten bezeichnete und aus welchem die Erdgöttin Gaia die Erdeerschuf. Der Liebesgott Eros ist griechisch und die Giganten sind es, die schlangenbekränztenUngeheuer der Gorgonen und der herrliche Adonis. Leda, Athene und der HirtengottPan haben auch in unserer Zeit immer Konjunktur. Wir verfilmen die Heroen desTrojanischen Krieges, und unsere Virusprogramme isolieren Computerschädlinge,die wir als Trojanische Pferde bezeichnen. Kentauren, Nymphen und Satyrn bevölkernesoterische Geschichten und Sience-Fiction-Texte. Politiker warnen bis zumheutigen Tag, die Gegenseite möge die Büchse der Pandora gefälligstverschlossen lassen. Und gegenseitig werfen sie sich vor, man müßteden sagenhaften Augeias-Stall ihrer fehlerhaften Entscheidungen endlich ausmisten. Für den deutschen Sprachraum hat Gustav Schwab, ein jüngerer Zeitgenosseder Gebrüder Grimm, 1840 eine berühmte Sammlung antiker Sagen herausgegeben.Unter dem Titel „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ (englische Übersetzung „Godsand Heroes“) blieb sie bis heute das umfangreichste und vollständigsteWerk dieser Art. Aus den verschiedensten antiken Quellen hat Schwab akribischdas gesamte überlieferte Sagengut zusammengetragen und eindrucksvoll nacherzählt.Sein Buch ist das deutschsprachige Standardwerk zur griechischen Mythologie. Von Göttervater Zeus und seiner dritten Gattin Hera, vom Zeus-Sohn,dem bogenbewehrten Sonnen- und Musengott Apollon, vom Boten- und HändlergottHermes, von der „schaumgeborenen“ Liebesgöttin Aphrodite berichtendie griechischen Sagen. Und von der Unterwelt des Hades, von Prometheus, derauf Befehl von Zeus an den Kaukasus geschmiedet wurde, von den sagenhaftenArgonauten, von Herakles, Theseus, Ödipus, der schönen Helena, Achilles,sowie den bewegenden Irrfahrten des Odysseus. Titanen, Götter, Helden und Dichter - die Religionder Griechen Die Religion der Griechen entstand aus einer Verschmelzung von Mythen undKulten der ansässigen vorgriechischen Bevölkerung und denen der Einwanderer.Die Verehrung der Naturkräfte, wie sie typisch war für indogermanischeVölker, entwickelte sich bei den Griechen zu der bereits apostrophiertenpolytheistischen Götter- und Sagenwelt. Anders als die Christen, Judenund Muslime glaubten die Hellenen nicht an einen Gott, sondern an eine Vielzahlvon Göttern, die in ihrer Gesamtheit eine große Familie bildeten. Sie umfaßte eine für heute lebende Menschen verwirrende Vielfaltvon persönlich gedachten Göttern, die man in vielerlei Form als Statuendarstellte. Dazu kamen scharenweise niederere Naturwesen, die zum Teil auchnur lokale Bedeutung hatten. Oft vermischte sich die Verehrung solcher lokalerGottheiten mit der von Halbgöttern, den sogenannten Heroen, den Helden.Hier ragt besonders Herakles heraus, ein Sohn des Zeus. Sein Name bedeutetauf Griechisch „Ruhm der Hera”. Auf Lateinisch heißt er Hercules,zu deutsch Herkules. Er ist der bekannteste und meistverehrte Held des Altertums.Er war göttlicher Abkunft, besaß übermenschliche Körperkräfteund Heldenmut. Außerdem war Herakles in sämtlichen Künstenzu Hause und mit einer enormen Zeugungskraft gesegnet. Er bestand unzähligeKämpfe, seine Fahrten führten ihn hinab in die Unterwelt (Hades),aus der er immer wieder glücklich zurückkehrte. Eine ganze Reihe von griechischen Orten beanspruchen den Ruhm, sich auf Heraklesals ihren Gründer berufen zu können. Der griechische Dichter Varroberichtet von 44 lokalen Heldenfiguren mit dem Namen Herakles, die als Herosoder auch als Gott verehrt wurden. Herakles wird meistens mit Keule und Löwenfelldargestellt, in kniender Stellung, kämpfend mit dem Drachen Ladon.Seine Gestalt wurde schließlich vergöttlicht und in das griechischePantheon aufgenommen, den Tempel für die Gesamtheit aller Götter. Die göttliche Familie der Griechen trägt sehr menschliche Züge Sitz der griechischen Götter ist der schneebedeckte Olymp im NordenGriechenlands. Auf diesem Heiligen Berg bildeten sie in der menschlichen Vorstellungeinen Götterstaat. Die alten Griechen dachten sie sich als mächtige,unsterbliche Menschen. Das „Gemeinwesen“, das diese Gottgestaltenbildeten, ähnelte dem, das auch in der griechischen Realität vorherrschte – malvertrugen sich die Götter und lebten durchaus „demokratisch“ zusammen,mal herrschten einzelne als Tyrannen. In den Sagen, die sich die Menschen vonihren Göttern erzählten, sind List und Intrige an der Tagesordnung.Da geht es durchaus irdisch zu. Griechenland Das Oberhaupt der Götterfamile war Zeus. Er war nicht nur der Vateraller Götter, sondern auch der Vater aller Menschen. Daneben fungierteer als Gott des Schicksals, wozu ihm eine Waage als Symbol diente und als Beschützerder Stadt, der griechischen Polis. Auch für die Eigenarten des Wetterswar er verantwortlich. Seine unfehlbaren Waffen waren seine Donnerkeile. DerSage nach hatte Zeus das Licht der Welt auf der Insel Kreta erblickt. SeineEhefrau Hera war die Herrscherin des Himmels und die Beschützerin derEhe. Zu ihren wichtigsten Charaktereigenschaften gehörte die Tugendhaftigkeit.Ihr Ehemann Zeus hielt es damit nicht so genau. Er war in unzählige Liebschaftenverwickelt, weshalb Hera oft als zürnende oder verhärmte Ehefraudargestellt wird. Athene war eine Tochter des Zeus. Wie der Name schon vermuten läßt,wachte sie als Schutzgöttin über die Stadt Athen. Sie war nebenbeiauch die Schutzgöttin des Krieges, der Weisheit und der Künste. Atheneerblickte nicht auf gewöhnliche Art und Weise das Licht der Welt. Sieentsprang der Sage nach erwachsen und kriegerisch dem Haupt des Zeus. Um siezu ehren, wurden zahlreiche Tempel errichtet, vor allem in Athen. Das Chaos der griechischen Götterwelt entspricht dem auf Erden In ihren Epen lassen die Dichter die Geschlechter der Götter aus demChaos entstehen. Sie besiegen die Titanen und sind einem bestimmten Schicksalunterworfen, ganz ähnlich sterblicher Menschen. Einen geschlossenen Priesterstand, wie etwa den christlichen Klerus, gabes in Griechenland nicht. Jedes der Heiligtümer, ob es nun Apollon oderHera, Zeus oder Aphrodite geweiht war, hatte eigene Priesterinnen und Priester.Neben der Vielzahl solcher Weihestätten und Götter verwirrt die sichteilweise widersprechende Darstellung der mythischen Gestalten. Das ist erklärlich,denn - wie wohl überall -, wandelten sich über den langen ZeitraumMachtverhältnisse und Weltanschauung. Solche Veränderungen, die auchdurch Einflüsse aus der Berührung mit anderen Kulturen resultierten,gingen an der großen Götterfamilie nicht spurlos vorüber. MonotheistischeReligionen und Weltanschauungen sind demgegenüber weitaus beständiger.In der griechischen Götterwelt dagegen ging es oft sehr menschlich zu. Es hat keineswegs alles mit den Griechen begonnen Sehr vieles aus der altgriechischen Geisteswelt und ihren Mythen ist bisauf den heutigen Tag zumindest in unserem Sprachschatz präsent. Allerdingshat keineswegs alles mit den Griechen begonnen. Sie haben, wie Walter Burkertin seinem Buch „Die Griechen und der Orient“ überzeugend darlegt,die frühen Hochkulturen des alten Orients Mesopotamienbeerbt und dem Abendland deren Schätze überliefert. in Ägypten und „Die frühesten Hochkulturen hatten sich östlich und südlichvon Griechenland gebildet, in Mesopotamien und Ägypten“, schreibtBurkert. Was diese Kulturen auszeichnete, sei eine „hohe gesellschaftlicheund wirtschaftliche Organisation mit selbstverständlichem Schriftgebrauch“ gewesenund ein „Macht- und Wirtschaftssystem, das seine Zentren in den Königenund Tempeln“ gefunden habe. In der mittleren und späten Bronzezeit,etwa im zweiten Jahrtausend v. Chr., habe das östliche Kultursystem nachEuropa übergegriffen. Burkert: „Mit der minoischen Kultur des altenKretas entstand die erste europäische Hochkultur, weithin in vergleichbaremStil mit Palästen als Zentren der Macht und der Wirtschaft“, undmit einer eigenen Silbenschrift. Das Festland sei mit leichter Verspätungdieser Entwicklung gefolgt, indem es die mykenische Kultur hervorgebracht habe.Diese habe eine weiterentwickelte Silbenschrift verwendet. Diese stündein ihrer Bedeutung für die Kultur der Griechen „weit über allenanderen Anregungen und Importen aus dem Orient“, schreibt Burkert. Ausden Aufzeichnungen der Mykener gehe hervor, daß diese bereits griechischgesprochen haben. Das Zentrum der Zivilisation habe sich nun vom Nahen Ostenin den mediterranen Bereich verschoben. „Die östlichsten im nahenWesten aber waren die Griechen; sie hatten ihre Chance, ihr Glück, ihrWunder.“ Die Griechen begannen „sich energisch am Mittelmeerhandel zu beteiligen“,schreibt Burkert, und natürlich seien dadurch auch Handwerker der östlichenKulturen nach Griechenland gelangt und hätten deren Errungenschaften mitgebracht,die „große Steinarchitektur, Bronzearbeiten, auch Elfenbeinschnitzereien,Terrakotta-Matrizen.“ Selbst das bis dahin unbekannte Liegen beim Gelagehabe sich vom kleinasischen Lydien über das nordgriechische Ionien inganz Griechenland ausgebreitet. Platon sagte über die Einflüsse aus dem Osten, der den Griechenja als „barbarisch“ galt, weil man dort nicht in ihrer Sprachesprach: „Was immer die Griechen von den Barbaren übernehmen, arbeitensie in schönerer Weise aus.“ Das klingt einer Entschuldigung nichtunähnlich. Die Feststellung sollte aber wohl dazu dienen, den Eindruckdes bloßen Nachmachens erst gar nicht aufkommen zu lassen. Kleinasien und die Balkanhalbinsel mit den Inseln des ÄgäischenMeeres sind die Brücke, über die den Völkern Europas das Erbeder altorientalen Kultur zuteil wurde. Vom Orient stammt u.a. die Kenntnisdes Getreidebaus, der Metalle Kupfer, Bronze, Eisen, der Typus des rechteckigenWohnhauses mit Vorhalle - griechisch: Megaron - , die Steinbaukunst, die Stadtals Siedlungsform und schließlich das Alphabet. Die alten Griechen: wer sie waren, woher siekamen Auch in der Realität sind aus den sagenhaftenStämmen der Hellen-Nachkommen,der Aioler, der Dorer und der Ionier, die Griechen hervorgegangen. Sie kamenallerdings nicht als Sagengestalten von einer mütterlichen Nymphe geborennach Griechenland, sondern als beinharte Eroberer aus den indogermanischenWanderungsströmen. Um 2000 v. Chr. wanderten die indogermanischen Stämme in den Südender Balkanhalbinsel ein. Dort trafen sie auf das Volk der Karer, das vor denGriechen die Ägäis besiedelt hatte. Die Karer wurden von den späterenGriechen nach Kleinasien abgedrängt, wo sie bald unter persische Oberhoheitgerieten. In Nordgriechenland waren es die Pelasger, die den vorrückendenindogermanischen Stämmen nach Osten auswichen. Sie hatten nach Homer vorallem in Thessalien gesiedelt und zogen unter dem Druck der Neusiedler ebensowie die Karer nach Osten. Zum Teil vermischten sich die Einwanderer auch mitder vor ihnen hier lebenden Urbevölkerung. Kulturell bestimmend wurdejedoch die neue indogermanische Oberschicht. Mit Mykene fing alles an – auf diese Steine konnten sie bauen Erste griechische Hochkultur in Mykene das berühmteLöwentor Die erste indogermanische Hochkultur auf dem Boden Griechenlands bildetesich unter dem Einfluß der Herrscher auf der benachbarten Insel Kreta,wo der sagenhafte König Minos regierte. Das erste Zentrum der griechischenKultur war Mykene, zwischen südlichem Peloponnes und der Landenge Isthmusgelegen, mit seiner gewaltigen Burganlage, die noch heute jeden Besucher beeindruckt.Die erhabene Befestigung aus mächtigen Steinmauern steht bereits in schroffemGegensatz zu den unbefestigten kretischen Palästen, von denen die griechischenBaumeister zunächst beeinflußt waren. In die Ummauerung einbezogenwaren Häuser für Beamte, Gefolge und Leibwache. Unterhalb der Burglag die offene Siedlung der bäuerlichen Bevölkerung. Den Zug zumMonumentalen unterstreichen auch die gewaltigen Kuppelgräber, wie zumBeispiel das Schatzhaus des Atreus und das Löwentor der Burganlage. Indieser Mykenischen Kultur war der König unumschränkter Stammesführer,der im Einvernehmen mit Rat und Heeresversammlung regierte. Faszination Troja – auch moderne Dichter erliegen ihr In die Zeit der mykenischen Kultur fällt nach allgemeiner Lesart auchder sagenhafte Trojanische Krieg, dessen Ereignisse bis heute nichts von ihrerFaszination eingebüßt haben. Nach immer beschäftigen sie diePhantasie von Dichtern, Filmemachern und Publikum. Der Trojanische Krieg giltals eines der zentralen Ereignisse in der griechischen Mythologie. Die StadtTroja, die 1871 von dem deutschen Archäologen Heinrich Schliemann entdecktund ausgegraben wurde, liegt an der heutigen türkischen Westküste.Der Trojaner Paris soll Helena, die Frau des Spartanerkönigs Menelaosgeraubt haben. Die Griechen belagerten daraufhin Troja unter Führung vonMenelaos und ihrer Helden Odysseus, Ajax, Achilles, Diomedes und Agamemnon.Homers Ilias, die in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts v. Chr.entstanden ist, schildert – allerdings gut 400 Jahre danach - einigeder entscheidenden Kriegsszenen während der Belagerung der Stadt. Durcheine List des Odysseus eroberten die Griechen schließlich nach vielenJahren das wehrhafte Troja: Sie zogen ab und hinterließen nur ein hölzernesPferd. Nachdem die Trojaner das Pferd jubelnd in ihre Stadt gezogen hatten,kamen die darin verborgene Helden heraus und öffneten die Stadttore. Dasgriechische Heer konnte ungehindert eindringen, Helena wurde befreit, die Stadtzerstört Die Ionier und die Aioler rückten vor allem in den Süden der Balkanhalbinselein, die Dorier breiteten sich im Norden aus. In dieser frühen Phase derindogermanischen Besiedlung kannten die Griechen nur Stammesverbände,keine einheitliche Gesellschaft oder gar einen gemeinsamen Staat. Wenn alleStämme gemeint waren, sprach der große Dichter Homer deshalb von „Panhellenen“. Im ausgehenden zweiten Jahrtausend eroberten die Dorier dann den Peloponnesund unterwarfen die Achäer. Der Zusammenbruch des Hethiterreiches um 1200v.Chr. ermöglichte ihnen schließlich auch die Besiedelung der ägäischenInseln und der Westküste Kleinasiens, die heute zur Türkei gehört. Die Odyssee – ältestes Literaturdenkmal des Abendlandes Nach 800 v. Chr. begann die Expansion der Griechen sowohl nach Osten alsauch nach Westen. Dies geschah durch Gründung zahlreicher Kolonien inUnteritalien, Sizilien, an den Küsten des Hellesponts, der Meerenge zwischendem Marmarameer im Osten und dem Ägäischen Meer im Westen. Auch amBosporus, der Meerenge zwischen Europa und Kleinasien, die das Schwarze Meermit dem Marmarameer verbindet – heute das Gebiet von Istanbul - und amSchwarzen Meer selbst siedelten sich die Griechen an. In dieser Zeit wurdenauch die Homerischen Epen Ilias und Odyssee schriftlich fixiert, die ältestenLiteraturdenkmäler Griechenlands und des Abendlandes überhaupt. Wer nicht griechisch sprach, war „Barbar“ Die sich ihrer kulturellen Höhe überaus bewußten neuen griechischenHerren bezeichneten alle Menschen, die nicht wie sie griechisch sprachen undderen Sprache als Gekrächze (griechisch „bar-bar“) empfundenwurde, als Barbaren. Dabei machten sie keinen Unterschied zwischen den hochkultivierten Ägyptern,deren Land am Nil sie später eroberten oder der balkanischen Urbevölkerung – wernicht griechisch sprach, war Barbar. Griechenland, von Gebirgen zerteilt und von den individualistischen Charakterenseiner indogermanischen Bewohner geprägt, fand nicht zu einer einheitlichenStaats- oder Reichsbildung. Während im benachbarten Persien die Treuezum König unter den Tugenden der Menschen ganz oben rangierte, hattendie Griechen dafür kein Verständnis. Sie hielten es lieber mit derindividuellen Freiheit. Das sind die Hauptgründe dafür, daß sich in GriechenlandStadtstaaten entwickelten und nicht große Herrschaftsgebiete. Der Stadtstaat,griechisch Polis – hier hat das Wort Politik seinen Ursprung - regeltemit eigenen Verfassungen das Zusammenleben seiner Bürger. Daneben gabes aber auch die sogenannte Tyrannis, d.h. Städte, die von absoluten Herrschernregiert wurden, die bei den Griechen Tyrannen genannt wurden. Dazu zähltenbeispielsweise Korinth auf dem nördlichen Peloponnes und das benachbarteMegara. Hochkultur entwickelte sich in der Polis In Athen bildete sich Schritt für Schritt ein demokratisches Systemheraus. Die Demokratie erlebt hier ihre klassische Entfaltung und wird zurherrschenden Regierungsform fast im gesamten Bereich der griechischen Hochkultur.Berühmt wurden die Gesetzgebungen Drakons und Solons. Drakon war der Überlieferungnach der erste Gesetzgeber der Athener Polis. Sein Wirken wird etwa zwischen624 - 620 v. Chr. datiert. Die Überlieferungen sind allerdings ungenauund gelten als stark legendenhaft. Drakon soll die private Blutrache abgeschafftund statt ihrer die staatlich vollzogene Todesstrafe eingeführt haben.Insgesamt sollen seine Strafen sehr hart gewesen sein daher der Ausdruck „drakonisch” imSinne harter Strafe. Solon wurde um 640 v. Chr. als Sohn eines alten und edlen Geschlechts inAthen geboren. Er brachte die Athener dazu, den bereits verloren gegebenenKampf mit der Tyrannis von Megara um die Insel Salamis wieder aufzunehmen undsiegreich zu Ende zu führen. Er soll außerdem dem Wucher in derStadt ein Ende gemacht haben. Schließlich wurde er zum höchstenRegierungsbeamten Athens gewählt, zum Archon. In dieser Rolle gab er derPolis eine neue Verfassung. Die bestehende Kluft zwischen Adel und Volk wurdedarin weitgehend beseitigt, Standesvorrechte und Beamtenwillkür abgeschafft.Da Solon auch als Dichter brillant war, hat er seine Verfassung mit folgendemVers trefflich beschrieben: So viel Teil an der Macht, als genug ist, gab ich demVolke, Nahm an Berechtigung ihm nichts, noch gewährt' ich zu viel. Für die Gewaltigen auch und die reicher Begüterten sorgt' ich, Dass man ihr Ansehen nicht schädige wider Gebühr. Also stand ich mit mächtigem Schild und schützte sie beide, Doch vor beiden zugleich schützt' ich das heilige Recht. Größter wirtschaftlicher Konkurrent der Griechen war das phönizischeKarthago, das den westlichen Ausgang aus dem Mittelmeer, die Meerenge von Gibraltar(im griechischen Verständnis die „Säulen des Herakles” )versperrte. Erst Rom konnte später Karthago besiegen und vernichten. Persien, der Erzfeind Griechenlands Erzfeind der Griechen und die größte Bedrohung für ihr Siedlungsgebietwar das Perserreich im Osten. Wiederholt stießen Perserheere nach Griechenlandund Kleinasien vor. Dabei kam es zu dramatischen Schlachten. Immer wieder besetztenund verwüsteten persische Heere Teile Griechenlands. Im Jahre 515 v. Chr. überschrittdas persische Heer unter Dareios den Hellespont. Die Perser eroberten Makedonienund Thrakien. Als um 500 v. Chr. wieder ein persisches Heer zu einer „Strafexpedition“ inGriechenland einfiel, um die ionischen Städte an der kleinasiatischenKüste gefügig zu machen, kam es dort zum Aufstand. Die Athener sandtenden Ioniern eine Flottenabteilung zu Hilfe. Die Erhebung scheiterte dennochan der Übermacht der Perser. Sie siegten in der Seeschlacht bei der InselLade, vor der Stadt Milet. Die Stadt wurde von den Siegern zerstört. 490 v. Chr. erschienen die Perser in Griechenland zum Vergeltungsschlag fürden Aufstand und die Hilfe, die Athen den Ioniern gewährt hatte. Die Perserboten mehr als 1.200 Kriegsschiffe auf. Sie überquerten den Bosporus undstießen auf Athen vor. Der Perserkönig Xerxes eroberte zunächstdie Stadt, ließ die Tempel in Brand setzen und überführte zahlreichegriechische Statuen als Trophäen nach Persien. Doch die Griechen trotztenletztlich der persischen Eroberungslust in der legendären Schlacht beiMarathon, in der Schlacht an den Thermopylen, in den Seeschlachten von Salamisund bei Platäa. Damit war der Mythos von der Unbesiegbarkeit der Perser,der sich über Jahrhunderte verbreitet hatte, gebrochen. (AusführlicheDarstellung siehe EM 07-03 DIEPERSER). Die ewigen Rivalen: Athen und Sparta Die herausragenden Zentren Griechenlands waren über Jahrhunderte hinwegdie großen Stadtstaaten Athen und Sparta. Ihre Geschichte ist auch eineGeschichte immerwährender Rivalität. In Athen, der im südwestlichen Teil der attischen Ebene gelegenen Hauptstadtdes modernen Griechenlands (seit 1830), wirkten viele der bereits genanntenbedeutendsten Denker des Abendlandes. Athen war eine reiche Seehandelsstadt, die viele Güter und Nahrungsmittelfür ihre Bürger einführen konnte. Das attische Umland hingegenwar äußerst karg. Die heutige Touristenattraktion Akropolis stammt überwiegendaus der Zeit nach dem zweiten Perserkrieg, aus dem Athen als FührungsmachtGriechenlands hervorgegangen war und reichlich Beute einheimste. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v.Chr. geriet der bis dahinherrschende Stadtadel von Athen in Bedrängnis, als es wirtschaftlicheund soziale Spannungen gab. Der Olympiasieger Kylon versuchte 632 einen Staatsstreich,um eine Tyrannis zu errichten. Darauf reagierte Drakon, der von 624 bis 620regierte, mit seiner bereits erwähnten Gesetzgebung. Aber erst die Reformendes Solon, der 594 an die Spitze des Stadtstaates gelangte, konnte der Demokratieden Boden bereiten. Auch wenn sich 545 mit Peisistratos ein ehemaliger Soldat,Kämpfer bei der Eroberung Salamis, zum Tyrannen aufschwingen und die Herrschaftsogar noch seinem Sohn übertragen konnte: Im Jahre 510 wurde er gestürztund unter seinen Nachfolgern konnte sich wieder Demokratie entwickeln. Zwischen den Jahren 510. und 508 v. Chr. versuchte der athenische StaatsreformerKleisthenes, die demokratische Staatsform wiederherzustellen und weiterzuentwickeln.Schließlich wurde in den Folgejahren der Stadtversammlung (Ekklesia)tatsächlich in allen Fragen des Gemeinwesens die Entscheidungsgewalt übertragen.Das war auch die Zeit des berühmten Atheners Perikles (493 v. Chr. – 429v. Chr.), der weitere Reformen durchsetzte, eine erste Form der Sozialhilfeund einen eignen Richterstand. Als die Perser in Griechenland einmarschierten, nahm Athen an allen Schlachtenteil, die zur Niederlage der Eindringlinge führten. In der Folgezeit konntedie Seemacht Athen das vor allem als Landmacht agierende Sparta überflügeln.Athen führte den Attischen Seebund an, der 481 v. Chr. gegen die Persergegründet worden war. Die Kämpfe währten, bis schließlich449 v. Chr. der athenische Staatsmann und Soldat Kallias mit Persien Friedenschloß. Unter dem Titel „Der Wille zur Macht: Die Entstehung des Ersten Attisch-DelischenSeebundes“ schreibt Michael Stahl in seinem Buch „Gesellschaftund Staat bei den Griechen: Klassische Zeit“ sehr anschaulich überdie Bedeutung dieses Bundes: „Im September 479 v. Chr. konnte das verbündetegriechische Heer am Mykale-Vorgebirge (am kleinasiatischen Festland der InselSamos gegenüberliegend) das noch verbliebene militärische Potentialdes persischen Königs vernichten, mit dem dieser die Griechen des Mutterlandesweiterhin hätte bedrohen können. Viele griechische Gemeinden an derionischen Küste nutzten daraufhin die Schwäche der Perser, um sichvon der persischen Oberhoheit loszusagen. Die Parole der Befreiung von denPersern verbreitete sich rasch im gesamten griechischen Siedlungsgebiet rundum die Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Von ihr ging eineneue Dynamik militärischen Eingreifens aus.“ Sparta kam jahrhundertelangohne Stadtmauern aus Sparta, die mit Athen rivalisierende Polis, liegt in einer Landschaft mitweit auseinander gezogenen Hügeln und Tälern. Im Osten begrenzt dasParnonmassiv das Land, im Westen das Taygetosgebirge. Die Stadt selbst liegtam Fluß Eurotas. Landschaft und Fluß bilden eine natürlicheGrenze für Sparta. Jahrhundertelang existierte die Stadt ohne Ummauerung.Die Ursprünge der Besiedlung Spartas liegen im dunkeln. Man vermutet dieAnfänge um das Jahr 900 v. Chr. Antike Autoren nennen Dorier als Einwanderer,die sich im südlichen Peloponnes ansiedelten. Während sich um 800 v. Chr. viele griechische Städte an der Kolonisierungim Mittelmeerraum beteiligten, hielt Sparta sich dabei zurück. SpartasBewohner gründeten nur eine einzige Stadt außerhalb des Peloponnes,nämlich Taras, das heutige Tarent. Diese Stadt verfügte damals überden größten Hafen an der Küste Süditaliens. Die Spartanerwaren aber keine Seefahrernation. Ihre Kolonisation vollzog sich in der peloponnesischenNachbarschaft, wo sie Messenien unterwarfen. Sparta wurde stets von zwei Königen regiert. Der genaue Grund fürdiese Regierungsform ist unbekannt. Wahrscheinlich stammte diese Traditionnoch aus der dorischen Wanderungszeit. Beide Könige waren zugleich die obersten Priester des Staates und dieunumstrittenen Feldherren im Krieg. Ein König stammte immer aus der Familieder Agiaden und der andere König war ein Mitglied der Familie der Eurypontiden. In Sparta standen die militärischen Tugenden im Vordergrund Die jungen Männer wurden in der jährlichen Volksversammlung, derApella, in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen. Sie tagte ein Malim Jahr und traf wichtige Entscheidungen über Verfassung und Zukunft derSpartaner. Die stimmberechtigten Mitglieder mußten mindestens 20 Jahrealt, Bürger oder Krieger sein. In Sparta wurden militärische Tugenden in den Vordergrund gestellt,das leichte Leben war bei Spartanern verpönt. Das klassische Sparta giltals Paradebeispiel für die Gleichheit seiner Bürger. Der Adel hattebei den Spartanern wegen seiner Prunksucht und Unfähigkeit im Kampf seineMacht verloren. Als Messenien besiegt war, wurde das Land wie versprochen anArme und Sklaven verteilt. In dieser Zeit, um 720 v. Chr. kapselte sich der ehemals weltoffene Staatder Spartaner zusehends ab. So wurde es den jungen Männern beispielsweiseverboten, ins Ausland zu reisen. Sparta befürchtete durch diese Besuchedas Eindringen von unliebsamen Vorstellungen, die die Sicherheit der Spartanerbedrohen könnten. Besucher aus dem übrigen Griechenland waren ausdiesem Grund ebenfalls unerwünscht. Griechischer Kämpfer mit Schwert und Schild Sparta herrschte mit dem Peloponnesischen Bund Im 6. Jahrhundert v. Chr. folgten weitere Eroberungskriege. Die Spartanerbetrachteten sich in dieser Zeit als Nachfahren der Helden Homers, um damitihre Machtansprüche auf dem Peloponnes zu dokumentieren. Zahlreiche Städteauf dem Peloponnes wurden Bündnispartner der Spartaner. Schließlichentstand daraus der Peloponnesische Bund. Sparta beherrschte damit ein Gebiet,das dreimal so groß war wie der Machtbereich des Stadtstaates der Athener. Um 435 v. Chr. eskalierten die stets vorhandenen Spannungen zwischen denbeiden rivalisierenden Staaten von Athen und Sparta. Athen unterstütztedamals eine Kolonie, die einen Aufstand gegen Sparta wagte. Als sich eine derattischen Kolonien von Athen lösen wollte, ergriff Sparta die Gelegenheit,gegen den Konkurrenten Athen vorzugehen. Der Peleponnesische Krieg war unausweichlich Die Folge war ein fast dreißigjähriger Krieg – der PeloponnesischeKrieg. Während Athen mit seinem Attischen Seebund agierte, stütztesich Sparta auf den Peloponnesischen Bund. Der Krieg begann im Jahre 431 v.Chr. und endete erst im Jahre 404 v. Chr. Athen besaß nur ein schwachesHeer. Eine von Perikles erdachte Strategie sah deshalb vor, einen Landkriegzu vermeiden und gleichzeitig mit der starken attischen Flotte die Küstenstädtedes Peolponnes anzugreifen. Zudem sollten die Seewege Spartas blockiert undso der Gegner langsam zermürbt werden. Sparta dagegen fiel mit seinem starken Landheer in Attika ein und belagerteAthen. Angesichts der starken Stadtbefestigung gelang jedoch die Einnahme nicht.Nachdem Perikles im Jahr 429 v. Chr. an der Pest gestorben war, gewann derreiche Adelige Alkibiades großen Einfluß auf die Volksversammlung.Er begeisterte die Athener für einen Feldzug gegen Sizilien. Dort solltengroße Getreidevorräte erbeutet werden, die man in der Auseinandersetzungmit Sparta nötig zu haben glaubte. Schließlich zog eine Flotte von136 Kriegsschiffen mit 25.000 Mann Besatzung nach Sizilien. Alkibiades verlorjedoch bald seinen Einfluß undschlug sich auf die Seite des Gegners Sparta. Der Sizilienfeldzug geriet zumFiasko. Die Athener belagerten zunächst die Hafenstadt Syrakus, wurdenaber schließlich zum Rückzug gezwungen. Der Großteil der Truppengeriet 421 v. Chr. in Gefangenschaft, wo die meisten von ihnen starben. Von der Katastrophe des Sizilienfeldzugs sollte sich Athen nie wieder wirklicherholen. Sparta ging nun endgültig in die Offensive und unternahm Raubzügein das attische Territorium. Hinzu kam, daß Persien in der letzten Phasedes Krieges Sparta mit aller Macht unterstützte. Athen verfügte am Ende über keine intakte Flotte mehr, währenddie Spartaner unter ihrem General Lysander das Meer beherrschten. Die Stadtwurde eingekesselt und mußte ausgehungert im Frühsommer 404 v. Chr.kapitulieren. Die politische Macht Athens war endgültig dahin, kulturelljedoch blieb die Stadt noch jahrhundertelang führend. Alexander der Große erobert ein riesiges Reich – aber das Endeist nahe Eine entscheidende Wende nahm die griechische Geschichte mit Philipp II.von Makedonien. Sein von den Griechen als kulturlos und barbarisch angesehenesKönigreich im Norden Griechenlands erwies sich militärisch als überlegen.Nach einigen Kriegen erlangte Makedonien 337 v. Chr. die Hegemonie überganz Griechenland. Nachdem Philipp II. 336 v. Chr. ermordet wurde, folgte ihmsein Sohn Alexander I., später der Große genannt, auf dem makedonischenThron nach. Er eroberte weite Teile Eurasiens bis nach Indien. Durch Olympia vom Barbaren zum Griechen An seiner Person läßt sich zeigen, wie bedeutend die im Jahre776 v. Chr. in Griechenland eingeführten Olympischen Spiele für dasLand waren. Ulrich Sinn schildert in seinem Buch „Das antike Olympia – Götter,Spiel und Kunst“, daß man es durch Teilnahme sogar vom Nichtgriechenzum Griechen bringen konnte. Darstellung der olympischen Disziplinen Ringen,Speerwurf und Diskuswerfen Als im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. erstmals eine Delegation aus Makedonienunter Alexander I. zu einem der alljährlich durchgeführten Kultfestenach Olympia reiste, bekam der König zunächst Ärger. Sinn: „DasVorhaben Alexanders, aktiv am Wettkampf teilzunehmen, war im Grunde zum Scheiternverurteilt. Es waren ja nur Griechen als Athleten zugelassen und die Makedonenwurden damals noch den Nichtgriechen (Barbararoi) zugerechnet. Prompt scheiterteAlexanders Ansinnen an der Startverweigerung durch die Kampfrichter.“ Sogar dem Hegemon wurde also die Teilnahme verwehrt, weil er kein Griechewar. Doch der Makedonenkönig erklärte, daß die Urheimat derMakedonen die peloponnesische Stadt Argos sei. Er selbst könne seine Sippeauf einen Urenkel des Herakles zurückführen. Das hat die Kampfrichter überzeugt.Er durfte starten und kam im Wettlauf gleichzeitig mit dem Sieger ans Ziel. Ulrich Sinn über die Bedeutung dieser Episode: „Der Auftritt inOlympia war Teil einer groß angelegten Kampagne Alexanders um die AnerkennungMakedoniens als Teil der griechischen Staatenwelt.“ – Der spektakuläreAuftritt in Olympia habe ihn an sein Ziel gebracht. Nach dem Niedergang des Alexanderreiches steht Rom als neue Weltmacht bereit Alexander der Große unternahm 334 v. Chr. einen Rachefeldzug gegenPersien. Ein Jahr später besiegte seine Streitmacht den PerserkönigDareios III. in der Schlacht bei Issos. Kleinasien und Syrien gehörtennun zum Reich Alexanders. Wenig später ergab sich Ägypten kampflos.Alexander wurde zum Pharao gekrönt und gründete die Residenz Alexandria.Auf einer Pilgerfahrt begrüßten Priester den Feldherrn als „Sohndes Zeus“, als den er sich dann auch selbst gern bezeichnete. 331 v. Chr. versetzte er Persien bei Gaugamela (heute die Ortschaft TellGomel, nordwestlich von Erbil im Irak)) einen vernichtenden Schlag, nahm Babylon,die Perserstädte Susa und Persepolis ein und wurde zum König vonAsien ausgerufen. Ab 326 v. Chr. wagte Alexander sogar mehrere Vorstößenach Indien, er überquerte den Indus und eroberte den Pandschab bis zumheutigen Fluß Beas. 323 v. Chr. erreichte er wieder Babylon. Dort starbAlexander der Große während der Vorbereitungen zu einer Flottenexpeditionum die Arabische Halbinsel. Eine Fieberinfektion raffte ihn im Alter von knapp33 Jahren dahin. Unter seinen Nachfolgern, den sogenannten Diadochen, zerfiel nicht nur AlexandersReich, sondern eine neue Weltmacht betrat die Bühne: Rom. 148 v. Chr.wurde Makedonien römische Provinz, 146 v. Chr. auch Griechenland römischesHerrschaftsgebiet. *** Olympia und die göttlichen Spiele Der griechischen Überlieferung nach ist der Olymp im Norden des LandesSitz der ewigen Götter. Um keinen anderen europäischen Berg rankensich so viele Mythen. Der Legende nach sollen sich hier bereits die olympischenGötter im Wettkampf gemessen haben. Zeus habe dabei seinen Vater Kronosim Ringkampf besiegt. Gegen Ende der mykenischen Zeit, um 1100 v. Chr., eroberteder Stamm der Elier Olympia und die umliegende Region. Mit ihm kam auch derZeuskult auf die Halbinsel Peloponnes. Der Heros Herakles habe schließlichdie Olympischen Spiele begründet, indem er Ort und Abmessungen der erstenWettkampfarena festlegte. Olympia - Rekonstruktion der Bauten im Heiligtum Schriftlich belegt sind die Spiele seit 776 v. Chr. Dieses Jahr galt denGriechen fortan als Beginn der historischen Zeitrechnung. Die Wettkämpfewurden in den Arenen in der Nähe des Ortes Olympia ausgetragen. Um Athletenwie Zuschauern die gefahrlose Anreise zum Heiligtum zu gewährleisten unddie ungestörte Durchführung der Wettkämpfe zu sichern, wurdevor Beginn der Spiele die Heilige Waffenruhe verkündet. Einen Monat langmußten alle Feindseligkeiten zwischen den griechischen Stadtstaaten eingestelltwerden. Kriegshandlungen und sogar die Hinrichtung von Verbrechern waren untersagt. Teilnahmeberechtigt an den Spielen waren nur Griechen. Frauen waren von denWettkämpfen ausgeschlossen. Bei den Spielen ging es um Ruhm, Einfluß,Geld, Macht und Sozialprestige. Die Athleten waren spezialisierte Profis, diemit eigenen Trainern, Köchen und Ärzten schon Monate vor Beginn derSpiele mit einem harten Training begannen. Die Teilnehmer an den Spielen maßenihre Kräfte im Fünfkampf: Laufen, Weitsprung, Diskuswurf, Speerwurfund Ringen. Sehr populär war der Allkampf (Pankration). Diese Disziplinverband Ring- und Faustkampf. Dabei waren alle Schläge erlaubt. Der Kampfendete erst, wenn einer der beiden Kontrahenten kampfunfähig war oderfreiwillig aufgab. Wer siegte, war schon in der Antike ein „gemachter Mann“ Sparta führte die Sitte ein, daß die Athleten nackt zu ihren Kämpfenantraten. Die Sieger erhielten einen Kranz, geflochten aus Zweigen vom heiligen Ölbaumin Olympia. Wer in Olympia siegte, war ein „gemachter Mann“: Erwurde im Heimatort mit Geld- und Sachprämien überschüttet, erhielteine Rente, wurde von Steuern befreit und bekam Vergünstigungen allerArt. Athleten, die bei den Wettkämpfen den zweiten oder dritten Platzerreichten, gingen leer aus. – Viel hat sich seither nicht verändert. Die Spiele wurden alle vier Jahre ausgetragen und dauerten fünf Tage.Den Zeitraum von vier Jahren zwischen den Spielen nannte man „Olympiade“.Der genaue Termin, zu dem die Wettkämpfe jeweils stattfanden, ist nicht überliefert.Fest steht jedoch, daß er um den ersten Vollmond nach der Sommer-Sonnenwendelag, das heißt zwischen der letzten Juliwoche und der ersten Augusthälfte. Nach der Eroberung Griechenlands durch die Römer, ging es mit den Spielenzu Ende. Im Jahr 393 n.Chr. verbot der christliche Kaiser Theodosius II. jeglicheheidnische Verehrung und somit auch die olympischen Spiele. Er ließ allegriechischen Tempel zerstören, auch das Zeus-Heiligtum in Olympia. Rund 1500 Jahre danach hat es der französische Baron de Coubertin zusammenmit dem Griechen Dimitrios Vikelas geschafft, die olympischen Spiele im Jahr1896 neu zu beleben. Coubertin hat auch die fünf Ringe als olympischesSymbol entworfen. Der Olympische Fackellauf wurde 1936 zu den Spielen in Berlineingeführt. Die Wettkämpfe der Neuzeit finden, wie schon in der Antike,alle vier Jahre statt – jeweils in einem anderen Land und unter Teilnahmevon Sportlern aus aller Welt. Die Eröffnungsfeier der XXVIII.. Olympischen Sommerspiele der Neuzeitin Athen am 13. August 2004 wird im Zeichen Apolls, des altgriechischen Gottesfür Dichtkunst, Musik und Weissagung, stehen. Die Schlußzeremonieam 29. August ist Bacchus, dem Gott des Weines und der ausgelassenen Feierngewidmet. Militärische Kräfteverhältnisse , der an den Feldzügen nach Potideia, Amphipolis und der Schlacht bei Delion teilnahm. So unterschiedlich wie die geografischen Gegebenheiten der Kriegsparteien waren auch ihre Fähigkeiten zur Kriegsführung. Die von Athen geführte Allianz bestand vor allem aus den ägäischen Inseln sowie Hafenstädten, deren Stärke folgerichtig auf dem Gebiet der Seekriegsführung lag. Der Status von Athen als größter Seemacht hing dabei von seiner starken Flotte ebenso ab wie vom Seebund. Dies erklärt sich aus der Bauweise der griechischen Trieren sowie der Geografie der Ägäis. Die Trieren hatten eine sehr leichte Bauweise und waren keineswegs hochseetauglich; beim ersten Anzeichen eines Unwetters musste ein Ankerplatz aufgesucht werden (siehe Vernichtung der Flotte des Dareios 492 v. Chr.). Zum Ankern reichte zwar für die leichten Trieren ein Strand aus, die Küsten der Ägäis sind jedoch mehr von Felsen und Klippen geprägt als von Stränden; geeignete Ankerplätze waren selten und meist besiedelt. Daher war die Verfügung darüber so wichtig für Athen - sowohl für den Handel wie den Seekrieg. Die spartanische Allianz hingegen bestand vor allem aus den Städten des Peloponnes und Zentralgriechenlands (mit der Ausnahme der Hafenstadt Korinth), d.h. Landmächten, deren Vorteile auf dem Gebiet des Hoplitenkampfes lagen. Einen indirekten militärischen Vorteil hatte Athen gegenüber Sparta, da es durch die Einnahmen aus dem Seebund über große Finanzreserven verfügte. Kulturelle und ideologische Charakteristika der Kriegsparteien Athen, zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner kulturellen Blüte ("Perikleisches, goldenes Zeitalter", Bau des Parthenon, der Propyläen), war eine Demokratie, auch wenn darunter nicht Demokratie im heutigen Sinne verstanden werden darf. Spartas Herrschaftsform dagegen war eine Mischverfassung, wobei die Spartaner außenpolitisch aber traditionell Oligarchien bevorzugten. Dieser Gegensatz bestand auch bei den jeweiligen Verbündeten. Wie wichtig dieser ideologische Gegensatz war, zeigt sich in der Tatsache, dass Sparta nach Kriegsende im besiegten Athen sofort eine Oligarchie einführte. Es gab eine aus heutiger Sicht paradox anmutende Situation: das "demokratische" Athen stand für Unterdrückung der nach Unabhängigkeit strebenden Poleis, während Sparta, eine Militärgesellschaft, die die Demokratie ablehnte, die Rolle des Verteidigers der Freiheit Griechenlands spielte und gleichzeitig einen Großteil der eigenen Bevölkerung, die Heloten, brutal unterdrückte. Der Weg in den Krieg Eine Schlüsselrolle in der Entstehungsphase des Konflikts kam dem spartanischen Bündner Korinth zu, das unabhängig von den großen Bündnissystemen seine Hegemonie im Golf von Ambrakia zu erhalten suchte. Als bei einem Bürgerkrieg in Epidamnos (um 436 v. Chr) die "demokratische" Partei Korinth, die Adelspartei hingegen Korinths ehemalige Kolonie Kerkyra um Hilfe bat, entstand zwischen diesen beiden Poleis ein Konflikt um die Vorherrschaft im ionischen Meer. Nach ersten Niederlagen gegen Kerkyra rüstete Korinth eine derart große Flotte auf, dass Athen um seinen Status als größte Seemacht fürchtete und deshalb im Sommer 433 v. Chr ein Defensivbündnis (Epimachia) mit Kerkyra einging, welches über die zweitgrößten Flotte Griechenlands verfügte. Korinth sah damit jedoch eine Verletzung des Friedens von 446 v. Chr. gegeben und wandte sich schließlich an Sparta. Infolge eines weiteren Konflikts verhängte Athen (wohl noch im Jahr 433 v. Chr) per Volksbeschluss (megarisches Psephisma; wobei es umstritten ist, ob es ein oder mehrere Beschlüsse waren) ein Handelsverbot gegen die Polis Megara, mit der Athen seit dem Ende des ersten Peloponnesischen Krieges verfeindet war. Megara, ebenso wie Korinth Mitglied des Peloponnesischen Bundes, setzte nun alles daran, Sparta zum Handeln zu zwingen. Allgemein wird vor allem dieser Beschluss als letztendlich entscheidender Kriegsgrund angesehen, da Sparta unter Zugzwang geriet. Diese Einschätzung wurde schon von Zeitgenossen geteilt, so von Aristophanes, der meinte, Perikles wollte dadurch von inneren Schwierigkeiten ablenken: ''„Die Quelle des Unheils war der Skandal um Phidias/ ''daraufhin steckte Perikles, weil er fürchtete, ihn träfe das gleiche Unheil/ ''weil er sich vor eurem Zorn fürchtete, eurem bissigen Charakter/ ''nur um sich abzusichern, unsere Stadt in Brand/ warf hinein den kleinen Funken, das megarische Edikt“ (Aristophanes, Eirene, Verse 605 ff.; aufgeführt im Jahre 421 v. Chr) Ein dritter Konflikt entwickelte sich schließlich in der Stadt Potideia auf der Chalkidike, einem Mitglied des attischen Seebundes, das ebenfalls gute Beziehungen zur Mutterstadt Korinth pflegte. Als Athen von Potideia verlangte, korinthische Beamte auszuweisen und die Seemauern niederzureißen, trat dieses aus dem Seebund aus. Trotz der Unterstützung durch Korinth konnten die Athener Potideia allerdings schnell einschließen. Diese Konflikte waren jedoch nur Auslöser, und nicht Ursache des Krieges - ein Unterschied, den bereits Thukydides betonte. Den wahren Grund für den Krieg sah er in der Furcht der Spartaner vor der wachsenden Macht Athens (Thuk. I 23,6). Nach seiner Meinung war der Konflikt letztendlich unvermeidbar, was in der modernen Forschung so jedoch nur bedingt geteilt wird. Im Sommer 432 v. Chr forderten die unzufriedenen peloponnesischen Bundesgenossen Sparta auf, endlich einzugreifen. In Sparta war es vor allem König Archidamos II, der zur Vernunft riet. Er konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Zunächst wurde aber nur festgestellt, dass Athen den dreißigjährigen Frieden von 446 v. Chr gebrochen hatte. Die auch weiterhin fortgesetzten Verhandlungen mit Athen brachten jedoch keine Lösung: in Athen war es vor allem Perikles, der es nun auf einen Krieg ankommen ließ (was vor allem Karl Julius Beloch in seiner "Griechischen Geschichte" besonders hervorgehoben hat). Letztendlich waren die Risikobereitschaft des Perikles und die spartanische Furcht vor einem Austreten eines oder mehrerer Bündner aus dem Peloponnesischen Bund (womit Spartas Sicherheitsinteressen tangiert waren, siehe die permanente Helotengefahr) die Hauptgründe für den Krieg. Perikles Absicht war es, Sparta zur Akzeptierung des Dualismus und damit des Seebundes zu zwingen, Sparta musste den Interessen seiner Bündner Rechnung tragen. Ob die Kriegsschuld für den Ausbruch des Peloponnesischen Kriegs nun bei Athen (wegen der Konfrontationspolitik des Perikles) oder bei Sparta lag (wegen des kalkulierten Risikos eines Krieges, um so Athen zu bezwingen) ist in der Forschung umstritten. Sicher ist, dass aufgrund einer Atmosphäre politischer Verunsicherung, aggressiver Machtpolitik und übersteigerten Prestigedenkens von allen Seiten eine mehr oder weniger große Bereitschaft zum Krieg vorhanden war. Thukydides brachte die Stimmung auf den Punkt: Kleinliche Pläne gab es weder hüben noch drüben, alle wollten für den Krieg ihr Bestes geben - begreiflich: Am Anfang packt jeder schärfer zu, und damals war viel Jugend im Peloponnes, viel in Athen, die nicht ungern, da sie ihn nicht kannte, den Krieg aufnahm. Das ganze übrige Hellas war in Spannung bei diesem Waffengang der ersten Städte; [...] Mit dem Herzen standen weitaus die meisten Menschen auf seiten der Spartaner, zumal sie auch auftraten als Befreier von Hellas. [...] Solchen Haß hatten die meisten auf Athen, die einen im Wunsch, das Joch abzuschütteln, die anderen in Furcht vor der Unterjochung. (Thuk. II 8, Übers. von G.P. Landmann) Die eigentlichen Kampfhandlungen begannen jedoch erst mit dem Überfall der mit Sparta verbündeten Thebaner auf Platää im Frühjahr des Jahres 431 v. Chr Kriegsverlauf Allgemein wird der Peloponnesische Krieg in drei Phasen unterteilt: 1. Der Archidamische Krieg (benannt nach dem spartanischen König und Feldherrn Archidamos II.), der von 431 v. Chr bis 421 v. Chr andauerte. 2. Die Zeit des Nikiasfriedens (fauler Frieden), die von 421 bis etwa 413 v. Chr andauerte. 3. Der Dekeleisch-ionische Krieg, da sich die Kampfhandlungen weiter auf Attika ausbreiteten (wo die Spartaner von Dekeleia aus operierten) und auf die Ostküste der Ägäis (Ionien). Diese Phase dauerte von 414/413 bis zur Niederlage Athens 404 v. Chr an. Der archidamische Krieg Die ersten Jahre Athen besaß gegenüber Sparta ein schwaches Landheer, aber eine starke Flotte. Die von Perikles erdachte Strategie war demnach, einerseits sich nicht auf eine Auseinandersetzung zu Lande einzulassen und die Bevölkerung Attikas hinter den "Langen Mauern" zu schützen, andererseits aber mit der starken Flotte die Küstenstädte der Peloponnes anzugreifen und mit einer Blockierung der Seewege Sparta langsam zu zermürben (wobei diese Strategie wenig originell war; bereits im ersten Peloponnesischen Krieg wurde sie in ähnlicher Weise von dem athenischen Strategen Tolmides ausgeführt). Allerdings fanden auch Feldzüge in die Megaris statt, doch hatten diese letztendlich wenig Erfolg: Zwar fiel einer der beiden Häfen Megaras, Nisaia, 424 v. Chr endlich den Athener in die Hände, doch ging dieser in den letzten Kriegsjahren wieder verloren. Sparta dagegen fiel mit seinem starken Landheer in Attika ein und verwüstete das Umland von Athen, mit der Absicht, die Athener so zu einer offenen Feldschlacht zu zwingen. Die Athener ließen sich darauf jedoch wegen der Überlegenheit der Spartaner Phalanx nicht ein. Da es angesichts der starken Befestigung und des damaligen Stands der Belagerungstechnik unmöglich war, Athen einzunehmen, verfolgte auch Sparta eine Zermürbungsstrategie: der sommerliche Einfall in Attika wiederholte sich, bis auf die Jahre 429 v. Chr (aufgrund der Pest) und 426 v. Chr (aufgrund eines Erdbebens), Jahr für Jahr. Die Spartaner verwüsteten das Land und zogen nach einigen Wochen wieder ab. Athen hingegen kostete der Unterhalt der Flotte und die Belagerung Potideias Unsummen, was zu schweren Vorwürfen gegenüber Perikles führte, der vorübergehend als Strategos abgesetzt wurde. In Athen brach 430 v. Chr eine Seuche aus, der etwa ein Viertel der Bevölkerung zum Opfer fiel, darunter auch Perikles im Jahr 429 v. Chr. Es handelte sich dabei möglicherweise um eine Form der Pest, auch Ebola und Typhus kommen in Betracht. Folgen des Krieges Der Krieg, der mit einer bis dahin beispiellosen Brutalität geführt worden war und geprägt war von einer engen Verzahnung von Außen- und Innenpolitik, hatte die Macht Athens gebrochen. Mit dem Ende des langen Konflikts waren aber auch viele Hoffnungen verbunden, vor allem die auf Frieden und Freiheit, was in Xenophons Schilderung der Kapitulation Athens deutlich wird: „Nach der Annahme der Friedensbedingungen fuhr Lysander in den Peiraieus ein, die Verbannten kehrten zurück, und man begann mit Freude, die Mauern unter der Begleitmusik von Flötenspielerinnen einzureißen, da man glaubte, dass mit jenem Tag der Anfang der Freiheit für Hellas begonnen habe.“ (Xenophon, Hellenika, II 2,23) Die "Langen Mauern" wurden niedergerissen, der Seebund aufgelöst, die Flotte musste bis auf zwölf Schiffe ausgeliefert werden und es wurde eine pro-spartanische Oligarchie in Athen an die Macht gebracht (welche jedoch 403 v. Chr beseitigt wurde). In der Ägäis wurden pro-spartanische Regime, so genannte Dekarchien (da es sich um Zehnerkommissionen handelte), installiert und spartanische Garnisonen eingerichtet. Athen wurde jedoch nicht, wie von Korinth und Theben gewünscht, zerstört. Sparta wollte kein Machtvakuum entstehen lassen, zumal es selbst große Schwierigkeiten hatte: Man war mit dem Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung gegen Athen zu Felde gezogen, hatte Persien aber im Gegenzug für dessen Hilfe die Abtretung der kleinasiatischen Küste zugesichert. Dies kam nicht mehr in Frage, so dass Sparta nun gegen das Perserreich Krieg führen musste, welches vom Krieg am meisten profitierte - eine Entwicklung, die schließlich zum Königsfrieden im Jahre 386 v. Chr führte. Das goldene Zeitalter des klassischen Griechenlands wurde durch diesen antiken Weltkrieg, der von Sizilien bis nach Kleinasien getobt hatte und in dem jede größere Macht der Region involviert gewesen war, zerstört. Der Krieg war die Peripetie für die Geschichte der griechischen Poliswelt, deren vormals (wenngleich labiles) politisches Gleichgewicht nachhaltig destabilisiert wurde. Athen konnte zwar im 4. Jahrhundert v. Chr. die Restauration des Seebunds erreichen, doch blieb dieser weit hinter dem ersten Seebund zurück. Aber auch die spartanische Hegemonie sollte nur wenige Jahrzehnte Bestand haben, doch auch danach kam es zu keinem modus vivendi. Die Welt der griechischen Polis fand auch in der ersten Häfte des 4. Jahrhunderts v. Chr keinen Ausweg aus dem permanenten Kriegszustand. Versuche, einen dauerhaften, allgemeinen Frieden, eine koine eirene, auf der Basis von Autonomie und Gleichberechtigung zu erreichen, führten nur zu kurzfristigen Atempausen. Am Ende dieser Entwicklung stand der erzwungene Friede unter der Hegemonie des ehrgeizigen Königs Philipp II von Makedonien. Männer aus Erz Griechische Hopliten - die schwere Infanterie des Altertums. Etwa um 1000 (alle folgenden Jahreszahlen sind selbstverständlich v.Chr.) wurde Ägypten zur Beute der angrenzenden Völker, die oft schon als Söldner den Reichtum und die Schwächen des Landes kennengelernt hatten. Zuerst putschten sich libysche Söldner an die Macht und gründeten die 22. Dynastie. Ihnen folgten die Äthiopier und schließlich kamen die Assyrer. Für die Fellachen änderte sich dadurch wahrscheinlich nicht viel. Sie mußten weiter für den Wohlstand der Herrscher, des Adels, der Priester und der fremden Krieger sorgen. Es ist deshalb nicht erstaunlich, daß sich Pharao Psammetich I. (663-609), als er gegen die Assyrer rebellierte, wieder auf Söldner stützten musste. Der Legende nach hatte ein Sturm einige ionische und karische Seeräuber nach Ägypten verschlagen. Da ein Orakel dem Pharao vorausgesagt hatte, daß ihm "eherne Männer" vom Meer zur Hilfe kommen würden, nahm er sie sofort in seine Dienste und schlug mit ihrer Hilfe die Assyrer, die zu dieser Zeit hauptsächlich in anderen Teilen ihres Imperiums beschäftigt waren. Trotzdem war das natürlich nicht mit ein paar hundert Seeräubern zu bewerkstelligen. Aber vielleicht haben sie tatsächlich den Anfang gemacht und dann durch die Kunde von der Freigebigkeit des Pharaos für regen Nachschub aus Griechenland gesorgt. Da sich Ägypten aber zum Kampf gegen die Assyrer mit Lydien verbündet hatte, wo schon länger griechische und karische Söldner beschäftigt wurden, ist es auch gut möglich, daß der erste Kontrakt durch lydische Vermittlung zustande gekommen war. Militärisch waren sie auf jeden Fall derart erfolgreich, dass kein Pharao fortan auf sie verzichten wollte. Wie einst die Libyer wurden jetzt zehntausende Karer und Griechen in eigenen Militärkolonien im Nildelta angesiedelt. Bei innerägyptischen Machtkämpfen wurden sie zu einem der wichtigsten Faktoren, und selbst wenn sie dabei einmal unterlagen, stellten sie bald wieder die Leibgarde des Siegers und beschützten ihn zuverlässig vor seinen Untertanen. Mit den Griechen war ein völlig neuer Söldnertypus auf dem Markt erschienen. Anders als die meisten ihrer "Kollegen" waren sie keine "wilden" Nomaden, sondern kamen aus relativ hoch entwickelten Staaten. Sie kämpften als schwer gepanzerte Infanteristen. Ihre Ausrüstung bestand aus einer etwa zwei Meter langen Lanze, Helm, Brustpanzer und Beinschienen aus Bronze, da diese härter als das damals verwendete Eisen war. Dazu kam der mit Eisen beschlagene Rundschild - der "Hoplon", von dem sich die Bezeichnung der Krieger ableitete. Die Krieger kämpften in einer etwa acht - manchmal bis zu 25 Glieder tiefen Phalanx. Natürlich hatte sich auch schon das Fußvolk anderer Völker lange vor den Griechen in ähnlichen Formationen aufgestellt: dicht gedrängt hinter ihren Schilden, die Lanzen vorgestreckt versuchten sie sich vor den feindlichen Wurfgeschossen zu schützen und die Angriffe der Streitwagen oder Reiter abzuwehren. Doch es waren fast immer defensive Versuche relativ hilfloser Infanterieaufgebote. Das griechische Wort Phalanx dagegen bedeutet eigentlich "Walze" und genau so kämpften die Griechen: sie rückten unaufhaltsam vor. Dabei stimmten sie ihren "Paian" - ihren Schlachtgesang - an und steigerten langsam ihre Geschwindigkeit bis zu einem Sturmlauf über die letzen hundert Meter. Dem Aufprall und dem Massendruck dieser gepanzerten und lanzenstarrenden Walze konnte niemand widerstehen. Oft war es sogar so, dass Heere, die das erste mal eine Phalanx auf sich zukommen sahen, vor dem Zusammenprall das Weite suchten. Bis zum Auftreten der Griechen wurde zumeist indirekt mit Wurgeschossen gekämpft, oder der Adel suchte den ritterlichen Zweikampf als Streitwagenfahrer oder Reiter. Sogar in den Epen von Homer kämpfen die Griechen noch selbst auf diese Weise. Es ist viel gerätselt worden, wie die Griechen ausgerechnet zu dieser Kampfform kamen. Natürlich ist es einfach den Gegner mit einem schnellen, furchteinflößenden Angriff in die Flucht zu schlagen. Doch diese Taktik hatten sie ja nicht im Kampf gegen Fremde, sondern in internen Kriegen also im Zusammenprall von Phalanx mit Phalanx gelernt. In der Schlacht gab es wahrscheinlich nichts schrecklicheres als den Angriff auf eine feindliche Phalanx. Schon der Sturmlauf widerstrebte allen natürlichen Instinkten und erforderte eine enorme psychische Überwindung der Beteiligten. DerZusammenprall war furchtbar. Viele in den ersten Reihen wurden erdrückt und niedergetreten. Dann begann das hektische Stoßen mit den Lanzen, wobei jeder nach den Schwachstellen zwischen den gegnerischen Schilden und Panzern suchte: Achselhöhlen, Hals und vor allem Unterleib. Ein Ausweichen war kaum möglich, denn von hinten wurde man mit enormer Gewalt weiter nach vorne gedrückt. Irgendwie scheint die Entstehung der Phalanx mit der sozialen Struktur der griechischen Stadtstaaten zusammenzuhängen. Gut gerüstete und disziplinierte Infanteristen findet man weder in archaischen noch in rein feudalistischen Gesellschaften, sondern dort wo Bauern- und Bürgermilizen im Kampf ausgebildet und mit guten Waffen ausgerüstet werden. Deshalb erinnert die Kampfweise der Hopliten sicher nicht ohne Grund an die Gewalthaufen der italienischen und flämischen Städter, schweizer Reisläufer oder der deutschen Landsknechte. In Griechenland konnten nur Wohlhabende die relative teure Hoplitenausrüstung bezahlen, deren Anschaffung die Voraussetzung für die Bürgerrechte war. Die überwiegende Mehrheit waren Bauern, andere gut verdienende Handwerker oder Händler. Alle gehörten jedoch zur besitzenden Schicht, die für ihre eigenen Interessen kämpfte. Nach John Keegan waren es vor allem praktische Menschen, die die unvermeidlichen kriegerischen Konflikte auf ein Minimum an Zeit und Aufwand begrenzen wollten. Oft wurden die Kriege regelrecht verabredet, Kriegslisten und umständliche taktische Manöver waren dabei eher die Ausnahme. Man suchte sich ein passendes Gelände zur Schlacht und regelte dort die Angelegenheit. Wenn eine Phalanx durchbrochen wurde, warfen die Verlierer meistens Panzer und Waffen weg und flohen sehr schnell, verfolgt wurden sie selten. Niemand wollte den Gegener vernichten und völlig unterwerfen, wie es später die Römer praktizierten. Man hat die Verluste der dennoch ritualisierte und schnelle Verlierer auf ca. 15% geschätzt. Nach der Schlacht erhielten die Besiegten die Möglichkeit ihre Gefallenen zu bestatten und akzeptierten in den folgenden Friedensverhandlungen meistens die Forderungen ihrer Gegner. Die traditionelle griechische Schlacht war zwar eine äußerst brutale aber Lösung politischer Konflikte. Um den Schrecken dieser furchtbaren Schlachten durchzustehen brauchten die Griechen vor allem die entsprechende psychische Konstitution. Die Erziehung zu kriegerischem Selbstvertrauen und dem damit verbundenen Ehrenkodex waren die Basis; das Standesbewußtsein der Bürger, die in einer geschlossenen Reihe mit ihresgleichen kämpften, tat das übrige. Dennoch war diese Art zu kämpfen etwas für Zivilisten, für Gelegenheitskrieger. Ein Hoplit braucht viel weniger Übung im Waffenhandwerk als ein Bogenschütze oder Reiter. Letzten Endes benötigt er auch nicht so viel Mut und Entschlossenheit wie ein Einzelkämpfer, denn die Phalanx gibt ihm Halt und nimmt ihm alle Entscheidungen ab. Da vor dem Peloponnesischen Krieg längere Feldzüge praktisch unbekannt waren, entfielen auch weitgehend die Strapazen monatelanger Märsche und des Lagerlebens. Unter den Zeitgenossen der Griechen gab es sicher bessere und auch härtere Krieger, ihr Vorteil lag jedoch darin, dass sie eine relativ große Anzahl an gut ausgerüsteten Kämpfern mobilisieren konnten und diese dann diszipliniert offensiv zum Einsatz brachten. Die ersten Abnehmer griechischer Söldner waren bezeichnenderweise die Lydier, die das Geld ja erfunden haben sollen und deren König Krösus wegen seines Reichtums zu einer legendären Gestalt wurde, und dann die noch reicheren Pharaonen. Nach ihren Anfängen unter Psammetich I. standen meistens einige zehntausend in ägyptischen Diensten. Sie dienten in den Grenzbefestigungen gegen Libyer, Araber und Äthiopier und nahmen an verschiedenen Feldzügen teil. So zogen sie mit einer Armee während der Regierungszeit Psammetich II. (593-588) in das ferne Land Kush am oberen Nil. Sie müssen etwas verlorenes gehabt haben, mit ihren bronzenen Panzern und geschmückten Helmen dort in der nubischen Wüste an der Grenze zu Schwarzafrika. Vom Ausgang der Expedition ist nichts bekannt; sieben von ihnen kratzten ihre Namen jedoch in eines der Beine der Kolosse von Abu Simbel. Als der Pharao Apries 570 ein Heer gegen die griechische Kolonie Kyrene in Libyen schickte, ließ er aus Mißtrauen seine griechischen Söldner lieber zu Hause. Das Heer wurde geschlagen und meuterte dann unter dem Heerführer Amasis. Apries suchte nun Schutz bei seinen griechischen Söldnern. Obwohl er von denen 30.000 gehabt haben soll, unterlag er seinem Rivalen, der nach einer kurzen Doppelherrschaft als neuer Pharao die Machr übernahm. Doch auch Amasis wollte auf die Griechen nicht verzichten. Er holte sie aus ihren Siedlungen im Delta in die Metropole Memphis , wo er unter ihnen seine persönliche Leibgarde rekrutierte, "um sich gegen seine Ägypter zu schützen", wie Herodot zu berichten weiß. Durch Bündnisse mit Samos und Kyrene sicherte er sich zudem weiteren Nachschub. Doch den Griechen und ihren traditionellen Arbeitgebern war inzwischen im Osten ein neuer übermächtiger Feind entstanden. Dort waren aus den Kämpfen um die Erbmasse des assyrischen Imperiums die Perser als die großen Sieger hervorgegangen. Mit unglaublicher Vitalität dehnten sie ihre Grenzen immer weiter aus. Im Osten erreichten sie den Indus, im Norden die zentralasiatischen Steppen zwischen Oxus und Jaxartes und im Westen stießen sie gegen Ägypten, Lydien und die griechischen Städte der ionischen Küste. Bei den folgenden Kämpfen, die erst mit den Zügen Alexanders des Großen mehr als 200 Jahre später ihren Abschluss fanden, haben sich die Griechen am Anfang allerdings nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zuerst fiel Lydien. König Krösus hatte einen Griechen mit reichlich Geld versehen, um damit Söldner auf der Peloponnes anzuwerben. Doch der setzte sich mit dem Geld ab und verriet dann Krösus’ Pläne an den Perserkönig. Als auch die Spartaner, die eine Art Subsidienvetrag mit Krösus abgeschlossen hatten, mit den versprochenen Truppen zu Hause blieben, soll Krösus in seiner Not zu einer List gegriffen haben. Er steckte seine kräftigsten Männer in griechische Rüstungen und soll mit ihnen einen Waffenstillstand erfochten haben. Ob sich bei seiner endgültig Niederlage 546 griechische Söldner in seinem Heer befanden, lässt sich nicht mit Sicherheit bestätigen. Danach unterwarf der persische Großkönig Kyros II. anscheinend ohne größere Probleme die griechischen Städte Kleinasiens. Mit der Eroberung Ägyptens konnte allerdings erst sein Sohn Kambyses (529-522) beginnen. Als Kambyses 525 zur Eroberung Ägyptens aufbrach, befanden sich neben den Kontingenten der ionischen Städte auch griechische Söldner in seinem Heer. So hatte ihm Polykrates der Tyrann von Samos ein größeres Kontingent aufrührerischer Bürger geschickt "mit der Weisung an Kambyses, sie nicht nach Samos zurückkehren zu lassen." (Diese Methode unbequeme Untertanen zu entsorgen, sollte in der Geschichte noch viele Nachahmer finden). Vor allem stützten sich jedoch die Ägypter auf die inzwischen altbewährten griechischen Hopliten. Unter diesen machte nun ein gewisser Phanes von Halikarnass von sich reden. Er galt als tapferer Offizier hatte sich aber aus irgendwelchen Gründen mit dem Pharao überworfen und war dann aus Rachsucht zum persischen Großkönig geflohen, um diesem seine Dienste anzubieten. Seiner Ortskenntnis war es zu verdanken, dass das persische Heer dann die notwendigen Wasserstellen fand, um die ägyptischen Grenzbefestigungen zu umgehen. Die Griechen in ägyptischen Diensten waren über diese Tat so erbittert, dass sie vor dem Kampf die zurückgebliebenen Söhne des Phanes schlachteten, ihr Blut mit Wasser und Wein mischten und alle Söldner davon trinken ließen. Doch auch diese Barbarei nützte nichts, sie wurden geschlagen und Ägypten Provinz. wurde persische So war den Griechen nicht nur ihr letzter Großkunde abhanden gekommen, sie waren nun als "Frontstaat" selbst ins Visier der persischen Expansionsgelüste gerückt. Nachdem die Perser einen Aufstand der ionischen Städte (499-93) niedergeschlagen hatten, beschlossen sie, das Problem an der Wurzel zu packen und Griechenland selbst zu erobern. Es begann die lange Phase der Perserkriege mit den großen griechischen Siegen bei Marathon, Salamis und Plataiai. Sie endeten erst 448, nachdem Athen einen Großteil der kleinasiatischen Griechenstädte "befreit" d.h. dem eigenen schnell wachsenden Machtbereich eingegliedert hatte. Außer von einigen Überläufern auf persischer Seite ist in dieser Zeit von griechischen Söldnern praktisch nichts zu hören. Als sich danach aber Ägypten wieder einmal gegen die persische Herrschaft erhob (460-454) standen wieder tausende im Dienst des Pharaonen Inaros, zudem schickte Athen ein ganzes Hilfskorps. Nachdem die griechischen Truppen von den Persern jedoch völlig aufgerieben worden waren, wurde auch dieser Aufstand unterdrückt. Nach den bald schon legendären Schlachten der Perserkriege, zu denen im Westen noch Siege der sizilianischen Griechen über Karthager und Etrusker kamen, hatten die Griechen einen ausgezeichneten Ruf und hätten für ihre Dienste im gesamten Mittelmeerraum gutes Geld verlangen können. Viel von diesem Potential wurde jedoch von der athenischen Großmachtpolitik absorbiert, die dann recht schnell zu immer stärkeren Spannungen mit Sparta führten. 431 kam es dann zum peloponnesischen Krieg, in dem sich die griechischen Staaten fast 30 Jahre lang gegenseitig zerfleischten. Am Ende siegte Sparta mit der massiven Hilfe persischer Subsidien - also Persien, das die kleinasiatischen Griechenstädte zurückgewann. Während des harten und langen peloponnesischen Krieges wandelten sich die Griechen von "Amateuren" zu professionellen Söldnern, wie ein Historiker treffend feststellte. Vor allem aber hinterließ der Krieg ein zerrissenes, zu keiner Großmachtpolitik mehr fähiges Konglomerat von Kleinstaaten mit einer Unzahl arbeitsloser Söldner. Erst jetzt konnte das große Geschäft beginnen. Fortan belieferte Griechenland von Karthago bis zum Großkönig jeden mit den begehrten Hopliten, so dass die "Körper der Hellenen demjenigen gehörten, der sie bezahlen konnte." Die Perserkriege als Folge imperialer Expansionskriege einerseits und bundesgenössisch geführter Freiheitskriege andererseits. Politische und kulturelle Folgen für Griechenland und den östlichen Mittelmeerraum. In Bearbeitung. INHALT: 1. Zum kriegsgeschichtlichen Charakter der Perserkriege als Folge imperialer Expansionskriege einerseits und bundesgenössisch geführter Freiheitskriege andererseits. 2. Zu den Ursachen und Bedingungen der Kriegführung. 3. Zum Kriegsgeschehen. 4. Politische und kulturelle Folgen der Kriege für Griechenland und den östlichen Mittelmeerraum. 5. Zum Vergleich der Perserkriege mit anderen imperialen und bundesgenössisch geführten Kriegen der Antike. 6. Literatur, Medien, Quellen. 1. Zum kriegsgeschichtlichen Charakter der Perserkriege als Folge imperialer Expansionskriege einerseits und bundesgenössisch geführter Freiheitskriege andererseits.. Datenübersicht. 6. Jht. v. Chr. Die unter der Herrschaft des Kyros (559 - 529) und des Kambyses (529 522) erfolgte schnelle Expansion des Achämenidenreiches auf das gesamte Kleinasien, auf Mesopotamien, den östlichen Iran, Syrien, Palästina und zuletzt Ägypten erzeugt einerseits bei seinen Herrschern, seiner Adligen- und seiner Priester-Klasse das Bewußtsein einer gottgewollten Weltherrschaft , macht andererseits aber die Strukturen der Herrschaft innerlich labil und kriegs- und aufstandsanfällig. Aus beidem entsteht die Motivation zu einer offensiven und expansiven Herrschaftssicherungspolitik gegenüber den unterworfenen Reichsvölkern und den freien Nachbarvölkern des Achämenidenreiches. - Jonischer Aufstand gegen das Achämenidenreich: 500 - 494 v. Chr. - Persische Zerstörung von Milet: 494 v. Chr. - Persische Besetzung Thrakiens und Makedoniens: 492 v. Chr. - Unter der Herrschaft des Dareios I. (522 - 485) erste persische Expedition gegen das engere Festlandsgriechenland und Niederlage in der Schlacht bei Marathon: 490 v. Chr. - 480/479 v. Chr. Unter der Herrschaft dees Xerxes I. (485 - 465) zweite persische Expedition gegen Griechenland mit der Schacht an den Thermopylen, der persischen Einnahme und Zerstörung Athens und persischen Niederlagen in der Seeschlacht bei Salamis und der Schlacht bei Plataiai. - Unmittelbare Folge ist in den folgenden Jahren die Zurückdrängung des perischen Einflusses in Festlandsgriechenland und in der Ägais sowie die Grundlegung des attischen Seebundes, der u. a. auch den persischen Einfluß im östlichen Mittelmeerraum einschränkt. - 448 v. Chr. Erst im Kallias-Frieden wird der bis dahin fortdauerende latente Kriegszustand zwischen Athen und seinen Verbündeten einerseits und dem Achämenidenreich andererseits durch Vereinbarungen über den Verbleib der griechischen Städte Kleinasiens unter perischer Oberhoheit bei Wahrung ihrer politischen Autonomie beendet. 2. Zu den Ursachen und Bedingungen der Kriegführung. a) Zur Vorgeschichte der Perserkriege. aa) Griechische Stammesbildung im frühen ersten Jahrtausend. bb) Die Entstehung des achämenidischen Perserreiches. cc) Die phönizische und die griechische Kolonisation. Karten ennommen aus: Putzger. Historischer Weltatlas, hg. von W. Leisering in Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren wissenschaftlichen und redaktionellen Bearbeitern,, Cornelsen-Verlag Berlin, 1990 101, S. 6 (aa) und (bb), 7 (cc). b) Zu Waffen, Kriegsschiffen und anderem Kriegsgerät der Zeit der Perserkriege. aa) Reiterei der Perserkriegszeit bb) Hopliten der Perserkriegszeit. cc) Zu den Waffen der antiken griechischen Kriegsgeschichte. dd) Zum Kriegschiffsbau der Perserkriegszeit. ee) Zum größeren Krieggerät der antiken griechischen Kriegsgeschichte. Abbildungen ennommen aus: E. Homann-Wedeking, Das archaische Griechenland, Reihe 'Kunst der Welz. Ihre geschichtlichen, soziologischen und religiösen Grundlagen, Baden-Baden 1979 3, , Tafel 35 nach S. 112 (aa - Spätkorinthischer Krater [Mischkrug], um 570 v. Chr., heutiger Standort: Rom, Museo Greogoriano Etrusco), - Oswyn Murray, Das frühe Griechenland, dt. Übersetzung von Kai Brodersen, [Early Greece, 1980] München 1982, Umschlagsbild (bb - Ausschnitt aus dem Bildschmuck einer um 650 v. Chr. entstandenen Kanne ['Chigi-Kanne']. - Johannes Kromeyer und Georg Veith, Heerwesen und Kriegführung der Griechen und Römer, 2 Teile, München 1928, 1. Teil: Die Griechen, cc (Tafel 8 - vor S. 81) , dd (Tafeln 10 und 11 - nach S. 176), ee (Tafel 22 und 23 - nach S. 240). Die persische Expedition d. J. 490 v. Chr.: Herodot, Historien 6. 94 - 120. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 415 - 425. Übung 3 A. Aufgaben: Sehen Sie die unten wiedergegebenen Textpassagen aus Herodots 'Historien' daraufhin durch a) welche Aussagen sie über politische und religiöse Motive der an den Perserkriegen beteiligten Parteien zu einem Krieg gegeneinander enthalten, b) an welchen Stellen in Herodots Bericht von einer - wahrscheinlich unbewußten und ungewollten - Einseitigkeit bei der Darstellung der Kriegsparteien und ihrer Motive ausgegangen werden kann, c) wo Herdot bewußte und dezidierte Positionen zugunsten bestimmter Kriegparteien einnimt. d) Was wissen Sie von Herodots Lebenslauf, und warum widmet er sich Ihres Erachtens der Darstellung der 'Perserkriege'? Zur Vorgeschichte des zweiten Perserzuges nach Griechenland. Herodot, Historien 7. 4 - 12 und 7. 131 - 139. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 436 - 443 und 481 - 485. Übung 3 B. Aufgaben: Beantworten Sie nach Ihrem jetzigen Wissenstand folgende Fragen zu dem unten wiedergegebenen Textauszug aus Herdots 'Historien': a) Woher hat Herodot sein detailliertes Wissen? Wo ist es Ihres Erachtens zuverlässig, wo könnte es fehlerhaft sein? b) Was erfahren sie aus dem Bericht Herodots über die politische und militärische Verfassung des Perserreichs? c) Wie groß und welcher ethnisch-kulturellenen Tradition griechischsprachiger Elemente am persischen Expeditionsheer? ist der Anteil d) Was erfahren wir über Stärke, Waffengattungen, Befehlsstruktur und Gliederung, Bewaffungsarten und Troß des persischen Expeditionsheeres? Wo liegen seine organisatorischen Stärken und Schwächen? Für welche Kampfzwecke taugen die einzelnen Waffengattungen und Bewaffnungsformen? Ethnische Zusammensetzung und Stärke, Waffengattungen, Befehlsstruktur und Gliederung, Bewaffungsarten und Troß des persischen Expeditionsheeres. Herodot, Historien 7. 59 - 100. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 460 - 471. 3. Zum Kriegsgeschehen. Die Expeditionen der Perserkriege (1). Hermann Kinder, Werner Hilgemann, dtv-Atlas Weltgeschichte, Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Französischen Revolution, München 1999 33, S. 56. Die Expeditionen der Perserkriege (2). Putzger. Historischer Weltatlas, hg. von W. Leisenring in Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren wissenschaftlichen und redaktionellen Bearbeitern,, CornelsenVerlag Berlin, 1990, S. 12. Zur Schlacht an den Thermopylen. Großer Atlas zur Weltgeschichte, hg. und bearbeitet von H. E. Stier u. v. a., Westermann-Schulbuchverlag Braunschweig, Sonderausgabe München1990, S. 19. Die strategische Entscheidung für die Seeschlacht bei Salamis. Herodot, Historien 9. 52 - 72. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 544 - 551. Zur Schlacht bei Salamis. Großer Atlas zur Weltgeschichte, hg. und bearbeitet von H. E. Stier u. v. a., Westermann-Schulbuchverlag Braunschweig, Sonderausgabe München1990, S. 15. Taktische Aufstellungen und Ablauf der Schlacht bei Plataiai. Herodot, Historien, Buch 9. 28 - 33 und 59 - 71. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 595 - 597 und - 608 - 613. Zur Schlacht bei Plataiai. Großer Atlas zur Weltgeschichte, hg. und bearbeitet von H. E. Stier u. v. a., Westermann-Schulbuchverlag Braunschweig, Sonderausgabe München1990, S. 19., Zu den griechischen Operationen am Vorgebirge Mykale und bei Sestos. Großer Atlas zur Weltgeschichte, hg. und bearbeitet von H. E. Stier u. v. a., Westermann-Schulbuchverlag Braunschweig, Sonderausgabe München1990, S.19. 4. Zu den Folgen der Kriege. Wesentliche historische Folgen der Perserkriege. 1. Freisetzung der handelspolitischen und wirtschaftlichen Kräfte Athens. 2. Freisetzung der militärischen Kräfte Athens und Spartas. 3. Hegemonialkonflikte zwischen Athen und Sparta und damit verbundene gesamtgriechische Frontbildungen. 4. Übergewicht griechischer Militärflotten- und Handelsmacht im östlichen Mittelmeerraum und an seinen Küsten. a) Unmittelbare Folgen. Die Befreiung der Griechen auf den ägäischen Inseln und in Kleinassien als Ergebnis des Mislingens der zweiten perischen Expedition nach Griechenland. Herodot, Historien 9. 96 - 107 und 114 - 122. Deutsche Übersetzung nach: Herodot, Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. F. Haussig. Mit einer Einleitung von W. F. Otto, S. 622 - 627 und 629 - 632. b) Längerfristige Folgen im Verhältnis der griechischen Poleis untereinander und in ihrem Verhältnis zum Perserreich. Übung 3 C. Aufgaben: Beantworten nach Lektüre des Übungstextes die folgenden Fragen: a) Worin sieht Thukydides die Gründe dafür, daß im Griechenland der Zeit vor den Perserkriegen weder eine politische Einheit der verschiedenen Stämme und Polisstaaten noch eine hegemoniale Führungsmacht entsteht? b) Inwiefern sind die griechischen Siege in den Perserkrieges zu Beginn des 5. Jhs. v. Chr. nach Thukydides# Ausführungen eine Voraussetzung für die Freisetzung athenischer Hegemonialmacht in Griechenland? c) Was steht nach Thukydides' Meinung der Durchsetzung athenischer Hegemonie in ganz Griechenland entgegen, und wieso kommt eugentlich es zum Peloponnesischen Kriege? Der griechische Sieg über die Perser als tiefere Ursache der Freisetzung der Kräfte Athens und des schweren und langen spartanisch-athenischen Konflikts. Thukydides, Peloponnesischer Krieg, Buch 1, Kap. 14 - 23. Deutsche Übersetzung nach: Thukydides, Geschichte des Peolponnesischen Krieges. Herausgegeben und übersetzt von Georg Peter Landmann, 2 Bde., München 1973, Bd. 1, S. 31 - 36. 5. Zum Vergleich der Perserkriege mit anderen imperialen und bundesgenössisch geführten Außenkriegen der Antike. a) Imperiale Kriege: Der Eroberungskrieg Alexanders gegen das Achämenidenreich. Der zweite und dritte Krieg Roms gegen Karthago. Der Krieg unter Marius' Führung gegen die Kimbern und Teutonen. Der Krieg unter Caesars Führung in Gallien. Der Jüdische Krieg (als Grenzfall zwischen Außen- und Innenkrieg). b) Bundesgenössich geführte Kriege. Der Peloponnesische Krieg. Der Korinthische Krieg gegen Sparta. Der Krieg zwischen dem panhellenischen Bunde und Philipp von Makedonien. Der Krieg des Achäischen Bundes gegen Rom. Der Krieg der italischen Bundesgenossen gegen Rom (als Grenzfall zwischen Außen- und Innenkrieg).