Brillenkaiman PDF OLIs Tierlexikon

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Brillenkaiman | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Brillenkaiman
Caim an crocodilus
Ihren Namen haben die Brillenkaimane von der Hornleiste zwischen
ihren Augen, die an den Steg einer Brille erinnert.
Aussehen
Brillenkaimane gehören zur Ordnung der Krokodile und dort zur Familie
der Alligatoren. Sie leben schon seit 80 Millionen Jahren auf der Erde.
Alligatoren und Kaimane lassen sich durch ein äußeres Merkmal leicht
von anderen Krokodilen unterschieden:
Wenn Alligatoren und Kaimane ihr Maul geschlossen halten, ist der vierte
Zahn ihres Unterkiefers nicht zu sehen. Im Gegensatz dazu ist er aber bei
den anderen Krokodilen deutlich zu erkennen.
Brillenkaimane werden meist zwei Meter lang und wiegen etwa 60
Kilogramm.
Im Extremfall können sie bis zu fünf Meter lang werden. Diese Größe
erreichen aber nur ausgewachsene Männchen in einem Alter von etwa
fünf Jahren.
Die Weibchen bleiben etwas kleiner. Bei den Männchen sind außerdem
Kopf und Schwanz breiter.
Typisch für Brillenkaimane ist die knöcherne Leiste zwischen den Augen.
Auf dem Rücken sind sie dunkeloliv gefärbt, die Bauchseite ist heller und
grünlich-gelb bis weiß. Am übrigen Körper sind sie bräunlich gefärbt. Wie
die meisten Krokodile können auch Brillenkaimane ihre Farbe verändern:
Wenn sie sich wohl fühlen, sind sie dunkler gefärbt, wenn sie aufgeregt
sind oder sich bedroht fühlen, werden sie etwas heller. Ihre Schnauze ist
ziemlich lang.
Heimat
Brillenkaimane gibt es nur in Mittelamerika und in der Nordhälfte Südamerikas bis ins nördliche
Uruguay. In Florida soll eine in den 50er-Jahren ausgesetzte Kolonie von Brillenkaimanen leben und
sich dort immer weiter ausbreiten.
Lebensraum
Brillenkaimane findet man vor allem in toten Flussarmen, in Sümpfen und in Seen mit schlammigen
Böden und Sandbänken.
Rassen und Arten
Vom Brillenkaiman gibt es ungefähr sechs verschiedene Unterarten.
Der nächste Verwandte des Brillenkaimans ist der Breitschnauzenkaiman
und der Mohrenkaiman, der allerdings so gut wie ausgestorben ist.
Lebenserwartung
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Wie alle Krokodile können auch Brillenkaimane sehr alt werden: Sie leben ca. 60 Jahre, im Extremfall
angeblich sogar bis zu 100 Jahre lang.
Alltag
Obwohl Brillenkaimane große Tiere sind, sind sie nur schwer in ihrem
natürlichen Lebensraum zu entdecken:
Den größten Teil ihrer Zeit verbringen sie damit, am Ufer oder im Wasser
auf Beute zu lauern oder sich zu sonnen.
Meist liegen die Tiere dabei still im Wasser. Nur Augen und die
Schnauzenspitze mit den Nasenlöchern ragen über die
Wasseroberfläche.
Wie alle Krokodile sind Brillenkaimane perfekt an ein Leben im Wasser
angepasst. Wenn sie schwimmen oder tauchen, können sie sich
geräuschlos bewegen und sind so kaum zu entdecken.
Beim Schwimmen unter Wasser verschließen sie ihre Nasenlöcher und
Ohren durch spezielle Klappen.
Die Augen werden durch ein durchsichtiges Augenlid - die so genannte
Nickhaut - geschützt.
Durch besondere Anpassungen ihres Blutkreislaufes können sie über
eine Stunde lang tauchen, ohne zum Luft holen an die Wasseroberfläche
kommen zu müssen.
Brillenkaimane leben zwar meist in Gruppen, der Zusammenhalt
zwischen den Tieren ist aber nur locker und es gibt keine ausgeprägte
Rangordnung. Brillenkaimane gelten als ziemlich angriffslustig und
bissig.
Freunde und Feinde
Während viele junge Brillenkaimane von Vögel oder Reptilien gefressen werden, haben erwachsene
Kaimane keine Feinde. Nur der Mensch bedroht sie sehr stark: in den letzten 150 Jahren wurden
Kaimane so stark gejagt, dass sie an manchen Orten fast ausgerottet wurden. Außerdem finden sie
immer seltener geeignete Lebensräume, in denen sie ungestört sind.
Nachwuchs
Bei der Paarung umklammert das Brillenkaiman-Männchen das Weibchen mit den Vorderbeinen und
dreht den Schwanz seitwärts nach unten, so dass die Körper der Tiere eng aneinander liegen.
Danach baut das Brillenkaiman-Weibchen ein Nest, in das es 25 bis 35 etwa 5,5 bis 6,5 Zentimeter
große Eier legt und diese mit Pflanzenresten zudeckt. Das Pflanzenmaterial verrottet wie in einem
Komposthaufen, und so entsteht die für das Ausbrüten der Eier notwendige Wärme. Dabei gibt es eine
Besonderheit: Liegt die Temperatur im Nest unter 31°C, entwickeln sich in den Eiern nur weibliche
Tiere, liegt die Temperatur über 32° C, entstehen nur Männchen. Das Weibchen bewacht sein Gelege.
Nach etwa 85 bis 90 Tagen, kurz bevor die Brillenkaiman-Babys schlüpfen,
beginnen sie, noch im Ei zu rufen. Dann legt das Weibchen die Eier
wieder frei und zerbricht vorsichtig die Eierschalen, damit die Kleinen
leichter aus dem Ei kriechen können.
Frisch geschlüpfte Brillenkaimane sind gelb-braun gefärbt und haben
sechs schwarze Querstreifen auf dem Körper und sieben Querstreifen auf
dem Schwanz.
Nach dem Schlüpfen trägt die Mutter die 15 bis 20 Zentimeter großen Jungen in ihrem Maul zum
Wasser.
In der nächsten Zeit versucht sie, ihren Nachwuchs vor Fressfeinden wie Vögeln, Schildkröten und
anderen Reptilien zu beschützen.
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Zum Sonnen klettern die jungen Brillenkaimane oft auf den Rücken ihrer
Mutter.
Trotz aller Achtsamkeit werden sehr viele junge Brillenkaimane gefressen zum Beispiel von Raubfischen und Schlangen, aber auch von anderen
Alligatoren und Kaimanen.
Nur zwei bis fünf Prozent der Jungen erreichen die Geschlechtsreife. Diese
tritt ein, wenn die Weibchen 1,2 bis 1,5 und die Männchen 1,4 bis 1,6 Meter
lang sind.
Sprache
Junge Brillenkaimane lassen bei Gefahr quäkende Rufe hören. Erwachsene Tiere fauchen oder geben
ein Bellen oder Brüllen von sich.
Ernährung
Brillenkaimane sind Furcht einflößende Reptilien: So lange sie jung sind,
ernähren sie sich aber überwiegend von kleinen Tieren wie etwa
Wasserinsekten, Fröschen, Krebsen, Schnecken, Fischen und Eidechsen.
Erst später beginnen sie, Schildkröten, Vögel und kleine Säugetiere zu
fressen.
Ihre Beute packen Brillenkaimane blitzschnell mit ihrem kräftigen Gebiss
und zerreißen sie, indem sie sich unter Wasser schnell um die eigene
Achse drehen. So reißen sie Stücke aus ihrer Beute heraus. Junge
Brillenkaimane suchen mit ihrer Schnauze im schlammigen Grund nach Futter.
Haltung
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Brillenkaimane werden in vielen Zoos gehalten, aber auch von privaten
Haltern.
In Gefangenschaft werden sie mit Fisch, Hühnerküken, Mäusen, Ratten
und Kaninchen gefüttert.
Mit der Zeit lernen Brillenkaimane es, ihre verschiedenen Pfleger zu
erkennen.
© Südw estrundfunk 2016
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