Abendprogrammheft - Festspielhaus St. Pölten

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FEST/SPIEL/HAUS/
ST/POELTEN/
PROGRAMM
NEUJAHRSKONZERT
01 UND 06 JAN 2013
NEUJAHRSKONZERT / FESTSPIELHAUS ST. PÖLTEN
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Neujahrskonzert
Dienstag 01. Jänner 2013, 18.00 Uhr
Sonntag 06. Jänner 2013, 11.00 Uhr und 16.00 Uhr
Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal
Dauer: ca. 2 Std. (inkl. Pause)
Künstlerische Leitung: Joachim Schloemer
NEUJAHRSKONZERT
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Musikfreunde!
Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
und seine Gäste wünschen Ihnen und Ihren
Familien ein frohes neues Jahr, Gesundheit
und von Herzen alles Gute für 2013!
1
TONKÜNSTLER-ORCHESTER NIEDERÖSTERREICH
Fr 28. 12., 19.30 Uhr
Sa 5. 1., 19.30 Uhr
Musikverein Wien
Großer Saal
Breitenfurt
Mehrzweckhalle
ELISABETH SCHWARZ
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
JULIEN SALEMKOUR
Sa 29. 12., 19.30 Uhr
Musikverein Wien
Großer Saal
CHEN REISS Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Mo 31. 12., 18.30 Uhr
Grafenegg
Auditorium
CHEN REISS Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Di 1. 1., 18 Uhr
Festspielhaus St. Pölten
Großer Saal
CHEN REISS Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Mi 2. 1., 19.30 Uhr
Amstetten
Johann-Pölz-Halle
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Do 3. 1., 19.30 Uhr
Langenzersdorf
Festsaal
CLAUDIA GOEBL Sopran
JULIEN SALEMKOUR
Dirigent
Dirigent
So 6. 1., 11 Uhr
Festspielhaus St. Pölten
Großer Saal
CHEN REISS Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
So 6. 1., 16 Uhr
Festspielhaus St. Pölten
Großer Saal
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
JULIEN SALEMKOUR
Dirigent
Mo 7. 1., 19.30 Uhr
Musikverein Wien
Großer Saal
CHEN REISS Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Di 8. 1., 19 Uhr
Gablitz
Festhalle
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Mi 16. 1., 19 Uhr
Pfaffstätten
Festsaal
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
2
Fr 18. 1., 19.30 Uhr
Fr 25. 1., 19.30 Uhr
Wiener Neudorf
Franz-Fürst-Freizeitzentrum
Laa/Thaya
Festsaal
ELISABETH SCHWARZ
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Sa 19. 1., 19.30 Uhr
Sa 26. 1., 18 Uhr
Kaltenleutgeben
Volksschule
Neulengbach
Hauptschule Aula
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
So 20. 1., 19.30 Uhr
So 27. 1., 16 Uhr
Wiener Neustadt
Stadttheater
Schleinbach
Kulturzentrum
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
ELISABETH SCHWARZ
Mo 21. 1., 19.30 Uhr
Perchtoldsdorf
Burg, Neuer Burgsaal
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Di 22. 1., 20 Uhr
Schwechat
Multiversum
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Mi 23. 1., 19.30 Uhr
Perchtoldsdorf
Burg, Neuer Burgsaal
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Do 24. 1., 19.30 Uhr
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Di 29. 1., 19 Uhr
Schrems
Stadthalle
ELISABETH SCHWARZ
Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Mi 30. 1., 19 Uhr
Echsenbach
Festsaal
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Do 31. 1., 19.30 Uhr
Brunn/Gebirge
Gemeindesaal
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
Biedermannsdorf
Jubiläumshalle
CLAUDIA GOEBL Sopran
ALFRED ESCHWÉ Dirigent
3
Jacques Offenbach
(1819 – 1880)
Ouvertüre zu «Orpheus in der Unterwelt»
«Les oiseaux dans la charmille» | «Die Vöglein in den Laubengängen»
Arie der Olympia aus «Les contes d’Hoffmann»
Barcarole aus «Les contes d’Hoffmann»
Johannes Brahms
(1833 – 1897)
Ungarische Tänze Nr. 17 fis-moll und Nr. 21 e-moll
(Instrumentierung: Antonín Dvořák)
Johann Strauss
(1825 – 1899)
Éljen a Magyár, Polka schnell op. 332
Nikolai Rimski-Korsakow
(1844 – 1908)
Capriccio espagnol op. 34, Fandango asturiano
Charles Gounod
(1818 – 1893)
«Je veux vivre» | «Ich will leben»
Arie der Julia aus «Romeo et Juliette»
Nikolai Rimski-Korsakow
«Hummelflug»
aus «Skaska o zare Saltane» | «Das Märchen vom Zaren Saltan»
PAUSE
4
Franz von Suppé
(1819 – 1895)
Ouvertüre zu «Banditenstreiche»
Johann Strauss
Frühlingsstimmen, Walzer für Sopran und Orchester op. 410
Banditen-Galopp op. 378 nach Motiven aus «Prinz Methusalem»
Bauern-Polka op. 276
Nur fort! Polka schnell op. 383
«Mein Herr Marquis» Lied der Adele aus «Die Fledermaus»
Josef Strauß
(1827 – 1870)
Delirien, Walzer op. 212
5
Werkeinführungen
Woher stammt die Operette? Aus Paris, müssen die Wiener etwas
widerwillig zugeben. Woher stammt aber die Ouvertüre zu «Orpheus
in der Unterwelt» von Jacques Offenbach, dem größten französischen Operettenerfolg? Richtig geraten: aus Wien! Aber der Reihe
nach. «Der 1833 als Cello-Schüler an das Pariser Konservatorium
gekommene, dann vom Orchestermitglied an der Opéra-Comique
zum Kapellmeister am Théâtre Francais aufgestiegene Offenbach
besaß eine geniale Sonderbegabung für das Burleske, Komische und
Parodistische, wie kein Musiker vor und nach ihm», schwärmt Anton
Würz über den Begründer des Genres. «Sein musikalischer Witz, entfacht an antsprechenden Stoffen und Texten, verschonte nichts, ‹was
andren hehr›, seine Operetten entblößten erbarmungslos Schwächen der gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit, der Epoche Napolens III., gaben unantastbar scheinende Werte und Mächte dem
Gelächter preis – und das alles gelang Offenbach mit den scheinbar
kleinen Mitteln seiner amüsant-frechen ‹musiquette›, seiner aggresiv-kecken und zugleich graziösen Chanson-Melodik und seiner
elanvoll-pikanten tänzerischen Rhythmik. Doch standen dem frivolen Spötter, wenn er wollte, auch Klänge einer feinen, anmutigen
Lyrik zu Gebote.» All das gilt für die 1858 in Paris uraufgeführte
«Opéra-bouffon» mit dem Titel «Orphée aux enfers» in besonderem
Maße, in der Offenbach zugleich mit dem antiken Mythos die Gesellschaft seiner Zeit karikiert. Das idealisierte Liebespaar, das in so vielen Opern im Zentrum steht, will sich hier gleich zu Beginn scheiden
lassen, um für längst vorhandene andere Partner frei zu werden – und
als der Höllengott Pluto sich Eurydike schnappt, folgt Orpheus ihr
nur auf Druck der personifiziert auftretenden Öffentlichen Meinung
in die Unterwelt … Das hinreißende Potpourri musikalischer Einfälle, welche dem Werk gerne vorangestellt wird, entstand aber erst 1860
für die Wiener Erstaufführung, in der übrigens kein Geringerer als
Johann Nestroy den Jupiter gab – und wurde vom Dirigenten des
Abends, dem Komponisten Carl Binder zusammengestellt, der tragischerweise noch im selben Jahr verstarb.
Auch Jacques Offenbach konnte sich nicht mehr am Erfolg von
«Les contes d’Hoffmann» erfreuen: Zum Zeitpunkt der Uraufführung am 10. Februar 1881 in der Pariser Opéra-Comique war der
Komponist schon vier Monate tot und hatte ein unvollendetes Werk
hinterlassen; seine Handschriften waren unter den Erben verteilt
worden und wechselten, manchmal gar in Einzelblätter aufgetrennt,
immer wieder den Besitzer – eine Geschichte, die selbst wie eine der
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phantastischen Erzählungen aus der Feder des deutschen romantischen Schriftstellers (und Komponisten!) E. T. A. Hoffmann wirkt, die
der Oper zugrunde liegen. Wie weit Offenbachs Planung fortgeschritten war und welche genaue Gestalt er dem Werk geben wollte,
ist wegen dieser unübersichtlichen Quellenlage bis heute nicht
lückenlos feststellbar; die Bemühungen verschiedener Bearbeiter
und Herausgeber sowie die Einarbeitung von bis in unsere Zeit herauf neu auftauchendem originalen Notenmaterial lassen aber verschiedene Annäherungen an die Absichten des Komponisten zu.
Zu den beliebtesten Arien der Oper zählt jedenfalls die Bravourarie
der Olympia («Les oiseaux dans la charmille»), jener ersten Frau, in
die sich der unglückliche Hoffmann verliebt – und die sich schließlich als künstlicher Mensch entpuppt, der vom bösen Coppelius zerstört wird. Offenbach stellt Olympia gleichsam als Koloratur-Automat
vor, lässt sie ein naives Strophenlied mit banalem Text vortragen, das
zudem zweimal unterbrochen werden muss, um die Puppe neu aufzuziehen – doch Hoffmann, der dadurch eine von Coppelius erfundene, schönfärbende Brille ohnehin alles idealisiert wahrnimmt, ist
völlig betört.
Betört war und ist bis zum heutigen Tag das Publikum auch von
jener Barcarole, die Offenbach ursprünglich für die große romantische Oper «Les fées du Rhin» komponiert hatte, die 1864 im Wiener
Kärntnertortheater unter dem Titel «Die Rheinnixen» stark gekürzt
uraufgeführt wurde, dem Vorgängerbau der Staatsoper. Wegen ihrer
Beliebtheit wurde sie, mitsamt anderem musikalischen Material, in
die «Hoffmann»-Partitur übernommen.
Vom sanft schaukelnden 6/8-Takt in der venezianischen Lagune
reisen wir, die Musik machts möglich, in Sekundenschnelle in die
unendlichen, trockenen Weiten der Puszta, wo die traditionellen
Klänge der Sinti und Roma entscheidenden Einfluss auf die so
genannte ungarische Musik nahmen. Tänze wie der Verbunkos, der
mittels betörender Virtuosität Rekruten für die habsburgische Armee
anwarb, der Csárdás mit seiner mitreißenden Frische nach schwermütig-dunkler Einleitung, oder das orientalisch gefärbte «Zigeunermoll» mit seinen charakteristischen übermäßigen Tonschritten (c-des-fis-g-as-h-c) verbanden sich strukturell so innig und musikalisch so
explosiv wie nirgendwo sonst zu einem gemeinsamen Idiom.
Johannes Brahms liebte das Ungarische über alles und verwendete
es etwa auch in seiner Kammermusik – sehr zum Missfallen mancher Kritiker, wie etwa in der in Wien erscheinenden «Deutschen
Musikzeitung» 1862 aus Anlass von Brahms’ Wiener Debüt als Pianist und Komponist zu lesen war. Da hieß es über das Finale des
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g-moll-Klavierquartetts op. 25 streng: «Was Brahms hier bietet, ist im
Thema der reinste Czardas mit allem sinnlichen Effekt des Tanzrhythmus. Wir gestehen, daß uns das, so hübsch der ungarische
Typus nachgeahmt ist, für ein Kammermusikwerk vom Übel scheint;
wir wünschten diesen Ton in deutschen Werken dieser Gattung nicht
so leichtfertig angeschlagen und durchgeführt. Was will es überdies
sagen, wenn der Componist in seinen drei ersten Sätzen der schwärmerische, deutsche Jüngling par excellence ist, und im Finale auf einmal uns in die leibhaftige Pußta versetzt?» – Nun, lässt sich dem
Autor und seinem nationalistisch motivierten Naserümpfen entgegenhalten, es sagt uns vor allem, dass auch der angeblich so grüblerisch veranlagte Brahms feurig-zupackend zu komponieren verstand
– oder so herrlich elegisch und leichtfüßig beschwingt wie in den
Ungarischen Tänzen Nr. 17 und 21. Ursprünglich für Klavier zu vier
Händen geschrieben, wurden die zwischen 1858 und 1869 komponierten 21 Ungarischen Tänze zu Brahms’ beliebtesten Werken. Die
Instrumentierung der letzten fünf und damit auch jener beiden, die
heute auf dem Programm stehen, besorgte kein Geringerer als Antonín Dvořák, den Brahms, Jurymitglied bei einer Stipendiumsvergabe,
als hochbegabten jungen böhmischen Komponisten erkannt und ihn
als solchen seinem Verleger Simrock ans Herz gelegt hatte.
Brahms’ Faible für die Klänge der Puszta teilte auch ein Freund von
ihm: «Der edlen ungarischen Nation» widmete Johann Strauss Sohn
seine temperamentvolle Polka schnell «Éljen a Magyár», die am
16. März 1869 im Redoutensaal von Pest ihre Uraufführung erlebte –
also vier Jahre, bevor Pest Teil der ungarischen Hauptstadt Budapest
wurde. In der Coda ist ein kurzes Zitat aus dem «Rákóczi-Marsch» zu
hören, der aus dem 18. Jahrhundert stammt und als inoffizielle ungarische Hymne gelten darf. Der Titel bedeutet passenderweise «Es lebe
der Ungar!»
Mitreißend getanzt wird freilich nicht nur in Ungarn, sondern
auch in anderen Ländern, in denen Sinti und Roma großen Einfluss
auf die Musik nahmen: zum Beispiel in Spanien. Nikolai RimskiKorsakow hatte tatsächlich einmal spanischen Boden betreten – als
Marine-Kadett des russischen Schulschiffs Almaz, mit dem er auf
zweieinhalbjähriger Fahrt u. a. in England, Deutschland und Frankreich, ja sogar in den USA und Brasilien anlegte. Zur Komposition
seines «Capriccio espagnol» inspirierte ihn freilich ein denkbar prosaischer Anlass: sein gesteigertes Interesse für Violintechnik, als er
im Herbst 1884 den Instrumental-Unterricht der Petersburger Hofkapelle übernahm und mit dem Violinlehrer Pjotr Artemiewitsch
Krasnokutsky bekannt wurde. Nach einer diesem gewidmeten Fanta-
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sie für Violine und Orchester plante Rimski-Korsakow ein weiteres
Virtuosenstück für diese Besetzung, das auf spanischen Themen
basieren sollte. Er änderte diesen Plan aber bald zugunsten eines reinen Orchesterwerks, das dennoch hohe Anforderungen an die Ausführenden stellt und am 31.Oktober 1887 in St. Petersburg unter seiner eigenen Leitung mit durchschlagendem Erfolg uraufgeführt wurde. «Meine Absicht war, das Capriccio sollte glänzen durch die virtuosen Farben des Orchesters, und wie es scheint, habe ich mich nicht
geirrt», konnte der Komponist in seiner «Chronik meines musikalischen Lebens» befriedigt feststellen. «Bei der ersten Probe war der
erste Satz (2/4, A-Dur) kaum beendet, als das ganze Orchester zu
applaudieren begann. Ähnlicher Beifall folgte bei den übrigen Teilen,
soweit die Pausen es erlaubten. Ich bat das Orchester, ihnen das Werk
widmen zu dürfen und fand allgemeinen Applaus. Das Capriccio
ging ohne Schwierigkeiten und klang brillant. Im Konzert wurde es
mit solcher Begeisterung gespielt, wie niemals wieder in Folge, selbst
nicht unter einem Nikisch. Trotz seiner Länge wurde andauernd da
capo gerufen. Die Meinung von Presse und Publikum, das Capriccio
sei ein glänzend instrumentiertes Werk, ist falsch. Es ist eine brillante
Komposition für Orchester. Der Wechsel der Stimmungen, die glückliche Wahl der melodischen Entwürfe und der Ausgestaltung, jedem
Instrument genau angepasst, die kurzen Virtuosen-Kadenzen für
Solo-Instrumente, der Rhythmus des Schlagzeugs usw. bilden die
Essenz der Komposition, und nicht die Instrumentierung. Die spanischen Themen, vorwiegend im Tanz-Charakter, lieferten mir reiches
Material für Orchester-Effekte.» Die Themen entnahm Rimski einer
Volkslied-Sammlung des Komponisten, Pianisten und Musikforschers José Inzenga Castallanos (1828 – 1891) – auch den heute erklingenden «Fandango asturiano», den er zu mitreißend-betörendem
orchestralen Funkeln bringt.
Wir bleiben europäisch international und kommen vom Russen in
Spanien zu einer in Verona spielende Liebesgeschichte, in Verse
gefasst von einem Engländer und als «Drame lyrique» komponiert
von einem Franzosen: Kein Wunder, ließe sich leichthin vermuten,
dass Charles Gounods «Roméo et Juliette» sofort ein internationaler
Erfolg wurde. Dabei hatte der Komponist Shakespeares exemplarisch
tragische Lovestory schon seit seiner Jugend musikalisch verarbeiten
wollen, den Plan aber nie ausgeführt – bis schließlich die Zeit und die
Musiksprache reif dafür waren: Zum Zeitpunkt der Uraufführung
1867 am Théâtre Lyrique in Paris war Gounod 49 Jahre alt. Und tatsächlich findet das, was man das Heilige der Liebe bezeichnen könnte, in «Roméo et Juliette» betörenden Ausdruck, getreu der augen-
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zwinkernden Anmerkung von Iwan Turgenew, der mit ihm befreundete Komponist besitze «das Odium eines erotischen Priesters». «Je
veux vivre», eines der funkelnden Juwelen der Partitur, die so genannte «valse-ariette», mit der sich Juliette auf dem Ball der Capulets vorstellt, wurde allerdings erst auf Wunsch der Uraufführungsinterpretin eingefügt, der großen lyrischen Koloratursopranistin Marie Caroline Miolan-Carvalho – zum großen Glück von Sängerinnen wie dem
Publikum.
Romeo und Julia kennt jeder – aber wie steht es mit dem Zaren Saltan? In Alexander Puschkins in Versform abgefasstem Märchen neiden zwei Schwestern der dritten, jüngsten Schwester ihr Glück, die
mit Saltan verheiratet ist – und finden in der Cousine des Zaren eine
Verbündete. Als Saltan in den Krieg ziehen und seine schwangere
Frau zurücklassen muss, schmieden sie einen bösen Plan. Sofort
nach der glücklichen Geburt des Sohnes schreiben sie dem Zaren,
seine Frau habe ein Ungeheuer zur Welt gebracht, und den Bojaren
übermitteln sie einen gefälschten Brief Saltans mit dem Befehl, die
Zarin und der neugeborene Zarewitsch seien sofort zu ertränken …
Lange dauert es bis zum glücklichen Ende des Märchens, das von
einer Hummel angebahnt wird – bei der es sich um niemand anderes
als den verwandelten Zarewitsch handelt. Und diese Zauberhummel
hat allerdings schon jeder einmal summen und brummen gehört,
denn sie ist in unzähligen musikalischen Varianten immer wieder
anzutreffen. Es gibt wohl kaum ein gängiges Instrument, für das der
so wunderbar lautmalerisch-reizvolle «Hummelflug» aus Nikolai
Rimski-Korsakows Oper «Das Märchen vom Zaren Saltan» noch
nicht bearbeitet worden wäre. In der Oper stellt der «Hummelfug»
ein instrumentales Zwischenspiel dar, das Rimski-Korsakow selbst
für Konzertzwecke eingerichtet hat: Zur Hummel verwandelt, kann
der Zarewitsch ein abfahrendes Schiff noch erreichen und auf diesem, in einer Holzspalte versteckt, sicher über den Ozean gelangen.
Wir aber gelangen auch ganz ohne Zauberei sicher in die Pause, in
der interessante Gespräche freilich auch Brummen und Summen
mögen.
Von der klangvollen Hummel zu einem klangvollen Namen: Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere Suppé-Demelli, besser
bekannt als Franz von Suppé, geboren 1819 im heutigen Split, das
damals unter der italienischen Bezeichnung Spalato freilich dem Kaiser in Wien ebenso untertan war wie das ganze Königreich Dalmatien
als eines der vielen Kronländer der Donaumonarchie. Schon früh hatte es dem hochbegabten Knaben die Musik angetan, doch sein Vater
drängte ihn zu einem Jus-Studium in Padua – von wo aus es Frances-
10
co immer wieder nach Mailand in die Scala verschlug, wo er die neuesten Opern erlebte und mit Größen wie Rossini, Donizetti und dem
jungen Verdi in Verbindung trat. Nach dem Tod des Vaters ging er
bald nach Wien, um sich, wie könnte es auch anders sein, ganz der
Musik zu widmen, beim berühmten Lehrer Simon Sechter zu studieren, bei dem wenige Jahre zuvor noch der todkranke Schubert und
später auch Anton Bruckner die Kontrapunkt-Schulbank drückten.
Mit 21 wurde er schon Kapellmeister am Theater in der Josefstadt,
später im Theater an der Wien und schließlich im (heute nicht mehr
existierenden) Carltheater. So war es denn auch nicht seine Orchesterund Kammermusik, die überlebt hat, sondern sind es seine Bühnenwerke, die mit Lokalkolorit, Schmiss und Melodienreichtum immer
noch begeistern. Zum Beispiel auch seine komische Oper «Banditenstreiche», die 1867 in Wien uraufgeführt wurde und das beliebte Genre der Räuberkomödie mit Verkleidungs- und Verwechslungsspäßen
um ein bezauberndes Werk bereichert, das übrigens in Neapel spielt
und schon in der Ouvertüre mit glänzenden Fanfaren, Marschklängen, geschmeidigen Melodien und tänzerischer Ausgelassenheit
nicht geizt.
«Man dürfte einen Preis aussetzen, um heute in Wien einen populäreren Namen als Johann Strauß zu finden, er würde nicht gewonnen werden. Johann Strauß ist gekannt, so weit die Wiener Zunge
klingt, allerdings auch ein klein wenig darüber hinaus, aber von dieser anderen Welt rede ich heute gar nicht, es handelt sich mir nur um
die Residenz, um die Stadt ‹an der schönen blauen Donau›, die der
Compositeur so herrlich verewigt hat und die ihn unter ihre liebsten
Kinder zählt. Man frage die Fürstin Hohenlohe oder einen Schneidergesellen, den Grafen Grünne oder einen Deutschmeister, den
Oberstaatsanwalt oder einen Gefängniswärter, den Professor Hyrtl
oder ein Wäschermädl – sie Alle kennen Johann Strauß gleich gut, sie
Alle schwärmen für ihn oder haben schon für ihn geschwärmt, je
nach ihrer Art. Nein, bei allem Respect vor unsern Ministern und
Bankdirectoren und Balletteusen und Volkssängerinnen, es gibt in
Wien keinen populäreren Namen als Johann Strauß, jeder kennt ihn,
jeder singt ihn, jeder pfeift ihn und jeder tanzt ihn.» So jubelte die
Wiener Sonn- und Montagszeitung am 6. April 1874 anlässlich der
Uraufführung der «Fledermaus» und beschrieb damit ein Phänomen, das wir eher aus der Gegenwart kennen: Johann Strauß als der
erste Popstar, mit Fans quer durch alle Bildungsschichten – und auch
quer durch die musikalischen Lager seiner Zeit: «Er ist doch der
musikalischeste Schädel in Europa... Es leben unsere Klassiker von
Mozart bis Strauß!», salutierte Richard Wagner (als Spitze der pro-
11
gressiven «Neudeutschen»); «… leider nicht von mir!», seufzte Johannes Brahms (die Galionsfigur der «Konservativen») mit selbstironisch gefärbter Hochachtung angesichts der Anfangstakte der «Schönen, blauen Donau» seines Freundes. Beide widerstreitenden künstlerischen Parteien huldigten also dem Walzerkönig, jenem faszinierenden Dreh- und Angelpunkt der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, dessen Dynastie die erste vollgültige Unterhaltungsindustrie
im modernen, profitorientierten Sinne schuf. Die Gesetze der Ökonomie (immer schon im Spiel, wenn Komponisten schreibend ihren
Lebensunterhalt verdienen mussten) nun mit letzter Konsequenz auf
die Kunst angewendet – das bedeutete auch die bewusste Mehrfachverwendung bereits populär gewordenen Materials, wodurch dem
Publikum der Triumph des Wiedererkennens ermöglicht wird
(sodass jeder es bereits singen, pfeifen und selbstverständlich auch
tanzen kann). Und rechtzeitig vor einem etwaigen Überdrüssigwerden kommt das Neue, das dennoch so unmittelbar verständlich und
vertraut klingt, als würde man es schon lange kennen.
Den beliebten Walzer «Frühlingsstimmen» op. 410 gibt es in zwei
Versionen, einer rein instrumentalen und jener für Sopran und
Orchester, die heute auf dem Programm steht; der Text stammt von
Richard Genée, dem Co-Librettisten etwa der «Fledermaus» sowie
von Millöckers «Bettelstudent» und «Gasparone». Die Uraufführung
fand am 1. März 1883 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten der Kaiser-Franz-Joseph-Stiftung «für hilfsbedürftige österreichisch-ungarische Staatsangehörige» im Theater an der Wien statt.
Als Solistin war damals die in ganz Europa gefeierte Koloratursopranistin Bianca Bianchi zu hören, eine berühmte Konstanze, Gilda, Traviata, Lucia und Sonnambula, nach der 1880 sogar ein Asteroid
benannt worden war. Die 1855 in Heidelberg als Bertha Schwarz geborene Künstlerin sang den Walzer dann auch öfter als Einlage in Opern
und unterrichtete in späteren Jahren übrigens auch am Salzburger
Mozarteum.
Seine «komische Operette» mit dem Titel «Prinz Methusalem»
wollte Johann Strauß eigentlich in Paris uraufgeführt wissen, doch
zerschlug sich der Plan und die bissige Satire auf Staat und Revolution trat 1877 vom Wiener Carltheater aus einen Triumphzug an, der
das Werk 1878 nach Berlin, 1880 nach New York und 1883 nach London und sogar Melbourne brachte. Der gefürchtete Kritiker Eduard
Hanslick bezeichnete den Komponisten nach der Uraufführung als
«unwiderstehlichen Rattenfänger von Wien», dessen «graziöse,
lebensvolle Musik» das Publikum verzaubere. Der Erfolg setzte sich
freilich auch im Ballsaal fort: Der rasante «Banditen-Galopp» op. 378
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nach Motiven aus «Prinz Methusalem» weckte bei den Tänzerinnern
und Tänzern ab September 1877 humoristisch-beschwingte Erinnerungen und diente gleichzeitig als Werbung für die Operette.
Gemütlich-rustikal, aber doch auch charmant geht es dagegen bei
der «Bauern-Polka» op. 276 zu, die im August 1863 im fernen Pawlowsk, in der Sommerresidenz des Zaren, die russische High Society
begeisterte. «Es wird darin nicht nur getrommelt, sondern auch
gesungen. So auffaßlich ist diese Bauernmusik gehalten, dass Hoch
und Nieder sich vor’s Orchester stellt, um dieses Wunderwerk mit
Andacht zu genießen», berichtete der Komponist selbst mit Stolz. Die
Operette «Blindekuh» hingegen, die kurz vor Weihnachten 1878 im
Theater an der Wien ihre Uraufführung erlebte, war eher ein Sorgenkind. Immerhin fanden Motive des Bühnenwerks in fünf Tanzstücken Verwendung, etwa in der Polka schnell «Nur fort!», deren Titel
der Komponist scheinbar wörtlich genommen hat: Weil Johann
Strauß in Paris Konzertverpflichtungen zu erfüllen hatte, fand die
Uraufführung 1879 im Musikverein unter der Leitung seines Bruders Eduard statt.
Die schon erwähnte «Fledermaus» zählt freilich zu den größten
Operettenerfolgen nicht nur von Johann Strauß Sohn selbst, sondern
des ganzen Genres, und darf in der einen oder anderen Form auch bei
keinem «standesgemäßen» Jahreswechsel fehlen. Ausgesprochene
Chuzpe, freilich gepaart mit unwiderstehlichem Charme, beweist
das freche Stubenmadl Adele, wenn es sich in einem Abendkleid der
«Gnädigen» auf ein Fest schleicht – und dort von seinem Herrn
erkannt wird, welcher sich seinerseits als Marquis ausgibt … Das
gegenseitige Incognito wird gewahrt – und Adele ergreift genüsslich
die Gelegenheit, ihren Dienstgeber augenzwinkernd auf die Schaufel
zu nehmen.
So virtuos die Strauß-Dynastie auch die Register der ökonomischen
Orgel zu bedienen wusste, so deutlich forderte sie auch Opfer.
Johanns zwei Jahre jüngerer Bruder Josef Strauß betrieb die Musik
zunächst nur als Hobby, strebte das Ingenieurs-Diplom an und
erfand Maschinen zur Straßenreinigung, wurde jedoch von der Mutter in die Kapellmeister-Rolle gedrängt, als Johann 1852 einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte – kein Wunder bei den ökonomisch zwar ertragreichen, aber höchst anstrengenden Gepflogenheiten der Strauß-Kapelle, die durch Teilung mehrere Engagements pro
Abend annehmen konnte, wobei Johann von Lokal zu Lokal fuhr und
sein Auftritt regelmäßig den Höhepunkt des Abends markierte.
Obwohl selbst an Migräne leidend, half Josef seinem Bruder, trat
abwechselnd mit ihm oder gleichzeitig an anderem Ort auf, bis auch
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er einen Kollaps erlitt und der jüngste Bruder Eduard in die Bresche
zu springen hatte. Als Komponist war Josef zunehmend erfolgreich,
wenn auch nicht so populär wie Johann, wobei seine oft unter der
Abkürzung «J. Strauß» erschienenen Werke vom Publikum oft
fälschlich dem bekannteren Bruder zugeordnet wurden. Das Symphonische im Walzer der Strauß-Dynastie – es ist vor allem in den
langsamen Einleitungen zu finden, die sich oft zu besonders expressiven, ausgeklügelt gebauten Tongemälden auswachsen. Etwa im Falle des Walzers Delirien op. 212, den Josef Strauß «den Hörern der
Medizin an der Hochschule zu Wien» gewidmet hat und bei deren
Ball im Dianasaal am 22. Jänner 1867 uraufgeführt wurde. In düsteren, von dramatischen Tremoli bestimmten Farben, die Josefs Faible
für Richard Wagner in Erinnerung rufen, werden da die im Titel
genannten Fieberträume geschildert, bevor die Soloflöte Hoffnung
aufkeimen lässt und nach einem Orchesteraufschwung die pochenden Achtelfiguren der Streicher subtil ins Walzertempo überleiten.
Walter Weidringer
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Marc-André Hamelin Klavier
Yutaka Sado Dirigent
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
BERNSTEIN
Symphonie Nr. 2 für Klavier und Orchester
«The Age of Anxiety»
HAMELIN
«Variations on a Theme of Paganini» für Klavier solo
SCHOSTAKOWITSCH
Symphonie Nr. 5 d-moll op. 47
¨
LEBENSKÜNSTLER
Do 14. 03. 2013, 19.30 Uhr
Musikverein Wien
So 17. 03. 2013, 16 Uhr
Musikverein Wien
Yutaka Sado © Jun Yoshimura
Mo 18. 03. 2013, 19.30 Uhr
Festspielhaus St. Pölten
www.tonkuenstler.at | T: +43 (0)1 586 83 83
Offenbach: «Les oiseaux dans la charmille»
Les oiseaux dans la charmille
Dans les cieux l’astre du jour,
Tout parle à la jeune fille d’amour!
Ah! Voilà. La chanson gentille!
La chanson d’Olympia! Ah!
Tout ce qui chante et résonne
Et soupire, tour à tour,
Emeut son coeur qui frissonne d'amour!
Ah! Voilà. La chanson mignonne.
La chanson d'Olympia! Ah!
Gounod: «Je veux vivre»
Ah! –
Je veux vivre
Dans ce rêve qui m’enivre;
Ce jour encore,
Douce flamme,
Je te garde dans mon âme
Comme un trésor!
16
Offenbach: «Die Vöglein in den Laubengängen»
Die Vöglein in den Laubengängen,
Am Himmelszelt der Sonnenball,
Alles spricht dem jungen Mädchen von der Liebe!
Ah! So. Das hübsche Lied!
Das Lied Olympias! Ah!
Alles was da singt und hallt
Und nacheinander seufzt,
Rührt ihr bebendes Herz, das vor Liebe bebt!
Ah! So. Das herzige Lied.
Das Lied Olympias! Ah!
Offenbach: Barcarole
Schöne Nacht, du Liebesnacht, o stille mein Verlangen
Süßer als der Tag uns lacht die schöne Liebesnacht
Flüchtig eilt die Zeit unwiederbringlich unsrer Liebe
Fern von diesem lausch'gen Ort weicht flücht’ge Zeit
Zephyre lind und sacht die uns kosend umfangen.
Zephyre haben sacht sanfte Küsse gebracht
Schöne Nacht, du Liebesnacht, o stille mein Verlangen
Süsser als der Tag uns lacht die schöne Liebesnacht
Stille das Verlangen, Liebesnacht o Liebesnacht.
Gounod: «Ich will leben»
Ach! –
Ich will leben,
in dem Traum, der mich berauscht;
noch an diesem Tag,
zarte Flamme,
bewahre ich dich im Herzen
wie einen Schatz!
17
Cette ivresse
De jeunesse
Ne dure, hélas! qu’un jour!
Puis vient l’heure
Où l’on pleure.
Le coeur cède à l’amour,
Et le bonheur fuit sans retour.
Loin de l’hiver morose
Laisse-moi sommeiller
Et respirer la rose,
Avant de l’effeuiller.
Ah! – Ah! – Ah!
Douce flame,
Reste dans mon âme
Comme un doux trésor
Longtemps encore!
Strauß: Frühlingsstimmen
Die Lerche in blaue Höh entschwebt,
der Tauwind weht so lau;
sein wonniger milder Hauch belebt
und küsst das Feld, die Au.
Der Frühling in holder Pracht erwacht,
ah alle Pein zu End mag sein,
alles Leid, entfloh’n ist es weit!
Schmerz wird milder, frohe Bilder,
Glaub an Glück kehrt zurück;
Sonnenschein, ah dringt nun ein,
ah, alles lacht, ach, ach, erwacht!
Da strömt auch der Liederquell,
der zu lang schon schien zu schweigen;
klingen hört dort wieder rein und hell
süße Stimmen aus den Zweigen!
Ah leis’ lässt die Nachtigall
schon die ersten Töne horen,
um die Kön’gin nicht zu stören,
schweigt, ihr Sänger all!
18
Fortsetzung auf Seite 20.
Dieser Rausch
der Jugend
dauert, ach! nur einen Tag!
Dann kommt die Stunde,
in der man weint,
ds Herz gibt sich der Liebe hin,
und das Glück entflieht ohne Wiederkehr.
Dem verdrießlichen Winter fern
lass mich schlummern
und den Duft der Rose atmen,
bevor sie welkt.
Ah! – Ah! – Ah!
Zarte Flamme,
bleibe in meinem Herzen
wie ein süßer Schatz
noch lange Zeit!
19
Voller schon klingt bald ihr süßer Ton.
Ach ja bald, ah, ah ja bald!
Ah, ah, ah, ah!
O Sang der Nachtigall, holder Klang, ah ja!
Liebe durchglüht, ah, ah , ah,
tönet das Lied, ah und der Laut,
süß und traut, scheint auch Klagen zu tragen,
ah ah wiegt das Herz in süße Träumerei’n,
ah, ah, ah, ah, leise ein!
Kaum will entschwinden die Nacht,
Lerchensang frisch erwacht,
ah, Licht kommt sie kunden,
Schatten entschwinden! Ah!
Ah des Frühlings Stimmen klingen traut,
ah ja, ah ja ah o süßer Laut, ah ah ah ah ach ja!
Strauß: «Mein Herr Marquis»
Mein Herr Marquis, ein Mann wie Sie
Sollt’ besser das versteh’n,
Darum rate ich, ja genauer sich
Die Leute anzusehen!
Die Hand ist doch wohl gar so fein, hahaha.
Dies Füßchen so zierlich und klein, hahaha.
Die Sprache, die ich führe
Die Taille, die Tournüre,
Dergleichen finden Sie
Bei einer Zofe nie!
Gestehn müssen Sie fürwahr,
Sehr komisch dieser Irrtum war!
Ja, sehr komisch, hahaha,
Ist die Sache, hahaha.
Drum verzeih’n Sie, hahaha,
Wenn ich lache, hahaha!
Ja, sehr komisch, hahaha
Ist die Sache, hahaha!
Sehr komisch, Herr Marquis, sind Sie!
20
Mit dem Profil im griech‘schen Stil
Beschenkte mich Natur:
Wenn nicht dies Gesicht schon genügend spricht,
So seh’n Sie die Figur!
Schau’n durch die Lorgnette Sie dann, ah,
Sich diese Toilette nur an, ah
Mir scheint wohl, die Liebe
Macht Ihre Augen trübe,
Der schönen Zofe Bild
Hat ganz Ihr Herz erfüllt!
Nun sehen Sie sie überall,
Sehr komisch ist fürwahr der Fall!
Ja, sehr komisch, hahaha
Ist die Sache, hahaha
Drum verzeih’n Sie, hahaha,
Wenn ich lache, hahaha!
Ja, sehr komisch, hahaha,
Ist die Sache, hahaha etc.
21
Die israelische Sopranistin Chen Reiss
war in führenden Rollen an der Wiener
Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper,
dem Théâtre des Champs-Élysées, dem
Teatro alla Scala, der Semperoper Dresden, der Deutschen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, bei den Wiener
Festwochen, beim Maggio Musicale Fiorentino und an der Israeli Opera zu erleben.
Sie arbeitete mit Dirigenten wie Daniel
Barenboim, Ivor Bolton, Manfred Honeck, Marek Janowski, Paavo
Järvi, Zubin Mehta, Jeffrey Tate und Christian Thielemann zusammen
und war in Konzerten bei den Festspielen in Salzburg, Ludwigsburg,
Rheingau und Luzern zu hören, in der Carnegie Hall, im Wiener
Musikverein und im Palais des Beaux-Arts in Brüssel. Weitere Auftritte absolvierte sie u. a. mit der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre de Paris, dem Mozarteumorchester Salzburg und dem Israel
Philharmonic Orchestra. Chen Reiss sang Liederabende in der Tonhalle Düsseldorf, in der Carnegie Hall, der Berliner Philharmonie, im
Prinzregententheater München, beim Schleswig-Holstein Musik
Festival, beim Festival Bad Kissingen, im Konzerthaus Dortmund, im
Philadelphia Museum of Art und in der Alice Tully Hall.
Ihr Opernrepertoire umfasst Partien wie Pamina, Adina, Gilda, Rosina, Servilia, Blonde, Susanna, Zerlina, Despina, Euridice, Marie («La
fille du régiment»), Sophie («Der Rosenkavalier») und Adele. Aktuelle
Engagements umfassen Auftritte an der Wiener Staatsoper, im Festspielhaus Baden-Baden sowie Konzerte mit den Wiener und Berliner
Philharmonikern, dem Orchestre de Paris, dem BBC Symphony Orchestra und ihr Debüt im Concertgebouw Amsterdam. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle sang Chen Reiss den Soundtrack zum Film
«Das Parfum» ein. Auf ihrem neuen Soloalbum «Liaisons», das mit
dem Diapason d’Or ausgezeichnet wurde, singt sie Arien von Mozart,
Haydn, Cimarosa and Salieri, begleitet vom Barock-Ensemble L’arte
del mondo unter Werner Ehrhardt.
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Elisabeth Schwarz wurde in Salzburg geboren und absolvierte ihr Gesangsstudium im Jahr 2009 mit Auszeichnung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Joanna Borowska-Isser. Im Rahmen von Hochschulproduktionen sang sie die Priesterin
(«Iphigenie auf Tauris») und war als Barbarina («Le nozze di Figaro») und Zerlina
(«Don Giovanni») zu sehen.
An der Grazer Oper gastierte die junge Künstlerin in der Saison 0405 als Zweiter Knabe in Mozarts «Zauberflöte». Sie besuchte 05-06
das Opernstudio der Oper Graz und war dort unter anderem als Komtess Stasi («Die Csárdásfürstin»), Sopran («Opernreigen in die Zukunft») und Papagena («Die Zauberflöte») zu hören. Elisabeth
Schwarz war beim Lehár-Festival Bad Ischl 2007 als Adele und Ida
(«Die Fledermaus»), 2008 als Arsena («Der Zigeuner-baron»), sowie
2009 als Mi («Das Land des Lächelns») zu erleben.
Am Salzburger Landestheater war sie in der Saison 07-08 als
Christel («Der Vogelhändler») und an der Oper Graz als Cunegonde
(«Bernstein für Kinder») zu erleben. Am Stadttheater Baden sang sie
das Hannerl («Das Dreimäderlhaus»), die Hanni («Frühlingsluft»),
das Sand- und Taumännchen («Hänsel und Gretel») sowie die Pepi
(«Wiener Blut») und die Cosette («Les Miserables»).
2009 erhielt sie das Armin Weltner-Stipendium des Opernhauses
Zürich. An der Volksoper Wien debütierte sie in der Saison 08-09 als
Mi («Das Land des Lächelns»). Seit 09-10 ist sie fest im Ensemble der
Volksoper Wien engagiert und singt dort unter anderem die Rollen
Adele («Die Fledermaus»), Blondchen («Die Entführung aus dem Serail»), Theresa («Das Wundertheater/Henze»), Clorinda («La Cenerentola»), Antonia («Antonia und der Reißteufel»), Juliette («Der Graf
von Luxemburg»), Frasquita («Carmen»), Papagena («Die Zauberflöte»), Stasi («Die Csárdásfürstin»). Bei den Salzburger Festspielen
gab die Sopranistin 2012 ihr Debüt, als sie die Papagena («Die Zauberflöte») unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt sang.
23
Claudia Goebl kommt aus Wien und
debütierte 2011 als Sand- und Taumännchen («Hänsel und Gretel») an der Wiener
Volksoper, wo sie in der Saison 12-13 u. a.
auch als Papagena, Barbarina und Frasquita zu hören ist. Außerdem singt sie in
der laufenden Saison die Gabrielle in «Pariser Leben» am Landestheater Linz.
Im Alter von 6 Jahren erhielt Claudia
Goebl Klavierunterricht und absolvierte
ein Studium der Musikwissenschaft. Ihre Gesangsausbildung begann die Sopranistin 2004 bei Gabriele Lechner an der Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien. Sie schloss den Studienzweig
Oper als auch den Studienzweig Lied- und Oratorium mit Auszeichnung ab; außerdem absolviert die Sängerin regelmäßig Meisterkurse, unter anderem bei Francisco Araiza, Gerhard Kahry, Marjana
Lipovšek, Charles Spencer und Roger Vignoles.
Umfangreiche Bühnenerfahrung konnte Claudia Goebl in Produktionen im Theater an der Josefstadt, in der Wiener Volksoper, bei den
Sommerfestspielen in Baden-Baden und bei den Schlossfestspielen
Langenlois sammeln. Zu ihren Rollen gehörten hier beispielsweise
Morgana («Alcina»), Melpomene in Glucks «Il Parnaso Confuso», Euridice («Orfeo ed Euridice») von Gluck und von Haydn, Zerlina («Don
Giovanni»), Papagena («Zauberflöte»), Norina («Don Pasquale»),
Marzelline («Fidelio»), Adele («Die Fledermaus») und Hannerl («Das
Dreimäderlhaus»). Konzertauftritte und Liederabende sang sie in
Österreich, Deutschland, Italien, Indien und Japan mit Orchestern
wie dem ORF Radio-Symphonieorchester, dem Strauss Festival Orchester, dem Recreation-Orchester und der Pannonischen Philharmonie. Sie trat u. a. im Wiener Musikverein sowie im Konzerthaus auf
und konzertierte im Rahmen von «Styria Classic», des Wiener Mozartjahrs 2006 und der «Langen Nacht der Musik».
Claudia Goebl ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, darunter der Nico Dostal Operettenwettbewerb (2011), «Gradus ad Parnassum» (2009) und der Petyrek-Lang-Liedwettbewerb (2009).
24
Alfred Eschwé ist gebürtiger Wiener
und absolvierte seine musikalischen Studien am Konservatorium und an der Musikuniversität seiner Heimatstadt. Nach Abschluss seiner Ausbildung verbrachte er
einige Jahre an verschiedenen Theatern in
Deutschland, ehe ihn Eberhard Wächter
1989 an die Wiener Volksoper engagierte.
Gastspiele führten und führen ihn häufig nach Deutschland, darunter an die
Hamburgische Staatsoper, die Berliner Staatsoper Unter den Linden
und die Bayerische Staatsoper in München. Weiters tritt er in Norwegen an der Den Norske Opera in Oslo und in Italien am Teatro Verdi in
Triest, am Teatro Massimo in Palermo sowie im Auditorium Conciliazione in Rom auf. Seit einigen Jahren dirigiert Alfred Eschwé auch regelmäßig an der Wiener Staatsoper, wo er 2003 mit Mozarts «Zauberflöte» debütierte. In der Spielzeit 04-05 leitete er dort auch die für DVD
mitgeschnittene gefeierte Produktion von «L’elisir d’amore» mit
Anna Netrebko und Rolando Villazón in den Hauptrollen.
Neben seinen vielfältigen Opernverpflichtungen dirigiert Alfred
Eschwé regelmäßig Konzerte u. a. mit dem Tonkünstler-Orchester
Niederösterreich, den Wiener Symphonikern und dem ORF RadioSymphonieorchester. Darüber hinaus hat er u. a. das Orchester der
Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, die Hamburger Symphoniker, das Mozarteum Orchester Salzburg und das Orchester des
Süddeutschen Rundfunks Stuttgart dirigiert. Mit seiner Schwester
Elisabeth Eschwé bildet er das Wiener Klavierduo, das sich vor allem
der vierhändigen Klaviermusik annimmt.
Mit dem Wiener Johann Strauß-Orchester hat er zahlreiche Konzertreisen unternommen; allein in Japan dirigierte er bisher mehr als
270 Konzerte. Im Juli 2007 hat Alfred Eschwé gemeinsam mit dem
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Angelika Kirchschlager
und Simon Keenlyside eine Arien- und Duett-CD aufgenommen. Im
Dezember 2007 erschien eine weitere CD mit internationalen Weihnachtsliedern, ebenfalls mit Angelika Kirchschlager.
25
Julien Salemkour erhielt als erster
Franzose für sein musikalisches Engagement an der Berliner Staatsoper 2011 den
Titel «Staatskapellmeister» verliehen,
eine Auszeichnung, die vor ihm beispielsweise Sebastian Weigle und Herbert von
Karajan zuerkannt wurde.
Mit neun Jahren erhielt der Künstler
ersten Klavierunterricht. Mit 16 Jahren begann er sein Studium an der
Musikhochschule Hannover bei Alfred Koerppen. Im Anschluss an
das Dirigierstudium bei Hans Herbert Jöris und Michael Gielen am
Mozarteum in Salzburg war er als Korrepetitor tätig, unter anderem
bei den Salzburger Festspielen, in Nürnberg, Leipzig und Paris.
2001 erhielt er ein Engagement an der Deutschen Staatsoper Berlin als Korrepetitor und Assistent von Daniel Barenboim. Dort erarbeitete sich Julien Salemkour nicht nur als Assistent ein reiches
Opern- und Konzertrepertoire. Er dirigierte mehr als 200 Vorstellungen, darunter «Romeo und Julia» (Prokofjew), «Schwanensee», «Die
Zauberflöte», «Don Giovanni», «Così fan tutte», «Le nozze di Figaro»,
«Il barbiere di Sevilla», «Moses und Aron», «Turandot», «Tosca», La
forza del destino», «Aida», «Don Carlo», «Macbeth», «Manon» (Massenet), «Katja Kabanova», «Lohengrin», «Salome».
Gastspiele führten ihn an die Semperoper Dresden, an die Metropolitan Opera New York und an die Mailänder Scala. Er trat als Konzertdirigent mit der Staatskapelle Berlin, den Bamberger Symphonikern und anderen europäischen Orchestern auf. Zu seinen Partnern
auf der Bühne zählen Daniel Barenboim, Angela Denoke, Anna Netrebko, Rene Pape, Christine Schäfer, Rolando Villazon.
Sein Einspringen für Daniel Barenboim zu Mozarts 250. Geburtstag 2006 wurde in 23 Länder live übertragen. In diesem Konzert trat
Julien Salemkour nicht nur als Dirigent an der Seite von Nikolaj Znaider, Thomas Quasthoff und Sylvia Schwartz auf, sondern übernahm
auch den Solopart in Mozarts Klavierkonzert Nr 23.
26
Das Tonkünstler-Orchester
Niederösterreich ist eine der
wichtigsten Institutionen der österreichischen Musikkultur. Der Kernbereich der
künstlerischen Arbeit ist das traditionelle
Repertoire von der Klassik über die Romantik bis ins 20. Jahrhundert; gleichzeitig setzen die Tonkünstler Akzente im Bereich der Gegenwartsmusik. Das Orchester knüpft damit an sein
mehr als 100-jähriges Wirken im österreichischen und internationalen Konzertleben an. Mit der Saison 09-10 übernahm der in Kolumbien geborene und seit 1997 im Wiener Musikleben beheimatete Andrés Orozco-Estrada das Amt des Chefdirigenten. Chefdirigenten vor
Andrés Orozco-Estrada waren unter anderem Walter Weller, Heinz
Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi und Kristjan Järvi. Weiters arbeiten die Tonkünstler mit prominenten Gastdirigenten zusammen,
darunter Jeffrey Tate, Jun Märkl, Hugh Wolff, Andrew Litton, Giovanni
Antonini, Christopher Hogwood, Christian Zacharias, Heinz Holliger
sowie dem Ersten Gastdirigenten Michail Jurowski.
Zukunftsorientiert sind alternative Programmwege und Initiativen
des Tonkünstler-Orchesters. Die Einbeziehung von Genres wie Jazz
und Weltmusik im Rahmen der «Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit der Programmierung
von Werken der Gegenwart stellen die Tonkünstler Beziehungen zum
Musikgeschehen unserer Zeit her: Jede Abosaison wird mit der Uraufführung eines Auftragswerks unter der Leitung von Andrés
Orozco-Estrada eröffnet. Ein Composer in Residence arbeitet jährlich
eng mit den Tonkünstlern im Rahmen des Musik-Festivals Grafenegg
zusammen. Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Arvo Pärt,
James MacMillan, HK Gruber, Gerald Resch, Tan Dun und Friedrich
Cerha schrieben bereits Auftragswerke für das Tonkünstler-Orchester. Als erstes österreichisches Orchester richteten die Tonkünstler
2003 eine eigene Abteilung für Musikvermittlung ein: Die Tonspiele
27
haben seitdem mehr als 75.000 Kinder und Jugendliche für die Musik
begeistert. Das Angebot umfasst individuell gestaltete Konzerte und
Workshops. Damit wurden die Tonspiele zum größten Musikvermittlungsprogramm Österreichs.
Die Residenzen des Orchesters sind in Wien im Musikverein, in
Niederösterreich im Festspielhaus St. Pölten sowie in Grafenegg, wo
mit dem Wolkenturm und dem Auditorium akustisch herausragende
Spielstätten zur Verfügung stehen. In Grafenegg konzertieren die
Tonkünstler als Orchestra in Residence im Rahmen der Sommerkonzerte und des Festivals Grafenegg. Die künstlerische Arbeit des
Orchesters umfasst neben ausgewählten Programmen regelmäßig
die Eröffnung des Musik-Festivals als auch die enge Zusammenarbeit mit dem Composer in Residence. Die Sommersaison in Grafenegg wird alljährlich mit der Sommernachtsgala eröffnet und in
Österreich sowie mehreren Ländern Europas im Rundfunk ausgestrahlt.
Tourneen bilden eine wichtige Säule der Orchesterarbeit und führten die Tonkünstler in den vergangenen Saisonen nach Großbritannien, Deutschland, Spanien, Slowenien, in das Baltikum und nach
Japan. Im Herbst 2011 gastierte das Orchester beim Internationalen
George Enescu Festival und eröffnete unter der Leitung von Andrés
Orozco-Estrada den Mährischen Herbst in Brünn. Zu den prominenten solistischen Partnern des Orchesters zählen unter anderem
Renée Fleming, Joyce DiDonato, Angelika Kirchschlager, Ian
Bostridge und Bryn Terfel sowie Janine Jansen, Lisa Batiashvili, Sol
Gabetta, Rudolf Buchbinder, Michael Schade, Daniel Hope, Renaud
und Gautier Capuçon, Daniil Trifonov, Fazil Say und Lang Lang.
Aufnahmen spiegeln das künstlerische Profil des Orchesters
wider. Zu den jüngsten Einspielungen zählen die Symphonie Nr. 2
«Lobgesang» von Mendelssohn Bartholdy und Mahlers Symphonie
Nr. 1, beide unter der Leitung von Chefdirigent Andrés OrozcoEstrada. Weiters erschienen unter der Leitung von Kristjan Järvi
Bernsteins «Mass», Haydns Pariser Symphonien, Beethovens Symphonie Nr. 9 in der Fassung von Mahler und Mendelssohn Bartholdys
«Sommernachtstraum». Im Frühjahr 2012 erschienen die drei Auftragswerke, die eigens für die Saisoneröffnungen unter der Leitung
von Andrés Orozco-Estrada komponiert wurden. Die Tonkünstler
bauen ihre Aufnahmetätigkeit ab 2013 mit den Labels OehmsClassics
und Preiser Records weiter aus.
www.tonkuenstler.at
28
Konzertmeister: Prof. Bijan Khadem-Missagh, Mag. Alexander Gheorghiu,
Mag. Vahid Khadem-Missagh, Univ.-Prof. Mag. Lieke te Winkel
1. Violine:
Gyula Szép, MA, Alois Wilflinger, Susanne Masetti, Andreas
Baksa, Tsuyuko Ichinohe, Sawa Popoff, Martha Wagner,
Gerhard Fechner, Ines Miklin, Teodora Sorokow, Xuan Ni,
Nikolay Orininskiy, Maria Fomina, Sophie Kolarz-Lakenbacher,
Sophie Gansch
2. Violine:
Mag. Julia Mann, Marie Suchy, Peter Erhart, Kora Lemberg,
Mag. Chih-Yu Ou (Karenz), Boris Pavlovsky (Karenzvertretung),
Mag. Gerald Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Murawatz,
Mag. Judith Steiner, Isabella Reinisch, Yuka Bartosch-Murakami,
Evelina Ivanova, Noriko Takenaka, Yaromyr Babskyy, Khrystyna
Mann (Orchesterakademie)
Viola:
Gertrude Rossbacher*, Sarah Grubinger, Herbert Suchy, Martin
Fuchs, Christian Knava, Leopold Schmetterer, Robert Stiegler,
Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Sinko, Andreas
Winkler
Violoncello:
Georgy Goryunov*, N. N., Mag. Martin Först, Mag. Ursula
Erhart, Cecilia Sipos, Martin Dimov, Thomas Grandpierre,
Paul van Houtte, Alison Frilingos (Orchesterakademie)
Kontrabass:
Michael Seifried, N. N., Bernhard Binder, Franz Schaden,
Mathias Kawka, Johannes Knauer, Simon Pennetzdorfer,
Lukas Straka (Orchesterakademie)
Flöte:
Walter Schober, Mag. Heidrun Lanzendörfer, Friederike
Herrmann, Birgit Fluch
Oboe:
Barbara Ritter, Mag. Andreas Gschmeidler, Johannes Strassl,
Mag. Theresia Melichar
Klarinette:
Kurt Franz Schmid, Helmut Wiener, Ewald Wiedner,
Stefan Vohla
Fagott:
Gottfried Pokorny, Andor Csonka, Christian Karácsonyi,
Mag. Barbara Loewe
Horn:
Jonas Rudner, Mag. Christoph Peham, Michel Gasciarino,
Markus Hartner, Franz Pickl, Sebastian Löschberger
Trompete:
Thomas Lachtner, Thomas Bachmair, Helmut Demmer,
Josef Bammer
Posaune:
Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl,
Wolfgang Gastager
Tuba:
Michael Pircher
Harfe:
Silvia Radobersky
Schlagwerk:
Mag. Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner, Mag. Bence Kulcsár,
Joachim Murnig
* Instrumente zur Verfügung gestellt von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung
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NACH EIN PAAR TAKTEN
HÖREN SELBST DIE BÄUME
AUF ZU FLÜSTERN.
GRAFENEGG 2013
GRAFENEGG
KLANG TRIFFT KULISSE.
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Tonkünstler-Konzerttipps
WIENER KLASSIKER
Thomas Zehetmair Violine, Dirigent
Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Franz Schubert Symphonie Nr. 6 C-Dur D 589
S0 13. 1. 16 Uhr
Mo 14. 1. 19.30 Uhr
Di 15. 1. 19.30 Uhr
Musikverein Wien
Festspielhaus St. Pölten
Musikverein Wien
FERNE WELTEN
Andrés Orozco-Estrada Dirigent
Felix Mendelssohn Bartholdy Symphonie Nr. 3 a-moll op. 56 «Schottische»
Leoˇs Janáček «Taras Bulba»
Richard Strauss «Tod und Verklärung» op. 24
Sa
So
Mo
Mi
16. 2.
17. 2.
18. 2.
20. 2.
18.30 Uhr
16 Uhr
19.30 Uhr
19.30 Uhr
Auditorium Grafenegg
Musikverein Wien
Festspielhaus St. Pölten
Musikverein Wien
SAUDADES DO BRASIL
Alegre Corrêa Group | Klemens Bittmann Violine
Gerald Preinfalk Reeds | Alune Wade Bass
Wesley Fagner Klavier | Carol Pereyr Gesang
Christian Muthspiel Dirigent
Werke von Alegre Corrêa und Darius Milhaud
Mo 26. 2. 19.30 Uhr
Di 27. 2. 20 Uhr
Karten
Festspielhaus St. Pölten
Musikverein Wien
T: (01) 586 83 83 · www.tonkuenstler.at
T: (02742) 90 80 80-222 · www.festspielhaus.at
Impressum: Herausgeber: Niederösterreichische Kulturszene Betriebsgesellschaft m.b.H. und Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H.;
Kulturbezirk 2, 3100 St.Pölten; für den Inhalt verantwortlich: DI Paul Gessl, Mag. Thomas Gludovatz, MMag. Johannes Sterkl;
Redaktion: Mag. Alexander Moore; Redaktion: Dr. Reinhold Kubik; Fotos und Bilder: Bernhard Angerer (Umschlag Tonkünstler), Sveinn Gunnar
Baldvinsson (Chen Reiss), Carsten Iltsche (Julien Salemkour), Peter Rigaud (Tonkünstler-Orchester Niederösterreich), alle anderen unbenannt; Gestaltung: fuhrer, Wien; Produktion: Walla Druck, Wien. Termin, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet.
Preis: Euro 2,70
32
FESTSPIELHAUS ST. PÖLTEN / TIPP
Demnächst im Festspielhaus St. Pölten
MUSIK & LITERATUR:
KREUTZERSONATE
ORCHESTRE PHILHARMONIQUE
DU LUXEMBOURG
Musik/Literatur Ehetragödie im Festspielhaus St. Pölten – und am Anfang stand
Beethoven. Dessen „Kreutzersonate“
inspirierte Leo Tolstoi zu seiner berühmten Novelle gleichen Namens, in der
Beethovens Opus zum symbolhaften
Auslöser einer egoistisch-lieblosen Eifersucht wird, die einen Mann zum Mord an
seiner vermeintlich untreuen Frau treibt.
Tolstois Novelle wiederum inspirierte Leoš
Janáček zu einem Klaviertrio. Hermann
Beil und das Merlin Ensemble Wien verbinden die beiden Kompositionen mit Tolstois
meisterlicher Erzählung zu einem fesselnden Seelenprotokoll. Anschließend gibt
das Merlin Ensemble ein stimmungsvolles
Nachtkonzert mit Werken von Arnold
Schönberg, Till Alexander Körber und
Franz Schubert.
Musik/Klassik In der berühmten
Luxemburger Philharmonie ist es beheimatet und regelmäßig in den großen
Musikzentren Europas, Asiens und der
USA zu Gast. Jetzt kommt das Orchestre
Philharmonique du Luxembourg mit seinem Chefdirigenten Emmanuel Krivine
und dem jungen französischen MeisterCellisten Gautier Capuçon als Solisten
nach St. Pölten. Gemeinsam brillieren sie
in Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104, das
zu den populärsten Werken dieser Gattung zählt. Nicht minder prächtige Melodien beherrschen auch die Symphonie
Nr. 1 g-moll op. 13 von Pjotr Iljitsch
Tschaikowski mit dem stimmungsvollen
Beinamen „Winterträume“. Russische
Anklänge und eine bildhaft-einprägsame,
spannungsreiche Musik machen das bei
uns selten zu hörende Werk zu einem
Gustostückerl der Romantik.
Donnerstag 17. Jänner 2013
19.30 Uhr, Box
Karten EUR 22
Donnerstag 31. Jänner 2013
19.30 Uhr, Großer Saal
Karten EUR 59, 54, 48, 30, 14
Einführungsgespräch um 18.30 Uhr
im Großen Saal
TEAM / FESTSPIELHAUS ST. PÖLTEN
Das Festspielhaus-Team
Künstlerische Leitung Joachim Schloemer
Geschäftsführung Thomas Gludovatz, Johannes Sterkl
Produktion & Dramaturgie Angelika Schopper (Leitung),
Constanze Eiselt, Juliane Scherf
Dramaturgie Sandra Windfuhr, Lena Dražić (externe Mitarbeit)
Kulturvermittlung Erika Köchl, Ulla Steyrleuthner, Susanne Wolfram
Marketing & Kommunikation Sylvia Mitgutsch (Leitung), Katja Borlein,
Stefanie Reichl, Silvia Rohn, Gülcan Simsek
Kartenverkauf Ulli Roth (Leitung), Doris Peschl, Tatjana Eichinger, Gabriela Fränzl,
Eva Hohenthanner, Stefanie Kohaida, Julia Rafferseder, Regina Ritter
Hausorganisation Ahmet Bayazit
Technischer Direktor Reinhard Hagen
Beleuchtungsinspektor Herbert Baireder
Beleuchtungsinspektor Stellvertreter Robert Sommer
Tonmeister Andreas Dröscher
Tonmeister Stellvertreter Bernd Neuwirth
Bühneninspektor Richard Krebs
Bühneninspektor Stellvertreter Jens Bauer
Bühne Christian Zörner
Lehrling Veranstaltungstechnik Florian Hackel
Betriebstechnik Herbert Kaminsky
Assistenz Geschäftsführung und Künstlerische Leitung Elke Cumpelik
Postverwaltung Alil Imeri
Portier Gerlinde Högel
Für das Festspielhaus tätige MitarbeiterInnen der Niederösterreichischen
Kulturwirtschaft GmbH: Leitung IT Günter Pöck Netzwerktechnik Josef Bandion,
Michael Faller, Stefan Hagl Webmaster Johannes Lugmayr Programmierung
Michael Graf, Andreas John Projektleitung Ticketing und CRM Barbara Reithofer
Leitung Buchhaltung Heinrich Karner Buchhaltung Manuela Schwarz, Emma Holzer
Controlling Tanja Sulzer
FESTSPIELHAUS ST. PÖLTEN / KALENDARIUM
Vorschau: Jänner / Februar 2013
Mo 14. Jan.
Wiener Klassiker
Zehetmair, Tonkünstler
19.30 Uhr, Großer Saal
Musik/Klassik
Do 17. Jan.
Kreutzersonate
Beil, Merlin Ensemble Wien
19.30 Uhr, Box
Musik/Literatur
Fr 18. Jan.
Club Weird Kong
20.30 Uhr, Café Publik
Konzert/Indie/Elektropop
Sa 19. Jan.
Sidi Larbi Cherkaoui:
Puz/zle
Eastman, A Filetta u. a.
19.30 Uhr, Großer Saal
Tanz/Live-Musik
Sa 26. Jan.
Mnozil Brass goes Wagner
19.30 Uhr, Großer Saal
Musik/Blech
Do 31. Jan.
Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
G. Capuçon, Krivine
19.30 Uhr, Großer Saal
Musik/Klassik
Sa 16. Feb.
Hofesh Shechter:
Political Mother
Hofesh Shechter Company
19.30 Uhr, Großer Saal
Tanz/Live-Musik
Fr 01. Feb.
Jane Birkin
19.30 Uhr, Großer Saal
Musik/Chanson
So 17. Feb.
Doris Uhlich:
COME BACK
Kirnbauer, Kofranek,
Loucky u. a.
18.00 Uhr, Box
Tanz/Performance
Sa 02. Feb.
Tango Final
Schloemer, Bourke,
Arin u. a.
19.30 Uhr, Box
Tanz
Do 14. Feb.
„Ich liebe dich, kann ich
nicht sagen“
Winkler, Benzwi u. a.
19.30 Uhr, Box
Musik/Literatur
* Festival Polifonica
Das Festspielhaus dankt seinen Hauptsponsoren:
Mo 18. Feb.
Ferne Welten
Orozco-Estrada,
Tonkünstler
19.30 Uhr, Großer Saal
Musik/Klassik
Di 19. Feb.
Choir on Fire III*
Chor 50 plus,
Stimmgewitter Augustin
19.30 Uhr, Box
Musik/Vokal
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Karten &&Information
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Info: +43(0)2742/90 80 80-222
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www.festspielhaus.at
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