www.demeter.de Heft 6 Sommer 2010 Verstehen Das Traumpaar: regional und biodynamisch Vor Ort Gemüse vom Obergrashof Gesund leben Telefonaktion mit anthroposophischen Ärzten Genießen Foto: Viscom Frisch vom Grill Kostenlos zum Mitnehmen Wir möchten uns herzlich für Ihr Vertrauen bedanken! Sie haben gewählt: Der Andechser Bio Mondscheinkäse ist Demeter Produkt des Jahres. Natürliches natürlich belassen. Andechser Molkerei Scheitz GmbH · Biomilchstraße 1 · D-82346 Andechs · Telefon +49 (0) 81 52 / 379-0 · www.andechser-molkerei.de Inhalt INHALT 02/10 Essen nach Farben 4 Inspiration Was ist Heimat? 5 Verstehen genießen verstehen H Regional und biodynamisch Vor Ort Feingemüse vom Obergrashof eimat schmeckt? Stimmt! Lebensmittel aus der Region berühren uns aber weit über Fruchtbarer Boden dank eigener Kuhherde das Gaumen-Erlebnis hinaus. Sie stehen für Nähe, Vertrautes, für Eingebundensein in einen gemeinsamen Lebenszusammenhang. Der Aspekt Regionalität – er gehört zum Nachhaltigkeits-Kanon – wird für viele Konsumenten immer wichtiger. Für Demeter-Erzeuger ist er ohnehin zentral. Sie gestalten ihre Region (und damit auch Ihre Region) durch biodynamische Arbeit. Wie vielfältig das aussieht, 6 Gesund leben Telefonaktion: Fragen Sie anthroposophische Ärzte Martina-Gebhardt-Kosmetik ganz Demeter 15 Warenkunde Richtig scharf: Meerrettich und Harrissa 16 Markt Grüne Frische direkt vor der Haustür Genießen Porträts, Hintergrund-Informationen und natür- Frisch vom Grill lich auch mit Rezepten dar. Laden Sie zum Grillen Für Vegetarier und Fleischliebhaber Freiluftküche schmeckt dann bestimmt am besten. 13 Wissenswert stellt das neue Demeter Journal mit Reportagen, doch Freunde aus der Nachbarschaft ein, denn die 8 17 18 Begegnen Biene und Honig im Erfahrungsfeld der Sinne 24 Kennenlernen Guten Appetit + Freude in und an Demeter-Felderzeugnisse, der Tiefkühl-Pionier Ihrer Region wünscht Ihnen Nachgefragt Präparate-Arbeit auf der Domäne Fredeburg 25 26 Hintergrund Fair-Breeding – Engagement für biodynamische Gemüsezucht Renée Herrnkind [email protected] Telefon 06155 846950 PS: Sie haben Fragen zur anthroposophischen Medizin mit ihren vielfältigen Heilungsangeboten? Exklusiv für Demeter-Journal-Leserinnen und –Leser stehen zwei Ärzte am Telefon Rede und Antwort zu Kinderkrankheiten und Allergien. Mehr dazu auf Seite 13. 28 Schlusspunkt Abenteuer regionale Ernährung 29 Rubriken Editorial Aktuell Produkte Zahlensalat 3 12 22 27 Rätsel Vorschau Impressum 27 30 30 Demeter Journal 3 Reportage Essen nach Farben Geschmack und Gesundheit hängen von der Färbung ab Wann ist die Welt bunter als jetzt, mitten im Sommer? Rote, grüne, gelbe, violette Früchte erfreuen jedoch nicht nur das Auge. Pflanzenfarbstoffe gehören zu den wichtigen sekundären Pflanzenstoffen, denen bereits ein gesundheitlicher Nutzen zugeordnet werden kann, obwohl sie längst noch nicht umfassend erforscht sind. Außerdem bestimmt die Farbe von Obst und Gemüse den Geschmack mit. Bio-Pionier seit 1974 Von der spanischen Sonne geküsst Idyllisch umrahmt von Naturschutzgebieten liegen die Olivenhaine des Anbauprojektes Finca la Torre. Dort werden die hochwertigen Hojiblanca Oliven biologischdynamisch angebaut und zu unseren demeter Olivenölen verarbeitet. Für das Würzöl Citrolive werden die Oliven direkt nach der Ernte zusammen mit frischen Zitronen verpresst. So entsteht das einzigartig frische Aroma. Mehr unter www.rapunzel.de 35 Jahre Bio aus Liebe. 4 Demeter Journal Orangene Carotinoide und gelbe Flavonoide aus Möhren, Tomaten, Erdbeeren oder Paprika wirken antioxidativ. Sie fangen also die freien Radikale ab, aggressive, reaktionsfreudige Moleküle. Allein zu den Gruppen der Carotinoide und Flavonoide gehören Hunderte von Stoffen. Einige davon schützen und stärken die Gefäße, andere wirken entzündungshemmend oder krampflösend. Außerdem sind sie ein Schutz vor UV-Strahlen und können das Immunsystem stimulieren. Orange beim Essen vertreibt Depressionen und soll Emotionen ordnen helfen. Rotes Essen regt die Verdauung an, wirkt appetitanregend und sogar leistungsfördernd, heißt es in der Farbenlehre für die Küche. Grünes wie Erbsen, Spinat, Bohnen, Brokkoli, Äpfel, Birnen, Kräuter wird gegen Nervosität und Reizbarkeit empfohlen. Es kommt mit besonders viel Magnesium, Kalzium und Folsäure daher – wichtig für Muskeln und Nerven. Gelbe Farbe bringt den besten Effekt für Konzentration und Nerven – Mais und Ananas also vor Prüfungen und in Stresszeiten essen. Violett- und Blautöne wie von Blaukraut, Trauben, Heidelbeeren oder Auberginen wirken entspannend und ausgleichend. Die Anthocyane darin sollen das Bindegewebe festigen. Weiß unterstützt bei körperlichen Reinigungsprozessen. Meerrettich, Spargel, Blumenkohl soll zudem geistig klärend wirken. Mit Vitamin B2 tragen sie zur Zellregeneration bei. Inspiration Reportage Al le di es Menschen, n e h c i ffl e r enehmes V g t n a r n i e erh o un n ältn e i v S e is h n e n H e e n ab i e e i m d s ich a a en w t u , s z e n , t e s n i das „Der Sinnmarkt des Nahen, Guten, Vertrauten“ ist laut Zukunftsinstitut unter dem Stichwort „Regionalität“ zu finden. Die direkte Begegnung mit Menschen spielt dabei Johann Wolfgang von Goethe ne. eine wichtige Rolle, denn durch den persönlichen Eindruck und das Erleben von Authentizität entsteht Vertrauen, ein Gefühl von Zusammenhalt und Überschaubarkeit. Demeter Journal 5 Reportage Verstehen Viel mehr als nur “ Landwirtschaft ” Das Traumpaar: biodynamisch und regional Regional ist erste Wahl – für viele an Nachhaltigkeit orientierte Konsumenten gilt das immer öfter. Wird die Herkunft des Lebensmittels vielleicht sogar noch wichtiger als seine ökologische Erzeugung? Manche Umfragen lassen diese Tendenz erkennen. Wer hohe Qualität für die eigene Gesundheit, den Gaumen und die Heimat schätzt, kombiniert regional und biodynamisch. Die Demeter-Gemeinschaft fördert ganz bewusst regionale Wirtschaftskreisläufe – so schafft sie Zukunftsfähigkeit. Über 1400 Demeter-Bauern und -Gärtner in allen Regionen Deutschlands arbeiten biodynamisch. Sie kultivieren mehr als 60 000 Hektar Fläche und erzeugen hochwertige vitale Lebensmittel. Demeter steht für diese Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise. Als älteste ökologische Form der Landbewirtschaftung geht sie auf Impulse von Rudolf Steiner zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch Waldorfpädagogik und anthroposophische Heilweise initiiert hat. Biodynamisch erweist sich in vielen Untersuchungen als die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung. Durch selbst hergestellte, feinstofflich wirkende Präparate aus Mist, Heilpflanzen und Mineralien wird die Bodenfruchtbarkeit in der biologisch-dynamischen Landwirt- schaft nachhaltig gefördert und das charakteristische Aroma der Lebensmittel voll entwickelt. Als einziger Bioverband Mehrleistungen vor der Tür: Landschaftsgestaltung, Klimaschutz, Arbeitsplätze, Artenvielfalt, Tiergesundheit ist bei Demeter die Tierhaltung auf den Bauernhöfen obligatorisch. Der Mist der Kühe wird dank Impfung mit den Biodynamischen Präparaten zu wertvollem Kompost – besser als jeder industrielle Dünger. So wächst die Humusschicht auf Demeter-Feldern und -Wiesen kontinuierlich. Das ist gerade angesichts der Klimaveränderung wesentlich, weil im Humus große Mengen Kohlendioxid gebunden werden. Das wirkt dem Treibhauseffekt entgegen. Jeder Demeter-Bauer und -Gärtner sorgt also für sehr viel mehr als „nur“ für gute Lebensmittel. Er pflegt die Landschaft, gestaltet sie mit Hecken und Biotopen, lässt kräuterreiche Wiesen blühen, den Bachlauf naturnah mäandern und schützt Nutztiere vor dem Aussterben. Demeter-Hersteller und -Verarbeiter schaffen zudem Arbeitsplätze vor Ort in einem sinnvollen und wachsenden Markt. Wer denkt an all diese sachlichen Hintergründe, wenn er ein regionales Produkt kauft? Sind da nicht eher die Gefühle von Verbundenheit mit dem eigenen Revier, von Nähe, Sicherheit und Authentizität entscheidend, die mitschwingen, wenn Prall violette Heidelbeeren reifen bei Horst Tiedemann in Raddestorf, der schon seit 30 Jahren biodynamisch wirtschaftet 6 Demeter Journal Verstehen Obst und Gemüse, Milchprodukte oder Getreide aus der Nähe bevorzugt werden? Regional ist nicht klar definiert – und lässt sich wahrscheinlich auch gar nicht genau bestimmen. Manche sehen den Radius von 50 Kilometern um ihren eigenen Standort als regional an, andere verstehen das ganze Bundesland darunter. Was nah und vertraut ist, verbindet uns nicht zuletzt mit den Menschen, die vor unserer Haustür wirken. Wen wir persönlich kennenlernen können, dem vertrauen wir eher. Komplexe Wirtschaftskreisläufe, wie sie durch die Globalisierung weltweit greifen, verunsichern und verstärken den Trend zur Regionalisierung als Gegenpol. Demeter-Bauern laden gerade jetzt im Sommer gern zu Hoffesten und öffnen Ställe und Scheunen – die Gelegenheit, Ihren Biodynamiker in der Nähe kennenzulernen. Die Natur ist stark, sie braucht keine Verstärker. fair & regional Pluspunkte für Regionalität Was zeichnet regionale Produkte der Demeter-Erzeuger aus? • Sie sind frisch und schmecken aromatisch, weil sie reif geerntet werden. • Sie sind deshalb besonders reich an wichtigen sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen. • Sie erhöhen die Transparenz beim Einkauf. • Die Lebensmittelproduktion lässt sich nachvollziehen. • Handwerkliche Verarbeitung veredelt die biodynamischen Rohstoffe. • Sie schonen die Umwelt durch verringerten Transportaufwand, weniger Lärm, Schmutz und Abgase. • Sie tragen zum Tierschutz bei und fördern Arbeitsplätze in der Region. • Sie erhalten, gestalten und pflegen die Kulturlandschaft. • Sie sind also saisonal und verbinden uns mit dem Rhythmus der Jahreszeiten. Regionale Lebensmittel gibt es direkt auf dem Hof, am Marktstand, bei den Demeter-Aktiv-Partner-Läden, in Naturkostfachgeschäften und Bio-Supermärkten sowie in vielen Abo-Kisten. Adressen unter www.demeter.de Mit neuer Analytik Der Herkunft der Produkte auf der Spur Durch aufwendige Untersuchungen lässt sich ermitteln, wo der Spargel, die Karotte oder der Salat gewachsen ist. Das EU-Projekt TRACE forciert dafür die Forschung hinsichtlich der Messmethoden für die sogenannten Isotope, deren Verhältnis im Lebensmittel bestimmt und mit anderen Proben abgeglichen wird. Dinkel Teigwaren Insgesamt 25 Landwirte aus dem süddeutschen Raum liefern den Dinkel für die NATURATA Teigwaren. Sie gehören einer Demeter-Erzeugergemeinschaft an, mit der NATURATA seit über 20 Jahren partnerschaftlich zusammenarbeitet. Frühzeitige Absprachen, faire Preise und verlässliche Abnahmezusagen garantieren den Landwirten eine wirtschaftliche Basis für ihren Betrieb. In einem traditionellen handwerklichen Betrieb werden die Teigwaren auf der Schwäbischen Alb hergestellt. Dies garantiert feinste NATURATA Dinkel-Nudeln für den perfekten Genuss. Probieren Sie es selbst! www.naturata.de Naturata AG · D-71711 Murr Demeter Journal 7 Vor Ort Gärtnerei Obergrashof: Auf 50 Hektar wächst Feingemüse Murnau-Werdenfelser Rinder sorgen für fruchtbaren Boden Unmittelbar nach dem Verlassen der schnellen Landstraße zwischen Dachau und Oberschleißheim öffnet sich eine eigene Welt. Der über 150 Jahre alte Obergrashof mit der historischen Remise, den satt-grünen Wiesen, riesigen Gemüsefeldern, Folientunneln und dem prallen Leben bei Milchschafen, Hühnern, Ziegen, Hunden, Katzen und spielenden Kindern entschleunigt spürbar – Balsam für die Seele. Was 1991 mit fünf Hektar Land begann, entfaltet sich heute in beeindruckender Vielfalt auf 100 Hektar biodynamischer Gärtnerei. Sie differenziert sich in Saatgutzüchtung und Samenbau, Anzucht und 50 Hektar Feingemüseanbau. Hinzu kommen Wiesen und Weiden für die imposante Herde der vom Aussterben bedrohten Murnau-Werdenfelser Rinder. Hofladen und Seminarhaus mit umweltpädagogischen Angeboten locken Kunden und Interessierte aus der Gegend – sogar bis München reicht das Einzugsgebiet. Auf dem schwarzen Boden der alten Niedermoorlandschaft Dachauer Moos fi ndet das Gemüse ideale Bedingungen. Salate reifen bis in den Spätherbst hinein. Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Rettich, Fenchel, Spinat, Chicorée und Radieschen zaubern ein buntes Bild – nicht nur in den bis zu 6 000 Abokisten, für die geliefert wird. 700 000 Schälchen Kresse aus Demeter-Züchtung kommen im Jahr in den Naturkosthandel. Wie viel Handarbeit dahintersteckt, ahnt wohl keine Kundin, die die zarten grünen Blättchen für den würzigen Quark abschneidet. In der Vermarktung setzt der Obergrashof vor allem auf den regionalen Naturkosthandel, den eigenen Hofladen und 15 Prozent der Ernte gehen in die Ökokisten. 8 Demeter Journal Gemüseanbau erfordert viel Handarbeit, damit zum Beispiel die Salaternte so gut ausfällt wie hier auf dem Obergrashof 700 000 Schälchen Kresse verlangen viel Handarbeit Großhändler Ökoring in Mammendorf hat die Demeter-Gärtnerei Obergrashof als einen ihrer fünf besten Erzeuger 2010 ausgezeichnet. Neben der „herausragenden Produktqualität“ – so die Lobesworte im Originalton – wurden die Nachhaltigkeits-Initiativen des Hofkonzepts und soziale Verantwortung gewürdigt. Auch das ausgefeilte Landschaftskonzept mit Hecken und vernetzten Feuchtbiotopen fand die besondere Anerkennung. Ganz neben- bei reduziert es den Schädlingsdruck, bremst Winderosion und bietet Futter für die Bienen. Eine Augenweide ist es außerdem. Wer den Überblick gewinnt über das ganze Obergrashof-Terrain, versteht, was Peter Stinshoff meint, wenn er sagt: „Die Hecken sind die Finger des Waldes.“ Das Team um die beiden Betriebsleiter Julian Jacobs und Peter Stinshoff mit zwei weiteren Gärtnermeistern, dem Gartenbauingenieur, einigen Gehilfen, Azubis und Saisonkräften hat jetzt im Sommer alle Hände voll zu tun. Jäten, Säen, Gießen, Ernten und die Anwendung von Präparaten bestimmen den Reportage Vor Ort Demeter Journal 9 Vor Ort Tagesrhythmus. Der wallartige Komposthaufen wird mit den biodynamischen Heilpflanzenpräparaten gespickt. „Die Arbeit mit dem Boden und der Pflanze steht für uns im Mittelpunkt. Die Pflanze belohnt diese menschliche Hinwendung“, betont Peter Stinshoff. Für ihn sind die Präparate Konstitutionspflege für den Boden, ganz ähnlich wie in der Homöopathie die dynamisierten Heilmittel. Hornmist und Hornkiesel werden fein auf die Kulturen versprüht. So kann die Frucht besonders gut ausreifen, Lebenskräfte entfalten und die Pflanze harmonisch wachsen. „Unsere bodenschonende Bearbeitung, die ausgewogene Fruchtfolge und harmonische Düngung mit Kompost tragen zu nachhaltiger Fruchtbarkeit bei“, sind sich die Obergrashofer sicher. Die Pflanze belohnt die menschliche Hinwendung Julian Jacobs' Herz schlägt für die biodynamische Gemüsezucht. Der 50-Jährige ist seit dem Beginn in den 80-ziger-Jahren aktives Mitglied im Initiativkreis für biologisch-dynamisches Gemüsesaatgut und engagierter Kultursaat-Züchter. Die Arbeit an den samenfesten Sorten ist für ihn Berufung (lesen Sie dazu auch Seite 28/Hintergrund). „Nur wenn es gelingt, eigene Sorten für den ökologischen Anbau zu entwickeln, können wir letztlich auch die beste Qualität der Nahrungsmittel garantieren“, weiß er. Besonders wichtig ist ihm die Blumenkohl-Züchtung, aber auch an Möhren, Kohlrabi und Rettich arbeitet er intensiv. Sein Partner Stinshoff ist für die Kuhherde zuständig. Das Murnau-Werdenfelser Rind ist die einzige in Bayern entstandene Rinderrasse und vom Aussterben bedroht. Klar, dass genau diese Tiere auf den Obergrashof kommen mussten, als sich die Gärtner entschlossen, Tiere da- Die schwarzen Böden der Niedermoorlandschaft Dachauer Moos bieten dem Gemüse ideale Bedingungen 10 Demeter Journal Vor Ort zuzunehmen. „Für eine Gärtnerei mag das ungewöhnlich sein, für uns ist es logisch“, betont Stinshoff. „Zu einem ausgewogenen Betriebsorganismus gehören unbedingt die Tiere – natürlich für den Mist, der wertvoller Dünger wird. Aber mit den Tieren findet zudem auf der seelischen Ebene Begegnung statt, werden Menschen besonders berührt“, ist er sicher. Der Bulle geht in der Herde mit und sorgt dafür, dass diese robuste Rasse weiter existiert und geschätzt wird. Angefangen hat alles mit fünf Tieren vor neun Jahren, jetzt zählt die Herde 53 stolze Köpfe – natürlich mit imposanten Hörnern. hrenpreis 2009 undese B s Schrozberg DLG ilch au M r fü Jac qu Uns es aus Frankreich liebt eren neuen Naturjoghurt Das Murnau-Werdenfelser Rind ist vom Aussterben bedroht. Auf dem Obergrashof entwickelt sich die Herde prächtig. im Glas. Zukunftsmusik: mehr Familien auf dem Hof Finanz-Beteiligung ermöglichen lll#Vgijg#Zj Das Fleisch von Schafen und Rindern wird direkt vermarktet. Den Hofladen führt Barbara Ribitsch. Sie verkäst auch die Schafsmilch, macht Joghurt und Quark. Vier Familien leben auf dem Obergrashof, an Erweiterung der Hofgemeinschaft wird gedacht. Auch über Beteiligungsmodelle diskutiert die Gruppe. Gern mit dem Freundeskreis Obergrashof und dem Verein Dachauer Moos“. ” Der pädagogischen Initiative von Holde Wendt-Zebhauser sind die Waldorfpädagogik auf dem Hof, Brotbacken im Holzofen, Seminare und Vogelbeobachtung zu verdanken. Der Dachauer Moosverein ermöglicht Führungen für Schulklassen und den Bau einer Pflanzenkläranlage. Natur wird hier mit allen Sinnen spürbar, der Jahreszeitenzyklus prägt das Erleben. „Mit dieser pädagogischen Arbeit können wir die Welt von morgen mitgestalten“, freut sich das Team vom Obergrashof über die Begeisterung des Nachwuchses. Beste Bes ste D Demeter-Qualität emeter -Qualität sseit eit 1 1974. 974. Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken eG · Schrozberg www.molkerei-schrozberg.de · [email protected] Aktuell Pionierarbeit: edle Demeter-Pilze Demeter auf Messen erleben Zum ersten Mal gibt es Edelpilze in biodynamischer Demeter-Qualität. Der Pilzgarten in Helvesiek im Elbe-Weser-Dreieck zwischen Hamburg und Bremen kultiviert Kräuterseitlinge und Shiitakes und setzt dafür in echter Pionierarbeit die Biologisch-Dynamischen Präparate ein. Gemeinsam mit dem Verband für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise wird noch an den Richtlinien für den Pilzanbau à la Demeter gearbeitet. „Wir merken durch unseren Umstellungsprozess von bio auf biodynamisch bereits jetzt, dass sich nicht nur unsere Edelpilze verändern, sondern auch wir Menschen“, beschreibt Geschäftsführer Torsten Jonas die Entwicklung. „Wir werden noch achtsamer im Umgang mit dem Produkt.“ Mehr dazu unter www.demeter.de Kulinarische Highlights versprechen die Verbrauchermessen mit DemeterBeteiligung. Am besten gleich Termine vormerken: eat’n STYLE Kölnmesse, 12. bis 14. November 2010, eat’n STYLE Stuttgart, 19. bis 21. November 2010, eat´n STYLE Olympiahalle München, 22. bis 24. Oktober 2010, Kulinart Frankfurt/Main, Bockenheimer Depot, 30. bis 31. Oktober 2010, Kulinart Stuttgart, Römerkastell, 13. bis 14. November 2010, und Plaza Culinaria Messe Freiburg, 5. bis 7. November 2010 Förderpreis für Obsthof Augustin Kinotipp: „Zwischen Himmel und Erde – Anthroposophie heute“ läuft jetzt in den Kinos. Christian Labhart zeigt auf einer Reise durch Ägypten, Deutschland und die Schweiz Menschen, die als Anthroposophen in Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft und Kunst tätig sind oder sich kritisch mit Steiner Impulsen auseinandersetzen. (www.hoehnepresse.de) Internationale Bäuerinnentagung Schon über 30 Mal fand inzwischen die Internationale Demeter-Bäuerinnentagung statt. Der Name hat Tradition und passt dennoch nicht so ganz. Die wenigsten der exakt 105 Teilnehmerinnen des letzten Treffens fühlen sich als Bäuerinnen, die meisten von ihnen sind weit mehr für den heimatlichen Hof: Herz, Seele, guter Geist, Managerin, Begleiterin. Aus der Schweiz, aus Frankreich, Dänemark, Norwegen, Italien, Österreich, Ungarn, den USA und natürlich aus dem Gastgeberland Deutschland reisten sie ins oberschwäbische Kloster Reute bei Bad Waldsee. „Schöpferische Kraftquellen in Zeiten des Wandels – Das Geheimnis der Kreativität“ war das übergeordnete Thema der Tagung. 12 Demeter Journal Zum zehnten Mal wurde der Förderpreis Ökologischer Landbau des Bundeslandwirtschaftsministeriums verliehen und die Demeter-Gemeinschaft konnte sich über ihren 13. Preisträger freuen. Der erste Preis – vergeben werden immer drei - ging 2010 an den biodynamischen Demeter-Obsthof Augustin. In Jork im Alten Land kultivieren Dierk und Katrin Augustin mit ihrem Team zehn Apfelsorten und vermarkten die knackigen Früchtchen ganzjährig über den Naturkostfachhandel. AugustinÄpfel sind längst zur bekannten Marke geworden und bei Verbrauchern mit feinem Gaumen und hohem Qualitätsanspruch besonders begehrt. Mehr auch unter www.bioaugustin.de Gesund leben Die anthroposophischen Ärzte Burkhard Matthes und Alfred Längler (rechts) beantworten am Telefon Fragen der Demeter Journal-Leser Demeter Journal-Leser fragen anthroposophische Ärzte Telefonaktion zu Allergien und Kinderkrankheiten Purer Pizzagenuss Mit Bio-Hefe! Ohne Zuckerzusatz! Ohne Sojalecithin! Sie interessieren sich für Anthroposophische Medizin und haben Fragen dazu? Für das Demeter Journal haben sich zwei erfahrene Mediziner bereit erklärt, Ihnen am Telefon Rede und Antwort zu stehen. Natürlich kann im Rahmen dieser Telefonaktion keine individuelle therapeutische Beratung für akute Krankheitssituationen erfolgen. Dafür ist immer Ihr Haus- oder Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. Aber zu Kinderkrankheiten und zu Allergien im Allgemeinen können die beiden Experten kompetent Auskunft geben. Dr. med. Alfred Längler ist Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Seit 2006 arbeitet er als leitender Arzt der Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Dr. Längler ist auch wissenschaftlich tätig und hat zahlreiche Publikationen zur Kinderheilkunde herausgebracht. Kinderkrankheiten ganzheitlich heilen Woran erkennt man eine typische Kinderkrankheit? Wann sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt? Was können Eltern zu Hause unterstützend tun? Wie können Kinderkrankheiten sinnvoll begleitet werden? Welche Chancen, welche Risiken gibt es? Was ist die Perspektive der Anthroposophischen Medizin? Antworten und allgemeine Hinweise gibt Kinderarzt Dr. Alfred Längler, Sie erreichen ihn unter der Nummer 0180 5015203 (14 Cent/ Min. aus dem Festnetz, 42 Cent/Min. vom Mobiltelefon) am Dienstag, 29. Juni 2010, zwischen 15 und 17 Uhr. Burkhard Matthes ist Facharzt für Innere Medizin in hausärztlicher Praxis. Als niedergelassener Arzt arbeitet er im Medizinischen Versorgungszentrum HeerstraßeNord in Berlin. Matthes ist Mitbegründer des Forschungsinstituts Havelhöhe. Klassisch knuspriger Boden belegt mit sonnengereiften Tomaten, Oregano und würzigem Gouda. Allergien vorbeugen und behandeln Warum nehmen Allergien zu und sind so schwer zu behandeln? Gibt es Vorsorge? Welche Ansätze haben sich in der Praxis bewährt? Was kann die Anthroposophische Medizin mit ihrem integrativen Ansatz bewirken? Dazu berät Internist Burkhard Matthes am Telefon unter der Nummer 0180 5015203 (14 Cent/Min. aus dem Festnetz, 42 Cent/ Min. vom Mobiltelefon) am Samstag, 26. Juni 2010, zwischen 15 und 17 Uhr. Zarter Blattspinat und feinster Mozzarella sorgen mit sonnegereiften Tomaten für ein wunderbares Geschmackserlebnis. Hotline nennt anthroposophische Ärzte Auskunft über anthroposophische Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe gibt die Telefon-Hotline Anthroposophische Medizin 0180 3305055 (9 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk höchstens 42 Cent/Min). Die unwiderstehliche Kombination aus saftigem Thunfisch (nachhaltiger Fang), Tomaten, Zwiebeln und leckerem Mozzarella. www.natural-cool.de Wissenswert Gläserne Meierei: Transparenz für Verbraucher Transparente und glaubwürdige BioProdukte verspricht die Gläserne Meierei. Mit dem Neubau der Molkerei konnte jetzt auch die erste Bio-Schaumolkerei eröffnet werden. Über einen gläsernen Gang durch die Produktionsstätte erhalten Besucher einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Herstellungsprozesse rund um Milch und Käse. Dank dieser Innovation darf sich die Gläserne Molkerei, Demeter-Vertragspartner in Münchehofe in Brandenburg, zu einem der „365 Orte im Land der Ideen“ zählen. In der neuen Produktionsstätte erhöhen sich die Herstellungskapazitäten der Gläsernen Molkerei von rund sechs Millionen Litern Bio-Rohmilch pro Jahr auf etwa 35 Millionen. Auch Arbeitsplätze werden geschaffen: Die Mitarbeiterzahl steigt von derzeit 23 auf 45, darunter auch zwei Auszubildende. Bereits im August 2009 war der angeschlossene Hofladen eröffnet worden. Nach der Besichtigung der Produktionsstätte warten ein Besuchergarten, ein Spielplatz und ein „grünes Klassenzimmer“, Weiden mit traditionellen Rinderrassen und eine Streuobstwiese, die zu einer Erkundungsreise durch die Natur einladen, auch und gerade auf Schulklassen. Mehr unter www.glaeserne-molkerei.de Spenden für freie Demeter-Ausbildung Die Gläserne Molkerei bietet Besuchern Einblick in die Verarbeitung von Milch Faire Landwirtschaft … die üben Demeter-Verarbeiter und -Bauern auch im Inland. Runde Tische sind dazu ein wesentliches Mittel, denn fair geht nicht an der Börse. Einen Überblick über Bio und Fair in Deutschland sowie biodynamische Hintergründe dazu lesen Sie in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Lebendige Erde. Kostenloses Probeheft anfordern unter Telefon 06155 8469-0, Fax -846911 oder unter www.LebendigeErde.de _2008 _Titel_LE1 E2_2010:U2 U1_Titel_L Damit junge Menschen im Ökolandbau und in der Biodynamischen Wirtschaftsweise ausgebildet werden können, gibt es die freie Ausbildung, zum Beispiel im Osten. Der dritte Jahrgang dieser vierjährigen Lehrzeit soll bald starten. „Dafür brauchen wir Unterstützung“, betont Jakob Ganten von Demeter Berlin-Brandenburg und wirbt um Spenden. Wer monatlich 42 Euro beisteuert oder jährlich 500 Euro zahlt, sichert die Ausbildungskosten für einen zukünftigen Bio-Bauern. Mehr unter www.freie-ausbildung-im-osten.de 14 Demeter Journal Ehrenpreis für Gehrsitz 24.02.2010 20:26 Uhr Seite 1 0023 - 9917 € – April 7,– 2/2010 März ERDE LEBENDIGE D 7599 ISSN g, Kultur ft, Ernährun Landwirtscha ynamische Biologisch-d t, sozial? ir, gerech schaft: fa Land-Wirt e r Geschäft Mehr als nuer und die Bauern aus ErdmannH de Tische Preise, run r ete , gerechte Faire Wegele, Grundlagen und Dem Gute Beispie n? das melke Lohnt sich auswertung klärt Zahlen eig Betriebszw lallergie ? ten Lebensmitte Worauf ach ? Was ist das Kundinnen und Kunden haben durch ihr Votum entschieden und den Demeter BioMondscheinkäse der Andechser Molkerei zum „Demeter-Produkt des Jahres 2010“ gewählt. Außerdem vergab die Fach-Jury, die eine Vorauswahl der entsprechenden DemeterProdukte getroffen hatte, einen Ehrenpreis an die Traditionsfirma Gehrsitz für ihr Lebenswerk rund um die Demeter-Haferflocke. Die Preisverleihung fand bei der BioFach statt, der Weltleitmesse zu Bio in Nürnberg: Peter Gehrsitz, Jury-Mitglied Lendle vom Demeter-Verbraucherverein Wiesbaden, Barbara Scheitz und Irmgard Strobl von der Andechser Molkerei (von links nach rechts). Wissenswert Drei Fragen an Martina Gebhardt Jetzt sind alle Produkte der MartinaGebhardt-Naturkosmetik in biodynamischer Qualität mit Demeter-Zertifizierung. Was hat Sie zu diesem für die Naturkosmetik-Branche wirklich großen Schritt bewogen? Sie haben recht, das ist ein richtig großer Schritt. Für mich allerdings logisch und absolut konsequent. Bisher schon steht Martina-Gebhardt-Kosmetik für höchste Qualitätsansprüche, sowohl was die wertvollen Rohstoffe betrifft als auch in der Verarbeitung, wo wir zum Beispiel auf die Kraft der Spagyrik setzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es bei den wirksamen Dingen im Leben immer mit energetischen Wirkungen zu tun haben, also nicht allein mit rein stofflichen Folgen. Dieses Lebendige in allem wird durch die Biodynamische Wirtschaftsweise ganz besonders gefördert. Deshalb passt dieser ganzheitliche Ansatz bei Demeter optimal zu Martina-Gebhardt-Kosmetik. Er entspricht voll und ganz meiner eigenen Überzeugung und Erfahrung. Was ist dabei die größte Herausforderung? Wir müssen noch einige Rohstoffe in biodynamischer Qualität dazugewinnen. Dafür werden wir die entsprechenden Projekte auf Demeter-Richtlinien umstellen, zum Beispiel in Westafrika für Sheabutter. Aber auch bei Kakaobutter, Rosenhydrolat oder Avocadoöl werden wir noch einige neue Demeter-Partner dazugewinnen. Wir können ihnen jetzt ja sichere Abnahme garantieren und die Umstellung mit unserer Erfahrung und unserem Wissen sorgsam begleiten. Wie wirkt sich die Veränderung für die Verbraucher aus? Alle können sicher sein, die bestmögliche Qualität auf allen Ebenen zu bekommen: bei Rohstoffen, in der Verarbeitung, im feinstofflichen Bereich. Diese Pflegeprodukte, die im Einklang mit den Rhythmen der Natur und der Dynamik des Kosmos hergestellt werden, wirken natürlich tief. Und durch das orangefarbene Demeter-Logo, kombiniert mit unserem Markenbild, ist diese beste Naturkosmetik ganz leicht zu erkennen. der Kindersaft-Klassiker mit 7 Früchten und mildem Möhrensaft eine wertvolle Kombination mit den besten Früchten vom Baum, vom Strauch und aus der guten Erde ohne Zitrusfrüchte, ohne Zuckerzusatz (Fruchtsaft enthält von Natur aus Zucker) 100 % Direktsaft, keine rückverdünnten Konzentrate Unterstützung internationaler Projekte für Kinder zusammen mit Plan Deutschland www.plan-deutschland.de Das Beste aus der Natur für diesen leckeren Saft. Mit 85 % Frucht- und 15 % Möhrensaft ist er optimal auf den kindlichen Geschmack abgestimmt und besitzt eine natürliche Süße, ohne Zusatz von Zucker. Da der 7 Zwerge Kindersaft nach einer ganzheitlichen Denkweise zusammengestellt ist, entstammen die verwendeten Obstsorten zusammen mit der Möhre aus allen Regionen der Pflanzenwelt: unterirdische Wurzel, Strauch, Busch und Baum. www.voelkeljuice.de Auch im l und ,75 chen 0 Ideal praktis rton a k e k n ä r t e le und 0,2 l G s, Schu erweg t n u n r e fü gart Kinder Warenkunde Richtig scharf: Meerrettich und Harrissa Die Zutatenliste auf dem kleinen Glas Erhardt Demeter-Meerrettich liest sich kurz und bündig: Meerrettich, Apfelessig, Wasser, Sonnenblumenöl, Apfeldicksaft, Meersalz, Verdickungsmittel: Guarkernmehl. Wie viel Arbeit nötig ist, bis der Meerrettich so scharf-würzig auf dem Tisch steht, lässt sich daraus allerdings nicht ableiten. Frank Erhardt hat 1988 als Nebenerwerbslandwirt begonnen. Auf seinen Feldern wuchsen damals schon Meerrettich, Paprika, Peperoni, Auberginen, Knoblauch und Zuckermelonen. Ein Jahr später stellte der engagierte Jungbauer dann auf biodynamisch um und entwickelte seine ersten Demeter-Würzzubereitungen: Tafel-Meerrettich und Harrissa. Was damals nur auf dem Freiburger Wochenmarkt zu kriegen war, steht heute in jedem Bioladen. Die Gemeinde Urloffen, der Firmensitz von Erhardt, ist seit 200 Jahren die Meerrettichhochburg Baden-Württembergs. Meerrettich aus der Familie der Kreuzblütler ist verwandt mit Senf, Radieschen und Rüben. Er ist der schärfste Vertreter seiner Gattung und wird auch Scharfwurzel oder Beißwurzel genannt. Seine ursprüngliche Heimat ist der Südosten Russlands. Schon im Mittelalter wurde Meerrettich wegen seiner Heilkräfte sehr geschätzt. Blätter zupfen macht Meerrettich kräftig Der Meerrettich ist die dicke Pfahlwurzel einer winterharten mehrjährigen Staudenpflanze. Ihre Blätter können 1,25 Meter hoch werden. Der Anbau verlangt reichlich Handarbeit. Zwischen Mitte März und Ende April werden die Jungpflanzen (Fechser) im Abstand von etwa 40 Zentimetern schräg im Boden abgelegt. Mitte Mai treiben die Pflanzen aus. Jede einzelne Wurzel muss nun bis zur Hälfte freigelegt werden, damit die Seitentriebe weggezupft werden können. Nur der schönste Blatttrieb bleibt stehen, damit eine kräftige Meerrettichwurzel wächst. Sie wird von September 16 Demeter Journal bis April geerntet, gründlich gewaschen, von Hand nachgeputzt und fein gerieben. Dann kommen die weiteren Zutaten dazu und alles wird in Gläser abgefüllt. Die Frischkonserve, die noch nicht einmal pasteurisiert wird, muss im Kühlregal lagern. Meerrettich ist vielseitig: verfeinert Salatsoßen, würzt Frischkäse, dient als Dip zu Geräuchertem, Wurstwaren und Rohkost oder krönt den klassischen Tafelspitz. Mit Peperoni und Tomaten Für seine Demeter-Harrissa braucht Frank Erhardt Peperoni, Tomaten, Zwiebeln, Karotten, Knoblauch, Apfelessig, Sonnenblumenöl, Meersalz, Koriander, Kümmel. Peperonipflanzen stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, gedeihen aber auch gut in Urloffen dank der schwarzen Mulchfolie, die den Boden wärmer hält. Die buschigen Sträucher blühen von Juni bis September. Ihre Früchte sind in unreifem Zustand grün, reif orange bis dunkelrot. Je nach Sorte erreichen sie eine Größe von zwei bis 20 Zentimetern. Die reifen Früchte trocknen am Strauch ein. Harrissa ist ursprünglich die nordafrikanische Würzpaste zum Couscous. Es eignet sich als Dip zu allem Gebratenen und Gegrillten wie Tofu oder Fleisch und macht Eintöpfe, Suppen und Soßen richtig scharf. Die Gemüse-Zutaten für das Erhardt-Harrissa werden zerkleinert, gut gemischt und mindestens vier Stunden geschmort, fein abgeschmeckt und in Gläser gefüllt. Vom Anbau bis zum fertigen Produkt begleiten Frank Erhardt und sein kleines Team die Produktion dieser Spezialitäten, die nicht zuletzt in der Grillsaison so manches Mal als Würz-Tüpfelchen die passende Geschmacksnote beisteuern. Markt Wissen, wo es herkommt Frisch von hier – einkaufen beim Nachbarn Lebensmittel aus der Region sind beliebt. Kein Wunder, sind sie doch besonders frisch, voll ausgereift und schonend für die Umwelt, weil lange Transportwege entfallen. Biodynamische Qualität wird in Hofläden der Demeter-Bauern und -Gärtner, in Demeter-Aktiv-Partner-Läden, Naturkostfachgeschäften und Bio-Supermärkten, auf Märkten und in Abokisten angeboten. Demeter-Hersteller und -Verarbeiter bevorzugen häufig Rohstoffe von DemeterPartnern in ihrer Nähe. Auf vielen Verpackungen gibt es dazu Informationen. Zum Beispiel bei den Mehlen von Bauckhof, die auch nach den Richtlinien des Bio&Fair- Verpackungen informieren über die Herkunft Vereins zertifiziert sind. Oder bei den Dinkel-Nudeln von Naturata, die in enger Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft entstehen (s. Demeter Journal Nr. 4). Für das Naturata-Hanföl kommt der Rohstoff aus Main-Franken. Von den rund 100 Spielberger-Produkten stammen die Rohstoffe zum größten Teil von Landwirten in einem Umkreis von 50 Kilometern. Der „Edle Augustin“ ist ein ganz besonderer Apfelsaft, den der Demeter-Obsthof Augustin gemeinsam mit Safthersteller Voelkel produziert. Als sortenreiner Jahrgangssaft spiegelt er immer den ganzen Jahreslauf von der Blüte bis zum reifen Apfel wider. Von Beutelsbacher gibt es Birnensaft, ApfelKirsch oder Apfel-Holunder von den nahen Streuobstwiesen in Baden-Württemberg, die biodynamisch gepflegt werden. Ganz neu bei der ÖMA ist ein Ziegenkäse von der Sennerei Zur Weißen Geiß (s. S. 23). Dieser Bauernhof mit Hofkäserei ist eingebet- Regionale Produkte sparen Transporte ein tet in die beeindruckende Landschaft des Deggenhausertals, nicht fern vom Bodensee. Die Liste ließe sich lange fortsetzen – Adressen für Ihre Einkaufsstätte gleich in der Nachbarschaft und den Überblick über Demeter-Produkte finden Sie unter www.demeter.de/geniessen DEMETER BLUTORANGE – reich an Vitamin C Die energiereiche Sonnenkraft erlesener Blutorangen verbirgt sich hinter dem vollen Fruchtgeschmack unseres Rezeptes. Verfeinert mit Direktsaft der südamerikanischen Acerolakirsche und aromatischem Orangenblütentee können wir einen leckeren Blutorangen-Cocktail anbieten, wobei ein Glas (0,2 l) den täglichen Vitamin C-Bedarf deckt. DEMETER MANGO-MARACUJA Ein tropischer Genuss mit dem aromatischen Geschmack fruchtig-cremiger Mangos und sonnenverwöhnten Maracujas, den Früchten der Passionsblume. DEMETER GUAVE Exotischer Fruchttrunk In Brasilien werden die erntefrischen Früchte aus biologisch-dynamischem Anbau zu Direktsaft verarbeitet. Mit anderen süd- und nordamerikanischen Früchten wie Cranberries, Acerolakirschen, Agaven- und Traubensüße runden wir unseren exotischen Fruchtsaftcocktail geschmacklich ab. Demeter Journal 17 BEUTELSBACHER Fruchtsaftkelterei GmbH · Postfach 21 66 · D-71370 Weinstadt · Weitere Infos: www.beutelsbacher.de Genießen Reportage Für Vegetarier und Fleischliebhaber Frisch vom Grill Das Wetter ist (hoffentlich) viel zu schön, um lange in der Küche zu stehen. Unter freiem Himmel lässt sich auf dem Grill variationsreich zaubern, was Fleischesser und Vegetarier erfreut. Die Rezepte haben DemeterPartner ausprobiert: Der Bauckhof, welcher sogar Grillfleisch versendet, der Pilzgarten mit seinen neuen erntefrischen Demeter-Pilzen, der Brunnenhof mit seinen Geflügelspezialitäten, die Brauerei Pinkus Müller und der Hof Tholen in Nordrhein-Westfalen, wo es neben viel Kulinarischem auch das spannende Buch „Warum es eine gottgefällige Tat ist, seinen Kompost zu pflegen“ von Karl-Heinz Tholen gibt. Wenn nicht anders angegeben, gelten die Rezepte für 4 Personen. Fotografie Siggi Schenk · Foodstyling Armin Wiedmann Genießen Alle Rezepte für 2 Personen Rindersteaks mit Bärlauch Gegrillte Jumbo-Shiitake Rezept vom Hof Tholen Rezept von Pilzgarten Rindersteaks (Keule) pro Person 3 große Shiitake, Salz, Pfeffer Salz, Pfeffer, 1 Glas Bärlauchpesto frisch gepresster Knoblauch Die Rindersteaks von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen und mit Bärlauchpesto bestreichen. Eine Stunde ziehen lassen. Auf dem heißen Grill von jeder Seite 2 bis 3 Minuten grillen. Salbei-ZwiebelRindfleischspieße Rezept vom Hof Tholen 12 große Salbeiblätter, 400 g Rindfleisch 8 Schalotten, schwarzer Pfeffer, Salz Rindfleisch in 3 cm große Stücke schneiden. Schalotten schälen, vierteln. Abwechselnd Salbei, Rindfleisch und Schalotten auf Spieße reihen. Würzen mit Salz und Pfeffer. 5 Minuten von jeder Seite grillen. Stiele unmittelbar am Hut abschneiden (kann man trocknen und zerrieben als Würze verwenden), Shiitake in kochendem Wasser 3 Minuten blanchieren, gut abtropfen lassen. Pilze mit den Lamellen nach oben auf einen Teller legen, mit grobkörnigem Salz und Pfeffer aus der Mühle bestreuen. Etwas frisch gepressten Knoblauch darübergeben. Mit der Hutseite nach unten auf den Grill legen und 6 bis 10 Minuten grillen. Wenn die Ränder knusprig braun werden, ist der Pilz gut. Rumpsteaks mit Olivenkruste Rezept vom Hof Tholen 4 Rumpsteaks, Salz, Pfeffer für die Olivenkruste: 4 Scheiben Toastbrot ent- Shiitake mit Schafskäse rindet, 80g weiche Butter, 3 EL Oliventapenade Rezept von Pilzgarten Für die Kruste Toastbrot fein mahlen. Mit Butter und Tapenade vermengen. Eventuell salzen. Masse auf die gewürzten Steaks streichen. Von jeder Seite 2 Minuten grillen. Bratwurst-Spieße Rezept vom Bauckhof Rostbratwurst, Bauchspeck in Scheiben pro Person 2 große Pilze, Schafskäse Pfeffer, Knoblauchzehe, Petersilie Stiele entfernen. Pilze mit Schafskäse füllen. Mit grobem Pfeffer bestreuen, frisch gepressten Knoblauch und Petersilie als Häubchen daraufgeben, einzeln in Alufolie wickeln und einige Minuten grillen. Paprika rot, gelb, grün, Frühlingszwiebeln Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch bunter Pfeffer, grob gemahlen, Salz, Rosmarin Bratwürste in 4 cm lange Stücke schneiden. Einige davon mit Bauchspeck umwickeln und abwechselnd mit den Gemüse-Stücken auf Spieße stecken. Würzen. 5 Minuten grillen, immer wenden. Demeter Journal 19 Genießen Marinierte Pilz-Spieße Rezept von Pilzgarten für die Marinade: 2 EL Olivenöl, Saft einer Brauersteaks in Lagerbiermarinade Rezept von Pinkus Müller Zitrone, 1/2 TL Gemüsebrühe-Pulver, Lorbeer 4 Schweinesteaks grober Pfeffer, Kreuzkümmel zerbröselt für die Marinade: 200 ml Pinkus Lagerbier Sojasoße, 5 kleine Pilze pro Spieß 4 EL Olivenöl, 1 Zwiebel, Lorbeerblätter Schaschlikspieße aus Holz wässern. Pro Spieß 5 kleine Pilze (Mini-Shiitake, Champignons, weiße Buchenpilze, Samthauben, kleine Kräuterseitlinge) und Gemüse nach Geschmack (z.B. Würfel von roter und gelber Paprika, Zucchini, Möhrchen, auch Oliven) abwechselnd aufspießen. Zutaten für Marinade mischen. Marinade über Spieße geben, eine knappe Stunde ziehen lassen, häufiger wenden. Von allen Seiten gut durchgrillen. 20 Demeter Journal Thymian, Petersilie, Salz, Pfeffer Alle Zutaten für die Marinade mischen. Über das Fleisch geben, sorgfältig wenden. Am besten über Nacht, aber mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. Schweinesteaks gut durchgrillen. Man kann auch während des Grillens das Fleisch mit der Marinade bestreichen. Reportage Genießen Und dazu ein kühles Bier Müllers Lagerbier ist das erste Demeter-Bier weltweit. Die Brauerei Pinkus Müller in Münster in Westfalen braut es ausschließlich mit Rohstoffen aus biodynamischem Anbau. DemeterBraumalz aus Franken und feiner Tettnanger Aromahopfen vom Demeter-Hof Bentele werden schonend zu einem mild-würzigen, süffigen Bier verarbeitet. In Ruhe gereift, wird es ungefiltert in Flaschen und Fässer abgefüllt. Die einzigartige Frische passt optimal zu Gegrilltem. Noch mehr Rezepte? Wer mehr sommerlich frische Rezepte sucht, entdeckt Außergewöhnliches und Verführerisches in diesen Büchern. Blütenkochbuch – die schönsten Rezepte mit essbaren Blüten, Kathy Brown, Christian Verlag, 12,95 Euro Gemüsegartenkochbuch mit 160 saisonalen Rezepten durch das Jahr, Anda Clevely, Christian Verlag, 29,95 Euro Kochen mit Wildkräutern, Waltraud Witteler, Andreas Meier, Christian Verlag, 24,95 Euro Rohköstlich, Nelly Reinle-Carayon, ausgezeichnet mit dem Gourmand Award 2008, www.medienkontor-pfalz.de, 24,95 Euro Puten-Grillspieße Landgockel-Fingerfood Rezept vom Brunnenhof Rezept vom Brunnenhof 800 g Putengulasch 16 Stück Landgockelflügele 3-4 Zwiebeln, 2 Paprika, 6 EL Bratöl oder Schulterfingerfood, 6 EL Bratöl Pfeffer, Salz, Paprikagewürz Pfeffer, Salz, Paprikagewürz Fleisch trocken tupfen, Zwiebeln vierteln, Paprika in Quadrate schneiden. Auf Holz – oder Metallspieße (vorher mit Öl abreiben) Fleisch im Wechsel mit Gemüse aufstecken. Öl und Gewürze in einer großen flachen Schüssel mit Deckel gut verrühren. Fleischspieße üppig mit Öl-Gewürzmischung bestreichen. In der geschlossenen Schüssel mehrere Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Grillspieße von allen Seiten je 3 Minuten grillen. Fleisch sollte im Kern noch rosa sein. Wilde Küche – das große Buch vom Kochen am offenen Feuer von Susanne Fischer-Rizzi, AT Verlag, 24,90 Euro Weitere Infos: www.gefluegelvombrunnenhof.de, www.pilzgarten.de, www.bauckhofküche.de, www.pinkus-mueller.de, olen.de www.demeter-hof-tholen.de Öl mit Pfeffer, Salz, Paprika in einer großen Schüssel mit Deckel gut verrühren. Trocken getupftes Geflügelfleisch dazugeben, Deckel schließen und schütteln, bis alle Teile rundum mit Marinade bedeckt sind. Mehrere Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Fingerfood von beiden Seiten kross grillen. Demeter Journal 21 Produkte >>> Martina-Gebhardt-Kosmetik: Natürlich(es) für Kinder Gerade die zarte Haut der Babys und Kinder stellt höchste Ansprüche an Qualität und Reinheit. Für Naturkosmetik-Puristin Martina Gebhardt gilt, dass nur 100 Prozent natürliche und schadstofffreie Inhaltsstoffe – also Demeter-Qualität – eingesetzt werden. Eine besondere Rolle in ihren Hautcremes spielt Wollwachs. Es wirkt ähnlich wie die schützende Käseschmiere eines Neugeborenen. Bei der gesamten Serie sind alle Rohstoffe reizfrei und allergiearm. So sind Calendula Creme, schützende Intensivpflege, Massageöl und Ölbad bestens für die Kleinen geeignet. www. martinagebhardtnaturkosmetik.de k.de Anzeige >>> Naturata: Balsamico-Senf Demeter Balsamico-Senf in der Tube von Naturata gehört zur Grillsaison. Doch die aromatische Delikatesse macht auch Saucen, Dressings, Mayonnaisen und Vegetarisches zum feinen Genuss. Aus der praktischen Tube lässt sich der Senf exakt und sauber dosieren und bleibt lange haltbar. Seinen unvergleichlichen Geschmack verdankt der Balsamico-Senf raffinierten Gewürzen und dem beliebten Naturata Demeter Aceto balsamico aus der italienischen Provinz Modena. Wie alle Tubenspezialitäten des Naturkostpioniers wird der Balsamico-Senf von einem traditionellen Handwerksbetrieb in der Schweiz hergestellt. www.naturata.de >>> Sommer & Co: Zwieback mit Variationen Vom traditionsreichen Zwieback-Bäcker Sommer & Co kommen jetzt fünf Demeter-Zwieback-Variationen. Alle sind wunderbar knusprig und sehr gut bekömmlich. Die noch schonendere neue Teigaufbereitung sorgt für den besonderen Biss. Das schmeckt man gleichermaßen beim Vollkorn-Zwieback, Emmer-Zwieback, Dinkel-Zwieback, Dinkel-Butter-Zwieback und beim feinsten Dinkel-Zwieback „Italienische Art“. Übrigens sind die Verpackungen ebenfalls neu: wieder verschließbare recycelbare Faltschachteln mit zwei versiegelten Frischepacks zu je 100 Gramm. w w w.sommerzwieback.de Produkte Anzeige >>> Gildo Rachelli: Aprikosen Sorbet Sommer-Sonnenschein macht noch mehr Lust, die Eisspezialitäten von Gildo Rachelli zu genießen. Seine neueste Kreation ist das fruchtig-frische Aprikosen Sorbet in bester Demeter Qualität. Wie alle Sorbets von Gildo Rachelli ist es gluten-, ei- und laktosefrei. Und wie alle Frucht Sorbets von Rachelli enthält diese handwerklich hergestellte Eisspezialität ausschließlich biologische Zutaten ohne Einsatz von Aromen und sonstigen Zusatzstoffen. Und wer es generell fruchtig und milchfrei mag, sollte auch das Erdbeer-, Himbeer-, Zitronen- und Mango Sorbet unbedingt probieren. www.Bio-Eis.de >>> ÖMA: Capretta Kräuter-Knoblauch Von der ÖMA-Sennerei zur Weißen Geiß, die in der herrlichen Landschaft des Deggenhausertals liegt, kommt der Capretta Kräuter-Knoblauchkäse. Ausschließlich regionale Demeter-Milch wird hier – unweit des Bodensees – zu feinsten Ziegenkäse-Köstlichkeiten verarbeitet. Der vier Wochen gereifte Ziegenkäse wird fein gewürfelt in einer Mischung aus wertvollem Sonnenblumen- und Olivenöl eingelegt und mit aromatischen Kräutern veredelt. Knoblauch, Majoran, Thymian und Rosmarin verleihen ihm seine mediterrane Würze. www.oema.de >>> Schrozberg: Mediterranes Tzatziki Ob als Brotaufstrich, Beilage oder Appetithäppchen auf der klassischen Vorspeisenplatten „Mezedes“: Tzatziki ist unverzichtbar in der griechischen Küche. Jetzt gibt es die aus dem Balkan stammende Milchspeise auch im 200-Gramm-Becher in Demeter-Qualität von der Molkerei Schrozberg. Dort wird sie nach einem hauseigenen Rezept als ausgewogen-cremige und mild-würzige Komposition mit harmonisch-mediterraner Geschmacksnote gekonnt gefertigt. Basis für das Demeter-Tzatziki mit einem Fettgehalt von 6,5 Prozent ist Joghurt. Die Molkereigenossenschaft setzt da- für Milch ausschließlich von regionalen Mitgliedsbetrieben aus dem Hohenloher Land ein. Alle Zutaten – neben Joghurt Gurke, Knoblauch, Zwiebeln, Meersalz, Olivenöl, Petersilie, Pfeffer – sind mindestens aus kontrolliert biologischem Anbau, am liebsten natürlich DemeterQualität. www.molkerei-schrozberg.de >>> Holle: Baby-Beikost-Öl Bekommt das Baby Beikost, werden die Still- und Flaschenmahlzeiten immer mehr durch nahezu fettfreie Getreide-, Früchte- und Gemüsebreie ersetzt. Um eine ausreichende Versorgung mit Energie und Fettsäuren weiterhin zu gewährleisten und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine zu verbessern, empfehlen Ernährungsexperten die Zugabe von etwas Öl bei der Zubereitung von Brei- mahlzeiten. Das neue Baby-Beikost-Öl von Demeter-Pionier Holle ist damit wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Babyernährung. Holle hat dafür eine Ölmischung entwickelt, die optimal auf die Bedürfnisse von Babys abgestimmt ist. Das Baby-Beikost-Öl besteht zu 100 Prozent aus Demeter-Zutaten und weist ein ausgeglichenes Verhältnis von Omega-3und Omega-6-Fettsäuren auf. Neben Raps- und Sonnenblumenöl ist hochwertiges Hanfsamenöl mit Gamma-Linolensäure enthalten, die auch in Muttermilch vorkommt. www.holle.ch, www.babyclub.de >>> San Floriano Tubenseifen Schätze der Natur und traditionelle Parfümeurskunst haben eine ebenso nostalgische wie innovative Produktkreation ermöglicht. Tubenseifen von San Floriano bieten dank natürlicher Inhaltsstoffe – Öle und Düfte aus biodynamischem Anbau – beste Pflege für die empfindliche Haut. Die historischen Duftkompositionen verleihen jeder dieser ästhetischedlen San Floriano Tubenseifen ihren individuellen Charakter und einzigartigen Charme. Die Tubenseifen basieren auf Demeter-Olivenöl und -Kakaobutter. Für die Parfümierung wurden alte Rezepturen mit Demeter-Ölen gekonnt neu interpretiert: Eau de Cologne Supérieure 1889 Tubenseife No. 14, Chypre Vert Tubenseife No. 15, Buckingham Flowers Tubenseife No. 18, Brown Windsor Tubenseife No. 17. www.sanfloriano.de Demeter Journal 23 Begegnen Mit Schloss-Imker Robert Friedrich Biene und Honig erleben Naturkost aus der Heide Golden tropft der frische Honig aus der Wabe ins Fass. Dicht gedrängt um die Schleuder schauen Eltern und Kinder dem Demeter-Imker Robert Friedrich zu. Hier auf Schloss Freudenberg hoch über Wiesbaden im verwunschenen Park leben einige der über 100 Völker des Bienenmannes. Ganz ohne die sonst übliche Schutzkleidung geht er mit seinen Bienen um: ruhig, selbstverständlich, freundschaftlich. Im „Erfahrungsfeld der Sinne“, wie das Museums-Projekt im Schloss Freudenberg heißt, können die Bienen im ausgedienten Omnibus für direkte Demokratie und im Glaskasten in aller Ruhe beobachtet werden. „Mir geht es darum, in Beziehung zu treten. Der Mensch stellt sich der Biene gegenüber oder dem Honig, fühlt in sich hinein und nimmt über alle seine Sinne wahr. Was kommt mir im Geschmack entgegen? Was kommt mir von der Biene, die fliegt, entgegen? Was von der Kirschblüte?“ So animiert Robert Friedrich seine Gäste zum intensiven Erleben. Interessant wird es, wenn lebhaft-nachdenkliche Gespräche entstehen, etwa über die aufrichtende, klare, bodenständige Wirkung des kräftigen Tannenhonigs oder die in die Außenwelt gerichtete lebhafte Leichte und Beweglichkeit des Akazienhonigs. „Wenn Menschen über den Honig ihren Geschmacks- und Geruchssinn entwickeln, bin ich immer wieder aufs Neue berührt“, verrät Fried- Fair backen & kochen Bienen heilen Fairness vom Acker bis zum Teller. Unsere Mehle sind nach den Richtlinien des Bio & Fair-Vereins zertifiziert. Denn durch kurze Transportwege und langfristige Beziehungen mit den Landwirten stärken wir die biologisch-dynamische Landwirtschaft in unserer Region. Und leben damit Fair Trade vor der eigenen Haustür. Weitere Infos unter www.biofairverein.de Wer sich für Apitherapie interessiert, findet auf der DVD „Bienen heilen“ (9,80 Euro, zzgl. Versand 2,50 Euro) Informationen und Anregungen bis hin zur Herstellung eigener Hausmittel. Die 60 Minuten sind gespickt mit Wissen und Erfahrungen der Demeter-Imkerei Fischermühle. www.bienen-heilen.de, www.mellifera.de, Telefon 07428-945 2490. Bienen-Seminare im Schloss Freudenberg: Im Erfahrungsfeld der Sinne werden Bienenseminare angeboten. www.schlossfreudenberg.de oder Telefon 0611 4110141. Infos zu weiteren Angeboten direkt bei Robert Friedrich, E-Mail [email protected] oder Telefon 06752 914744. rsl-design.de Bauck GmbH & Co. KG Duhenweitz 4 · D-29571 Rosche · [email protected] 24 Demeter Journal rich. Der 59-Jährige macht durch seine Bienen immer neue Erfahrungen. Sein Leben ist geprägt vom Rhythmus der Tiere. Jetzt im Sommer ist Hochsaison. Pro Volk erntet der Imker je nach Wetter etwa bis zu 20 Kilo Honig im Jahr. Robert Friedrich hat sich mit einem großen Teil seiner Bienenvölker auf dem biodynamischen Schwalbenhof in Berschweiler im Hunsrück niedergelassen. Andere Stöcke stehen auf dem Gelände von Waldorfschulen, Demeter-Gärtnereien und zu Füßen des Disibodenbergs unterhalb des ersten Klosters der heiligen Hildegard von Bingen. Die fürsorgliche Bienenhaltung, für die das Demeter-Markenbild garantiert, ist ihm ein tiefes Bedürfnis. „Wie ich mit den Bienen umgehe, lässt sich im Honig schmecken“, ist er sich sicher. Und weil Qualität sein Ziel ist, experimentiert er zum Beispiel auch mit dem Violettglas, das Aroma am besten schützt. www.cellamella.de, www.miron-glas.com Kennenlernen Demeter Felderzeugnisse – Pionier mit Visionen und Innovationskraft Vor über 40 Jahren begann die Geschichte der Demeter Felderzeugnisse. Eine kleine Gruppe biodynamischer Landwirte tat sich zusammen, um 1971 dann die weltweit erste Bio-Erzeugergemeinschaft für Gemüse zu gründen. 1992 entstand die Demeter Felderzeugnisse GmbH, zuständig für die professionelle, überregionale Vermarktung der von den Mitgliedern erzeugten Produkte. Nicht genug der Pionierleistungen, die auf die Initiativkraft, das Durchsetzungsvermögen und die Beharrlichkeit von Landwirt Klaus-Dieter Brügesch zurückgehen. Mutig entwickelte der frisch dazugekommene Marketingleiter Lazaro Campuzano (vorne links) 1996 das erste Demeter-Tiefkühlsortiment für den Naturkosthandel. Seit 2002 ist es unter dem Markennamen „Natural Cool“ mit Gemüse, Obst, Pizza, Kartoffel- und Pastagerichten im Fachhandel etabliert. „Aus der Erzeugergemeinschaft hat sich ein modernes Handelsunternehmen entwickelt, das Anbau und Vertrieb zusammenführt“, betont Campuzano. Brügesch ergänzt: „Und immer noch sind die rund 100 Erzeuger am Unternehmen beteiligt.“ 300 Produkte sind inzwischen im Sortiment der Demeter Felderzeugnisse. Neben den bekannten Tiefkühlwaren vor allem das feine italienische Eis von Rachelli sowie die österreichischen Spezialitäten der Firma „Hänsel + Gretel“. Die Gastronomie wird mit Demeter-Gemüse versorgt und bei Schulungen über die Hintergründe von biodynamisch aufgeklärt. Langfristige und verbindliche Größte Verbindlichkeit für den Bauern Zusammenarbeit mit guten Partnern, höchste Produktqualität dank bester Rohstoffe und gekonnten Handwerks bei den Verarbeitungspartnern sowie eine stabile Einbindung der Mitarbeiter sind wesentliche Merkmale der Philosophie des innovativen Unternehmens von der hessischen Bergstraße. Dahinter steht der unbedingte Wille, nachhaltige Landbewirtschaftung durch die Biodynamische Wirtschaftsweise zu ermöglichen. Weil die Felderzeugnisse die Vermarktung organisieren und neue Märkte erschließen, konnte schon mancher Bauer auf Demeter umstellen. Dem Verbraucher sind vor allem der gute Geschmack und die hohe Vitalqualität der Lebensmittel aus dem Hause Demeter Felderzeugnisse wichtig. „Selbstverständlich gibt es bei uns weder künstliche Zusatzstoffe noch Geschmacksverstärker“, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin Salome Lechtenfeld. Qualitätsanalysen nach den bildschaffenden Methoden Trotz Verarbeitung weitgehend naturbelassen bescheinigen selbst der Tiefkühlkost gute Vitalqualität. „Heute brauchen Menschen gute schnelle Mahlzeiten. Da können wir mit bestem Gewissen sagen, dass unsere Produkte die größtmögliche Nähe zum selbst gemachten Essen haben.“ www.felderzeugnisse.de Demeter Journal 25 Nachgefragt Der Bauer, das unbekannte Wesen Viele Menschen wissen heute besser darüber Bescheid, was in der Werkstatt mit ihrem Auto gemacht wird, als darüber, wie unsere Nahrungsmittel entstehen. Wie werden eigentlich die Biodynamischen Präparate auf den Demeter-Höfen hergestellt, die den Boden fruchtbar machen und die Reifequalität der Früchte fördern? Im Kuhhorn reift der frische Kuhmist zum feinkrümeligen Präparat, das entscheidend zu Bodenfruchtbarkeit und Vitalität der Pflanzen beiträgt „Jedes Jahr sorgt ein anderes Präparat für eine Überraschung“, nimmt Florian Gleißner von der Domäne Fredeburg in Schleswig-Holstein die Hindernisse bei der Herstellung der biodynamischen Spezialitäten mit Humor. Mal ist der Markierungspfahl für die eingegrabenen Kamille-Würste verschwunden, dann haben Wühlmaus oder Fuchs die Brennnessel-Grube geplündert oder der Hornmist kommt als leicht gammelig-grüne Maße aus dem Horn statt schwarz und geruchlos. Vier Familien leben auf dem vielfältigen biodynamischen Hof. Die meisten der acht Männer und Frauen sind Paten für jeweils ein bis zwei Präparate. Arne von Schulz macht Hornkiesel und Kamille. Florian Gleißner ist jetzt zuständig für Hornmist und Brennnessel. Bei der Morgenbesprechung in großer Runde – fast 20 Menschen sitzen beisammen – fragt er: „Ich will heute Brennnesseln schneiden, wer kann mir helfen?“ Die halb offenen Blüten des Löwenzahns wurden von Julia de Vries längst gesammelt und trocknen im Warmen. Auch Kamillenblüten haben die Fredeburger schon unter Dach und der Baldrian entwickelt im Kaltwasserauszug 26 Demeter Journal seine Kraft. Anne-Maria von Schulz hat ihn angesetzt. Die Hirschblase liefert ein Jäger. Sie bildet die Hülle für das Schafgarbenpräparat, um das sich Susanne Trapp kümmert. Rudolf Steiner, der geniale Impulsgeber für biodynamische Landwirtschaft, Waldorfpädagogik und anthroposophische Medizin, sah in den Präparaten das Bindeglied zwischen Erde und Kosmos. Als feinstoffliche Information bereichern sie den Kompost und fein versprüht sorgen sie für eine Harmonisierung in der Entwicklung der Pflanzen. Meditatives Element vermittelt Grunddemut gegenüber der Natur Die Präparate-Kiste, mit allen selbst hergestellten Substanzen gut geschützt in Torf, steht in Fredeburg im Gemüse- und Kartoffelaufbereitungsraum. Das elektrisch betriebene Kupfer-Fass hat seinen Platz in der Feldscheune und wird zum Rühren in die Scheuneneinfahrt gestellt. So können auch die interessierten Kunden des Hofladens sehen, was tiefster Ausdruck biodynamischer Arbeit ist. Beim alljährlichen Präparate-Tag im Herbst steht dann ein Teil der Hofgemeinschaft am Tisch beisammen, füllt den frischen Kuhmist in prächtige Hörner, andere stopfen Löwenzahn ins Gekröse einer Kuh oder Eichenrinde in die Schädelhöhle. „Wir sind keine Präparate-Cracks“, bremst Gleißner Erwartungen. Für ihn geht es darum, diese Arbeit im geistigen Bereich fein wahrzunehmen, zu beobachten, was wie wirkt, und zu schauen, wo Stellschrauben zu drehen sind. „Wir alle hier sind überzeugt davon, dass wir mit den Präparaten was bewirken.“ Die Pflanzen werden stressresistenter, der Boden wird fruchtbarer. Das wird sogar durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Beim Tun – dem Herstellen der Präparate, dem Spritzen der Kulturen – geht es jedoch vor allem auch um ein meditatives Innehalten im bäuerlichen Alltag. „Wir schaffen damit eine Verbindung zu etwas Größerem, gehen ein Stück weit raus aus dem Alltag, sind in einem Prozess, dessen Ausgang ungewiss ist. Dabei entsteht dann eine Grunddemut gegenüber der Natur. Die tut uns und unserer Arbeit gut.“ www.domaene-fredeburg.de Zahlensalat Rätsel Von der Aussaat bis zur Reife braucht ein Salatkopf etwa 40 bis 50 Tage. Radieschen können schon nach rund 30 Tagen geerntet werden. Zuckererbsen schmecken 60 bis 90 Tage nach der Aussaat. Eine Kirschtomate kommt auf etwa 75 Reifetage. Ein Kürbis kann nach 80 bis 120 Tagen geerntet werden. Weltweit wurden 2009 circa 1,5 Milliarden Tonnen Obst und Gemüse produziert. 60 Prozent der Welterzeugung fallen auf Äpfel, Trauben, Orangen, Melonen und Bananen. Bei Gemüse sind die drei wichtigsten Arten Tomaten, Kopfkohl und Gurken, die zusammen 30 Prozent der gesamten Erzeugung ausmachen. Jeder Bundesbürger hat 2008/2009 statistisch gesehen 68,7 kg Obst und Gemüse verzehrt. Auf Obst entfallen davon 38,9 kg. Das Lieblingsgemüse der Deutschen ist die Tomate, der Pro-Kopf-Verzehr liegt bei fast 5 kg im Jahr. Äpfel, das Lieblingsobst, schlagen mit 9 kg pro Kopf und Jahr zu Buche. Die sommerliche Durchschnittstemperatur 2009 lag mit 17,3 Grad um 1 Grad über dem langjährigen Klimawert. Die 642 Sonnenstunden im Sommer 2009 übertreffen das durchschnittliche Mittel von 604. Etwa 28 Millionen Gartenbesitzer soll es in Deutschland geben. Für Balkon- und Beetpflanzen wurden im letzten Jahr 1,94 Milliarden Euro bezahlt, wobei 80 Prozent davon von Verbrauchern umgesetzt wurden und 20 Prozent von Großverbrauchern. Wie viele Schälchen Kresse aus Demeter-Züchtung liefert der Obergrashof im Jahr an den Naturkosthandel? Schreiben Sie die richtige Zahl auf eine Postkarte an Demeter e. V. · Rätsel Demeter Journal · Brandschneise 1 · 64295 Darmstadt oder schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Lösungszahl an [email protected], Stichwort: Rätsel Demeter Journal. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010. Absender nicht vergessen. Mitarbeiter des Demeter e. V. und ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Sie können gewinnen. Fortuna entscheidet auch bei Demeter (Rechtsweg ausgeschlossen). Verlost werden Ein Verwöhnurlaub im Bio-Hotel Theiners Garten in Südtirol mit 2 Übernachtungen inklusive 3/4 -Verwöhnpension für 2 Personen im Doppelzimmer mit reichhaltigem vitalem Bio-Frühstücksbuffet, abends abwechslungsreiche 5-Gang Gourmet- und -Vitalmenüs, ganztags Obst aus eigenem Demeter-Anbau, Mittagsimbiss mit Suppen, Salaten und hausgemachten Kuchen, Benutzung der Einrichtungen im Vitalbereich „garten der sinne" (Schwimmbad, Sauna, Fitness). www.www.theiners-garten.it Drei Mal die Kombination Aloe vera cream und Aloe vera massage oil von Martina-GebhardtNaturkosmetik, die ihr gesamtes Sortiment auf biodynamische Demeter-Qualität umgestellt hat. Die Creme wirkt bei problematischer und leicht reizbarer Haut beruhigend, feuchtigkeitsspendend und glättend. Nach einem Sonnenbad aufgetragen, bewirkt sie anhaltende und gleichmäßige Bräunung und beruhigt sonnengestresste Haut. Das zugehörige Massageöl fördert die Entspannung und ist ideal als After Sun Öl. www.martina-gebhardt-naturkosmetik.de San Floriano-Massagekerzen, die angenehme Wärme und tiefe Wirkung erzeugen. Das ungewöhnliche Vorgehen ist ganz einfach: Die Kerze maximal vier Minuten brennen lassen, durch Eintauchen des Dochts in das Wachs löschen und dann das geschmolzene Massageölwachs in die Hand schütten, bevor es auf die zu massierenden Stellen aufgetragen wird. Die Duftrichtung Pfefferminze-Zitrone erfrischt, Lavendel entspannt, Calendula pflegt und Orange-Ingwer wirkt feurig. www.sanfloriano.de Hintergrund Fair-Breeding: Der Handel engagiert sich für Biodynamische Gemüsezüchtung Die Naturkostgeschäfte des Naturata International Gemeinsam Handeln e.V. unterstützen bereits im dritten Jahr mit Fair-Breeding die biodynamische Pflanzenzüchtung. Die Naturata-Geschäfte geben zehn Jahre lang 0,3 Prozent ihres Obstund Gemüseumsatzes für biologisch-dynamische Gemüsezüchtung an den Verein Kultursaat. Dieses Jahr fließen 12 500 Euro in die Erhaltung und Entwicklung von samenfesten Blumenkohlsorten. Die Züchtung samenfester vitaler biodynamischer Blumenkohlsorten wird durch Fair-Breeding ermöglicht Das Projekt ist Teil einer fairen Partnerschaft zwischen Konsumenten, Handel, Anbauern und Pflanzenzüchtern. „Wir sehen darin eine echte Chance für die Zukunft“, betont Initiator Heinz Knauss von der Naturata Überlingen. In seinem künstlerisch gestalteten Naturkostfachgeschäft kommen die Kunden über das Frische-Angebot an samenfesten Gemüsesorten ins Gespräch über den komplizierten Aspekt Züchtung. Möhren, Rote Bete, Kohl und Salat aus biodynamischer Neuzüchtung werden allein schon wegen des besonders guten Geschmacks gern gekauft. Auch Lutz Grössl von Naturata Köln bietet zum Beispiel die Möhre Rodelika bevorzugt an. „Dazu bekommen unsere Kunden dann Infos mit Rezepten“, verweist der Demeter-AktivPartner (DAP) auf die „Begleitmusik“. Jetzt 28 Demeter Journal sollen noch mehr Bioläden als Sponsoren für biodynamische Gemüsezüchtung gewonnen werden. Auch Kunden können die Entwicklung neuer Sorten unterstützen (Spenden auf das Kultursaat-Konto 86 001 420 bei der Sparkasse Oberhessen, BLZ 518 500 79). Zuchtziel: guter Geschmack und Bekömmlichkeit Julian Jacobs vom Obergrashof in Dachau (s. Seite 8) kümmert sich schon lange um Blumenkohl. Die Sorte Odysseus aus seiner Entwicklungsarbeit ist ihm besonders ans Herz gewachsen. „Blumenkohlsaatgutgewinnung ist störungsanfällig“, erläutert Jacobs. Im Gewächshaus werden die gelben und weißen Blüten von Fliegen und Hummeln oder Bienen bestäubt. Nach 80 Tagen können, wenn alles gut geht, die reifen Schoten von Hand geerntet werden. Das Saatgut wird dann gedroschen. „Das herkömmliche Blumenkohl-Angebot wird von Hybridsorten bestimmt. Unser Ziel ist es, das Potenzial der samenfesten hochwertigen Sorten zu wecken und sie dann als Kulturgut – und nicht als Wirtschaftsfaktor – allen zur Verfügung zu stellen“, unterstreicht Julian Jacobs. Zuchtziele der Kultursaat-Züchter sind vor allem Gesundheit, Widerstandskraft der Pflanzen und Ertragssicherheit sowie guter Geschmack, der Genuss mit Bekömmlichkeit verbindet. Immerhin sind inzwischen 40 biodynamisch gezüchtete Gemüsesorten als Neuzüchtungen beim Bundessortenamt registriert. Für weitere 12 Sor- Hintergrund ten ist Kultursaat als offizieller Erhaltungszüchter eingetragen. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass durch die Naturata-Initiative auch der Handel seine Verantwortung für das Saatgut ergreift“, unterstreicht Julian Jacobs. Mehr Infos unter www.naturata-verein.de, www.kultursaat.org Gemüse mit Charakter entdecken Gemüse mit Charakter heißen die biodynamischen Sorten. Besonders beliebt sind bereits die aromatische Möhre Milan oder der Laibacher Eis: ein großer mittelfester Eissalat mit den auffälligen gelbgrünen, rot getuschten Blättern und dem hervorragenden Geschmack. Neu kommt jetzt die Aromata dazu. Diese Pastinake schmeckt als Rohkost oder angebraten in Sesamöl. Bio-dynamische Eiscreme und Fruchtsorbets Original aus Italien Schlusspunkt Ich bin dann mal da! Das Abenteuer regionale Ernährung Für mich war´s Zeit, mir Gedanken zu machen über meine Ernährung. Regionalität und bio sind nun meine erste Wahl. Und klar, wenn ich im Außen was ändern will, muss sich in meinem Inneren was tun. Dafür musste ich erst mal weit weg. Nach Kanada zu den Woodland-Cree-Indianern. Sie ließen mich an ihrem naturgemäßen Leben teilhaben. Tiefes spirituelles Erleben dort hat mich mental zurückgeführt in den Berliner Garten meines Opas, wo ich als Piefke glücklich war und genährt wurde in jeder Beziehung. Ist regionale ökologische Ernährung nun ein Luxusunternehmen? Geld braucht´s schon dafür, aber wichtiger sind Mut und Kraft, stringente Organisation und die Neugier, das Nahe zu entdecken. Und ganz wichtig: passende Weggefährten. Für mich ist Jacqueline Roussety der Glücksfall, denn Jacky war mir in vielem etliche Schritte voraus. Ich hab auch durch sie interessante Menschen getroffen – etliche Biodynamiker - und gute Demeter-Lebensmittel genossen, viel gelernt und hinter manche Tür gekiekt. Spaß hat´s gemacht – meistens. Aber richtig beeindruckt bin ich davon, wie dieser abenteuerliche Versuch, mich regional zu ernähren, auf mein Wohlbefinden wirkt. Mit dem Experiment regionale Ernährung lebe ich nicht mehr wider die Natur, sondern im Einklang mit ihr. Genuss, Leidenschaft und ein stärkeres Bewusstsein für den Augenblick sind ein Teil der wunderbaren Beigaben regionaler Ernährung. Das Schaffen meiner neuen Wirklichkeit durch das Verschmelzen mit der Natur und das Annehmen ihrer überraschenden Angebote und Launen sind jetzt fester Bestandteil meines Lebens. Nachahmung kann ich wärmstens empfehlen. Glutenfrei Eifrei Laktosefrei Andreas Hoppe, als Tatort-Kommissar Kopper bekannt, hat sich auf den „ökotrophologischen Jakobsweg“ gemacht und seine Ernährung auf regional und bio umgestellt. Die Autorin und Schauspielerin Jacqueline Roussety dokumentiert und begleitet das Abenteuer. „Allein unter Gurken“ liest sich amüsant und macht dennoch nachdenklich. (Pendo-Verlag in der Piper-Verlag GmbH, 270 Seiten, 16,95 Euro) Demeter Journal 29 Die natürlichste Naturkosmetik 100% unserer Produkte sind ab jetzt Demeter-zertifiziert! ...weil wir einfach ganz anders sind! VORSCHAU Verstehen Demeter-Landwirtschaft hat soziale Facetten: Arbeit für Menschen mit Behinderungen, finanzielle Beteiligung, gemeinnützige Trägerschaft, CSA-Modelle, Betriebsgemeinschaften und Kulturelles. Genießen Kochen für viele hungrige Mäuler ist auf zahlreichen Demeter-Höfen jeden Mittag angesagt. Wenn Sie eine Fete planen, helfen Praxistipps und Rezeptvorschläge aus diesen „kleinen Großküchen“ sicherlich weiter. OUTFIT ist neu REZEPTUREN bleiben wir treu Nachgefragt Wie wird man eigentlich DemeterJungbauer? Was ist die Motivation zu dieser Berufsentscheidung für biodynamische Landwirtschaft? Das nächste Demeter Journal erscheint im September. Impressum Herausgeber Demeter e. V. Vorstand Klemens Fischer Brandschneise 1 64295 Darmstadt www.demeter.de Telefon 0 6155-846 90 Fax 0 6155-846911 Leserservice [email protected] Redaktion Renée Herrnkind Journalistinbüro Schwarz auf Weiss Wetzlar Grafik Eberle GmbH Werbeagentur GWA, Schwäbisch Gmünd Fotos Viscom (Titel) Fotostudio Viscom, Siggi Schenk (S. 3–5, 9, 16 und 18–23) Anzeigen [email protected] Vertrieb Naturkosthandel [email protected], Vertrieb über Demeter-Hofläden, Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio-Supermärkte, Reformhäuser Wünschen Sie Infos & Proben? Telefon 08194-9321-17 oder -18 www.martina-gebhardt-naturkosmetik.de 30 Demeter Journal Druck Auflage: 150 000 Exemplare Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen Wer mehr wissen will: Lebendige Erde, Zeitschrift für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Ernährung und Kultur – kostenloses Probeexemplar: Lebendige Erde, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt, 06155 84690, www.LebendigeErde.de Demeter-Gartenrundbrief: www.gartenrundbrief.de, 0711 902540 Demeter-Infos per E-Mail? Einfach E-Mail an [email protected] Arbeiten und lernen im Biodynamischen? Auskunftsstelle: 0 6155 846940, www.demeter.de Reportage 10 0 %N atu r 10 0 % u Gen ss 10 0 % Q u a li t ä t Sunval-Babykost Demeter-Qualität von Anfang an. Sunval stellt seit über 50 Jahren ökologische Babykost her. Mit dieser Erfahrung haben wir ein komplettes Produktprogramm auf die einzelnen Entwicklungsstufen Ihres Kindes ab dem 5. Monat abgestimmt. Durch eine lückenlose Qualitätskontrolle vom zertifi zierten Bauern bis zum fertigen Produkt ist eine kontinuierliche Transparenz gesichert. Servicetelefon: 0 72 54 / 93 45 19 Sunval Nahrungsmittel GmbH D-68753 Waghäusel WWWSUNVALDEsINFO SUNVALDE Demeter Journal 31 Überreicht durch: