Operette und … 2 Emmerich Kálmán Die Csárdásfürstin Montag 5. Januar 2015 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Operette und … 2 Vida Mikneviciute Sopran (Sylva Varescu) Peter Sonn Tenor (Edwin Ronald von u. zu Lippert-Weylersheim) Peter Edelmann Bariton (Feri von Kerekes) Peter Marsh Tenor (Graf Boni Káncsiánu) Kateryna Kasper Sopran (Komtesse Stasi, Edwins Cousine) Franz Mayer Bariton (Fürst Leopold Maria, Edwins Vater) Margit Neubauer Mezzosopran (Anhilte, Edwins Mutter) Chor der Oper Frankfurt Tilman Michael Einstudierung Frankfurter Opern- und Museumsorchester Eun Sun Kim Dirigentin Montag 5. Januar 2015 20:00 Pause gegen 21:00 Ende gegen 22:15 PROGRAMM Emmerich Kálmán 1882 – 1953 Die Csárdásfürstin (1914 – 15) Operette in drei Akten Libretto von Leo Stein und Béla Jenbach Konzertante Aufführung 2 HANDLUNG I. Akt Im »Orpheum«, einem Varieté-Theater in Budapest, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges Die berühmte Chansonette Sylva Varescu gibt ihre Abschiedsvorstellung im Orpheum: Eine Amerika-Tournee soll den Star des Budapester Nachtlebens demnächst auch international bekannt machen. Das Publikum lässt sie ungern ziehen, hat es doch in Sylva seine »Csárdásfürstin« – und eine höchst sinnliche Ablenkung von der allgegenwärtigen Weltuntergangsstimmung – gefunden. Auch Sylva fällt der Abschied schwer. Sie ist in den Fürstensohn Edwin von und zu Lippert-Weylersheim verliebt, der sie ebenfalls leidenschaftlich begehrt. Aufgrund des Standesunterschieds räumt Sylva der Beziehung allerdings keine großen Chancen ein und will sich auf ihre Karriere konzentrieren. Um Sylva von der Ernsthaftigkeit seiner Absichten zu überzeugen und sie zum Bleiben zu bewegen, verpflichtet sich Edwin notariell, sie binnen acht Wochen zu heiraten. Spontan wird eine Bühnenhochzeit improvisiert. Die Champagnerlaune ist jedoch rasch verflogen, als Sylva erfährt, dass Edwin bereits seiner Cousine, Komtesse Stasi, versprochen ist: Edwins standesbewusster Vater hat ohne Zustimmung seines Sohnes eine Verlobungsanzeige in Umlauf gebracht, um vom fernen Wien aus dessen Liebschaft mit der Varietékünstlerin zu beenden. Außerdem hat er erwirkt, dass Edwin zu einer militärischen Übung einberufen wird. Sylva bricht desillusioniert mit ihrem Freund und Förderer Graf Boni nach Übersee auf – und jeglichen Kontakt zu Edwin ab. II. Akt Im Palais des Fürsten Lippert-Weylersheim in Wien, acht Wochen später Der Fürst hat ein Fest anberaumt, auf dem er die standesgemäße Verlobung seines Sohnes mit Komtesse Stasi feierlich bekannt geben will. Edwin erklärt sich zwar inzwischen bereit, seine Jugendliebe zu ehelichen, versucht aber die Bekanntgabe hinauszuzögern. Stasi spürt, dass er die Hoffnung auf Sylvas Rückkehr noch nicht aufgegeben hat. Tatsächlich steht Sylva plötzlich 3 vor ihm: An der Seite Graf Bonis, als dessen frischgebackene Gattin sie sich ausgibt, hat sie sich Zutritt zu dem Fest verschafft, um Edwins Gefühle zu prüfen. Edwin fällt auf das Spiel herein, kocht vor Eifersucht und drängt Graf Boni zur Scheidung. Vor dem Hintergrund, dass Edwin Sylva nun für eine Gräfin hält, ist er plötzlich bereit, sich vor der Familie zu ihr zu bekennen. Boni steht Edwins Heiratsplänen nicht im Wege: Er hat sich ohnehin Hals über Kopf in Stasi verliebt, die seine Gefühle erwidert. Sylva allerdings sieht ihre schlimmste Befürchtung bestätigt: Wütend über Edwins Standesdünkel zerreißt sie vor der versammelten Gesellschaft den Heiratskontrakt und steht zu ihrer wahren Identität als berühmt-berüchtigte Chansonette. Zusammen mit Graf Boni verlässt sie das Fest. III. Akt In einem Wiener Hotel Boni und der alte Kavalier Feri von Kerekes versuchen Sylva über ihre Enttäuschung hinwegzutrösten, indem sie sie an ihre Berufung zur Varietékünstlerin erinnern. Da trifft überraschend der Fürst im Hotel ein. Boni nutzt die Gelegenheit und bittet ihn um die Hand Stasis. Derweil arbeitet die Fürstin an einer Versöhnung Edwins mit Sylva, für die sie aus einem bisher geheimen Grund Sympathien hegt: Die Fürstin selbst war ursprünglich eine gefeierte Chansonette, ehe sie durch Heirat einen Adelstitel erwarb. Der Fürst lernte sie als Witwe eines Grafen kennen und weiß bislang nichts von ihrer Bühnenvergangenheit. Als sie ihn hierüber aufklärt, ist er zunächst entsetzt, lässt sich jedoch in Anbetracht der glücklichen Ehe von ihr dazu bewegen, die Beziehung Edwins mit Sylva zu unterstützen. Eilig wird zum Telefon gegriffen, um die Liebenden wieder zusammenzuführen. Sylva und Edwin gestehen, ohne einander nicht leben zu wollen. Am Ende ist eine Doppelhochzeit in Sicht. 4 Große Freuden, starke Leidenschaften, grelle Kontrasteffekte Die Csárdásfürstin und der Untergang der k.u.k. Monarchie Endzeitstimmungen lösen extreme Reaktionen aus: In ihrer Überforderung neigen die meisten Menschen dazu, den Kopf zu verlieren und dem puren Hedonismus zu verfallen. So wie die nächtlichen Besucher des »Orpheum«, die feiern, als gäbe es kein Morgen. Die Kavaliere betäuben ihre Ängste, anstatt politisch Stellung zu beziehen, wohl wissend, dass sie bald Frack gegen Uniform eintauschen müssen. Knallende Korken und fliegende Röcke, die im Rhythmus des Csárdás schöne Mädchenbeine freilegen, versprechen Ablenkung vom Einberufungsbefehl. Und wie verführerisch ist doch die Vorstellung, »in der trauten Atmosphäre, wo man tanzt und singt und lacht« für immer zu versinken! Andere dagegen wachsen in der Not über sich hinaus, werden vom Chaos inspiriert, erschaffen aus den Elementen des Zerfalls etwas Neues und steigen auf wie Phönix aus der Asche. So wie die kreativen Köpfe der Moderne – unter ihnen der Komponist Emmerich Kálmán. Und so wie seine berühmteste Figur: Sylva Varescu, die Anführerin der »Mädis vom Chantant«, die genau weiß, mit wem sie wie weit gehen darf und muss, um Karriere zu machen. Talent und Stolz adeln sie zur »Csárdásfürstin«, die mehr Ehre in ihrem schönen Leib hat als die gesamte Familie von und zu Lippert-Weylersheim, in welche sie schließlich einheiratet. Die vor 99 Jahren uraufgeführte Csárdásfürstin gilt unumstritten als das Meisterwerk Emmerich Kálmáns, der von sich sagte: »Meine musikalische Natur ist sanguinisch, ich brauche große Freuden, starke Leidenschaften, grelle Kontrasteffekte.« Durch sie katapultierte sich der Ungar nach ganz oben, der laut eigenen Angaben nach Wien kam, um »dasselbe zu tun wie Franz Lehár«, und avancierte zum Mitbegründer einer neuen Operettenära. Gegenüber der klassischen, vom Wiener Walzer 5 geprägten Operette lässt die moderne Operette es mit einem Feuerwerk an musikalischen Einfällen und reichlich politischem Zunder ordentlich krachen. Ihre formale Vielfalt spiegelt effektvoll die gesellschaftlichen Umbrüche und die Verwirrung der Gefühle rund um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs wider. Im Wechsel zwischen Csárdás, Marsch und Walzer zeichnet Die Csárdásfürstin das Porträt einer ins Wanken geratenen Oberschicht, die ihren eigenen Moralansprüchen hinterherhinkt und im Rausch des Amüsierbetriebs Geld, Macht und Ehre verjubelt. Es ist die Stunde Null von Aufsteigerinnen wie Sylva Varescu, die leidenschaftlich um ihr Glück kämpft, anstatt (wie ihre adlige Konkurrentin Anastasia) in reaktionären Posen zu erstarren und auf ein erlösendes »großes Wunder« zu hoffen. Und siehe da: Wer den Csárdás beherrscht, bringt beste Voraussetzungen mit, um sich auch auf gesellschaftlichem Parkett zu behaupten. Denn hier wie dort sind Charakter, Improvisationstalent, Ausdauer und ein gutes Gespür dafür gefragt, wann ein Partnerwechsel und wann ein Soloauftritt die stärkste Wirkung erzielt. In dem mitreißenden Dreiakter, der lange vor Kriegsende vom Niedergang der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie kündet, kommt die politische Brisanz gewitzt verpackt in Melodien zum Mitsingen daher. Nahezu jede Nummer der in über zwanzig Sprachen übersetzten Operette wurde zum Schlager. Die Palette reicht von Graf Bonis süffigem »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht« bis hin zu anspruchsvollen Solonummern wie Sylvas zwischen melancholischem Pathos und feurigen Ausbrüchen vibrierendem »Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland«, das den Abschiedsschmerz einer ganzen Epoche einfängt. Anlässlich der Uraufführung urteilte die Wiener Abendpost über Kálmán: »Seine Musik lächelt unter Tränen, behält selbst im stärksten Übermute den Einschlag eines wehmütigen Moll.« Das Textbuch von Leo Stein, der seit seinem Erfolg mit der Lustigen Witwe einer der meistgefragten Wiener Librettisten war, und dessen Kompagnon, dem ungarischen Burgtheatermimen Béla Jenbach, spart nicht mit verbalen Entgleisungen (als Beispiel genüge der Mopsi-Hopsi-Reim aus dem Quartett im 2. Akt). Das Derbe der Sprache trug wohl seinen Teil zur durchschlagenden 6 Wirkung bei, passte es doch zu den triebhaften Übersprungshandlungen der Bühnenfiguren, die panisch nach ihrem endgültigen Partner für den Tanz in die Apokalypse suchen. Das Publikum lechzte nach mehr Authentizität, sogar beim Operettenbesuch. Vom Theater erwartete man wieder die »Bretter, die die Welt bedeuten« – und dazu gehörte in einem Zeitstück das pralle Leben in den Nachtlokalen. Die sogenannte »demimonde« erfuhr hierbei eine interessante Aufwertung: Sylva Vares­cu, die Fürstin im »Reich der Schminke«, beweist mehr Realitätssinn als ihr adliger Verlobter (»Hüte dich, dein Herz zu hängen an die Chansonetten!«) und führt ihn zur Erkenntnis seiner wahren Identität. Denn schließlich stellt sich heraus, dass der feine Herr selbst von einer Chansonette abstammt, womit jedweder Standesdünkel zur Lachnummer verkommt. Indem Sylva echte Gefühle zeigt und die Oberflächlichkeit der Aristokratie entlarvt, fliegen ihr die Sympathien des Publikums zu. Jeder starke Auftritt der »Csárdásfürstin« unterstreicht, dass die klangvollen Namen des Geburtsadels nur noch Schall und Rauch sind. Auch auf der großen Bühne des Welttheaters übernimmt das Bürgertum zunehmend Hauptrolle und Regie. Kálmán komponierte den ersten Akt der Csárdásfürstin noch vor Kriegsausbruch in Marienbad, wo ihm (nomen est omen) die Villa Luginsland zur Verfügung gestellt wurde: »Die Räume, die ich damals bewohnte, waren eben dieselben, in welchen Kaiser Franz Joseph den historischen Besuch König Eduards VII. empfangen hatte, und als ich dort in bester Laune die heiteren Melodien schrieb, ahnte ich nicht, dass sich daselbst das Vorspiel, welches den Keim des zukünftigen Weltbrandes schon in sich trug, ereignet hatte.« Der erste Akt war gerade abgeschlossen, als am 28. Juni 1914 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo ermordet wurde. Die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« nahm ihren Lauf. Kálmán und seinen Librettisten dämmerte die epochale Bedeutung ihres Werks, das daraufhin (so Kálmáns Biograf Rudolf Österreicher) »mit eiserner Energie« vollendet wurde. Bei der Uraufführung sprang der Funke sofort über. Erst nach 533 Ensuitevorstellungen beruhigte sich langsam die Euphorie 7 des Wiener Publikums. Wie im Sturm eroberte Die Csárdásfürstin auch die ausländischen Bühnen – bis hin zum Broadway. Nur leider verlor sie dabei an Charakter. Da die USA sich mittlerweile im Krieg gegen Österreich-Ungarn befanden, verblasste die explosive Sylva in der amerikanischen Fassung zum harmlosen Riviera Girl. Einerseits bildete der Erste Weltkrieg also den wirkungsvollen Hintergrund, vor dem Die Csárdásfürstin sich als sogenannter »Bombenerfolg« behaupten konnte, andererseits bedingte er ihre Verstümmelung. Wo die Theaterbetreiber nur das schnelle Geschäft mit seichter Unterhaltung im Sinne hatten, wurde alles politisch Prekäre aus dem Textbuch gelöscht, um schlicht von der Anziehungskraft der »zauberhaften Eleganz«, der »originellen Melodik, geschmeidigen Orchestrierung und abwechslungsreichen und stimmungsvollen Modulation« (so die New York Times anlässlich der amerikanischen Erstaufführung) der Kálmán’schen Musik zu profitieren. »Und vom wunderschönen Abenteuer bleibt ein Häufchen Asche nur«, ließe sich mit Sylva resümieren. Agnes Eggers 8 Im Schatten des Weltuntergangs Zur Entstehung der Csárdásfürstin Ursprünglich hieß das Meisterwerk einmal Es lebe die Liebe. So jedenfalls lautete der Titel des Originallibrettos, das Leo Stein und sein Kompagnon Béla Jenbach dem begeisterten Komponisten vorlegten. Mit seinen beiden Librettisten begab er sich sofort nach Marienbad und komponierte dort den kompletten ersten Akt. Sylva Varescu hatte den Komponisten in einen wahren Schaffensrausch versetzt, den er wie gewohnt in Purkersdorf fortsetzte, derweil seine Librettisten den zweiten Akt fertigstellten. War der erste Akt noch vor Kriegsausbruch fertiggestellt worden, entstand der zweite erst im Sommer 1915. Auf das Libretto selbst hatte dies keinen Einfluss, wohl aber auf die Gesangstexte, wie aus dem Manuskript von Es lebe die Liebe zu ersehen ist. Dass es sich im Nachlass von Béla Jenbach erhalten hat, ist ein Glücksfall. So war die Heldin laut Manuskript und passend zum Namen eigentlich Rumänin, absolvierte ihre erste Nummer demnach »im rumänischen Nationalkostüm«, derweil ihr Landsmann Bonifazius Graf Cancianu, genannt Boni, »in einem ungarisch-rumänischen Dialekt« sprach. Vom »Siebenbürger Mädel« war also in der ursprünglichen Eröffnungsnummer keine Rede, geschweige denn, dass die Musiknummern im Manuskript überhaupt Text hatten. Da im zweiten Akt jegliche Liedtexte fehlen, ist überhaupt davon auszugehen, dass sie erst nachträglich der Musik unterlegt wurden, wie es auch sonst Kálmáns Arbeitsstil entsprach. Allein die passende Platzierung der Musiknummern war also notiert, vollständig ausgearbeitet waren hingegen die Dialoge und beide großen Finali. Nur im ersten Akt von Es lebe die Liebe haben Stein und Jenbach drei Liedtexte vorgegeben, von denen allerdings nur zwei in der Csárdásfürstin verwendet wurden: die erste Strophe des nachtlebenslustigen Marschlieds von den »Mädis vom Chantant« sowie den späteren Walzerrefrain »Mädchen gibt es wunderfeine«, im Manuskript ursprünglich als Edwins Auftrittslied vorgesehen, das dann gestrichen wurde und seitdem von allen Darstellern dieser Rolle schmerzlich vermisst wird. 9 Bonis Schlager »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht« scheint dagegen erst später entstanden zu sein. Im Manuskript von Es lebe die Liebe war dafür jedenfalls noch kein Platz vorgesehen, wie für alle anderen musikalischen Nummern. Aus einem Brief Leo Steins an Béla Jenbach geht hervor, dass die Autoren noch Ende August 1915 unschlüssig waren, an welcher Stelle sie »Ganz ohne Weiber« unterbringen sollten. Stein, der den Schlager witterte, plädierte für den zweiten Akt. Er vertrat die aus langer Librettistenroutine gewonnene Ansicht, »dass der musikalische große Erfolg der Operette von dem ersten Drittel des II. Aktes abhängt«. Doch Jenbach, der damals mit Kálmán an den Gesangstexten arbeitete, plädierte für den ersten Akt – aus dramaturgischen Gründen, die auch den Komponisten überzeugt haben müssen. Und so konnte Stein nur noch zu bedenken geben: »Wenn also die neue Nummer in den I. Akt kommt, muss die Scene geändert werden, das wäre schließlich auch zu machen, aber wir kriegen bis auf das Duett N° 3 lauter gleichartige, zumindest scenisch gleichartige Nummern: N° 1. Sylva mit Ensemble, N° 2. Boni und Feri mit Ensemble, N° 4. Boni mit Ensemble, N° 5. Sylva mit Ensemble, N° 6. Finale. Das sieht doch ein bisschen nach einer Gesangsverein-Operette aus.« Trotz dieser Vorbehalte stimmte freilich die endgültige Handlungsführung der Csárdásfürstin mit der des Manuskripts von Es lebe die Liebe verblüffend überein. Wie bei allen erfolgreichen Operetten verriet schon der erste Akt den großen Wurf, diente er doch als Köder, zum einen für das Publikum, zum andern für die Komponisten. Daher verwandten die Librettisten auf ihn die größte Mühe, die sie nach geglückter Komponistenköderung beim zweiten Akt meist nicht mehr aufbrachten, vom dritten ganz zu schweigen, der oft erst kurz vor der Premiere fertig wurde. Bei Es lebe die Liebe ließ allerdings auch der zweite Akt keine Wünsche offen. Auch er entsprach bis auf das offenbar nicht vorgesehene berauschende Walzerduett »Tanzen möcht’ ich« der späteren Csárdásfürstin. Zum Ausarbeiten der Musiknummern des zweiten Akts folgte Emmerich Kálmán 1915 erstmals dem Operettenbetrieb in dessen offizielle Sommerresidenz nach Bad Ischl. In Ischl bezog der Komponist ein geradezu historisches Quartier: die Rosenvilla, auch »Meyerbeerstöckl« genannt – hatte Giacomo Meyerbeer laut Emmerich Kálmán hier doch sogar seine Oper Der Prophet 10 geschrieben. Damit nicht genug, hatte das Häuschen bereits Johannes Brahms und Franz Lehár beherbergt. »Drei wundervolle Sommer verbrachte ich da: In jedes Zimmer hatte ich ein Klavier gestellt und an Regentagen konnte ich fleißig arbeiten.« Da das Salzkammergut für seinen Schnürlregen berühmt ist, dürfte dies öfters der Fall gewesen sein. Der Csárdásfürstin fehlte noch ein dritter Akt, der schließlich einer der besten seiner Art wurde. Nicht zuletzt, weil das Telefon vielleicht zum ersten Mal dramaturgisch sinnvoll zum Einsatz kam. Während Leo Stein langsam nervös wurde, war der dritte Akt für Kálmán kein Problem, stammte doch die einzige neue Nummer darin aus A Kis Király, der ungarischen Fassung des Kleinen Königs. Die Rede ist von »Jaj Mamám, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt!«, jenem furiosen »Feuercsárdás«, der zu Kálmáns Markenzeichen wurde, wie die Zigeunerkapelle, die ihn anstimmt. Béla Jenbach traf den Ton, den Kálmáns Musik vorgab, mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass man meinen könnte, es wären seine Stimmungen gewesen, die Kálmán in Musik setzte. Melancholie bestimmt die Atmosphäre der ganzen Operette, mag es noch so ausgelassen zugehen. Dass der Text dabei der Musik nichts schuldig blieb, ist einer der vielen Glücksfälle, welche Die Csárdásfürstin zum Meisterwerk machen. Dreht sich schon die Handlung um Abschiede, so ist die ganze Operette ein Werk des Abschieds. »Jedem schlägt einmal sein Stündchen.« Nur vor diesem Hintergrund kann es überhaupt zu einem Happy End kommen. Was aber voll überschäumender Walzerseligkeit »tausend kleine Engel singen«, wird in Sylvas und Edwins mitreißendem Tanzduett zur makabren Offenbarung: »Mag die ganze Welt versinken, / Hab ich dich!« Gewiss nicht zufällig tauchen solche Textstellen erst im zweiten und dritten Akt auf, jenem Teil der Csárdásfürstin also, der nach Kriegsausbruch komponiert wurde. Dies gilt freilich nur für die Gesangstexte, denn schon das Libretto hatte die zwielichtige Atmosphäre im Schatten des Weltuntergangs prophetisch eingefangen. Dass es damals noch Es lebe die Liebe hieß, macht den Kontrast umso deutlicher. Umgetauft wurde die Operette aus einem ganz banalen Grund. Ihre Vorgängerin im Johann-Strauß-Theater hieß Rund um die 11 Liebe und war von Oscar Straus. Da Rund um die Liebe mit 380 Vorstellungen über ein Jahr auf dem Spielplan stand, konnte das Theater unmöglich mit einem ähnlichen Titel die Wintersaison eröffnen. Wie es schließlich zur Csárdásfürstin kam, ist nicht überliefert. Die Csárdásfürstin wurde zum epochalen Bühnenwerk des Ersten Weltkrieges. Geschichte und Operette durchdringen sich hier so zwingend wie selten zuvor. Als wären die Figuren für einen kurzen Augenblick erstarrt, geblendet vom Zusammenbruch ihrer Welt, der bis heute in ihnen nachschwingt. Ungeachtet ihrer dramatischen und musikalischen Qualitäten hebt dieser authentische Moment des Schocks Kálmáns Operette über andere erfolgreiche Vertreter des Genres hinaus. Stefan Frey 12 Er war über Nacht der Kálmán geworden Zur Uraufführung der Csárdásfürstin Es war ein nasskalter Herbstabend, die Auffahrt vor dem JohannStrauß-Theater wollte kein Ende nehmen. Wagen auf Wagen rollte heran. Damen in pompösen Abendkleidern, über die sich kostbare Pelzmäntel schmiegten, quollen mit ihren befrackten Begleitern aus den eleganten Limousinen und begaben sich, um zu sehen und gesehen zu werden, in das festlich erleuchtete Theater. Aber schon im Foyer wurden ihre Gesichter lang und länger. Ein großes handgeschriebenes Plakat an der Billettkasse meldete ihnen, dass die Premiere »wegen plötzlich eingetretener Heiserkeit des Komikers Josef« abgesagt sei. Allgemeiner Unwille brach los. Dazu war man stundenlang beim Friseur unter der brennheißen Haube gesessen und hatte sich einen kunstvollen Haarturm aufbauen lassen! Dazu hatte man in einem teuren Salon das schönste Modell gekauft und sich mit dem Gatten oder Freund zerkracht? »Wegen plötzlich eingetretener Heiserkeit!« Eine offenkundige Ausrede! Wahrscheinlich war die neue Operette – trotz des angeblichen Erfolges bei der Generalprobe, von dem einige Eingeweihte geheimnisvoll berichteten – nicht gut geraten, und man wollte nur noch etwas Zeit gewinnen, um Striche zu machen und die ärgsten Fehler notdürftig auszubessern. Dabei war aber die Nachricht tatsächlich nicht erfunden. Josef König hatte sich während der Proben so überschrien, dass er auf ärztliches Geheiß sofort auf den Semmering fahren musste, um vielleicht durch Luftwechsel seine überlasteten Stimmbänder wieder in Ordnung zu bringen. Die Nerven Kálmáns waren zum Zerreißen gespannt. Knapp vor dem Ziel so ein Pech! Er hatte ja immer gesagt, der Dreizehnte wäre ein Unglück. Und mit großem Bauchreißen, wie der Theaterjargon das Lampenfieber nennt, ging er in seiner Wohnung auf und nieder und wartete nervös auf Mittwoch den Siebzehnten, an dem das Werk endgültig starten sollte. Er konnte ja nicht ahnen, dass die Verschiebung ein Glück war. Die Librettisten hatten nämlich die unerwartete Pause dazu 13 benützt, um im dritten Akt noch rasch eine lustige Szene einzufügen. Wieder fuhren in endlosen Kolonnen die Wagen vor, wieder huschten aus ihnen kokette Damen in rauschenden Kleidern und wieder schlich sich die Konkurrenz verstohlen auf die zweite Galerie, in der leisen Hoffnung, dass nach dem Gesetz der Serie auch heute irgendetwas passieren würde. Aber das Gesetz versagte! Nummer auf Nummer schlug mit einer Intensität ein, wie man sie seit Jahren nicht erlebt hatte. Das erste Finale entfesselte einen wahren Begeisterungssturm. Die Leute in den Logen sprangen auf und applaudierten mit einem Enthusiasmus, dass einer Dame beinahe die Handschuhe platzten. So war schon nach dem ersten Akt die Schlacht gewonnen. Und als dann noch im zweiten Akt ein wahres Feuerwerk an Melodien niederprasselte, da war der Siegeszug der Csárdásfürstin nicht mehr aufzuhalten. Mit ungeheurer Rasanz war Kálmán ins Ziel gefahren, er war direkt an die Seite Lehárs gerückt, ja, wenn man die Wahrheit sagen darf, er hatte ihn um viele Meter überholt. Er war über Nacht der Kálmán geworden und hat dieses Adelsprädikat seit jenem Abend nie mehr verloren. Rudolf Österreicher 14 Gediegene Walzer und rhythmische Eskalation Zum musikdramatischen Rang der Csárdásfürstin Das Entree in die feinsten Kreise hat Sylva sich ersungen und ertanzt, um dort zu verstummen und erstarren. Just diese Nummern aber sind es, die den hohen musikdramatischen Rang der Csárdásfürstin ausmachen. Sie sind es auch, die immer wieder dem restaurativen Gesamtverlauf mutwillig in die Parade fahren. Vor allem jene Csárdásweisen, die der Hauptfigur den Namen geben: das große Auftrittslied mit Ensemble und Chor »Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland« (Nr. 1); ferner das ebenfalls von Sylva dominierte Ensemble »O jag dem Glück nicht nach« (Nr. 5) und das Terzett im III. Akt »Nimm, Zigeuner, deine Geige« (Nr. 14). Diese drei musikalischen Ereignisse markieren, im Längsschnitt des szenischen Geschehens, Sylvas entscheidende Erlebnisstationen. Zuerst die frohlockende Künstlerin, das virtuos ausgewachsene Naturkind aus den rauen Bergen, das sich inzwischen die mondäne Großstadt erobert hat, jedenfalls all die schwärmenden Nachtlebemänner; danach die liebesbeflügelte Frau, die unter den zahllosen unverbindlichen Anbetern den einzig herzensrichtigen herbei gesungen zu haben glaubt; schließlich die tief Niedergeschlagene, neue Kräfte schöpfend in und dank dem »Feuercsárdás«, der sie von jeher entflammt hat. Ebenso deutlich markieren diese drei musikalischen Ereignisse – im Querschnitt des rhythmischen Ausdrucksspielraums –, was alles der Csárdás durch Sylva zu sagen hat: im jähen Wechsel von Langsam zu Schnell, von Moll zu Dur, vom Lauern zum Sprung, von mählich sich speichernder zu plötzlich sich entladender Energie. Mal prompt, mal zögernd sprechen die andern darauf an, um spätestens im Refrain ebenso lebhaft mitzureden. So lodert der Csárdás auf, den einzig Sylva zu entfachen vermag, als ein zwang- und klassenloses Wortfeuer der Gefühle, Gedanken und Körpergesten. Nur eben nicht überall. Sinnigerweise spart Kálmán die Csárdásrhythmen im II. Akt aus. Denn ihr angemessener Klangraum und Schauplatz ist öffentlich, das »Orpheum« und die Hotelhalle. 15 Nicht jedoch das hochherrschaftliche Palais, das zwar die »fürstliche« Vollstreckerin dieses Tanzes entmachten darf, aber nicht ihn selbst. Zu jenem Gehäuse einer innerdynastischen Fortpflanzung passt noch am ehesten der turtelnde Zwiegesang des elterlich verfügten Brautpaars Edwin und Stasi (Nr. 8). Die allzu putzige Polkastrophe, »tralala«, vom girrenden Pärchen schaukelt sich hinüber in den Valse-lento-Refrain »Machen wir’s den Schwalben nach, / baun wir uns ein Nest«. Loszwitschernd im längst gemachten Luxusnest derer von Lippert-Weylersheim, lügt das Lied sich und uns eine naive Naturidylle vor, silberrosig umglitzert von Harfe und Celesta. Indes, mit solchen biedersinnigen Tönen ist der musikalische Spielraum des II. Akts keineswegs ausgeschöpft. Das gestandene Palais, nachdem es mit einem gediegenen Chorwalzer und dem Schwalbenduettino angemessen umrissen worden ist, bleibt nicht länger bei sich. Eine Invasion und Subversion findet statt, die das taktvolle Moderato aufstört: durch Boni und Sylva, wenn sie als fingiertes Grafenehepaar ins Verlobungsfest einfallen samt ihrer musikalischen Mitgift aus dem zwielichtigen »Orpheum«. Grundsätzlich bleibt es zwar bei Walzerrhythmen, doch sie ändern unversehens ihren Ausdruck. Fremdartig wirken sie nun, fast unheimlich auf dem lüsterbestrahlten Prachtparkett. Die Abfolge der vier aufrührerischen Sing- und Tanzszenen zeugt von Kálmáns dramaturgischem Gespür. Er lässt eine rhythmische Eskalation entstehen, die den Lippert-Weylersheim’schen Lebensstil mehr und mehr durcheinander bringt. Zuallererst vertreibt das Duett Edwins mit Sylva (Nr. 9) rigoros die neckische Atmosphäre der kaum verklungenen Schwalbenturtelei. Als Gegenzauber, similia similibus: Lentowalzer gegen Lentowalzer, freilich harmonisch und rhythmisch konträr. Der erinnerungssüchtig drängende Refrain in Moll, »Weißt du es noch«, taucht hinab zur damals so glücklich unbedachten Liebe im »Orpheum«, und vollends zu deren allererstem Bekenntnis ebenda und ebenfalls im Walzertakt »Mädchen gibt es wunderfeine« (Nr. 3). Was hier nur schwelt, niedergehalten im Rubato der Erinnerung, weil keins der beiden so recht der unerloschenen Liebe des andern gewiss ist, das bricht hemmungslos aus im folgenden Quartett. »Liebchen, / mich reißt es, / Liebchen, / du weißt es, / glühend, sprühend zu dir«: Auftaktlos mit zweimal fallender Sekund, die 16 bei ansteigendem Tempo die Fallhöhe des Intervalls plötzlich zur Sext erhöht, schnellt dieser scharf synkopierte Walzer los. Er kennt keine Erinnerung, keine Vergangenheit. Schiere Gegenwart vollführt er und löst er aus. Dabei entfesselt er komisch eine ernsthafte Situation zwischen den beiden Paaren, die ihn singend tanzen. Edwin und Stasi, Boni und Sylva nämlich nutzen die wirblige Schwungkraft, um sich in närrisch überdrehten Liebesschwüren zu offenbaren, jeweils über den nahen falschen Partner ins Ohr und ins Herz und ins tanzende Gebein. Schneller und schneller, bis sie alle vier, unisono in vergnügtem Einvernehmen, den ausgelassenen Refrain ereilen, der das Tempo nochmals beschleunigt, indem er wie ein Schwungrad die Dynamik an- und abschwellen lässt: »Hurrah! Hurrah! Man lebt ja nur einmal, / und einmal ist keinmal, / nur einmal lebt man ja!« Steigern lässt sich diese Walzerexplosion vorerst nicht, aber stauen. So kann sie neue Kräfte sammeln. Kálmán ermöglicht es, indem er jetzt die einzige zweivierteltaktige Nummer, als unverhofften rhythmischen Gegenstoß, zwischenschiebt in die schlüssige Folge der Walzerszenen. Das Duett Nr. 11, mit dem Boni der vergnügten Stasi nun umweglos seine Neigung verdeutlicht, unterwühlt auch weiterhin die guten musikalischen Sitten es fürstlichen Palais. Bonis frivoler Marschduktus mit leicht lasziven Ritardandi, der die Mädis vom Chantant korporativ auf- und zur Strecke gebracht hat, wirkt auch bei der Soloadressatin: »Das ist die Liebe, die dumme Liebe, / die macht das Männchen wie den Auerhahn so blind.« Stasi stimmt eifrig ein. Wenn denn schon unter metaphorischen Vögeln, so lebt sichs mit dem selbstironischen Auerhahn sicher lustiger als in einem sentimental überanstrengten Schwalbennest. Inzwischen hat auch die andre, die minder leichtfertige Hälfte jenes explodierenden Quartetts, Sylva und Edwin, sich ausgesprochen. So sehr, dass, was unausgesprochen blieb, nur noch singend auszutanzen ist. Das geschieht im frohlockenden Nonplusultra aller Walzerduette, die Kálmán je auf die Bühne musiziert hat: »Tanzen möcht’ ich, / jauchzen möcht’ ich / in die Welt es schrein« (Nr. 12). Es ist die klingende Quintessenz jener Dreivierteltaktekstasen, die so oft in seinen Operetten der Handlung noch einen vorletzten Schwung geben. Gleichmäßig verteilt sich der Dreivierteltakt auf eine 17 halbe und eine viertel Note bis zur Kulmination der Gesangsphrase, wo dann pointiert je eine Dreiviertelnote den ganzen Takt vereinnahmt. Sylvas und Edwins Duett löst sich entschieden ab vom rasend beschleunigten Walzerquartett und lässt es hinter sich zurück. Vermindertes Tempo steigert noch die Intensität durch nachdrücklicher eingeschärften Rhythmus. Dort im Quartett löste die immer geschwindere Zentrifugalkraft die Zungen und Glieder. Dabei machte sie die Tanzenden, ihnen zuliebe, zu Objekten der wirbelnden Bewegung, wenn sie närrische Liebesbekenntnisse als Wortbrocken herausschleuderten in die schwindlige Runde. Hier nun, wenn zum letzten und schönsten Mal der Dreivierteltakt sich durchsetzt, sind Sylva und Edwin in einer souveränen Lage. Sie begreifen sich jetzt als Subjekte des Walzers. Sie tanzen ihn, nicht er sie. Zentripetal umkreisen sie das Zentrum, die schöne Utopie ihrer unerschütterlichen Liebe. Daran glauben sie im Augenblick singend und tanzend so gewiss, dass die späteren Augenblicke von Wankelmütigkeit und schalem Zugeständnis beinah unglaubwürdig erscheinen könnten. Ja, womöglich auch noch die leisetreterische Abdankung einer Csárdásfürstin aus Liebe: zur feudalen Konvenienz. Volker Klotz 18 DIE GESCHICHTE, DAS GESCHICHTE Die Ober-, die Unter-, die Zwischenschicht, die haben sich, wie man berichtet, total ineinander verschichtet. Die Unterschicht schichtet sich aufwärts von unten quer über die Oberschicht. Die liegt dann drunten. Doch ist es so einfach mitnichten mit diesen verschiedenen Schichten. Die obere Schichtung der unteren Schicht und die untere Schichtung der oberen Schicht, die schichten sich zwischen die Zwischenschicht – die obersten haben sich weiter nach oben, die untersten tiefer nach unten verschoben. Um die Sache noch mehr zu verwischen, liegt die Zwischenschicht nicht mehr dazwischen. Die Ober-, die Unter-, die Zwischenschicht, die haben, so wie man berichtet, den Streit bis zur Zeit nicht geschlichtet. Prost Mahlzeit – es wird Tag und Nacht weitergeschichtet! Robert Gilbert 19 Kálmán komponierte zu Beginn seiner Laufbahn zunächst ernste Musik und war damit immerhin so erfolg- reich, dass er 1907 den Franz-Joseph-Preis der Stadt Budapest gewann. Aber schon damals wandte er sich auch der Komposition von Operetten zu und konnte bereits im folgenden Jahr (1908) mit seinem Erstling Ein Herbstmanöver einen beachtlichen Erfolg erringen. Von nun an lebte Kálmán vor allem in Wien, wo er seine Hauptwerke Die Csárdásfürstin, Gräfin Mariza und Die Zirkusprinzessin herausbrachte. Wegen seiner jüdischen Abstammung verließ er 1938 Wien und ging zunächst nach Paris und von dort 1940 in die Vereinigten Staaten, wo er sich als Dirigent und Komponist amerikanisch gefärbter Unterhaltungsmusik bewährte und ein Ehrendoktorat des College of Music in New York erwerben konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Emmerich Kálmán nach Europa zurück und ließ sich 1945 in Paris nieder, wo er 1953 starb. Sein letztes, von seinem Sohn Charles E. Kálmán vollendetes Bühnenwerk Arizona Lady wurde ein Jahr nach seinem Tode in Bern uraufgeführt. Kálmán war ein introvertierter, stiller Charakter, der sich am ehesten in den schwermütigen, jedoch nie ins Sentimentale abgleitenden Melodien seiner wichtigsten Werke widerspiegelt. Seine Bedeutung in der Geschichte der Operette ist eminent: Zusammen mit Lehár war er es, der nach den unerreichbar scheinenden Meisterwerken der Strauß-Dynastie der Kunstform Operette ein neues Gewand zu verleihen wusste, das der veränderten Zeit angepasst war und dennoch der Operette alles beließ, was ihren Reiz ausmacht: eine gelungene Mischung aus Melodie, Rhythmus, Tanz und Gesang, verbunden mit Humor und Bühnendramatik sowie einem Gespür für theaterwirksame Effekte. Seine musiktheoretische Ausbildung [u. a. in der Kompositionsklasse von Hans Koessler, bei dem gleichzeitig Béla Bartók, Zoltán Kodály und Ernst von Dohnányi studierten; Anm. der Red.] ermöglichte ihm eine farbige Instrumentation seiner Partituren, und sein musikalischer Geschmack ließ ihn ungarisches Volksmusikgut in vortrefflicher Weise in seine Melodie einflechten. Doch was wäre dies alles ohne das eine Talent, das den echten Erfolgskomponisten besonders in diesem Genre ausmacht: Kálmán verstand es in besonderem Maße, echte Schlager zu 20 erfinden, die das Publikum bald auswendig konnte und die bis heute auf der Straße gesungen werden. So ist Emmerich Kálmán zusammen mit Franz Lehár, dem er in vielen Fällen die besseren Libretti voraushat, zum Begründer der sogenannten »silbernen« Wiener Operettenära in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen geworden. Dieter Zöchling Die Legende vom Melancholiker, der die lebenslustigste Musik schrieb, gehört untrennbar zu Kálmán wie die vom »grimmigen Genie«, das nur auf Bestellung komponierte, oder des sparsamen Mannes, der an der Börse ein Vermögen machte. Emmerich Kálmán war ein Mann der Widersprüche. Die Zerrissenheit der Epoche spiegelt sich nicht nur in Kálmáns Musik, sondern auch in seiner Biografie. Die Erfahrung von Heimatlosigkeit und Verlust zieht sich durch sein ganzes Leben. Schon als Kind musste der spätere Emigrant in die Fremde. Und wie schon sein Vater verlor auch er sein Vermögen. Dass er mit solchen Erfahrungen ausgerechnet bei der Operette landete, ist nur scheinbar paradox. Das vielgeschmähte Genre war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eine vitale Kunst voller Witz, voller Schwung, voller Glut – und voller Widersprüche. Kálmán, der Puccini der Operette? Dieses Etikett, aufgrund der persönlichen Freundschaft bisher Franz Lehár vorbehalten, passt weit besser zu Emmerich Kálmán. War er doch wie Puccini eher düsterer Natur, wusste wie dieser wohl um die Grenzen seiner Begabung, leistete aber innerhalb dieser Grenzen umso mehr. Beide Komponisten blieben ihrem Stil treu, bis hin zur Manier, und doch ist ihr Ton selbst in schwächeren Werken unverwechselbar. Vor allem aber waren beide mit Leib und Seele Musikdramatiker, besser: Theater-Komponisten. So jedenfalls bezeichnete sich Kálmán selbst. Seinen Operetten ist es anzumerken. Nicht nur wegen des gekonnten Aufbaus und der packenden Finali, sondern weil er wie kaum ein Branchenkollege auf die theatralischen Qualitäten seiner Libretti achtete. Stefan Frey 21 So unspektakulär Kálmáns Privatleben lange war, so spektakulär wurde es, als er 1928 die fünfundzwanzig Jahre jüngere Russin Vera kennenlernte. Sie verwandelte sein Leben tatsächlich in eine Operette. Als Frau Kálmán spielte die attraktive, völlig mittellose frühere Kleindarstellerin ihre erste Hauptrolle. Ihre wahre Identität verschleierte sie dabei so geschickt, dass sie bis heute als uneheliche Tochter eines russischen Großfürsten gilt. Dies stimmte freilich ebenso wenig wie vieles, was sie in ihren insgesamt drei Memoirenbänden von sich gab. Stefan Frey Die Presse, oder zumindest eine gewisse Presse, wurde mit Nachrichten über mich gefüttert. Ich war also plötzlich eine Großfürstin und hieß Natascha. In Berlin wollte man wissen, dass ich demnächst zur Bühne gehen würde, in New York, dass ich dort gastierte. Ging mein guter Stern endlich auf? Es wäre wohl zuviel des Glücks gewesen. Wir gingen täglich ins Café Sacher. Es war das Artisten-Café von Wien, wo neben sehr zweideutigem Publikum auch Prominenz verkehrte. Kálmán, Lehár und Oscar Straus kamen fast täglich, und wir sahen sie mit bekannten Librettisten an ihrem Stammtisch sitzen. Das Warten auf eine Chance war grenzenlos ermüdend. Wir nippten hungrig an unserer Tasse Kaffee, die wir in der letzten Zeit bei dem unfreundlichen Kellner immer anschreiben lassen mussten. Wir versicherten ihm, alles zu bezahlen, sogar mit einem Aufgeld, sobald wir etwas verdienen würden. Ich hatte viel zu dem Stammtisch mit den Berühmtheiten hinübergesehen. Man nahm keine Notiz von uns. Nur einer schaute auch mich immer wieder an – Kálmán! Ich wusste nichts von ihm, nur, dass er der viel gespielte Komponist verschiedener Operetten war und dass ich als Kind im Metropoltheater einige Worte mit ihm sprechen durfte. Doch wenn er mich anschaute, hatte ich immer das Gefühl – wir kennen uns ja schon! Ich fühlte, hier ist ein Mensch, ein Freund! Er strahlte so viel Güte und Herzenswärme aus 22 – unsere Blicke zogen sich wie magnetisch an, und wir mochten uns, obwohl wir kein einziges Wort miteinander gewechselt hatten. Das ging viele Monate so, bis ich eines Tages in der Garderobe meinen Mantel holen wollte. Da stand Kálmán neben mir. Die Garderobenfrau fragte ergeben: »Meister, wünschen Sie Ihren Paletot?« Kálmán blickte mich an und sagte: »Bedienen Sie nur erst die junge Dame, die war ja vor mir hier!« »Na, die hat’s nicht eilig, die kann warten«, sagte die Frau. Ich war beschämt. Wie wurde man behandelt, wenn man ein Nichts war wie ich. Da wandte sich Kálmán mir zu, blickte mich mit seinen großen, blauen Augen freundlich an und fragte mich: »Was kann ich für Sie tun?« Vera Kálmán Die Wiener Aristokratie war unerreicht exklusiv und hochmütig; es gab in Europa keine engherzigere und beschränktere Gesellschaft als in Wien. Tonangebend war allein der Hof, der seine Vorschriften einer archaischen spanischen Etikette entnahm. Die übertriebene Betonung der Ahnenreihe in der Wiener Aristokratie wirkte mehr als lächerlich, denn immer wieder gab es Skandale wegen »unmöglicher« Heiraten. Trotz der im Allgemeinen starren Vorschriften der Wiener Gesellschaft gab es eine anerkannte Ausnahme: Sie betraf die unverheirateten Damen der Aristokratie. Ob Prinzessin oder Herzogin, sie liefen alle unter dem Titel »Komtessen«, und die Komtessen führten in Wien ein erheblich freieres und amüsanteres Leben, als es unverheirateten Mädchen anderswo beschieden war. Unter den Komtessen waren viele hübsche Mädchen; die Männer der österreichischen Aristokratie hingegen waren im Allgemeinen weder interessant noch gutaussehend. Viele Jahre der Inzucht hatten sie psychisch geschwächt und auch die Intelligenz nicht gerade gehoben. Alle hatten mehr oder weniger das gleiche Profil, die gleichen Angewohnheiten, sogar den gleichen Gang – sie gingen mit großen Schritten, den Kopf vorgeneigt und die Schultern leicht gesenkt, wie der Kaiser. Snobistische 23 Vorurteile schlossen sie von jeder intellektuellen Anregung aus, und außer ihren Vergnügungen hatten sie wenig Interessen. Ihre drei Passionen waren Jagd, Glücksspiel und Frauen. Es war fesch, beim Spiel und Rennen dabei zu sein, und noch fescher war es, eine Geliebte zu haben – möglichst zwei oder drei Geliebte. Junge Aristokraten holten sich ihre Freundinnen meist von der Bühne und vom Ballett. Die Spitzenstars hatten stets nur Liebhaber aus den ersten Kreisen; für sie gab es sogar eine eigene Art von gewerkschaftlichem Schutz. Das »Corps de ballet« der Hofoper war zum Beispiel in einer Liga organisiert, die man unter dem Namen »Tugendbund« kannte. Der »Tugendbund« regelte die Verbindung der Tänzerinnen mit ihren aristokratischen Freunden. Nahm sich ein Kavalier eine Geliebte, so setzte der »Tugendbund« einen Vertrag auf, der im Voraus die Entschädigung bestimmte, die der Mann ihr für geleistete Dienste zu zahlen hatte, wenn er sie später verließ oder sich anderweitig verheiratete. Virginia Cowles Budapest war das Dorado für Komiker, Clowns, Possenreißer und andere Varietékünstler. Nach der offiziellen Zusammenlegung der beiden Stadtgemeinden Buda und Pest im Jahr 1872 herrschte schon bald das Treiben einer Großstadt. Die Stadtmauern waren bereits davor abgerissen worden und die dicht besiedelten Vorstädte verschmolzen mit der engen Innenstadt. Eine Entwicklung, die sich in Wien erst einige Jahre später abspielte. Äußerlich wie ein zweites Wien der Ringstraßenzeit, wuchs Budapest bald zu einer eleganten, lebenslustigen Millionenstadt heran. Der Klerikalismus war viel schwächer, die Denkweise und das Verhalten der Bürger war ungezwungener als in Wien. Budapest wurde zum Anziehungspunkt für Künstler und Gaukler aus der ganzen Monarchie. Vor allem jüdische Komiker und Volkssänger drängte es aus den engen Schtetln in die alles verheißende Großstadt. Das Angebot an Unterhaltung wuchs und mit ihm die Anzahl der Unterhaltungslokale. Die Konzerthallen-, Cabaret- und Theaterszene blühte auf. Die 24 erfolgreichen Künstler, meist Komiker, eröffneten eigene Bühnen, mitunter große Konzerthallen, die man »Orpheum« nannte, in denen Musik, Tanz, Theaterstücke, groteske Szenen und Vorträge geboten wurden. Die Komiker sprachen neben Ungarisch und Deutsch vor allem einen jüdischen Jargon, der aus einem Sprachengemisch aus allen drei Komponenten bestand. Rund vierzig Prozent der Einwohner in Budapest waren deutschsprachig. Daher gab es auch ein deutsches Theater. Die bedeutendsten Unterhaltungsetablissements, in denen alle drei Sprachen gesprochen wurden, waren das Erste Ofener Orpheum, Prucc­ mayers Orpheum, Samossy’s hauptstädtisches Orpheum und das Etablissement Grand Chantant Imperial. In diesen Lokalen feierten Mitglieder der späteren »Budapester Orpheumgesellschaft in Wien« große Erfolge, bevor sie eine besondere Form des Jargontheaters nach Wien exportierten. Georg Wacks Dieses ganze Jammertal Ist für mich ein Nachtlokal. Überhaupt fahr’ ich in Himmel vorderhand Und verkaufe, wenn gefällig, mein Gewand. Jaj, Mamam, Bruderherz, ich kauf mir die Welt! Jaj, Mamam, was liegt mir am lumpigen Geld! Weißt du, wie lange noch der Globus sich dreht, Ob es morgen nicht schon zu spät? Die Csardasfürstin, 3. Akt 25 Die Ungarn Sie spielen sich selbst, aber überhöht, sie spielen, ohne es zu bemerken. Sie geben sich stolzer, melancholischer, feinfühliger und resignierter als sie sind, und dabei sind sie auch ohne Steigerung bereits stolz, melancholisch, feinfühlend und resigniert genug. Sie balancieren an der Grenze einer Traumwelt. Doch ist dieser Traum vielleicht unerlässlich für ein Volk, dessen zentrales Lebensgefühl es ist, allein zu sein zwischen Slawen und Germanen. Von denen, die das Glück hatten, ausgedehnte Latifundien oder auch nur einigermaßen ertragreiche Güter zu besitzen, dazu von einer privilegierten Menschengruppe höherer Staatsbeamter, Offiziere und verarmter, aber umso stolzerer Adliger, schließlich von all den Bürgern, die sich eines gewissen Wohlstandes erfreuten, war eine Lebensform erschaffen worden, die Stil hatte, Haltung, eine gewisse Größe, elegante Heiterkeit, zuweilen sogar Witz. György Sebestyén 26 Der Csárdás: ungarischer Nationaltanz im geraden Takt. Von den ungarischen Puszta-Schenken (ung. csárda = Gastwirt) soll sich der Tanz verbreitet haben, von dort leitet sich auch sein Name her. Die Volksmusiktraditionen zweier Völker haben den Csárdás geprägt: die ausgeprägt rhythmischen Tänze der Ungarn und die virtuose Instrumentalkunst (hauptsächlich Geigen- und Cymbalspieler) der Zigeuner mit ihrer ausdrucksvollen, leidenschaftlichen, reich verzierten und fast schmachtend anmutenden Melodik. Diese beiden Stilelemente stehen im Csárdás unvermittelt und stark kontrastierend nebeneinander: ein langsamer, melodiebetonter, pathetischer, stark figurierter Einleitungsteil (»Lassa« oder »Lassu« – ung. lassü) wird abgelöst von einem schnellen, markant rhythmischen, überschäumend temperamentvollen Teil (»Friska« oder »Friss« – ung. friss). Die Friska beginnt langsam, jedoch steigert sich das Tempo in der Art einer Stretta von Takt zu Takt bis an die Grenzen des Möglichen, wobei der Tanz folgt. Der Csárdás wird mit ruhig gehaltenem Oberkörper getanzt: Zu den Quellen des Csárdás muss neben den Volkstänzen »Csalogatász« (ein Nackttanz), »Magyar Kör« (ung. Quadrille) und »Hallgato Nota« sicher auch der sogenannte Heiduckentanz junger, vor allem ungarischer Bediensteter ungarischer oder polnischer Herrscher zur Renaissancezeit auf polnischem Territorium gerechnet werden. Die unruhige, durch Akzentverschiebung (Betonung auf dem schwachen Taktteil) stets vorwärtstreibende Rhythmik des Csárdás hat (in Verbindung mit dem charakteristischen slawischen Melos) Eingang in die Kunstmusik gefunden. Lassen sich schon bei J. Haydn (Hofkapellmeister im ung. Eszterhàza) derartige Assimilationen nachweisen, so haben Franz Liszt und Johannes Brahms ausgesprochene Csárdás geschrieben. Berühmt ist auch der Csárdás der Saffi aus Johann Strauß’ Operette Der Zigeunerbaron geworden. Zahlreiche Ballette (z. B. Schwanensee von Peter Tschaikowski und Coppelia von Léo Delibes) enthalten einen Csárdás. Der Csárdás, der erst um 1840 für gesellschaftsfähig erklärt wurde, ist als Volkstanz (mit zahlreichen Varianten) in Ungarn noch heute lebendig. Charakteristisch für die musikalische Interpretation sind die mit Streichinstrumenten, Klarinette und Zymbal besetzten Zigeunerkapellen. Horst Seeger 27 BIOGRAPHIEN Vida Mikneviciute Sylva Varescu Vida Mikneviciute gab mit ihrem Debüt an der Oper Frankfurt auch ihr Rollendebüt als Sylva Varescu. Die aus Litauen stammende Sopranistin gewann 2009 den Ersten Preis sowie den Publikumspreis beim Robert-Stolz-Gesangswettbewerb »Wiener Operette« in Hamburg. Seit 2011 zählt sie zum Ensemble des Staatstheaters Mainz, wo sie große Erfolge u. a. als Elektra (Idomeneo), Tatiana (Eugen Onegin), Natalie, Prinzessin von Oranien (Der Prinz von Homburg), als Lehárs Eva, als Fiordiligi (Così fan tutte), Violetta (La Traviata) und Margherita (Mefistofele) feierte. 2014/15 gastierte sie bereits u. a. als Pamina (Die Zauberflöte) an der Hamburgischen Staatsoper. Weitere Partien umfassen die Kaiserin in Die Frau ohne Schatten am Staatstheater Kassel und Marie / Marietta (Die tote Stadt) am Theater Freiburg. Für 2016 sind ihre Debüts an der Berliner Staatsoper und an der Oper Leipzig geplant. In der Kölner Philharmonie ist sie heute zum ersten Mal zu Gast. 28 Peter Sonn Edwin Ronald von und zu Lippert-Weylersheim Peter Sonn gab als Tamino 2010/11 sein Debüt in Frankfurt. Der Tenor gastierte 2014 bereits als Alfredo Germont (La Traviata) in Cardiff, als Tamino (Die Zauberflöte) an der Berliner Staatsoper, wo er auch als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser) auftrat. Er sang jüngst erneut am Teatro alla Scala in Mailand sowie bei den Salzburger Festspielen. Peter Sonn war Ensemblemitglied der Oper Zürich und ist nun freischaffend tätig. Peter Sonn hat sich auch ein Konzertrepertoire mit Werken wie Händels Messiah, Mozarts Requiem und Freimaurerkantate sowie Brittens Serenade für Tenor und Horn erarbeitet und ist zudem als Liedsänger vielfältig aktiv. Er arbeitet mit Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Michael Gielen, Philippe Jordan, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Christian Thielemann, Constantin Trinks und Franz Welser-Möst zusammen. Er ist auf der DVD von Die Meistersinger von Nürnberg der Salzburger Festspiele 2013 zu erleben. Bei uns ist er nun zum ersten Mal zu Gast. 29 Peter Edelmann Feri von Kerekes Der österreichische Bariton Peter Edelmann gab mit seinem ersten Auftritt an der Oper Frankfurt sein Rollendebüt als Feri von Kerekes. 2014 war er bereits als Herr von Faninal (Der Rosenkavalier) am Musiktheater am Volksgarten Linz und am Tiroler Landestheater Innsbruck sowie als Prinz Sergius Wladimir in Kálmáns Die Zirkusprinzessin in Baden bei Wien zu erleben. Sein Repertoire umfasst u. a. die Partien Baron Mirko Zeta (Franz Lehárs Die lustige Witwe), Gyges (Alexander Zemlinskys Der König Kandaules), Dr. Falke (Die Fledermaus), Orest (Elektra), Melot (Tristan und Isolde) und Wolfram (Tannhäuser). Zu den Orten seiner Gastengagements zählen die Wiener Volksoper und die Staatsoper, die Hamburgische Staatsoper, die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper Berlin sowie die Opernhäuser in Liège, Zürich, Stockholm, Tel Aviv und Tokio. Bei uns war er zuletzt im April 1997 zu Gast. 30 Peter Marsh Graf Boni Káncsiánu Peter Marsh gestaltet als Ensemblemitglied der Oper Frankfurt seit 1998 unterschiedlichste Partien und gab dort sein Rollendebüt als Graf Boni Káncsiánu. 2014/15 singt er nach der Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail) und erneut den Tanzmeister (Ariadne auf Naxos) und den Walter (Weinbergs Die Passagierin) und Valzacchi (Der Rosenkavalier). Der aus Amerika stammende Tenor verkörperte u. a. Caliban (The Tempest), Apollo (Daphne), Mime (Siegfried, CD- und DVD-Aufnahme) und Zemlinskys Zwerg. Er gastierte u. a. am Gran Teatre del Liceu Barcelona, an den Staatsopern in München, Berlin und Hamburg, an der Semperoper Dresden, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Theater Bremen, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, beim Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano, in Genf, Brüssel, Tiflis und Tokio sowie bei den Festspielen in Bregenz und Edinburgh. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Mai 2008 zu hören. 31 Kateryna Kasper Komtesse Stasi, Edwins Cousine Die ukrainische Sopranistin Kateryna Kasper wurde 2014/15 vom Opernstudio in das Ensemble der Oper Frankfurt aufgenommen und debütierte dort als Komtesse Stasi. Sie ist 2014/15 nach Auftritten als Belinda (Dido and Aeneas) an der Los Angeles Opera und einem Liederabend sowie den Partien Taumännchen (Hänsel und Gretel) und Najade (Ariadne auf Naxos) noch als Giacinta (L’Orontea), Zerlina (Don Giovanni) und Lucia (Uraufführung An unserem Fluss) zu erleben. Zu ihren jüngsten Frankfurter Auftritten zählen Anima (Das Spiel von Seele und Körper) und Die junge Frau (Uraufführung Der goldene Drache). Als Belinda war sie zuvor auch beim Gastspiel beim Edinburgh International Festival zu erleben. Zuletzt gewann sie 2014 den Ersten Preis beim »International Mirjam-Helin-Competition«. In der Kölner Philharmonie gibt sie nun ihr Debüt. 32 Franz Mayer Fürst Leopold Maria, Edwins Vater Franz Mayer, seit 1977 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, gestaltet in der Spielzeit 2014/15 die Partien Benoît (La Bohème), Der Einäugige (Die Frau ohne Schatten), Montano (Otello) und Ein Lakai (Ariadne auf Naxos). Die Partie des Fürsten Leopold Maria ist ein Rollendebüt. Es folgen Ein Notar (Der Rosenkavalier) und erneut Der Ratsälteste (Königskinder, auch auf CD). Er war an der Oper Frankfurt u. a. zu erleben als Mesner (Tosca), Mozarts Figaro und Papageno, Leporello / Masetto (Don Giovanni), Wagners Fritz und Angelo (Das Liebesverbot, auch auf CD) und Unto (Sallinens Kullervo). Dem aus Österreich stammenden Bassbariton wurde an der Oper Frankfurt 1993 der Titel des Kammersängers verliehen. Im März 1993 war er zuletzt bei uns zu hören. 33 Margit Neubauer Anhilte, Edwins Mutter Margit Neubauer kam 1977 an die Oper Frankfurt, die sie 1993 zur Kammersängerin ernannte. Hier war die Mezzo­ sopranistin u. a. in der Uraufführung von John Cages Europeras 1 & 2 sowie als La badessa (Suor Angelica), Háta (Die verkaufte Braut), Marthe (Gounods Faust), Russische Gouvernante (Death in Venice) und im Rahmen der LiteraturReihe Frankfurt liest ein Buch präsent. 2014/15 verkörpert sie nach ihrem Rollendebüt als Anhilte noch die Oberaufseherin (Die Passagierin). Gastspiele führten sie u. a. an die Deutsche Oper Berlin, die Hamburgische Staatsoper, das Opernhaus Zürich, nach Amsterdam, Jerusalem und Los Angeles sowie zu den Bayreuther und den Salzburger Festspielen. Bei uns ist sie nun zum ersten Mal zu Gast. 34 Chor der Oper Frankfurt Mit etwa zwanzig Neuproduktionen und Wiederaufnahmen meistert der Chor der Oper Frankfurt jede Saison ein vielfältiges Programm. Die größten Chorpartien der Opernliteratur können erfolgreich aus eigenen Kräften bzw. mit Hilfe des Extrachores bewältigt werden, seit der Chor 1997 im Zuge der Wiedereinführung des Repertoire-Systems aufgestockt wurde. Alle Chormitglieder können auf eine professionelle Ausbildung verweisen und treten an der Oper Frankfurt gelegentlich als Interpreten kleiner Solopartien hervor. In der Kölner Philharmonie ist der Chor der Oper Frankfurt zum ersten Mal zu Gast. 35 Tilman Michael Tilman Michael ist seit 2014/15 Chordirektor der Oper Frankfurt. Vorher hatte er die gleiche Position am Nationaltheater Mannheim inne, dessen Chor unter seiner Leitung die Auszeichnung »Opernchor des Jahres« (Opernwelt) erhielt. Zugleich wurde Tilman Michael in der Kategorie »Dirigent des Jahres« nominiert. Tilman Michael wurde zunächst als zweiter Chordirektor an die Hamburgische Staatsoper engagiert. Seit 2004 ist er als Assistent des Chordirektors bei den Bayreuther Festspielen tätig. Tilman Michael gastierte an den Opernhäusern von Amsterdam, Moskau und Stuttgart, zudem u. a. beim Estnischen Philharmonischen Kammerchor und den Rundfunkchören von NDR und WDR. Mit verschiedenen Vokalensembles konzertierte er in Europa, Asien und Südamerika. Für eine Aufführung in der Kölner Philharmonie übernahm er nun zum ersten Mal die Choreinstudierung. 36 Frankfurter Opernund Museumsorchester Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das seit der Saison 2008/09 von Sebastian Weigle als Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt geleitet wird, ist eines der bedeutendsten Orchester im deutschsprachigen Raum. Es wurde 2011 zum dritten Male in Folge zum »Orchester des Jahres« (Opernwelt) gewählt. Zu den früheren Generalmusikdirektoren zählen Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Michael Gielen, Sylvain Cambreling und Paolo Carignani. Der Name des Orchesters geht auf die Frankfurter Museums-Gesellschaft zurück, eine 1808 von Frankfurter Bürgern gegründete Liebhaber-Akademie für alle Künste, die sich 1861 zum Konzertinstitut »Museums-Gesellschaft« fortentwickelte. In den von der Museums-Gesellschaft veranstalteten »Museumskonzerten« tritt das Orchester der Frankfurter Oper bis heute als Konzertorchester auf. Bei uns war es zuletzt im Mai 2008 zu Gast. 37 Eun Sun Kim Eun Sun Kim leitet an der Oper Frankfurt 2014/15 auch La sonnambula sowie Aufführungen von La Bohème. 2014 dirigierte sie bei den Festspielen von Macerata Tosca, dem gingen ihr Debüt mit Die Fledermaus an der English National Opera London und La Traviata an der Wiener Volksoper sowie an der Opéra Marseille voraus. Sie leitete außerdem im Auditorio Nacional Madrid das Orquesta Sinfónica de Madrid, am Teatro Real Il viaggio a Reims, an der Oper Graz La Bohème und an der Wiener Volksoper Carmen. Daneben gastierte Eun Sun Kim beim Tongyeong International Music Festival in Korea und arbeitete in Konzerten u. a. mit den Philharmonischen Orchestern von Graz, Jena, Stuttgart und Ulm zusammen. Die gebürtige Koreanerin war Erste Preisträgerin des internationalen Jesús-LópezCobos-Opern-Dirigierwettbewerbs. In der Folge war sie von 2008 bis 2010 am Teatro Real Madrid als Assistenzdirigentin tätig. In der kommenden Saison stehen wichtige Debüts an, u. a. an der Staatsoper Berlin, der Kungliga Operan Stockholm und der ­Semperoper Dresden. In der Kölner Philharmonie ist sie heute zum ersten Mal zu Gast. 38 KölnMusik-Vorschau Januar So 18 11:00 SO 11 Schlagquartett Köln Boris Müller Schlagzeug Thomas Meixner Schlagzeug Dirk Rothbrust Schlagzeug Achim Seyler Schlagzeug 20:00 Mahdieh Mohammadkhani voc Dastan Ensemble Hamid Motebassem Tar, Setar, Komposition Hossein Behroozinia Barbat, Komposition Saeed Farajpoori Kamancheh Pejman Hadadi Tombak, Dayereh Behnam Samani Daf, Dayereh, Damam für Jugendliche ab 12 mit Werken von John Cage, Guo Wenjing und Vinko Globokar Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. SO 18 DO 15:00 Filmforum 15 Der Lieblingsfilm von Leszek Możdżer 20:00 Trio Catch Boglárka Pecze Klarinette Eva Boesch Violoncello Sun-Young Nam Klavier Good Food, Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft Regie: Coline Serreau Dokumentation, 2010, 113 Min. Wir zeigen eine 35-mm-Kopie. Johannes Brahms Trio für Klavier, Klarinette (oder Viola) und Violoncello a-Moll op. 114 Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Bernhard Lang Monadologie XXVII ›Brahms-Variationen‹ für Klarinette, Violoncello und Klavier Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Karten an der Kinokasse Helmut Lachenmann Allegro sostenuto Musik für Klarinette / Bassklarinette, Violoncello und Klavier Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. 19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke Bonuskonzert: Rising Stars – die Stars von morgen 39 MI SO 21 25 20:00 16:00 Tanja Tetzlaff Violoncello Omo Bello Sopran Clément Mao-Takacs Klavier Arditti Quartet Irvine Arditti Violine Ashot Sarkissjan Violine Ralf Ehlers Viola Lucas Fels Violoncello Nominiert von Cité de la musique Paris Belcanto: Yesterday and Nowadays Mit Werken von Giovanni Battista Pergolesi, Gioachino Rossini, Vincenzo Bellini, Ottorino Respighi, Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini u. v. a. Jonathan Harvey Streichquartett Nr. 2 Harrison Birtwistle The Tree of Strings Streichquartett Akira Nishimura Shesha Streichquartett Nr. 5 Gefördert durch die Europäische Kommission Wolfgang Rihm Epilog für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an. 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll Quartetto 4 sa 24 Rising Stars – die Stars von morgen 4 DI 27 20:00 20:00 Leszek Możdżer p Lars Danielsson b, vc Zohar Fresco perc Isabelle Faust Violine Il Giardino Armonico Giovanni Antonini Dirigent Jazz-Abo Soli & Big Bands 4 Joseph Haydn Ouvertüre aus: L’Isola disabitata (Die wüste Insel) Hob. XXVIII:9 SO 25 Allegro molto aus: Sinfonie G-Dur Hob. I:8 11:00 Wolfgang Amadeus Mozart Konzerte für Violine und Orchester Nr. 2 D-Dur KV 211 Nr. 3 G-Dur KV 216 Nr. 5 A-Dur KV 219 Karnevalistische Matinee zugunsten des Kölner Rosenmontagszuges »Luur ens vun Düx noh Kölle« – 90 Jahre Ludwig Sebus Christoph Willibald Gluck Don Juan, ou le festin de Pierre Ballettpantomime in drei Akten Auszüge KölnMusik gemeinsam mit dem Festkomitee Kölner Karneval 19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder Baroque … Classique 4 40 Foto: Marco Borggreve Mittwoch 14. Januar 2015 20:00 Ronald Brautigam Hammerklavier Sonaten und Bagatellen von Ludwig van Beethoven Ronald Brautigam zählt international zu den führenden Pianisten seiner Generation. Neben seinen Auftritten an modernen Instrumenten gilt Brautigam auch als Exponent des Hammerflügels. Zwischen 2004 und 2011 spielte der Niederländer alle Klaviersolowerke Beethovens auf dem Hammerklavier ein. Seine Aufnahmen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Cannes Classical Award, einer der weltweit begehrtesten Kritikerpreise. Um 19 Uhr hält Christoph Vratz eine Einführung in das Konzert. Ihr nächstes Abonnement-Konzert MI Mo 28 09 20:00 Filmforum März 20:00 Der englische Patient USA / Großbritannien, 1996, 162 Min. Regie: Anthony Minghella Musik: Gabriel Yared mit: Ralph Fiennes, Juliette Binoche, Kristin Scott Thomas, Willem Dafoe u. a. Hans Gröning Bariton (Fürst YpsheimGindelbach, Premier) N.N. Tenor (Graf Balduin Zedlau, Gesandter) Cornelia Horak Sopran (Gräfin Gabriele Zedlau, seine Frau) Ella Tyran Sopran (Franziska Cagliari, Tänzerin) Wolfgang Hübsch Bassbuffo (Kagler, ihr Vater, Karussellbesitzer) Jasmina Sakr Sopran (Pepi Pleininger, Probiermamsell) Daniel Prohaska Tenor (Joseph, Kammerdiener bei Graf Zedlau) Harald Hofbauer Sprechrolle (Graf Bitowski / Ein Fiakerkutscher) KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse Februar SO Chor und Orchester des Staats­ theaters am Gärtnerplatz, München Michael Brandstätter Dirigent 01 16:00 Johann Strauß Wiener Blut (1899) Operette in drei Akten. Libretto von Victor Léon und Leo Stein Für die Bühne bearbeitet von Adolf Müller jun. Textfassung von Nicole Claudia Weber für das Staatstheater am Gärtnerplatz Konzertante Aufführung Simone Kermes Sopran Concerto Köln Mayumi Hirasaki Konzertmeisterin Arien und Ouvertüren von Georg Friedrich Händel und Antonio Vivaldi sowie Concerti von Evaristo Felice Dall’Abaco und Francesco Geminiani Ende gegen 22:30 Sonntags um vier 3 Operette und … 3 SO 08 11:00 FF – Fastelovend Ferkeet Karnevalistische Matinee zugunsten der Schull- un Veedelszöch KölnMusik gemeinsam mit »Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e. V.« 42 Foto: Klaus Rudolph Sonntag 18. Januar 2015 11:00 und 20:00 Schlagquartett Köln Boris Müller Thomas Meixner Dirk Rothbrust Achim Seyler Werke von John Cage, Guo Wenjing, Vinko Globokar (um 11:00 Uhr) sowie von John Cage, Beat Furrer, Wolfgang Rihm, Nicolaus A. Huber und Edgard Varèse (um 20:00 Uhr) Das Schlagquartett Köln feiert seinen 25. Geburtstag mit gleich zwei Konzerten an einem Tag. Das Konzert um 11 Uhr, an dem auch Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen aus Köln und Umgebung mitwirken, richtet sich speziell an Jugendliche ab 12 Jahren. Am Abend wird mit den Gästen Christoph Caskel, Martin Homann, Lukas Schiske, Adam Weismann und Björn Wilker das Werk »Ionisation« von Edgard Varèse in einer Version für 8 Schlagzeuger aufgeführt. Wer sich auf das Konzert vorbereiten möchte, ist eingeladen, bereits um 19 Uhr die Einführung mit Stefan Fricke zu besuchen. Textnachweise: Wir danken der Oper Frankfurt für die Überlassung der abgedruckten Texte. Die Texte von Agnes Eggers (Große Freuden, starke Leidenschaften, grelle Kontrasteffekte sowie die Handlung) sind Originalbeiträge für das Programmheft der Frankfurter Aufführung. Virginia Cowles: 1913 – Abschied von einer Epoche, Frankfurt am Main: Fischer 1969; Stefan Frey: Unter Tränen lachen – eine Operettenbiografie, Berlin: Henschel 2003; Robert Gilbert: Mich hat kein Esel im Galopp verloren: Gedichte aus Zeit u. Unzeit, München: Piper 1972; Vera Kálmán: Die Welt ist mein Zuhause, München: Universitas / Langen Müller 1980; Georg Wacks: Die Budapester Orpheumgesellschaft, Wien: Holzhausen 2002; Volker Klotz: Operette. Portrait und Handbuch einer unerhörten Kunst, Bärenreiter 2004; Rudolf Österreicher: Emmerich Kálmán. Das Leben eines Operettenfürsten, München / Wien: Amalthea 1988; Horst Seeger: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Kassel / Stuttgart: Bärenreiter / Metzler; György Sebestyén: Budapest, München: DTV 1991; Dieter Zöchling: Operette. Meisterwerke der leichten Muse, Braunschweig: Westermann 1985. Fotonachweise: Chor der Oper Frankfurt © Barbara Aumüller; Peter Edelmann © Ludwig Schöpp; Frankfurter Museumsorchester © Barbara Aumüller; Kateryna Kasper © Wolfgang Runkel; Peter Marsh © Barbara Aumueller; Franz Mayer © Barbara Aumueller; Vida Mikneviciute © Martina Pipprich; Margit Neubauer © Barbara Aumueller; Peter Sonn © Wolfgang Lienbacher; Kim Eun Sun© Künstleragentur; Michael Tilman © Oper Frankfurt Der Inhalt dieses Programmheftes wurde uns freundlicherweise von der Oper Frankfurt zur Verfügung gestellt. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen (KölnMusik), Agnes Eggers (Oper Frankfurt), Mareike Wink (Oper Frankfurt) Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH Foto: Felix Broede Dienstag 27. Januar 2015 20:00 Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Christoph Willibald Gluck Isabelle Faust Violine Il Giardino Armonico Giovanni Antonini Dirigent koelner-philharmonie.de 0221 280 280