Mabon 2006 Mabon 2006 Seite 1 Vorwort Liebe Fr F eundInnen des Erdenkindes, s mit dem zweiten Erntef efest im Ja J hreskreis begrüß ü en wir den He H rbst. Fü F r die einen ein besonderer Moment, t sy s mbolisiert er doch den Beginnt des Sich-Zurückz k iehens und der Einkehr und Ruhe. Fü F r andere eine nicht ganz so willkommene Zeit, t macht sie uns doch nach all der Fü F lle des Sommers r die Ve V rg r änglichkeit allen Seins bewusst. Ich pers r önlich mag a nicht nur den He H rbst an sich, h ich liebe auch das Fe F st Mabon besonders r . Die He H rbstdekorationen, n das Ve V rw r erten der geernteten Fr F üchte, e das ers r te Sich-gemütlich-Machen auf u dem Sof ofa bei einer heissen Ka K nne Te T e... Dass mich die Melancholie des He H rbstes auch sehr tief e berührt, t mag a vielleicht daran liegen, n dass ich im He H rbst geboren bin. We W r weiss? Ein paar gemütliche Momente mit dem aktuellen Erdenkind wünsche ich euch allen! Mein herz r licher Dank geht wie immer an die AutorI r nnen! Un U d an Schattenreiter: als Anlauf ufstelle bei technischen No N tf tfällen... Liebe Grüß ü e, e Eure Mania inoli Mabon 2006 Seite 2 Inhalt Erdenkind Mabon 2006 Inhalt Mabon Gottheiten-Reihe Der irisch-keltische Gott Manannan mac Lir Gottheiten-Reihe Die hellenische Demeter Wissenswertes Ein schöner Tag? Rezepte Rezepte im Herbst Jahreskreis Altweibersommer Geschichte/Mythologie Der keltische Krieger Geschichte/Mythologie Erdgeister aus der keltischen Sagenwelt Geschichte/Mythologie Walküren Reihe Natur des Jahres 2006 Die Seekanne Reihe Natur des Jahres 2006 Die Gemeine Flussmuschel Farben-Reihe Die Farbe Blau HeilPflanzen Kapuzinerkresse Impressum Mabon 2006 4 10 11 14 15 17 19 20 23 26 27 30 32 33 Seite 3 Mabon Feste feiern Mabon - Herbst-Tag-undNachtgleiche - Herbstäquinox Ernte-Dankfest (um den 21. September) Sieh, die Blätter, sie fallen Auf die Erde zurück. Die Tage voll Sonne, die prallen, Waren doch nur ein vergängliches Glück. Doch so ist der Lauf der Zeit: Alles vergeht irgendwann. Innerlich mache ich mich schon bereit Die dunkle Zeit bricht jetzt an! In die Tiefe, in die Tiefe müssen wir gehen, Und dann werden wir vielleicht verstehen, Was es heißt gestorben zu sein Wir werden wieder winzig und klein. Reduziert auf meinen innersten Kern. Wie ein Samenkorn in Mutter Erdes dunklem Schoß Erkenn ich mich selbst und warte gern, Denn ich weiß: Eines Tages bin ich wieder groß. So schlage ich Wurzeln in den Tiefen meiner Seele... Mit freundlicher Genehmigung: Iris Sümenicht www.pixelquelle.de ([email protected]) Mabon 2006 Mit dem Eintreten in das Sternzeichen Waage erleben wir für einen kurzen Zeitraum einen Zustand des Gleichgewichts. Tag und Nacht sind gleich lang, aber von nun an wird die Dunkelheit wieder die Herrschaft übernehmen. Es ist die Zeit, in der wir vom Sommer Abschied nehmen. Die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche ist das Gegenstück zur Frühjahrs-Tag-undNachtgleiche (Ostara). Während zu Ostara das Licht zu wachsen beginnt, kündigt die Herbst-Tag-undNachtgleiche die Dunkle Jahreszeit an. "Die gleissende Helligkeit der hohen Zeit der Sonne weicht goldenen Licht der sich zurückziehenden Sonnenkraft." (www.lichtfocus.de) Der Gott steht kurz vor seinem Tod. Auch unter uns Menschen werden in der dunklen Zeit einige mehr sterben als in der hellen Jahreshälfte. Doch ist der Tod für uns naturreligiöse Menschen nicht ausschließlich mit Ängsten behaftet. Schließlich gehört er zum Zyklus von Geburt und Leben (und Wiedergeburt) dazu. So wie die Felder uns jetzt öd und leer - leblos - erscheinen, so lebt doch die Fruchtbarkeit der Äcker in der Ernte fort, die jetzt eingebracht ist und uns im Winter nähren und am Leben erhalten wird. Die Göttin beschenkt uns in diesen Tagen mit all ihrer Fülle, und wir danken ihr für die reiche äußere und innere Ernte. Denn wir denken schlußendlich auch an alle glücklichen Ereignisse, die uns in diesem Jahr widerfahren sind. Dankbar bereiten wir uns nun auf die Auszeit vor, auf die Zeit des Ausruhens: die Dunkelheit, die den Winter mitbringt. Für viele von uns schliesst sich hier auch der Jahreskreis. Die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche ist ein Sonnenfest. Astronomisch gesehen ist Seite 4 Mabon es ein bewegliches Fest und findet um den 21. September herum statt. Mancherorts wurde es auch auf den 25. September festgelegt. Denn das Christentum feiert ungefähr in der selben Zeit ebenfalls ihren Erntedank. Hier ist dieses Datum verbunden mit St. Michael (Michelmaas), ein Fest zu Ehren des Erzengels Michael. Michael verbannte Lucifer - den "Lichtbringer" - in die dunkle Hölle. Hier wird die Übernahme der oben beschriebenen Symbolik durch das Christentum deutlich. So wurden auch alle vier Quartale samt den dazu gehörigen Festen jeweils einem Erzengel zugeordnet. Der Sommer ist vorbei, der heutige Kalender markiert den Herbstanfang. Es ist die Zeit, in der die Ernte eingefahren ist und wir uns über die Erfolge unserer Arbeit freuen. Eine Zeit in der wir danken und feiern. "Dein Haus, dein Herz, deine Seele ist gefüllt mit dem, was du für den langen Winter brauchst." (Sibylle Silvia Helesic Schamanca; http://schamanca.de) Die Früchte sind herangereift, Mutter Natur beschenkt uns mit der ganzen Fülle ihrer Gaben. Neben all den unzähligen Früchten sind es jetzt auch besonders Pilze und Nüsse, die geerntet werden. Die Laubbäume erfreuen uns mit ihrer einzigartigenFarbenpracht, als gäben sie sich besonders viel Mühe, uns vor der langen dunklen Zeit noch einmal all ihre Herrlichkeit zu offenbaren. Doch spätestens das Sammeln der Zugvögel gemahnt uns an die Zeit, die uns jetzt bevorsteht. Und dass jetzt die Vorbereitungen für den Winter getroffen werden müssen. Aber wir alle wissen auch die Vorzüge dieser Tage und Nächte zu schätzen. Mabon 2006 Wer von uns liebt es nicht, sich abends bei Ofenwärme und Kerzenschein gemütlich auf´s Sofa zu kuscheln? Wir halten Rückschau über vergangene Ereignisse und Begegnungen. Es wird Bilanz gezogen: Was hat man erreicht? Welche Arbeiten sind abgeschlossen und welche nicht? Sollen diese überhaupt zu Ende gebracht werden? An früh dunkel werdenden Tagen und langen Abenden haben wir genügend Zeit um uns über Projekte im neuen Jahr Gedanken zu machen und Pläne zu schmieden. Mabon ist eine Zeit der Dankbarkeit. Opfergaben werden gebracht für Tiere oder Naturwesen. Oft wurde aus den letzten Ähren und Konrblumen ein Strauß gebunden und auf dem Feld gelassen. Um die letzte Ähre wurde gebetet und getanzt, um die Dankbarkeit gegenüber den Wesen der Natur Ausdruck zu verleihen. (www.lichtfocus.de) Wir wissen, unsere Speicher sind gut gefüllt und wir werden die dunkle Zeit gut überstehen. "Es ist ein letztes Abschiednehmen - ein letzter Gruß bevor der Herbst mit seinen Stürmen der Natur das Leben aushaucht..." (www.lichtfocus.de) Überlege dir was du nun mit nimmst in die lange Zeit der Dunkelheit. Schau was sich bewährt hat, was neu hinzu gekommen ist, was wertvoll ist, was du besser zurück lässt. Unnötiger Ballast behindert dich auf deinem Weg, zu wenig lässt dich hungern und frieren! Also, wähle gut! (Sibylle Silvia Helesic Schamanca; http://schamanca.de) "Und dann besteige dein Boot, über den großen Fluß, hinab in die dunkle Welt des Ausruhens. Dort ist Schutz und Geborgenheit und eine lange Zeit des Seite 5 Mabon Ausruhens für dich." Helesic http://schamanca.de) (Sibylle Silvia Schamanca; Die Sonne steht in der Waage. Alles wird gemessen und abgewogen. Die Zeit um Mabon ist geeignet für nach innen gerichtete Magie, als Gegenpart zu der Zeit von Ostara bis heute, die die Zeit für nach außen gerichtete Magie symbolisiert. Das Stärken der inneren Kräfte gelingt mittels magischer Rituale von nun an am besten. Symbole und Bräuche Symbole für Mabon: Wein und Weinranken, Herbstlaub, Pilze und Nüsse, Vogelbeeren und Hagebutten, Äpfel und anderes geerntetes Obst, Getreide (Weizengarben) und Brot, alles rund um die Ernte. Vorherrschendes Element: Wasser Charakteristische Farben: Rot-, Gelb- und Brauntöne aller Art Orange, Indigo, Gold, Rost, Kupfer, Mahagoni, Violett Kerzenfarben: Orange, Dunkelrot, Gelb, Indigo, Braun Steine: Amethyst, gelber Topas, Lapislazuli, Saphir, gelber Achat, Steine die im Fluss gesammelt wurden Tiere: Hunde, Wölfe, Raubvögel, Eulen Mythische Wesen: Gnome, Minotaurus, Sphinx, Zyklop Mabon 2006 Kräuter/Pflanzen: Astern, Benzoe, Disteln, Eicheln, Eichenblätter, Salbei, Ringelblumen, Farne, Geißblatt, Weintrauben, Efeu, Haselnuss, Zeder, Tabak Dekorationen/Altar: Eicheln, Herbstblätter, Zapfen, eine kleine Figur die den Mutteraspekt der Göttin symbolisiert, Getreideähren, getrocknetes und frisches Obst, Gemüse, Blumen Räucherung/Aroma für den Sabbat: Benzoe und Salbei, Myrrhe, Muskat, Jasmin, Sandelholz, Zimt, Beifuß Tarotkarte: Gerechtigkeit Gottheiten: Alle Weingötter, speziell Dionysos und Bacchus,da speziell auch die Zeit des Weines beginnt. Sterbende Gottheiten wie Lugh und Bal. Persephone und Hades - die Eleusischen Mysterien, die sich um Persephone drehten fanden um dieses Datum statt. Merkur, Morgan, Epona Magie: nach innen gerichtet, Schutzmagie, alles Selbstwertgefühl stärkt was das Ritual-Themen: Erntedank, Nahrungsdank, das vergangene Jahr abwägen, was kann ich ernten, was kann ich wegwerfen, was behalten, Identifizieren von unnötigen Angewohnheiten und emotionalem Ballast, für Gleichgewicht arbeiten, denen geben die weniger glücklich sind Seite 6 Mabon Weitere Aktivitäten: Persephone-Mythos, Kornpuppen, Brot in Form eines Gottes oder einer Göttin backen und dann den Elfen und kleinem Volk opfern, eine Apfelpuppe machen, Wein selber herstellen oder Met, einen Hexenbesen herstellen Mythologie: Mabon und Modron Persephone, Hades, Demeter Planetenbezug: Venus Themen: Liebe, Harmonie, Ausgleich, Ernte Bräuche, Sagen und Legenden, die dieses Fest begleiten: Kornkränze und Obstkörbe schmücken die Türen und Eingänge. Kartoffelfeuer mit leckeren Grillkartoffeln und Laternelaufen, um die Dunkelheit zu erhellen. Rezepte entnommen von: www.oktobermond.de Holundersaft und Grog 2 kg Holunderbeeren 500 g brauner Zucker evtl. 1-2 süße Äpfel evtl. eine Zimtstange "Die Beeren waschen und von den Dolden "abstriemeln" (geht am besten mit der Gabel). Dann mit ca. einem halben Liter Wasser zum Kochen bringen, damit die Beeren platzen und der Saft austritt. Wenn man möchte, kann man eine Zimtstange und/oder Äpfel mitkochen. Den Fruchtbrei durch ein Baumwolltuch Mabon 2006 filtern und den so erhaltenen Saft mit dem Zucker aufkochen. Möglichst heiß in saubere vorgewärmte Flaschen füllen und luftdicht verschließen. Die Beeren sind roh übrigens nicht genießbar, man bekommt davon Bauchschmerzen. Der Holunder hilft nicht nur gut gegen Fieber und Erkältungskrankheiten, er schmeckt auch ganz lecker - besonders als Grog! Einfach halb und halb mit kochendem Wasser mischen und einen Schuß Rum dazugeben - fertig!..." Mabon Zu Mabon selbst habe ich auf www.mabon.de folgendes gefunden und möchte es etwas zusammengefasst hier wiedergeben: Mabon ist eine Figur aus der keltischen Mythologie. In der Artus-Legende symbolisiert er das begabte Kind, dessen vielversprechende Kräfte durch die Hilfe von Menschen, Halbgötter, alten und weisen Tieren freigesetzt werden müssen. Modron ist die Mutter Mabons. Er gilt als "Sohn des Lichts". Mit nur drei Tagen wird er entführt und versteckt. Artus beauftragt Kai und Gwrhyr, Mabon und seinen Hund zu finden. Dabei bestehen beide Helden abenteuerliche Prüfungen und bekommen Hilfe von Fremden. Zu finden ist diese Geschichte im "Mabinogion", einem alten keltischen Mythenkreis. Sie wurde in vielen Weitererzählungen abgewandelt. Kai besitzt zauberhafte Kräfte und Gwrhyr vermag mit Tieren zu sprechen. Seite 7 Mabon www.pixelquelle.de Rübenfeld Kornkönig vorsichtig mit ein paar Opfergaben (z.B. Blumen) in das Loch. Dankt nun der Göttin für die Ernte. Verabschiedet dann den Kornkönig und wünscht ihm eine gute Reise. Bittet die Göttin nun um Schutz und Beistand für die kommenden dunklen Monate. Grabt das Loch wieder zu und setzt euren Spaziergang fort." Erntesuppe So holt er sich Rat von Amsel, Hirsch, Eule, Adler und Lachs. Dargestellt wird durch diese Allegorie der Weg nach Innen. Mit jeder gelösten Aufgabe gelingt Erkenntnis. "Kocht doch zusammen eine Erntesuppe. Eine lecker gemischte Gemüsesuppe oder einen Möhreneintopf. Möhren-Kartoffel-Eintopf: Mabon wird gerettet und wieder in die Tafelrunde aufgenommen. Er wird mit Befreiung und Einheit in Verbidung gebracht. Seine Attribute sind Harmonie, Musik und Dichtkunst. Im keltischen Jahreskreis ist er als "Lichtbringer im Winter" beschrieben. Mabon für Kinder ...auch das sollte nicht fehlen. Dazu möchte ich euch zum Abschluss ein paar nette Anregungen weitergeben. Ich zitiere Mooncat von ihrer Website www.katzenmond.de : Die Rückkehr des Kornkönigs in die Erde "Mach mit deinem Kind einen schönen Herbstspaziergang. Nehmt den Kornkönig mit, den ihr an Lammas zusammen gebastelt habt oder bastelt vor dem Spaziergang schnell noch einen. An einer besonders schönen, ungestörten Stelle grabt zusammen mit bloßen Händen ein Loch. Bettet den Mabon 2006 750 g Möhren 500 g Kartoffeln 2 mittelgroße Zwiebeln Brühe (Glas oder Würfel) gehackte Petersilie (Baconscheiben) Die Möhren in Scheiben und die Kartoffeln in Würfel schneiden. Die Zwiebeln in kleine Würfel schnippeln und in etwas Margarine oder Butter leicht andünsten. Dann die Möhren und Kartoffeln dazu. Mit Wasser aufgießen und aufkochen. Etwas Brühe mit dazu geben. Ca. 20-30 Min. köcheln lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Für eine "NichtVegetarische-Variante" die Baconscheiben in 3 Teile schneiden und kross in der Pfanne braten. Zum Anrichten den Eintopf auf Teller verteilen, ein paar Baconscheiben oben drauf und mit etwas gehackter Petersilie bestreuen. Dazu schmeckt ein Stück Bauernbrot super lecker." kräftiges Seite 8 Mabon Äpfel trocknen "Stecht aus einem Apfel das Kerngehäuse raus und schneidet ihn in nicht zu dicke Scheiben, so daß das Loch in der Mitte ist. Fädelt nun die Apfelscheiben auf eine Schnur und lasst sie ca. 3 Tage über der Heizung trocknen. Die getrockneten Apfelscheiben schmecken sehr lecker mit ein bisschen Zimt-Zucker. Man kann sie aber auch wunderbar zum basteln verwenden." www.pixelquelle.de Obst, Gemüse, Getreide, Blumen, Bauern, Laub... usw. Oder malt es einfach auf Papier und schneidet es aus. Jetzt fügt ihr die Bilder zu einer schönen Collage zusammen, indem ihr die Bilder auf ein großes Stück Pappe oder Tonpapier klebt." Kartoffel-Feuer "Was auch immer supertoll in die Erntezeit passt ist, meiner Meinung nach, ein schönes Kartoffel-Feuer. Dazu passt dann ein schöner Kräuterquark und Stockbrot." Eine Sache zum Ablauf bringen www.pixelquelle.de Ernte-Collage "Bastelt zusammen eine Ernte-Collage. Schneidet dazu einfach aus Zeitungen und Zeitschriften Dinge aus, die zum Thema "Ernte" und "Herbst" passen z.B. Mabon 2006 "Das Jahr geht nun zu Ende. Da ist jetzt die beste Gelegenheit eine Sache, die man schon lange vor sich hingeschoben hat, zu vollenden. Das kann z.B. eine Bastel- oder Handarbeit von deinem Kind sein, ein Buch das du schon lange zu Ende lesen wolltest, der Kleiderschrank der schon lange mal wieder aufgeräumt werden sollte usw. Da fallen euch bestimmt einige Sachen ein." Quellen: www.matriarchat.net www.oktobermond.de www.brauchtumsseiten.de www.mabon.de www.hexenthing.de www.lichtfocus.de www.katzenmond.de Mania Seite 9 Gottheiten-Reihe Der irisch-keltische Gott Manannan mac Lir Manannan Mac Lir, Sohn des irischen Meeresgottes Lir, erhielt seinen Namen von der Isle of Man, die in der Irischen See auf halbem Wege zwischen Irland und Britannien liegt und soll der Lokalgeist oder die Verkörperung der Isle of Man sein. Manannan war ein Meergott, Magier, Heiler und Herrscher. Als Totengott herrscht er über Mag Mell. Gleichzeitig ist er auch der Herrscher über die Meere, jenseits des Landes der Jugend und der Inseln der Toten. Er wurde zum Hochkönig der Tuatha de Danaan, nachdem diese sich in die Andere Welt zurückgezogen hatten. Er lebt auf der Insel Emain Avalach (Insel der Apfelbäume), von wo aus er sich auf Tir Tairngire um die Götter kümmert. Diese umhüllt er mit einem Mantel, der sie unsichtbar macht, und richtet ihnen Festmähler aus, in denen er sie aus seinem stets gefüllten Kessel speist, der die Götter vor Alter und Verfall schützt. Schweine, die er abends schlachtet, stehen am nächsten Tag wieder unversehrt in ihren Ställen. Seine Beinamen sind "Lodan" und "Oirbsen", als Lodan ist er der Vater der Göttin Sinend, als Oirbsen ist er der Geist des Sees Loch Oirbsen in Irland. Seine Frau ist Fand, eine berühmte Schönheit und Zwillingsgöttin mit ihrer Schwester Liban, sie wachen zusammen über die heiligen Quellen Irlands. Zu dem war sie eine Göttin der Heilung und des irdischen Vergnügens. Sie verliebte sich in Cuchulainn, den Helden aus Ulster. Er tritt in unterschiedlichsten Gestalten und Verkleidungen mit den Menschen Irlands in Kontakt, so als riesenhafter Schmied Culann oder in Gestalt eines Mabon 2006 Gauklers der Narren. Als Herrscher des Meeres fährt er mit seinem Streitwagen über die See und gilt neben Tethra als Beherrscher von Mag Mell (Ebene der Freude), die auch Tir na nOg ("Land der Jugend") genannt wird, und über die Gesegneten Inseln. Aber sie entschloss, sich doch bei ihrem Gatten, dem Meergott, zu bleiben. Bei der Erinnerung an einander und mit Hilfe eines magischen Umhangs sorgte Manannan dafür, dass sich die beiden Liebenden nie wiedersahen. Manannan hatte eine Vielzahl von Kindern, sowohl göttlicher auch als sterblicher Herkunft. Seine berühmteste Söhne sind Gaiar (Oder Gaidiar), Mongan und Cormac und Lugh, die als seine Adoptivsöhne galten. Einer seiner sterblichen Söhne, Mongan, soll mit der gleichen List gezeugt worden sein wie es bei Artus war. Manannan schlief mit der Königin von Ulster, die in ihm ihren Mann wähnte. Mongan erbte übernatürliche Fähigkeiten und wurde zu einem großen König und mächtigen Krieger. Manannan Mac Lir war ein tapferer und edler Krieger. Er zog einen Wagen ebenso leicht über die Wellen wie über Land und soll ein Schiff besessen haben, das alleine segeln konnte. Manannan ist Besitzer verschiedener magischer Gegenstände: Sein Boot gehorcht demjenigen, der auf ihm fährt. Es braucht auf seiner Fahrt weder Steuer noch Segel. Sein Pferd heißt "Aonbarr". Es bringt ihn sowohl übers Land wie auch übers Wasser. Sein Schwert durchdringt jede Rüstung und sein Umhang verleiht ihm die Unsichtbarkeit. An seinen Sohn Cormac gab er einen magischen Pokal der Wahrheit. Seinem Adoptivsohn Lugh überrechte er sein magisches Schwert, das sein Ziel nie verfehlt und jede Seite 10 Gottheiten-Reihe Rüstung durchdringt. Manannan trägt einen weiten Mantel, der die Farbe ändern kann. Wenn es stürmte, sagt man, der zornige Manannan schreitet umher und wenn man ganz genau hinhört, kann man vielleicht sogar seinen Mantel im Wind flattern hören. Manannan wird auch die Eigenschaft das Wetter vorhersagen zu können zugeschreiben. Er erreichte dies durch Beobachtung des Himmels. Wellen, die mit Meeresschaum bedeckt sind, gelten als seine Pferde. Im Mittelalter hielt man Manannan für einen reichen Kaufmann von der Isle of Man der aufgrund seiner vollkommenen Fähigkeiten als Seefahrer von den Iren als ein "Gott des Meeres" bezeichnet wurde. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass er auf eine alte keltische Gottheit zurückzuführen ist. Auf der Isle of Man wurde er unter dem Namen Mannan (beziehungsweise Mannan-beg-mac-yLeir) verehrt. Dort opferte man ihm am Die hellenische Demeter Demeter ist als Göttin den modernen Heiden nicht unbekannt. Insbesondere ihr enger Bezug zu Fruchtbarkeit in allen Formen macht sie bei naturreligiösen Menschen zu einer recht beliebten Göttin. Außerdem wird sie oft als eine der großen Frauengöttinnen betrachtet, die eine besondere Bedeutung in der feministischen Spiritualität genießt. Freilich empfindet und erlebt jeder diese Göttin ein wenig anders und deshalb möchte ich hiermit gerne mein Wissen und meine Erfahrung aus hellenischer Sicht anbieten, denn Demeter ist und bleibt schließlich eine Göttin des griechischen Pantheons. Über die "Demeter" Herkunft herrscht Mabon 2006 des Namens absolut keine Mittsommerabend grünes Gras und erflehte seinen Segen für den Fischfang und die Seefahrt. Auch glaubte man, dass er mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten aus Erbsenschoten eine vermeintliche Flotte von Kriegsschiffen erzeugen könne, um mögliche Invasoren abzuschrecken. Sein walisischer Namensvetter ist ebenfalls Manannan oder Manawyddan. Anders als bei den irischen Kelten ist Manannan bei den Walisern ein Gott der Bauern und Schuhmacher. Er ist der Sohn von Llyr, der Bruder von Bran und der Gatte von Rhiannon. Angeblich wurde die Festung Annoeth von ihm aus Menschenknochen errichtet. Quellen: www.wikipedia.de, www.anderswelt.druidenwelt.de Weidenkind Einigkeit. Cicero statuiert, dass es sich bei der Silbe "de" um eine Entsprechung von "ge", also Griechisch für Erde handelt, wohingegen andere Quellen eine Herleitung vom kretischen Wort "déai" für Gerste anbieten. Eindeutig ist nur der Namensteil "meter", welcher so viel bedeutet wie Mutter. Sind Übersetzungen als Erd-, Gersten- bzw. Getreidemutter nur bedingt schlüssig, so sollten wir lieber nur an dem mütterlichen Anteil festhalten. Demeter, wie wir sie heute verehren, ist nämlich mit Sicherheit nicht die große Erd- und Allmutter, die sich in der Gesamtheit der Natur äußert, wie man es von naturreligiösen Glaubensrichtungen kennt, und ist genauso wenig reduziert auf das Hoheitsgebiet des Getreides (oder gar ausschließlich der Gerste). Wohl bestehen zwischen diesen beiden Seite 11 Gottheiten-Reihe Elementen und der Göttin Verbindungen, aber die Hauptbetonung muss wohl eher auf der Bedeutung als Mutter liegen. Demeter ist nämlich die mütterliche Göttin schlechthin unter den Olympischen. Sie ist die regelrechte Verkörperung der Mutterschaft mit all seinen Aspekten. Sie entspricht und hütet die hellenischen Idealvorstellungen der verheirateten Frau und Mutter. Man trifft Demeter jedoch kaum als stilles Heimchen am Herdfeuer an (das ist wohl eher ihre Schwester Hestia), nein sie lebt und liebt das Leben. In dieser Hinsicht zähle ich Demeter gerne zu den Fröhlichsten unter den Göttern. Die Mutterschaft mit all ihren Facetten ist für Demeter keine Pflicht, sondern entspricht ganz ihrem Wesen, welches sie mit absoluter Hingabe auslebt. Die Mythologie unterstreicht all jene Eigenschaften, die im Leben einer Frau, dessen Höhepunkt nach hellenischen Vorstellungen die Mutterschaft sein muss, zum Tragen kommen. Unermüdlich, stark und hartnäckig erleben wir Demeter auf ihrer Suche nach der verschwundenen Tochter im homerischen Hymnus. Mahnend und streng erscheint sie im Hymnus des Callimachus, wenn sie den Frevler mit Heißhunger straft. Fürsorglich zeigt sie sich den Menschen gegenüber in ihrem Geschenk der reifen Getreideähre und der Fähigkeit Samen zu kultivieren. Unendlich und alle Grenzen überwindend ist ihre Liebe in den Mysterien, indem sie dem Eingeweihten eine Heilserwartung auf ein glückliches Jenseits schenkt. Vielfach wird Demeter als eine reine Frauengöttin verstanden, was allerdings ihre tatsächlichen Wirkungsbereiche allzu sehr einschränkt. Ja, Demeter hat mit Sicherheit eine besondere Bedeutung für das Leben der Frau, Mabon 2006 insbesondere für dessen Übergänge zum Beispiel, wenn das Mädchen aus der väterlichen Obhut zu ihrem Gatten entlassen wird oder auch im Rahmen der Geburt, wenn aus der verheirateten Frau eine Mutter wird. Hierbei ist sie allerdings keine göttliche Geburtshelferin in dem Sinn sondern eine Initiationsgöttin. Ihre "Zuständigkeit für Übergänge" reicht aber weit über das Leben der Frau hinaus und betrifft die Entwicklung jedes Menschen, der menschlichen Gemeinschaft, ja sogar der Gesamtheit des Menschengeschlechtes. Zum Beispiel wird Demeter nach Zeiten des Krieges für einen sanften Übergang in friedliche Zeiten angerufen. Demeter reichte auch dereinst ihre hilfreiche Hand beim Übergang zur Sesshaftigkeit indem sie den Ackerbau und was dazu gehört lehrte und bewahrt stets ein Auge auf den Fortbestand und die Entwicklung der Menschen. Aus diesem Grund wird sie als Mutter auch eng mit der Fruchtbarkeit verknüpft, welche die notwendige Grundlage für den Fortbestand bildet; einerseits die Fruchtbarkeit der Menschen und andererseits auch jener der Tiere und Felder, welche als Lebensgrundlagen eine nicht weniger bedeutende Rolle spielen. Eines ihrer bekanntesten Opfertiere ist zum Beispiel das Schwein, welches als besonders fruchtbares Tier gilt. Wo das Leben gestärkt wird, da muss auch dem Tod Raum gelassen werden. Für die erdverbundene und lebensbejahende Demeter gibt es jedoch kein Ende, sondern nur Wachstum und Veränderung. Daher wird sie auch mit dem Jenseitigen, diesem wichtigen Bestandteil des Lebens verbunden, entweder direkt oder über ihre Tochter Kore beziehungsweise Persephone, die Gattin des Gottes, der so viele Gäste bewirtet, welche als Königin die Seite 12 Gottheiten-Reihe Unterwelt mitregiert. Ihre Tochter sowie deren "Räuber" (oftmals Hades möglicherweise aber auch Dionysos) spielt auch eine wesentliche Rolle in den Mysterien von Eleusis, deren geheimste Riten über die Jahrtausende leider verloren gegangen scheinen. Auch die sonstigen Demeterfeste, die in der gesamten griechischen Welt verbreitet waren, sind nur lückenhaft überliefert. Gesichert scheint einzig, dass manche dieser Feste bzw. zumindest ihre Kernriten in manchen Teilen Griechenlands nur den Frauen (oder gar nur den edlen Frauen) vorbehalten waren, wie man zum Beispiel auch Aristophanes' Komödie "Thesmophoriázusai" entnehmen kann. Die größten und am weitesten verbreiteten Feste der Demeter scheinen eben die Thesmophorien aus obiger Komödie zu sein, welche im Herbst vor dem Einsetzen der winterlichen Regenfälle im attischen Monat Pyanopsion stattfinden. Sie sind mehrtägig (wobei die Anzahl der Tage je nach Ort variieren kann) und werden mit der Aussaat verbunden, welche in Griechenland zu dieser Zeit stattfanden. Weitere Feste, die unter anderem mit Demeter in Verbindung stehen, sind unter anderem die Skira im Erntemonat Skirophorion und die Haloa in Eleusis. Die bekanntesten Epitheta (= Kulttitel bzw. Beinamen) der Demeter sind Chlóe (die Grüne), Karpophoros (die Fruchtbringende), als Erzieherin und Pflegerin von Kindern Kourotróphos und Paidophile, Erinys (die Rasende bzw. Zornige), Thesmophoros (die Gesetzgebende), Haloas (in Zusammenhang mit dem Dreschen und Mabon 2006 Aufspeichern der Getreideböden), Eleusinia (die Eleusische, nach dem Ort ihrer Mysterien), Khtonia (die Unterirdische, in ihrem irdischen Jenseitsbezug), Megalartos (nach einem großen Opferbrot, welches ihr in Boiotien dargebracht wurde) oder auch einfach Megala Meter (große Mutter) beziehungsweise Megala Thea (große Göttin). Homer bezeichnet Demeter unter anderem auch als die Göttin mit dem Kranz, wobei ich erwähnen möchte, dass der Blumen- oder z.B. Lorbeerkranz eine besondere Bedeutung in der hellenischen Religion hat, da er so etwas wie ein äußeres Zeichen der selbigen ist. In der Kunst wird Demeter meist hoheitsvoll auf einem Thron sitzend dargestellt oder in einem von geflügelten Schlangen (Drachen) gezogenem Wagen und manchmal von Schlangen begleitet. Ihre Attribute sind zum Beispiel reife Getreideähren, ein Korb gefüllt mir Blumen und Feldfrüchten, der Lotusstab, Mohn oder zwei Fackeln. Unter den Pflanzen sind der Göttin übrigens unter anderem Mohnblumen, Narzissen und Myrte heilig. Häufig erscheint Demeter auch in mythologische Situationen zum Beispiel auf der Suche nach ihrer verschwundenen Tochter Persephone, oder als sie ihren Schützling, den Königssohn Demophoon, in das Feuer legt um ihm so Unsterblichkeit zu verleihen. Ein einfaches Gebet an die Göttin könnte zum Beispiel folgendes Mantra sein: "Mutter Demeter, gleich dir will ich die Fülle des Lebens feiern." Sassa Seite 13 Wissenswertes Ein schöner Tag? Eine Grille zirpt verhalten zwischen den hohen gelblichen Gräsern in die Stille hinein. Die Hummel dagegen kommt laut vernehmbar brummend angeflogen und verkriecht sich in den leuchtenden Blüten des Klees. Ein Windhauch lässt die Grashalme leise raschelnd aneinander reiben. Er erfasst die spinnwebfeinen Schirmchen der Löwenzahnsamen und treibt sie dem Waldrand entgegen. Noch brennt die Sonne am Mittag heiß vom Himmel herunter. Da ist es angenehm, die kühle Erde zu spüren und den würzigen Duft einzuatmen, der von ihr ausgeht. Wunderbar ist es, die Sonnenstrahlen, das Kitzeln der Grasspitzen und die leichte Brise mit der nackten Haut aufzusaugen. So liegen die zwei in der Wiese. Ihr Kopf ruht in seiner Armbeuge, die Beine der beiden sind ineinander verschlungen, Schweiß glitzert auf der Haut. Langsam findet der Atem wieder einen ruhigeren Rhythmus. Er haucht ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, und bald sind sie erschöpft aber mit einem leuchtenden Lächeln eingeschlafen. Einer hat sie schon eine ganze Weile beobachtet... Und nun kommt es darauf an, wo sich diese Szene abspielt. Der September ist ein sehr schöner Monat zum verreisen. Es gibt da in vielen Teilen Europas noch wunderbare warme Tage, die in wunderschöner Natur und entspannter Urlaubsstimmung unter anderem auch zum Sex im Freien verleiten können. In Norwegen, Schweden und Bulgarien (auch auf Jamaika und in Kanada) hat es keine weiteren Konsequenzen, wenn man doch einmal dabei beobachtet wird, außer, dass es peinlich werden könnte. Wenn man dagegen in Spanien angezeigt wird, kann das zwischen 5.000 und 75.000 Euro Strafe kosten. Auch in Frankreich wird man bis zu 15.000 Euro los. Gefängnisstrafen drohen in Kroatien (zwei Wochen), der Türkei (bis zu zwei Monaten), Portugal (bis zu einem Jahr) sowie in Griechenland und Italien (bis zu zwei Jahren). In Rumänien ist es besonders streng. Da kann man wohl bis zu sieben Jahren im Gefängnis verschwinden. Auch in Österreich "sitzt" man bis zu sechs Monate für angezeigten Sex in der Öffentlichkeit. Und in Deutschland sollte sich die Wiese nicht neben einem Spielplatz oder mitten im viel begangenen Stadtpark befinden. Wenn ja, können Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr verhangen werden. Üblicherweise kommt man jedoch mit einer Geldstrafe davon. Quellen: TV Spielfilm Nr. 9 STGB inoli Mania Mabon 2006 Seite 14 Rezepte Rezepte im Herbst wird (Gewürze, die nicht in Pulverform verwendet wurden, entfernen). Wenn man im Herbst durch Wald und Feld streift, findet man im September Brombeeren und Holunderbeeren, im Oktober reife Hagebutten und im November Wacholderbeeren zum ernten, die man dann zu Gelees, Marmeladen, Säften, Weinen und Likören verarbeiten kann. Das ist in einer normalen Küche ohne übermäßigen Aufwand möglich. Mit einer persönlichen Note, was das Würzen und Mischen betrifft, und in schöne Gläser bzw. Flaschen gefüllt, sind sie praktische und willkommene Geschenke zur Wintersonnenwende. Im Folgenden ein paar schnelle und einfache Rezepte. Brombeersirup Brombeersaft und Kristallzucker (Gewichts-)Verhältnis 2:1 (Gewürzvorschlag: oder Pfefferminze) Holunderbeerensaft und Gelierzucker im (Gewichts-)Verhältnis 1:0,8 (Gewürzvorschlag: Nelken, Kardamom) (Mischvorschlag: ein Drittel der Gesamtsaftmenge ist Birnensaft [Verhältnis ist dann 1:1]) Die nicht zu reifen Beeren mit Hilfe einer Gabel von den Stielen abstreifen, etwas zerdrücken und mit ein paar handvoll Zucker vermischen. In einer Schüssel zugedeckt an einem kühlen Ort einen Tag ziehen lassen. Am nächsten Tag die Beeren ohne Wasser bei geringer Hitze kochen, bis die Früchte aufspringen. im Lavendelzweige Brombeersaft gewinnt man, indem man vollreife Früchte in einem feuchten Leinentuch zerdrückt. Der frische Saft ist blutzuckersenkend und dadurch gut geeignet für Diabetiker. Frisch ist er jedoch nur einen Tag haltbar. Deshalb sollte man ihn zu Sirup verarbeiten. Zuerst stellt man aus dem Zucker Krumpelzucker her, indem man ihn erhitzt und soviel Wasser dazu gießt, bis sich weiße Blasen beim Aufkochen bilden und der Zucker krumpelig und trocken wird. Danach erhitzt man den Brombeersaft (Gewürz nach Geschmack zugeben) und mischt den Krumpelzucker darunter. Unter ständigem Rühren entsteht ein dicker Sirup, der dann in Flaschen abgefüllt Mabon 2006 Holundergelee Danach schüttet man die Früchte in ein Sieb und lässt den Saft ablaufen (mit einem Quirl zerdrücken hilft ganz gut). Der Saft wird mit dem restlichen Zucker vermischt und etwa 15 Minuten stehen gelassen (Gewürze beifügen). Danach unter ständigem Rühren für fünf bis acht Minuten kochen. Man schäumt nun das Gelee ab und füllt es in vorgewärmte Gläser (Gewürze, die nicht in Pulverform verwendet wurden, entfernen). Mania Seite 15 Rezepte Hagebuttenlikör Flaschen abfüllen. Ein Gläschen nach schwerem Essen ist wohltuend für den Magen. 250g Hagebutten ein Liter Kirschwasser 200g Zucker ¼ Liter Wasser (Gewürzvorschlag: Rosmarinzweige oder Zitronenmelisse oder Kardamom) Von den Hagebutten Stiel und Ende entfernen, waschen und abtropfen lassen. Die Früchte (und Gewürze) in ein Glas geben und mit dem Kirschwasser übergießen. Zwei Wochen an einem warmen Ort ruhen lassen. Nach dieser Zeit Wasser und Zucker fünf Minuten kochen, vom Herd nehmen, abschäumen und erkalten lassen. Die Zuckerlösung mit dem Ansatz gut vermengen. Danach filtern und in Flaschen füllen. Den Likör einen Monat ruhen lassen. Mania Wacholdergin eine Hand voll Wacholderbeeren ein Liter Gin Die Beeren an der Sonne einige Tage trocknen lassen. Danach zerquetschen und grob reiben (am besten in einem Mörser) und in eine weithalsige Flasche oder ein Glas geben. Mit dem Gin übergießen und zwei Wochen an einen kühlen Ort stellen. Danach filtern und in Mabon 2006 Gerade bei Likören muss man mit längeren Reifezeiten rechnen. Deshalb sollte man schon im Herbst mit einigen Ansätzen beginnen, die man in der Weihnachtszeit als fertiges Getränk verschenken möchte. In meinem Klosterkochbuch habe ich folgendes Rezept, passend für einen Yulumtrunk, gefunden: Gewürzlikör 500g Rosinen 16g Muskatnuss 8g Nelkenpulver 8g Kardamom 1g Safran eine Limone 250g braunen Kandiszucker zwei Liter Cognac Die Limone gut reinigen, danach trocknen und hauchdünn abschälen. In ein geeignetes Glas die Limonenschale, die Rosinen, den Zucker und die Gewürze geben und alles mit dem Cognac übergießen. Das Glas drei Wochen lang an einen nicht zu warmen Ort stellen und jeden Tag gut schütteln. Den Ansatz filtern, abfüllen und zwei Monate ruhen lassen. Quellen: "Ansatzschnäpse, Selbstgebranntes, Liköre und Weinzubereitung" von G. Kreipel "Köstlichkeiten aus der Klosterküche" von Dorfer und Lerch http://www.foodnews.ch inoli Seite 16 Jahreskreis Altweibersommer Die Abendsonne streicht sanft über die Hügel und taucht alles in orangegoldenes Licht. Spürbar steigt die Abendkühle empor. Dünne Spinnenfäden schweben zu Boden und finden Halt in den Zweigen der Bäume und Sträucher, zwischen den Gräsern und in meinem Haar. Später ist der Nachthimmel so klar, dass man die leuchtenden Sterne gut beobachten kann. Die kalte Luft erzeugt Gänsehaut auf meinen Armen. Der Morgen dann ist noch immer kühl. Überall glitzern Tautropfen wie unendlich schöne Diamanten. Gegen Mittag ist nichts mehr von dieser Feuchtigkeit zu spüren. Die Sonne scheint angenehm warm vom Himmel herab und bringt mich nun wieder zum Schwitzen bei meinen Wanderungen über die Bergwiesen. Das Laub der Bäume strahlt in gelb, braun und rot. Die Luft riecht erdig-würzig. Der Sommer ist fast vorbei und der Herbst noch nicht ganz angekommen. Es ist die Zeit, "wenn Sommer und Herbst sich begegnen", wie ich letztens so poetisch hörte. Manche nennen es die "Fünfte Jahreszeit". Am geläufigsten ist sicher der Begriff "Altweibersommer", auch Flugoder Frauensommer genannt. In der Schweiz ist die Bezeichnung "Witwensömmerli" üblich, und in Nordamerika heißt diese Zeit "indian summer". Fast jedes Jahr stellt sich ab Mitte September bis Anfang Oktober über Mitteleuropa eine der schönsten und beständigsten Hochdruckwetterlagen mit kalten klaren Nächten und warmen, nahezu windstillen Tagen ein. In dieser Zeit gleichen sich die Temperaturen von Land und Wasser an. Dadurch sind die Luftdruckunterschiede gering. Mabon 2006 Diese Witterungsbedingungen sind die Ursache für das auffälligste Naturschauspiel dieser Zeit, das den Namen "Altweibersommer" prägte: die silbergrauen Spinnenfäden, die überall herumschwirren. Winzige Jungspinnen nutzen das einmalige Wechselspiel der Tagestemperatur und erleben einen geradezu abenteuerlichen Flug. Am warmen Vormittag steigen sie mit ihren Netzen auf und sinken in der kühleren Luft des Nachmittags wieder ab, bis sie irgendwann festen Boden unter den winzigen Spinnenbeinchen haben. Eine Bauernregel besagt: "Wenn viele Spinnen kriechen, sie schon den Winter riechen." Besonders auffällig sind die Spinnweben am Morgen, da sich die warme Luft in den Nächten abkühlt, so dass aus der Luftfeuchtigkeit Tautropfen entstehen, die sich an den Spinnweben verfangen und im Morgenlicht wunderschön glitzern. Nicht nur zwischen den Bäumen, Gräsern, Blumen und den Zweigen der Büschen findet man die Fäden des Altweibersommers, die feinen Spinnennetze sieht man auch an Dachrinnen und Fensterläden, an Zäunen, Mauern und Schuppen, überall dort, wo der Wind sie hinträgt. Eine einleuchtende Erklärung für den Begriff des "Altweibersommers" ist daher die Abstammung aus dem altdeutschen Wort "weiben", das das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet. Früher erzählten sich die Leute, dass alte Weiber (die Spinnweb-)Haare beim Kämmen verloren hätten und dass dies das Wirken der Nornen, die die Lebensfäden der Menschen spinnen, war. Die glänzenden Spinnenfäden glitzern ja im Sonnenlicht wie lange, silbergraue Haare. Das führt zur zweiten Erklärung des Begriffs: Vor 1800 teilte man die Jahreszeiten nur in Sommer Seite 17 Jahreskreis und Winter ein. Der Frühling wurde als der "Junge Weibersommer" und der Herbst als der "Alte Weibersommer" bezeichnet. inoli ausmachen, sondern vor allem auch die prächtige Färbung der Laubbäume. Das flammende Rot mancher Baumarten überzieht ganze Landschaften und hat in Amerika dieser Zeit den Namen "indian summer" gegeben, der auf eine uralte indianische Legende zurückgeht. Danach soll das flammende Rot der sterbenden Blätter das Blut erlegter Bären symbolisieren. Erklären kann man sich das damit, dass zu dieser Zeit die (Bären)Jagd der indianischen Stämme in Nordamerika Hochsaison hatte. Schließlich waren die Bären und andere Tiere für den Winter fett gefressen, die Jungtiere waren selbstständig, und der Morgennebel erleichterte das Jagen. So weit hergeholt ist die Verbindung zwischen weiben als Spinnenfäden knüpfen und dem Weib als Frau nicht. Im Gotischen und Altenglischen bedeuten die etymologischen Vorgänger von Weib biwaibjan und waefan "umwinden" und "umwickeln", gerade so wie es Spinnenfäden auch tun. Die indogermanische Form von Weib, ueib, bedeutet "drehen"/ "schwingend bewegen", wie es beim Spinnen mit der Handspindel und dem Spinnrad üblich ist, dem "Nachahmen" von Spinnenfäden. Im Christentum entstanden dann Legenden, die besagen, dass die Silberfäden des Altweibersommers aus dem Mantel Marias stammen, den sie bei ihrer Himmelfahrt trug. Im Volksmund heißen diese Spinnfäden deshalb auch "Marienfäden", "Marienseide", "Marienhaar" oder "Unserer Lieben Frauen Gespinst". Der Altweibersommer ist, fast zur gleichen Zeit wie bei uns, auch in Amerika. Dort wie hier sind es nicht nur die fliegenden Spinnweben, die diese Zeit Mabon 2006 Biologisch wird die märchenhafte Farbenpracht der Laubbäume so erklärt: Wenn die Temperaturen sinken, blockiert eine korkhaltige Substanz den Flüssigkeitsaustausch zwischen Blättern und Ästen. Der Chlorophyllgehalt der Blätter sinkt, und der Zucker in ihnen lässt sie dann in warmen Farben strahlen. In Verbindung mit dem sanften Sonnenlicht in den Nachmittags- und Abendstunden um diese Jahreszeit ist es nicht verwunderlich, dass man auch vom "goldenen Oktober" spricht. Der amerikanische Schriftsteller John Bradbury schrieb 1817 über den Indian Summer: "Die Luft ist völlig ruhig und alles ist still, als ob die Natur nach dem Sommer eine Pause einlegt". Quellen: "Etymologisches Wörterbuch" vom dtv http://de.wikipedia.org http://www.zdf.de http://www.ditzi.com http://www.photogenic-art.com inoli Seite 18 Geschichte/Mythologie Der keltische Krieger Krieg spielte eine zentrale Rolle in der keltischen Gesellschaft. Ihre Organisation beruhte auf Stammesgruppen, die von einer Kriegaristokratie angeführt wurden. Aus der Zeit der römischen Eroberung von Italien, Gallien und Britannien stammen zahllose Beschreibungen des Erscheinungsbildes, der Bewaffnung und Kampfweise der Kelten auf dem Schlachtfeld. Diese Zeugnisse antiker Autoren werden von der wachsenden Anzahl der archäologischen Funde untermauert. Weit davon entfernt, eine "barbarische" Gesellschaft zu sein, deren Kriegsführung primitiv war, hatten die Kelten ein ausgeprägtes Verständnis von militärischer Technik, das noch durch ihren Gesellschaftlichen Ehrencodex gestärkt wurde. Sie schätzten Tapferkeit, Einschüchterungsgesten, herausforderndes Auftreten und Wildheit höher als alle anderen kriegerischen Tugenden. Auch wenn die Römer schließlich die Kelten überwanden, so geschah das nicht ohne eine Reihe von Rückschlägen. Nach Jahrhunderten des Krieges zwischen Römern und Kelten wussten die römischen Schriftsteller eine Menge über keltische Waffen und Rüstungen. Die typische Waffe der Kelten war das lange gerade Schwert. In der Schlacht jedoch benutzten sie alles, was verfügbar war. Den Römern erschienen die Schwerter der Kelten außergewöhnlich. Gefundene Schwerter waren 70 cm lang, aber wurden ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. immer länger. Die Schwerter hatten eine gerade Klinge und waren einschneidig. Sie waren gut gehärtet und eher Hieb- als Stichwaffen. Jedoch gab es nicht nur die großen Mabon 2006 Langschwerter. Die Kelten benutzten, um auf engem Raum zu kämpfen, die kurzen Stichschwerter. Sie benutzten sie dazu, um schnell zustechen zu können. Die andere Hauptwaffe der Kelten war der Speer, entweder einer mit breitem Blatt für den Stoß oder als leichtere Ausführung zum Wurf. Die Speere waren ca. 2.50 m lang mit großen Blättern und Tüllen und metallenen Lanzenschuhen als Gegengewicht. Die leichbewaffneten Krieger benutzten den Bogen und die Schleuder. Im ersten Jahrhundert trugen die reicheren keltischen Krieger einen Kettenpanzer aus vernieteten Ringen. Vervollständigt wurde die Ausrüstung durch den Schild. Die meisten Schilde waren lange ovale Holzschilde mit einem zentralen Buckel, der auch den Griff schützte. Trotz der keltischen Bewaffnung sorgten die Artillerie und die praktischen Vorteile der römischen Waffen doch dafür, dass die Kelten gegen einen überlegenen Feind kämpften. Die Bewaffnung hatte sich seit der LaTene-Zeit geändert. Die Archäologen haben eine Reihe von spätkeltischen Schwertern, Messern, Pfeilspitzen und Speeren gefunden, an denen sich bestimmte Unterschiede erkennen lassen. Die Kelten benutzten ähnliche Waffen wie die Sachsen. Es wurden also auch Dolche und Äxte in der Schlacht getragen. Das Aussehen der keltischen Krieger sorgte bei den Römern für große Verwirrung. Die Römer beschreiben die Krieger von großem Wuchs, mit einer feuchten und weißen Haut. Manche rasieren den Bart, andere lassen ihn kurz stehen. Ihr Haar ist nicht nur von Seite 19 Geschichte/Mythologie Natur aus blond, sie färben es noch zusätzlich. Den schwarzhaarigen Bewohnern des Mittelmeerraums erschien dies alles fremd. Die Kelten waren im Schnitt größer als ihre südlichen Nachbarn. Wie erklärt sich nun diese Angst der Römer vor den Kelten? Zum Teil lag es einfach daran, dass diese einfach größer und kräftiger waren, was von den antiken Autoren auch immer wieder betont wird. Dazu kam die ungestüme Wildheit dieser barbarischen Krieger, mit der sonst niemand in Italien kämpfte. Im Gegensatz zu den Römern und Etruskern zogen die Kelten meistens zumindest mit freiem Oberkörper in die Schlacht, manche Stämme scheinen es sogar als Ehrensache angesehen zu haben, ganz nackt zu kämpfen. Dafür waren viele tätowiert oder hatten sich Kriegsbemalung angelegt. Wenn sie zum Kampf vorrückten, machten sie mit ihren Carnyxen (Kriegstrompeten) einen schrecklichen Lärm; dazu stimmten sie ihre Kriegsrufe an. Und dann stürzten sie sich meistens ohne größeres Taktieren in einem schnellen Anlauf auf ihre Gegner, denen sie nach dem Sieg bevorzugt die Köpfe abschnitten, um diese als kostbarste Siegestrophäen mit nach Hause zu nehmen. Gefangene wurden zwar meistens wie überall versklavt, aber manchmal auch von den Druiden geopfert. Das war es, was den Römern Angst machte. Jedoch wurden die Kelten von den Römern geschlagen und fast ausgerottet. Quellen: www.kriegreisende.de Buch: Die Kelten von Angus Konstam Weidenkind Mabon 2006 Erdgeister aus der keltischen Sagenwelt In den keltischen Sagen und Mythen erscheinen viele verschiedene Gestalten und Geschöpfe, einige bekannt andere weniger bekannt. Es werden große Helden beschrieben, von zauberhaften Feen und grauenhaften Ungeheuern berichtet. In diesem Artikel möchte ich mich jedoch mit den Erdgeistern der keltischen Mythen- und Sagenwelt beschäftigen. Ein Erdgeist, den wohl jeder kennt ist der Zwerg. Zwerge sind trotz ihrer Kleinheit sehr kräftig und sehen meist bärtig und alt aus. Das rührt daher, dass sie bereits mit drei Jahren erwachsen sind und mit sieben schon einen grauen Bart haben. Zwerge werden oft mit Gnomen verwechselt, wobei der Gnom eine andere Kreatur ist als der Zwerg, meist noch kleiner und nicht annähernd so stark wie ein Zwerg. In der germanischen Mythologie findet sich in vielen Erzählungen die Rede vom Zwergenvolk, auch Dunkelalben genannt. Sie sollen demnach aus dem Leib des toten Urzeitriesen Ymir gekrochen sein, nachdem dieser von Odin und seinen Brüdern erschlagen wurde. Die Asen schufen aus Ymirs Körper die Erde. Somit stammen die Zwerge aus den Eingeweiden der Erde bzw. Ymirs. Das Zwergenvolk soll für die Asen zahlreiche Artefakte geschaffen haben, darunter Mjölnir, Thors Hammer, und das Geschmeide Brisingamen. Es wird beherrscht vom Zwergenkönig Alberich, der den Schatz der Nibelungen bewacht. Seite 20 Geschichte/Mythologie Ursprünglich lebte das Volk als Unterirdische in/unter Jütland. Unter anderem soll ihre Heimat in den Gebirgen von Deutschlands sein, wo sie kostbares Metall zu wundertätigen Waffen, Werkzeugen, Rüstungen und dergleichen verarbeiten. zugeordnet. Die Gnome sind somit in Wald, Berg und Fluss anzutreffen. Nach anderer Auffassung können sich die Gnomen in Gewässern allerdings nur vorübergehend aufhalten, weil ihre "feinstoffliche Form" sich bei längerem Aufenthalt auflösen würde. Zwerge können sowohl böse als auch gut sein, so dass auf dem von ihnen Bewirkten ein besonderer Segen oder auch ein Fluch oder Verhängnis lastet. Der König der Gnome heißt Ghob. Über ihm stehen nur noch der Gnomenkaiser und die Gnomenkaiserin. Besonders prominent wurden die Zwerge in dem klassischen Märchen Schneewittchen. Im ganzen nördlichen Europa glaubten Bergleute lange an die Existenz von Bergmännchen. Als altes graues Zwerglein neckt es die Bergleute, die ihm seine Schätze rauben, auf alle Weise. Doch gibt es auch gute Berggeister, die einzelne zu Lieblingen erwählen und ihnen Goldadern zeigen, ihre Arbeit fördern. Zwerge schämen sich ihrer Füße, weil sie missgestaltet sind. Entweder haben sie Gänsefüße oder Krähenfüße, oder ihre Füße sind verkehrt herum angewachsen oder ähnliches. Daher tragen Zwerge immer ein langes Gewand. Die Knockers, in den Zinnminen von Cornwall und Devon zeigen dem Bergmann durch Klopfen das Vorhandensein von reichen Erzadern an. Sie sind meist freundlich zu den Bergleuten, obwohl sie gern Unfug treiben. Es heißt Zwerge dürften bei Tage nicht aus der Erde hervorkommen. Ein Sonnenstrahl genügt, um sie in Staub zu verwandeln. In manchen Berichten heißt es, sie verbringen den Tag als Kröten. Die Waliser haben ihre eigene Bergwerkskobolde, die sie Coblynau ( gesprochen "Koblernei") nennen. Sie sind die walisischen Vetter der Knockers aus Cornwall. Man sieht sie mit dem Werkzeug des Bergmanns fleißig arbeiten. Nur bringen sie leider nichts zustande, denn sie tun nur so als würden sie arbeiten und haben einen Riesenspaß daran. Ihr Klopfen mit Pickel und Hammer ist jedoch ein gutes Zeichen und weist auf eine ergiebige Ader hin. Zwerge wohnen meist in Erd- oder Felshöhlen, wo sie die von ihnen hergestellten oder erworbenen Schätze hüten. Der Gnom ist nach Paracelsus eines der Elementarwesen und wird als Erd- oder Berggeist dem Bereich der Erde Mabon 2006 Der Wurzelwicht, synonym Wurzelgnom, gehört allgemein zu den Fabelwesen, die die Naturelemente behüten, und insbesondere zu den Erdgeistern, die die Elemente der Erde bewachen. Seite 21 Geschichte/Mythologie Wurzelwichte schützen Pflanzen, Blumen und Bäume und wecken deren Lebenskräfte erneut in jedem Frühjahr. Sie beschützen und heilen auch Waldund Weidetiere. Versinnbildlicht als Gartenzwerge, sind Wurzelwichte auch heute noch unmittelbarer Bestandteil der deutschen Kultur. Piskie oder auch Pisgsey bekannt. Kaum ein Ort in Dartmoor bleibt von den kleinen Übeltätern verschont und ihr Name findet sich in geographischen Bezeichnungen wie "Pixies Holt", "Pixies Cave", "Pixies Parlour" oder "Puggie Stone" wieder. Pixies tanzen gerne im Schatten der großen Steine von Hünengräbern, in Erdhöhlen oder an Ufern von Flüssen. Ihre Glöckchen kann man weit übers Moor hören. Die Pixies tarnen sich auch gern als Grasbüschel. Der ahnungslose Wanderer, der auf solch ein Büschel tritt, löst einen Zauber aus und kann seinen Weg nicht mehr finden und wird unentwegt in die Irre geführt. Außer er wendet das alt bewährte Mittel an und kehrt die Innenseite seines Mantel nach außen. Den Wurzelwichtel ähnlich sind die Pixies, die aber eher zu Streichen aufgelegt sind und Menschen gerne in die Irre führen. Pixies sind Wesen der englischen Mythologie, deren Charakteristika denen von Kobolden und Feen ähneln. Geschichten über diese Fabelwesen sind im Südwesten Englands, in den Regionen Devon und Cornwall, verbreitet. In der traditionellen Darstellung haben Pixies meist Flügel, spitze Ohren und grüne Kleidung. Dazu kommt üblicherweise ein spitzer Hut und manchmal auch an den Schläfen spitz nach oben zulaufende Augen. Auf der ganzen Welt sind Geschichten und Mythen von schönen Waldgeistern und bösen Bergkobolden bekannt, ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick in die Welt der Erdgeister der keltischen Sagenwelt geben. Quellen: www.Wikipedia.de Buch: Elfen, Goblins und Spukgestalten von Alan Lee und Brian Froud Bilder: www.games-workshop.de, www.hexe-Isabaeu.de Hauptsächlich sind die Pixies in Dartmoor, in Cornwall heimisch und sind dort unter dem Namen Pixies, Pisgie, Weidenkind "Einst saßen Frauen, setzten sich hierher, einige banden Fesseln, einige hielten auf das Heer, einige lösten die Todesfesseln ringsumher; Entspringe dem Fesselband, entfliehe dem Feind!" Aus den Meerseburger Zaubersprüchen ww.wikipedia.de Mabon 2006 Seite 22 Geschichte/Mythologie Walküren Germanische Seelenführerinnen und jungfräuliche Kriegerinnen Schlachtfelder. Es waren stattliche, perlweiße Tiere, von deren Mähnen fruchtbarer Tau auf die Erde tropfte. Ausgewählte Helden (Einherjar = ehrenhafte Gefallene) wurden von ihnen nach Walhall gebracht, dem himmlischen Wohnsitz von Odins Geisterarmee, die Halle der Gefallenen. Sie lag im schimmernden Hain Glesir. Die Walküren wurden von Odin täglich ausgesandt, um sein Totenheer zu vergrößern. In späteren nordischen Mythen werden die Walküren romantisch verklärt als Odins Schild-Töchter: Sie wurden zu Jungfrauen mit schneeweißer Haut, goldenem Haar und fließenden Gewändern, die nur noch Handlanger von Odin waren und die gefallenen Helden bewirteten. Auf dem Schlachtfeld schwebten sie als liebliche Schwanentöchter oder herrliche berittene Amazonen über dem Getümmel. Walküren waren ursprünglich finstere Kriegsgeister - schwarze Todesengel, die wie Raubvögel über den Schlachtfeldern schwebten und den Kämpfenden im Namen Odins ihr individuelles Schicksal zuteilten. Als ursprünglich finstere Kriegsgeister und Todesdämonen verwüsteten sie die Schlachtfelder oder brachten die Meere in Aufruhr. Matrosen wurden von ihnen vom Schiff gerissen und Schiffe angelockt, um diese dann ins Verderben zu stürzen. Es waren barbarische Amazonen, die große Freude an blutigen Kriegswunden und abgetrennten Gliedmaßen hatten. Walküren verkörperten die Notwendigkeit von Rache und Tod. Sie schwebten auf Sturmwolken, den fliegenden Pferden über die Mabon 2006 Weiterentwickelt wurden sie im Nibelungenlied (Heldenepos. Gedichtet um 1198 bis 1204 von unbekanntem österr. Dichter) und der Wölsungen Saga. Im Nibelungenlied verliebt sich die Heldin Brünhild /Brunhild, eine wunderschöne, gefallene Walküre, in Siegfried. Diese Liebe wurde durch Rachsucht und Intrigen zerstört. Siegfried wurde ermordet und Brünhild tötete sich selbst in tiefstem Schmerz, um für immer mit ihm vereint zu sein. Es geschah häufig, dass sich idealisierte Walküren in sterbliche Helden verliebten. Brünhild half ihrem Halbbruder Siegmund gegen den Willen Odins. Daher mußte sie zur Strafe auf einer Hügelspitze liegen, bis ein Sterblicher sie für sich beanspruchte. Später wurde die Strafe dadurch Seite 23 Geschichte/Mythologie abgemildert, dass Odin sie in einen Ring aus Feuer legte, der nur durch den tapfersten Helden zu durchdringen war. Die idealisierten Walküren waren unendlich verletzlicher als ihre grimmigen Vorgängerinnen und verliebten sich häufig in sterbliche Helden. Vor allem die Schwanentöchter waren großer Gefahr ausgesetzt, da sie ohne ihr Gefieder auf der Erde leicht gefangen werden konnten. Jedoch sind die Walküren im eigentlichen Sinne Naturgeister, in der Gestalt jungfräulicher Kriegerinnen aus der germanischen Mythologie. Sie fliegen in glänzenden Rüstungen auf wilden Rössern durch die Lüfte. Im Auftrag Odins greifen die Walküren in die Schlachtgetümmel auf der Erde ein und bringen als Seelenführer die auf der Walstatt gefallenen Helden (Einherier) nach Walhall. Die Walküren gehören in der Systematik der Naturgeister zu den Disen. Die Bezeichnung Disen ist die nordgermanische Allgemeinbezeichnung für Fruchtbarkeitsund Schicksalsgöttinnen, geisterhafte Frauen und Geburtshelferinnen; Schutzgeister der Männer in Frauengestalt. Ihren Schutzbefohlenen erscheinen die Disen in warnenden Träumen. Zu den Disen gehören außerdem die Nornen und Mabon 2006 weniger Fruchtbarkeitsgeister. bedeutsame Die Disen gelten als älteste weibliche Gottheiten. Sie trugen das magische Wissen, in das die asischen Götter erst eingeweiht werden mußten. So mußte Odin ein Ritual der Selbstopferung vollziehen, ehe ihm das Geheimnis der Runen zuteil wurde. Den Walküren ähnlich sind die Schwanfrauen der germanischen Sage, sie werden auch Wolkengeister genannt. Diese lieblichen und weissagenden Frauen können mittels ihrer Schwanenfederkleider (âlptarhamir) durch die Lüfte fliegen. Wenn sie ihr Bad nehmen und Flachs spinnen legen sie diese Kleider ab. Wem es gelingt, ein solches abgelegtes Kleid an sich zu bringen, dem ist die Liebe der Schwanfrau sicher. Auf diese Weise gelang es den Brüdern Wölund, Egli und Slagfidr die "Mädchen von Süden" Alwit, Ölrun und Swanhvita zu freien. Als die Frauen nach neun Jahren ihre Schwanenkleider zurück erlangen, fliegen sie den Brüdern davon (Edda, Wölundlied). Später werden die Walküren dann auch als Schwanenfrauen bekannt. Als Schwanenkönigin der Walküren gilt Kara. Sie besiegte ihre Feinde, indem sie singend über deren Köpfe hinwegflog. Dabei trug sie ein Kleid aus Schwanenfedern. Dem Helgi half Kara in der Schlacht, indem sie singend über dem Helden schwebte. Als Helgi einmal sein Schwert zu hoch durch die Luft schwang, hieb er versehentlich der Kara einen Fuß ab und verlor mit ihr sein Kriegsglück. Eine weitere Walküre ist Sigrdrifa, sie ist eine jener Walküren, die menschlicher Abkunft und Töchter von Königen sind. Seite 24 Geschichte/Mythologie Als sich Sigrdrifa, Tochter des Budli, in einen Kampf einmischt und dabei König Hialmgunnar tötet, zürnt Odin ihr und versetzt sie in einen tiefen Schlaf und sie musste geloben, sich fortan dem Kampf zu enthalten. Ihr Lager ist der Berg Hindarfiall. Der Held Sigurd wird ihr Erlöser und erhält von Sigrdrifa einen Minnetrank. Überdies weist sie den Helden in die Geheimnisse der Runenweisheit ein. Die Wikinger sahen in Polarlichtern ein Zeichen für die Anwesenheit von Walküren auf der Erde, und dass irgendwo auf der Welt eine große Schlacht geschlagen worden war: Wenn die Frauen über die Schlachtfelder ritten und die Einherjer auswählten, spiegelte sich das Licht des Mondes in ihren goldenen Rüstungen und zauberte das "Nordlicht" an den Himmel. Der Name "Walküren" bedeutet: "küren" (auswählen) der "Wal" oder "Val" (= die Gefallenen, bzw. die Stelle an der sie liegen). Ihr Erscheinen galt in Nord- und Mitteleuropa noch jahrhundertelang als todkündend. Als "Geistwesen" bedeuteten sie dem Krieger früherer Zeiten ihre Eigenschaft als "Todesengel", der den Menschen in die Welt seiner Ahnen geleitete. Quellen: www.sungaya.de, www.delcetto.de www.wikipedia.de, Bilder: www.harfners.de, www.tripod.de Weidenkind Die Walküre Oper von Richard Wagner Die Walküre ist der Titel der bekannten Oper von Richard Wagner. Sie bildet zusammen mit den drei Opern "Das Rheingold", "Siegfried" und "Götterdämmerung" das Gesamtwerk "Der Ring des Nibelungen". Siegmund und Sieglinde, Angehörige zweier verfeindeter Sippen, begehen Ehebruch. Wotan, der Siegmund als Helden ausersehen hatte, um Alberichs geschmiedeten Ring wieder zu erlangen, kann als Hüter der Göttlichen Ordnung den Ehebruch nicht rechtfertigen. Brünnhilde versucht gegen Wotans Befehl - Siegmund im Kampf nicht zu helfen - Vorteile für ihn zu verschaffen. Schlussendlich muss Wotan selbst eingreifen, damit sich Siegmunds Schicksal erfüllt. Brünnhilde kann fortan nicht mehr als Walküre existieren. Menschlich soll sie dem nächsten Manne folgen, der sie findet. Brünnhilde erreicht indes die Zusage Wotans, dass dies nur ein Held sein solle, wobei sie an den noch ungeborenen Sohn Sieglindes denkt. Wotan lässt ein Feuer um Brünnhilde errichten und bestimmt zum Abschluss der Walküre: "Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreitet das Feuer nie!" www.wikipedia.de Mania Mabon 2006 Seite 25 Reihe: Natur des Jahres 2006 Die Seekanne "Wasserpflanze des Jahres 2006" Zu den Fieberkleegewächsen, Menyanthaceae, zählt die Seekanne, deren Blätter wie verkleinerte Ausgaben der Seerosen aussehen, mit einem Durchmesser von 10 cm. Die Europäische Seekanne ist in Südund Mitteleuropa sowie dem klimatisch gemäßigten Asien zu finden. Sie zählt zu den eher selten anzutreffenden Wasserpflanzen. Die Art bevorzugt stehende oder träg fließende, seichte und sommerwarme Gewässer, die nährstoffreich sind und einen Schlammgrund aufweisen und scheint in kalkreicheren Gewässern besser zu gedeihen und ansonsten ist sie sehr anspruchslos, verträgt allerdings keine zu niedrigen Wintertemperaturen. Sie ist nur im Tiefland zu finden. Als Zierpflanze an Gartenteichen erfreut sie sich zudem großer Beliebtheit. Die Art bevorzugt humusreiche, nährstoffhaltige Sand-, Schlamm- oder Tonböden und ist deshalb dem eutraphenten Spektrum zuzuordnen. Sie erträgt starke Wasserspiegelschwankungen und kann bei Trockenfallen als Landform mit verminderter Vitalität weiterwachsen. Es ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Die Europäische Seekanne hat einen langen und peitschenförmigen Stängel, an dessen oberem Ende sich wechselständige Laubblätter befinden, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Die Seekanne erinnert im Erscheinungsbild an die Gelbe Teichrose. Die Schwimmblätter sind allerdings kleiner (8 cm), fast kreisrund Mabon 2006 und tief herzförmig eingeschnitten. Ihre Oberseite ist dunkelgrün glänzend. An der Unterseite sind die Blätter graugrün bis rötlich. Dort befinden sich auch kleine Pünktchen, die sogenannten Hydropoten oder "Wassertrinker", mit denen die Pflanze in der Lage ist, die im Wasser gelösten Nährstoffe aufzunehmen. Unter Wasser fallen die korkenzieherartig gewundenen Blattstiele auf. Das im Schlamm kriechende Rhizom ist verzweigt und an den Knoten bewurzelt. Die gelben Blüten sind groß und trichterförmig. Sie befinden sich ebenfalls am Ende von langen und flutenden Stielen und erscheinen in einer von zwei Hochblättern gestützten Doldenrispe. Die Kelchblätter sind lanzettlich; die fünf Kronblätter haben am Rand bewimperte Zipfel. Die gelben Blüten sind groß und trichterförmig. Sie befinden sich ebenfalls am Ende von langen und flutenden Stielen und erscheinen in einer von zwei Hochblättern gestützten Doldenrispe. Die Kelchblätter sind lanzettlich; die fünf Kronblätter haben am Rand bewimperte Zipfel. Blütezeit Juni bis August. Die goldgelbe Blüte hat einen Durchmesser von etwa 3 cm. Die Blütenknospe entwickelt sich unter Wasser und erhebt sich nur bei Sonnenschein über Wasser. Sie hält leider nur maximal einen Tag. Dafür entwickelt die Seekanne reichlich Blütenstände, sodass immer genügend Blüten vorhanden sind. Der Nektar wird am Grunde des Fruchtknoten von fünf Drüsen abgesondert, die zwischen den Staubblättern liegen. Nach der Bestäubung bilden sich grüne, zugespitzte und eiförmige Fruchtkapseln aus, die unter Wasser ausreifen. Reife Seite 26 Reihe: Natur des Jahres 2006 Fruchtkapseln entlassen breitovale und strahlig gewimperte Samen, die dank ihrer Luftkammern lange schwimmfähig sind. Als Ausbreitungsstrategie nutzt die Pflanze unter anderem die Zoochorie. Im Gefieder von Wasservögeln bleiben diese Samen haften und werden von den Vögeln zu anderen Gewässern getragen. Die Pflanze ist daher in der Lage, weit auseinanderliegende Standorte zu besiedeln. Als Bestäuberinsekten fungieren Honigbienen und Hummeln. Quelle: www.hydro-kosmos.de, www.wikipedia.de, Bild: www.members.lycos.nl Weidenkind Die Gemeine Flussmuschel "Weichtier des Jahres 2006" Die Gemeine Flussmuschel lebt in Bächen und Flüssen mit klarem, schnell fließenden Wasser über sandigem und kiesigem Substrat. Die Gemeine Flussmuschel lebt in fast ganz Europa, im Schwarzmeergebiet und in Mesopotamien. Sie fehlt auf den Britischen Inseln (dort nur fossil), in Italien und auf dem größten Teil der Iberischen Halbinsel. In Deutschland befinden sich die individuenstärksten Flussmuschelbestände in kleinen, sauberen Flüssen und Bächen Mecklenburg-Vorpommerns, vor allem an Nebel, Warnow, Löcknitz und Meynbach. Die Mitte der Republik ist bis auf den Spreewald und Abschnitte der Eder in Nordhessen weitgehend flussmuschelfrei, in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel gibt es nur noch ein Mabon 2006 einziges Vorkommen. Etwas zahlreicher wiederum - wenn auch oft mit wenigen Tieren - sind die Standorte in Süddeutschland, zum Beispiel in Bayern an der Naab, der Ilz und der Ammer. In Mitteleuropa unterscheidet man nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft drei geographische Unterarten deren Verbreitung im Wesentlichen den großen Fluss-Systemen entspricht: die RheinUnterart (Unio crassus riparius), die Donau-Unterart (Unio crassus cytherea) und diejenige des nordeuropäischen Vereisungsgebietes (Unio crassus crassus). Es wurden für eine Reihe von lokalen Sonderformen eigene Namen eingeführt. So wurde zum Beispiel die große und sehr dickschale Form Unio crassus maximus seinerzeit aus Dänemark beschrieben und kommt ebenfalls in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg vor. Ihre Lebensraumansprüche - möglichst Gewässergüteklasse I oder II - und eine Seite 27 Reihe: Natur des Jahres 2006 komplizierte Fortpflanzungsweise machen die Flussmuschel besonders empfindlich gegenüber Umweltveränderungen. Sie ernährt sich von Plankton und feinsten organischen Schwebeteilchen, die sie aus dem Wasser filtert. Als Filtrierer nimmt Unio crassus Schwebe- und Sinkstoffe, deren Hauptanteil abgestorbene Mikroorganismen sind, als Nahrung zu sich. Durch ihre Filtrierleistung regulieren sie den Planktongehalt und tragen zur Klärung des Wassers bei. zerstört. Bei den meisten erwachsenen Tieren ist der Wirbelbereich (oben nahe der Verbindung der beiden Klappen) durch Umwelteinflüsse stark korrodiert (zerfressen). Die organische Schalenhaut (Periostrakum) ist dort aufgelöst und das Kalkgehäuse teilweise zerstört. Deshalb ist die Struktur des Wirbels bei den erwachsenen Muscheln meist nicht mehr erkennbar, bei Jungmuscheln ist der Wirbel mit charakteristischen runzeligen Falten versehen. Die Muscheln sind mit dem vorderen Teil des Gehäuses in das Sediment des Baches oder Flusses eingegraben und die Ein- und Ausströmöffnungen am hinteren Teil des Gehäuses ragen in das Wasser. Mit Hilfe ihres Fußes kriechen die Tiere im Bachbett herum. Sie richten sich dabei in der Mitte des Bachs nach der Strömung (dem sogenannten Stromstrich) aus, an den Rändern oder in Buchten sitzen die Tiere meist quer zur Strömung und nehmen dann ihre Nahrung durch das Filtrieren auf. Der Weichkörper der Flussmuschel ist hell, am Hinterende befindet sich die große Einströmöffnung sowie darüber die glattrandige Ausströmöffnung. Mit der vorderen Gehäuseseite ist die Flussmuschel in den Untergrund eingegraben, Einund Ausströmungsöffnung an der anderen Seite ragen ins Wasser. Diese Öffnungen sind mehr oder weniger grau gefärbt. Die Gemeine Flussmuschel (Unio crassus) besitzt eine 40 bis maximal 110 mm lange, elliptische oder kurz-eiförmige Schale. Deren Klappen sind nahezu doppelt so lang wie hoch und dickschalig. Vorder- und Hinterende sind fast gleich gerundet. Die Außenhaut ist meist dunkelbraun gefärbt, kann aber auch hellbraun oder grünlich erscheinen. Die Tiere sind im Norden meist bräunlich oder schwarz, im Osten und Süden des Gebietes teilweise auch grünlich. Oft sind die Schalen durch das Leben im Bach mit Kalk oder schwarzem EisenMangan-Überzug verkrustet. Je älter die Muscheln sind, desto angefressener kann die Schale sein. Die Wirbel sind mäßig erhoben und besitzen dichtstehende konzentrische Runzelfalten. Oft ist die Schalenhaut aufgelöst und das Kalkgehäuse teils Mabon 2006 In der Atemhöhle befinden sich weißlichgelbliche, manchmal auch orangefarbene Kiemen. Das Tier kann an der Unterseite zwischen den Klappen seinen Fuß zur Fortbewegung herausstrecken. Für ein Weichtier ist Unio crassus ist eine ausgesprochen langlebige Art. Sie kann in Mitteleuropa über 30 Jahre alt werden, in den kälteren Gewässern Nordeuropas sogar bis zu 90 Jahre. Sie wird im Alter von drei bis vier Jahren und mit einer Größe von zwei bis vier Zentimetern fortpflanzungsfähig. Bis dahin ist es aber ein komplizierter und gefahrenvoller Weg. Die Tiere werden mit drei bis vier Jahren und ca. 2-4 cm Gehäuselänge fortpflanzungsfähig. Das Alter der Tiere kann an den jährlichen Zuwachsringen des Gehäuses abgelesen werden. Allerdings sind nur in Seite 28 Reihe: Natur des Jahres 2006 den ersten Jahrzehnten noch neue Ringe auf dem Schnitt durch die Klappen des Gehäuses erkennbar. Die Gemeine Flussmuschel ist getrenntgeschlechtig, Zwitter wie sie bei der Flussperlmuschel gelegentlich auftreten, sind noch nicht beobachtet worden. Die Weibchen strudeln zur Fortpflanzungszeit die Spermien der Männchen mit dem Atemwasser ein und die Eier werden befruchtet. Nach erfolgter Besamung entwickeln sich die Glochidien (Muschellarven), die im Mai bis August an das bewohnte Gewässer abgegeben werden. Sie haben einen Durchmesser von etwa 0,2 mm und sind mit einem kurzen Haftfaden versehen. Als Wirtsfischarten für die Glochidien kommen unter anderem die Elritze (Phoxinus phoxinus), der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus), der Neunstachlige Stichling (Pungitius pungitius), Döbel (Leuciscus cephallus) oder die Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus) in Frage. Anders als bei der Flussperlmuschel lassen sich die Glochidien der Gemeinen Flussmuschel nach etwa 4 bis 6 Wochen von den Wirtsfischen abfallen und wandern für 2 bis 5 Jahre in die Gewässersohle. Sie können nicht selbständig schwimmen, sondern werden von der Strömung bewegt. Während andere Teich- oder Flussmuschellarven sich auch außen am Fisch entwickeln, sitzen die Glochidien von Unio crassus hauptsächlich im Kiemenbereich der Fische, dies ist vermutlich auch dadurch bedingt, dass die Fische nach Glochidienpaketen schnappen und dabei immer auch einige der Glochidien mit dem Atemwasser an die Kiemen geraten. Kiemen eindringen zu lassen - hat die Flussmuschel nur wenige. Zu nennen ist vor allem der Fischotter und unter den "Neubürgern" der Bisam. Wesentlich problematischer für die Flussmuschel sind Eingriffe in die Fließgewässer sowie Überdüngung und vermehrter Schwebstoffeintrag. Dies alles führt zur Verstopfung der Sandund Kieszwischenräume in der Gewässersohle und Sauerstoffmangel, so dass die Jungmuscheln dort absterben. Fast alle noch bestehenden Flussmuschelvorkommen sind deswegen hoffnungslos überaltert, Jungmuscheln kommen kaum noch hoch. Hinzu kommt, dass durch Besatzmaßnahmen in den Gewässern ortsfremde und oft für die ursprünglichen Muschelpopulationen ungeeignete Wirtsfische eingesetzt werden. Mancherorts werden nun bereits mit Jungmuscheln "geimpfte" Wirtsfische ausgesetzt, um so die Populationen zu verjüngen. Die Erfahrungen und das Wissen aus verschiedenen Artenschutzprojekten können helfen eine vom Aussterben bedrohte Art in Deutschland zu retten, wenn sich die Verantwortlichen vor Ort aus dem ehrenamtlichenund beruflichen Naturschutz intensiv um den Erhalt dieser Art bemühen. Quelle: www.nabu.de, www.biologiestudent.de, www.medienwerkstatt-online.de Bild: www.natura2000.de Weidenkind Natürliche Feinde neben den potentiellen Wirtsfischen, die zahlreiche Larven auffressen, statt sie brav in die Mabon 2006 Seite 29 Farben-Reihe Die Farbe Blau Und weiter geht unsere Farbenreise durch den Regenbogen. Diesmal stelle ich euch die Farbe Blau vor: Zur Symbolik der Farbe Blau Bei der Farbe Blau denken viele zuerst an Wasser oder aber an den Himmel und den Horizont. Zu beiden Assoziationen passt die Symbolik der Weite, Ferne, Tiefe. Und auch Geheimnisse und Unergründbares finden sich sowohl im Wasser als auch im oder am Himmel. Diese symbolischen Zuordnungen gehören daher auch zur Farbe Blau. In der Zeit der Romantik spielten die Motive Fernweh und Sehnsucht in der Literatur und im Denken eine große Rolle. Sehnsüchtige, melancholische Träumereien und kaum aushaltbare Emotionen trieben die Romantiker um. Sinnbild für diese Gefühlsregungen ist eine blaue Blume. Im Englischen ist dieser Zusammenhang auch in der Sprache noch erhalten geblieben, wenn man davon spricht, den "Blues" zu haben oder sich "blue" zu fühlen. Blau wird im Allgemeinen als sehr kalte Farbe empfunden. Auch Schnee, Eis und Frost schimmern bläulich. Blau ist auch die Nacht, der Schlaf und der Traum. Blau kann entspannend und beruhigend wirken und zu einem gesunden, erholsamen Schlaf beitragen. Auch Meditationen und Trancen lassen sich mit Blau erleichtern und verstärken. oder rosa als weibliche Farbe). Lange Zeit war diese Zuordnung aber eher umgekehrt. Rot, die Farbe des Blutes, des Kampfes und der Leidenschaft wurde eher den Männern zugeordnet und das sanftere, distanziertere Blau eher den Frauen. Maria wird zum Beispiel meistens mit einem blauen Mantel dargestellt, der für ihre Erhabenheit steht. Auch andere Göttinnen, wie zum Beispiel Brigid, werden mit blauen Kleidungsstücken in Verbindung gebracht. Eine weitere Zuordnung zur Farbe Blau ist Treue und Freundschaft. So trägt zum Beispiel traditionell eine Braut ein blaues Strumpfband, das für die Treue in der jungen Ehe stehen soll. Als Kleidungsfarbe wirkt blau gediegen, vornehm und distanziert. oft Anwendung Blau braucht also, wer sich stärker seinen Emotionen zuwenden will, seine Spiritualität erfahren möchte, mit Meditationen und Trancen arbeitet, mit seiner göttlich-weiblichen Seite Kontakt aufnehmen will, Schlafprobleme hat, zu viel Feuerenergie, also Temperament und/oder Aggression hat, Distanz und Respekt ausstrahlen möchte. Blau eher meiden sollte, wer zu stark zu Melancholie und unerfüllbaren Sehnsüchten neigt, flexibel und modern erscheinen will, zu wenig Energie und Tatkraft aufbringt, oft schläfrig ist, leicht friert. Heute ist blau für viele eher eine männliche Farbe (im Gegensatz zu rot Mabon 2006 Seite 30 Farben-Reihe Zuordnungen zur Farbe Blau Da Farben sehr symbolträchtig sind, gibt es natürlich auch viele Zuordnungen, die gerade in der Magie sehr nützlich sein können. Einige davon möchte ich hier zusammentragen. Auch hier gilt natürlich: Wenn ihr es anders empfindet, ist das genauso in Ordnung. Elemente: Wasser, Luft Himmelsrichtung: Norden Jahreszeit: Winter Tageszeit: Nacht und früher Morgen Chakra: Kehlchakra (hellblau), Drittes Auge (dunkelblau) Kleine Übung Versucht doch mal, ein Bild nur mit Blautönen zu malen und dabei eure Emotionen zu beobachten. Was stellt das Bild dar? Was fühlt ihr dabei? Welche Farbnuancen haben welche Wirkung auf euch? Die Übung funktioniert natürlich ebenso mit allen anderen Farben. Auch heute möchte ich meinen Artikel mit einem Link abschließen. Heute geht es um Farben im Webdesign: http://www.webdesignreferenz.de/designtheorie_farben.shtml Ägyptische Sonnenhymne Sei gegrüßt, der im Urwasser aufgeht! Bei deinem Anblick jubeln die Götter. Erscheine doch inmitten deiner Sonnenbarke, wen der Himmel dir zur Seite erglänzt in der Farbe des Lapislazuli. Die Himmlischen stimmen dir Loblieder an, jedes Herz jubelt in deinem Anblick. Der Himmel ist Gold wegen der Schönheit deines Angesichts, der Urozean ist Lapislazuli weil du aufgehst in ihm. www.seilnacht.com/Lexikon/Blau.htm Birkentochter, im August 2006 www.pixelquelle.de Mabon 2006 www.pixelquelle.de Seite 31 HeilPflanzen Kapuzinerkresse Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida) Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) Gattung: Kapuzinerkressen (Tropaeolum) Art: Kapuzinerkresse Wissenschaftlicher Name: Tropaeolum majus L. Die Kapuzinerkresse ist eine einjährige, weitkriechende und gelegentlich kletternde, krautige Pflanze. Namensherkunft Der wissenschaftliche Name der Kapuzinerkresse ist Tropaeolum majus. Tropaeolum leitet sich vom lateinischen Wort tropaeum für Siegeszeichen ab und bezieht sich wohl auf die schildförmigen Blätter sowie auf die helmförmigen Blüten. Der Artname majus bedeutet "größer" oder "sehr stattlich". Da der Blütensporn auch an die Kapuze der Mönchskleidung erinnert, kam es zu der deutschen Bezeichnung Kapuzinerkresse. Mabon 2006 Sie ist als Blattsalat, Gemüse und Würzkraut ebenso beliebt wie als Bodendecker sowie als Kletterpflanze zum Beranken von Zäunen, Pergolen und Mauern. Verwendung in der Küche Am wenigsten bekannt ist der Wert der Pflanze für unsere Ernährung: Bemerkenswert ist ihr hoher Gehalt an Vitamin C sowie an Mineralstoffen. Kapuzinerkresse darf nicht getrocknet, sondern nur frisch verwendet oder gleich weiterverarbeitet werden. Blätter, Blüten und grüne Früchte der Pflanze sind eßbar (reife Früchte sind hart und deshalb ungenießbar). Besonders Blätter und Früchte haben einen scharf-würzigen, kräftigaromatischen Geschmack. Deshalb zählt man sie auch zu den Gewürzpflanzen. Die pikanten Blätter, Blüten und jungen Samen eignen sich zum Würzen gemischter Salate (am besten in Verbindung mit Meerrettich), Salat- und Kräutertunken, Dips und Mayonaisen, in Kräuterbutter sowie als Brotbelag. Durch ihren würzigen, scharfen Geschmack lassen sie sich gut auch mal nebenbei essen. Auch zur Dekoration von Speisen (wie Käse- oder Wurstplatten) kann man die Blüten verwenden, die übrigens auch mit Quark oder einer anderen Füllung verzehrt werden können. Ohne die Gelb- und Rottöne der Kapuzinerkresse wäre die aus Kalifornien stammende Mode der "flower power" auf dem Teller nur halb so hübsch. Die Samenhüllen werden auch in Essig odr Salzlake eingelegt und nach drei Seite 32 HeilPflanzen Monaten Reifelager als Kapernersatz genommen. Sie sind eine raffinierte Abwechslung in Soßen, Salaten und Antipastitellern. Man sollte aber bitte drauf achten, nicht zuviel zu essen, sonst kann es zu Reizungen von Magen und Darm kommen. Verwendung in der Pflanzenheilkunde www.pixelquelle.de Kapuzinerkresse, wie auch die Gartenkresse, wirken entzündungshemmend, antibakteriell, kräftigend und blutreinigend. Ferner nutzt man die Pflanze gegen Infektionskrankheiten, insbesondere im Nierenbereich. Kapuzinerkresse soll auch die körpereigene Abwehr aktivieren. Hautdesinfektionsmittel blutreinigenden Salat. Weitere Salatblume, Vögerl. sowie Bezeichnungen Kapuzinerli und als waren Gelbes Dennoch gibt es keinen nennenswerten kommerziellen Anbau. Kapuzinerkresse findet Verwendung in der Pflanzenheilkunde u.a. durch das enthaltende Senfölglykosid, das die breite antibakterielle Wirkung hat. Achtung wieder! Überdosierungen reizen Magen und Darm. Verwendung in der Kosmetik Kapuzinerkresse wird als Haarwasser verwendet. Zur Herstellung nimmt man 4 Handvoll Blätter und Blüten und übergießt sie mit ¼ Liter hochprozentigem Alkohol. Das Ganze lässt man 14 Tage in einem verschlossenen Gefäß ziehen. Anschließend wird filtriert und mit ¼ Liter destilliertem Wasser aufgegossen und in eine Flasche gefüllt. Mit diesem Kapuzinerhaarwasser wird die Kopfhaut täglich massiert. Standort und Anbau Somit hat die Kapuzinerkresse die angenehme Eigenschaft nicht nur ein gutes Gewürz zu sein, sondern sie ist gleichzeitig auch ein pflanzliches Antibiotikum. Mediziner haben die Kapuzinerkresse als erste Pflanze zur Herstellung von Antibiotikum auf natürlicher Basis entdeckt. In der Volksheilkunde verwendete man die Pflanze als Reizmittel bei skrofulösen Erkrankungen und als Mabon 2006 Mit ihren grossen, runden Blättern und den leuchtend gelben, auch orangefarbenen Blüten mit scharlachroten Strahlen ist die Kapuzinerkresse ein attraktiver Blickfang im Garten. Ihre vielen Blüten bildet sie von Juni bis Oktober. Die Kapuzinerkresse ist eine Staude und ideale Rankpflanze, denn sie umrankt unschöne Mauern und überschwemmt diese mit einem Blütenmeer. Niedrig Seite 33 HeilPflanzen wachsende Sorten sind ideale Bodendecker und sehen auch auf Beeten und Rabatten sehr schön aus. Hochwachsende Sorten klettern an Mauern mit Drähten oder Rankhilfen, an Stäben, Gittern und Pergolen empor. Die Kapuzinerkresse stellt keine grossen Ansprüche an den Boden und lässt sich auch in Balkonkästen ziehen, wenn sie genügend Sonne bekommt. Charakteristisch sind die fleischigen Stängel, die großen trichterförmigen Blätter und die häufig gespornten, einfachen, halbgefüllten oder gefüllten trichterförmigen Blüten. Dagegen zeigen sich bei der hoch kletternden Kapuzinerkresse kanariengelbe, gefranste Blüten, die zahlreich erscheinen. Als Gewächse der subtropischen Klimazone vertragen sie keinen Frost. Bio-Obstbauern säen sie unter ihre Bäume, um diese vor dem Befall mit Blattund Blutläusen zu schützen; die Kapuzinerkresse wirkt hier auch abwehrend gegen Schnecken, Raupen und Ameisen. Die Pflanze bevorzugt einen vollsonnigen, windgeschützten Standort und einen mäßig nährstoffreichen, lockeren Boden. Bei anhaltender Trockenheit sind sie ausreichend zu wässern. Im Garten ist darauf zu achten, dass die Ranken sich (mittels einer Rankhilfe) ausbreiten können. Auf schweren und nährstoffreichen Böden entwickelt die Kapuzinerkresse nur wenige Blüten. Bei ungenügendem Sonnenlicht bildet sie vor allem Blätter. Sie verträgt auch Trockenheit, sie sollte Mabon 2006 aber nicht umgepflanzt werden. Hinweis: Der richtige Gärtnertrick heisst, verwelkte Blumen und einige Blätter abschneiden, der Rest bleibt und ersetzt die fehlenden Teile recht schnell. Düngung mit Kompost. Ausgesät wird im April in 8 cm großen Töpfen mit am besten jeweils 2 - 4 Samenkörnern. Sie keimen innerhalb von 4 Wochen bei 15 - 18°C. Während der Keimungsphase immer feucht halten. Dann werden sie recht kühl bei etwa 10°C, hell und nicht zu feucht weiterkultiviert. Mitte Mai werden die Jungpflanzen im Abstand von 20 - 30 cm ausgepflanzt. Bis Oktober regelmässig giessen. Auch im Freiland wird nur näßig gedüngt (alle 4 Wochen), da ein mastiger Wuchs die Blühfähigkeit beeinträchtigt. Gleichzeitig erhalten sie eine Rankhilfe am Spalier. Danach wird sie nicht weiterkultiviert. Oder man sät im Mai direkt an Ort und Stelle aus. Mischkultur mit Bohnen, Borretsch, Brokkoli, Erbsen, Gurkengewächsen, Kartoffeln, Kohl, Radies/Rettich, Rosen, Stangenbohnen, Tomaten, Trichterwinden, Zwiebeln. Unverträglich ist Petersilie. Aussaat und Pflege auf dem Balkon Möchte man die Kapuzinerkresse auf dem Balkon pflanzen, dann sollte man diese möglichst schon im April im Gewächshaus oder im Zimmer am Fenster säen und aufwachsen lassen. Im Blumenkasten sollte man viel Abstand zwischen den Pflanzen lassen und dafür sorgen, dass die Kapuzinerkresse gut ranken bzw. hängen kann, denn sie ist ja eigentlich eine weitkriechende Pflanze. Seite 34 HeilPflanzen www.pixelquelle.de Es ist darauf zu achten, dass der Boden mässig feucht ist und ab und zu gedüngt wird. Die Kapuzinerkresse verträgt auf dem Balkon oder der Terrasse direkte Sonne. Schädlinge und Blattläuse Kultiviert werden sowohl niedrige, kugelförmig-buschartig wachsende Formen wie Tropaeolum majus als auch hoch kletternde, reichblühende Schlingpflanzen wie Tropaeolum peregrinum. Sorten `Rankende Mischung`, 3 - 4 m hoch rankend `Niedrige Mischung`, nicht rankend für Beete `Bunte Juwelen`, kleinlaubig, nicht rankend T. majus nanum, niedrig, buschig, nicht rankend, Blüte 7 - 10, 30 cm. Für Balkon, Einfassungen, Gruppenbepflanzung und Topfkultur. Blattläuse. Paeonienrost. www.pixelquelle.de Cronartium flaccidum. Blattfleckenkrankheit. Winterwirt für diesen Pilz ist die Kiefer (=Föhrenblasenrost). Frühjahrssporen befallen die Pfingstrosen und andere Pflanzen wie Impatiens. Braune Flecken mit bläulichem Rand auf der Oberseite, auf Unterseite Pusteln, erst hellbraun, dann dunkel. Mabon 2006 T. minus `Alaska Gold`, goldgelb mit rötlichem Auge, 7 - 10, 25 cm. Laub buntblättrig. Blüten sind essbar. `Kaiserin von Indien`, leuchtend rote Blüten im dunklen Laub, 6 - 10, 30 cm. Für Beet und Kübel. T. peltophorum, Kletter-Variante, Blattunterseite und Blütenstiele haben weisse Härchen. T. tricolor, kletternd, blau, gelb, rot. T. tuberosum, knollige Kapuzinerkresse; Blüte hängend, trichterförmig, Sporn orangefarben, Blütenrand gelb, 9 - 10, 300 cm. Rankpflanze für Topf oder Gartenerde. Überwinterung im Topf oder trocken. Die Knollen sind essbar. `Ken Aslet`, Topf- und Kletterpflanze. Lange Trichterblüte orange mit gelber Mitte, 3 - 4 cm gross, 7 - 9, 100 cm. Sonne. Seite 35 HeilPflanzen Botanische Besonderheiten An heißen Sommerabenden soll sich die Kapuzinerkresse manchmal elektrisch entladen, was in der Dunkelheit sichtbar ist. Steht gut auf Baumscheiben von Obstbäumen, verhindert durch Wurzelund Blattausdünstungen Blutlausbefall. Krankheiten; vor allem gut bei Infekten der Atemwege, des Rachenraumes und des Halses. Verhindert das weitere Ausbreiten der Keime und macht es dem Immunsystem leicht, Infektionen besonders im Bereich der Atemwege zu bekämpfen. www.pixelquelle.de Eine nahe verwandte Art ist die Knollige Kapuzinerkresse, die als Nahrungspflanze in den Zentralanden genutzt wird. Sie wirkt abwehrend auf Ameisen, Blattläuse, Mäuse, Raupen und Schnecken. Auch Kohlweisslinge werden angelockt und befallen deshalb nicht die Kohlpflanzen. Rettich sowie Kartoffeln sollen besonders gut in der Nachbarschaft von Kapuzinerkresse gedeihen. Vielzahl von Farben: dunkelrot, goldgelb, kirschrot, lachs, mahagoni, orange, rosa, scharlachrot und weiss. Am beliebtesten sind die strahlenden Sonnenfarben. Die Blüten tragen einen sehr strengen Geruch, der allerdings bei den einfachen nur sehr gering ist. Die Oberfläche ist mikroskopisch rau, sie besteht aus feinsten Noppen aus Wachskristalloiden. Dadurch haftet kein Schmutz auf den Blättern (Lotoseffekt). Die in Südamerika beheimatete ausdauernde Staude wird hier einjährig kultiviert. In ihren Heimatländern werden die frischen Blätter zur Wundbehandlung genommen. Die Pflanze wurde von den spanischen Konquistadoren im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht und schon bald in den Kräuterbüchern beschrieben. Mit der europäischen Brunnenkresse ist sie nicht verwandt, aber sie ähnelt ihr im Geschmack - für ihre Schärfe sorgt auch hier das Senfölglykosid. Diese Informationen zusammengetragen von Webseiten: wurden folgenden de.wikipedia.org/wiki/Kapuzinerkresse www.kraeuter-almanach.de www.bio-gaertner.de www.hausgarten.net www.biogemuese.de www.kochmix.de www.botanikus.de www.gartenatelier.de www.flunk.de www.keimzeit-saatgut.de Mania Weitere Wirkungen: Natürlicher Antibiotischer Effekt gegen infektiöse Mabon 2006 Seite 36 Impressum Impressum Herausgeberin: Jibril Redaktion & Kommunikation: Mania Layout, Graphik & Technik: Mania & Schattenreiter Dieses Web-Zine wird kostenlos von www.mahkah.com zu Verfügung gestellt. Kein Teil dieser Publikation darf ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Herausgeberin in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen wird nicht übernommen. Für Schäden an Körper und Geist wird nicht gehaftet. 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