. Das Schutzprojekt . Partner & Sponsoren Um dem Verlust von Feuchtbiotopen entgegenzuwirken, renaturierte der NATURSCHUTZBUND Burgenland in Kooperation mit der Esterhazy Betriebe GmbH ein bereits vollkommen verlandetes Kleingewässer bei Schützen am Gebirge. Durch die geschützte Lage innerhalb der Mauern des Esterhazy Tiergartengeländes kann sich der Teich nun ungestört entwickeln. Künftig finden Wechselkröten wieder einen attraktiven Laichplatz und zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum. Auch im südburgenländischen Kemeten werden renaturierte Teiche betreut und die umliegenden Feuchtwiesen gepflegt. Die Öffentlichkeitsarbeit spielt in diesem Projekt eine wesentliche Rolle, um das Thema Amphibienschutz vermehrt ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Unter dem Motto „Wir können nur schützen, was wir kennen und verstehen,“veranstaltet der NATURSCHUTZBUND in beiden Gemeinden Exkursionen für Schulklassen. Partner . Leben ist Vielfalt Vielfalt ist Leben Umweltminister DI Niki Berlakovich „Mit vielfaltleben möchte ich bis 2010 gemeinsam mit dem NATURSCHUTZBUND, dem WWF und BirdLife einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation vieler Pflanzen und Tiere und zur Sicherung der Artenvielfalt leisten. Denn Lebensvielfalt ist unsere Lebensqualität.“ www.vielfaltleben.at . Esterhazy Betriebe GmbH (Teichbesitzer in Schützen am Gebirge) . Josef Mühl (Gastwirt und Teichbesitzer in Kemeten) . Volksschule in Schützen am Gebirge . Tobias-Schule in Kemeten Die Kampagne des Lebensministeriums zum Schutz der Biologischen Vielfalt Diie e W We ecch hsse ellk krrö ötte e D Sponsor Chiquita unterstützt das Schutzprojekt für die Wechselkröte im Rahmen der Kampagne vielfaltleben. www.vielfaltleben.at . Prominenter Pate Schauspieler Karl Markovics hat die Patenschaft für die gefährdete Wechselkröte übernommen: „Die Kröte ist buchstäblich ein „märchenhaftes" Tier. Man findet sie bei den Brüdern Grimm, aber auch schon in viel älteren Geschichten. Was der Kröte an Schönheit fehlt, ersetzt sie durch Charisma.“ Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: BMLFUW/Abt.II/4, Stubenbastei 5, 1010 Wien; Konzeption und Text: NATURSCHUTZBUND Österreich; Bildnachweis: BMLFUW/Rita Newman, P.Buchner/4nature, G.Zimmert/4nature, J.Gepp, H.Ehmann, Labhardt/WWF, H.Wiesbauer, NP Donauauen, D.Streitmaier, H.Sonderegger, H.J.Lauermann/BirdLife, H.Happ, C.Gumpinger, www.kracher.at, J.Peltomaeki/Birdphoto_fi, G.Paldan/4nature, P.Buchner/BirdLife, S.Pysarczuk, M.Waldinger, B.Mair-Markart, J. Limberger, Ellinger, piclease-Klaus Jäkel, piclease-Kurt Möbus, piclease-Stefan Kostyra, E. Csarmann, K. Michalek, B. Kern, I.Körner, W. Weissmair Bufo viridis Die Wechselkröte gehört zu den Vertreterinnen der „echten Kröten“ unter den österreichischen Froschlurchen. Sie kommt vorwiegend im Osten Österreichs vor, wo sie auf die Vernetzung von naturnahen Landlebensräumen mit geeigneten Laichgewässern angewiesen ist. Im Rahmen von vielfaltleben setzt sich der NATURSCHUTZBUND Burgenland für den Erhalt und die Neuanlage von Kleingewässern ein, um dieser Amphibienart das Überleben zu ermöglichen. www.vielfaltleben.at . Die Wechselkröte Die Wechselkröte ist an ihrem dunkelgrünen Fleckenmuster auf hellem Grund leicht zu erkennen. Dazwischen befinden sich oft einzelne Warzen mit roten Spitzen. Die ursprünglich in den Steppen Zentralasiens beheimatete Art ist nach der Eiszeit in Ost- und Mitteleuropa eingewandert. In Österreich liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in den pannonisch beeinflussten trocken-warmen Tiefländern im Osten. Im Frühjahr verlassen die auffälligen Tiere ihre Winterquartiere und wandern zu ihren Laichgewässern, wobei sie erhebliche Distanzen zurücklegen können. Ab April kann man an den Ufern die trillernden Balzrufe der Männchen hören. Die Laichschnüre legen sie auf dem Gewässergrund ab. Die Entwicklung vom Ei über die Kaulquappe bis zur 2 cm großen Jungkröte dauert 3 bis 4 Monate. . Lebensraum Wasser & Land In unserer Kulturlandschaft findet die Wechselkröte vor allem auf vegetationsarmen Ruderalflächen (brach liegende Rohböden), Äckern, trockenen Brachen, steinigem Gelände, Abbaugruben oder Weingärten geeigneten Lebensraum. Gelegentlich begegnet man ihr aber auch in naturnahen Gärten, die ihr Unterschlupf und Nahrung bieten. Wie alle Amphibien ist auch die Wechselkröte für ihre Fortpflanzung auf fischfreie, gut besonnte Stillgewässer mit flachen Ufern - z.B. Teiche, Tümpel oder Schottergruben - angewiesen. Als Pionierart bevorzugt sie freie Gewässer mit nur spärlicher Vegetation. Ein wichtiger Lebensraum ist das Seewinkelgebiet im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Da die Wechselkröte besonders salztolerant ist, kann sie auch die z.T. sehr salzhaltigen Lacken als Laichgewässer nützen (Fotos u.). Anpassung… … an den Untergrund Hätten Sie gewusst… …dass die Wechselkröte ihre Grundfarbe je nach Umgebung von hell nach dunkel oder umgekehrt anpassen kann, die Laichschnüre 2 – 5 m lang sein können und ein Weibchen pro Jahr 5.000 bis 12.000 Eier legt? Übrigens sind alle heimischen Amphibien ungiftig und für den Menschen völlig harmlos! . Gefährdung und Schutz Kontakt und Information NATURSCHUTZBUND Burgenland, Esterhazystraße 15 7000 Eisenstadt [email protected] www.naturschutzbund-burgenland.at Dr. Klaus Michalek | T 0664/845 30 47 [email protected] Mag. Eva Csarmann | T 0660/25 13 353 [email protected] Alle heimischen Amphibienarten stehen auf der Roten Liste. Die Wechselkröte ist österreichweit als „stark gefährdet“ eingestuft, d.h. die Zahl der Tiere nimmt in vielen Populationen immer stärker ab. Die Gründe für ihr langsames Verschwinden sind vielfältig – besonders schlimm wirkt sich die Zerstörung der Lebensräume aus: Ödland und Brachen werden verbaut oder kultiviert, Kleingewässer trockengelegt oder als Fischteiche genutzt, Abbaugruben verfüllt. So bleiben den Tieren in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft immer weniger „Inseln“ als Lebensraum – und die vorhandenen sind oft genug durch unpassierbare Barrieren voneinander getrennt. Dem steht das ausgeprägte Wanderverhalten der Amphibien entgegen. Schutzmaßnahmen müssen daher auf Lebensraumschutz und -vernetzung sowie die Schaffung von Korridoren ausgerichtet sein. Als Pionierart profitiert die Wechselkröte vor allem von neu angelegten Gewässern, die sie schnell besiedelt. www.vielfaltleben.at 21 Arten 5 Großlebensräume 4 Schwerpunktregionen