Bodenkunde. 190 Versuches (105 Tage nach Beginn desselben) fand sich im Boden, dem S zu­ gesetzt war, mehr N 0 . Verf.n untersucht nun den Einfluß des S auf den Prozeß der Ammonifikation, resp. Nitrifikation und benutzt für ihre Versuche zwei verschiedene Böden (Schwarzerde mit 0,266% Gesamtstickstoff und sandige Schwarzerde mit 0,197 % Gesamtstickstoff). Die Versuche sind in Glasgefäßen ausgeführt worden. Der Schwefelzusatz betrug 0,1% des Bodengewichtes. Der erste Versuch dauerte 9 Wochen, der zweite 12 Wochen. Die Menge an NH -Stickstoff und an N O -Stickstoff ist alle drei Wochen festgestellt worden. Die Versuchsergebnisse zeigten, daß ein Zusatz an S eine Herabsetzung der Nitrifikation bedingt und zwar tritt eine derartige Herabsetzung auf dem sandigen Boden stärker in Erscheinung — d i e Nitrifikation wurde hier durch S-Zusatz vollständig unterbunden. Was die Ammonifikation anbelangt, so konnte in beiden Böden eine Anhäufung von NH -Stickstoff festgestellt werden. Diese Zunahme an NH Stickstoff darf jedoch nicht auf einen intensiveren Ammonifikationsprozeß zurückgeführt werden, sondern ist lediglich eine Folge verminderter Nitrifi­ kation. Im S-freien Boden wird das N H nitrifiziert, bei S-Zusatz hingegen findet, dank einer verminderten Nitrifikation, eine Anhäufung von N H 2 6 3 a B 3 3 3 3 statt. H. Kordes (Berlin-Dahlem). Wilson, J. K., and Lyon, T. L., T h e g r o w t h o f c e r t a i n microo r g a n i s m s in p l a n t e d and u n p l a n t e d soil. Cornel Univ. Agric. Exper. Stat. 1926. Memoir 103, 1—25. 50 cm hohe Glasgefäße von 6 cm Durchmesser wurden mit 300 g Erde gefüllt, mit Watte und Papier verschlossen und im Autoklaven sterilisiert. Nachher wurden 30% des Trockengewichtes an destilliertem Wasser zu­ gegeben. Geimpft wurde mit Bac. radicicola, Ps. fluorescens, Azotobakter und einigen nicht näher bestimmten Bakterien, nämlich mit Nitrat redu­ zierenden Bakterien, mit „Guttations-Organismen" aus dem Guttations­ wasser von Mais, und mit einem aus Erde isolierten blaue Kolonien bildenden Bakterium. Die Hälfte der Gefäße wurde mit Mais, Timotheusgras oder Rot­ klee besät, deren Samen sterilisiert worden waren. Nach einer bestimmten Zeit wurden Boden und Pflanzen zerrieben, auf 10 1 aufgefüllt und davon auf Agar mit verschiedenen Zusätzen geimpft, um die Bakterienzahl fest­ zustellen. Mit wenigen Ausnahmen enthielt der Boden, in dem Pflanzen gewachsen waren, eine bedeutend größere Anzahl von Bakterien als unbepflanzter. Die betreffenden Pflanzen erzeugen also in dem ihre Wurzeln umgebenden Boden günstige Bedingungen für die Nitratstickstoff verarbei­ tenden Bakterien. So erklärt sich das Verschwinden von Nitratstickstoff, der nicht von den Pflanzen absorbiert worden ist. o. Ludwig (Göttingen). Christensen, H . R . , und Jensen, H . L., B a k t e r i o l o g i s c h e M e t h o ­ den für die U n t e r s u c h u n g der Bodenfruchtbar­ k e i t . Intern, agrik.-wiss. Rundsch., N. F., 1926. 2, 829—844. Verff. studierten dänische Böden in bezug auf die Flora und die physio­ logische Seite der Bodensubstanz. Es ergab sich folgendes: Die Bakterien­ zahl ist auch unter konstanten äußeren Bedingungen variabel, da starke rhythmische, in wenigen Stunden sich abspielende Fluktuationen auftreten. Überdies ändert sich die Bakterienzahl im umgekehrten Verhältnis zur An­ zahl der aktiven Protozoen und besonders der Amoeben im Boden. Faden-