Ausgabe 02-2010 - Herzschlag

Werbung
Kostenfrei für alle Privathaushalte
im Landkreis Freyung-Grafenau
Auflage 27.000 Exemplare
Ausgabe 02/2010
Pressemitteilungen
des Bundesministeriums für Gesundheit
Seite 25
27
SONDERTHEMA
Entwicklung Medikamente
Vom Bedarf bis zum Verkauf ........... 4
SERIE
Gesundheitsnetz in FRG
Übelkeit
Erbrechen
Durchfall
Logopädie, Ergo-, Physiotherapie ... 7
MEDIZIN
Infektionen
Norovirus auf dem Vormarsch! ...... 10
VORSORGE
Berufsunfähigkeit
Finanzielle Absicherung ................ 12
PFLEGE
Infektionen
Norovirus auf dem Vormarsch!
Seite 10
Altenheim = abgeschoben?
Wohnen in Senioreneinrichtungen .. 17
LEBEN & WOHLFÜHLEN
G
A
Pause für die Haut
Die Haut im Fokus ........................... 19
ERNÄHRUNG & GENUSS
Vegetarier und Veganer
Vegetarische Ernährung ............... 22
L l
H e
C äts
S
Z isr
R
E Pre
H
Seite 26
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Herausgeber und Verlag
Donau-Wald-Presse GmbH
Reiner Fürst - Geschäftsführer
Medienstraße 5, D-94036 Passau
Telefon: 0851 / 802-237
Telefax: 0851 / 802-772
E-Mail: [email protected]
Web: www.pnp.de
Sitz: Passau
Amtsgericht Passau - HRB 6550
USt.-ID-Nr.: DE 814084938
Sonderthema
Arzneimittel
Der lange Weg bis zum fertigen Medikament ............... Seite 4
Serie
Druckauflage
27.000 Exemplare Gesamtauflage
Gesundheitsnetz in FRG
Verteilungsgebiet
Physio-, Ergotherapie-, Logopädie- u. Massagepraxen Seite 7
Landkreis Freyung-Grafenau
Alle Privathaushalte 25.500 Exemplare
Auslage/Anzeigenverwaltung 1.500 Exemplare
Medizin
Anzeigenverwaltung
Johannes Schreiner, Medienberater
Telefon: +49(0)851 / 802-0
E-Mail: [email protected]
Infektionen
Norovirus auf dem Vormarsch! .................................. Seite 10
Redaktion
Volker Gießübl, RedaktionelleAuswahl
E-Mail: [email protected]
Christian Hofbauer,Autorenakquise
E-Mail: [email protected]
Druck:
Ostler Druck GmbH & Co. KG
Spitalhofstraße 73, D-94032 Passau
Telefon: +49 (0)851/955 040
Telefax: +49 (0)851/531 80
E-Mail: [email protected]
Satz / Gestaltung:
GMD-Werbeagentur
Neufeld 31, D-94481 Grafenau
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Die Inhalte des HERZSCHLAG -Magazins dürfen
keinesfalls als Ersatz für eine professionelle Beratung oder
Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte oder
Apotheker angesehen werden. Die Inhalte des
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eigenständige Diagnosen oder Selbstbehandlungen ohne
professionelle Aufsicht geeignet. Bei Fragen wenden Sie
sich bitte an Ihren zuständigen Hausarzt oder Apotheker
bzw. begeben Sie sich im Notfall direkt in das nächstliegende Krankenhaus.
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Der Nachdruck - auch auszugsweise - sowie die
Herstellung von fotografischen Vervielfältigungen für
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einzelnen Berichte gestattet. Die Donau-Wald-Presse
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Beiträge (inkl. Tabellen und Abbildungen) auf CD-DVD
und ins Internet zu übertragen und zu verbreiten.
Unverändert gilt das Urheberrecht der Bundesrepublik
Deutschland.
©2010, Donau-Wald-Presse GmbH
!!
Vorsorge
Berufsunfähigkeit aus heiterem Himmel
Das unterschätzte Risiko! ........................................... Seite 12
Pflege
Altenheim
Abgeschoben oder aufgehoben? .................................. Seite 17
Leben & Wohlfühlen
Die Haut im Fokus
Gönnen Sie Ihrem Schutzmantel eine Pause ............. Seite 20
Ernährung & Genuss
Verzichter, Vegetarier, Veganer
Vegetarische Ernährungsweisen - Pro und Contra ..... Seite 22
Aktuelles vom Bundesministerium für Gesundheit.. Seite 25
Preisrätsel ................................................................... Seite 26
Vorschau - Ausgabe 1/2011 ................................... Seite 27
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Unabhängig, informativ und verständlich
Herzschlag
02/2010
3
SONDERTHEMA
Arzneimittel
Der lange Weg bis zum fertigen Medikament
von Dr. rer. nat. Otto Wiederer, Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Arzneimittelinformation
V
iele Kranke setzen ihre
Hoffnungen auf Fortschritte
bei Arzneimitteln.
Nur für etwa ein Drittel aller bekannten Erkrankungen gibt es eine
wirksame Behandlungsmöglichkeit.
Daher müssen weiterhin sichere und
bessere Therapiemethoden gesucht
werden.
Die Entwicklung neuer Arzneimittel
ist ein Mammutprojekt. Es dauert bis
zu 15 Jahre, beschäftigt Hunderte von
Forschern und kostet mehrere
hundert Millionen Euro. Nach der
Identifizierung und Entwicklung
neuer Wirkstoffe müssen diese im
Labor in der präklinischen Forschung
getestet werden, bevor sie in Studien
am Menschen angewendet und
erprobt werden dürfen. Die Studien
laufen in mehreren Phasen ab. Erst
dann kann das neue Arzneimittel bei
der Behörde zur Zulassung eingereicht werden. Am Ende kann oft nur
eine von ursprünglich 6000 bis 10 000
Verbindungen in die Therapie
eingeführt werden.
Ohne sich in klinischen Studien
4
02/2010
Herzschlag
bewährt zu haben, bekommt heute
kein Medikament mehr die Marktzulassung. Hauptauslöser für diese
strenge Regelung war der ConterganSkandal in Europa Anfang der 1960er
Jahre. Wurde dieses Schlaf- und
Beruhigungsmittel während der
Frühschwangerschaft eingenommen,
führte dies zu schweren Fehlbildungen mit häufig fehlenden Gliedmaßen
bei den Neugeborenen. In Deutschland kamen 4000 Contergangeschädigte Kinder auf die Welt.
Präklinische Forschung
Bevor eine Arzneimittelstudie am
Menschen begonnen werden kann,
müssen Informationen über die
Wirksamkeit einer Substanz und ihre
möglichen Risiken in präklinischen
Studien erhoben werden.
In dieser Phase werden Sicherheitstests durchgeführt, um eine sichere
Dosis für die Anwendung am Menschen zu finden.
Hinweise zum
Wirkmechanismus, zur Dosierung
und zur Verträglichkeit einer neuen
Substanz werden gesammelt. Auch
der Einfluss der Testsubstanz auf den
Stoffwechsel und mögliche Nebenwirkungen (Toxikologie) werden ermittelt. Nur diejenigen Wirkstoffe, die
sich hierbei als sicher und Erfolg
versprechend erwiesen haben,
kommen in die nachfolgende klinische Prüfung. Auch heute noch
werden Modellsubstanzen vielfach in
der Natur gefunden. Im Labor erfolgt
eine chemische Aufarbeitung oder
Weiterentwicklung dieser Wirkstoffe
biologischen Ursprungs, um ausreichende Mengen zu erhalten. Beispielsweise sind die Taxane, wichtige
Medikamente zur Behandlung von
Krebserkrankungen, in der Pazifischen Eibe (Bild 1) entdeckt worden.
Die Pazifische Eibe ist allerdings eine
geschützte Art. Noch dazu gehört sie
zu den am langsamsten wachsenden
Bäumen der Welt. Eine Wirkstoffisolierung aus ihrer Rinde (wobei der
Baum getötet wird) ist daher kaum in
größerem Umfang möglich. So
bedürfte es sechs 100 Jahre alter
Bäume, um genug Taxan für die
Behandlung eines einzigen Krebspatienten zu gewinnen. Inzwischen
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
können diese Verbindungen synthetisch hergestellt werden.
Prüfung von Zytostatika, erforderlich
sein, schon diese ersten Untersuchungen an besonders ausgewählten
Patienten durchzuführen.
Forscher ermitteln hier, ab welcher
Dosierung Nebenwirkungen auftreten,
und sammeln wichtige Daten, wie sich
die Testsubstanz im Körper verhält.
Diese Phase dauert etwa ein bis zwei
Wochen.
Bild 1: Pazifische Eibe
Zwei kürzlich neu zugelassene
Medikamente gegen die Zuckerkrankheit (Diabetes) wurden abgeleitet von
einem Inhaltsstoff, der im Speichel der
nordamerikanischen Gila-Krustenechse Heloderma suspectum (Bild 2)
entdeckt wurde.
Bild 2: Nordamerikanische Gila-Krustenechse
Klinische
Arzneimittelprüfungen
In Deutschland dürfen nur solche
Arzneimittel verschrieben werden,
deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachgewiesen sind. Hierzu
müssen sie vom Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte
(BfArM) mit Sitz in Bonn offiziell
zugelassen werden. Voraussetzung für
diese Zulassung ist, dass alle drei
Phasen der klinischen Arzneimittelprüfung der Reihe nach erfolgreich
durchgeführt worden sind.
PHASE I
Unter der Phase I versteht man die
erste Anwendung eines Wirkstoffes an
einer kleinen Gruppe von 20 bis 50
gesunden, meist erwachsenen
Personen. In Ausnahmefällen kann es
jedoch aus ethischen oder wissenschaftlichen Gründen, z. B. bei der
Unabhängig, informativ und verständlich
PHASE II
In Phase II muss sich die Substanz im
Test an 100 bis 500 Patienten bewähren, die ausschließlich an der Erkrankung leiden, gegen die der neue
Arzneistoff eingesetzt werden soll.
Hier muss er zeigen, dass er auch bei
Kranken wirksam und verträglich ist.
Weiteres Ziel ist es, die optimale
Dosierung zu finden. Diese Untersuchungen laufen zwei bis drei Wochen.
Die Patienten werden dabei stationär
behandelt. Danach ist erneut zu
entscheiden, ob die weitere Entwicklung des Prüfpräparates erfolgen soll
oder nicht. Bei einer positiven
Entscheidung schließt sich die Phase
III an.
PHASE III
An einigen hundert bis mehreren
tausend Patienten findet eine breite
Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprüfung statt. Diese Prüfung soll
praxisnah und multizentrisch, d. h. an
vielen Orten stattfinden. Es ist
gefordert, dass die teilnehmenden
Patienten nicht nur an der Krankheit
leiden, gegen die das neue Medikament wirken soll, sondern auch noch
andere Beschwerden aufweisen.
Dadurch können sich mögliche
Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln zeigen. Bei chronischen
Erkrankungen müssen die Patienten
häufig bis zu einem Jahr behandelt
werden. Neben Klinikärzten können
auch niedergelassene Ärzte in die
Prüfung einbezogen werden.
Unverzichtbar ist in Phase III, dass
sich das neue Arzneimittel gegenüber
einer als Standard geltenden Therapie
oder gegen Scheinmedikamente
(Placebos) bewährt. Solche Studien,
die nach gleichem Prüfplan ablaufen,
heißen kontrollierte Studien.
Nachdem ein Hersteller erfolgreich
seine Studien durchgeführt hat, reicht
er einen Antrag auf Zulassung mit
allen Ergebnissen der präklinischen
und klinischen Prüfungen bei der
zuständigen Behörde ein. In der
europäischen Gemeinschaft stehen
zwei Zulassungsverfahren zur
Verfügung: das zentrale durch die
europäische Zulassungsbehörde in
London (European Medicines
Evaluation Agency, EMEA) und das
dezentrale durch die nationale
Behörde. In Deutschland ist das
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) in Bonn
zuständig. In weiteren EU-Staaten
werden länderweise zugelassene
Arzneimittel wegen gegenseitiger
Anerkennung in einem deutlich
verkürzten Verfahren ebenfalls
eingeführt.
In der EU wird ein Arzneimittel
zunächst nur für einen Zeitraum von
fünf Jahren zugelassen. In dieser Zeit
sind die Kenntnisse über Wirksamkeit
und Sicherheit zu vertiefen. Da sich
seltene unerwünschte Arzneimittelwirkungen erst an einer ausreichend
großen Patientengruppe zeigen,
können diese auch noch Jahre nach
der Zulassung auftreten. Hier beginnt
Phase IV der Arzneimittelprüfung.
PHASE IV
Ärzte, Apotheker oder auch Privatpersonen sind aufgerufen, Beschwerden
zu melden, die mit dem Medikament
in Zusammenhang stehen könnten.
Solche Meldungen können dazu
führen, dass das BfArM einem
Medikament die Zulassung wieder
entzieht.
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Herzschlag
02/2010
5
Neue EU-Verordnung über
Kinderarzneimittel
Die neue Verordnung mit unmittelbarer rechtlicher Verbindlichkeit für alle
EU-Mitgliedsstaaten hat gravierende
Auswirkungen auf die Entwicklung
und Zulassung von Arzneimitteln.
Ausgangspunkt für die Erarbeitung
dieser Verordnung war die Tatsache,
dass derzeit mehr als 50 % der bei
Kindern eingesetzten Arzneimittel
nicht an Kindern geprüft und für
Kinder zugelassen sind. Ziel ist es
daher, die Entwicklung von Kinderarzneimitteln zu fördern, ohne jedoch
die Zulassung neuer Arzneimittel für
Erwachsene zu verzögern. Für jedes
neu zuzulassende Arzneimittel muss
das geplante Entwicklungsprogramm
für eine Anwendung an Kindern
enthalten sein.
Neue Strukturen
Nachhaltige Neuordnung
des Arzneimittelmarktes
Aktuell berät das Parlament in Berlin
über die sogenannte frühe Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln.
Diese frühe Nutzenbewertung soll in
einem Zeitraum von 3 Monaten nach
der Zulassung erfolgen. Anschließend
soll in Vertragsverhandlungen ein
6
02/2010
Herzschlag
Steigerung der Arzneimittelausgaben in Deutschland
angemessener Preis ausgehandelt
werden. Es ist das Ziel, eine große
Kostensteigerung in der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) durch
neue Medikamente zu vermeiden. Das
Konzept von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler strebt eine
Balance zwischen Innovationsfähigkeit und Finanzierbarkeit an. Die
Arzneimittel sollen auch in Zukunft
für die Menschen bezahlbar bleiben.
Autor:
Dr. rer. nat. Otto Wiederer
Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Arzneimittelinformation
Leitender Apotheker - Zentralapotheke und Logistikzentrum der Kliniken
gGmbH Freyung–Grafenau
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
SERIE
Physiotherapiepraxen
Ergotherapiepraxen
Logopädiepraxen
Massagepraxen
Gesundheitsnetz im Landkreis
Freyung-Grafenau
W
ir wollen Ihnen durch diese
Serie das Gesundheitsnetz
des Landkreises in mehreren
Ausgaben des Gesundheitsmagazins
Herzschlag transparent darstellen.
Folgend möchten wir Ihnen die einzelnen Tätigkeitsbereiche und Aufgaben
zur besseren Orientierung machen.
Physiotherapiepraxen
Gesundheitsfachberuf mit der Aufgabe
der therapeutischen Behandlung von
Störungen des Bewegungssystems,
Bewegungsentwicklung und -steuerung,
im Bereich des Erlebens und Verhaltens,
sowie Funktionsstörungen der inneren
Organe. Wie auch in allen folgenden
Fachberufen wird die medizinische
Notwendigkeit ausschließlich durch
Ärzte festgestellt und auf Rezept
verordnet
Ergotherapiepraxen
Therapeutische Maßnahmen, welche
überwiegend bei kranken Menschen mit
motorisch-funktionellen (z. B. Bewegungsstörung nach Schlaganfall),
sensomotorisch-perzeptiven (Fühlen,
Tasten), neuropsychologischen/neurophysiologischen oder psychosozialen
Störungen im rehabilitativen Bereich
angewendet werden.
Unabhängig, informativ und verständlich
Logopädiepraxen
Aufgrund ärztlicher Verordnungen
behandeln sie Menschen mit Sprach-,
Schluck-, Stimm- und Sprechstörungen.
Massagepraxen
Das Aufgabengebiet erstreckt sich über
ärztlich verordnete Therapien wie
Massagen, Wärme- und Kältebehandlungen, Elektrotherapien oder medizinische Bäder zur Heilung oder Linderung
von Erkrankungen, bis zu Lymphdrainagen und Entspannungsmaßnahmen
im Bereich der Wellness.
Nachtrag und Aufruf
Leider mussten wir mit Bedauern
feststellen, dass selbst regionale und
nationale Auskunftsstellen der Fachverbände nicht immer aktuelle Daten zur
Verfügung stellen. Aus diesem Grund
sehen wir uns aufgrund der Wettbewerbsneutralität verpflichtet, eventuell
nicht benannte Leistungsanbieter in
einer der nächsten Ausgaben zu nennen.
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In den weiteren Ausgaben folgen:
- Apotheken und Sanitätshäuser
- Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen
Die Redaktion übernimmt keine
Garantie für die Vollständigkeit der
abgebildeten Daten.
Gerne sind wir bereit, fehlende Angaben
kostenlos in einer der nächsten Ausgaben aufzunehmen. Hierzu wenden Sie
sich bitte per E-Mail an:
[email protected]
Herzschlag
02/2010
7
Gesundheitsnetz im Landkreis
Freyung-Grafenau
Physiotherapiepraxis
Actimed
Physiotherapiepraxis
Logopädische Praxis
Klaus Perl
Elke Haller
Grafenau, Furth 53
Spiegelau, Hauptstr. 2
Grafenau, Schwarzmaierstr. 21
Physiotherapiepraxis
Physiotherapiepraxis
Stefan Siegfried
Thomas Klingeis Grafenau, Spitalstr. 52
Grafenau, Sandsteig 1
Praxis für Ergotherap
Physiotherapiepraxis
Sieglinde Maie
Hans-Peter Erntner
Hohenau, Schönbru
Spiegelau, Waldschmidtstr. 10
Physiotherapiepraxis
Physiotherapiepraxis
B. Neumann-Zetzl
Massagepraxis
Norbert Klose
Werner Jachmann
Spiegelau, Hauptstr. 28
Spiegelau, Frauenauer Str. 20
Physiotherapiepraxis
Physiotherapiepraxis
Christine Nothaft
Grafenau, Ortenburger Weg 18
Massagepraxis
Physiotherapiepraxis
Rolf Bauer
Neuschönau, Säumerw
Spiegelau, Neuhütter Str. 12
Massagepraxis
Cornelia Selwitschka
Massagepraxis
Jürgen Zielke
St. Oswald, Rohrweg 5
Roland Mayer
Tobias Gote
Riedlhütte, Forsthausstr. 7
Grafenau, Bahnhofstr. 22
Grafenau
Massagepraxis
Dmitrij Lebedev
Massagepraxis
Spiegelau
Grafenau, Hauptstr. 8
De Boer
Grafenau, Scharrerstr. 19
St.Oswald
- Riedlhütte
Praxis für Ergotherapie
Neuschönau
Halser
Grafenau, Rosenauer Str. 9
Praxis für Logopädie & Ergotherapie
Grafenau
Veronika und Karl Möginger
Grafenau, Rathausgasse 6
Physiotherapiepraxis
Ulrich Kagerbauer
Hohenau
Schöfweg
Ringelai
Schöfweg, Sonnenwaldstr. 5
Schönberg
Physiotherapiepraxis
Ronald Heidgen
Schönberg, Marktplatz 13
Praxis für Ergotherapie
Bettina Kroiss
Schönberg, Regener Str. 33
Physiotherapiepraxis
Zenting
Koop Heerschop
Saldenburg
Perlesreut
Schönberg, Marktplatz 26
Physiotherapiepraxis
Simone Landgraf
Zenting, Zur Alten Säge 4
Thurmansbang
Praxis für Logopädie & Ergotherapie
Veronika und Karl Möginger
Saldenburg, Siedlung 16
Massagepraxis
Behringer und Kammer
Physiotherapiepraxis
Thurmansbang, Kirchstr. 12
Helga Brandl
Ringelai, Waldbrunn
Massagepraxen
Logopädiepraxen
Ergotherapiepraxen
Physiotherapiepraxen
8
02/2010
01/2009
Herzschlag
Praxis für Ergotherapie
Physiotherapiepraxis
Sieglinde Maier
Thera C. Meier
Ringelai, Grafenauer Str. 11
Röhrnbach, Passauer Str. 7
Praxis für Ergotherapie
Wirbelsäulenzentrum
Anton Stockinger
Binne
Perlesreut, Heiblmühle 4
Röhrnbach, Passauer Str. 7
Physiotherapiepraxis
Physiotherapie- und Mas
Thomas Gsödl
Florian Saile u. Re
Perlesreut, Unterer Markt 15
Röhrnbach, Marktplatz 8
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
pie
er
unnerhäuser 79
Physiotherapiepraxis
Physiotherapiepraxen
Cornelia Kaulfuß
Ortschaft
Mauth, Mühlweg 7
Ergotherapiepraxen
Physiotherapiepraxis
Ortschaft
Wolfgang Weber
Mauth, Giesekestr. 2
weg 39
Nachtrag Ausgabe 01/2010
Fachärzte
in vollstationären
Einrichtungen
Logopädiepraxen
Massagepraxis
Gerhard Schmid
Dr. med. Birgit Matsche, MSc, MBA
Ortschaft
Oberärztin, Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Fachärztin für Chirurgie und Notfallmedizin
Massagepraxen
Dr. med. Bernhard Rabenbauer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
und fachgebundene Radiologie
Ortschaft
Freyung, Bahnhofstr. 2
Dr. med. Josef Wegele
Oberarzt, Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Facharzt für Nephrologie und Hypertensiologie
Massagepraxis
Werner Kopp
Massagepraxis
Klaus Fischer
Dr. med. Hans Kumor
Freyung, Bahnhofstr. 4
Oberarzt, Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Facharzt für Nephrologie und Hypertensiologie
Freyung, Bahnhofstr. 31
Dr. med. Gabriele Zwick-Gebert
Oberärztin, Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Fachärztin für Diabetologie
Physiotherapiepraxis
Josef Rauch
Karl Bloch
Oberarzt, Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Facharzt für Nephrologie und Hypertensiologie
Hinterschmiding, Viertelwegsiedlung 10
Dr. med. Maria Schraml
Kliniken gGmbH, KH Freyung,
Fachärztin für Chirurgie
Massagepraxis
Dr. med. Yiber Gashi
Regina und Wolfgang Weber
Kliniken gGmbH, KH Grafenau,
Facharzt für Chirurgie
Philippsreut, Lärchenweg 1
Mauth
Logopädische Praxis
Susanna Duschl
Physiotherapiepraxis
Freyung, Abteistr. 17
Philippsreut
Markus Kammer
Physiotherapiepraxis
Freyung, Waldkirchener Str. 6
ACTIMED
Physiotherapiepraxis
Freyung, Krankenhausstr. 6
Christiaan Sijbrandij
Hinterschmiding
Freyung, Bahnhofstr. 10
Physiotherapiepraxis
Norbert Berner-Kaldenhoff
Freyung, Schönbrunner Str. 4
Physiotherapiepraxis
Frank De Smidt
Freyung
Freyung, Geyersberg 35
Grainet
Physiotherapiepraxis
Hubert Kilger
Grainet, Nikolausstr. 1
Massagepraxis
Neureichenau
Knaus Campingpark
Neureichenau, Lackenhäuser 127
Physiotherapiepraxis
Max Windorfer
Jandelsbrunn
Physiotherapiepraxis
Neureichenau, Dreisesselstr. 11
Uta Kaldenhoff
Jandelsbrunn, Josef-Lang-Str. 15
Röhrnbach
Waldkirchen
Waldkirchen, Schmidpointstr. 9
Praxis für Ergotherapie
Lydia Daniel
Logopädische Praxis
Waldkirchen, Marktplatz 7
Vicari
Waldkirchen, Erlenhain 4
Physiotherapiepraxis
Massagepraxis
ACTIMED
Heidi Altenstrasser
Waldkirchen, Erlenhain 6
Waldkirchen, Alte Dorfstr. 7
Physiotherapiepraxis
Physiotherapiepraxis
Massagepraxis
Georg Burger
Waldkirchen
sagepraxis
einhard Wagner
8
Praxis für Ergotherapie
Thoralf Ast
Physiotherapiepraxis
Lies Stadler
Jutta Arlet
Physiotherapiepraxis
Heidi Pfleger
Waldkirchen, Baronreihe 15
Waldkirchen, Bahnhofstr. 5
Helmut Puffer jun.
Waldkirchen, Jandelsbrunner Str. 9
Waldkirchen, Hauzenberger Str. 33
Unabhängig, informativ und verständlich
Herzschlag
02/2010
9
MEDIZIN
Norovirus
CALICIVIRIDAE
MAGENErbrechen
Durchfall
DARM
Übelkeit
... auf dem Vormarsch!
von Volker Gießübl, HERZSCHLAG-Redaktion
N
oroviren, früher als Norwalklike Viren bezeichnet, haben
einen steigend-negativen
Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung
erlangt. Immer wieder sind Artikel über
Ausbrüche und Isolationsstationen in
der regionalen und überregionalen
Presse zu lesen. Die HERZSCHLAGRedaktion geht dem steigenden Verlauf
dieses äußerst umweltstabilen und
hochinfektiösen Virus auf den Grund.
Das Norovirus gehört zur Familie der
Caliciviridae (Lago-, Noro-, Sapo- und
Vesivirus), Erreger verschiedener
Erkrankungen beim Menschen und bei
Tieren. Der kugelförmige Viruspartikel
misst etwa 27 bis 40 nm im Durchmesser
(1). Die Redaktion beschränkt sich in
diesem Bericht auf die Spezies des
humanpathogenen Norovirus, welcher
weltweit verbreitet ist.
der Regel 24 bis 48 Stunden. Nach etwa
12 bis 60 Stunden nach Auftreten der
Symptome klingt die Infektion normalerweise wieder ab (selbstlimitierend).
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich
fäkal-oral (z. B. durch Berührung
kontaminierter Flächen) oder durch
Aufnahme virushaltiger Tröpfchen.
Anstieg der
Infektionsraten
Wurden 2001 (Einführung des Infektionsschutzgesetzes IfSG) noch 9.279
Norovirus-Nachweise gemeldet, waren
es sechs Jahre später im Jahr 2007
Wahrscheinlich existiert das
Virus schon viele tausend
Jahre.
Aber erst als 1968 in
Norwalk, einer Kleinstadt
in den USA, viele Bewohner
an einer infektiösen MagenDarm-Grippe erkrankten,
konnte das Virus nachgewiesen werden.
Umbenannt wurde das
Norwalk-Virus 2002 in
Norovirus. (7)
bereits über 100.000 gemeldete Nachweise bundesweit. In Bayern stieg die
Rate der Meldungen im Jahreswechsel
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Deutschland (3)
Bayern (4)
52.596 (100 %)
43.017 (100 %)
67.720 (100 %)
65.162 (100 %)
77.617 (100 %)
125.718 (100 %)
2.335 (4 %)
2.317 (5 %)
3.393 (5 %)
4.826 (7 %)
7.133 (9 %)
14.618 (12 %)
Anmerkung: 2007 nur 1.- 43. Woche
2006/2007 exorbitant an. Seit 2002 bis
2007 stiegen die eingegangenen
Meldungen in Bayern von 4 auf 12 % ge-
(3) Abb. 1: An das RKI übermittelte Norovirus-Gastroenteritiden n. Meldewoche, Deutschland, 2001-2007
Meldungen in der BRD (Anm. d. Red.)
Krankheitsbild
Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet
durch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, wobei das Leitsymptom das
Erbrechen darstellt. Ebenso können im
Zusammenhang Bauchkrämpfe, Kopfund Gliederschmerzen sowie Fieber
(eher selten) auftreten (2). Die Inkubationszeit (Ansteckungszeit) beträgt in
28
10
02/2010
Herzschlag
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
genüber den gesamten Krankheitsmeldungen in Deutschland an. Der vorläufige Höchststand wurde im Jahr 2007 mit
über 14.000 Meldungen erreicht.
- Übeltäter ist namentlich bekannt:
„Norovirus“
- sensationsbezogene Berichterstattung
der Pressemedien
„Man könnte auch nüchterner feststellen,
dass nach Einführung des IfSG mit den
Noroviren ein Hauptverantwortlicher der
seit jeher bekannten „Magen-DarmInfekte“ namentlich erfasst wird.“ (5)
Auf dieses Zitat bezogen kann man den
Eindruck gewinnen, dass seit eh und je
Noroviren bundes- und bayernweit
verbreitet waren, jedoch aufgrund der
geringen Tödlichkeitsrate (17 gemeldete
Todesfälle seit 2001 in Bayern (5)) unter
dem allgemeinen Begriff einer „MagenDarm-Grippe“ abgehandelt wurden.
Nur jetzt hat der „hauptverantwortliche
Übeltäter“ einen Namen: „Norovirus“.
Norovirus unter dem Elektronenmikroskop (DPA)
Saisonaler Anstieg
Norovirusinfektion ist die häufigste
Ursache akuter Gastroenteritiden in den
Wintermonaten (6). Wie in Abbildung 1
der bundesweiten Erfassung von
Erkrankungsmeldungen zu erkennen ist,
nehmen die Meldungen und das
Auftreten der Erkrankungen in den
Wintermonaten stark zu. Die Zahl der
Neuerkrankungen steigt dann schnell
um das Zweihundertfache gegenüber
dem Sommer und die Ausbrüche in
Gemeinschaftseinrichtungen häufen
sich. (7)
Ein Grund hierfür ist in der jahreszeitbedingten höheren Infektanfälligkeit zu
suchen. Ein weiterer Grund für die
besonders im Winter grassierende
Erkrankung ist die Tatsache, dass man
sich überwiegend in geschlossenen
Räumen aufhält und somit die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch
erhöht ist.
Welche Gründe hat
u.a. diese Zunahme?
Natürlich stellen sich hier die Fragen,
warum ein solcher Anstieg erkennbar ist
und wie sich die Krankheitsrate in
Zukunft verhalten wird.
Bei Verdacht
einer Ansteckung
Besteht der Verdacht einer Infektion,
sollten gefährdete Personen auf jeden
Fall umgehend ihren Hausarzt konsultieren. Es ist zu empfehlen, dass bereits bei
der telefonischen Terminanfrage die
Symptome mitgeteilt werden.
Besonders bei Kleinkindern, chronisch
Kranken oder älteren Menschen ist
Vorsicht geboten und durch das häufig
starke Erbrechen und Durchfälle die
Gefahr der regelrechten Austrocknung
gegeben.
„Besonders wichtig ist es, viel zu
trinken! So schützt man sich vor einer
drohenden Austrocknung“, so Prof. Dr.
Thomas Weinke, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie und
Infektiologie am Ernst-von-BergmannKlinikum Potsdam. Bei einer klinischen
Versorgung bekommen die Patienten
meist viel Flüssigkeit und Elektrolytlösungen, um die großen Wasser- und
Mineralstoffverluste auszugleichen.
Obwohl die Erkrankung in der Regel
nach zwei Tagen fast ausgestanden ist,
kann sie für ältere und geschwächte
Menschen sowie für kleine Kinder zur
ernsten Gefahr werden. Dieser Personen-
gruppe wird empfohlen, bis zum
Abklingen der Symptome das Bett zu
hüten und sich mit Schonkost wie
Zwieback, Salzstangen und magerer
Brühe zu ernähren. Obstsäfte, Kaffee
oder Milch sollte man meiden.
Wie können Sie
zu Hause vorbeugen?
Um sich vor einer Infektion zu schützen,
empfehlen Experten strenge Hygienemaßnahmen. Regelmäßiges Händewaschen, vor allem nach dem Besuch der
Toilette und die Reinigung der Toilettenbrille mit einem Desinfektionsmittel aus
der Apotheke könne eine Ansteckung
möglicherweise verhindern.
Bei Ausbruch im eigenen Haushalt:
Händewaschen
Auch bei trockener Haut ist und bleibt das
Händewaschen die Hauptmaßnahme zur
Vorbeugung. Es gibt hierzu rückfettende
Seifen.
Desinfektion
Reinigen Sie kontaminierte Flächen (inkl.
handläufige Oberflächen) mit entsprechenden Desinfektionsmitteln aus der Apotheke.
Waschen mit 95 °C
Das betroffene Familienmitglied hat seine
eigenen Hygieneartikel und Handtücher.
Mit Stuhl und Erbrochenem kontaminierte
Wäsche ist mit 95 °C (min. 60 °C) zu
waschen.
Autor: Volker Gießübl, Redaktion
Quellen:
(1) Wikipedia „Caliciviridae“
(2) Bayerisches Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit, Sachgeb. Hygiene 2007
(3) RKI-Epidemiologisches Bulletin, 2007, Nr. 46
(4) http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/
vorsoge_schutz/infektion/norovirus/186209/
index.html
(5) Bayerisches Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit, Nov 2007, Infobroschüre „Norovirusinfektionen“
(6) Deutsches Ärzteblatt 2005, Jg. 102, Heft 38
(7) www.noro-virus.seuchen-info.de, Startseite
Interessante Informationsquellen:
www.noro-virus.seuchen-info.de
www.rki.de
http://norovirus-ratgeber.de
Medizinische Gründe:
- hohe Umweltresistenz
- leichte Übertragungswege
- geringe Infektionsdosis
- konkretere Diagnostik
Statistische Gründe:
- Erfassung im Rahmen der Einführung
des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)
- höheres Bewusstsein und Sensibilität
- höhere Meldequoten und -frequenzen
- bessere Untersuchungsmöglichkeiten
Sonstige Gründe: (spekulativ)
- Sensibilitätssteigerung durch
Institutionen
Unabhängig, informativ und verständlich
Herzschlag
02/2010
11
!!
VORSORGE
Berufsunfähigkeit
aus heiterem Himmel
Das unterschätzte Risiko!
von Gerhard Völtl, Regionalgeschäftsstellenleiter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), Neureichenau
erufsunfähigkeit kann jeden
treffen: Jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland wird
nach aktueller Statistik berufsunfähig. Ohne private Absicherung gegen
Berufsunfähigkeit drohen im Ernstfall finanzielle Probleme.
B
unfähig wurden. So ein Schicksalsschlag bringt nicht nur den Alltag ins
Wanken: Zu den körperlichen und
seelischen Belastungen kommt die
Sorge um die finanzielle Situation und
die Existenzangst um die Familie und
Angehörige.
Plötzliche schwere Krankheit, ein
Unfall, schlichtweg stetiger Stress
oder schwere körperliche Belastungen, die auf Dauer die Gesundheit
schädigen – all das kann dazu führen,
dass man seinem Beruf nicht nachgehen kann. Laut einer Statistik der
Verbraucherzentrale wird derzeit
jeder vierte Arbeitnehmer berufsunfähig. Wer seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben
kann, hat kein regelmäßiges Einkommen mehr zur Verfügung, um seinen
Lebensunterhalt zu bestreiten. Wer
nicht privat abgesichert ist, kann so
schnell zum Sozialfall werden.
Denn auf die finanzielle Unterstützung vom Staat kann man im Fall der
Berufsunfähigkeit nicht aufbauen. Das
gilt besonders für alle, die nach dem 1.
Januar 1961 geboren sind. Für diese
Altersgruppe hat der Gesetzgeber 2001
den Berufsschutz abgeschafft.
Berufsunfähige können seitdem dazu
angehalten werden, in anderen
Berufen als ihrem erlernten tätig zu
sein, um ihren Lebensunterhalt zu
verdienen.
Die volle staatliche Erwerbsminderungsrente kann man nur dann
erhalten, wenn man weniger als drei
Stunden täglich in der Lage ist,
irgendeinen Job auszuüben. Die halbe
Erwerbsminderungsrente gibt es
dann, wenn man zwischen drei und
sechs Stunden pro Tag arbeiten
könnte. Selbst wer die volle gesetzliche Erwerbsminderungsrente
bekommt, kann damit nicht sein
Leben bestreiten. Beispiel: Ein
Arbeitnehmer, der heute 1.540 Euro
im Monat netto verdient, kann im Fall
der Berufsunfähigkeit nur 574 Euro
Unterschätzte Gefahr
mit dramatischen
Folgen
Aus meiner langjährigen Erfahrung als
Vermögensberater habe ich schon
mehrere Fälle erlebt, dass Menschen
aufgrund eines Unfalls oder einer
Krebserkrankung unerwartet berufs-
12
02/2010
Herzschlag
vom Staat erwarten. Wenn das
Arbeitseinkommen ausfällt, reicht
dieser Betrag nur den wenigsten zum
Leben. Ohne eine ausreichende
private Absicherung droht häufig der
Fall durch das soziale Netz.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung
gehört zu den wichtigsten Policen für
alle – egal, ob Arbeitnehmer, Freiberufler oder Hausfrau. Denn Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, so mein
Fazit.
Essenzielle
Absicherung:
Je früher, desto besser
Gerade für die Berufseinsteiger ist der
Gedanke an eine eventuelle Berufsunfähigkeit meist ganz weit weg. Neues
Auto, erste eigene Wohnung, angesagtes Handy oder lang ersehnte Fernreise
– es gibt so viele Wünsche, die sich
junge Menschen erfüllen wollen.
Umso mehr gilt es jetzt aber auch, sich
eines bewusst zu machen: Die eigene
Arbeitskraft ist das wichtigste Kapital
im Leben.
Getreu dem Motto „Früher an später
denken“ sollte man sich möglichst
frühzeitig mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung für den Fall
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
der Berufsunfähigkeit absichern. Je
früher dies geschieht, desto besser.
Auch Auszubildende sollten bereits
nach einem für sie günstigen Vertrag
suchen, denn die Beiträge bei
Abschluss in jungen Jahren sind
wesentlich günstiger als später. Auch
die gesundheitlichen Probleme und
Vorerkrankungen sind in jungen
Jahren eher selten. Wird die Berufsunfähigkeitsversicherung erst in
späteren Jahren abgeschlossen,
müssten Kunden mit gesundheitlichen Einschränkungen einen Risikozuschlag auf den Beitrag zahlen oder
Au s s c h l ü s s e v o n K r a n k h e i t e n
hinnehmen oder sie werden sogar
abgelehnt.
Die frühe Absicherung kann auch
bares Geld sparen: Satte Rabatte für
Frühstarter bietet zum Beispiel die
STARTER BU der AachenMünchener.
Auszubildende, Studenten und junge
Arbeitnehmer bis 40 Jahre können mit
dieser Versicherung einen 100prozentigen Schutz bei Berufsunfähigkeit sichern – und zahlen dafür fünf
Jahre lang nur die Hälfte. Anschließend können Sie ihren Versicherungsschutz flexibel anpassen, ohne sich
einem erneuten Gesundheitscheck
unterziehen zu müssen. Auch andere
Berufsunfähigkeitsprodukte der
AachenMünchener belegen bei
Stiftung Warentest Spitzenplätze. So
wurde in der Juli-Ausgabe des
„Finanztests“ der Tarif IR (BUZVB
(03.09)) mit „Sehr gut“ bewertet.
Von Anfang an gut versichert
zu sein – das zahlt sich aus.
Denn die Ursachen, die zur Berufsunfähigkeit führen können, liegen meist
im Alltag.
Stress macht krank:
Hauptursachen für
Berufsunfähigkeit
Die Anforderungen an Arbeitnehmer
sind gestiegen. Wenig Personal,
knappe Zeit und eine hohe Eigenverantwortung führen dazu, dass der
Stress am Arbeitsplatz immer größer
wird, so eine Studie der Hans-Böckler-
Stiftung. Demnach arbeiten in vier
von fünf Betrieben die Beschäftigten
heute unter einem enormen Zeit- und
Leistungsdruck Wer im Beruf dauerhaft unter Stressbedingungen arbeitet,
ist besonders gefährdet.
Psychische Probleme sind die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit.
Nach Angaben der Deutschen
Rentenversicherung sind 35,6 % der
Berufsunfähigen aus diesem Grund
aus ihrem Beruf ausgeschieden. In der
Altersgruppe der unter 40-Jährigen
sind es sogar 48 % der Betroffenen, die
ihren Beruf infolge psychischer
Erkrankungen wie Depressionen und
Burn- out-Syndrom nicht mehr
ausüben können. In den letzten Jahren
stieg der Anteil der psychischen
Erkrankungen in der Berufsunfähigkeitsstatistik stetig an: Im Vergleich zu
1985 – lediglich 10,9 % – verdreifachte
sich die Zahl der Menschen, die wegen
seelischer Beschwerden berufsunfähig wurden, auf 35,6 %.
Die zweithäufigste Ursache für die
Berufsunfähigkeit sind mit 16 % die
Krankheiten des Skeletts, der Muskeln
und des Bindegewebes, gefolgt von
Neubildungen/Krebserkrankungen
(14,2 %). An vierter Stelle stehen Herzund Kreislauferkrankungen, die bei
10,4 % der Betroffenen die Berufsunfähigkeit verursachen.
Weiter geht`s
auf Seite16
Unabhängig, informativ und verständlich
Herzschlag
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13
Professionelle Beratung
ist wichtig
Um die passende Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, sollte man auf
jeden Fall sich von einem Experten
beraten lassen. Als Faustregel gilt: Die
Berufsunfähigkeitsversicherung sollte
immer dann greifen, wenn der einst
erlernte und ausgeübte Beruf nicht
mehr ausgeübt werden kann. Es soll
eine private Rente vereinbart werden,
die im Ernstfall ermöglicht, den
aktuellen Lebensstandard zu halten.
Dabei ist die Berufsunfähigkeitsversicherung regelmäßig hinsichtlich der
Rentenhöhe zu überprüfen und
gegebenenfalls anzupassen. Sollte die
Berufsunfähigkeit eintreten, wird die
vereinbarte monatliche Rente ausgezahlt. Ein weiterer Vorteil der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht
darin, dass diese leistet, wenn eine
Berufsunfähigkeit eintritt. Dabei ist es
völlig egal, ob die Berufsunfähigkeit
durch Krankheit oder Unfall entstanden ist.
Die Bedingungen privater Berufsunfähigkeitsversicherungen unterscheiden sich erheblich.
Tipp: Bei einer Berufsunfähigkeits-
16
02/2010
Herzschlag
Berufsunfähigkeit
aus heiterem Himmel
Das unterschätzte Risiko!
police sollten Versicherte auf bestimmte Leistungen wie etwa den
Verzicht auf die abstrakte Verweisung
und eine Nachversicherungsgarantie
achten“.
Auch für allgemeinen Versicherungsschutz gilt: Vorsicht ist besser als
Nachsicht.
Autor: Gerhard Völtl
Regionalgeschäftsstelle für
Deutsche Vermögensberatung
Neureichenau
Die Lösung bietet der Neureichenauer
Vermögensberater Gerhard Völtl. Der
40-jährige Finanzexperte berät
umfassend und kompetent rund um
die Themen Geld, Vorsorge und
Versicherungsschutz. Vom kompetenten Service profitieren nicht nur die
Vermögenden und Reichen, sondern
auch breite Bevölkerungsgruppen.
Mehr als 400 zufriedene Kunden aus
Neureichenau und Umgebung werden
von Gerhard Völtl betreut. „Menschen
brauchen Menschen“, sagt der
erfahrene Vermögensberater. „Wir
analysieren individuell und branchenübergreifend die persönliche
Situation der Kunden, besprechen mit
ihnen ihre Ziele und Wünsche und
arbeiten dann konkrete Handlungsvorschläge und ein aufeinander
abgestimmtes Konzept aus.“ Von
Versicherungen bis Geldanlagen, von
Finanzierungsmodellen bis zur
privaten Altersvorsorge – hier
bekommt man die breite Palette der
Finanzprodukte aus einer Hand.
Weitere Informationen zu Berufsunfähigkeitsversicherungen unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsu
nfähigkeitsversicherung
http://www.wegweiserberufsunfaehigkeitsversicherung.de
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
Altenheim
PFLEGE
Abgeschoben oder aufgehoben?
Wohnen in Senioreneinrichtungen
von Angelika Schwarz, stellv. Geschäftsführerin Rosenium GmbH, Neureichenau
D
er Fokus der Politik und
unserer Gesellschaft richtet
sich heutzutage vermehrt auf
das Leben in Senioreneinrichtungen.
Durch Massenmedien wie Presse und
Fernsehen steht der Umgang mit den
alten Menschen unserer Gesellschaft
verstärkt zur Diskussion.
Die folgenden Ausführungen sollen
dazu auffordern, sich Gedanken über
das Thema „Altenheim – abgeschoben
oder aufgehoben?“ zu machen.
Mannigfache Gründe führen oft zu der
Entscheidung, in einer Senioreneinrichtung zu leben. Seien es körperliche
Gebrechen oder Krankheiten, die ein
eigenständiges Führen des Haushaltes
verhindern, oder geistige Defizite, die
sich mit zunehmendem Alter entwickeln.
Des Weiteren können sehr wohl auch
gesellschaftspolitische Entwicklungen
den Entschluss, in ein Altenheim zu
gehen, fördern. Die Großfamilie von
früher wurde im Laufe der Zeit durch
„Singlehaushalte und Kleinfamilien“
ersetzt und die wirtschaftliche Situation erfordert sehr oft ein doppeltes
Einkommen der Lebenspartner, um
einen angenehmen Lebensstandard
halten zu können. Dadurch fehlt
oftmals die Zeit, den Bedürfnissen
Unabhängig, informativ und verständlich
unserer alten Menschen im täglichen
Leben gerecht zu werden.
Auch die Angst eines alten Menschen,
im Altenheim vergessen zu werden und
den Anschluss an die Familie zu
verlieren, führt oft zu Diskussionen
innerhalb der Familie.
Darüber hinaus erschweren auch
Befürchtungen, sich neu eingewöhnen
zu müssen und sich in die Obhut
fremder Menschen zu begeben, die
Entscheidung, in einer Senioreneinrichtung zu leben.
Die Entscheidung, die Hilfe einer
Senioreneinrichtung in Anspruch zu
nehmen, sollte aber keineswegs als
„Abschieben“ verstanden werden.
„Ich habe ein schlechtes
Gewissen, meine Oma in ein
Altenheim zu bringen.“
Diese Aussage spiegelt oft das schlechte
Gewissen der Angehörigen wider.
Auch wenn man als Sohn, Tochter oder
Enkel usw. ständig in der moralischen
Zwickmühle steckt, seine „Generationenpflicht“ nicht zu erfüllen, sollten
sich beide Seiten bewusst sein, dass die
eigene Lebenszufriedenheit der
Grundstock aller Überlegungen sein
sollte. Der Umzug in ein Altenheim ist
eine sehr schwerwiegende Entscheidung, die unter vielen Gesichtspunkten
betrachtet werden sollte.
Die Aufgabe, einen pflegebedürftigen,
oftmals verwirrten Menschen rund um
die Uhr zu versorgen, führt die betreuenden Personen an die eigenen
psychischen und physischen Grenzen.
Um eine Eskalation der häuslichen
Situation zu vermeiden, ist es sinnvoller, professionelle Unterstützung in
Anspruch zu nehmen.
„In einem Altenheim leben doch
lauter alte Leute!“
Auch dieser Satz sollte zum Nachdenken bewegen. Er spiegelt die Unfähigkeit, das eigene Alter zu akzeptieren,
wider. Dies ist natürlich, bei Betrachtung des gesunden Egoismus des
Einzelnen nachvollziehbar, birgt aber
auch die Chancen, ein Leben mit
Gleichgesinnten zu teilen.
Im eigenen Hausstand erfolgt mit
zunehmendem Alter sehr oft eine
Vereinsamung der Älteren, da das
gesellschaftliche Leben reduziert
wird.
Herzschlag
02/2010
17
„In Ruhe und Geborgenheit das Alter
genießen“ ist z. B. ein Leitgedanke der
Rosenium GmbH, der sich aber
jederzeit auch auf andere Einrichtungen übertragen ließe.
Die Erhaltung, Förderung und
Wiedergewinnung größtmöglicher
Selbstständigkeit und die Linderung
körperlicher und seelischer Leiden ist
das Ziel von Senioreneinrichtungen.
In einem Altenheim werden die
Lasten der anstrengenden Tätigkeit
auf mehrere Schultern verteilt und die
täglichen Anforderungen systematisch geregelt. Dort arbeiten hochmotivierte Menschen, die es sich zum
Ziel gesetzt haben, Senioren im Herbst
ihres Lebens zu begleiten und zu
unterstützen.
Durch eine qualifizierte Ausbildung
des Personals wird die Versorgung von
körperlichen Gebrechen oder die
Behandlung von Krankheiten optimal
sichergestellt. Spezielle Konzepte
unterstützen die individuellen
Möglichkeiten des Einzelnen und
versuchen die verbliebenen Fähigkeiten zu suchen und zu fördern.
Akzeptanz und Wertschätzung der
Person (auch in manchmal von der
Norm abweichenden Verhaltensmustern) stehen ebenso im Vordergrund
der Betreuung wie eine gefühlsorientierte Kommunikation durch einfühlsame Gespräche.
In der Gemeinschaft von Gleichgesinnten ist es möglich, Erfahrungen
auszutauschen und sich gegenseitig
Ratschläge zu geben. Gesellschaftliche Kontakte, die zu Hause oftmals
eingeschlafen sind, werden wieder
aktiviert, da sich in Heimen Vereine
und ehrenamtliche Mitarbeiter
dankenswerterweise engagieren und
die Bewohner am Geschehen teilnehmen lassen.
Häufig übernehmen noch rüstige
Bewohner aus eigenem Antrieb
soziale Aufgaben und helfen ihren
Mitbewohnern bei kleinen Ärgernissen des täglichen Lebens. Durch
Beschäftigungstherapie wird so
m a n c h s c h l u m m e r n d e s Ta l e n t
geweckt und die Kreativität gefördert.
Zum Beispiel die Dekoration des
Zimmers, den Jahreszeiten entsprechend, gibt eine zeitliche Orientierung
und vertreibt die Langeweile.
Kleinere Arbeiten im Garten oder die
Versorgung von Haustieren werden
gerne übernommen, um sich nützlich
zu machen. Die dabei gewonnene
Zufriedenheit ergibt ein positives
Erlebnis. Das Gefühl, wieder gebraucht zu werden, bereichert das
Selbstwertgefühl, ohne gleichzeitig
überfordert zu werden.
Auch einfache Tätigkeiten, zum
Beispiel in der Hauswirtschaft, geben
dem Leben wieder Sinn. Mit Unterstützung der Altenpfleger und
Altenpflegerinnen ist es oft möglich,
anfallende Tätigkeiten, wie Wäsche zu
legen, Kartoffeln zu schälen oder
Kuchen zu backen, auszuführen.
Ein Netzwerk aus Pflegepersonal,
Angehörigen, Freunden, Ärzten,
A p o t h e ke r n u n d T h e r a p e u t e n
unterstützt ein Leben in Geborgenheit
und Harmonie und versucht alle
Probleme zu lösen. Ein abwechslungsreicher und strukturierter Tagesablauf
lässt keine Langeweile aufkommen
und dient der Orientierung.
Durch individuelle Planung und
Gestaltung, je nach Leistungsfähigkeit,
soll die Betreuung und Beschäftigung
die gefestigte Lebensweise der zu
pflegenden Menschen möglichst
wenig durchbrechen und sie in
gewohnter Weise unterstützen.
Eine individuell orientierte Pflege und
Betreuung sorgt dafür, dem Menschen
einen sozialen Platz in der sozialen
Gemeinschaft eines Heimes zu
erhalten.
Durch emotionale Zuwendung und
Bild: Helga Schweikl mit Ursi, Gertrud
und Rosa beim Spielen
körperliche Nähe profitieren sowohl
Pflegende als auch Bewohner nach
dem Prinzip der Gegenseitigkeit.
Ein Heim kann den alten Menschen
die Möglichkeit geben das Alter in
Ruhe und Geborgenheit zu Leben und
sich gut aufgehoben zu fühlen in der
Obhut vieler fleißiger Hände.
Wenn dazu noch regelmäßige Besuche
der Angehörigen erfolgen, um den
Kontakt zur Familie zu erhalten,
fühlen sich Oma oder Opa keineswegs
abgeschoben, sondern gut aufgehoben. Um eine familiäre Atmosphäre zu
erfühlen, sind Besuche in verschiedenen Pflegeeinrichtungen zu empfehlen. Ein Gang mit offenen Augen und
Ohren durch das Haus sowie ein
kleiner Plausch mit Bewohnern lässt
den Interessierten durchaus die
vorherrschende Atmosphäre erahnen.
Die Entscheidung, in eine Senioreneinrichtung zu ziehen, könnte zur
Zufriedenheit aller Beteiligten gefällt
werden, nach dem Motto:
„Ich genieße jeden Tag,
der da noch
kommen mag!“
Autorin: Angelika Schwarz
Stellvertretende Geschäftsführerin
Rosenium GmbH
Neureichenau
Anzeige
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02/2010
Herzschlag
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
SERIE
Unabhängig, 02/2009
informativ und verständlich
Herzschlag
02/2010
19
LEBEN & WOHLFÜHLEN
Die Haut im Fokus
Gönnen Sie Ihrem Schutzmantel eine Pause
von Christian Hofbauer, Redaktion
G
ut zwei Quadratmeter und
rund 20 Prozent des Körpergewichts nimmt eines der
wichtigsten Organe des Menschen
ein: die Haut. Auf den ersten Blick
unscheinbar, ist die Haut tatsächlich
ein wahres Wunderwerk.
Zur Verdeutlichung einige Zahlen: Im
Durchschnitt wiegt die Haut insgesamt
etwa 14 Kilogramm und macht damit
ungefähr 20 Prozent des Gesamtkörpergewichts aus. Täglich wächst sie um
0,002 Millimeter. Sie enthält ein Viertel
des im Körper gespeicherten Wassers,
und das ist eine ganze Menge Feuchtigkeit, denn der Mensch besteht zu 70
Prozent aus Wasser. In einem Quadratzentimeter Haut befinden sich etwa
600.000 Zellen, 5.000 Sinneszellen, 4
Meter Nervenbahnen, 100 Schweißdrüsen, 1 Meter Blutgefäße, 15 Talgdrüsen,
5 Haare und 150.000 Pigmentzellen.
Die Haut ist also Sensor- und Schaltzentrale für viele unserer Sinneswahrnehmungen, wichtiges Element bei der
Regulation der Körpertemperatur und
Schutzhülle für den Körper in einem.
Gebildet wird die Haut aus drei fest
miteinander verbundenen Schichten,
die verschiedene Funktionen haben.
Von außen nach innen gesehen, sind
dies die Oberhaut (Epidermis), die
20
02/2010
Herzschlag
Lederhaut (Cutis oder Dermis) und die
Unterhaut (Subcutis).
Ekzeme und Neurodermitis, Schuppenflechte und Hautkrebs – Hautkrankheiten haben hinsichtlich der Häufigkeit
und Intensität ihres Auftretens in den
vergangenen Jahren zugenommen.
Ursachen können zum einen Aspekte
des eigenen Lebensstils sein, wie zum
Beispiel Dauer-Stress, häufiges
Duschen oder Baden oder keine
ausgewogene Ernährung. Aber auch
Einflüsse von außen, wie Umweltgifte
und UV-Strahlung, spielen eine
wichtige Rolle. Wenn die Abwehrfunktion der Haut bereits beeinträchtigt ist
und Ekzeme oder Allergien auftreten,
gilt es in erster Linie, die Auslöser für
die Hautreaktionen zu meiden. Das ist
nicht immer möglich.
Welche Hauttypen
gibt es?
Normale Haut
- zart, feinporig, gut durchblutet und
frisch
- selten Hautveränderungen durch
äußere Einflüsse
Wie immer ist „normal“ Definitionssache! Normale Haut ist weder zu trocken
noch zu fettig. Sie erscheint zart,
feinporig, gut durchblutet und wirkt
frisch. Die Erfahrung zeigt, dass es auf
den Einzelnen ankommt, wie er seine
Haut empfindet. Im Gegensatz zur
fettigen und trockenen Haut entstehen
bei der normalen, gesunden Haut keine
Risse, Rötungen oder Schuppen.
Es gibt viele Faktoren, die das Aussehen
und die Beschaffenheit der Haut
beeinflussen. So können bei ansonsten
normaler Haut trockene oder fettige
Hautanteile durchaus an bestimmten
Regionen des Körpers auftreten wie
zum Beispiel schuppende, empfindliche Hände durch berufsbedingtes
häufiges Händewaschen. Wie so oft im
Leben gilt auch bei der Hautpflege:
Weniger ist oft mehr. Übertreiben Sie es
also nicht. Wenn Sie eine normale Haut
haben, verwenden Sie am besten
hautverträgliche Cremegrundlagen, die
möglichst wenig Hilfsstoffe enthalten.
Wichtig ist, dass weder der Säurenoch der Fettschutzmantel angegriffen
wird. Leicht rückfettende, feuchtigkeitsspendende und duftneutrale
Lotionen, die einen pH-Wert von 5,5
besitzen, sind optimal.
Unabhängig davon, ob Sie eine
normale, fettige oder trockene Haut
haben: Bevor Sie Unmengen an
verschiedenen Produkten ausprobie
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
ren, folgen Sie den anschließenden
Empfehlungen oder lassen Sie sich von
Ihrem Hautarzt oder Apotheker
beraten. Die Werbeversprechen der
Kosmetikhersteller halten in der Regel
nicht, was sie versprechen.
Fettige Haut
- grobporig, fettig-glänzend, widerstandsfähig
- meist als „dick“ empfunden
Die Ursache fettiger Haut liegt in einer
Überproduktion an Talg, was medizinisch als „Seborrhö“ bezeichnet wird.
Talg bindet Wasser und hält die Haut
feucht. Deshalb ist fettige Haut auch
feuchter und oft widerstandsfähiger
gegenüber Umwelteinflüssen. Dies ist
durchaus ein positiver Aspekt fettiger
Haut. Oft empfinden Betroffene fettige
Haut aber als störend. Das Gesicht
glänzt ölig, die Haare sind verklebt und
selbst nach dem Duschen stellen sich
die genannten Probleme innerhalb
kurzer Zeit wieder ein. Wegen der
feuchtigkeitsbindenden Komponente
kommt die Problematik des vermehrten
Schwitzens oft noch dazu.
Haben Sie eher fettige Haut, sollten Sie
darauf achten, dass sie durch die
Pflegeprodukte nicht total entfettet
wird, denn damit würde die Schutzwirkung aufgehoben. Besonders geeignet
sind Öl-in-Wasser-Emulsionen (Typ
Milch). Sie wirken durch Wasserabgabe
kühlend und belassen einen schützenden Fettmantel auf der Hautoberfläche.
Bei besonders fettiger Haut können
alkoholische Tinkturen (besonders für
die Stirnpartie geeignet), eine Wasserwaschung zwischendurch oder
Spezialtinkturen mit Zusätzen das
gewünschte Ergebnis bringen. Auch
Peelings und Reinigungskosmetik
können die Hautbeschaffenheit günstig
beeinflussen. Masken mit Fruchtsäuren
lösen abgestorbene Hautschüppchen
sanft ab und können verstopfte Poren
wieder öffnen. Häufig tut auch ein
Gesichtsdampfbad mit Kamillenextrakt
gut, weil es die Poren öffnet und damit
aufnahmefähig für die Reinigungs- und
Pflegemittel macht.
Trockene Haut
- schuppend, gerötet, rissig
- häufig Ekzeme, Ausschläge
- häufig Hautprobleme durch äußere
Einflüsse
mehrter Schuppung. Durch die geringe
Talgbildung der Haut fehlt ihr Feuchtigkeit, deshalb neigt sie zur Austrocknung. In extremen Fällen kann sich ein
Austrocknungsekzem bilden, bei dem
die Haut als eingerissen, gerötet und
juckend auffällt. Selbst bei normaler
Haut können diese Reaktionen bei zu
häufigem Waschen und Duschen
auftreten.
Wenn Sie eher trockene Haut haben,
sollten Sie diese mit rückfettenden
Produkten behandeln, sogenannten
Wasser-in-Öl-Emulsionen. Morgens
verwenden Sie am besten eine rückfettende Pflegecreme und cremen Ihre
Hände über den Tag verteilt mit einer
Fettcreme ein.
Wenn Sie gerne baden, sollten Sie einen
speziellen Ölzusatz verwenden. Auch
zwei Teelöffel Olivenöl im warmen
Wasser tun der Haut gut. Ein weiteres
bewährtes Mittel bei trockener Haut ist
Nachtkerzenöl. Es kann nicht nur
äußerlich angewendet, sondern in
Kapseln auch geschluckt werden.
Innerhalb von etwa drei bis vier
Wochen dürfte sich der Hautzustand
merklich bessern. Ferner sind Mandeloder Avocadoöl ein beliebtes Mittel, um
die Haut geschmeidig zu machen und
zu halten. Besonders Mandelöl ist sehr
gut verträglich und wird schnell von der
Haut aufgenommen.
Wissenswertes zu
Hautreinigungsmitteln
Neben den Seifen werden heute
s y n t h e t i s c h e Re i n i g u n g s m i t t e l ,
sogenannte Syndets, angeboten. Das
sind spezielle Reinigungslösungen, die
dem pH-Wert und der Hautbeschaffenheit angepasst sind. Es gibt rückfettende oder nicht rückfettende Syndets.
Syndets wirken keimtötend auf
Bakterien der Hautoberfläche. Dieser
Effekt ist besonders bei eiternden
Hauterkrankungen günstig und
erwünscht. Darauf sollten Sie beim
Kauf achten:
Das Produkt
!
!
!
Den Gegensatz zu fettiger Haut stellt die
trockene Haut dar. In diesem Fall wird
nicht genügend Talg gebildet, was als
„Sebostase“ bezeichnet wird. Trockene
Haut wird meist als spröde und leicht
rissig empfunden und neigt zu ver-
Unabhängig, informativ und verständlich
!
!
ist an Ihren Hauttyp und den
Hautzustand bei Erkrankungen
angepasst.
erhält den schützenden Säureschutzmantel.
erhält den Fettschutzmantel der
Haut.
verletzt die Haut nicht (scheuernde
Zusätze oder Ähnliches meiden).
enthält keine allergieauslösenden
oder schädlichen Inhalts- oder
Zusatzstoffe.
Im Winter braucht
die Haut besondere
Aufmerksamkeit
Wenn der Winter mit dicker Daunenjacke und Fellschuhen naht, wird es auch
für unsere Haut ungemütlich. Je kälter
es draußen wird, desto wärmer lieben
wir es drinnen: Wir drehen die Heizung
auf und verkriechen uns auf das
kuschelige Sofa. Wenn aber die Sonne
an schönen Wintertagen hervorkommt,
unternehmen wir Spaziergänge in
klirrender Kälte. Beides strapaziert die
Haut.
Die Heizungsluft entzieht unserer Haut
Feuchtigkeit, macht sie empfindlich
und rau. Durch die trockene Wärme
transportiert die Haut mehr Feuchtigkeit an die Oberfläche und trocknet aus.
Auch in der kalten Luft draußen ist im
Winter die Luftfeuchtigkeit sehr gering,
das begünstigt ebenfalls die Austrocknung. In der Kälte ziehen sich außerdem die Blutgefäße unter der Haut
zusammen, um die Wärme im Körperinneren zu bewahren. Die Blutzufuhr
zur Haut wird gedrosselt. Die Folge: Sie
bekommt zu wenig Sauerstoff und
Nährstoffe, ihr Stoffwechsel wird auf
Sparflamme gesetzt und sie sieht blass
aus. Die Haut reagiert sensibler auf
Sonnenlicht, Schad- und Reizstoffe
dringen leichter ein.
Bei Temperaturen unter 8 °C treten
zudem die Talgdrüsen in den Generalstreik. Der natürliche, schützende
Fettfilm wird aus Hunderten kleiner
Talgdrüsen in der Haut gespeist. Bei
fallenden Temperaturen produzieren
diese Drüsen immer weniger Hautfett.
Bei extremer Kälte kann diese Fettproduktion sogar ganz eingestellt werden.
Auf diese Weise geht ein Hauptbestandteil des natürlichen Hautschutzmantels
verloren. Durch den fehlenden Fettfilm
verdunstet das Wasser schneller von
der Hautoberfläche. Die geringe
Luftfeuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen und die staubtrockene Luft in
überheizten Räumen begünstigen das
Verdunsten zusätzlich. Und auch der
Wind hat einen ungünstigen Einfluss
auf die Hautoberfläche. Die auf der
Haut empfundene Temperatur liegt
oftmals deutlich unter der mit dem
Thermometer gemessenen Lufttemperatur. Weht bei 0 °C beispielsweise ein
Wind mit Stärke 5, so liegt die tatsächliche Temperatur bei etwa minus 8 °C
(Chill-Faktor). Die Folge: Die Haut wird
im Winter immer trockener und
brüchiger.
Autor:
Christian Hofbauer
HERZSCHLAG-Redaktion
Herzschlag
02/2010
21
ERNÄHRUNG & GENUSS
Verzichter
Vegetarier
Veganer
Vegetarische Ernährungsweisen
PRO und CONTRA
von Gabriele H. Wolf, Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin
D
ie einen sehen in alternativen
Ernährungsweisen nicht nur
für gesundheitliche Probleme eine Lösung, sondern auch für die
Ernährungsprobleme der Menschheit
insgesamt und sogar zur Vermeidung
der Erderwärmung. Andere hingegen
tun die vegetarischen Ernährungsweisen als Spinnerei ab und befürchten Mangelerscheinungen.
Der griechische Philosoph Pythagoras
(570 - 500 v. Chr.) gründete mit
folgenden Worten den Vegetarismus:
„Solange der Mensch Tiere schlachtet,
werden auch die Menschen einander
töten.“ Die Beweggründe für den
Verzicht auf tierische Produkte
wandeln sich. Im alten Griechenland
und in Rom stand der Widerstand
gegen die weit verbreitete Genusssucht im Vordergrund.
Heute werden eher gesundheitliche
wie auch religiöse und ethische
Aspekte betont. Durch die in großem
Umfang industriell vermarkteten
Tierprodukte kommt es leider auch zu
Skandalen wie „Gammelfleisch“ o. Ä.
Nach solch unappetitlichen Pressemitteilungen verzichten viele vorübergehend gerne auf
Fleisch und
Fleischprodukte. Auch die Meldungen
über den Raubbau durch Überfischung der Weltmeere mag manche
zum Verzicht auf Fischprodukte
bewegen.
Ausprägungen des
Vegetarismus und die
gesundheitlichen Aspekte
Alle Formen vegetarischer Ernährung
basieren auf pflanzlichen Nahrungsmitteln, die z. T. mit Nahrungsmitteln
tierischer Herkunft ergänzt werden.
Bei der Bewertung vegetarischer
Kostformen muss zwischen den schon
erwähnten drei Hauptformen differenziert werden. Erwachsene LactoVegetarier und Ovo-Lacto-Vegetarier
sind in der Regel relativ gut mit
Nährstoffen versorgt, Veganer weniger.
22
02/2010
Herzschlag
Lacto- und
Ovo-Lacto-Vegetarier
Die ovo-lacto-vegetarische Kost
bezieht zusätzlich Eier und Milchprodukte ein, die lacto-vegetarische nur
Milchprodukte und die ovovegetarische wird durch Eier ergänzt.
Der klassische Vegetarier ist sehr gut
informiert. Seine Nährstoffzufuhr
kommt den offiziellen Empfehlungen
näher als die der Mischköstler. Die
Zufuhr der tierischen Fette ist bedeutend niedriger, Entgleisungen des
Fettstoffwechsels verbessern sich. Bei
ausgewogener Eiweißzufuhr, die vor
allem auch die Hülsenfrüchte gewährleisten, und einer ansonsten abwechslungsreichen Kost besteht kein Risiko
für einen Nährstoffmangel. Die
kritischen Nährstoffe Eisen, Vitamin
B12, Jod und Calcium können
hinreichend gedeckt werden. Bei
schwangeren Frauen konnte in einer
Studie belegt werden, dass Trinken
von Essigwasser zu den Mahlzeiten
die Eisenverfügbarkeit verbessert. Für
Gebiete mit Jodmangel kann durch
moderaten Einsatz von Algenprodukten oder ggf. durch medikamentöse
Supplementierung nach Rücksprache
mit dem Arzt der Bedarf ausreichend
gedeckt werden. Wie gesagt, ist beim
Ovo-Lacto Vegetarier die Versorgung
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
mit Vitaminen, Mineralstoffen und
sekundären Pflanzenstoffen besser als
bei den Mischköstlern.
Veganer
Die vegane Kost schließt jegliche
Produkte tierischer Herkunft, wie z. B.
Honig, aus. Pilze und Produkte aus
Bakterienkulturen (wie Sauerkraut)
werden akzeptiert. Veganer nehmen
keine Fette, Purine und Cholesterin
tierischer Herkunft auf. Also alles
Stoffe, die mit dem Auftreten moderner Zivilisationskrankheiten in
Verbindung gebracht werden, wenn
auch in manchen Fällen, wie z. B. die
Aufnahme von Cholesterin, heute
nicht mehr als direkt ausschlaggebend
für das Entstehen von Herz-KreislaufErkrankungen betrachtet wird. Die
Zufuhr an komplexen Kohlenhydraten, sekundären Pflanzenstoffen und
vielen Vitaminen ist erfreulich hoch,
so dass eigentlich nichts gegen diese
Ernährung spricht, wären da nicht die
Mineralstoffe Eisen, Calcium, Jod und
das Vitamin B12, bei denen es z. T. zu
einer Unterversorgung kommen kann.
Auch hier kann die gezielte Supplementierung in Absprache mit dem
Arzt den Nährstoffmangel beheben. In
manchen Kulturen, in Teilen Asiens,
wo traditionell vegetarisch gegessen
wird, sind Nahrungsmittel wie Algen,
als Jod- und Omega-3-FettsäureLieferanten und sauer vergorenes
Gemüse als B12-Lieferant überall
erhältlich. Auch ist die Zubereitung
von schmackhaften Speisen Bestandteil der regionalen Küchen. In Mitteleuropa ist die Versorgung mit geeigneten Nahrungsmitteln für eine ausgewogene vegane Ernährungsweise nur
durch viel Eigeninitiative und die
Bereitschaft, mehr Zeit in der Küche
zu verbringen, zu gewährleisten. Die
städtische Versorgungslage ist
ebenfalls günstiger als die ländliche.
Für schwangere Frauen und Kinder
ist die vegan-vegetarische Ernährung
nicht geeignet.
Rohköstler
Eine besondere Untergruppe bilden
hier die Rohköstler, die lediglich rohe,
pflanzliche Nahrung verzehren.
Vegetarier, die sich ausschließlich von
pflanzlicher Rohkost ernähren, haben
eine auffallend geringe Knochenmasse. Diese Ernährungsweise ist aufgrund der zu geringen Eiweißzufuhr
(hier wird auch auf Hülsenfrüchte
verzichtet) für eine längerfristige
Ernährung abzulehnen. Für eine
Frühjahrskur oder als sog. Schalttage,
Unabhängig, informativ und verständlich
ein bis zwei Tage pro Woche, kann die
Rohkost eingesetzt werden. Für
schwangere Frauen und Kinder ist
dies eine lebensbedrohliche Ernährung, die Schäden verursacht.
Strenge Veganer
Die strengen Veganer verzichten
ebenfalls auf Produkte des täglichen
Lebens, die aus Leder hergestellt sind.
Manche Veganer ordnen sich sogar ins
Feld der Radikalen Tierschützer ein
und starten Kampagnen, wie das
Zerstören von Fellmänteln.
Teilzeitvegetarier
Heute weit verbreitet sind die sog.
Teilzeitvegetarier (Flexitarismus).
Diese Personengruppe nimmt Fleisch
und Fisch zu sich, jedoch nur gelegentlich. Bei dieser Ernährung kommt es
i. d. R. bei einer abwechslungsreichen
Auswahl der Lebensmittel zu keinen
Mangelerscheinungen. Der hohe
Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln ist sehr gesundheitsförderlich.
Pescetarier
Auch bestehen Übergangsformen, wie
die sog. Pescetarier, die auf Fleischprodukte verzichten, jedoch Fischwaren
zu sich nehmen. Diese Ernährungsweise eignet sich besonders für
schwangere Frauen und stillende
Mütter sowie Kinder. Aktuelle
Untersuchungen ergaben, dass durch
eine Nahrungsergänzung mit Fischöl
das Risiko von Frühgeburten gesenkt
werden konnte. Darüber hinaus ist in
den ersten Monaten nach der Geburt,
in denen sich das zentrale Nervensystem des Säuglings rasant entwickelt,
der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren
erhöht. Laut einer Studie entwickelten
sich gestillte Kinder und Kinder, die
eine mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Nahrung erhielten, kognitiv
und motorisch besser. Außerdem
besäßen sie eine bessere Sehfähigkeit.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt aus diesem
Grund, während der Schwangerschaft
und Stillzeit zwei bis drei Fischmahlzeiten pro Woche zu konsumieren.
„Pudding-Vegetarier“
Eine besondere Gruppe stellen die sog.
„Pudding-Vegetarier“ dar. Sie verzichten zwar auf tierische Produkte,
ändern jedoch ihre oft einseitige
Ernährungsweise nicht. Ein Phänomen, das häufig bei Jugendlichen
beobachtet wird. Immer wieder
ersetzen Jugendliche die tierischen
Produkte durch Süßigkeiten. Längerfristig führt diese einseitige Ernährung
zu Mangelerscheinungen und ist
daher abzulehnen.
Welche Ernährung ist nun
die richtige?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde
Erwachsene vegetarisch ernähren.
Kranke sollten jedoch vor einer
Nahrungsumstellung einen Ernährungsexperten zu Rate ziehen. Den
meisten Menschen fällt es leichter,
zunächst weniger Fleisch und Wurst
zu essen, z. B. nur jeden zweiten oder
dritten Tag. Jeder fleischfreie Tag ist
bei einer sonst sehr fleischbetonten
Ernährungsweise positiv zu bewerten.
Eine Umstellung auf eine vegetarische
Kost soll in erster Linie freiwillig sein
und während der Umstellungsphase
Fleisch zulassen. Wer jedoch einen
radikalen Umstieg wagen möchte,
sollte die Ernährung nicht nur
umstellen, indem er auf Fleisch und
Fisch verzichtet. Vollkornprodukte,
Hülsenfrüchte, Nüsse und vor allem
Gemüse in allen Formen und Farben
sollen jetzt auf dem Speiseplan stehen.
Da diese alle einen hohen Anteil an
Ballaststoffen haben, kann es bei einer
kompletten Umstellung zunächst zu
Blähungen kommen. Normalerweise
gewöhnt sich der Darm in vier bis
sechs Wo. an eine ballaststoffreiche
Nahrung. Daher sollte die Umstellung
auf Vollkornprodukte, reichlich
Gemüse und Obst besser in Stufen
erfolgen, also einen Tausch kleiner
Mengen Weißmehlprodukte durch
Vollkornprodukte und eine schrittweise Erhöhung von Gemüse und Obst.
Die Risikogruppen
Für Kleinkinder und Schulkinder
muss die Ernährung vielseitig sein.
Milchprodukte, Eier und möglichst
auch Fisch sollten diese regelmäßig
essen, damit die Versorgung mit
Eiweiß, Vitamin B12, Jod, Vitamin D,
Kalzium und Eisen sichergestellt ist.
Herzschlag
02/2010
23
Verzichter
Vegetarier
Veganer
Vegetarische Ernährungsweisen
PRO und CONTRA
Während
Schwangerschaft und
Stillzeit erhöht sich der Bedarf an
Eiweiß, Kalzium, Eisen, Jod und
einigen Vitaminen. Deshalb sollten
reichlich Milch, Milchprodukte und
Eier, wenn möglich Fisch, auf dem
Speiseplan stehen. Von einer veganen
Ernährungsweise ist hier dringend
abzuraten. Lassen Sie, bei Bedarf, von
Ihrem Frauenarzt die Eisenversorgung
oder bei lang anhaltender Übelkeit
und Erbrechen den Vitamin-B12- und
Folsäurestatus überprüfen.
Im Seniorenalter sinkt die Aktivität
der Verdauungsorgane. Manche
Nährstoffe, besonders Vitamin B12,
kann der Körper nicht mehr so gut
aufnehmen. Vegetarisch lebende
Senioren sollten deshalb reichlich
Sauermilchprodukte, wie z. B.
Joghurt, Kefir oder Quark und zwei bis
drei Eier pro Woche verzehren. Die
präventive Wirkung von Omega-3Fettsäuren für Demenzerkrankungen
sei hier erwähnt. Omega-3-Fettsäuren
pflanzlicher Herkunft, wie z. B. aus
Rapsöl oder Walnussöl haben nicht
die biologische Wirksamkeit wie
Fischölfette. Die Gabe von Fischölkapseln ist meist nicht ausreichend.
biologisch erzeugten Nahrungsmitteln. Die gesundheitsgefährdende
Wirkung von hochkonzentrierten
Pestiziden ist hinreichend bekannt.
Derzeit wird in den USA der Handel
mit gentechnisch veränderten
Zuckerrüben verboten, da entgegen
der Behauptungen der Hersteller mehr
Spritzmittel beim Anbau verwendet
werden müssen und in der Folge
Gesundheitsschäden befürchtet
werden.
Vegetarier können nicht nur einen
wertvollen Beitrag zum Umweltschutz, sondern vor allem auch für die
eigene Gesundheit leisten, wenn sie
bevorzugt Bioprodukte kaufen.
Gleiches gilt für Mischköstler, für die
eine Mahlzeit Fleisch enthalten muss.
Laut Statistiken ist der Fleischverzehr
in Deutschland zu hoch. Für eine
gesunde abwechslungsreiche Ernährung sind zwei bis drei Fleischmahlzeiten pro Woche empfohlen, welche
sinnvoller-weise aus artgerechter
Tierhaltung stammen sollten. Ein
Beispiel dafür, dass Gesundes auch
der Umwelt nutzen kann.
Suzanne Barkawitz
Vegan genießen
Vollwertige Rezepte
aus nah und fern
pala-verlag, 192 Seiten, 1998
ISBN-13: 978-3895661372
Mais RehaTeam
Bernd Höcker
Vegetarier Handbuch
Hoecker Verlag, 228 Seiten,
2. Auflage 2001
ISBN-13: 978-3980461733
Eine vegetarische Kost muss schmecken, sättigen und langfristig den
Nährstoffbedarf decken. Ein weiterer
Aspekt ist die Verwendung von
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Autorin:
Gabriele H. Wolf
Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin
www.ernaehrungsforum.eu
24
02/2010
Herzschlag
Das Gesundheitsmagazin im Bayerischen Wald
Aktuelles aus dem Bundesministerium für Gesundheit
Dr. Philipp Rösler und DIHK einig:
Gesundheitswirtschaft ist Motor für Wachstum und Arbeitsplätze
Gesundheit, 04. November 2010, Pressemitteilung
Vertreter des Deutschen Industrieund Handelskammertages (DIHK)
und Bundesgesundheitsminister Dr.
Philipp Rösler haben sich heute in
Berlin getroffen, um über gemeinsame Strategien zur Zukunft der
Gesundheitswirtschaft zu beraten.
Beide Seiten stimmten überein, dass
die Gesundheitswirtschaft eine
Branche mit hoher Innovationskraft
und erheblicher ökonomischer
Bedeutung für den Standort Deutschland ist. "Die Gesundheitswirtschaft
ist bereits heute ein wichtiger Produktivfaktor. Zugleich ist sie Motor für
künftiges Wachstum und neue
Arbeitsplätze. Eine gute Gesundheitsversorgung hat deshalb einen bedeutenden volkswirtschaftlichen Nutzen", betonten Dr. Rösler und Ludwig
Georg Braun, Vorsitzender des
Ausschusses für Gesundheitswirtschaft des DIHK, im Anschluss an die
Veranstaltung.
Im Rahmen des Treffens erläuterte der
Bundesgesundheitsminister den
Mitgliedern des Ausschusses seine
Vorstellungen über die Perspektiven
der Gesundheitssystems: „Unser Ziel
ist es, das Gesundheitswesen durch
mehr Wettbewerb und Transparenz so
umzusteuern, dass Wachstum und
Beschäftigung bei steigenden Gesundheitsausgaben nicht gefährdet
werden. Mit der Gesundheitsreform
gehen wir den ersten Schritt, um den
Teufelskreislauf von steigenden
Gesundheitsausgaben, steigenden
Lohnzusatzkosten, dem Abbau von
Arbeitsplätzen und dadurch wiederum steigenden Beitragssätzen zu
beenden."
Ludwig Georg Braun rechnet damit,
dass 2011 rund 60.000 Arbeitsplätze
in der Gesundheitswirtschaft neu
entstehen können. Damit sei sie der
Wirtschaftsbereich, der den größten
Beschäftigungszuwachs plane. Braun:
„Diese Entwicklung gilt es zu stützen.
Mehr Transparenz und Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen sind
ein erster Schritt, um Reserven zu
erschließen. Vor allem muss aber auch
der zweite Gesundheitsmarkt gestärkt
werden, etwa durch mehr Möglichkeiten für Versicherte, Leistungen aus
diesem Segment flexibel zuzukaufen.“
Die Gesundheitswirtschaft ist mit über
250 Milliarden Euro Umsatz eine
bedeutende Wachstumsbranche und
damit einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Der
DIHK-Ausschuss für Gesundheitswirtschaft berät die IHK-Organisation zu
diesbezüglichen Themen. In dem
Gremium spiegelt sich die Branchenvielfalt wieder. Mitglieder sind
Unternehmerinnern und Unternehmer aus den Bereichen Krankenhausträger, Krankenversicherungen,
Medizintechnikhersteller, Pharmahersteller und -großhändler, Pflegeanbieter, Beratungseinrichtungen,
Apotheken, Kurwesen etc.
Weitere Informationen erhalten Sie
auf der Internetseite der Deutschen
Industrie- und Handelskammer unter:
www.dihk.de.
Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit
Pressemitteilung,
Berlin, 04. November 2010
Widmann-Mauz: Organspende braucht Vertrauen
Zur Diskussion über die Organspende im Deutschen Ethikrat
Gesundheit, 27. Oktober 2010, Pressemitteilung
Anlässlich des heutigen Forums
Bioethik "Äußerungspflicht zur
Organspende - Sollte der Staat
verlangen, dass sich jeder erklärt?"
im Deutschen Ethikrat erklärte die
Parlamentarische Staatssekretärin
im Bundesgesundheitsministerium
Annette Widmann-Mauz: „Wir
werden die postmortale Organspende
in Deutschland nur weiter voranbringen können, wenn wir das Vertrauen
der Menschen in die Transplantationsmedizin haben.
Spender zu sein, kann und darf
gesetzlich nicht verordnet werden. Ich
meine, dass es auch für die Erklärung
zur Organspende kein 'Muss' geben
darf."
Die geltende erweiterte Zustimmungslösung setzt auf die bewusste Zustimmung des Einzelnen zur Organspende.
Nach dem Leben eines Menschen
können Organe nach dem Transplantationsgesetz nur entnommen werden,
Unabhängig, informativ und verständlich
wenn der Tod an Hand sicherer
Todeskriterien festgestellt wurde und
der Verstorbene zu Lebzeiten in die
Organspende eingewilligt hat. Hat er
keine Erklärung abgegeben, können
seine nächsten Angehörigen auf der
Grundlage seines mutmaßlichen
Willens zustimmen.
„Es steht die Entscheidung des
Einzelnen im Vordergrund. Die
Regelung ermöglicht denjenigen, die
durch eine Spende anderen Menschen
helfen möchten, dies zu tun. Sie
akzeptiert aber auch in gleicher Weise,
wenn jemand kein Spender sein will.
Dieser Respekt vor dem Willen des
Einzelnen fördert die Akzeptanz der
Organspende insgesamt. Dies ist für
mich ein ganz wesentliches Argument
für die erweiterte Zustimmungslösung“, so Annette Widmann-Mauz.
Dennoch bleibe eine Diskussion über
die gesetzlichen Regelungen wichtig,
betonte die Parlamentarische Staatssekretärin: „Ich freue mich, dass sich der
Deutsche Ethikrat heute dem Thema
Organspende widmet und das 'Für
und Wider' der einzelnen Lösungsansätze diskutiert. Wichtig ist, dass
Menschen ernsthaft über die Organspende und ihre lebenswichtige
Bedeutung sprechen. Das baut
Hemmschwellen ab und die Bereitschaft zur Spende steigt. Jede Unterstützung in diesem Bemühen um
Aufklärung und Information der
Bevölkerung - wie dies heute durch die
wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Deutschen
Ethikrat geschieht - leistet für diesen
notwendigen Dialog über das Thema
Organspende einen wesentlichen
Beitrag."
Weitere Informationen erhalten Sie
unter
www.organspende-info.de.
Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit
Pressemitteilung,
Berlin, 27. Oktober 2010, Nr. 59
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Vorschau Ausgabe 01/2011
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Was macht die Medizin in Deutschland so teuer?
Hohe Kosten im Gesundheitswesen. Gründe und Ursachen
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Urologische Erkrankungen
Ist hier hauptsächlich das männliche Geschlecht betroffen?
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Die Zukunft der pflegerischen Versorgung in Deutschland
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