Emmerich Kalman: „Die Csardasfürstin“ – Operette in drei Akten

Emmerich Kalman: „Die Csardasfürstin“ – Operette in drei Akten
Uraufführung: 17. November 1915 im Johann-Strauß-Theater in Wien
Ouvertüre - November 1915 - 4. Isonzoschlacht
Die Welt liegt in Trümmern. Die k. und k. Monarchie geht im Ersten Weltkrieg unter.
1. Akt - Frühjahr 1914 - "Orpheum" in Budapest
Die gefeierte Chansonette Sylva Varescu gibt in Budapest ihre Abschiedsvorstellung
anlässlich ihrer bevorstehenden Amerikatournee. Vor allem der Wiener Fürstensohn Edwin
Lippert-Weylersheim bedauert diesen Abschied: er hat sich in Sylva verliebt. Wie seine
Freunde, Graf Boni Káncsiánu und Feri-Bacsi, verbringt er seine Zeit im Varieté. Edwins
Eltern sehen das sehr ungern und lassen ihm durch einen Verwandten, Eugen Rohnsdorff, den
Einberufungsbefehl zum Militär zukommen. Was Edwin nicht wissen kann: die Eltern haben
in Wien bereits die Verlobung mit seiner Cousine Komtesse Stasi angekündigt.
Edwin, der die Amerikatournee Sylvas verhindern möchte, sieht durch seine Einberufung zum
Manöver keine andere Möglichkeit, als Sylva durch ein notariell beglaubigtes Eheversprechen
an sich zu binden. Er verpflichtet sich, Sylva binnen zehn Wochen zu heiraten. Nach Sylvas
Abschiedsvorstellung wird im Varietétheater "Orpheum" eine Hochzeit improvisiert.
Während Edwin mit Rohnsdorff nach Wien fährt, zeigt Boni der glücklichen, zum Bleiben
entschlossenen Sylva die von Rohnsdorff erhaltene Verlobungsanzeige Edwins. Tief
enttäuscht und gedemütigt reist Sylva nach Amerika ab. Boni begleitet sie.
PAUSE
2. Akt Juni 1914 - Palais Lippert-Weylersheim in Wien
Auf dem Fest von Fürst und Fürstin Lippert von Weylersheim soll die Verlobung ihres
Sohnes Edwin mit seiner Cousine Stasi der Wiener Gesellschaft mitgeteilt werden. Da
erscheint Sylva mit Boni und gibt sich als dessen Frau aus. Edwin liebt Sylva noch immer und
bittet Boni sich von Sylva scheiden zu lassen, zumal sich dieser bei der ersten Begegnung in
Stasi verliebt hat. Sylva glaubt Edwin, nichts von der Verlobung gewusst zu haben und willigt
in die "Scheidung" ein. Als sie begreift, dass sie nur als vermeintliche Gräfin Káncsiánu
gesellschaftsfähig ist, eröffnet sie, zutiefst getroffen, der versammelten Gesellschaft ihre
wahre Identität. Der Skandal ist perfekt.
3. Akt - In einem Nobelhotel in Wien
In einem Wiener Hotel finden sich alle wieder. Boni versucht Sylvas Jammer zu dämpfen.
Ablenken kann sie nur Feri-Bacsi, der die Mädis aus dem Orpheum auf ein Gastspiel begleitet
hat. Edwin eilt herbei um sich ohne Wenn und Aber zu Sylva zu bekennen. Doch er kann sie
nicht finden. Gleichzeitig versucht Fürst Lippert von Weylersheim die unstandesgemäße Ehe
seines Sohnes zu verhindern. Feri-Bacsi erkennt jedoch in Edwins Mutter, der Fürstin, seine
einstige Liebe Hilda, eine ehemalige Primadonna aus der Provinz. Unter diesen Umständen
kann sich der Fürst der Ehe von Edwin und Sylva nicht widersetzen und willigt ein. Auch
Stasi und Boni bekommen seinen Segen.
Alle - mit Ausnahme des Fürsten und der Offiziere - begleiten Sylva auf die nächste Tournee
nach Amerika. Wenige Tage später wird der Erste Weltkrieg ausbrechen.