ambassade de france - Französische Botschaft

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Frankreich – Info
19/12/2006
Herausgeber : Französische Botschaft
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Tierschutz und Wohlergehen der Tiere
1- Tierschutz und Wohlergehen der Tiere: politisches Ziel Frankreichs und der EU
Das Wohlergehen der Tiere ist ein wichtiges Thema in Frankreich und der Europäischen Union
und daher gesetzlich geregelt. Im Jahr 1999 ist in Frankreich das Bürgerliche Gesetzbuch, der Code
civil, abgeändert worden, sodass Tiere nicht mehr als Gegenstände betrachtet werden. Jedes unnötige Leid
der Tiere soll vermieden werden Nutztiere , ob sie nur zur Ernährung gezüchtet werden, als Arbeitskraft
oder zu Zwecken der Forschung dienen, und Haustiere müssen unter Bedingungen gezüchtet und
gehalten werden, die ihr Wohlergehen garantieren.
Auszüge aus der französischen Gesetzgebung im Bereich des Tierschutzes
- Tierquälerei (Art. 521-1 du Code Pénal (frz. Strafgesetzbuch)): zwei Jahre Gefängnis- und 30 000€
Geldstrafe + tw. vorübergehendes oder dauerhaftes Verbot, ein Tier zu halten.
- Misshandlungen (Art. R 654-1 du Code Pénal): Geldstrafe von 457,34 € bis 762,25 €.
- Unbeabsichtigte Schädigung des Lebens oder der Unversehrtheit von Tieren (Art. R 653-1 du Code
Pénal): Geldstrafe von 152,45€ bis 457,34€.
- Vorsätzliche Übergriffe auf das Leben eines Tieres (Art. R 655-1 du Code Pénal) : Geldstrafe von
762,25€ bis 1 524,50€ (ggf. 3 049€ bei Wiederholungstaten).
- Versuche an lebenden Tieren (Dekret n° 87-828 vom 19. Oktober 1987): Bei Verletzung der
Bestimmungen des Dekrets zwei Jahre Gefängnis- und 30 000€ Geldstrafe.
Der am 1. Mai 1999 in Kraft getretene Vertrag von Amsterdam setzt in einem besonderen "Protokoll
über den Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere" neue Grundregeln für Maßnahmen der
Gemeinschaft im Tierschutzbereich. Tiere werden somit als fühlende Wesen anerkannt und die
Europäischen Institutionen sind verpflichtet, bei der Festlegung und Durchführung von
Gemeinschaftspolitiken die Erfordernisse des Wohlergehens der Tiere in den Vordergrund zu stellen.
2- Tierschutz und Wohlergehen der Tiere: ein Thema in Landwirtschaft
Zucht, Transport und Schlachtung von Tieren unterliegen strengen Auflagen, die in Frankreich von den
Departement-Vertretungen des Ministeriums im Bereich der veterinärmedizinischen Dienste kontrolliert
werden.
Hinsichtlich der Aufzucht- und Haltungsbedingungen von Tieren müssen die Gebäude und Ställe
sauber und tiergerecht gebaut sein, die Tiernahrung muss rein und artgerecht sein. Im Freien müssen die
Tiere vor widrigen Witterungsbedingungen geschützt werden. Das Personal, das sich um die Tiere
kümmert, muss kompetent sein und ein Register über den Tierbestand führen.
Strenge Auflagen müssen ebenso auf Viehmärkten oder anderen Märkten eingehalten werden. So
müssen die Märkte über eine Genehmigung verfügen und so ausgestattet sein, dass die Tiere mindestens
alle acht Stunden getränkt werden. Es ist verboten, kranke oder verletzte Tiere zu zeigen.
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Wegen seiner weit verbreiteten Viehzucht und seiner geographischen Lage in Europa ist Frankreich der
Transport der Tiere ein besonderes Anliegen. Bereits sehr früh sind rechtliche Vorkehrungen geschaffen
und Kontrollsysteme eingerichtet worden, die das Transportfahrzeug, den Fahrer und die
Transportfähigkeit der jeweiligen Tiere betreffen. So müssen alle Personen, die Tiere zu kommerziellen
Zwecken transportieren, speziell dafür ausgebildet sein und über eine entsprechende Genehmigung
verfügen. Transportfahrzeuge müssen dementsprechend ausgestattet sein, wenn Rinde, Schafe, Schweine
usw. länger als acht Stunden transportiert werden. Die Schlachtung von Tieren muss unter Bedingungen
erfolgen, die die Qual und den Stress der Tiere auf das Mindeste verringern (Ruhigstellung der Tiere,
obligatorische Betäubung etc.). Hierfür müssen auch die Räumlichkeiten entsprechend gebaut und das
Personal speziell ausgebildet sein.
Darüber hinaus gelten noch strengere Auflagen bei der Qualitätsproduktion von Fleisch (Label Rouge
als Qualitätslabel und das Label für biologische Landwirtschaft). So zum
Beispiel ist
die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter geringer als in herkömmlichen
Haltungsformen und die Ställe verfügen über eine natürliche Beleuchtung.
Durch die
besonderen Haltungsbedingungen wird das natürliche Verhalten der Tiere
begünstigt
(beispielsweise Boden- und Freilandhaltung für Hühner, damit sie auf dem
Boden
scharren und sich frei bewegen können). In der ökologischen Tierzucht wird nur Tierfutter aus der
ökologischen Landwirtschaft verwendet. Die Tiere müssen Zugang zum Freien haben. Die Transportwege
zu den Schlachthöfen sind generell kürzer.
3- Frankreich ein Lande der Haustiere
Heimtiere haben in den letzten 30 Jahren einen immer wichtigeren Platz in unserer Gesellschaft
eingenommen. Sie spielen eine wichtige Rolle für Familien und Kinder, aber auch für einsame, kranke
oder behinderte Menschen. Heute hat jeder zweite Haushalt in Frankreich ein Haustier: In Frankreich
gibt es die größte Anzahl von Katzen und Hunden in Europa (9,7 Mio. und 8,5 Mio.; Deutschland 5 und
7,3 Mio. im Jahr 2003).
Nachdem eine vom französischen Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie über den Platz
von Haustieren in der Gesellschaft die Notwendigkeit gezeigt hat, wurde 2004 eine Aufklärungskampagne
über Haustiere gestartet. Ziel ist es, dass sich Besitzer von Heimtieren ihrer Mitverantwortlichkeit für ihre
Tiere bewusst werden. Zwischen 80 000 und 100 000 Katzen und Hunde werden jedes Jahr in Frankreich
von ihren Besitzern ausgesetzt.
Ebenso wurde vom Ministerium und seinen Partnern ein „Livret de Responsabilisation“, eine Broschüre
über die Mitverantwortung von Haustierbesitzern herausgegeben, in der die mit der Anschaffung eines
Haustieres verbundenen Rechte und Pflichten sowie die spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse von
bestimmten Haustieren und insbesondere von Katzen und Hunden aufgezeigt werden. Somit sollen
Menschen, die ein Haustier haben oder die sich eines anschaffen wollen, sensibilisiert werden, damit
unüberlegte Anschaffungen, Misshandlungen und Aussetzungen vermieden werden.
4- Ein paar einfache Regeln für den Umgang mit Haustieren
Es ist einfach, ein Tier zu besitzen und dies vor allem, wenn einige elementare Regeln beachtet werden.
Ein Haustier muss erzogen werden, damit es im Alltag kein Hindernis darstellt. Die Anschaffung eines
Haustieres soll wohl überlegt sein, denn sie ist mit Kosten- (für die Nahrung, Impfungen, evtl.
Unterbringung während des Urlaubs etc. kosten 1 000 bis 1 500€/Jahr exkl. Krankheiten) und
Zeitaufwand (Pflege, Ausgänge, vor allem für Hunde) verbunden. Ebenso ist es wichtig, die
Eigenschaften bestimmter Tiere zu berücksichtigen. Hunde sind von Natur aus unterwürfig und wollen
dominiert werden (auch von den Kindern in einer Familie). Deswegen fressen Hunde auch erst nach
ihrem Herrchen. Katzen hingegen gehorchen nicht wie Hunde. Ihr Herrchen ist für sie ein Gefährte. Auch
sollen Tiere artgerecht gehalten und gefüttert werden. In Frankreich wie in den meisten westlichen
Staaten sind über ein Drittel der Hunde und Katzen übergewichtig, was größtenteils auf eine falsche
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Ernährung bei gleichzeitig zu wenig Bewegung zurückzuführen ist. Und: Was für den Menschen gut ist,
ist es noch lange nicht für sein Heimtier: so zum Beispiel sind Zwiebeln, Avocados und Schokolade für
Hunde giftig und ihr Verzehr kann bereits in kleinsten Dosen tödlich sein.
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