Biologische Abwasserreinigung - HRPS-NB-610

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Die biologische
Abwasserreinigung
Grundlagen
Kläranlage Germersheim
• Inhalt
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Das Belebungsbecken
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Grundlagen
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Kohlenstoffabbau
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Nitrifikation
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Denitrifikation
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Stickstoffbilanz
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Die Belüftung
• Das Belebungsbecken
T = 4,50 m
B = 19,00 m
L = 64,00 m
V = 5500 m³
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Das Belebungsbecken verfügt über eine vorgeschaltete
Denitrifikation.
Ammoniumverbindungen gelangen deshalb unverändert durch die
Denitrifikation und werden erst in der Nitrifikation zu Nitrat
umgewandelt.
Besteht aus zwei parallelen Straßen mit jeweils 5
Kaskadenkammern
In den ersten beiden Kaskaden ist die so genannte
Denitrifikationsstufe.
Das Abwasser wird mit dem Nitrathaltigen Rücklaufschlamm und
Rezirkulationswasser vermischt.
Kaskade zwei kann sowohl als Deni- oder auch als
Nitrifikationbecken verwendet werden.
Die Kaskaden drei, vier und fünf sind die so genannte
Nitrifikationsstufe und ist mit 3080 Tellerbelüftern ausgerüstet.
• Grundlagen
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Die biologische Reinigung funktioniert wie die Selbstreinigung
in den Gewässern, nur wird die Reinigung durch die Zuführung
von O² und die Verdichtung der Organismen auf Stunden
verkürzt.
Organische Stoffe werden durch Kleinstlebewesen durch das
Aufnehmen in ihr Plasma umgesetzt bis nur noch einfache,
stabile Verbindungen übrig bleiben, wie Wasser Kohlensäure
und Salze in Form von Nitraten, Sulfaten usw.
Viele Bakterien brauchen aerobe Verhältnisse, andere können
den O² aus Verbindungen abspalten (NO3), man nennt sie dann
fakultativ anaerobe Organismen.
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Man unterscheidet zwischen natürlichen und
technischen Verfahren
Das Hauptmerkmal des natürlichen Verfahren ist das
Fehlen von Steuereinrichtungen, z.B. bei Teichanlagen.
Technische Verfahren benötigen Einrichtungen wie
Räumer, Gebläse, Belüfter sowie Mess- und
Regeleinrichtungen.
Technische Verfahren sind
Tropfkörper/Rotationstauchkörper und das
Belebtschlammverfahren.
• Kohlenstoffabbau
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„
Den Hauptbestandteil im Abwasser bilden
Kohlenstoffverbindungen.
Die wichtigsten, die durch Bakterien abgebaut werden
können sind Kohlenhydrate, Eiweißkörper und Fette.
Durch das hohe Nahrungsangebot steigt die Zahl der
kohlenstoffabbauenden Bakterien stürmisch an,
wodurch eine Menge O² benötigt wird.
Sind die Kohlenstoffverbindungen weitestgehend
abgebaut herrscht Nahrungsmangel und die
kohlenstoffabbauenden Bakterien dienen als
Nahrungsmittel für Bakterienfresser.
• Nitrifikation
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In der Nitrifikation wird Ammonium bzw. Ammoniak zu Nitrat
oxidiert, dieser Stickstoff kommt größtenteils in Form von Harnstoff
aus den menschlichen Ausscheidungen. Der Stickstoff fängt schon
auf dem Weg zur Kläranlage an zu Ammonium (NH4N) zu zerfallen.
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Bis das Belebungsbecken erreicht wird, ist ein Großteil des
Stickstoffs in Ammonium zerfallen.
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Da das Ammonium nicht direkt zum Nitrat umgewandelt werden
kann, wird es zuerst über diverse Zwischenprodukte zum Nitrit.
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Dies geschieht durch die Ammoniumoxidierer (Nitrosomonas)
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Danach oxidieren die Nitritoxidierer (Nitrobacter) das entstandene
Nitrit zu Nitrat um.
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Für die Nitrifikation wird eine Menge O² benötigt, rund das vierfache
welches für den Kohlenstoffabbau benötigt wird. Dieser O² muss
extern zugeführt werden.
NH4 + 2 O2 Æ NO3 + H2O + 2 H
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Es ist in der Abwassertechnik üblich nicht den Gehalt der
gesamten Verbindung anzugeben sondern nur den des
Stickstoffanteils.
1,29 mg/l NH
4,43 mg/l NO
3,29 mg/l NO
4
3
2
entsprechen 1 mg/l NH
entsprechen 1 mg/l NO
entsprechen 1 mg/l NO
4
3
2
-N
-N
-N
• Die technische Nitrifikation ist
unter anderem abhängig von:
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Die nitrifizierenden Bakterien sind sehr empfindlich und werden
leicht von den kohlenstoffabbauenden Bakterien verdrängt.
Die Nitrifikation wird bei Temperaturen unter 12°C verlangsamt
und unter 8°C eingestellt. Optimal wären über 30 °C. Die
Belebung erreicht im Sommer Temperaturen bis 23°C und läuft
daher deutlich besser als im Winter.
Der Sauerstoffgehalt sollte weder in der Belebung noch im
Gewässer unter 1,5 mg/l fallen.
pH-Wert, Pufferkapazität: starke Abhängigkeit, optimaler
Bereich 7,5-8,3
„
Eine organische Belastung sollte als Nahrungsquelle vorhanden
sein.
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Es müssen Ammonium und Nitrit im Abwasser enthalten sein.
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Hemmstoffe in der Nitrifikation sollten vermieden werden.
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Kontaktzeit zwischen nitrifizierender Biomasse und Abwasser
• Denitrifikation
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Abbau von Nitrat zu molekularem Stickstoff durch
Denitrifikanten, da das Nitrat im Gewässer unerwünscht ist,
da es als Düngesalz dienen würde.
Da nur begrenzt molekularer O² vorhanden ist nutzen die
Denitrifikanen das Nitrat als Oxidationsmittel.
Durch das Anbinden des im Nitrat enthaltenen O² bleibt nur
das molekulare Stickstoffgas, welches dann in die
Atmosphäre entweicht.
4 NO3 + 4 H + 5 C Æ 2 N2 + 2 H2O + 5 CO2
• Stickstoffbilanz
Die im Kanalnetz und
in der Kläranlage
ablaufenden
Stickstoffumsetzungsvorgänge können auch
mengenmäßig erfasst
werden.
Bei einer guten Anlage
liegt Nges unter 12 mg/l
• Die Belüftung
Die Belüftung des 5500m³ großen Belebungsbecken
erfolgt durch 3300 Tellerbelüfter.
Die Druckluft selbst kommt von den fünf Drehkolbenverdichtern mit
einer maximalen Fördermenge von 5150 m³/h der Firma Aerzen.
Ausreichend Sauerstoff und eine niedrige
Schlammbelastung sind für eine gute
Nitrifikation wichtig um ein hohes
Schlammalter zu erreichen.
Das Schlammalter
NH4-N Abnahme %
NH4-N Abnahme
120
sollte über 10 Tage
100
ausreichende NH4 –N
liegen. Um eine
Abnahme zu erreichen
80
60
40
20
0
0
10
20
30
Schlammalter d
40
50
60
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Daten der KA Germersheim
Einige Stichproben bezüglich
Schlammbelastung (B TS)
Volumen Belebungsbecken
Formeln :
Schlammbelastung :
Schlammalter :
BSB5(Ablauf Vorklärung),
und Schlammalter (T TS)
5500 m3
B TS = BSB5*Zulauf / TS BB*V BB
T TS = 1 / B TS oder
T TS = TS BB* V BB / TS Üs* Q Üs
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BSB5
Belastung EW
Zulauf
TS BB
B TS
T TS
TS Üs
Q Üs
23.04.10
29.04.10
255
32400
5542
4,6
0,055
18
7,4
177
260
32700
5024
4,4
0,052
19
7,3
189
Monat 04/10
243
33200
6101
4,8
0,056
18
7,9
190
Literatur
200 – 400 mg/l
bei 33000 EW
5700
m3
3-7
g/l
0,05 gBSB5/gTS*d
>10
Tage
ca.10
g/l
--------m3
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