Falldemo-1.5 Zufallsbefund eines Pinkus-Tumors als seltene Variante des Basalioms bei klinisch vermutetem Fibroma pendulans S. Leicht1, J. Sauer1, K. Dommisch1 1 HELIOS Kliniken Schwerin Der Pinkus-Tumor (fibroepitheliales Basalzellkarzinom) ist eine sehr seltene Variante des Basalioms (Basalzellkarzinoms), das 75-80% der malignen Hauttumore ausmacht. Bei einer Inzidenz des Basalioms von 1:1000 finden sich lediglich 1,6% Pinkus-Tumoren. Da Basaliome langsam wachsen und so gut wie nie metatstasieren (seltener als 1:1000) jedoch lokal destruierend umgebendes Gewebe infiltrieren (z.B. Knochen, Muskel), werden sie als semimaligne bezeichnet. Der Pinkus-Tumor als Sonderform des Basalioms wächst jedoch nicht lokal destruierend. Er stellt sich als erhabener oder gestielter hautfarbener bis rötlicher Tumor dar. Im Gegensatz zu anderen histologischen Typen des Basalioms, die bevorzugt an sonnenexponierten Stellen auftreten, kommt der Pinkus-Tumor an Rumpf (bevorzugt lumbosacral) und Extremitäten vor. Er ist ein Tumor des älteren Menschen ohne Geschlechtspräferenz. Genetische Ursachen werden diskutiert. Therapie der ersten Wahl ist die vollständige operative Entfernung. Wir nahmen einen 67 jährigen Patienten zur Entfernung eines größenprogredienten Lipoms der linken Flanke auf. Nebenbefundlich wünschte er die Entfernung eines seit Jahren bestehenden nicht größenprogredienten und klinisch als 2 cm großes Fibroma pendulans imponierenden Tumors am Skrotum links. Beide Tumoren wurden entfernt, wobei der Tumor am Skrotum tangential abgetragen wurde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Die histologische Aufarbeitung des vermuteten Fibroma pendulans ergab dann die Diagnose eines Fibroepithelialen Basalioms (Pinkus-Tumor). Der Absetzungsrand war tumorfrei. Da der Tumor im Gesunden entfernt wurde, ergab sich keine Notwendigkeit für eine weitere Intervention und wir sprachen wie zur Basaliomnachsorge üblich die Empfehlung der jährlichen Kontrolle der Resektionsstelle auf Rezidivbildung durch einen Dermatologen aus. Die Empfehlung zum chirurgische Vorgehen bei Basaliom ist die Entfernung im Gesunden mit einem Sicherheitsabstand von 3-5 mm. Die Strahlentherapie hat vergleichbare Heilungsaussichten wie eine konventionelle chirurgische Behandlung. Die Indikation zu einer Strahlenbehandlung besteht vor allem bei primärer Inoperabilität sowie bei R1- oder R2-Resektion oder Rezidiv. Da der Pinkus-Tumor zwar nicht lokal destruierend wächst jedoch histologisch zur Gruppe der Basaliome gehört ist dises Vorgehen sinnvoll.