Was ist Nukleare Astrophysik?

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Kann uns der Himmel auf den Kopf fallen?
Außerirdische Einflüsse auf die Erde?
Dr. B. Pfeiffer
Institut für Kernchemie
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Vorbemerkung über Astrologie
Was ist Nukleare Astrophysik?
Ist das nicht alles weit-weit weg?
Kann das überhaupt einen Einfluss
auf uns haben?
Mögliche Einflüsse (z.T. hoch
spekulativ):
Kann uns der Himmel auf den Kopf
fallen?
Ist die Sonne wirklich friedlich? Die
„Kleine Eiszeit“
Sind Sternexplosionen eine Gefahr?
„Globale Erwärmung“, Teil eines
Kreislaufs?
Zusammenfassung, Ausblick
3rd VISTARS-JINA Workshop on Nuclear Astrophysics
Russbach, March 11 – 18, 2006
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Alexander The Great – Sources
Arrian: Anabasis, Book Ia
4. ALEXANDER DESTROYS THE CITY OF THE GETAE –
THE AMBASSADORS OF THE CELTS
There ambassadors came to him from Syrmus, king of the Triballians, and from the other
independent nations dwelling near the Ister. Some even arrived from the Celts who dwelt
near the Ionian gulf. These people are of great stature, and of a haughty disposition. All
the envoys said that they had come to seek Alexander’s friendship. To all of them he gave
pledges of amity, and received pledges from them in return. He then asked the Celts what
thing in the world caused them special alarm, expecting that his own great fame had reached
the Celts and had penetrated still further, and that they would say that they feared him most
of all things. But the answer of the Celts turned out quite contrary to his expectation; for,
as they dwelt so far away from Alexander, inhabiting districts difficult of access, and as
they saw he was about to set out in another direction, they said they were afraid that
the sky would some time or other fall down upon them. These men also he sent back,
calling them friends, and ranking them as allies, only adding the remark that the
Celts were braggarts.
In der Übersetzung von E.J. Chinnock (1893)
Πτολεμαίος Α' Σωτήρ
Lucius Flavius Arrianus Xenophon (c. 92-c. 175) stützt seinen Bericht über die
Feldzüge Alexanders auf die Schilderungen der Offiziere Alexanders Aristobulus und
Ptolemaios I. Soter.
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Russbach06
BP
Quod est superius est sicut id quod est inferius.
Tabula Smaragdina Hermetis Trismegisti
Als rational denkender Wissenschaftler (der ich zumindest sein möchte)
glaube ich nicht an Astrologie. Das Leitmotiv „Wie oben, so unten“ bildet
in abgewandelter Form jedoch die Basis der Astrophysik:
Das kosmologische Prinzip
Aristoteles lehrte in der Meteorologica, dass es eine klare Trennung
zwischen sub- und supralunarem Bereich gibt:
Nicht nur bestehen die Körper in beiden Welten aus unterschiedlichen
Elementen (Erde, Wasser, Luft, Feuer – Äther), sondern sie folgen auch
verschiedenen Naturgesetzen. Der außerirdische Bereich wird von den
Göttern bewohnt, er ist daher vollkommen und unterliegt keinem Wandel.
384 – 322 v.Chr.
1473-1543
Russbach06
Ausgehend vom Kopernikanischen Prinzip ist es eine
Grundvoraussetzung der Astrophysik, dass überall im
Kosmos und zu allen Zeiten die gleichen Naturgesetze
gültig sind. Als klassisches Beispiel sei genannt der Apfel,
der Newton auf den Kopf fiel und der ihn auf den Gedanken
brachte, dass der Fall des Apfels und die Bahnen der
Planeten von ein und derselben Kraft bestimmt werden,
der universellen Gravitation.
Experimente im irdischen Labor lassen sich auf das All übertragen!
BP
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Tabula Smaragdina Hermetis Trismegisti
Die geheime Arbeit des Hermes Trismegistos, des Einen und Dreifachen:
Wahr ist es ohne Lügen, gewiss und aufs allerwahrhaftigste.
Dasjenige, welches Unten ist, ist gleich demjenigen, welches Oben ist:
Und dasjenige, welches Oben ist, ist gleich demjenigen, welches Unten ist,
um zu vollbringen die Wunderwerke eines einzigen Dinges.
usw.
Dieser alchemistische Text entstand wahrscheinlich in der jüdischen Gemeinde
im antiken Alexandria (gemäß arabischer Überlieferung). Der weitere Text
beschreibt eine Reihe chemischer Operationen. Manche meinen, dass sie eine
Anleitung für „Das große Werk“ sind, d.h. für die Umwandlung von unlauteren
Metallen in Silber und Gold oder auch der Herstellung des „Steines der Weisen“. Hermes Trismegistos
Interessant ist, dass das Motto „Wie unten so oben“ auch als Basis der Astrologie gilt. Es ist charakteristisch
für die hermetischen „Wissenschaften“, dass alle Dinge miteinander in Verbindung stehen. Deshalb werden
neue Erkenntnisse meist aus Analogieschlüssen gewonnen, und nicht durch Deduktion, ein Verfahren der
modernen Wissenschaft.
Der älteste Text findet sich im “Kitab Sirr al-Asrar” von Abd al-Qadir al-Jilani um 800, einem pseudo-aristotelischen
Kompendium für Herrscher. Es wurde erstmals um 1140 von Johannes Hispaniensis ins lateinische übertragen:
“Secretum Secretorum”.
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Russbach06
BP
Was ist Nukleare Astrophysik?
Die Astronomie ist vielleicht die älteste
Wissenschaft. Über viele Jahrtausende war ihr
Hauptanliegen die Berechnung der Positionen
der Wandelsterne (Planeten). Die Natur der
himmlischen Körper galt als unerforschbar.
Astrometrie
Seit den Arbeiten von Kirchhoff und Bunsen
gestattet die Spektralanalyse des Lichtes der
Sterne ihre physikalische Natur zu ergründen:
Astrophysik
Seiten 161 - 189
Spätestens seit der Kenntnis des Erhaltungssatzes
der Energie (um 1845) stellte sich die Frage nach
den Energiequellen der Sterne. Atomare Verbrennungsprozesse und Energie aus der Kontraktion von Sternen
erwiesen sich als unzureichend. Erst Einsteins
berühmte Formel wies den Weg: Umwandlung von
Masse in Energie bei Kernreaktionen.
Nukleare Astrophysik
Keplers Supernova 1604
Russbach06
Es fällt zwar nicht der Himmel auf unsere Köpfe, doch hin und
wieder fallen Meteorite zur Erde. Sie enthalten Informationen
über die chemische und isotopische Zusammensetzung der
außerirdischen Materie.
Kosmochemie
Kohliger Chondrit
Murchison
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BP
Hier kann die BILD
keinen Anspruch auf
Exklusivität erheben!
Geht am Freitag, den 13. April 2029, die Welt unter?
Asteroid rast auf Erde zu!
Ist das der Tag des jüngsten Gerichts? Ein riesiger Asteroid (400 Meter)
rast direkt auf die Erde zu. 2029 ist er da – am Freitag, den 13. April.
Atombombe gegen Killer-Planeten
Die schlimmste Waffe der Zerstörung – kann sie unseren Planeten retten?
Wissenschaftler diskutieren, eine Atombombe gegen Apophis einzusetzen!
Apophis könnte auf der Erde einen Krater von 100 Kilometern Durchmesser
reißen, eine ganze Metropole komplett auslöschen. Kracht er ins Meer, würde
er riesige Flutwellen auslösen – unzählige Tote, 400 Milliarden Dollar Schaden.
Russbach06
Soweit die Sensationspresse!
Doch was steckt wirklich dahinter?
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BP
(99942) Apophis (2004MN4)
Apophis aus der Aten-Gruppe ist etwa 320 m groß, er umkreist die Sonne in
323.6 Tagen. Dank erster Radarmessungen ist nun sicher, dass er die Erde
am Freitag den 13. April 2029 nicht treffen wird. Es wird allerdings mit
5.7 Erdradien (36350 km) arg eng. Er wird (von Europa) mit bloßem Auge
(3.3m) sichtbar durch das Sternbild Krebs rasen:
48°/Std. (84 Monddurchmesser)
Bei weiteren Vorbeiflügen wird die Bahn durch Radar
genauer bekannt werden:
6.3.2021 16.9 Mio. km
9.1.2013 14.5 Mio. km
Noch Unsicherheit für
15.9.2036 14.1 Mio. Km ?
Anbringen eines Senders?
Seth, Gott der Unterwelt, beschützt Ra
vor Apophis, der Schlange des Chaos.
Apophis Blut färbt Himmel rot.
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Russbach06
http://neo.jpl.nasa.gov/news/news149.html
BP
(4719) Toutatis
(4719) Toutatis
Konstruiert aus Radarreflexen
Teutates: The Overall God of
the People/ Tribe, (Lord of Waters)
Gundestrup, Denmark
And those who pacify with blood accursed
Savage Teutates, Hesus' horrid shrines,
And Taranis' altars cruel as were those
Loved by Diana, goddess of the north;
Pharsalia, Buch I; (Bellum Civile)
Marcus Annaeus Lucanus
Nach den Basler Scholien werden die Teutates
Geopferten in einem Kessel ertränkt. Dies
zeigt wohl die Szene auf dem Kessel von
Gundestrup.
Russbach06
Ein häufiger Besucher ist Toutatis aus der Gruppe der Apollo-Asteroiden.
29.09. 2004 1.5 Mio. km
09.11. 2008 7.5 Mio. km
12. 12. 2012 7.0 Mio. km
Er benötigt 4 Jahre und 2 Tage
für einen Umlauf um die Sonne.
Durch Radarmessungen ist die
Bahn hinreichend bekannt, um
einen Zusammenstoss in naher
Zukunft auszuschließen.
Nahe Vorbeiflüge der nächsten 33 Jahre
http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/CloseApp.html
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BP
Impaktereignisse auf der Erde
Meteor Crater, Arizona, 1.5 km, 49000 Jahre
Bosumtwi in Ghana, 10 km, 1 Mill. Jahre
Klimadatenarchiv
Russbach06
Im Gegensatz zum Mond, bei dem man die
größten Krater mit bloßem Auge sehen kann
(Mann im Mond), sind auf der Erde bedingt
durch Erosion nur wenige Krater zu sehen.
In neuerer Zeit gab es einen bedeutenden
„Einschlag“ in Sibirien, bei dem jedoch kein
Krater entstand.
Zur Abschätzung der Folgen eines Einschlags
kann man Vulkanausbrüche heranziehen.
Manicouagan-See, 70 km,
Krater 150 km, 214 Mil. Jahre
Chicxulub, Yukatan,
200 km, 65 Mil. Jahre
Nördlinger Ries, 25 km, 15 Mil. Jahre
Tunguska 30.6.1908
BP
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VEI
The VOLCANIC EMISIVITY (& Explosivity) INDEX
gale = Orkan
Klimaeinflüsse von Einschlägen lassen sich am
Beispiel von Vulkanausbrüchen abschätzen, von
denen es historische Aufzeichnungen gibt. Ein
Maß dafür ist das Volumen der ausgeworfenen
Asche, die in die Hochatmosphäre gelangen kann.
Sturmtage in Edinburg, Schottland
Der Mount St. Helens lieferte beeindruckende Filmaufnahmen, doch war er relativ bescheiden. Wir
müssen nach VEI 6 bis 8 Ausbrüchen suchen:
Krakatau, Tambora, Toba.
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Russbach06
BP
Größe der Magmablasen
Die Eruption des Mt. St.-Helens am 18.5.1980 lieferte spektakuläre
Aufnahmen, doch im Grunde war es nur eine kleine Eruption. Mit
Krakatau und Tambora werden wir uns etwas näher beschäftigen.
Russbach06
Magmablasen im Vergleich: Ganz links die Yellowstone-Eruption, die vor
etwa 2,1 Millionen Jahren stattfand. Die Magmablase war damals 6.000
Mal größer als die, die den Ausbruch des Mount St. Helens 1980 auslöste
(2. von rechts), der 57 Menschen tötete und Schäden im Wert von über
einer Milliarde Dollar verursachte. Ganz rechts die Größe der Magmablase
des Pinatubo-Ausbruchs, dessen Ascheauswurf 1991 die globale
Temperatur um 0,5 Grad Celsius senkte.
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BP
Krakatau
Am 26./27. 8. 1883 brach in Indonesien
der Krakatau aus: 18 km3 Asche (VEI 6)
An den direkten Folgen (wieTsunami)
starben 36000 Menschen. Intensives
Abendrot für viele Jahre.
Eine Darstellung des Krakatau aus
dem frühen 19. Jahrhundert
Dieser Ausbruch ist vielen Menschen weltweit bekannt. Auch deshalb, weil es damals schon ein weltumspannendes
Netz von Telegraphenleitungen gab.
(“Queen Victoria’s Internet”)
Caldera entstand ca. 416 A.D. (eher früher)
535 A.D. Kälteperiode mit Missernten,
Beulenpest, Zerfall von Gupta-Imperium
Edvard Munch „Der Schrei“ 1893
in Indien: möglicher Auslöser Vulkanausbruch, Krakatau?
Ausbruch 1680 mit Klimafolgen:
• 1683 Hurrikan in Neu-England-Staaten
• 1684 Bodensee gefroren
• 1683 Frostmarkt auf Themse
Danach entstand der Krakatau der linken
oberen Abbildung, von dem nur noch ein
Rest übrig blieb.
Seit etwa 1929 wächst ein neuer VulkanIn der eingestürzten Caldera wächst kegel in der Caldera:
Anak-Krakatau (Kind des Krakatau).
schon ein neuer Vulkan: Das Kind
Frostmarkt
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1683/84
Russbach06
BP
„Das Jahr ohne Sommer“ - Tambora-Vulkan
Ein ca. 300 m großer Asteroid könnte einen 6 km Krater hervorrufen. Was wären die Folgen?
Thera / Santorini
Der Tambora in Indonesien brach vom 10. bis
15. April 1815 mit einem VEI 7 aus. Etwa 180 km3
Asche wurden bis in die hohe Atmosphäre ausgestoßen. Es gab direkt etwa 15000 Tote. Mindestens
weitere 100000 Menschen starben durch Missernten
und Hungersnöte weltweit. Das Jahr 1816 ist als
„Jahr ohne Sommer“, „Schneesommer“ in die
Annalen eingegangen.
Vergleichbar ist der Ausbruch des Thera-Vulkans
in der Ägäis um 1650 v.Chr.
Tambora 8 km Durchmesser
1.3 km Tiefe
Die Klimafolgen der Thera-Eruption werden
in alten chinesischen Aufzeichnungen
beschrieben und scheinen mit zum Sturz
der Xia und dem Aufstieg der Shang
Dynastie beigetragen zu haben.
Pompeii des Ostens?
Minoisches Wandbild aus Akrotiri
Russbach06
Man kennt die weltweiten Auswirkungen des Tamboras, da Kapitäne
in dieser Zeit mehrmals am Tag die Wetterbeobachtungen in die LogBücher aufgenommen haben. Dies sind mit die ersten
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weltumfassenden Wetterdaten.
BP
Ist die Saleh Bay die Caldera eines Supervulkans?
Wieviele Krater sind allein auf diesem Bildausschnitt zu sehen?
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Russbach06
BP
Tambora - Inspiration für Künstler?
J.M. William Turner
Caspar David Friedrich
Zwischen 1783 und 1835 Serie von großen Vulkanausbrüchen
weltweit. Hoher Aerosol- und Aschegehalt der Hochatmosphäre.
Intensives Abendrot, Verdunkelung der Sonne, „Verschleierung
der Sterne“.
Lässt sich in Bildern William Turners und der deutschen Romantiker nachempfinden.
Zusätzlich zu den Vulkanausbrüchen gab es noch eine Phase verminderter
Sonnenaktivität (Dalton-Minimum), die auch zu einer Abkühlung der Atmosphäre beitrug. Mehr dazu in einigen Minuten.
Ungewöhnliches Abendrot wurde oft nach Vulkanausbrüchen
beschrieben, so auch nach dem Krakatau-Ausbruch, das bei
Edvard Munch so eindrucksvoll gezeichnet wurde.
Anmerkung: Lord Byron hatte die Villa Diodati ausgewählt,
weil Milton dort 1639 zu Gast gewesen war. Das Leitmotiv
für Frankenstein ist von Milton übernommen.
Russbach06
Das schlechte Wetter im Herbst 1816 am
Genfer See führte eine Gruppe englischer Literaten zusammen, die sich zum
Zeitvertreib Gruselgeschichten vorlasen.
Matthew Lewis z.B. übertrug beim
Rezitieren Goethes Faust ins Englische.
Man beschloss dann, selber welche
zu schreiben. Das Resultat:
• Frankenstein von Mary Shelley, 1818
• The Vampyre von John Polidori, 1819
Did I request thee, Maker, from my clay
To mould me man? Did I solicit thee
From darkness to promote me?
John Milton, Paradise Lost, x, 743-5
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BP
Tambora: Anstoß zu technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen?
Manche meinen, dass Karl Drais zu seinem Veloziped angeregt wurde,
da viele Pferde als Zugtiere geschlachtet werden mussten, da die
geringe Getreideernte nicht mal für die Menschen reichte. Allerdings
hatte er schon 1813 einen Wagen ohne Pferde vorgestellt, den man
noch heute als (Eisenbahn-)Draisine kennt.
Laufrad 1817
Für den Chemiker Liebig waren die Erinnerungen
an 1816 Anstoß, sich mit den Bedingungen für
Pflanzenwachstum zu befassen:
„Die organische Chemie in ihrer Anwendung
auf Agricultur und Physiologie“, 1840
Nach langen Feldversuchen fand er eine
optimale Mineraldüngung, die den Ertrag der
Felder steigerte, sodass keine gravierenden
Hungersnöte mehr auftreten sollten.
Siebte Auflage der „Agrikulturchemie“, 1862
Auch „Liebig‘s Fleisch-Extract“, der seit 1864
in Uruguay hergestellt wird, hatte den Zweck,
Rindfleisch haltbar zu machen, sodass man es
nach Europa transportieren konnte.
Russbach06
Anmerkung: Bei der Berufung zum Professor wurde ihm erklärt,
dass angewandte Forschung nicht zu seinen Aufgaben gehört!
Justus von Liebig
(1803-1873)
Liebigs
Fünf-Kugel-Apparat
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BP
Tambora - Nachwirkungen bis Heute
Erstmals gefeiert wurde das Cannstatter Volksfest 1818. Gedacht als
"jährlich am 28. September zu Kannstadt abzuhaltendes landwirtschaftliches Fest". Eine Abfolge von Missernten und Hungersnöten
seit 1783 schien auf eine bleibende Klimaverschlechterung hinzudeuten, der man im Königreich Württemberg durch eine Förderung
der Viehzucht auf Kosten des Weizenanbaus begegnen wollte.
Deshalb richtete König Wilhelm I. auf Betreiben seiner Frau Katharina
1818 im leerstehenden Schloss Hohenheim eine landwirtschaftliche
Versuchs-, Lehr- und Musteranstalt ein zur Entwicklung der
Landwirtschaft.
Diese Unterrichtsanstalt ist heute bekannt als Universität Hohenheim.
Fruchtsäule auf dem Cannstatter Wasen
Das Volksfest sollte die Anstalt bei den Bauern bekannt machen und http://de.wikipedia.org/wiki/Cannstatter_Volksfest
ein Absatzmarkt werden.
Bereits im ersten Jahr war das Volksfest ein großer Erfolg. Es wurde von
weit mehr als 30.000 Gästen und Mitwirkenden berichtet.
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Russbach06
BP
Tambora - Mondfinsternis 10. Juni 1816
§ 94, Seite 140:
"Merkwürdig ist es, daß bisweilen der Mond bei totalen Finsternissen ganz verschwindet.
Dies war der Fall in London 1816 am 10. Juni, wo Lee die benachbarten Sterne π und b Ophiuchi ganz deutlich, vom Monde
aber keine Spur bemerkte. Erst eine Viertelstunde vor dem
Aufhören der totalen Verfinsterung bemerkte er einen blassen
Lichtschimmer, der nach und nach zunahm."
"Aehnliches bemerkte bei derselben Finsterniß Eule in Dresden,
obgleich er wechselweise in Zwischenräumen von etwa 1/2
Minute, den östlichen Rand des Mondes aufdämmern und
wieder verschwinden sah. –
Auch am 26. Januar 1823 haben einige Beobachter matte
Spuren des Mondes, andre gar nichts gesehen, obgleich der
Himmel in dieser Gegend heiter war."
John Lee (1783-1865)
Sattlermeister Johann Friedrich Eule (1751-1827
Totale Mondfinsternis 9.11.03
01:28 UTC mit 2 sec Belichtungszeit
Aufnahme von Dr. U. Rieth AAG Mainz
Ort: Paul-Baumann-Sternwarte bei Mainz
Russbach06
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BP
Supervulkan Toba
Sollte Toutatis auf einen Kontinent aufschlagen, gäbe es einen 100 km Krater.
Das ist ein Supervulkan!
Der letzte Supervulkan mit VEI 8 war Toba vor ca. 74000 Jahren. Der letzte davor ereignete sich
vor 600000 Jahren, der Lava Creek Ausbruch im Yellowstone Park.
Etwa 2800 km3 Asche führten zu einem „Vulkanischen Winter“ mit ca. 15°C Temperaturabsenkung. Es sind die kältesten 1000 Jahre der Würm-Eiszeit.
Ob es mit einem Flaschenhals menschlicher Evolution mit Reduktion auf lediglich 5000 Individuen
zusammenhängt, wird noch heftig diskutiert.
Bruchzone
Ursprung des Tsunamis
vom 26.12.04
Subduktionszone
Toba-See: 100 auf 30 km2
Russbach06
Der Yellowstone Park ist eigentlich längst fällig.
Man sollte ihn noch rechtzeitig besuchen!
BP
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Übersicht über die Indonesischen Vulkane
Figure 1. Tectonic setting of Indonesian islands, showing present-day motion (or subduction) of the Indo-Australian plate
beneath the eastward moving Eurasian plate and the resulting volcanic centers of Krakatau, Tambora, Toba, and Merapi.
(Adapted from Fig. 6-1 of Zeilinga de Boer and Sanders, 2002).
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Russbach06
BP
Massensterben am Kreide-Tertiär-Übergang
Die Geschichte des Lebens auf der Erde ist gekennzeichnet durch langsame Evolution unterbrochen
durch Massensterben (“punctuated equilibrium”).
In den meisten Fällen werden sehr unterschiedliche
Hypothesen vertreten: irdische Einflüsse wie Vulkanismus oder außerirdische wie Einschläge von
Kometen oder Kleinplaneten.
Jedem bekannt ist das Aussterben der Dinosaurier
vor 65 Mill. Jahren, das viel umfassendere Sterben
am Perm-Trias Uebergang vor 215 Mill. Jahren ist
nicht so populär.
Die Trilobiten wurden
Opfer der sibirischen
Flutbasalte.
Chicxulub Krater: ca. 200 km Durchmesser
Russbach06
Weshalb nimmt man
an, dass die Dinos
von einem Asteroiden/
Kometen ausgelöscht
wurden?
This painting depicts an asteroid slamming into tropical,
shallow seas of the sulfur-rich Yucatan Peninsula in what
is today southeast Mexico.
The aftermath of this immense asteroid collision, which
occurred approximately 65 million years ago, is believed
to have caused the extinction of the dinosaurs and many
other species on Earth.
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Credit: Donald E. Davis
BP
Hinweis auf außerirdische Ursachen für Sauriersterben:
Iridium im KT-Übergang
Gefiederter Tyrannosauroide
Zur Zeit des Aussterbens der Dinosaurier treten gewaltige Mengen von
Flutbasalten in Indien auf, die das Klima stark beeinflussten. Zeitgleich findet man
weltweit eine Gesteinsschicht, die ungewöhnlich viel Iridium enthält. Der totale
Gehalt ließe sich durch den Einschlag eines Asteroiden mit 10 km Durchmesser
erklären, der einen 200 km Krater hervorruft: Chicxulub in Yukatan.
Variation of Iridium across the K/T boundary.
DSDP site 527, Walvis Ridge, South Atlantic
Photograph of the Starkville South site, looking east,
showing the position of the K-T boundary claystone
interval about 6 ft above a 23-ft-thick point-bar sandstone.
Arrow points to the K-T boundary claystone layer
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Russbach06
L.W. Alvarez et al., SCIENCE 208 (1980) 1095
BP
Der Einfluss von Hollywood
Nachdem die Theorie, dass die Saurier durch einen Einschlag auf die Erde ausgelöscht wurden, von vielen
Fachleuten anerkannt wurde, bemühten sich mehrere Gruppen von Astronomen im Grunde bescheidene
Forschungsmittel für Suchprogramme zu erhalten.
Politiker, die in Wahlperioden jedoch nicht in geologischen Zeiträumen denken, lehnten ab.
Dann griff die Filmindustrie das Thema auf!
Allein schon die Werbungskosten überstiegen die von den Astronomen gewünschten Mittel bei weitem.
Die Filme wurden ein voller Erfolg!
Viele der verunsicherten Zuschauer waren
auch Wähler, die nun ihre Abgeordneten
fragten, was denn gegen diese Gefahr
unternommen wird.
Und auf einmal war Geld kein Problem mehr.
Manche schon ausgemusterte Teleskope
wurden mit modernster Technik aufgerüstet
und durchsuchen nun automatisch den Himmel.
Waren z.B. von den besonders schwer zu findenden Aten-Asteroiden
bis zum Jahr 1997 nur etwa 25 bekannt, so wurden allein im Jahre 2004
mehr als doppelt so viele entdeckt.
Bei der Frage der Abwehr solcher Himmelskörper ist man trotz vieler
Projekte dagegen noch nicht sehr weit.
Russbach06
Deep Impact „trifft“
9P/Tempel 1.
4. Juli 2005
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BP
Asteroiden im inneren Sonnensystem
Jupiterbahn
Marsbahn
Erdbahn
http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/...
InnerPlot2.html
InnerPlot.html
Jeder grüne Punkt entspricht einem Kleinplaneten im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter, dessen Bahn der Erde
nicht näher kommt.
Die roten Punkte zeigen Kleinplaneten, die sich der Erde annähern können: NEO (Near Earth Objects).
Das sind doch nicht wenige! Können wir uns dagegen wehren, anders als die Saurier?
In vielen Sci-Fi-Filmen werden Flüge durch Asteroidengürtel gezeigt, wobei fast immer die Raumschiffe ständig anstoßen.
Hier sieht es genauso aus, doch die Punkte sind viel größer als Asteroiden. Tatsächlich sind Asteroidengürtel fast leerer Raum!
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Russbach06
BP
Können wir Asteroiden/Kometen zerstören/ablenken ?
ESA-Studie „Don Quixote“
Hidalgo rammt Asteroiden
Sancho sucht nach Bahnänderung
Einschlag des Impaktors auf
Komet 9P/Tempel 1 von
“Deep Impact” fotografiert.
Im Hollywood-Film wird ein auf die Erde zurasender Körper durch Atombomben in viele kleine Teile zerfetzt. Doch ist
dies eine intelligente Lösung? Zum einen weiß niemand so recht, wie diese Körper aufgebaut sind und zum andern
fliegen die Bruchstücke auf der gleichen Trajektorie weiter: aus einer Granate werden Schrotkugeln.
(Ein eifriger Befürworter dieser Techniken war natürlich Edward Teller, der “Vater der Wasserstoffbombe”.)
Deshalb gibt es viele Vorschläge, Kometen/Asteroiden (über lange Zeiträume) aus ihrer Bahn soweit abzulenken, dass
sie die Erde verfehlen. Interessant ist der Vorschlag eines “gravitational tractors”, der nur durch Schwerkraft mit dem
Körper verbunden ist.
Dieser Vorschlag soll auch Steuergelder für das “Project Prometheus”, nuklearelektrisch angetriebene Raumsonden, lockermachen. Die Mittel fließen sehr dünn,
die erste Anwendung, JIMO (Jupiter Icy Moons Orbiter), verzögert sich immer mehr.
Da kommt die Rettung der Menschheit sehr gelegen!
Russbach06
Wegen Etatkürzungen hat die NASA das Projekt Prometheus gestoppt!
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BP
Doch hat alles außerirdische Ursachen?
Diese „geheime“ Pentagonstudie missfällt Bush und Konsorten gewaltig.
Sie wurde von Reagans „Star-Wars“-Experten „Yoda“ in Auftrag gegeben und
die Wirtschaftsfachleute Schwartz und Randall sind stramme Konservative.
Andrew „Yoda“ Marshall
Schwartz und Randall beziehen sich auf das '8200-Year-Event' aus der Analyse eines
grönländischen Eisbohrkernes. Die Temperaturen sind Werte über Grönland in °F und °C.
Quelle: Pentagon-Report 'Imagining the Unthinkable'.
"Im Zentrum von 'Katastrophenfilmen‘ muss es immer ein Körnchen Wahrheit geben,
an dem sich das Publikum festhalten kann", erklärt Emmerich.
Russbach06
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BP
Das “8200-Jahr-Ereignis”
Eine Störung der thermo-halinen Zirkulation?
Sowohl der Film als auch der Bericht gehen davon aus, dass ein Zustrom von Süßwasser (Schmelzwasser) in den Nordatlantik den Golfstrom als Teil eines weltumspannenden Wasserkreislaufs in kurzer
Zeit zum Erliegen bringen kann. Dies geschah am Ende der letzten Eiszeit, und könnte wieder geschehen
als Folge der Globalen Erwärmung. Es gibt auch die Vermutung, dass die “Kleine Eiszeit” durch Schmelzwasser zur Zeit des Mittelalterlichen Klimaoptimums verursacht wurde. Könnte sich das zyklisch wiederholen?
The global ocean circulation system, often called the Ocean Conveyor, transports heat throughout the planet.
Orange sections represent warm surface currents; blue represents deep cold currents. Freshening of the North
Atlantic may cause a deflection of north-flowing warm currents, possibly causing a regional cooling over the North
Atlantic, in western Europe, and eastern North America. (From the Intergovernmental Panel on Climate Change)
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Russbach06
BP
Jüngere Dryas und der Untergang des Akkadischen Reiches
Sozio-ökonomische Folgen von Klimaschwankungen
Dryas octopetala
Das Musterbeispiel für extrem schnelle Klimaänderungen ist die Jüngere Dryas. Nachdem vor 15000 Jahren die
Eiszeit vorüber schien, fielen die Temperaturen vor 12800 Jahren innerhalb eines Menschenlebens wieder fast
auf Eiszeitwerte und verblieben so während ca. 1200 Jahren, um dann ebenfalls in kürzester Zeit wieder anzusteigen.( Aus dramaturgischen Gründen verkürzt Emmerich das auf eine Woche!)
Seitdem hat es mehrere Kälteeinbrüche gegeben, glücklicherweise nicht so extrem. Einer war das 8200-Jahr
Ereignis. Aus diesen frühen Zeiten gibt es allerdings wenig Anhaltspunkte, welche Folgen dies auf menschliche
Gesellschaften hat.
Vor 4300 Jahren hatte Sargon das erste Imperium erobert,
das sich von Persien bis ans Mittelmeer erstreckte. Schon
bald darauf kollabierte es.
Archäologische Funde z.B. in Syrien legen die Vermutung
nahe, dass es mit einer weiteren Kälteperiode zusammenhängt. Sie führte zu einer jahrzehntelangen Dürreperiode,
die selbst mit künstlicher Bewässerung nicht zu beherrschen
war. Die akkadischen Siedlungen im syrischen Raum wurden
mit meterdicken Sandschichten zugeweht. Die Bevölkerung
Sargon von Akkad floh zum Unterlauf von Euphrat und Tigris.
ca.2334-2279 v.Chr. Die Rückbesiedlung begann erst viel später durch seminomadische Gruppen, darunter vielleicht auch ein Abraham aus
Ur in Chaldäa (hochspekulativ!!!).
Sandeintrag in den Golf von Oman
Extrem lange Dürreperiode führt zu
Winderosion
Zugleich zerbrachen das Altägyptische Reich und die Indus-Kultur. Für Ägypten sind lange Trockenperioden historisch und geologisch belegt. Der Zusammenbruch jeglicher Ordnung zeigt sich in Berichten über Kannibalismus.
Ein weiterer Kälteeinbruch endete gerade mal vor 150 Jahren: „Die Kleine Eiszeit“
Diese Bronzebüste wurde 2003 aus dem Museum in Bagdad geplündert, da die US-Truppen die Sicherung
des Ölministeriums als eine vordringlichere Aufgabe ansahen.
BP
Russbach06
28
Welchen Einfluss könnte die Sonne auf das Klima haben?
Man nimmt eigentlich an, dass die Sonne jahrein-jahraus friedlich vor sich hinscheint
und immer die gleiche Leistung abgibt (Solarkonstante 1367 W/m2). Man kann nun einige
Szenarien untersuchen:
•
•
•
Die Sonne gibt tatsächlich immer die gleiche Energiemenge ab, doch kommt bei der Erde
nicht immer die gleiche Menge an: Milanković-Zyklen
Der Energieausstoß der Sonne ist variabel: Sonnenfleckenzyklen.
Auf die Atmosphäre der Erde trifft der gleiche Energiestrom, doch unterschiedliche
Anteile werden durch die Atmosphäre gelassen: Wolkenbedeckung
Damit es nicht zu einfach wird, können sich die Effekte
natürlich überlagern, gegenseitig verstärken oder abschwächen.
Und die anderen Effekte, die wir zuvor betrachtet haben,
wie Vulkanismus oder die Meeresströmungen können
auch noch mitspielen.
Satellitenmessung der „Solarkonstanten“
Überlagert Schwalbe-Zyklus
Die Menschen verlangen immer nach möglichst einfachen Problemlösungen.
Ich kann keine für das Klima anbieten.
Und wer solche vorstellt, wie Kohlendioxid als einziger Verantwortlicher, der
täuscht sich und alle anderen!
Russbach06
29
BP
Wetterkapriolen - Klimaänderung
Im Gegensatz zum täglich wechselnden Wetter
beschreibt das Klima großräumige Trends
gemittelt über lange Zeiträume.
Kleinere Vulkanausbrüche und Einschläge führen i.A.
nur zu kurzfristigen Wetteränderungen. Nach Ursachen
für Klimaänderungen muss man woanders suchen.
εγχλιμα
Schon im Altertum erkannte man, dass das
Klima von der Sonne abhängt, und zwar von
dem Winkel der einfallenden Strahlen und der
Länge der Tage. Die geographische Breite eines
Ortes (von den frühen griechischen Naturphilosophen „Enklima“ – „Wölbung des Himmels“
genannt) bestimmt wesentlich das Klima. Auch
die Einteilung in Klimazonen geht schon auf die
Griechen zurück.
Enklima: Abstand Zenit – Himmelsäquator gleich
Abstand Beobachter vom Erdäquator als Kreisbogen.
Später geographische Breite im Gradmaß
30
Russbach06
BP
Milanković-Zyklen
Die Wettermaschine wird durch die Sonneneinstrahlung angetrieben. Langfristig schwankt die
Solarkonstante selbst bei unveränderter Energieabstrahlung der Sonne, da die Erdbahn und die
Neigung der Erdachse durch die anderen Planeten beeinflusst wird.
Milutin Milanković
(1879-1958)
Russbach06
Die Klimageschichte der letzten 400.000 Jahre ist uns z.B. aus einem Eisbohrkern bekannt, der an
der Station Vostok in der Antarktis gezogen wurde. Wir sehen, dass es im Abstand von etwa
100.000 Jahren Eiszeiten und Warmzeiten gab.
Die Hauptursache hierfür liegt in der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, die zwischen einer
fast kreisförmigen und einer ausgeprägt elliptischen Bahn schwankt. Der Wechsel dauert etwa
100.000 Jahre. Man nennt ihn Milankovitch-Zyklus.
Dies ist gewissermaßen auch ein außerirdischer Einfluss.
31
BP
Der Shou Shi Kalender 1281
Guo Shouijing
(1231-1314)
Kaiser Shizu (frühe Yuan Dynastie) ließ 27
„High-Tech“-Observatorien für eine Kalenderreform erbauen. Zur Ausstattung gehörten
eine Wasseruhr, Armillarsphären und Spezialinstrumente zur Beobachtung von Meridiandurchgängen heller Sterne.
Die Messungen wurden von Guo Shoujing (1231-1314) und
Wang Xun (1235-1281) koordiniert und ausgewertet. Die
außerordentliche Präzision der Daten lässt sich an zwei Werten
ablesen:
• Lunation: 29,530591 Tage (besser als eine Sekunde)
Ancient star observatory at Gao Cheng (Dengfeng city)
•Jahreslänge: 365 d 5 h 49 min 20 sec
(Trop. Jahr 2000 35 Sek. kürzer; 1281?)
Laplace verglich die Werte mit seinen Berechnungen:
“The observations made from 1277 to 1280 are valuable
on account of their great precision and prove
incontestably the diminution of the obliquity of the ecliptic
and the eccentricity of the earth’s orbit between then
and now.”
J. Needham: “Science and Civilisation in China”
Cambridge UP, vol. 3, p. 398 (1954)
32
B.P. 2006
Wann kommt die nächste Eiszeit?
Milanković stützte seine Berechnungen (ohne Computer jahrelange mühsame Plackerei)
auf die Arbeiten von Laplace. Jetzt weiß man, dass die quasi-periodischen Störungen der
Erdbahn zum einen noch viel komplexer sind (doch hat man jetzt Computer) und zum
andern gelten sie immer nur für einige Millionen Jahre.
Wir befinden uns gerade in einer Zwischenwarmzeit, die am Ende des 100000-Jahre
Zyklus liegt. Nach den alten Rechnungen
könnte die Eiszeit in etwa 16000 Jahren einsetzen. Doch entsprechen die Bahnparameter
nicht denjenigen vor 100000 Jahren, sondern
denen vor 400000 Jahren. Damals währte die
Warmzeit besonders lang. Die neuesten
Berechnungen gehen davon aus, dass der
Beginn der Eiszeit noch etwa 50000 Jahre
auf sich warten lässt.
Schlechte Nachrichten für die Skipisten!
Doch sollte man nicht vergessen, dass die schon relativ lange anhaltende Warmzeit, die von
keinen katastrophalen Kälteeinbrüchen unterbrochen wurde, es dem Homo sapiens erst
ermöglichte, Technologie und Kultur auf eine zuvor nie erreichte Stufe zu heben.
33
Russbach06
BP
Ist die Sonne wirklich friedlich?
Ist sie der Ofen, der uns immerfort mit gleicher Energie versorgt?
Der Sonnenwind (Protonen und
Atomkerne) ist ein Hauptbestandteil der Kosmischen Strahlung.
Er kann Satelliten ausschalten,
Kommunikation beeinträchtigen,
Stromnetze beschädigen, Rosten
von Pipelines beschleunigen, usw.
Aurora 30.10.2003 Michael Schmidt, Rheinhessen
Der Sonnenwind wird allerdings
von der Atmosphäre der Erde
abgeschirmt, und zwar in großen
Höhen.
Trotzdem ist schon lange bekannt,
dass einige Wetterphänomene
sich mit der Periode der Sonnenfleckenzahlen ändern.
Aurora über Manicouagan Impaktkrater in Kanada
(Don Pettit, Wissenschaftsastronaut, ISS)
Russbach06
Der Mechanismus war (und ist) rätselhaft!
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BP
Längerwirkende extraterrestrische Einflüsse
Die “Kleine Eiszeit” (ca. 1300 – ca. 1850)
Bald nach den 1. (europäischen)
Sichtungen von Sonnenflecken um
1610 wurden für ca. 80 Jahre fast
keine mehr beobachtet. Das gilt auch
für Nordlichter in mittleren Breiten.
Dies wird heute das
Maunder Minimum genannt.
Gleichzeitig berichten die alten Chroniken von ungewöhnlich
langen und harten Wintern und kalten, verregneten Sommern
mit schlechten Ernten. Aus Messungen der Konzentration
von Radio-Karbon lässt sich schließen, dass es vor dem
Maunder Minimum fast übergangslos das Wolf und Spörer
Minimium gab. Diese Periode wird “Kleine Eiszeit” genannt
und begann (nach manchen Autoren) zu Beginn des 15. Jahrhunderts oder sogar schon um 1290.
Davor gab es das Mittelalterliche Klimamaximum, das
es (als Beispiel) um 1000 AD den Wikingern gestattete
auf Grönland und sogar in Nordamerika zu siedeln.
Wikinger auf Neufundland
Russbach06
Erleben wir gerade die Rückkehr zu diesen
Klimabedingungen?
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BP
Peter Brueghel d. Ä. (c. 1525 – 1569)
Jäger im Schnee 1565
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Russbach06
BP
Hendrick Avercamp (1585-1663)
Diese und entsprechende Bilder anderer niederländischer
Künstler entstanden gegen Mitte des 17. Jahrhunderts,
dem Beginn des Maunder Minimums, der kältesten Periode
der Kleinen Eiszeit.
Sie sind aber nicht auf Europa begrenzt!
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Russbach06
BP
Frühe Chi’ing (Qing) Dynastie
Wang Hui (1632-1717)
Landschaft mit Schnee
Russbach06
Tangfischer
Gong Xian (1620-1689)
Winterliches Gebirge
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BP
Gesellschaftliche Folgen der Kaltzeiten
Diese Winterbilder sind heute beliebt als Motive für Weihnachtskarten;
damals Missernten, Hungersnöte, Epidemien, Kriege, Hexenwahn
• 30 Jähriger Krieg
• 1. Commonwealth
• 1657 Carl X marschiert über gefrorene Ostsee
• Irokesen-Krieg
• Ming (1368-1644) durch Qing (1644-1912) ersetzt
Wetterzauber durch zwei Hexen
Hexenverbrennung um 1555
Entgegen allgemeiner Auffassung wurden die meisten Hexen/Hexer nicht im „Finsteren Mittelalter“ sondern im
ach so aufgeklärten 17. Jahrhundert verbrannt. In den meisten Akten der Hexenjäger wird die Befragung nach
Wetterzauber erwähnt. Selbst die „Gebildeten“ konnten sich die Ereignisse nur durch satanische Mächte erklären.
Die durch lange Hungerperioden geschwächten Menschen hatten den Epidemien wie der Pest keine Abwehrkräfte entgegenzusetzen.
Für viele gab es nur eine Hoffnung: Auswanderung
Unsere Erwartungen einer „Weißen Weihnacht“ gehen z.T. noch auf das Ende der
Kleinen Eiszeit zurück, genährt von Erzählungen wie dem „Christmas Choral“ von 1843.
Russbach06
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BP
Intermezzo
Aktive Sonne - Kosmische Strahlung
Was ist die beste Reisezeit zum Mars?
Entgegen der Intuition sollte man Raumflüge in einer Periode hoher Sonnenaktivität durchführen. Sonnenstürme kann man durch konstruktive Maßnahmen weitgehend abschirmen. Der hochenergetische Teil der Kosmischen
Strahlung mit extrasolarem Ursprung ist besonders schädlich für unsere
Zellen. Er lässt sich mit vertretbaren Mitteln nicht abschirmen.
Scott E. Forbush
Doch schon früh bemerkte man, dass die Intensität dieser hochenergetischen
Strahlung während eines geomagnetischen Sonnensturms abnimmt.
Der Solarwind nimmt auch Magnetfelder mit, die dann die geladenen Teilchen
der Kosmischen Strahlung abschirmen.
Hat das auch Bedeutung für das Klima?
Russbach06
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BP
Einfluß auf das Klima?
Beeinflussen Kosmische Strahlen die Wolkenbildung?
• Sonnenaktivität beeinflusst Magnetosphäre (des Sonnensystems)
• Fluss der kosmischen Strahlung dadurch moduliert
• Hochenergetische Strahlen ionisieren Luft in geringen Höhen
• Kondensationskeime für Wolken in ca. 3 km Höhe
Temperatur im letzten Jahrhundert
folgte Sonnenaktvität eher denn CO2
(Svensmark & Friis-Christensen 1997)
Klimawissenschaftler kennen seit langem Korrelationen zwischen Klimadaten und der Sonnenaktivität.
Unklar ist bis heute der genaue Wirkungsmechanismus. Auf eine Möglichkeit weist die Korrelation zwischen
Kosmischer Strahlung und Wolkendichte hin, die mit dem Sonnenfleckenzyklus moduliert ist.
41
Russbach06
BP
Kosmische (Höhen)strahlung
Elektrometer
Um 1900 nahm man an, dass die permanente Ionisierung der Luft durch die gerade
entdeckte Radioaktivität verursacht
werde. Aber auf dem Eiffelturm nahm die
Ladung nicht ab. Viktor Hess unternahm
dann 1912 Ballonflüge bis in 5 km Höhe,
und fand eine Zunahme der Ladung.
Der Ursprung musste also außerirdisch
sein.
Der Niederenergieteil kommt von der Sonne,
hochenergetische Strahlung kann selbst
von fernen Galaxien kommen.
Entdeckung der Antimaterie:
Positron
Nobelvortrag Anderson 1936
V.F. Hess in Ballonkorb 1912
Nobelpreis 1936
Sekundärer Partikelschauer
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BP
Nebel- und Blasenkammern
Prinzip der Nebelkammer
24 GeV Proton in Blasenkammer, CERN
Zum Nachweis von Strahlung kann man Nebeltröpfchen oder Gasblasen
verwenden. Mit neuen Experimenten am CERN soll untersucht werden,
ob die Kosmische Strahlung Wolken verursachen kann.
Big European Bubble Chamber BEBC
30 t Flüssiggas
3000 km Film 1973 - 1984
Gargamelle (Mutter des Riesen Gargantua,
Rabelais)
18 t Freon oder Propan
Diese Blasenkammern sind Teil der
Ausstellung Mikrokosmos am Forschungszentrum CERN bei Genf.
Russbach06
Kolben der BEBC 3 pro Minute
Bilder von Stefan Hennrich
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BP
Radiokarbon als Monitor für Intensität der Höhenstrahlung
Mit radioaktiven Isotopen wie C-14 (5730 a) in Baumringen oder Be-10 (1.6 Mill. a) in Eisbohrkernen lässt
sich Intensität der kosmischen Strahlung über lange
Zeiträume bestimmen.
Diese Schwankungen sind mit der Sonnenaktivität
und dem Klima korreliert.
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BP
Russbach06
Klimaindikator Getreidepreis
•Schon um 1800 bemerkte W. Herschel einen Einfluss der Sonnenfleckenzahl auf den Getreidepreis
in England (vergl. mit A. Smith: „Reichtum der Nationen“). Man machte sich jedoch darüber lustig.
•Intensität der kosmischen Strahlung (ermittelt aus Sonnenfleckenzahlen und Be-10 in Eisbohrkernen)
wurde jetzt mit Getreidepreisen in England seit 1259 verglichen (http://xxx.lanl.gov/abs/astro-ph/0312244)
„Frost Fair“ 1739/40
Maunder- DaltonMinimum
Herschel beobachtete Sonnenflecken über 40 Jahre. Im Dalton-Minimum betrug die Periode bis zu 17 Jahre,
sodass er die Periodizität nicht erkennen konnte.
Seine Erklärung (Modulation der Strahlungsintensität durch variierende Abstrahlungsfläche)
findet sich schon 1726 in Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“.
BP
45
Gefahr für Leben auf der Erde durch SNe und GRBs?
Immer wieder wird spekuliert, ob Massensterben auf der Erde durch
kosmische Einflüsse ausgelöst worden sein könnten (Sauriersterben).
Nahegelegene SNe oder gar GRB werden oft diskutiert.
!
Trilobit
Puppis A
Vela Junior
Nach einem Vorschlag soll die Strahlung zur Bildung von NO2 führen, das dann die Ozonschicht zerstört. Die ungefilterte UV-Strahlung führt dann zum Massensterben.
In einem Eisbohrkern wurde eine Nitratschicht gefunden, die zeitgleich zu einer
(optisch nicht beobachteten) nahen SN (Vela Junior) um 1300 im Sternbild VELA passt.
46
Ein südafrikanischer Astronom meint, eine der Stelen auf der Einfassungsmauer von
„Great Simbabwe“ markiert diese SN (?).
Russbach06 BP
Russbach06
BP
SNe in der Nähe des Sonnensystems
Vor 2 Mill. Jahren war ein Teil der Sco-Cen OB-Assoziation nur 150 Lj
von der Sonne entfernt, als dort ca. 10 SNe explodierten.
Radioaktives Fe-60 (1.5 Mill. Jahre) konnte
in Tiefseesedimenten nachgewiesen werden.
Nach Pu-244 wird intensiv gesucht.
Pliozän/Pleistozän-Übergang:
Gab es Einfluss auf Entstehung der
frühen Hominiden? Mutationen?
Damals sank Temperatur um ca. 15°. Beginn der aktuellen Eiszeitepoche. Anpassung an Klima wahrscheinlicher!
Anmerkung: Die Kosmische Strahlung trägt (seit Beginn des Lebens) zur natürlichen Strahlenbelastung
bei. Mutationen mögen auch einen Einfluss auf die Evolution (gehabt) haben.
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Wurden die Mammuts von einer Supernova ausgerottet?
Voriges Jahr sah ich in BILD (und auch in seriösen Publikationen) die
Ankündigung eines Vortrages des bekannten Kernchemikers
Firestone und des Geologen West, in dem sie die Behauptung
aufstellen, die Mammuts wären von Kometen ausgelöscht worden,
die sich aus der Explosionswolke einer nahen Supernova gebildet
hätten. Als Beweis führen sie kleine Eisenkugeln auf, die zusammen
mit Mammutskeletten an Siedlungsplätzen der Clovis-Kultur
gefunden wurden.
Einen weiteren Hinweis liefern kurzzeitig stark erhöhte
Konzentrationen von Radiokarbon in Sedimenten, die
durch eine erhöhte Intensität der Kosmischen Strahlung
nach einer Supernova auftreten können.
Radiocarbon peaks in Icelandic marine sediment samples,
indicated by the black line, coincide with three supernovacaused events that Firestone and West believe led to the
extinction of the mammoths.
Credit: Berkeley Lab
Bis jetzt ist es Firestone noch nicht gelungen, eine erhöhte
Konzentration des radioaktiven Fe-60 nachzuweisen, das
bei einer Supernova-Explosion gebildet wird.
Dieses sehr schwer nachzuweisende Isotop konnte von
Garchinger Forschern in 2 Millionen Jahren alten Ozeansedimenten gefunden werden. Damals ereigneten sich einige
Sternexplosionen relativ nahe zur Erde.
Ohne den Nachweis der radioaktiven Isotope steht die
Hypothese auf schwachen Füßen!
Hier arbeiten Kernphysik/-chemie und nukleare Astrophysik Hand in Hand,
48
um evtl. ein Problem der Paläologie zu lösen!
BP
Russbach06
Langfristiger Klimaeinfluss?
Auslöser für Eiszeiten?
•Passage der Sonne durch Spiralarme mit
vielen SNe moduliert Fluss Galaktischer
Kosmischer Strahlung
•Klimaindikatoren scheinen korreliert zu sein?
•Nahe Passagen der LMC führten zu
intensiver Sternentstehung vor 0,3 und 2,2 Ga
•Ursache für Eiszeiten?
ftp://rock.geosociety.org/pub/GSAToday/gt0307.pdf
Schon 3 Tage nachdem ich das gefunden hatte, meinte ein Journalist im „Presseclub“, dass man ja nichts unternehmen könne,
da das ja alles überwältigende kosmische Ursprünge hätte.
Doch sehr spekulativ! Keine Entschuldigung für Energieverschwendung!
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Russbach06
BP
Globale Erwärmung – nur eine vorübergehende Episode?
Kalt- und Warmperioden wechselten seit mindestens 150000 Jahren ziemlich regelmäßig ab,
etwa alle 1500 Jahre. Ist die heutige Erwärmung nur eine weitere Episode?
Warm-
Perioden
Kalt-
Calendar age in kyrs
50
Kleine Eiszeit
Russbach06
BP
Die Grünen Alpen?
Die zurückweichenden Gletscher
geben uralte Holz- und Torfstücke
frei. Waren die Alpen früher sogar
zeitweise eisfrei? Wie war es mit
Hannibal und seinen Elefanten?
Ist der Gletscherschwund
ein neues Phänomen oder
folgt er auch Zyklen?
Pasterze-Gletscher auf dem
Großglockner
Rhônegletscher mit dem Hotel Belvedere
am Furkapass im Kanton Wallis
Schladminger und Hallstätter Gletscher
am Hunerkogel in der Dachsteingruppe
Um 1920
1938
1906
13.9.2003
2003
2003
Der Fund des Ötzi spricht allerdings dagegen, dass die gesamten Alpen betroffen sind.
Russbach06
Puzzle aus dem Eis. Heft 21/2005
51
BP
Aktivitätszyklen sonnenähnlicher Sterne
Ob die abwechselnden Warm- und Kaltperioden nur durch Änderungen in der Sonne
hervorgerufen werden, wird kontrovers diskutiert. Schwankungen in der Aktivität
werden auch bei sonnenähnlichen Sternen beobachtet, jedoch gibt es (noch) keine
Wetterberichte von eventuellen erdähnlichen Planeten um diese Sterne.
Bei diesem Stern werden 2 Zyklen beobachtet, die etwa den
Schwalbe- (11 Jahre) und Gleißberg-Zyklen (ca. 85 Jahre) der
Sonne entsprechen.
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Russbach06
BP
Kann uns der Himmel auf den Kopf fallen?
Außerirdische Einflüsse auf die Erde?
• Ja, der Himmel kann und wird uns auf den Kopf fallen!
Doch wann kann man (noch ? ) nicht voraussagen.
Können wir im Gegensatz zu den Sauriern was dagegen unternehmen? Vielleicht.
• Die Erde, das Sonnensystem, ja selbst die Milchstrasse existieren nicht völlig isoliert im Raum.
Unaufhörlich prasseln Photonen, Neutrinos, hochenergetische Strahlung und Partikel auf uns
nieder. Die Magnetfelder der Sonne und der Erde und die Atmosphäre fangen einen Großteil
davon ab.
Inwieweit dabei z.B. unser Klima beeinflusst wird, lässt sich noch nicht definitiv beantworten.
• Auf keinen Fall darf man jedoch den vorschnellen Schluss ziehen, dass wir unbesorgt weiter
Hasard mit der Atmosphäre spielen dürfen, da man eh nichts gegen kosmische Kräfte
ausrichten kann.
Auch der Mensch hat seinen Anteil und seine Verantwortung!
3rd VISTARS-JINA Workshop on Nuclear Astrophysics
Russbach, March 11 – 18, 2006
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