Alpenbock gesucht - eine gefährdete Käferart braucht unsere Hilfe

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Alpenbock gesucht - eine gefährdete Käferart braucht unsere Hilfe
Ein Projekt des NATURSCHUTZBUND NÖ
im Rahmen der vom Lebensministerium initiierten Kampagne vielfaltleben
Foto: W.Hovorka
Nicht jeder Bock trägt ein Geweih
Der Alpenbock Rosalia alpina (LINNAEUS, 1758) ist ein
Käfer aus der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae). Er ist
15 – 38 mm
lang und auf Grund seiner Zeichnung
unverwechselbar. Der
Körper erscheint wegen seiner
feinen dichten Behaarung blau,
Körperteile ohne
Behaarung sind schwarz. Auch die Flügeldecken weisen ein
variables blau-schwarzes Muster auf. Die Fühler, die
ebenfalls blau-schwarz gezeichnet sind, tragen schwarze
Haarbüschel und sind bei den Weibchen etwa so lang wie
der Körper. Da sie bei den Männchen wesentlich länger
sind, können die Fühler sehr gut für die Geschlechterbestimmung herangezogen werden.
Lebensraum und Lebensweise
In Mitteleuropa entwickelt sich dieser „schönste Käfer Europas“ vor allem in Buche
(Fagus sp.), seltener in anderen Laubbäumen. Die Imagines kann man v. a. von Ende
Juni bis Mitte August zur warmen Tageszeit an besonnten Stellen im Wald antreffen. An
den Brutbäumen oder an geschlagenem Buchenholz sucht das
Weibchen mit der
Hinterleibsspitze nach Verletzungen der Rinde oder nach Rissen im Holz. Darin werden
mehrere Eier nebeneinander abgelegt. Anschließend setzt das Tier an einem anderen Ort
diese Tätigkeit fort. Die Entwicklungsdauer vom Ei über mehrere Larvenstadien, der
Puppe bis zum Käfer dauert meist 3 Jahre. Der Alpenbock steht für den Schutz vieler
anderer xylobionter (sich im Holz entwickelnder) Käferarten, wie z.B. des Großen
Eichenbocks (Cerambyx cerdo) und des Eremit (Osmoderma eremita).
Gefährdung
Früher war der Alpenbock an vielen Orten wesentlich häufiger. Er wird in der Roten Liste
der gefährdeten Käfer Österreichs als „gefährdet“ eingestuft und ist auch auf EU-Ebene
im Rahmen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als sog. „prioritäre Art“ streng geschützt
(Anhang II, IV). Auch seine Lebensräume werden im Anhang II als geschützt aufgeführt.
Hauptgefährdungsursachen liegen im Rückgang von geeigneten Buchenwäldern mit viel
Alt- und Totholz und in der Vernichtung der Larven. Zur Eiablage werden nämlich oft
besonnte Stöße von gelagertem Nutzholz aufgesucht. Wenn diese abtransportiert und
weiterverarbeitet werden, kann sich der Käfer nicht entwickeln.
Projektziel
Das Projekt hat zum Ziel, die Verbreitung des Alpenbocks in Niederösterreich zu erfassen,
in der forstlichen Praxis umsetzbare Maßnahmen zu seinem Schutz auszuarbeiten und die
Öffentlichkeit zu informieren. Der Erfolg dieses Projektes hängt dabei auch von ihrer
Mitarbeit ab. Helfen sie bitte
mit, die Vorkommen des Alpenbocks, des Großen
Eichenbocks und des Eremit zu erfassen, und
damit die Grundlage für sinnvolle
Schutzmaßnahmen zu erarbeiten.
www.vielfatleben.at
Per E-Mail senden
Formular drucken
Fragebogen - Erhebung von Alpenbockvorkommen in Niederösterreich
Wenn Sie einen Alpenbock in Niederösterreich gesehen haben, dann freuen wir uns über Ihre
Meldung mittels dieses Fragebogens. Füllen Sie ihn bitte aus und schicken Sie ihn an den
Naturschutzbund NÖ (Brief, Fax oder Email). Angaben in Fettdruck bitte unbedingt ausfüllen.
Nächste Ortschaft:
Wo:
Lokalität/Flurname: z.B. „zwischen Anninger Schutzhaus und Wilhelmswarte“
Wann:
Was:
Anzahl:
Lebensraum:
Datum:
Totfund
Lebendes Tier
lebende Tiere
tote Tiere
Waldrand
Schlag
Siedlung
am Weg
Holzstoß
stehender Baum
liegender Baum
Blüte
sonstiges
Baumart:
Buche
Bergahorn
Kennen Sie auch Vorkommen von:
sonstiges
Großer Eichenbock:
Ja
Nein
Eremit:
Ja
Nein
wo?
BeobachterIn:
Name:
Adresse:
E-Mail:
Tel.:
Informationen über die Ergebnisse erwünscht:
Ja
Nein
Bitte an folgende Adresse schicken:
NATURSCHUTZBUND NÖ: Mariannengasse 32/2/16, 1090 Wien, Fax 01/402 92 93,
E-Mail: [email protected], www.noe-naturschutzbund.at
Ansprechpersonen: Mag. Margit Gross, Naturschutzbund NÖ. 01-4029394
Vielen Dank für Ihre Hilfe, die zum Schutz einer gefährdeten Tierart beiträgt. Der Alpenbock
als Charakterart eines naturnah bewirtschafteten Waldes erhält damit auch weiterhin eine
Überlebenschance.
Das Team des NATURSCHUTZBUND NÖ
Text und Gestaltung: Dr. Walter Hovorka, Mag. M. Gross, NATURSCHUTZBUND NÖ, 2009
Vervielfältigung erwünscht! Sie können den Fragebogen auch unter www.noe-naturschutzbund.at downloaden.
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