Eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien Bezirksbeschreibungen EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Gänserndorf Bezirk Gänserndorf Lage Der Verwaltungsbezirk Gänserndorf zählt zu den "großen" Bezirken im Land Niederösterreich. Er ist gleichzeitig auch der flachste, schließt das Marchfeld, Österreichs Kornkammer, ein. Zuckerrüben und Mais prägen zusätzlich das Landschaftsbild, viele Überlandstraßen sind noch mit Kirschbäumen gesäumt, der Wald hat sich an die Ufer von Donau und March zurückgezogen. Von Hohenau im Norden bis Stopfenreuth an der Donau erstreckt sich der Bezirk mit der March als durchgehender Ostgrenze; im Süden ist es streckenweise die Donau, im Westen reicht er bis an die Wiener Stadtgrenze bei Großenzersdorf und Süßenbrunn heran, schließt weiter nördlich noch Bad Pirawarth und Prinzendorf an der Zaya ein. Siedlungsstruktur und Bevölkerung Insgesamt besteht der Bezirk Gänserndorf aus 44 Gemeinden mit 86.538 Einwohnern (1997). Die Hauptorte sind mit mehr als 6.000 Einwohnern Gänserndorf, Groß-Enzersdorf und Deutsch Wagram. Der Großteil der Gemeinden (19) hat 1.001 bis 2.000 Einwohner. Die Anzahl der Haushalte insgesamt ist seit 1981 angestiegen (vor allem die 2-4-Personen-Privathaushalte). Es dominiert in der Siedlungsstruktur das Einfamilienhaus. Bevölkerungsentwicklung und Bildung Der Bezirk weist über die letzten Jahre ein kontinuierliches Wachstum auf, und die Bevölkerungszahl wird auch laut Prognose in Zukunft weiter ansteigen. Der Grund für das Wachstum ist der Zuzug, die Geburtenbilanz ist negativ. Die Arbeitslosenquote liegt unter dem niederösterreichischen Durchschnitt. Der Anteil der Personen mit höherer Schulbildung ist im südlichen Weinviertel über dem Landesdurchschnitt. Prinzipiell nimmt der Bildungsstand der Bevölkerung mit zunehmender Entfernung von Wien ab. Die Stadt Gänserndorf beherbergt als Verwaltungszentrum auch die höherbildenden Schulen des Bezirks, wie ein Bundesgymnasium und eine Handelsakademie. Infrastruktur und Verkehr Durch den Bezirk Gänserndorf verläuft an höherrangigen Verkehrsverbindungen die Brünner Straße. Nördlich der Donau befindet sich mit Hohenau-Moravský Svätý Ján auf einer Länge von ca. 60 km der einzige bilaterale Grenzübergang im Bezirk. Außerdem besteht nur noch der Bahngrenzübergang bei Marchegg zur Slowakei (Pontonbrücke über die March). Zudem befindet sich in Hainburg auch die einzige Donaubrücke östlich von Wien. Im Landesverkehrskonzept sind beispielsweise folgende kurzfristige Maßnahmen vorgesehen: Errichtung einer definitiven Brücke beim Grenzübergang Hohenau, ein Grenzübergang in Angern. Insgesamt liegt im Weinviertel der Schwerpunkt beim Ausbau des Straßenverkehrs gegenüber dem öffentlichen Verkehr. An Maßnahmen im öffentlichen Verkehr werden im Landesverkehrskonzept für den Bezirk Gänserndorf angeführt: EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Gänserndorf ● Öffentlicher Verkehr - Priorität 1a: 2-gleisiger Ausbau Wien-WolkersdorfNeubau Kreuzstetten, Priorität 2 wird der Errichtung eines Güterterminals im Raum Süßenbrunn zugeordnet. Maßnahmen im öffentlichen Verkehr ● Straßenverkehr: Ausbau Grenzübergang Hohenau in Form der Errichtung einer definitiven Brücke, ein Übergang in Angern sowie Ausbau der B49 (Bernsteinstraße, Ringelsdorf-Hohenau, lokale Verbesserungen im Raum Zistersdorf-Dürnkrut, die Umfahrung Eibesbrunn-Wolkersdorf-Ziersdorf, Ausbauten zwischen B3 und B6 sowie zwischen B6 und B7. Mit der Priorität 1b sind der vierspurige Ausbau im Abschnitt B208/B302 (Eibesbrunn) - B46 (Schrick) mit 500 Millionen S und die Umfahrungen Gerasdorf-Seyring, Kollnbrunn/Gaweinstal, Poysdorf, Erdberg, Drasenhofen, Laa/Thaya, Suttenbrunn, Schöngrabern, Grund, Guntersdorf, Haugsdorf, Groß-Enzersdorf, Raasdorf, Seitzersdorf-Wolfpassing, Maissau versehen. Die Grenzübergänge in Dürnkrut und Felling sind mit Priorität 1b versehen. Maßnahmen im Straßenverkehr Das Weinviertel zeichnet sich wirtschaftlich gesehen im Allgemeinen durch ein geringes Arbeitsplatzangebot und eine niedrige Arbeitsproduktivität aus, die Arbeitslosigkeit bei Frauen ist ein spezielles Problem. Von Süd nach Nord ist ein Abfall in der wirtschaftlichen Dynamik und im Angebot von Arbeitsplätzen zu beobachten. Besonders die wiennahen Gemeinden weisen eine hohe Pendlermobilität nach Wien auf (Tagespendler). Auf das südliche Weinviertel wirken starke Suburbanisierungseffekte hinsichtlich der Siedlungsentwicklung und der Verlagerung von Güterproduktion und Handel hinaus in das Wiener Umland. Wirtschaft Die Landwirtschaft und die Nahrungsmittel verarbeitende Industrie sind die Haupterwerbszweige im Bezirk. Industrie und Gewerbe konzentriert sich vor allem auf Standorte in Mittelstädten und großstädtischen Ballungsräumen. Bedeutende Branchen sind die Metallverarbeitung (Fahrzeugbau), die Textilindustrie und das Baugewerbe. Der Raum Gänserndorf ist derzeit von der rückläufigen Erdöl- und Erdgaserzeugung betroffen, profitiert einerseits, wie auch der Bezirk Korneuburg, von der Auslagerung von Betrieben aus Wien und hat andererseits Ausbaupotentiale in neuen technologischen Entwicklungsfeldern wie der Umwelttechnik. Im Zusammenhang mit der Stilllegung von Ölsonden bietet sich die Nutzung von Geothermie im Weinviertel an. Im Bezirk Gänserndorf sind so gut wie keine Großbetriebe vorhanden. Es dominieren die Klein- und Mittelunternehmen. Der Abgang der Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft und auch im sekundären Sektor kann durch den Dienstleistungssektor nicht mehr völlig kompensiert werden. In den Regionen, die für Tagespendelwanderungen nicht geeignet sind, hat dies meist Abwanderungen oder steigende Arbeitslosigkeit zur Folge. Änderungen in der Beschäftigten-Struktur Bedingt durch die Nähe der Großstadt Wien ist der Anteil der Auspendler im Bezirk Gänserndorf mit 47,7 % der wohnhaft Beschäftigten weit über dem österreichischen Durchschnitt (Stand 1991). Gänserndorf als Pendlerbezirk EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Gänserndorf Landwirtschaft Die Land- und Forstwirtschaft stellt nicht nur einen wichtigen Wirtschaftssektor dar, sie ist auch die Existenzgrundlage für andere Wirtschaftszweige im Agrarbereich (Nahrungs- und Genussmittel, Industrierohstoffe, Bio-Masse, Holzbeund -verarbeitung, Landmaschinenmechaniker, ...). Im Marchfeld überschreiten die Anteile landwirtschaftlich genutzter Flächen mitteleuropäische Durchschnittswerte bei weitem. Angebaut wird neben Getreide auch Feldgemüse. Der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigten Personen liegt mit 15 % über dem niederösterreichischen Durchschnitt. Die Zahl der Betriebe sank im Bezirk Gänserndorf von 1990 bis 1995 um 13 % und sinkt weiter ständig ab. Die Schwerpunkte der Forstwirtschaft liegen in den March-Donau-Auen. Prinzipiell spielt die Forstwirtschaft im Bezirk Gänserndorf aber eine untergeordnete Rolle. Der Wein ist zwar namengebend für das Weinviertel, Weinbau wird im Bezirk Gänserndorf in größerem Ausmaß jedoch nur mehr in der Region Angern betrieben (mehr als 10 % an der Gesamtkatasterfläche). Naturraum Der Naturraum ist durch das Wiener Becken und die Augebiete geprägt. Das Wiener Becken liegt an der Nahtstelle zwischen Alpen und Karpaten und wurde als sich im Tertiär absenkendes Becken mit Sedimenten - Sande, Schotter, Schluffen und Löss - aufgefüllt, bis sich das heutige Terrassensystem ausbildete. Als nördlicher Teil des inneralpinen Beckens dehnt sich das Marchfeld zwischen der Donau im Süden, der March und den dahinter liegenden Kleinen Karpaten im Osten und dem Großen Wagram, einer sehr markanten Randstufe im Norden, aus. Das Marchfeld hat fruchtbarste Schwarzerdeböden aufzuweisen und wird intensivst agrarisch genutzt. Die Auengebiete Die Auengebiete von Donau, March und Thaya sind eine mitteleuropäische Einzigartigkeit. Dank noch intakter Gewässerdynamik existiert hier der größte mitteleuropäische Auwaldkomplex mit ca. 80.000 ha. Die Donau ist gekennzeichnet durch einen alpin geprägten Charakter mit Sommerhochwässern, während March und Thaya Mittelgebirgseinfluss zeigen und durch häufige Frühjahrshochwässer gekennzeichnet sind. Vor allem der Unterlauf der March ist ökologisch gesehen noch intakt geblieben. Diese naturnahe Landschaft ist gekennzeichnet durch Weichholzauwälder, einige Hartholzaubestände und extensiv genutzte Auwiesen. Alternative Energien Der Bezirk ist sehr gut für die Nutzung von alternativen Energiequellen geeignet. Als energierelevante Ressource stehen vor allem Windenergie, Sonnenenergie (hohe Sonneneinstrahlung, gefördert durch geringe Verschattung), Stroh sowie Erdwärme (als "Abfallprodukt" der Tiefbohrungen) zur Verfügung. Geothermie erscheint deshalb möglich, da in der Molassezone Bereiche mit Temperaturen von 160-180° C in bestimmter Tiefe anzutreffen sind. Restriktionen ergeben sich aber aus den hohen Bohrungskosten (Bohrtiefen von 1500 bis 3000 m sind notwendig). EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Gänserndorf Die Tourismussegmente des Weinviertels sind vom allgemeinen Nachfragerückgang im Tourismus insgesamt vergleichsweise weniger betroffen. Nach der Schaffung des Nationalparks „Thayatal“ im Jahre 1997 sind nunmehr zwei Nationalparks und die ökologisch bedeutsamen Marchauen in unmittelbarer Nähe vorhanden. Sie werden ein wichtiger Faktor insbesondere für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus sein. Insbesondere entlang der Grenze können Tourismus- und Freizeitprojekte durch verbesserte Fördermöglichkeiten (grenzüberschreitende Projekte) profitieren. Wesentliche Segmente des Angebotes liegen in Nischen wie z. B.: Tourismus und Kultur ● Gesundheitstourismus, Partizipation am Städtetourismus, Kulturtourismus, Radtourismus, Bernsteinstraße, Liechtensteintourismus, Wein und die mit ihm verbundenen Angebote verstärkt als Reiseanlass nutzen und bündeln (Kellergassen, Weinkulinarien, Weinmuseen, Weinstraßen, weinorientierte Gastronomie, "Rad und Wein", "Gesundheit und Wein" etc.) für Tages- und Ausflugstourismus: Radurlaub und Radausflug (Betriebsringe von Familienbetrieben, Transfer mit Gepäcktransport, Anbindung an Donauradweg für Tages- und Ausflugstourismus, Informationssystem, Themenwege etc.), an die bestehenden Heilvorkommen angegliedertes Gesundheitsangebot Themenwege, Kulturangebot als weiterer Ausflugsschwerpunkt (Burgen und Schlösser insgesamt, Heldenberg, Veranstaltungen). Angebotsschwerpunkte im Weinviertel Auf das (südliche) Weinviertel wirken insgesamt starke Effekte der Suburbanisierung hinsichtlich Siedlungsentwicklung und Verlagerung von Güterproduktion und Handel aus Wien heraus ins Wiener Umland. Der Bezirk Gänserndorf weist von Süd nach Nord ein besonders starkes Gefälle auf: von sehr dynamischen Regionen an der Wiener Stadtgrenze bis zum nördlichen Teil um Zistersdorf, der nach dem Auslaufen der OMV-Tätigkeit ein Problemgebiet darstellt. Der Abgang der Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft und auch im sekundären Sektor kann durch den Dienstleistungssektor nicht immer wettgemacht werden. In den Regionen, die für die Tagespendelwanderung nicht geeignet sind, folgt daraus meist Abwanderung oder steigende Arbeitslosigkeit. Gänserndorf: Perspektiven ● ● ● ● ● ● ● ● ● Im Gegensatz zur landwirtschaftlichen „Urproduktion“ sind für die Nahrungsmittelindustrie von der angestrebten Osterweiterung eher Vorteile zu erwarten. Dazu gehört der Bezug preiswerter agrarischer Rohstoffe aus den mittel- und osteuropäischen Ländern. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Bruck an der Leitha Bruck an der Leitha Lage Der Bezirk Bruck ist der einzige Grenzbezirk Niederösterreichs südlich der Donau. Auch wenn die Staatsgrenze nur zu einem geringen Teil mit den Bezirksgrenzen ident ist, so war - in Verbindung mit dem nördlichen Burgenland - der eiserne Vorhang der maßgebende Grund für die Stagnation im Bezirk bzw. die starke Ausrichtung zum Großraum Wien. Siedlungsstruktur und Bevölkerung Der Bezirk Bruck weist im Vergleich zu den anderen Wiener Umland-Bezirken ein geringes Bevölkerungswachstum auf, durch die Verringerung der Haushaltsgrößen ist dennoch ein starker Zuwachs an Haushalten zu verzeichnen. Dabei dominiert im Bezirk weiterhin das freistehende Einfamilienhaus. Pendler und Erwerbsstruktur Bemerkenswert ist die geringe Arbeitslosenrate von etwa 3 %, die weit unter dem Landesdurchschnitt liegt. Der Bezirk ist ein klassischer Auspendlerbezirk, nur Bruck a. d. Leitha weist einen positiven Pendlersaldo (Beschäftigte am Arbeitsort / Beschäftigte im Wohnort) auf. Das Bildungsniveau im Bezirk liegt unter dem Landesdurchschnitt, was Akademiker und Absolventen höherer Schulen anbelangt. Die Erwerbsstruktur entspricht dem Umfeld des Bezirkes mit einem unterdurchschnittlichem Anteil auf dem verarbeitenden Sektor, auch in der Land- und Forstwirtschaft und einem hohen Anteil im Dienstleistungsbereich, wobei fast 25 % der Bevölkerung im Bereich persönliche, soziale und öffentliche Dienste arbeiten. Bildung Bruck an der Leitha beherbergt als Verwaltungszentrum auch die höheren Schulen des Bezirks, nämlich eine Bundesschule, ein Bundesrealgymnasium sowie eine Handelsakademie. Haupt- und Sonderschulen befinden sich in Bruck, Hainburg, Mannersdorf. Der Polytechnische Lehrgang befindet sich ebenfalls in Bruck. Das weitere schulische Angebot wird je nach Einzugsgebiet von Wien, Schwechat, Mödling und Neusiedl bzw. Eisenstadt abgedeckt. Gleiches gilt für die medizinische Versorgung. Das Bezirkskrankenhaus befindet sich in Hainburg, eine recht gute Versorgung mit Fachärzten gibt es weiters in Bruck / Bruckneudorf. Verkehrszunahme nach der Ostöffnung Die Ostöffnung ist im Bezirk v. a. durch die Zunahme des Verkehrs bemerkbar, wobei dieser Verkehr als Wirtschaftsverkehr nicht unerheblich zum Wohlstand der Region beiträgt. Der wirtschaftliche Aufschwung im Bezirk selbst ist trotz der allgemein als sehr günstig beschriebenen Lage im "zukünftigen mitteleuropäischen Zentralraum" noch nicht eingetreten. Durch den Bezirk Bruck verlaufen alle hochrangigen Verkehrsverbindungen von Wien nach Bratislava, Gyõr, Budapest (Ostautobahn A4, Flughafen Wien-Schwechat, Schnellzughaltestelle in Bruck a. d. Leitha). Die Donau Die Donau als Wasserstraße wird im Bezirk kaum genützt, es gibt in Hainburg eine schwach frequentierte Bootsanlegestelle sowie "Ansätze" eines Yachthafens in Bad Deutsch Altenburg. Ein Radwegenetz besteht in Ansätzen, etwa der Römerradweg von der Donau über Bruck nach Donnerskirchen. Infopaket 1: Bezirksprofile Beschreibung: Bezirk Bruck an der Leitha Der Bezirk Bruck weist auf Grund seiner geographischen Lage steigende Verkehrsströme auf. Der Bau der Spange Kittsee-A4 hat daher höchste Priorität, die Straßenverbindung soll nach der nun erfolgten Trassenfestlegung bis 2005 dem Verkehr übergeben werden. Im Schienennetz wurde die eingleisige Verbindung von der Ostbahn über Parndorf-Bratislava (Petržalka) bereits eröffnet. Der Grenzübergang Kittsee-Jarovce entlastet den internationalen Grenzübergang Berg-Bratislava. Rund ein Drittel der Fahrten besteht aus Arbeitspendelverkehr oder geschäftlichen Erledigungen, etwas mehr als ein Viertel sind Freizeitfahrten, Einkaufsfahrten und private Erledigungen machen jeweils rund 20 bzw. 18 % aus. Verkehrsanteile Im Vergleich zu den Nachbarbezirken weist der Brucker Bezirk nur wenige „Großbetriebe“ auf. Im Zuge der Regionalisierung wurde in Bruck ein Betriebsansiedlungsgebiet der Landesgesellschaft ECO-Plus errichtet, die Nachfrage ist aber geringer als für Betriebsstandorte im Osten von Wien. Zusätzlich konkurriert der Bezirk gegen die burgenländischen, mit EU-Geldern kofinanzierten Betriebsgebiete. Wirtschaft Bedingt durch die Nähe der Großstadt Wien liegt der Anteil der Auspendler im Bezirk Bruck a. d. Leitha mit 51,4 % der wohnhaft Beschäftigten weit über dem österreichischen Durchschnitt (Stand 1991). Anteil der Auspendler Die Kaufstromanalyse ´97 weist für den Bezirk eine unterdurchschnittliche Kaufkraftbindung auf. Etwa 51 % der Konsumausgaben fließen in andere Regionen, v. a. in die Einkaufszentren in und um Wien. Die Nahversorgung wird in den kleineren Ortschaften zunehmend prekär. Aber auch Bruck an der Leitha und Hainburg sind in einer Umstrukturierungsphase, die z. T. verbunden ist mit Geschäftsschließungen in den Stadtzentren. Einkaufs-, Fachmarktzentren an der Peripherie, auf der grünen Wiese stellen im Bezirk (vielleicht mit Ausnahme von Bruck) im Vergleich zu anderen Bezirken kaum ein Problem dar. Mit dem "factory outlet center" im burgenländischen Parndorf entstand in der Region ein zusätzlicher Mitbewerber. Kaufkraftströme Der Bezirk Bruck kann sicherlich als "ländlicher" Bezirk beschrieben werden. Die Bedeutung der Landwirtschaft ist sowohl in der Landschaft als auch in den Siedlungsstrukturen erkennbar. Ein Großteil der Betriebe ist wirtschaftlich auf den Anbau von Feldfrüchten ausgerichtet, in Göttlesbrunn-Arbesthal sowie Höflein stellt der Weinbau eine wichtige Einkommensquelle der Betriebe dar. Es gibt im Bezirk noch einen hohen Anteil an Voll- und Zuerwerbsbetrieben. Gerade in diesem Zusammenhang bestehen im Bezirk auch starke Vorbehalte gegenüber einer raschen Ostöffnung und ihren Auswirkungen auf diese landwirtschaftliche Struktur. Landwirtschaft EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Bruck an der Leitha Umwelt und Naturschutz Der geographische Bezirk Bruck an der Leitha liegt am Übergang zwischen den Ausläufern der Alpen und der Karpaten. Diese weithin sichtbaren Abgrenzungen prägen im Zusammenspiel mit der Donau und der Leitha den Naturraum. Neben dem Leithagebirge, den Hainburger Bergen, den Leitha- und Donauauen kann noch das Arbesthaler Hügelland als landschaftliche Großeinheit bezeichnet werden. Typisch für den Bezirk Bruck ist die "Kleinteiligkeit" der Landschaft, eine hohe Vielfalt an teilweise hochwertigsten Naturräumen in enger Nachbarschaft. Die positive naturräumliche Standorteignung der Region wird durch den Nationalpark Donau-Auen, den Naturpark Wüste in Mannersdorf, Naturschutzgebiete (z. B. Hundsheimer Berg, Spitzerberg, Pischelsdorfer Wiesen) und ausgewiesene Natura-2000-Gebiete bestimmt. Dem steht andrerseits die wirtschaftliche Nutzung im Form von großflächigem Materialabbau (z. B. in Mannersdorf, Bad Deutsch- Altenburg, Deponieprojekten in Scharndorf und Berg) auf Grund der geologischen Voraussetzungen gegenüber. Tourismus und Kultur Insgesamt sind 20 Gemeinden in den Gerichtsbezirken Bruck und Hainburg zusammengefasst. Viele der Orte haben eine hohen historischen Bezug, wovon die vorhandenen Stadtmauern in Bruck, Hainburg, die zahlreichen Schlösser und Burgen (Bruck, Hainburg, Trautmannsdorf, Mannersdorf, Petronell, Rohrau) zeugen. Die Bedeutung der Region als historischer Siedlungsraum wird nicht zuletzt durch die historischen Ausgrabungen rund um Petronell-Carnuntum eindrucksvoll belegt. Der Bezirk insgesamt hat mit Ausnahmen nur eine geringe Tourismustradition. Die Gemeinde Bad Deutsch-Altenburg (60 % der Nächtigungen des gesamten Bezirkes) ist mit dem Kurzentrum der bedeutendste Tourismusort des Bezirkes. Die Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt in Bad Deutsch-Altenburg mehr als eine Woche, im restlichen Bezirk handelt es sich großteils um Tagesaufenthalte mit einer oder zwei Nächtigungen. Generell verzeichnet der Tourismus im Bezirk einen Aufwärtstrend. Bruck an der Leitha: Perspektiven Zum Kontext der Ostöffnung und der regionalen Entwicklung muss auch auf die Situation im benachbarten Burgenland hingewiesen werden: V. a. die Gemeinde Bruckneudorf, welche die städtischen Einrichtungen Brucks zu einem großen Teil mitbenutzt, entwickelt sich vor dem Hintergrund einer attraktiven (Wohnbau-) Förderung zu einem beliebten Wohnstandort. Neusiedl, Parndorf und Kittsee werden als zentrale Orte im burgenländischen Landesentwicklungskonzept ausgewiesen, für Parndorf und Kittsee wurden enstprechende Industrie- und Gewerbeparks entwickelt. Gerade die Förderkulisse der EU - das Burgenland ist und bleibt Ziel-1-Gebiet -, aber auch die günstigen Erreichbarkeiten stellen einen Entwicklungsimpuls für die nordburgenländischen Gemeinden dar, der für die Regionalentwicklung im Brucker Bezirk eine Herausforderung, wenn nicht eine Behinderung darstellt. Für den Bezirk Bruck könnte zukünftig die Aufwertung des EU-Förderprogrammes INTERREG Anreize schaffen. Außerdem wurde der Bezirk Bruck in das neu erstellte Konzept NÖ Grenzland 2010 der NÖG (Niederösterreichische GrenzlandförderungsgesmbH) aufgenommen. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Bezirk Neusiedl am See Neusiedl am See Mit mehr als 1.038 km2 ist der Bezirk Neusiedl mit Abstand der größte des Burgenlandes, wenn auch mehr als ein Viertel der Bezirksfläche Wasserfläche (v. a. Neusiedler See) ist. Die Landschaft wird eindeutig vom Neusiedler See, Europas größtem Steppensee, beherrscht, dem sich im Osten eine Vielzahl größerer und kleinerer, ständiger oder auch nur periodischer Seen und Lacken zugesellen (Zicksee, Warmsee, Lange Lacke usw.). Die Ursprünglichkeit der Pusztalandschaft ist in letzter Zeit weitgehend der Vermarktung zum Opfer gefallen. Selbst der Schilfgürtel am großen See und an Teilen der kleineren ist längst nicht mehr der schier undurchdringbare Schutz für die Vielzahl seltener Vogelarten geblieben, die hier ihre Brut- und Nistplätze haben. Im nördlichen Teil des Bezirks haben wir noch ein relativ geschlossenes Waldgebiet in den Ausläufern des Leithagebirges; sonst ist der Wald eher spärlich vertreten. Um so bedeutender ist dafür der Weinbau. Dazwischen dehnen sich gewaltige Acker- und Gemüseanbauflächen, während das Weideland der großen Rinderherden auch schon der Vergangenheit angehört. Dafür nimmt die Zersiedelung durch Feriendörfer, Eigenheime und Zweitwohnsitze ständig zu. Als einziger bedeutender Fluss teilt die Leitha zwischen Gattendorf und Nickelsdorf den Bezirk. Lage Der Bezirk Neusiedl besteht aus 27 Gemeinden mit 49.397 Einwohnern (VZ 1991). Die größten Städte im Bezirk sind Neusiedl am See mit knapp 4.700 Einwohnern und Gols mit fast 3.500 Bewohnern. Siedlungsstruktur und Bevölkerung Das südliche Wiener Becken erstreckt sich von den niederösterreichischen Voralpen westwärts und wird von den Donauauen im Norden und den Hainburger Bergen begrenzt. Das Rückgrat dieser Landschaft bildet die Leitha, die eine ökologische Verbindung zwischen dem Leithagebirge und der Donau darstellt. Die Parndorfer Platte, eine 190 km2 große, dünn besiedelte Ebene wird agrarisch intensivst genutzt und fällt im Steilabfall des Wagram zum Neusiedler See ab. Der Neusiedler See ist das drittgrößte stehende Gewässer in Mitteleuropa und der westlichste Vertreter der alkalischen Seen des Flachlandes. Das Nationalparkgesetz wurde Ende 1992 vom Landtag beschlossen. Im Jahr 1994 wurde noch die Lange Lacke und ihre Umgebung in den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel mit einbezogen. Die Fläche beträgt rund 25.000 ha, wovon etwa 17.000 ha auf ungarischem Staatsgebiet liegen. Naturraum und Nationalpark Neusiedler See Durch die Ostöffnung der Grenzen rückte das ehemalige Grenzland Burgenland in das Zentrum Europas und entwickelte sich zu einer Drehscheibe zwischen Ost und West. Die einmalige Lage - als einziger Standort innerhalb der EU grenzt das Burgenland an drei Länder Ost- und Südosteuropas - hat das Burgenland heute eine der höchsten Wirtschaftswachstumsraten Österreichs. Vor allem der Beitritt Österreichs zur EU und die Anerkennung des Burgenlandes als Ziel-1Gebiet sind für diese Entwicklung ausschlaggebend. Die aktuellen Entwicklungen innerhalb der EU und die Neuordnung der Regionalpolitik stellen die an die osteuropäischen Länder angrenzenden Regionen und insbesondere das Burgenland vor neue Herausforderungen. Neusiedl am See: Perpektiven EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Malacky Malacky Lage Die Region Malacky ist das Herzstück der Záhorie. Im Westen wird sie durch die March begrenzt, im Osten durch die Kleinen Karpaten. Die Landschaft wird von der Zahorischen Ebene geprägt. Begrenzt wird die Ebene im Norden durch die Ebene "Dolnomoravský úval" und die Weißen Karpaten und im Osten durch die Kleinen Karpaten. Geologisch gesehen gehört die Zahorische Ebene zum Wiener Becken. Wirtschaft und Branchen Die Stadt Malacky hat sich in den letzten 50 Jahren zum Industriezentrum des Bezirkes entwickelt. Zu den wichtigsten Unternehmen gehören Firmen der Branchen Elektrizität, Maschinenbau, Holzindustrie, Spirituosen und Pharmazeutik. Andere wirtschaftliche Aktivitäten sind hauptsächlich in Bratislava und Umgebung angesiedelt (z. B. Autozuliefererindustrie für Volkswagen). In kleinerem Ausmaß gibt es noch in Stupava, Gajary und Zohor Industrieansiedelungen. Die am stärksten expandierende Firma und eine der umsatzstärksten der Slowakei ist dabei Nafta Inc. (Öl- und Erdgasabbau, Gastanks, Fördertechnik etc.) mit Sitz in Gbely im Nachbarbezirk Senica. Diese Firma kooperiert mit den Gasfirmen Ruhrgas und Gas de France, speichert russisches Erdgas für diese Firmen. Momentan baut Nafta Tanks und eine Gas-Pipeline entlang dem Grenzfluss March, was eine verstärkte Kooperation mit österreichischen Partnern erlauben wird. Landwirtschaft Gemüse, Früchte gedeihen hier. In den letzten Jahren haben sich einige Bauern auf Spezialprodukte wie Spargel spezialisiert und konnten sich damit auf den benachbarten Märkten in Österreich, aber auch in West-Europa etablieren. Mit Ausnahme der Bezirksstädte Malacky (ca. 20.000 Einwohner) und Stupava (10.000 Einwohner) in der Umgebung von Bratislava ist die Region stark landwirtschaftlich geprägt. Tourismus Durch die starke landwirtschaftliche Prägung wurde die Region zu einem der wichtigsten touristischen Zentren der Slowakei, insbesondere für Agrotourismus, Rad- und andere Sportarten. Die Flussufer der March sind in einem nahezu ursprünglichen Zustand erhalten, daher findet man hier eine Vielzahl von Vögeln, Insekten und Wassertieren. Stupava bemüht sich sehr, seine Aufgabe als Naherholungsgebiet für Bratislava zu erfüllen, auch wenn dafür noch viel getan werden muss. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Malacky An historischen Monumenten ist ein Renaissance-Herrenhaus mit englischem Park in Malacky interessant. Die Bezirksstadt bietet außerdem eine Franziskanerkirche aus dem 17. Jhdt., eine wunderbar renovierte Synagoge und andere Baudenkmäler. Slawische Friedhöfe (bis zurück ins 6. Jhdt. datierend) und die Reste eines römischen Militärlagers wurden in Stupava entdeckt. In Stupava können Touristen ein Herrenhaus (ehemals ein mittelalterliches Wasserschloss), einige schöne Bürgerhäuser und ein Museum des volkstümlichen Keramikkünstlers Ferdis Kostka bewundern. In der Region gibt es einige Burgruinen, schöne Kirchen und andere Monumente zu besichtigen. Viele Seen laden zu Wassersport- und Erholungsaktiväten ein, insbesondere die Erholungsgebiete Kemenný mlyn und Stupava sind bekannt. Sehenswürdigkeiten Der Bezirk Malacky hofft darauf, eines der slowakischen Zentren für Nahrungsmittelverarbeitung zu werden. Dafür sprechen die enormen Anbaugebiete für Korn, Gemüse und Früchte und die starke Vieh- und Schweinezucht. Noch entsprechen die momentanen Aktivitäten nicht dem möglichen Potential, was - wie im Fall des Bezirkes Senec - eine Herausforderung für Investoren darstellt. Die natürlichen Gegebenheiten erlauben auch eine Entwicklung der Holz- und Möbelindustrie. Die bereits erwähnte touristische Entwicklung spricht für die Errichtung von Erholungszentren - unter Bedachtnahme auf den Naturschutz - entlang den Auwäldern der March. Die Nachfrage nach Erholung am Wasser (dafür spricht z. B. die schöne Lage und die gute Erreichbarkeit der Wasserflächen) könnte eine verstärkte Investitionstätigkeit in diesem Bereich mit sich bringen. Das gilt auch für den immer beliebter werdenden Radtourismus. Okres Malacky: Perspektiven EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Pezinok Pezinok Lage Diese Region liegt im Nordosten von Bratislava am östlichen Fuß der Kleinen Karpaten. Die Bevölkerung ist überdurchschnittlich jung und die Arbeitslosigkeit gering. Die Lage ist prädestiniert als Stadterholungsgebiet - diese Funktion wird tatsächlich immer mehr wahrgenommen. Wirtschaft Zusätzlich zur Landwirtschaft und der dazugehörigen Nahrungsmittelverarbeitungsindustrie etablieren sich hier auch teilweise Betriebe der Baumaterialien-, Maschinen- und Holzindustrie. Die traditionelle Keramikkunst hat eine Jahrhunderte lange Geschichte in den hiesigen Gemeinden, das Zentrum von nationaler Bedeutung ist dabei in Modra, wo sich - neben einigen kleineren Werkstätten die große Fabrik Slovenská majolika befindet. Die Nahrungsmittel verarbeitende Industrie leistet den wichtigsten Beitrag zur industriellen Wertschöpfung des Bezirkes. Der Bezirk Pezinok ist eine typische Region mit schnell wachsenden Kleinunternehmen, insbesondere der Service-, Handarbeits- und Tourismusbetriebe. Der Weinpfad „Kleine Karpaten“ Seit undenklichen Zeiten wächst hier der Wein auf den sonnenbeschienenen Hängen, die Geschichte der Kleinstädte Pezinok, Modra, Svätý Jur und Umgebung (besser bekannt als "Weinpfad Kleine Karpaten") wird genauso mit dem Wein in Verbindung gebracht wie ähnliche Gebiete in Italien, Frankreich oder im benachbarten Österreich. Tourismus und Kultur Die Stadt Modra (9.000 Einwohner) blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück, die älteste schriftliche Erwähnung datiert mit 1158. Erhalten sind Teile der Stadtbefestigung und schöne Gebäude wie Stadthalle, Kirche und Villen. Die Stadtumgebung bietet Erholungsgebiete mit gut ausgestatteten Unterkünften. Die Bezirksstadt Pezinok (ca. 20.000 Einwohner) ist ein Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Region. Die Stadt hat eine schnelle Entwicklung der Wirtschaft und der Unterkunfts- und Beherbergungsbranche erfahren. Trotzdem sind selbst hier Reste der mittelalterlichen Stadtmauern erhalten. In einem malerischen Park nahe dem Altstadtzentrum liegt ein Schloss mit Weinbar. In Pezinok gibt es auch das Museum der Kleinen Karpaten (Muzeum Malokarpatské, Ausstellung historischer Weinbaugeräte etc.). Historisch wertvolle Monumente gibt es weiters in der kleinen Stadt Svätý Jur (Reste einer wichtigen befestigten MarchSiedlung) und in Biely Kameò (mittelalterliche Burgruinen). EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Pezinok Zusätzlich zu den historisch wertvollen Altstädten von Modra, Pezinok und Svätý Jur gibt es einige antike Schlösser (Èervený Kameò), schöne Chateaus (Budmerice), bemerkenswerte Kirchen und Weinhauer-Häuser. Einige Seen laden zum Wassersport ein, das Touristenareal Baba bei Pezinok dient dagegen als Wintersportzentrum. Trotzdem werden die Touristen v. a. durch die kulinarischen Genüsse wie Weinlese, Gänse-Festessen oder Parties in Schlemmerlokalen in Limbahc, Pezinok oder Modra angezogen. Auch durch die seit 1989 allmählich stattfindende Rückgabe der Weingärten an die ursprünglichen Besitzer werden die Traditionen der Weinhauer und Weinkeller, die lokale Spezialitäten anbieten, und des guten Trunkes in angenehmer Umgebung erneut belebt. Touristische Attraktionen Die wichtigsten Hoffnungen des Bezirkes liegen im Tourismus. Wie schon erwähnt, erlauben es die Nähe und die gute Erreichbarkeit von der Hauptstadt aus, eine „Erholungskapazität“ für deren 500.000 Bewohner zu entwickeln. Okres Pezinok: Perspektiven EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Senec Senec Lage Am östlichen Rand der Donau-Tiefebene gelegen, ist das Gebiet von der Landwirtschaft (v. a. Korn, Mais, Sonneblumen, Obst und Gemüse, aber auch Vieh- und Geflügelzucht) dominiert. Die traditionell landwirtschaftliche Prägung bedingt einen Mangel an Industrie, obwohl sich in den letzten Jahren sogar einige produzierende Betriebe rund um Senec angesiedelt haben. Sie verwenden meist gepachtete Grundstücke der örtlichen Landwirtschaftskooperativen. Eine wichtige Rolle spielt erneut die Nähe zur Hauptstadt, relativ günstigere Grundstückspreise und die ausreichende Verfügbarkeit hochqualifizierter Arbeitskräfte. Siedlungsstruktur und Bevölkerung Die Altersstruktur ist nur wenig schlechter wie im Nachbarbezirk Pezinok und die Arbeitslosigkeit gering höher als dort. Die 50.000 Einwohner des Bezirkes leben außer in der kleinen Stadt Pezinok (ca. 14.000 Einwohner) hauptsächlich in kleinen Gemeinden, etwa ein Viertel von ihnen sind Ungarn. Der Bezirk "lebt" sozusagen von Bratislava, was man an dem hohen Pendleranteil bemerkt. Auch Niederlassungen von Nahrungsmittelmärkten, Handarbeits- und Serviceanbieter finden sich meist innerhalb der Stadtgrenzen. Wirtschaft Mit entwickeltem Elektro- und Mechanik-Ingenieurwesen ist Senec das einzige industrielle Zentrum des Bezirkes. Tourismus Der Tourismus verspricht zukünftigen Wohlstand des Bezirkes. Zusätzlich zu den natürlichen Wasserflächen in Rovinka und Dunajská Lužná bei Bratislava entstanden zwei neue Erholungsgebiete durch den Kiesabbau. Das bekannteste davon ist Slneèné jazerá (sonnige Seen) in Senec mit einer Wasserfläche von 105 Hektar, das dank der hervorragenden Verkehrsverbindungen zu Bratislava im Sommer zum Wassersportparadies wird. Das gilt auch für die Stauseeanlage Gabèikovo (Donaustaudamm). Weiters sind einige geothermische Heilquellen aus touristischer Sicht interessant - einige davon warten noch auf die Erschließung (z. B. zwei Bohrstellen bei der Gemeinde Chorvátsky Grob, 10 km von Bratislava). Der Bezirk entwickelt den Radtourismus mit einer Verbindung zum Donauradweg Passau-Wien-Bratislava-Budapest, die entlang dem GabèikovoDamm gebaut wurde. In diesem Zusammenhang begonnen wurde auch das Projekt IVAMOZA (gefördert von der EU), eine touristische Route durch die Waldlandschaft entlang der Kleinen Donau. Diese Planung könnte besonders für die Bratislavaer Bevölkerung interessant werden; das gilt auch für die folgenden Sportzentren: eine Reitsportanlage in Èierna Voda bei Bratislava sowie die erste Golfanlage der Slowakei mit Übernachtungs- und Restaurantangebot in Bernolákovo (auf halber Strecke zwischen Bratislava und Senec). Neben anderen historischen Monumenten gibt es in Senec das "türkische Haus" (einen Renaissancehof aus dem 17. Jhdt.), eine wertvolle Kirche, Renaissance- und barocke Bürgerhäuser oder volkstümliche Architektur. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Senec Die Erholungszentren des Bezirks (Slneèné jazerá, ein Wassersportzentrum in Senec, Thermalquellen, ein Golfplatz in Bernolákovo) werden von den Bürgern Bratislavas genutzt. Wie in den Nachbarbezirken Malacky und Pezinok hofft auch Senec auf die Entwicklungschancen als Naherholungsgebiet Bratislavas. Der Bezirk Senec vertraut auf eine enge Koexistenz mit Bratislava, was eine Erweiterung und Diversifizierung des Service-Angebotes (speziell im Tourismus) erfordert. Die landwirtschaftliche Prägung sollte durch eine Verbesserung der in der Region eher seltenen Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie genutzt werden, denn die Erfolgsaussichten zum nahen Markt in Bratislava (500.000 Einwohner) und die reichen Ernten der Region lassen diesen Erwerbszweig sehr erfolgreich erscheinen. Günstige Standortbedingungen gibt es auch entlang der Schnellstraße Bratislava-Žilina-Warschau, die auf einer Strecke von 30 km durch den Bezirk führt. Okres Senec: Perspektiven EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Bratislava Bratislava Die Hauptstadt und ihr Umland Die Stadt Bratislava (insg. ca. 450.000 Einwohner im gesamten Bezirk*) stellt das Zentrum des slowakischen Donauraumes dar. Das Umland von Bratislava ist geprägt von den Wirtschafts- und Infrastukturverflechtungen zur Hauptstadt. Der Kreis Bratislava-Umland besteht aus 57 Gemeinden mit 145.301 Einwohnern, wobei sechs Orte das Stadtstatut besitzen. Die größte Stadt im Bratislava-Umland ist Pezinok (Weinbau, Nahrungsmittel, Holz verarbeitende und Baustoffindustrie) mit ca. 21.000 Einwohnern. Die weiteren Städte mit eigenem Statut sind Malacky (mit 17.600 Einwohnern und dem wirtschaftlichen Schwerpunkt elektrotechnische, Maschinenbau- und Möbelindustrie), Modra (Weinbau- und Volkskunsttradition, Keramikproduktion), Senec (Sommertourismus, Maschinenbau- und elektrotechnische Industrie), Stupava (Nahrungsmittelindustrie) und Syätý Jur (Weinbau). Insgesamt hat der Kreis Bratislava-Umland günstige Entwicklungschancen im Bereich Weinbau sowie Land- und Forstwirtschaft. Verkehr Die Region verfügt über günstige Verbindungen einerseits zu den anderen Kreisen der Slowakei, aber andererseits auch zu internationalen Destinationen wie Polen und Ungarn sowie in Richtung „Balkan“. Weiters führen drei internationale Bahnlinien durch den Kreis, und es gibt zwei Grenzübergänge nach Österreich. In der Region wird die Telekommunikationsinfrastuktur laufend modernisiert. Betreiber des Hafens Bratislava ist die Slowakische Schiffahrt- und Häfen-AG (Slovenská Plavba a Prístavy a. s.). Das Unternehmen ist in unterschiedliche Divisionen geteilt. Hier relevant erscheint die Division Binnenschiffahrt mit Sitz in Bratislava, die Division Hafen Bratislava mit Sitz ebendort und eine Tochtergesellschaft - die Dunajplavba-Sped s. r. o. -, die den Bereich des Gütertransportes in Form von Dienstleitungsangeboten abdeckt. Hauptsächliches Betätigungsfeld dieser Spedition ist die Binnenschiffahrt auf Donau, Main und Rhein. Betreiber der Hafenanlage Bratislava ist die Division Hafen Bratislava. Der Hafen liegt innerhalb der Stadt Bratislava und verfügt über Bahn- und hochrangige Straßenanbindungen. Mit dem Ölhafen der Raffinerie Slovnaft existiert in Bratislava ein weiterer Hafen, dessen Infrastruktur allerdings nur für die Ölraffinerie selbst zur Verfügung steht. Wirtschaft Eine große Bedeutung haben folgende Rohstoffvorkommen für den Kreis: der landwirtschaftliche Boden, Ziegeltone und Heilwässer. Von mittlerer Bedeutung sind die metallischen Rohstoffe, kaum eine Bedeutung haben Erdöl, Erdgas, Wälder und Kiesvorkommen. Bratislava: Perspektiven Die Gegebenheiten der Region indizieren die Orientierung auf Transport- und Vermittlungsdienstleistungen von nationaler und internationaler Bedeutung, Fremdenverkehr insbesondere im Grenzgebiet zu Österreich und Erholung auf Grund der Heilthermalquellen, Landwirtschaft (Versorgung der Stadt- und Umlandbevölkerung), Industrie (Nutzung der Rohstoffressourcen im Kreis) und Energiewirtschaft. * Hierarchie der Verwaltungseinheiten in der Slowakischen Republik: „Kraj“ (dzt. vergleichbar in etwa den österreichischen Bundesländern); „Okres“ (Bezirk, wird manchmal auch als „Kreis“ übersetzt); „obce“ (Gemeinde). EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Dunajská Streda Dunajská Streda Geographisch liegt der Kreis im Zentrum des Donautieflandes - umschlossen von der Donau und der Kleinen Donau - auf der Schüttinsel. Dieser südwestliche Teil der Slowakei hat einen sehr fruchtbaren Boden und günstige klimatische Bedingungen. Aus diesem Grund wird diese Region auch als „Korninsel“ oder „Kornkammer“ der Slowakei bezeichnet. Betreffend der hydrogeologischen Bedingungen ist die Situation ebenfalls günstig, der Kreis ist reich an Trinkwasserund Heilthermalquellen von guter Qualität. Lage Administrativ ist der Bezirk Dunajska Streda in 66 Gemeinden gegliedert und hat insgesamt 109.345 Einwohner, wobei der Großteil der Bewohner ungarischer Abstammung (87,2 %) ist. Allerdings besitzen nur drei Orte im Bezirk ein Stadtstatut. Die Kreishauptstadt Dunajská Streda, das politische und wirtschaftliche Zentrum mit 23.236 Einwohnern, liegt inmitten des Žitný ostrov, einem Gebiet mit entwickelter Landwirtschaft. Die weiteren Städte mit eigenem Statut sind Šamorín und Ve¾ký Meder (Bade- und Erholungsareal). Im Allgemeinen handelt es sich um eine Region mit niedrigem Urbanisierungsgrad. Aus ökologischer Sicht erreicht deshalb der Kreis günstige Werte. Siedlungsstruktur und Bevölkerung Durch das Gebiet führt eine internationale Straßenverbindung, die die Slowakei mit Ungarn und Österreich verbindet. In west-östlicher Richtung verläuft die Eisenbahnlinie Bratislava-Komárno durch die Region, die an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen ist. Kapazitätsmäßig ist der Binnenverkehr, der die Region mit Bratislava verbindet, unterdimensioniert. Die Telekommunikationsinfrastruktur liegt unter dem gesamtslowakischen Durchschnitt und ist technisch veraltet. Schon im Mittelalter führte durch dieses Gebiet der berühmte Bernsteinweg. Die günstige geographische Lage des Kreises ist auch heute noch ein Vorteil, und zwar im Bezug auf eine internationale Zusammenarbeit mit Ungarn und Österreich. Das Städtedreieck Wien-Bratislava-Budapest eröffnet die Möglichkeit zur Intensivierung von Handels-, Finanz-, Wirtschafts- und Kulturkontakten. Durch den Bau des Wasserkraftwerks Gabèíkovo wurde eine Fortsetzung des Rhein-Main-Donau-Kanals geschaffen und die Slowakei mit allen europäischen Wasserwegen und Weltmeeren verbunden. Zudem sind die Donauufer vor Überschwemmungen geschützt. Verkehr EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Okres Dunajská Streda Wirtschaft Der Bezirk Dunajská Streda gehört zu den weniger entwickelten Regionen in der Slowakei. Die Arbeitslosenquote ist mit 18,6 % sehr hoch, und auch nur ein sehr geringer Anteil des Bruttoinlandsproduktes wird in diesem Kreis erwirtschaftet. Dunajska Streda gehört zu den problematischen Bezirken der Slowakei. In der Wirtschaftsstruktur überwiegt die Landwirtschaft mit 23,8 % der Erwerbstätigen. Damit im Zusammenhang stehen auch die vertretenen Industriezweige, vor allem: Lebensmittel- und Maschinenbauindustrie sowie Holz verarbeitende und elektrotechnische Produktion. Rohstoffe sind kaum vorhanden (geringe Vorkommen von Sand und Kies), dafür verfügt die Region aber über gute landwirtschaftliche Böden. Die Thermalquellen haben vor allem für die Fremdenverkehrsentwicklung eine große Bedeutung. Okres Dunajská Streda: Perspektiven Die Entwicklungsdeterminanten für die regionale Wirtschaft sind vor allem der Fremdenverkehr (Thermalquellen, Auwälder), Handel- und Vermittlungsdienstleistungen im Korridor Bratislava-Wien-Budapest, ökologischer Landbau, Entwicklung der Nahrungsmittelproduktion sowie die Entwicklung der Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastuktur. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Komitat Györ-Moson-Sopron Gyõr-Moson-Sopron Das Komitat* Györ-Moson-Sopron umfasst die Landschaften des sogenannten Kleinen Ungarischen Tieflandes (Kisalföld), den Alpenrand und Ausläufer des Bakony-Gebirges. Das heutige Komitat ist als Zusammenschluss der Restgebiete dreier ehemals selbständiger Komitate (Gyõr, Moson und Sopron) eine Verwaltungseinheit. Die Region liegt im Nordwesten Ungarns an der Grenze zu Österreich und zur Slowakei. Ihre einzigartige Lage wird noch zusätzlich durch die Tatsache begünstigt, dass die Hauptstädte zweier benachbarter Staaten sehr nahe zur Grenze liegen und ihre kulturellen und wirtschaftlichen Einzugsgebiete - durch die Öffnung der Grenzen - tief in das Komitat hineinreichen. Lage Die Fläche des Komitates beträgt 4.044,6 km2, die Zahl der Einwohner liegt bei 436.733, wovon 130.808 Personen in Gyõr, 110.917 Personen in den anderen fünf Städten (Csorna, Fertõd, Kapuvár, Mosonmagyaróvár, Sopron) und 195.008 Personen in den 167 Dörfern leben. Flächen und Einwohner Gyõr-Moson-Sopron hat eine abwechslungsreiche Landschaft mit typischer Siedlungsstruktur und kann als Abbild des Karpatenbeckens bezeichnet werden. Es gibt hier Berge, Seen, Sumpfgebiete, Flüsse mit Inseln, Ebenen und Hügellandschaften - so das Soproner Gebirge, das Fertõ-Becken, die Répce-Ebene, das Gebiet Hanság (Waasen), die Landschaft Rábaköz mit dem Tóköz, die Mosoner Ebene, die Landschaft Szigetköz, das Gyõrer Becken und das Pannonhalmer Hügelland. Dort, wo die Landschaften aufeinander trafen und die Flüsse Täler bildeten, verliefen auch die alten Verkehrswege, hier gab es Bewegung und das lebensnotwendige Wasser, und hier ließ sich daher auch der Mensch mit seinen Dörfern, Städten und all den notwendigen Einrichtungen nieder. Landschaftstypen Ein Teil der Naturlandschaften des Komitates steht unter Schutz. Folgende Gebiete in Gyõr-Moson-Sopron sind Schutzgebiete: ● Nationalpark Fertõ-Hanság (Nationalpark Neusiedler See) 19.735 ha, ● Landschaftschutzgebiet Soproner Gebirge 4.904 ha, ● Landschaftschutzgebiet Szigetköz 9.158 ha, ● Landschaftschutzgebiet um Pannonhalma 7.051 ha. Schutzgebiete im Komitat Die jährliche Sonnenscheindauer liegt bei 1900-2000 Stunden. Von der Gesamtfläche des Komitates sind 265.700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 344.900 ha Wald- und Schilfgebiet. * Verwaltungseinheiten in Ungarn: „állam“ (Staat)., „Komitat“ (i. S. von Bezirk), „Község“ (Gemeinde). Bis 1980 gab es noch die zwischen Komitat und Gemeinde liegende Verwaltungseinheit „Regio“ (Region), diese Stufe wurde aber abgeschafft. Trotzdem gewinnt die regionale Zusammenarbeit in Ungarn seither stets an Bedeutung - allein im Komitat Gyõr-Moson-Sopron gibt es neun regionale Entwicklungsverbände. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Komitat Györ-Moson-Sopron Straßenverkehr Durch das Gebiet von Gyõr-Moson-Sopron führt die Hauptverkehrsroute vom Landesinneren nach Westen. 1995 wurde die Strecke zwischen Gyõr und der Staatsgrenze der Autobahn M1 (Budapest-Wien) dem Verkehr übergeben. Seit 1998 ist die Autobahn M15 (Hegyeshalom-Rajka) fertiggestellt. Radverkehr Der Fahrradverkehr hat sukzessive zugenommen, sowohl im touristischen Bereich als auch im Bereich des Berufsverkehrs. Es wurden daher Radwege gebaut: um den Neusiedler See, in Hanság und im Umland von Gyõr. Zwei Grenzübergänge - Jánossomorja-Mosontarcsa (Andau) und Fertorákos-Fertomeggyes (Mörbisch) - stehen ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger zur Verfügung, und die Eröffnung weiterer solcher Grenzübergänge ist geplant. Eisenbahnverkehr Die Eisenbahnlinien verlaufen in ähnliche Richtungen wie die Straßen, wobei die Strecke Hegyeshalom-Budapest derzeit ausgebaut wird, um eine Geschwindigkeit von 160 km/h gewährleisten zu können. Schiffahrtsverkehr Das Komitat verfügt über gute Schiffahrtswege. Der neu eröffnete Hafen in Gönyü und die geplante Vertiefung des Flussbettes der Mosoner Donau in naher Zukunft werden hoffentlich dazu beitragen, dass der Anteil des Schifftransports steigt und dessen Wirtschaftlichkeit zunimmt. Flughäfen Von den bereits bestehenden Flughäfen hat der Flugplatz in Pér reale Chancen, überregionale Bedeutung zu erlangen, möglicherweise wird auch in der Umgebung von Sopron der Bedarf nach einem größeren Flughafen steigen (in Pusztacsalád wird ein Sportflugplatz errichtet). Zustand der Umwelt Der Umweltzustand des Komitates hat sich in letzter Zeit allgemein verschlechtert. Dazu haben das veränderte Landschaftsbild des Szigetköz, die steigende Belastung der Umwelt durch den Verkehr - hauptsächlich Schwerverkehr -, die Beseitigung der Wasserableitungen entlang der Straßen, die ersatzlose Rodung der Schutzalleen und Grüngürtel um die Ackerflächen und die fehlende Rekultivierung aufgelassener Bergwerke wesentlich beigetragen. Die Luftgüte konnte - zum Teil durch die Schließung von Industriebetrieben, die große Luftverschmutzung verursacht haben - in letzter Zeit verbessert werden. Kulturgeschichte und ... Das Gebiet von Gyõr-Moson-Sopron ist seit der Steinzeit von Menschen besiedelt, und im Laufe der Geschichte zogen hier viele Truppen und friedliche Karawanen durch. Das ist auch der Grund dafür, dass trotz der regen Bautätigkeit in dieser Region nur wenige Baudenkmäler aus länger zurückliegenden Epochen übriggeblieben sind. Zu sehen sind allerdings noch der römische Mithras-Chor im Ort Fertõrákos, der einst zur Grenzprovinz des Römischen Reiches gehörte, das Forum des Amphitheaters von Scarbantia und Skulpturen aus der Römerzeit in Sopron (Ödenburg) sowie freigelegte Teile der römischen Siedlung Mursella in der Nähe von Árpás und Mórichida. Aus der Arpaden-Zeit blieben uns einige schöne Dorfkirchen und Abteien (Pannonhalma, Árpás, Rábaszentmiklós, Sopronhorpács, Balf, Magyarkimle usw.) sowie der Stadtkern und die Siedlungsstruktur einiger Städte (Gyõr, Sopron, Mosonmagyaróvár) und Teile von Kirchen. EREG - eigenständige Regionalentwicklung im Donauraum östlich von Wien; Beschreibung: Komitat Györ-Moson-Sopron Große architektonische Epochen haben ihre Spuren im Komitat hinterlassen. Wichtige Bauten, die das Bild der Altstadt von Gyõr, Sopron, Mosonmagyaróvár und Csorna heute noch prägen, entstanden nach der Vertreibung der Türken, in der Barockzeit. Ebenfalls in dieser Zeit wurden die wichtigsten Schlösser des Komitates (Fertõd, Nagycenk, Sopronhorpács, Zsira, Hédervár) errichtet oder im Stil des Barocks umgestaltet. Die meisten Dorfkirchen stammen auch aus dieser Zeit. In der Zeit um 1848 wurden viele städtische Bauten im Stil des Historismus errichtet. Auch viele schöne Häuser im ländlichen Bereich stammen aus dieser Zeit (z. B. Fertoszéplak, Gyõr, Sopron, Mosonmagyaróvár, Kapuvár). Historisch gesehen gilt die Zeit vom Millennium (1896) bis zum Ersten Weltkrieg als letztes großes Bauzeitalter, in dem große Fabriksanlagen, Industriebauten und Wohnsiedlungen als markante Strukturen der Städte geschaffen wurden. Die Zahl der unter Denkmalschutz stehenden Bauten in Gyõr-Moson-Sopron beträgt 1.027, darüber hinaus gibt es viele weitere Bauten, die einen örtlichen Schutz genießen. ... Sehenswürdigkeiten Der Großteil der Unternehmen des Komitates ist im Handel und Dienstleistungsbereich tätig, was auch für die wirtschaftliche Dynamik der Region spricht. Wegen der Nähe zur Grenze, der relativ guten infrastrukturellen Versorgung und der qualifizierten Fachkräfte haben 12-13 % der in Ungarn niedergelassenen ausländischen Unternehmen Gyõr-Moson-Sopron als Standort gewählt. Der Rückgang der Industrieproduktion konnte eingebremst werden: 1994 konnte wieder eine steigende Tendenz (2 %) registriert werden. Der Export der Industrie hat einen Zuwachs von 4,6 % gegenüber 1993 erreicht. Wirtschaft Bei den Wirtschaftsdaten der Landwirtschaft gab es 1994 naturgemäß Schwankungen auf Grund der natürlichen und klimatischen Bedingungen, wobei aber ein eindeutiger (10-25 %) Erntezuwachs festzustellen war. Der Rückgang des Viehbestandes konnte zwar nicht gestoppt, aber sein Tempo reduziert werden. Der Anteil der landwirtschaftlichen Genossenschaften an der Agrarproduktion verringerte sich zugunsten der bäuerlichen Strukturen. Bei der Rentabilität der Agrarwirtschaft konnte leider keine Wende erreicht werden, die Ausgaben sind nach wie vor höher als die Einnahmen. Landwirtschaft Die Funktion der regionalen Selbstverwaltung wird von einem alle vier Jahre neu gewählten politischen Gremium, der Generalversammlung des Komitates, wahrgenommen, deren Aufgaben im Gesetz über die Selbstverwaltungen festgelegt sind. Die Generalversammlung wählt auf vier Jahre einen Präsidenten und einen oder mehrere Vizepräsidenten. Das Amt der Komitatsselbstverwaltung wird vom Komitatsobernotar geleitet. Im Bereich der Raumordnung ist das Komitat zuständig für die Ausarbeitung der Raumentwicklungspläne, der Regionalpläne und der Sektoralpläne, um die Grundlagen für die Harmonisierung der Förderungsmaßnahmen zu sichern. Zur Gewährleistung der Koordination der baulichen Maßnahmen wurde von der Generalversammlung des Komitates ein Denkmalschutzfonds und das Archiv der Kisalfölder Volksarchitektur eingerichtet. Das Komitat hat eine Strategie für Marketing- und Unternehmensförderung ausgearbeitet, um das spezifische Image der Unternehmen in Gyor-Moson-Sopron zu unterstreichen. Das Komitat fördert auch die Unternehmen im ländlichen Raum. Kompetenzen der regionalen Entwicklung im Komitat