Erwin Geschonneck (ANg, 1999-417) * 27.12.1906 (Bartenstein/Ostpreußen) 1930–1933 Schauspieler in Berlin; 1929 KPD-Mitglied; 1933 Emigration nach Prag; 1939 Verhaftung; KZ Sachsenhausen; KZ Dachau; Oktober 1944 KZ Neuengamme; Überlebender der „Cap Arcona“; 1946 Hamburger Kammerspiele; 1949 DDR; 1949–1955 Berliner Ensemble; seit 1949 Filmarbeit bei der DEFA. KZ-Gedenkstätte Neuengamme | Reproduktion nicht gestattet 2 Erwin Geschonneck Erwin Geschonneck Erwin Geschonneck Als Erwin Geschonneck 1996 seinen 90. Geburtstag feierte, ehrten die Feuilletons der großen deutschen Tages­ zeitungen nicht nur den bedeutenden Theater- und Filmschauspieler, sondern sie zollten auch dem Menschen Respekt: „Er gehört zu den Kämpferischen, Knorrigen, idealistisch Ge(sinnten), die viel auf sich nehmen, um sich und ihren Überzeugungen treu zu bleiben. Er war immer einer, der Autorität ausstrahlt und auch etwas von der List derer, die sich durchzuschlagen gelernt haben.“ (Thomas Thieringer in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 27. Dezember 1996.) 3 4 Erwin Geschonneck Geboren wurde Erwin Geschonneck am 27. Dezember 1906 als jüngstes Kind eines Flickschusters im ostpreußischen Bartenstein (heute: Bartoszyce, Polen). Das Geld, das der Vater verdiente, reichte nur selten, um die Familie aus­ reichend zu ernähren. Drei seiner Geschwister starben kurz nach ihrer Geburt. Nur seine Schwester Käthe und sein Bruder Bruno blieben am Leben. Als Erwin Geschonneck zwei Jahre alt war, zog der Vater mit der Familie nach Berlin, um dort bei der Wach- und Schließgesellschaft zu arbeiten. Der Orts- und Berufswechsel brachte jedoch keine Verbes­ serung der Lebensverhältnisse mit sich. Erwin Geschonneck schlief nachts in dem Bett, in dem sein Vater, der oft betrunken heimkam, tagsüber lag. Erwins Mutter starb an Tuberkulose, als er drei Jahre alt war. Der Junge litt wie so viele andere unterernährte Kinder, die aus dem Arbeiter­ milieu stammten, an Rachitis. Außerdem hatte er Kopfläuse, weil die hygienischen Verhältnisse in der Wohnung in der Berliner Ackerstraße schlecht waren. Erwin Geschonneck kommentierte später die frühen Jahre mit folgenden Worten: „Ich war immer unruhig. Ich wollte nicht klebenbleiben in der Misere, in der ich groß geworden bin.“ Aus der Volksschule am Koppenplatz entlassen, fing der 13-jährige Erwin Geschonneck bei einem Bankhaus als Laufbursche an. Eine Berufsausbildung absolvierte er jedoch Erwin Geschonneck nicht. 1923, als die Inflation ihren Höhepunkt erreichte, verlor er seinen Arbeitsplatz. Von nun an schlug er sich als Gelegenheits- und Hilfsarbeiter durchs Leben. So war er unter anderem Hilfsfahrstuhlführer im Kaufhaus Hermann Tietz (später Hertie) und Hilfstischler beim Zirkus Busch. In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre entwickelte sich sein politisches Bewusstsein. Er wurde Mitglied des Arbeiter­ sportvereins „Fichte“ und stieg schnell zum Leiter des Arbeiter-Athletenbundes Berlin-Kreuzberg auf. 1929 trat Erwin Geschonneck der KPD bei. Er besuchte die Marxistische Arbeiterschule (MASCH) und belegte Kurse über historischen und dialektischen Materialismus. Seine Begabung, Menschen mit Liedern und Schauspiel zu unterhalten, machte er sich bei seiner politischen Arbeit, die immer stärker sein Leben bestimmte, zunutze. Er schloss sich dem „Arbeiter-Chor Groß-Berlin“ an und trat mit diesem regelmäßig auf. Einmal vertrat er sogar Ernst Busch bei einer Veranstaltung. Während er Arbeiterlieder sang, begleitete ihn der später berühmt gewordene Komponist Hanns Eisler am Klavier. Erwin Geschonneck wirkte auch bei Agitprop-Gruppen der KPD und der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) mit. Im „Sturmtrupp links“ agitierte er während einer Wahlkampagne zur Reichspräsidentenwahl 1932 für den Kandidaten Ernst Thälmann. Er lernte, Kunst 5 6 Erwin Geschonneck als Waffe im proletarischen Kampf einzusetzen. So orga­ni­sierte er sozialistisches Kabarett an der von Erwin Piscator geleiteten „Jungen Volksbühne“. 1932 wirkte er unter anderem mit bei der Uraufführung von Johannes R. Bechers Versepos „Der große Plan und seine Feinde“. Den Nationalsozialisten galt Erwin Geschonneck als gefähr­ licher roter Agitator. Im August 1933 verließ er Deutschland. Zusammen mit jüdischen Schauspielerkollegen ging er zunächst nach Polen. Dort wurde er wegen eines „Pass­ vergehens“ in die Tschechoslowakei abgeschoben. Ende 1934 schlug er sich nach Moskau durch, wo Gustav von Wangenheim mit emigrierten Schauspielern ein deutsches Theater gründen wollte. Nachdem erste Theater­ projekte gescheitert waren, wurde er Mitglied der deutsch­ sprachigen Kolchostheater in Dnjepropetrowsk und Odessa. Zum Repertoire gehörten Klassiker und moderne sowjetische Stücke. Nach seiner Ausweisung aus der UdSSR kehrte er nach Prag zurück, wo er erst Mitwirkender und dann Leiter der antifaschistischen „Freien Deutschen Spielgemeinschaft“ wurde, die sogar über ein kleines Orchester verfügte. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Tschechoslowakei nahm ihn die SS am 31. März 1939 beim Versuch, über Polen nach London zu fliehen, fest. Erwin Geschonneck musste Gestapo-Verhöre über sich ergehen lassen. Für einen Monat blieb er in einem Unter­ Erwin Geschonneck suchungsgefängnis in Troppau (Opava), dann kam er in das Polizeipräsidium am Alexanderplatz in Berlin; von dort wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Hier arbeitete er im Kommando Klinkerwerk, später transportierte er Leichen. Als die Durchführung von Kulturveranstaltungen im Lager erlaubt wurde, war er an „bunten Abenden“ beteiligt und las zum Beispiel das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen, das als eine Persiflage auf das „Dritte Reich“ gedeutet werden konnte. Im März 1940 wurde er mit einem Invalidentransport in das KZ Dachau gebracht. Einige Zeit gehörte er zu einem Außenkommando des Lagers in Bad Tölz und baute zusam­ men mit anderen KZ-Häftlingen einen Schießstand. In Dachau war er Blockältester im Block 26, im so genannten „Pfaffenblock“. 1943 gestattete die SS-Lagerleitung den Gefangenen die Einstudierung und Aufführung des von dem Häftling Rudolf Kalmar geschriebenen Theaterstücks „Die Blutnacht auf dem Schreckenstein oder Ritter Adolars Brautfahrt und ihr grausiges Ende oder Die wahre Liebe ist das nicht“. Das Stück konnte, ohne allzu deutlich zu werden, als Abrechnung mit der Diktatur Hitlers verstanden werden. Erwin Geschonneck spielte unter den Augen der SS-Leute, die bei der Aufführung in der ersten Reihe saßen, die Hauptrolle in dem Theaterstück, den Ritter Adolar. Im Oktober 1944 kam Erwin Geschonneck in das KZ Neuen­ gamme. Hier freundete er sich mit dem tschechischen 7 8 Erwin Geschonneck Komponisten Emil F. Burian an und arbeitete, wann immer sich die Gelegenheit ergab, mit ihm zusammen. Erwin Geschonneck sang, Emil Burian begleitete ihn am Klavier. Zu ihrem Programm gehörten unter anderem Auszüge aus Brecht/Weills „Dreigroschenoper“. Zur Weihnachtsfeier 1944 führte Emil Burian zusammen mit Erwin Geschonneck ein eigenes Stück auf, den „Song von der Kuhle“. Bei der Evakuierung des Lagers im April 1945 wurde Erwin Geschon­ neck zusammen mit über 4000 Häftlingen auf den einstigen Passagierdampfer „Cap Arcona“ in der Lübecker Bucht gebracht. Als das Schiff nach der Bombardierung durch die britische Luftwaffe sank, gehörte Erwin Geschonneck zu den wenigen Häftlingen, die überlebten. Die Kunst sorgte für Kontinuität in Erwin Geschonnecks Leben. Sein erstes Engagement nach der Befreiung hatte er 1946 an den Hamburger Kammerspielen unter der Leitung von Ida Ehre. 1947 spielte er den „Kabarettdirektor, der mutig sein möchte, aber dann doch lieber feige ist“ in der Erwin Geschonneck Uraufführung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“. 1949 wurde er von Helene Weigel und Bertolt Brecht als Matti in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Berliner Ensemble engagiert. Das Theater am Schiffbauerdamm war bis Mitte der 1950er-Jahre seine künstlerische Heimat. Erwin Geschonneck entschied sich für ein Leben in der DDR. Er übernahm auch Propaganda-Rollen in DEFA-Filmen und arbeitete partiell mit dem Ministerium für Staats­ sicherheit zusammen, was aber nicht bedeutete, dass er sich völlig anpasste und auf eine eigene Meinung verzichtete. Er blieb auch im Alter ein kritischer Geist und ein unbe­que­ mer Parteigenosse. Die sechs KZ-Jahre versuchte er zu verarbeiten, indem er wiederholt darüber berichtete, so unter anderem auch in seiner Autobiografie „Meine unruhigen Jahre“ (1984). 1993 erhielt der eindrucksvolle Charakterdarsteller für seine Verdienste um die deutsche Kultur das Filmband in Gold der Bundesrepublik Deutsch­ land. Erwin Geschonneck lebt heute in Berlin. 9 10 Erwin Geschonneck Erwin Geschonneck als Foto­ modell für John Heartfield. Aus: John Heartfield: Krieg im Frieden. Fotomontagen zur Zeit 1930–1938, München 1972. In der Zeit seines Prager Exils lebte Erwin Geschonneck zusammen mit anderen Emigranten in einer Wohnung in der Peterska ulica. Zu seinen Mit­bewohnern zählte auch John Heartfield (eigentlich Helmut Herzfeld, 1891–1968), der als Mitbegründer der Berliner Dada-Gruppe berühmt geworden war und die Fotomontage zum politischen Agitationsmittel entwickelt hatte. Erwin Geschon­neck diente ihm einmal als Modell für eine Fotomontage, die den Titel trägt „Wie im Mittelalter – so im Dritten Reich“. Die Montage, die im Mai 1934 in der „Arbeiter-Illustrierten Zeitung“ (AIZ) erschien, vergleicht die Qualen, die ein im Mittelalter aufs Rad geflochtener Mann erleiden musste, mit den Leiden eines Nazi-Opfers. Für den von den Nazis gequälten Mann, der auf einem Hakenkreuz liegt, stand Erwin Geschonneck Modell. Erwin Geschonneck 11 12 Erwin Geschonneck Erwin Geschonneck In seiner Autobiografie berichtet Erwin Geschonneck, wie John Heartfield ihn fotografiert hat: Es war sehr heiß, als wir die Aufnahmen machten. Wir gingen auf das Dach eines kleinen, niedrigen Hauses, auf dem Johnny von Genossen ein Holzgestell hatte errichten lassen, denn er brauchte ungefähr die Haltung des Körpers. Dieses Holzgestell war ein Kreuz, natürlich nicht so ein Hakenkreuz wie auf der Montage, sondern ein Holzkreuz, und ich mußte mir schon die Mühe machen – und das war ziemlich beschwerlich –, mich daraufzulegen. Es war etwa einen Meter über dem Boden, und ich mußte die ganze Zeit nackt darauf liegen, bis er mit seiner Leica alles mehrere Male fotografiert hatte. Aus: Erwin Geschonneck: Meine unruhigen Jahre, Berlin 1984, S. 59. 13 14 Erwin Geschonneck Über die Misshandlungen im KZ Neuengamme berichtete Erwin Geschonneck später: Auch in Neuengamme durften wir von Zeit zu Zeit Briefe schreiben und Post empfangen. So schrieb ich nach Wien an einen ehemaligen Häftling, den ich in Dachau kennengelernt hatte, einen Journalisten. [...] Als ich ihm nun aus Neuengamme schrieb, deutete ich leichtsinniger­ weise an, daß hier ein schärferer Wind als in Dachau wehe. Das komme wohl von der nahen See. Ein Leicht­ sinn, denn die Briefe gingen selbstverständlich alle durch die Zensur. Wie ich zu dieser Unvorsichtigkeit gekommen bin, ist mir heute noch unklar. Sie hat mich sehr viel gekostet. Denn am übernächsten Morgen nach dem Zählappell kam plötzlich Lagerführer Thumann mit dem Rapportführer und zwei Scharführern auf meinen Block. Ich meldete vorschriftsmäßig die Stärke des Blocks. Thumann blickte mich mit seinen eiskalten Augen an, kam auf mich zu, und während er sich seine Lederhandschuhe anzog, sagte er zu mir: „Was hast du Vogel in deinem Brief geschrieben?“ Ich war völlig überrascht von seiner Frage, da ich nicht annahm, daß ich etwas Gefährliches geschrieben hatte. „Für dich wird jetzt auch ein schärferer Wind wehen, du Vogel!“ Darauf versetzte er mir einen Schwinger, daß ich sofort umfiel. Wir wußten, daß Thumann früher Boxer gewesen war. Ziemlich langsam kam ich wieder hoch und stellte mich erneut vor ihm in Positur. Ich mußte Erwin Geschonneck herausbekommen, wie er es denn gern hätte, ob ich liegen­ -bleiben sollte oder aufstehen. Er holte wieder aus, schlug zu, und ich blieb diesmal stehen. Schließlich ging er. Jeden Morgen nach dem Zählappell bekam ich wohl­gezielte Schläge von ihm. Er fand immer irgendeinen Grund für seine Prügel. Mal war an der großen verzinkten Kelle, die ich zum Essenausgeben brauchte, ein Wassertropfen geblieben, und er schlug mir die Kelle mehrere Male auf den Kopf. Mal wurde der Bettenbau beanstandet, mal waren die Handtücher in den Schränken nicht ordentlich genug gefaltet. So viele Schläge wie in Neuengamme von Thumann habe ich in allen sechs Jahren meiner Haft­ zeit nicht bekommen. Und wenn er mich schlug, sagte er immer: „Bilde dir nicht ein, du Vogel, daß ich dich ablösen werde“ – er meinte damit, daß ich nicht in ein anderes Kommando käme –, „aber in die Strafkompanie bringe ich dich doch noch!“ Als ich nach meiner Befreiung 1945 in Hamburg am Curio­ haus-Prozeß gegen die SS-Wachmannschaft aus Neuen­ gamme teilnahm, hatte ich eine tiefe Genugtuung, als dieser Sadist von den Engländern zum Tode durch den Strang verurteilt und hingerichtet wurde. Aus: Erwin Geschonneck: Meine unruhigen Jahre, Berlin 1984, S. 115–117. 15 16 Erwin Geschonneck Gedenkfeier in Neustadt-Pelzerhaken am 6. Mai 1945 mit Vertretern des internationalen Häftlingskomitees und britischen Offizieren. Von links: Vertreter Norwegens (unbekannt), Sergej Awrosejew (Sowjetunion), Captain Pratt (Großbritannien), Iwan A. Gerassimenko, Wassilij Bukrejew (Sowjetunion), Erwin Geschonneck (Deutschland), I. I. Gordejew, Gubanow, Antonow (alle Sowjetunion). (ANg, 1981-67) Erwin Geschonneck Berechtigungs-Bescheinigung für Lebensmittelkarten. (Geschonneck-Archiv, Stiftung Akademie der Künste Berlin) 17 18 Erwin Geschonneck Erwin Geschonneck In einem Brief vom 18. November 1995 berichtet Erwin Geschonneck über seine Rückkehr zum Theater: Sechs Jahre Haft in KZ-Lagern lagen hinter mir, zuletzt in Neuengamme bei Hamburg, dann mit 4000 Häftlingen auf dem Schiff „Cap Arcona“ eingesperrt. […] Nun war ich 1945 in Hamburg. Mein sehnsüchtigster Wunsch war, auf einer deutschen Bühne richtig Theater zu spielen. Ich irrte umher, vom Besenbinderhof, wo jetzt das Schauspiel­ haus war, das alte Haus war zerstört, zum Thalia Theater, zu Maertens. Doch wie dort gespielt wurde, mochte ich nicht, äußerlich, pathetisch – und Schwänke waren auch nicht mein Fall. Da hörte ich von einem neuen Theater in der Hartungstraße, und die Direktion hatte eine Jüdin, Ida Ehre, eine Schauspielerin. Ich sah mir eine der ersten Aufführungen an. „Frau Warrens Gewerbe“ mit Ida Ehre und Hilde Krahl. Das war was für mich. Hier wollte ich mein Glück versuchen und vorsprechen. Nach langem Warten, das Vorzimmer voll hungriger Schauspieler, durfte ich auf die Bühne. Es war furchtbar, mein Herz klopfte bis zum Zerspringen. Da plötzlich, eine freundliche Stimme aus dem Dunklen. Nichts sah ich, nur die warme, angenehme Stimme hörte ich: „Herr Geschonneck, ich habe von Ihnen gehört, Sie brauchen mir nichts vorzu­ sprechen, Sie haben bei den Nazis gelitten, auch ich durfte in der Nazizeit keine Bühne betreten, das Vorsprechen wäre auch für Sie zu anstrengend. Neben mir sitzt Helmut Käutner, mein Erster Regisseur. Wir werden Sie aus­ probieren.“ Mir war ganz komisch zumute, ich weinte fast vor Glück. [...] Die Hamburger Kammerspiele waren in den vierziger Jahren damals das Beste in Deutschland. Aus: Ulrich Tukur/Ulrich Waller (Hg.): Nichts als Theater. Die Geschichte der Hamburger Kammerspiele, Hamburg 2003, S. 54. 19 20 Erwin Geschonneck Erwin Geschonnecks Bühnenrollen nach 1945 (Auswahl) Uraufführung von Wolfgang Borcherts Stück „Draußen vor der Tür“ an den Hamburger Kammerspielen (1947). Neben Erwin Geschonneck spielt Luise Franke-Booch. (Privatarchiv Erica Schramm) 1946 Bürovorsteher, Kellner, Ein Herr in „Die weiße Weste“ Autor: Heinrich Spoerl Regie: Wolfgang Liebeneiner, Produktion: Hamburger Kammerspiele 1947 Homer in „Wir sind noch einmal davongekommen“ Autor: Thornton Wilder Regie: Helmut Käutner Produktion: Hamburger Kammerspiele Gregers Werle in „Die Wildente“ Autor: Henrik Ibsen Regie: Eduard Marks Produktion: Hamburger Kammerspiele Ein Kabarettdirektor in „Draußen vor der Tür“ Autor: Wolfgang Borchert Regie: Wolfgang Liebeneiner Produktion: Hamburger Kammerspiele, Uraufführung 1948 Boanerges, Handelsminister in „Der Kaiser von Amerika“ Autor: George Bernard Shaw Regie: Erich Pabst Produktion: Hamburger Kammerspiele Peter in „Romeo und Julia“ Autor: William Shakespeare Regie: Bruno Hübner Produktion: Hamburger Kammerspiele Kolumbus in „Die Chinesische Mauer“ Autor: Max Frisch Regie: Ulrich Erfurth Produktion: Hamburger Kammerspiele, deutsche Erstaufführung Erwin Geschonneck 1949 Matti in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ Autor: Bertolt Brecht (nach Er­zählungen von Hella Wuolijoki) Regie: Erich Engel, Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble 1950 Prochor B. Chrapow in „Wassa Schelesnowa“ Autor: Maxim Gorki Regie: Berthold Viertel Produktion: Berliner Ensemble 1951 Metzger Wassili Jefimowitsch in „Die Mutter“ Autor: Bertolt Brecht Mitarbeit: Slatan Dudow, Hanns Eisler, Günther Stark, Günther Weisenborn (frei nach Motiven aus Maxim Gorkis Roman) Regie: Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble Wehrhahn in „Biberpelz und roter Hahn“ Autor: Gerhart Hauptmann (in der Bearbeitung des Berliner Ensembles) Regie: Egon Monk Produktion: Berliner Ensemble Feldprediger in „Mutter Courage und ihre Kinder“ Autor: Bertolt Brecht Regie: Bertolt Brecht, Erich Engel Produktion: Berliner Ensemble 1952 Adam in „Der zerbrochene Krug“ Autor: Heinrich von Kleist Regie: Therese Giehse Produktion: Berliner Ensemble Pedro in „Die Gewehre der Frau Carrar“ Autor: Bertolt Brecht Regie: Egon Monk, Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble Programm der Hamburger Kammerspiele in der Spielzeit 1948/49. (Privatarchiv Erica Schramm) 21 22 Erwin Geschonneck Bischof in „Der Prozeß der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431“ Autorin: Anna Seghers (in der Bearbeitung des Berliner Ensembles) Regie: Benno Besson, Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble Filmplakat zu „Das Beil von Wandsbek“. (BArch, PLAK 105/237 ©DEFA-Stiftung) 1953 Grossmann in „Katzgraben“ Autor: Erwin Strittmatter Regie: Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble 1954 Don Juan in „Don Juan“ Autor: Molière (in der Übersetzung und Bearbeitung des Berliner Ensembles) Regie: Benno Besson Produktion: Berliner Ensemble Georgi Abaschwili in „Der kaukasische Kreidekreis“ Autor: Bertolt Brecht Regie: Bertolt Brecht Produktion: Berliner Ensemble 1959 Macheath (genannt Mackie Messer) in „Die Dreigroschenoper“ Autor: Bertolt Brecht Regie: Benno Besson Produktion: Volkstheater Rostock 1960 Russek in „Der Kandidat“ Autor: Carl Sternheim Regie: Fritz Wisten Produktion: Volksbühne Berlin Erwin Geschonneck Erwin Geschonnecks Filmrollen nach 1945 (Auswahl): 1949 Kriminalbeamter in „Liebe 47“ Autor: Wolfgang Liebeneiner (nach dem Schauspiel „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert und Motiven von Kurt Joachim Fischer) Regie: Wolfgang Liebeneiner Produktion: Filmaufbau GmbH, Göttingen Motes in „Der Biberpelz“ Autor: Robert A. Stemmle (nach der gleichnamigen Komödie von Gerhart Hauptmann) Regie: Erich Engel Produktion: DEFA 1950 Holländermichel in „Das kalte Herz“ Autoren: Paul Verhoeven, Wolff von Gordon (nach dem gleichnamigen Märchen von Wilhelm Hauff) Regie: Paul Verhoeven Produktion: DEFA 1951 Albert Teetjen in „Das Beil von Wandsbek“ Autoren: Hans Robert Bortfeldt, Falk Harnack, Wolfgang Staudte, Wenzel J. Lüddecke (nach dem gleichnamigen Roman von Arnold Zweig) Regie: Falk Harnack Produktion: DEFA 1957 Stahlarm in „Die Abenteuer des Till Ulenspiegel“ Autoren: Joris Ivens, René Barjeval, Gérard Philipe, Joris Ivens Produktion: DEFA und Ariane Film, Frankreich 1960 Kommissar Witting in „Fünf Patronenhülsen“ Autor: Walter Gorrish Regie: Frank Beyer Produktion: DEFA 1963 Krämer in „Nackt unter Wölfen“ Autoren: Bruno Apitz, Frank Beyer (nach dem gleichnamigen Roman von Bruno Apitz) Regie: Frank Beyer Produktion: DEFA 1967 Otto Brosowski in „Die Fahne von Kriwoj Rog“ Autor: Hans-Albert Pederzani (nach dem gleichnamigen Roman von Otto Gotsche) Regie: Kurt Maetzig Produktion: DEFA 1970 Otto Quangel in „Jeder stirbt für sich allein“ (3 Teile) Autor: Klaus Jörn (nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada) Regie: Hans-Joachim Kasprzik Produktion: Fernsehen der DDR 23 24 Erwin Geschonneck 1975 Kowalski in „Jakob der Lügner“ Autor: Jurek Becker Regie: Frank Beyer Produktion: DEFA, Fernsehen der DDR James Louis Türckheimer in „Im Schlaraffenland“ Autoren: Lothar Creutz, Joachim Knauth (nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann) Regie: Kurt Jung-Alsen Produktion: Fernsehen der DDR 1976 Ehemaliger Offizier in „Feuerwehrgasse 25“ („Tüzolto Utca 25“) Autor: István Szabó Regie: István Szabó Produktion: Budapest-Studio, Ungarische Volksrepublik 1982 Erwin Gregorek in „Der Mann von der ‚Cap Arcona‘“ Autor: Hermann Herlinghaus Regie: Lothar Bellag Produktion: Fernsehen der DDR Erwin Geschonneck in dem DEFA-Film „Jakob der Lügner“ (1974). Foto: Herbert Kroiss. (BArch, FILMSG 1/20391 ©DEFA-Stiftung) Erwin Geschonneck 25