MARKT RÜDENHAUSEN DORFERNEUERUNG RÜDENHAUSEN VKZLE 708 150 ORTSRÄUMLICHE PLANUNG PLANUNG MIT PLANUNG GRÜNORDNUNG DORFÖKOLO DORFÖKOLOGIE VORBEREITUNGSPLANUNG 31.08.2010 Berarbeitung: Dipl. Ing. Christine Konrad Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger Am Rosengarten 2 97337 Dettelbach Dipl. Ing. Thomas Wirth arc.grün Wirth • Rentsch • Schäffner Ritterstraße 16 97318 Kitzingen Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Inhaltsverzeichnis Vorhandene Planungen ....................................................................................................................................................6 Planungen mit Rechtswirkung ....................................................................................................................................6 Regionalplanung – Regionalplan Region Würzburg (2)..................................................................................6 Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern (ABSP) .........................................................................................7 Naturschutz ...................................................................................................................................................................7 Denkmalschutz .............................................................................................................................................................8 Ortsumgehung Rüdenhausen ............................................................................................................................... 12 Flächennutzungsplan und Landschaftsplan ..................................................................................................... 13 Bebauungspläne........................................................................................................................................................ 14 Informelle Planungen .................................................................................................................................................. 14 Regionales Entwicklungskonzept (REK) des Landkreises Kitzingen .......................................................... 14 Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) „Dorfschätze“................................................................................. 14 Beabsichtigte Vorhaben................................................................................................................................................. 15 Bürgermitwirkung ........................................................................................................................................................... 15 Grundseminar Dorferneuerung ................................................................................................................................ 15 Arbeitskreise ................................................................................................................................................................... 15 Historische Kulturlandschaft........................................................................................................................................ 16 Ortsgeschichte und –entwicklung.............................................................................................................................. 20 Lage in der Region........................................................................................................................................................... 22 Naturraum ......................................................................................................................................................................... 22 Naturhaushalt................................................................................................................................................................... 23 Topographie................................................................................................................................................................ 23 Geologie und Boden ................................................................................................................................................ 23 Wasser .......................................................................................................................................................................... 23 Klima / Luft ................................................................................................................................................................. 24 Pflanzen, Tiere............................................................................................................................................................ 24 Landschaftsbild und äußeres Ortsbild....................................................................................................................... 26 Bevölkerungsstruktur ..................................................................................................................................................... 26 Bevölkerungsentwicklung .......................................................................................................................................... 26 Bevölkerungsbewegung .............................................................................................................................................. 28 Altersstruktur ................................................................................................................................................................. 28 Soziale Verflechtungen und örtliche Bindungen................................................................................................ 30 Gemeinschaftsleben und Dorfkultur .................................................................................................................. 30 örtliche Wirtschaftsstruktur......................................................................................................................................... 31 Primärer Sektor.............................................................................................................................................................. 31 Landwirtschaft........................................................................................................................................................... 31 Sekundärer Sektor ........................................................................................................................................................ 33 Tertiärer Sektor.............................................................................................................................................................. 33 Tourismus .................................................................................................................................................................... 33 Berufsverhältnisse......................................................................................................................................................... 34 Freizeit und Erholung ..................................................................................................................................................... 35 Siedlungsstruktur............................................................................................................................................................. 35 Flächennutzung............................................................................................................................................................. 35 Art der baulichen Nutzungen ............................................................................................................................... 35 Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung............................................................................................... 36 Maß der baulichen Nutzungen ............................................................................................................................ 36 Nutzungskonflikte .................................................................................................................................................... 38 Gebäudesubstanz .......................................................................................................................................................... 38 baulicher Zustand ..................................................................................................................................................... 38 Geringer Sanierungsbedarf.................................................................................................................................... 39 Mittlerer Sanierungsbedarf ................................................................................................................................... 39 Hoher Sanierungsbedarf......................................................................................................................................... 39 energetischer Zustand............................................................................................................................................. 39 Potential und Anforderungen zur Innenentwicklung....................................................................................... 41 Technische Infrastruktur zur Ver- und Entsorgung ........................................................................................... 41 Elektrizität................................................................................................................................................................... 41 1 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Gas................................................................................................................................................................................. 41 Wasser / Abwasser .................................................................................................................................................... 41 Abfall ............................................................................................................................................................................ 41 Verkehr ............................................................................................................................................................................. 42 Funktionsstruktur des Gesamtortes .................................................................................................................... 42 Öffentlicher Personenverkehr............................................................................................................................... 42 Individualverkehr im Untersuchungsgebiet ..................................................................................................... 42 Gebäudestruktur ........................................................................................................................................................... 44 Hoftypen...................................................................................................................................................................... 44 Typen freistehender Gebäudegruppen............................................................................................................... 48 Gebäudetypen............................................................................................................................................................ 51 Gebäudetypen............................................................................................................................................................ 51 Inneres Ortsbild ................................................................................................................................................................ 56 Bewertung der städtebaulich-räumlichen Wirkung der baulichen Anlagen auf das Ortsbild.......................................... 56 Gebäude mit besonderer städtebaulicher (ortsplanerischer) Bedeutung ........................................................................................................................................................................................ 56 Ortstypische Gebäude ............................................................................................................................................. 56 Städtebaulich störende Gebäude ........................................................................................................................ 56 Bewertung der gestalterischen Wirkung der baulichen Anlagen auf das Ortsbild ..................................... 58 Gebäudegestaltung bis ca. 1950.......................................................................................................................... 58 Gebäudegestaltung nach ca. 1950...................................................................................................................... 63 Bewertung der gestalterischen Wirkung der baulichen Anlagen.............................................................. 64 Bewertung der gestalterischen Wirkung der Grün- und Freiflächen auf das Ortsbild .......................... 67 Öffentliche Grünflächen ........................................................................................................................................ 67 Bäche und Gräben .................................................................................................................................................... 69 Straßen, Wege und Plätze...................................................................................................................................... 75 Potentiale und Mängel .................................................................................................................................................. 80 Potentiale ........................................................................................................................................................................ 80 Lage in der Region.................................................................................................................................................... 80 Bevölkerung................................................................................................................................................................ 80 Infrastruktur............................................................................................................................................................... 80 Wirtschaft ................................................................................................................................................................... 80 Ortsbild......................................................................................................................................................................... 80 bauliche Anlagen ...................................................................................................................................................... 80 Freiflächen .................................................................................................................................................................. 81 Natur und Landschaft ............................................................................................................................................. 81 Mängel.............................................................................................................................................................................. 83 Lage in der Region.................................................................................................................................................... 83 Bevölkerung................................................................................................................................................................ 83 Infrastruktur............................................................................................................................................................... 83 Nutzungskonflikte .................................................................................................................................................... 83 Verkehr ......................................................................................................................................................................... 83 Ortsbild......................................................................................................................................................................... 83 bauliche Anlagen ...................................................................................................................................................... 83 Freiflächen .................................................................................................................................................................. 83 Natur und Landschaft ............................................................................................................................................. 83 Leitlinien und Entwicklungsziele ................................................................................................................................ 85 Leitlinie............................................................................................................................................................................. 85 Entwicklungsziele.......................................................................................................................................................... 85 Gelebte Geschichte im historischen Ortsbild................................................................................................... 85 Neu konzeptionierter Verkehr .............................................................................................................................. 85 Attraktive Naherholung.......................................................................................................................................... 85 Aktive Dorfgemeinschaft ....................................................................................................................................... 85 Hinweise aus dem Vitalitätscheck zur Umsetzung der Entwicklungsziele ................................................. 86 Fachliche und räumliche Planungshinweise .................................................................................................... 86 Hinweise für Instrumente und Strategien zur Umsetzung ......................................................................... 86 Integriertes raumbezogenes Strukturkonzept........................................................................................................ 87 Teilkonzept Nutzung und Funktion......................................................................................................................... 87 Bebaute Flächen........................................................................................................................................................ 87 Freiflächen .................................................................................................................................................................. 88 2 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Verkehrsflächen......................................................................................................................................................... 89 Teilkonzept bauliche Entwicklung ........................................................................................................................... 91 Erhalt der Qualitäten der Baulichen Struktur und Gestaltung .................................................................. 91 Behebung der Mängel der Baulichen Struktur und Gestaltung................................................................ 91 Weiterentwicklung der Baulichen Struktur ..................................................................................................... 91 Teilkonzept Freiflächenentwicklung ....................................................................................................................... 93 Schirnbach und Bachaue........................................................................................................................................ 93 Neugestaltung zentraler Straßenräume und Platzflächen im Altort....................................................... 93 Gestaltung des nördlichen Ortseingangs .......................................................................................................... 93 Ortsbildprägende Gärten, Streuobstwiesen und Baumbestände............................................................... 93 Schlossumfeld ............................................................................................................................................................ 94 Rüdenhausen blüht auf - vorgezogene Maßnahme............................................................................................. 97 Maßnahmen ...................................................................................................................................................................... 99 wichtigste Maßnahme................................................................................................................................................. 99 1 Kirchplatz................................................................................................................................................................. 99 Maßnahmen mit erster Priorität.............................................................................................................................. 99 2 Gemeinschaftsraum im Rathaus ...................................................................................................................... 99 3 Schloßstraße mit Johann-Friedrich-Gärtlein .............................................................................................100 Maßnahmen mit zweiter Priorität.........................................................................................................................100 4 Naturnahe Gestaltung der Bachauen...........................................................................................................100 5 Paul-Gerhardt-Platz...........................................................................................................................................100 6 Jahnstraße .............................................................................................................................................................101 7 punktuelle Maßnahmen am Schirnbach .....................................................................................................101 8 „Festplatzscheune“..............................................................................................................................................101 9 Marktstraße mit „Kreuzungsplätzen“ ...........................................................................................................101 Maßnahmen mit dritter Priorität...........................................................................................................................102 10 Verbindungswege in die Feldflur.................................................................................................................102 11 Paul-Gerhardt-„Straße“..................................................................................................................................102 12 Veröffentlichungen zur Geschichte............................................................................................................102 13 Ausstellung zur Geschichte in der „Aich“ .................................................................................................102 14 Ortseingang Nord .............................................................................................................................................102 15 Hindenburgstraße.............................................................................................................................................102 Weitere Maßnahmen .................................................................................................................................................102 16 Parkplatz und Umfeld an der Turnhalle ....................................................................................................102 17 Weg zum Friedhof ............................................................................................................................................103 18 Sandstraße und Bushaltestelle .....................................................................................................................103 19 Bachstraße ..........................................................................................................................................................103 20 Sanierung „Nachtwächterhauschen“ .........................................................................................................103 21 Raiffeisenstraße 22 Straße Am Sportplatz 23 Schirnbachstraße......................................................103 24 Lerchenstraße ....................................................................................................................................................103 25 Gartenstraße und Containerstellplatz........................................................................................................103 Überschlägige Prüfung der Projektziele und Maßnahmen auf Umwelterheblichkeit.............................105 Hinweise zur Eingriffsregelung ..........................................................................................................................105 Natura 2000 und spezieller Artenschutz.........................................................................................................105 Beurteilung der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung............................105 Technischer Umweltschutz ..................................................................................................................................105 Hinweise zum Finanzbedarf .......................................................................................................................................106 Kostenschätzung öffentliche Maßnahmen ........................................................................................................106 1 Kirchplatz...............................................................................................................................................................106 2 Gemeinschaftsraum im Rathaus ....................................................................................................................106 3 Schloßstraße mit Johann-Friedrich-Gärtlein .............................................................................................107 4 Naturnahe Gestaltung der Bachauen...........................................................................................................107 5 Paul-Gerhardt-Platz...........................................................................................................................................107 6 Jahnstraße .............................................................................................................................................................107 7 punktuelle Maßnahmen am Schirnbach .....................................................................................................108 8 „Festplatzscheune“..............................................................................................................................................108 9 Marktstraße mit „Kreuzungsplätzen“ ...........................................................................................................108 10 Verbindungswege in die Feldflur.................................................................................................................108 11 Paul-Gerhardt-„Straße“..................................................................................................................................109 12 Veröffentlichungen zur Geschichte............................................................................................................109 3 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 13 Ausstellung zur Geschichte in der „Aich“ .................................................................................................109 14 Ortseingang Nord .............................................................................................................................................109 15 Hindenburgstraße.............................................................................................................................................109 16 Parkplatz und Umfeld an der Turnhalle ....................................................................................................110 17 Weg zum Friedhof ............................................................................................................................................110 18 Sandstraße und Bushaltestelle .....................................................................................................................110 19 Bachstraße ..........................................................................................................................................................110 20 Sanierung „Nachtwächterhauschen“ .........................................................................................................111 21 Raiffeisenstraße ................................................................................................................................................111 22 Straße Am Sportplatz......................................................................................................................................111 23 Schirnbachstraße ..............................................................................................................................................111 24 Lerchenstraße ....................................................................................................................................................112 25 Gartenstraße und Containerstellplatz........................................................................................................112 Kostenschätzung private Maßnahmen ................................................................................................................112 konstruktiv-gestalterische Sanierung ..............................................................................................................112 Hinweise zum weiteren Vorgehen und Planungsbedarf ...................................................................................113 Hinweise zum weiteren Vorgehen .........................................................................................................................113 Planungsbedarf............................................................................................................................................................113 4 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Kartenverzeichnis Plan „Historische Nutzungen“ ..................................................................................................................................... 19 Plan „Bestand“ .................................................................................................................................................................. 25 Plan „Nutzung der Gebäude“....................................................................................................................................... 37 Plan „baulicher Zustand der Gebäude"..................................................................................................................... 40 Plan „Verkehr“................................................................................................................................................................... 43 Plan „Hoftypologie - Stellung der Gebäude“.......................................................................................................... 50 Plan „Gebäudetypologie – Höhenentwicklung“..................................................................................................... 55 Plan „Raumbildung“........................................................................................................................................................ 57 Plan „überlieferte ortstypische Gestaltung“ ........................................................................................................... 66 Plan „Grünflächen“ ......................................................................................................................................................... 74 Plan „Beläge“..................................................................................................................................................................... 77 Plan „ Freiraumtypen“ .................................................................................................................................................... 78 Plan „Ortsbild“ .................................................................................................................................................................. 79 Plan „Potentiale“.............................................................................................................................................................. 82 Plan „Mängel“ ................................................................................................................................................................... 84 Plan „Konzept Nutzung und Funktion“ .................................................................................................................... 90 Plan „Bauliches Konzept“ .............................................................................................................................................. 92 Plan „Freiraumentwicklungskonzept“ ....................................................................................................................... 95 Plan „integriertes Strukturkonzept“ .......................................................................................................................... 96 Plan „Vorgezogene Maßnahmen“............................................................................................................................... 98 Plan „öffentliche Maßnahmen“ ................................................................................................................................104 Anhang Protokolle der Sitzungen Arbeitskreis 1 Ortsbild Protokolle der Sitzungen Arbeitskreis 2 Geschichte / Kultur / Tradition Protokolle der Sitzungen Arbeitskreis3 Dorfleben Protokolle der Sitzungen Arbeitskreis 4 Verkehr Protokolle der Sitzungen Arbeitskreis 5 Landschaft / Natur 5 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung TEIL I: PLANUNGSRELEVANTE PLANUNGSRELEVANTE VORGABEN VORGABEN Vorhandene Planungen Planungen mit Rechtswirkung Regionalplanung – Reg i onalplan Region Würzb urg (2 ) Gemäß § 4 des Raumordnungsgesetzes sind von öffentlichen Stellen bei ihren raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen die Ziele der Raumordnung zu beachten und ihre Grundsätze und sonstigen Erfordernisse in der Abwägung zu berücksichtigen. Der Markt Rüdenhausen liegt aus Sicht der Regionalplanung im Ländlichen Teilraum, dessen Entwicklung in besonderem Maße gestärkt werden soll. Im ländlichen Raum soll die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit insbesondere durch die Schaffung vielseitiger und qualifizierter Arbeitsplätze im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich verbessert werden. In den Sonderkulturgebieten im Steigerwaldvorland kommt bei allen Planungen und Maßnahmen den Interessen der Landwirtschaft besondere Bedeutung zu. Dem Ausbau und der Sicherung von Einrichtungen für die Tages- und Wochenenderholung und den Fremdenverkehr kommt besondere Bedeutung zu. Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur sind bevorzugt entlang der Verkehrs- und Siedlungsachsen anzustreben. Dies gilt ganz besonders für die ländlichen Teilräume deren Entwicklung in besonderem Maße gestärkt werden soll. Dem ÖPNV ist dabei im Hinblick auf die Erreichbarkeit der Zentralen Orte und des Verdichtungsraumes besonderes Gewicht beizumessen. Es ist anzustreben, einer Zersiedlung der Landschaft rechtzeitig vorzubeugen. Auf eine Intensivierung der interkommunalen Kooperation innerhalb der Region ist hinzuwirken. Folgende, für den Ort Rüdenhausen fachlich relevante Ziele zu Natur und Landschaft werden im Regionalplan formuliert: 6 - Erhaltung und Wiederbelebung des überkommenen Natur- und Kulturerbes der Region - Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des typischen Landschaftscharakters - Sicherung und Verbesserung des Erholungswertes der Region durch die Erhaltung ihrer landschaftlichen und kulturellen Attraktivität (…) - Erhaltung und Verbesserung der Attraktivität der zahlreichen, typischen bauhistorisch oft wertvollen Ortsbilder und anderer Sehenswürdigkeiten für den Erholungsverkehr - Erhaltung und Sicherung von Siedlungseinheiten mit historisch gewachsenen und landschaftsprägenden Siedlungsbildern - Erhaltung vorhandener Grün- und Freiflächen einschließlich wertvoller Baumbestände im innerörtlichen und ortsnahen Bereich und Entwicklung neuer Grünflächen - Klare Trennung zwischen bebauten und unbebauten Flächen - Naturnahe Erhaltung der oberirdischen Gewässer bzw. Sanierung bereits geschädigter Gewässerabschnitte und ihrer Uferbereiche - Erhaltung der Überschwemmungsgebiete in den Tälern auch innerhalb der Siedlungseinheiten bzw. nach Möglichkeit Umwandlung in Freiflächen 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Folgende für den Ort Rüdenhausen relevante fachliche Ziele zum Siedlungswesen, zur gewerblichen Wirtschaft und zum Sozial- und Gesundheitswesen werden im Regionalplan formuliert: - organische Siedlungsentwicklung; - Dorferneuerungen in ländlich strukturierten Gemeinden mit städtebaulichen Mängeln; - Erhalt von historisch gewachsenen und landschaftsprägenden in ihrer Substanz und in ihrem Maßstab und ihrer baulichen Struktur; - Verhinderung einer Verödung der Ortskerne als Folge der Entwicklung von Neubaugebieten an den Ortsrändern; - Erhalt und Sanierung der historisch wertvollen Ortskerne der Region als Ganzes; - Sicherung und Weiterentwicklung der Wettbewerbsfähigkeit der Fremdenverkehrswirtschaft vor allem durch eine qualifizierte Verbesserung und nachfragegerechte Ergänzung der gewerblichen und kommunalen Einrichtungen; - Einrichtung von Jugendräumen und Jugendheimen. Arten- und Bioto pschut zprog ramm Bayern (ABSP) Das Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, Landkreis Kitzingen, nennt u.a. folgende Ziele und Maßnahmen, die das Planungsgebiet zumindest in Randbereichen betreffen: - Erhalt der Fledermausquartiere in den Siedlungsbereichen (u.a. als Winterquartier genutzte Keller im Schloss Rüdenhausen) - Wiederherstellung der stark beeinträchtigten Bäche und ihrer Auen als Lebensraum für typische Fließgewässerorganismen und als lokale oder regionale (Feucht-) Biotopverbundachsen durch Verbesserung der Abwasserreinigung, ökologischen Ausbau der begradigten und eingetieften Bachabschnitte, Einrichtung von abschnittsweise bepflanzten Uferrandstreifen (…) - Erhöhung der Strukturvielfalt (…), u.a. Anlage von Alleen und Baumgruppen an Straßen und Wegen, Streuobstwiesen in Siedlungsnähe (…); ein Ziel sollte der traditionelle Obstbaumgürtel um die Dörfer sein Naturs chutz Schutzgebiete und –objekte, Biotope Im Geltungsbereich der Dorferneuerung Rüdenhausen sind Schutzgegenstände oder Schutzgebiete des Naturschutzes nicht ausgewiesen; ca. 650 m westlich des Ortsbereiches befindet sich jedoch das Europäische Vogelschutzgebiet „Südliches Steigerwaldvorland“ (Nr. 6227-471) mit einer Teilfläche, das sich durch „naturnahe und artenreiche Eichen-Buchenwälder umgeben von Äckern und Streuobstäckern, ergänzt durch ein Mosaik aus naturnahen Waldsäumen, Gehölzen, Hecken und Einzelbäumen“ auszeichnet. Nähere Angaben zu besonderen Artenvorkommen in diesem Schutzgebiet werden nachfolgend in Teil II Naturhaushalt gemacht. Der Schlosspark im Süden sowie die Schirnquelle im Südosten von Rüdenhausen sind geschützte Naturdenkmale gemäß Art. 9 BayNatSchG. Darüber hinaus sind Gehölzbestände im Schlosspark und am Schlossfriedhof von Rüdenhausen als Biotope Nr. 6228-0095 und 6228-0096 sowie naturnahe Gewässerabschnitte von Schirnbach und Schoßbach mit begleitenden Gehölzsäumen als Biotope Nr. 6228-0091, -0094, -0097 in der Bayerischen Biotopkartierung erfasst. 7 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung SPA-Gebiet „Südliches Steigerwaldvorland“ Kartierte Biotope Schutzgebiete und kartierte Biotope um Rüdenhausen Auszug aus FIS-Natur Online (FIN-Web) (BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND GESUNDHEIT) Denkmalschutz Gemäß Artikel 1 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler sind Denkmäler von Menschen geschaffene Sachen oder Teile davon aus vergangener Zeit, deren Erhaltung wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit liegt. Gemäß Artikel 4 haben die Eigentümer und die sonst dinglich Verfügungsberechtigten von Baudenkmälern ihre Baudenkmäler instand zu setzen, sachgemäß zu behandeln und vor Gefährdung zu schützen, soweit ihnen das zuzumuten ist. Hierbei werden sie fachlich und finanziell insbesondere durch das Landratsamt (Untere Denkmalschutzbehörde) und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (Denkmalfachbehörde) unterstützt. Bayerische Denkmalliste Die bekannten Baudenkmäler werden vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in ein öffentlich zugängliches Verzeichnis, die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Folgende Baudenkmäler sind derzeit verzeichnet: 8 - Bachgasse 7, Kleinhaus mit geohrten Fensterrahmungen, 18. Jh.; - Hindenburgstr. 8, Giebelhaus, eingeschossig, mit Fachwerkgiebel, 18./19. Jh.; - Hindenburgstr. 10, Giebelhaus, eingeschossig, mit Mansarde, 1. Hälfte 19. Jh.; - Jahnstraße 2, Satteldachhaus mit geohrten Fenster- und Türrahmungen bez. 1780, Hofportal; - Jahnstraße 6, Giebelhaus mit reichem Zierfachwerk, bez. 1572; 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung - Jahnstraße 15, Giebelhaus mit Mansarde, Sandsteinquader, um 1800; - Kirchplatz, evang.-luth. Pfarrkirche, Saalbau, 1780; mit Ausstattung; - Kirchplatz 8, Kleinhaus mit geohrten Fensterrahmungen, im Giebel Fachwerk, bez. 1774; - Marktstraße, Friedhof, an der Mauer bez. 1600, Grabplatten des 17./18. Jh.; - Marktstraße 1, Fürstlich Castellsches Schloss, von der alten Wasserschlossanlage des 16./17. Jh. die südliche Hälfte erhalten; - Marktstraße 2, Eingeschossiger Halbwalmdachbau, frühes 19. Jh.; Barockportal; - Marktstraße 4, Walmdachhaus, bez. 1775; - Marktstraße 5, Giebelhaus mit verputztem Fachwerkobergeschoß, 17./18. Jh.; Hofmauer und Portal, bez. 1750; - Marktstraße 8, Eingeschossiges Wohnhaus mit geohrten Fenster und Türrahmungen, bez. 1770; - Marktstraße 13, Rathaus, Traufseitbau mit Fachwerkobergeschoß und Mansarddach, bez. 1770; - Marktstraße 15, Steinkreuz, eingemauert; - Paul-Gerhardt-Platz 2, Gasthaus, Zweiflügelbau, Obergeschoß teilweise Fachwerk, 1. Hälfte 19. Jh.; - Paul-Gerhardt-Platz 4, Mansarddachhaus mit verputztem Fachwerkobergeschoß, 18. Jh.; - Paul-Gerhardt-Platz 5, Paul-Gerhardt-Haus, Sandsteinquaderbau mit Halbwalmdach, teils mit geohrten Fensterund Türrahmungen, bez. 1783, weitere Bezeichnung 1565; - Paul-Gerhardt-Platz 6, Hoftorpfosten, bez. 1757; - Raiffeisenstr. 7, Hoftorpfosten mit Kugelaufsätzen, 1. Hälfte 19. Jh.; - Schlossstrasse 8, Halbwalmdachhaus mit geohrten Fenster- und Türrahmungen, 18./19. Jh.; - Schlossstrasse 10, Eingeschossiger Mansarddachbau mit Zwerchhaus, geohrte Rahmungen, bez. 1778. Folgende Bodendenkmäler sind derzeit verzeichnet: - Archäologische Befunde und Funde sowie untertägige Teile des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Altortes von Rüdenhausen. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – hängt nicht von der Eintragung in die Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. 9 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen Für den Ort Rüdenhausen wurde im November 2008 ein Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen erstellt. Die ermittelten denkmalpflegerischen Interessen lassen sich wie in der folgenden Liste und der Planzeichnung zusammenfassen: „Rüdenhausen prägt zunächst seine topographische Lage in einer Quellmulde, die durch das gegen Osten ansteigende Gelände nicht unerhebliche innerörtliche Höhenunterschiede mit sich bringt. ... Markante und damit prägende Zentren des Ortes sind die am Tiefstpunkt des Bachlaufes gelegene Schlossanlage sowie die auf dem höher gelegenem Plateau des Kirchhofes gelegene Pfarrkirche als weithin sichtbares Landzeichen. Den Altort prägt ferner die erhaltene Ortsstruktur mit seiner vollkommen unveränderten historischen Wegführung: Straßen, Gassen und Plätze erhielten sicher schon im späten Mittelalter ihr heutiges, stets kurviertes Gesicht, an dem sich fast nichts verändert hat. ... Markante Qualität birgt der Ort noch heute teilweise durch die Ablesbarkeit der historischen Ortsrandlage: ... Von Südwesten hat sich die Ortsrandlage in Form des Schlossgartens ebenfalls unverändert erhalten. ... Neben den Straßenräumen trägt insbesondere die historisch bedeutsame Bausubstanz zur Erlebbarkeit des alten Ortsbildes bei. Sie verleiht Rüdenhausen heute noch über weite Strecken ein Gepräge, wie er dem landwirtschaftlich-handwerklich orientierten Ort im 19. Jahrhundert zueigen war. ... Zu den denkmalpflegerisch bedeutsamsten Bauten zählt das ehemalige Herrschaftsgericht Jahnstraße 6, ein Renaissance-Sichtfachwerkbau aus dem Jahr 1592 mit reichen Zierformen (Feuerstühle, Rautenfachwerk) sowie geschnitztem Eckständer. Nur wenig später dürfte das Giebelhaus Marktstraße 5 entstanden sein, dass seiner behutsamen Instandsetzung und Wiedernutzung harrt: Obgleich sich das Anwesen nach einer (mehrfach mit 1750 datierten) Umgestaltung heute barock gibt, datiert der ehemalige Sichtfachwerkbau aufgrund seiner Feuerstühle und seines giebelseitigen Rautenfachwerk deutlich früher zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Sicherung dieses Baubestandes zählt zu den größten denkmalpflegerischen Interessen am Ort. Ebenfalls auf ein Sanierungsprojekt wartet das spätbarockzeitliche Halbwalmdachhaus Schlossstrasse 8, das neben seinen geohrten Fenstergewänden noch mit Lamellenschlagläden sowie einer handgezogenen Biberschwanzdeckung aufwarten kann. ... Vorgeschlagen für einen Nachtrag in die Denkmalliste werden vier integral erhaltene Gebäude. Zu prüfen wäre die Aufnahme für das giebelständige Anwesen Hindenburgstraße 18, ein verputzter Fachwerkbau mit Mansarddach, der wohl noch dem 18. Jahrhundert zuzuschlagen ist; das Gebäude besitzt zudem eine Portalanlage mit Sandsteinpfosten sowie einen Bruchsteinmauerzug mit halbrunder Sandsteinabdeckung. Über Denkmalqualitäten verfügt ferner der zweigeschossige Massivbau Lerchenstraße 2 mit Krüppelwalmdach und rustizierter Kantenverquaderung; aufgrund der geohrten und faszierten Sandsteinfenstergewände datiert dieser ebenfalls in das 18. Jahrhundert. Ein gut erhaltenes Beispiel der örtlichen Kleinhäuser des 19. Jahrhunderts repräsentiert das Giebelhaus Raiffeisenstraße 7, das neben einer aufgemalten Quaderung und Fenstergewänden bauzeitliche Galgenfenster sowie Schlagläden besitzt. Ebenfalls den Typus Kleinhaus stellt der vierte Denkmalvorschlag Raiffeisenstraße 8 dar; das Bruchsteinhaus besitzt teilweise noch geohrte Fenstergewände und datiert in das 18. Jahrhundert. Am Anwesen Marktstraße 15 ist ebenfalls aufgrund der erhaltenen geohrten Fenstergewände sowie des historischen Fensterbestandes an eine Denkmalaufnahme zu denken. ... Eine besondere Beachtung am Ort gilt vielen erhaltenen historischen Mauerzügen und Grundstückseinfassungen in Form von meist kurviert verlaufenden Bruchsteinzügen und mit einer halbrunden Mauerwerksabdeckung; diese Bauform des 18. und 19. Jahrhunderts ist ortsbildprägend und zwingend zu erhalten. ... Bedeutsam sind auch einzelne rudimentär überkommenen Portalanlagen, teils mit Namen, Initialen und Jahreszahlen, die auf die Hofanlagen des 18. und 19. Jahrhunderts Hinweis geben, zumeist mit Kugel- oder Pinienzapfenbesatz ... . 10 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung An zahlreichen Hofstellen hat sich noch die ortsbildprägende Hofpflasterung durch kleinteiliges Muschelkalkpflaster erhalten: ... . Besonderes Interesse erwecken letztlich die heute noch existenten, leider teils vernachlässigten Bauerngärten, die einst den Hofanlagen zugehörten, ... . Zusammenfassend lässt sich die historische Ortsstruktur und das Ortsbild von Rüdenhausen als sehr gut erhalten bezeichnen. Die repräsentative Schloss- und Gutshofarchitektur erscheinen in die Dorfarchitektur maßstäblich eingebunden. Sie verleiht Rüdenhausen sein besonderes Gepräge, aber dennoch blieb der Ort, wie die vorgenannten Beispiele verdeutlichen, im architektonischen Ausdruck bescheiden. Ein respektvoller Umgang und eine einfühlsame Planung mögen den Fortbestand der aufgezeigten Qualitäten sicherstellen.“ Karte denkmalpflegerische Interessen aus dem denkmalpflegerischen Erhebungsbogen, ohne Maßstab Die Kartierung verzeichnet die Denkmalensembles (rosa), die als Einzeldenkmal eingestuften Bauten (pink), Bodendenkmäler (rot), historische Gartenanlagen (grün), Historische Wasserflächen (blau), die das Ortsbild prägenden Bauten (gelb), die bedeutenden Straßen- oder Platzräume (lachsfarben gepunktet), die bedeutsamen Grün- oder Freiflächen (grün schraffiert) sowie historischen Ortsboden (grau). Quelle: Dr. Matthias Wieser; Rüdenhausen, Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen; 2008 11 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Ortsumgehung Rüdenhausen Durch den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses für die Ortsumgehung von Rüdenhausen am 20. 05. 2009 hat die Regierung von Unterfranken Baurecht für die seit langer Zeit angestrebte Entlastung der Ortsdurchfahrt der B 286 und der St 2420 von Rüdenhausen geschaffen. Im Planfeststellungsverfahren wurden verschiedene Varianten einer West- und Ostumfahrung u.a. hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen geprüft und schließlich die Ostvariante ausgewählt, die sowohl aus Umweltsicht wie auch aus straßenverkehrstechnischer Sicht als günstigste abschnitt. Lageplan zur planfestgestellten Ortsumgehung (Quelle: STAATLICHES BAUAMT WÜRZBURG, 2009) Die geplante Ortsumgehung verläuft östlich und südlich von Rüdenhausen mit einer Länge von insgesamt ca. 2,9 km mit Anschlüssen an die B 286 alt (Ortsdurchfahrt Rüdenhausen), die Kreisstraße KT 15 und die Staatsstraße 2421. Ziel ist es, die insbesondere vom Schwerverkehr stark belastete, enge Ortsdurchfahrt von Rüdenhausen nachhaltig zu entlasten, ohne die Ortsrandlagen wiederum unzumutbar zu belasten. 12 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Folgende Veränderungen ergeben sich dadurch für den Ortsbereich von Rüdenhausen und damit auch die Dorferneuerung: - Herabstufung der Ortsdurchfahrt von einer Bundesstraße zu einer Kreisstraße Rückbau der bisherigen St 2420 vom Ortsrand bis zur Anbindung an die St 2420 neu südwestlich von Rüdenhausen als landwirtschaftlicher Flurweg, Geh- und Radweg Erhebliche Reduzierung der Verkehrszahlen im Ortsbereich, insbesondere des Schwerlastverkehrs, dadurch erhebliche Verringerung von Lärm- und Schadstoffimmissionen Erhöhung der Lärm- und Schadstoffbelastung in der bisher wenig belasteten Ortsrandlage östlich von Rüdenhausen. Neuordnung der Flurzuteilung und Wegeverbindungen östlich und südlich von Rüdenhausen. Flächennutzungsplan und Landschaftsp lan Die aktuelle 2. Änderung des Flächennutzungsplans wurde im Jahr 2006 wirksam, bei der in drei Teilgeltungsbereichen gemischte und gewerbliche Entwicklungsflächen am südlichen und östlichen Ortsrand neu ausgewiesen wurden. Für den Altort gelten immer noch die unveränderten Planungsziele aus den 70ern. Es gibt keine Neuzeichnung der aktuellen Planfassung für das gesamte Gemeindegebiet. Die Planung berücksichtigt für die bestehende Ortslage Rüdenhausen die damalige Gemengelage von Wohnen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Nutzungen und stellt im gesamten Altort ein Dorfgebiet dar. Teile der bestehenden Neubausiedlungen am westlichen Ortsrand sind ebenfalls als Dorfgebiet eingetragen. Die weiteren bestehenden und geplanten Neubausiedlungen am östlichen und westlichen Ortsrand sind dagegen wie genutzt als Allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Am nördlichen und südlichen Ortsrand liegen Gewerbegebiete. Im Flächennutzungsplan sind als besondere Grünflächen im Ortsbereich von Rüdenhausen die Parkanlagen des Schlossparks und des Schlossfriedhofs, Kleingärten entlang des Schirnbaches im Südosten und Nordwesten von Rüdenhausen, der Friedhof sowie der Sportplatz am östlichen Ortsrand dargestellt. Die Wiesenflächen am Maulensee sind als Grünflächen für Freizeit und Erholung ausgewiesen. Es wird eine südöstliche Ortsumgehung angestrebt. Ausschnitt aus der aktuellen Planzeichnung des Flächennutzungsplans für den Altort (70er Jahre) ohne Maßstab 13 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Die Planung für den Altort ist bereits seit 30 Jahren wirksam und sollte mittelfristig aktualisiert und fortgeschrieben werden. Dies betrifft vor allem eine Überprüfung der Dorfgebiete. Allerdings sollte auch die Notwendigkeit für die Entwicklungsflächen beleuchtet werden. Zukunftsfähige Darstellungen für den Altort Rüdenhausen können aus den Empfehlungen im Kapitel Teilkonzept Nutzung und Funktion entwickelt werden. Bebauungspläne Die rechtskräftigen Bebauungspläne liegen außerhalb des Altorts. Am östlichen und westlichen historischen Ortsrand finden sich Wohngebiete und am südlichen und nördlichen Gewerbegebiete. Informelle Planungen Regionales Entwi ck lungskonzept (REK) des Landkreises Kitz ingen Um als Förderregion im Rahmen von LEADER ausgewählt zu werden, mussten sich die Regionen mit einem eigens erarbeiteten Regionalen Entwicklungskonzept (REK) einem bayernweiten Wettbewerb stellen. Das REK enthält u. a. eine Analyse der Stärken, Schwächen und Potenziale der Region und daraus abgeleitete Ziele für die zukünftige Entwicklung des Kitzinger Landes. Zudem sind im REK erste Projekte beschrieben, mit welchen die gesteckten Ziele erreicht werden sollen. Folgende konkrete Maßnahmen sind für den Ort Rüdenhausen vorgesehen: - ein kombiniertes Verfahren der Flurneuordnung mit Dorferneuerung zum Erhalt der ortstypischen Baustrukturen und Verhinderung von (weiteren) Leerständen; Teil der Dorfschätze-Schatzsuche; einer von mehreren Standorten der Bayerisch / Fränkischen Gartenroute. Integrierte Ländl iche E ntwicklung (ILE) „ Dorfs chätze“ In dem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) „Dorfschätze“ haben sich die Kommunen Abtswind, Castell, Großlangheim, Kleinlangheim, Prichsenstadt, Rüdenhausen, Schwarzach, Wiesenbronn und Wiesentheid zusammengeschlossen, um die touristische Entwicklung gemeindeübergreifend voranzubringen und die Konkurrenzsituation gegenüber den nahe gelegenen, touristisch gut aufgestellten Regionen und Kommunen wie z.B. Volkacher Mainschleife, Naturpark Steigerwald, Iphofen / Rödelsee, Kitzingen und Würzburg zu verbessern. Für den Markt Rüdenhausen werden in diesem Zusammenhang u.a. folgende Maßnahmen vorgeschlagen: - - 14 Gestaltung der Dorfplätze mit einheitlichem Gestaltungsprogramm der „Dorfschätze“ unter Berücksichtigung der typischen Merkmalen der Einzelkommunen, Revitalisierung historischer Bausubstanz durch Nutzung leerstehender Gebäude z.B. als Gemeinschaftsgebäude der Dorfschätze, „Tag der offenen Tür“ alter (ehemaliger) Begegnungs- und Treffpunkte mit Aktionen (z.B. Vorträge, Installationen mit Licht etc.), Integration des Schlosses und der Parkanlagen in das touristische Angebot – z.B. durch einen „Tag der offenen Schlossgärten“ usw., Aufwertung der vorhandenen Radwege durch ein einheitliches Gestaltungskonzept und Erlebnisstationen, Entwicklung eines eigenen „Dorfschätzeweges“ für Radfahrer mit Themen wie „Gartenland“, „Schlösser“ etc., Erstellung eines Konzepts zur Landschaftsgestaltung (Betonung markanter Landschaftspunkte, Gestaltung einer sanften Kulturlandschaftsentwicklung, evtl. Kunst in der Flur), Aufstellung eines Gewässerentwicklungsplans gemeinsam mit den anderen DorfschätzeKommunen mit dem Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Gewässerstrukturen; Prüfung der Möglichkeiten der Regenrückhaltung durch technischen Hochwasserschutz im Rahmen eines Hochwasservorsorgekonzeptes. 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Darüber hinaus wird für Rüdenhausen der generelle Bedarf an einer Dorferneuerung mit den Schwerpunkten Innenentwicklung, Straßenraumgestaltung, Verkehrsberuhigung, Nachnutzung Leerstand und bauliche Sanierung festgestellt. Beabsichtigte Vorhaben Es sind in Rüdenhausen derzeit über die Dorferneuerung und die Umgehungsstraße hinaus keine weiteren Vorhaben beabsichtigt. Bürgermitwirkung Grundseminar Dorferneuerung Herr Bürgermeister Ackermann und 17 Bürger aus Rüdenhausen haben am 23./24.01.2009 in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim an einem Grundseminar zur Dorferneuerung teilgenommen. Als Ergebnis des Zielfindungsprozesses, der einen Teil des Seminars ausmachte, wurden folgende Themen für die Dorferneuerung festgehalten: - Ortsbild; Geschichte / Kultur / Tradition; Dorfleben; Landschaft + Natur; Verkehr; Grundversorgung; Gewerbe / Energie; Fremdenverkehr + Tourismus. Die Reihenfolge entspricht der Gewichtung von hoch nach niedrig. in der Schule der Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim Arbeitskreise 5 Arbeitskreise haben kontinuierlich mit sehr gutem Ergebnis gearbeitet. Die Ergebnisse sind in den Protokollen im Anhang dokumentiert. Sie haben sich im Rahmen der Betreuung durch die Vorbereitungsplanung an folgenden Terminen getroffen: AK 1 – Ortsbild am 2.4., 14.4., 22.4., 28.4., 23.7., 8.9., 9.9., 23.09., 15.10. und 28.10. 2009, 15 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung AK 2 – Landschaft / Natur am 20.4., 11.5., 2.6., 1.7., 16.7., 23.7., 9.9.2009 und 20.01.2010, AK 3 – Dorfleben am 22.4., 27.5., 17.6., 8.7., 12.8., 14.10. und 3.11. 2009, AK 4 – Verkehr am 7.4., 7.5., 4.6., 30.6., 21.7. und 8.9. 2009, AK 5 – Geschichte-Kultur-Tradition am 16.4., 6.5., 17.7., 22.7., 9.9. und 30.9.2009. Mehrere Dorfspaziergänge zum Arbeiten vor Ort wurden mit den Arbeitskreisen durchgeführt. Eine Tischhälfte des gemeinsamen AK Ortsbild und Verkehr beim Bau des Modells zum Kirchplatzes / Paul-Gerhardt-Platzes Darüber hinaus haben sich die Arbeitskreise noch mehrfach ohne externe Betreuung zusammen gesetzt. Hierbei wurden z.B. die parkenden Autos gezählt und erste Ideen für den Kirchplatz vor Ort gesammelt. Eine gemeinsame Exkursion der Arbeitskreise zu Beispielorten für die Dorferneuerung fand am 27.6.2009 statt. Am 02.02.2010 haben sich alle Arbeitskreise zu einer Abschlussbesprechung der Vorbereitungsplanung getroffen. TEIL II: BESTANDSANALYSE BESTANDSANALYSE Historische Kultur Kulturlandschaft Die Landschaft um die Ortslage war seit jeher von Landwirtschaft geprägt, von hoher Bedeutung waren auch die Waldbereiche als Jagdgebiete der Grafen. Besonders kennzeichnend war ein ausgedehnter Streuobstgürtel um die Ortschaft. Es finden sich zahlreiche historische Belege über Obstanlagen am Schleifweg Richtung Wiesenbronn, an der Gründleinsmühle, an der Leyermühle, an der Ziegelei, an der Fallmeisterei sowie an der Straße Richtung Feuerbach, an der Meierei im Norden der Ortschaft, entlang des Weges zum Weinberg südlich von Rüdenhausen, an der Straße nach Castell am Weg zur Dinkelmühle („Dinkel-Buck“) sowie am Schlosspark, sogar eine lokale Apfelsorte, der „Rüdenhäuser Prinzenapfel“, ist nachgewiesen. Historischer Pflanzplan von Obstbaumpflanzungen entlang der Straße nach Castell (1883) 16 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Historischer Pflanzplan von Obstbaumpflanzungen an der Straße nach Wiesenbronn (1876 und früher) Die einzige – historisch belegte – Weinlage in der Rüdenhäuser Gemarkung befindet sich am Trautberg südlich außerhalb der Ortslage. Im Gemeindegebiet sind mehrere Mühlen historisch belegt und heute z. T. noch vorhanden: die älteste Mühle war die Herrenmühle, die „Obere Mühle“ am Schirnbach, die sich an der Straße nach Greuth befand – diese ist heute jedoch nicht mehr vorhanden. Unterhalb der Ortschaft befindet sich heute noch die Leyermühle, die „Untere Mühle“ am Schirnbach, die bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts in Betrieb war. Weiter bachabwärts liegen die Lohmühle und die Neumühle aus dem 18. Jahrhundert, deren Mühlgraben im Zuge des Autobahnbaus zugeschüttet wurde. Weitere, historisch bedeutsame Mühlen (Dinkelmühle, Eselsmühle, Pulvermühle) befinden sich am Gründleinsbach südlich außerhalb der Ortschaft. 17 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Urkataster von Rüdenhausen aus dem 19. Jahrhundert Luftaufnahme von Rüdenhausen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts (Quelle: G. ZU CASTELL-RÜDENHAUSEN, 1996) Die Schirnbachaue war außerhalb der Ortslage von gewässerbegleitenden Gehölzen, Wiesen und – in Ortsnähe – Gärten und Obstwiesen geprägt. Von besonderer historischer Bedeutung sind die zum Schloss Rüdenhausen gehörenden Parkanlagen sowie der Parkfriedhof. Der Grüngürtel um die Ortslage mit Gärten, Obstwiesen, gewässerbegleitenden Gehölzen sowie Parkanlagen ist heute z.T. noch im Nordwesten, Nordosten und Süden von Rüdenhausen vorhanden und für die Einbindung der Ortschaft in die Landschaft von besonderer Bedeutung. 18 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Historische Nutzungen“ 19 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Ortsgeschichte und –entwicklung In einer Schwarzacher Klosterchronik (“Chronicon minus”), wird Rüdenhausen bereits für das Jahr 892 belegt, als Bischof Dracholf von Würzburg Rüdenhausen und andere Orte dem Kloster Schwarzach schenkte. Urkundlich erwähnt wurde Rüdenhausen erstmalig Mitte des 12. Jahrhunderts. Der Ort am Fuß des Steigerwaldes ist eng mit der Geschichte der Grafen zu Castell verbunden. Die Bebauung konzentrierte sich um das Wasserschloss, einen Burgsitz bei der heutigen Kirche (ein Brunnen ist erhalten), sowie ein „Haus im See“ (heute ein Bauernhof). Diese drei Rittersitze waren im Mittelalter an adelige Vasallen der Grafen verliehen. Im Jahr 1530 fiel das Lehen an das Haus Castell zurück und 1577 hat Graf Georg II. seinen ständigen Wohnsitz in das alte Schloß Rüdenhausen gelegt. Seitdem ist der Ort ständiger Herrschaftssitz der Grafen und Herren zu Castell-Rüdenhausen. Das imposante Fachwerkhaus, Jahnstr. 6, erbaut 1592, diente erst als Centgericht und später als Herrschaftsgericht. Der erste Bau des Paul-Gerhardt-Hauses entstand 1565. Das heutige Gebäude ist vermutlich ein Erweiterungsbau von 1768. Bis 1957 war es das Rathaus (zeitweise auch Schulhaus). Dann wurde es als Gemeindehaus durch die Kirchengemeinde unter Pfr. Wilhelm Friedrich Schott übernommen. Am der linken Eckstein sind noch Spuren des früheren Prangers. Um 1600 wurde der Friedhof an heutiger Stelle neu angelegt. Das alte Wachhäuschen wurde 1672 erbaut. Noch bis ca. 1930 versah hier der Nachtwächter seinen Dienst. In den 50er und 60er Jahren war dort eine Milchsammelstelle, deshalb wird es auch das Milchhäusla genannt. Während des 30-jährigen Krieges nahe des Verödens -es gab zeitweise mehr Ziegen als Menschen-, erlebte der Ort erst im 18. Jh. unter Graf Johann-Friedrich einen deutlichen Aufschwung. Er verlieh der Ortschaft die Marktrechte. 20 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Urkataster von Rüdenhausen, 1830 Die Kirche wurde im September 1709 geweiht. Der barocke Glockenturm (Eigentum der Gemeinde) wurde erst am 23. August 1712 fertig gestellt und feierlich geweiht. Die Brauerei Wolf ist seit 1718 Gastwirtschaft und seit 1865 wird hier eigenes Bier gebraut. Der ehemalige Gasthof zum Ross besteht seit 1751. Das heutige Gebäude ist von 1780. Heute heißt die Gastwirtschaft "zum Bastel". 1806 verlor Rüdenhausen seinen Status als Herrschaftssitz und wurde dem Königreich Bayern zugeordnet, blieb jedoch bis 1848 Sitz des Herrschaftsgerichts. Der Casteller Hof wurde um 1800 erbaut. Er diente als Gasthaus und ab 1839 auch als Poststall. Das heutige Rathaus, war früher das fürstliche Domänenamt. Der ansehnliche Fachwerkbau wurde 1817 als Handelshaus errichtet. Die Gebäude der Meierei , später Fürstl. Castell'scher Gutshof, wurden 1845 neu erbaut. In der Lerchenstr. 2 befand sich von 1870 bis Ende des 20 .Jahrhunderts die Apotheke. Seit 1695 gab es eine Apotheke in Rüdenhausen. Gegenüber, im heutigen Schloßpark (Ecke Castellerstr.), ist noch der Keller der alten Apotheke zu sehen. In der Jahnstraße ortsauswärts findet man den Kindergarten. Er wurde 1906 als Fürstlich Castell'sche Kleinkinderbewahranstalts-Stiftung erbaut. Der heutige Gasthof Lehner entstand 1908 als Schulgebäude mit Lehrerwohnung (bis ca. 1970). Ebenfalls in der Jahnstraße ortsauswärts befindet sich die katholischen Filialkirche "Maria Hilf, die 1954 nach Plänen des Würzburger Dombaumeisters Schädel gebaut wurde. Luftbild von Rüdenhausen, 2009 In den 1970er Jahren entstand der Rasthof LOMO und das Hotel Behringer nahe der Autobahnauffahrt. Damit begann die Entwicklung eines Gewerbegebiets. 21 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung In den 1960er Jahren begann am westlichen Ortsrand die erste Siedlungserweiterung über den historischen Grundriss hinaus. Am westlichen, südlichen und östlichen Ortsrand folgten weitere Neubaugebiete bis in die 1990er. Lage in der Region Region Der Markt Rüdenhausen befindet sich im Bundesland Bayern, innerhalb des Regierungsbezirkes Unterfranken – Region Würzburg – im östlichen Landkreis Kitzingen. Er liegt mit ca. 35 km Entfernung zum Oberzentrum Würzburg, außerhalb dessen Stadt-Umland-Bereichs. Das Unterzentrum Kitzingen ist in ca. 20 km Entfernung zu erreichen. Er besteht aus dem einzigen Ortsteil Rüdenhausen, der die zentralen Versorgungs- und Gemeinbedarfsfunktionen übernimmt. Main Naturpark Steiger Steigerwald BAB 3 Rüdenhausen BAB 5 ohne Maßstab Die Gemeinde liegt am westlichen Rand des Naturparks Steigerwald. Das Naherholungs- und Freizeitgebiet Main ist nur ca. 7 km entfernt. Die Verkehrsanbindung an das überregionale Straßennetz ist sehr gut. Die BAB 3 ist mit direktem Anschluss in 1 km Entfernung erreichbar. Naturraum Rüdenhausen zählt zum Naturraum „Steigerwaldvorland“ (Nr. 137), der sich zwischen dem Maintal und dem Steigerwald als „flachwellige Lettenkeuperebene, die teilweise mit Sand oder 22 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Löss überdeckt ist“ erstreckt1. Von besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft sind die für das südliche Steigerwaldvorland kennzeichnende Streuobstgürtel um die Ortschaften, die übrige Flurlage wird überwiegend intensiv ackerbaulich bewirtschaftet. Wälder stocken vor allem auf den ärmeren und sandigen Böden. Naturhaushalt Topographie Der Ortsbereich von Rüdenhausen im Vorland des Steigerwaldes liegt auf einer Höhe von ca. 265 m ü. NN und fällt, dem Verlauf des Schirnbaches folgend, von Südosten in Richtung Nordwesten ab. Der Siedlungsbereich innerhalb der flachwelligen Ebene stellt sich topographisch als weitgehend eben dar. Als markante Kulisse wirkt die steil ansteigende Kante des Steigerwaldes ca. 3 km südöstlich von Rüdenhausen. Geologie und Boden Die anstehenden Schichten des Unteren und Mittleren Keupers – Myophorienschichten, Grenzdolomit, Obere Tonstein-Gelbkalkschichten – werden in der Talaue des Schirnbaches und des Schoßbaches von quartären Talfüllungen überlagert; um die Ortslage sind die Keuperschichten in weiten Teilen von eiszeitlichen Flugsandschichten mit wenigen Dezimetern Dicke überdeckt. Aus den Aueablagerungen haben sich lehmig-tonige Gleyböden entwickelt, wohingegen die anstehenden Keuperschichten Braunerden entstehen ließen, die im Bereich der Sandüberdeckungen als podsolige Braunerden ausgeprägt sind2. Die Böden geringer bis mittlerer Ertragsfähigkeit werden außerhalb der Ortslage zumeist intensiv ackerbaulich, im Bereich der feuchteren Bachauen auch als Grünland genutzt. Im gesamten Ortsbereich sind diese Böden durch die Siedlungsentwicklung stark anthropogen überformt. Wasser Die hydrogeologischen Verhältnisse im Planungsgebiet werden durch den Oberen Muschelkalk und den Unteren Keuper dominiert, die die Hauptgrundwasserleiter darstellen; die pleistozänen Deckschichten spielen als Grundwasserspeicher nur eine untergeordnete Rolle. Aufgrund des verhältnismäßig hohen Gips- und Dolomitgehalts des Grundwassers ist dieses als Trinkwasser nicht geeignet; Rüdenhausen bezieht sein Trinkwasser heute von der Fernwasserversorgung Franken. Im Ortsbereich befanden sich mehrere Brunnen, die heute z.T. jedoch nicht mehr vorhanden sind bzw. nicht mehr genutzt werden. Im südöstlichen Ortsbereich von Rüdenhausen befindet sich die Schirnquelle, weiter östlich außerhalb der Ortslage die Goldbachquelle, deren Wasser dem Schirnbach zufließt. Der Schirnbach durchfließt Rüdenhausen von Südost nach Nordwest; nördlich außerhalb der Ortschaft verläuft der Schoßbach, der nordwestlich von Rüdenhausen jenseits der A3 in den Schirnbach mündet. Der Verlauf beider Gewässer stellt sich außerhalb der Ortslage als relativ naturnah und von Gehölzsäumen begleitet dar; im Ortsbereich von Rüdenhausen wurde der Schirnbach jedoch durch Begradigungen, Sohl- und Uferbefestigungen erheblich verändert und im Bereich von Straßenquerungen auch auf kurzen Strecken verrohrt. In den südöstlichen und nordwestlichen Ortsrandbereichen verläuft der Schirnbach mit Gehölzsäumen zwischen Gärten und hat für das Ortsbild und die Erholung eine hohe Bedeutung. 1 Quelle: BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRAGEN (2002): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, Landkreis Kitzingen. München. 2 Quelle: BAYERISCHES GEOLOGISCHES LANDESAMT, Hrsg., 1965: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern, 1:25.000, Blatt Nr. 6228 Wiesentheid. München. 23 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Der Schoßbach im Norden von Rüdenhausen wird von naturnahen Gehölzbeständen gesäumt, die für das Landschafts- und Ortsbild von Bedeutung sind, im Bereich der Querung der B 286 ist dieser jedoch auf einer Länge von ca. 80 m verrohrt. Klima / Luf t Rüdenhausen ist durch relativ hohe durchschnittliche Jahrestemperaturen (8-9°C), eine lange Vegetationszeit (230-240 Tage / Jahr) und eine geringe jährliche Niederschlagssumme (600 mm) gekennzeichnet. Lokalklimatisch bedeutsam sind die Gehölzbestände im Schlosspark sowie das Feldgehölz südöstlich von Rüdenhausen, deren Frischluft über das Schirnbachtal der Ortslage zufließt. Lufthygienische Belastungen im Ortsbereich von Rüdenhausen stellen die Ortsdurchfahrten der B 286 und der St 2420 dar. Pflanzen, Tiere Besondere Artenvorkommen im Siedlungsbereich von Rüdenhausen sind im Bereich des Schlossparks und des Schlossfriedhofs mit Winterquartieren von Fledermäusen (Anhang IV FFHRichtlinie) nachgewiesen; die Gehölzbestände im Schlosspark sind auch in der Biotopkartierung Bayern erfasst (vgl. Teil I Naturschutz). Darüber hinaus sind Vorkommen gemeinschaftsrechtlich geschützter Vogelarten wie Turmfalke und Neuntöter in Gehölzbeständen an der Schirnbachquelle bekannt; außerhalb der Ortslage wurden die Vogelarten Mäusebussard, Grünspecht, Nachtigall und Baumfalke kartiert. Für die Vogelwelt sind darüber hinaus die gewässerbegleitenden Gehölzsäume an Schirnbach und Schoßbach wichtige Lebensräume und Vernetzungsstrukturen. Innerhalb des Ortsbereiches sind vor allem extensiv genutzte Gartenstrukturen mit älteren Gehölzbeständen, Holzstapeln und ungenutzten Saumstrukturen ebenso sowie Streuobstwiesen am Ortsrand wertvolle Lebensräume für siedlungsgebundene Tierarten, insbesondere Vögel und Reptilien (Zauneidechse), von Bedeutung. Das Vogelschutzgebiet „Südliches Steigerwaldvorland“ (Nr. 6227-471) westlich von Rüdenhausen (vgl. Teil I Naturschutz), ist Verbreitungsschwerpunkt des Ortolans sowie von Waldvögeln (v.a. Spechte), weist ein bedeutsames Neuntöter-Vorkommen auf und wurde darüber hinaus aufgrund seiner Bedeutung als wertvoller Lebensraum für zahlreiche weitere geschützte Vogelarten wie Rotmilan und weitere Greifvögel ausgewiesen. 24 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Bestand“ 25 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Landschaftsbild und äußeres Ortsbild Rüdenhausen liegt innerhalb einer flachwelligen Ebene am Rande des Steigerwaldes, die mit dem Friedrichsberg östlich sowie dem Casteller Schlossberg, dem Schellenberg und dem Schwanberg südlich bzw. südwestlich von Rüdenhausen begrenzt wird. Die Landschaft rings um die Ortslage ist durch intensive landwirtschaftliche Nutzungen geprägt, wird jedoch durch strukturreiche Gehölzbestände in den Ortsrandlagen und entlang der Gewässerläufe bereichert. Der nordwestliche Ortsrand, der in weiten Teilen der historischen Siedlungsstruktur entspricht, ist durch naturnahe, mit älteren Bäumen bestandene Gärten und Obstwiesen geprägt, darüber hinaus stellen die gewässerbegleitenden Gehölzbestände und Gärten in der südöstlichen und nordwestlichen Ortsrandlage landschaftsprägende Strukturen dar. Hingegen sind die Neubaugebiete am südwestlichen und südöstlichen Ortsrand trotz randlicher Gehölzpflanzungen noch unzureichend in die umgebende Landschaft eingebunden. Als landschaftsprägende Strukturen sind zu nennen: - Schlosspark und Schlossfriedhof mit altem Baumbestand im Süden von Rüdenhausen, - Kirchturm der evangelischen Pfarrkirche St. Peter und Paul, - gewässerbegleitende Gehölzbestände am Schirnbach im Südosten und Nordwesten der Ortschaft sowie entlang des Schoßbaches nördlich von Rüdenhausen, - Streuobstwiesen und Gärten am nordöstlichen Ortsrand, - Kulisse des Schwanbergs und Casteller Schlossbergs südlich von Rüdenhausen. Südlicher Ortsrand mit Schlosspark, im Hintergrund der Steigerwaldanstieg (Greuther Berg) Nordöstlicher Ortsrand mit Obstwiesen Als Vorbelastung wirken außerhalb der Ortslage vor allem der Verlauf der Bundesautobahn A3 nördlich von Rüdenhausen, darüber hinaus auch der B 286 nördlich und südlich sowie der St 2420 südwestlich der Ortschaft mit Lärmemissionen und Trennwirkungen. Bevölkerungsstruktur Bevölkerungsentwicklung Der aktuelle Bevölkerungsstand für das Jahr 2008 beträgt im Markt Rüdenhausen 1007 Einwohner, davon haben 864 ihre Hauptwohnung und 143 eine Nebenwohnung in Rüdenhausen. Zwischen den Jahren 1870 und 1939 gab es im Markt Rüdenhausen einen fortschreitenden dramatischen Bevölkerungsverlust. In den 50er Jahren war der Höchststand von 962 Einwohnern, durch einen starken Bevölkerungsgewinn um ca. 77 % erreicht. Dies ist vor allem auf die Flüchtlinge und Heimatvertriebe- 26 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung nen zurückzuführen. Diese Zahl konnte nicht dauerhaft gehalten werden. Rüdenhausen war für einen Teil wohl nur Durchgangsstation. Die erneute Wende nach oben kam dann in den 1970er Jahren, vermutlich unterstützt durch die damals entstandene Siedlungserweiterung mit Neubaugebieten. Bevölkerungsentwicklung seit 1850 Betrachtet man die letzten 10 Jahre genauer, so wird deutlich, dass die positive Entwicklung seit den 1970er Jahren nicht konsequent verlaufen ist. Nach einem Zwischentief 2005 hat sich die Bevölkerungszahl wieder stabilisiert. Der jüngste Höchststand aus 2004 konnte jedoch nicht mehr erreicht werden. detaillierte Bevölkerungsentwicklung seit 1998, Quelle: Statistik kommunal, Einwohnermeldeamt Die Ursachen für die Bevölkerungsverluste / Bevölkerungsgewinne lassen sich durch eine Betrachtung der Bevölkerungsbewegung und Bevölkerungsstrukturnäher bestimmen. 27 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bevölkerungsbewegung Das Bevölkerungswachstum von den 1980er Jahren bis 2004 beruht auf parallelen natürlichen Bevölkerungsgewinnen und Wanderungsgewinnen. Das heißt, in dieser Phase wurden in Rüdenhausen mehr Kinder geboren als Menschen gestorben sind. Gleichzeitig war die Attraktivität als Lebensort so hoch, dass mehr Menschen hin- als weggezogen sind. Bemerkenswert ist dabei, dass diese Phase bis 2004 angehalten hat. Zu dieser Zeit war die allgemeine demographische Entwicklung bereits längst anders herum verlaufen. Entwicklung der Bevölkerungsbewegung, Quelle: Statistik kommunal Der Einbruch 2005 wurde durch eine Umkehrung der Situation hervorgerufen. In diesem Jahr verließen mehr Menschen Rüdenhausen und wurden auch weniger geboren, als gestorben sind. Im Jahr 2006 konnte der Bevölkerungsstand durch einen hohen Zuzug wieder verbessert werden. Seitdem halten sich sowohl natürliche als auch wanderungsbedingte Bevölkerungsgewinne und –verluste die Waage. Altersstruktur Die Entwicklung der Altersstruktur im Markt Rüdenhausen in den letzten 40 Jahren entspricht im Grundsatz der allgemeinen demographischen Entwicklung. Deutlich wird dies vor allem an dem Rückgang in den Altersgruppen 0-18 und dem Zuwachs in den Altersgruppen ab 30. Die Bevölkerung wird weniger und älter. Interessant ist, dass die Entwicklung in Rüdenhausen seit den 1970er Jahren in den jüngeren Altergruppen nicht gleichmäßig verlaufen ist. Wir sehen in den 1980er Jahren eine sehr schwache Gruppe der Kinder (0-18) und dafür einen sehr starke Gruppe der Personen in der Familiengründungsphase (18-30). Der folgende Anstieg der Kindergruppe ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es seinerzeit gelungen ist, die jungen Familien in Rüdenhausen zu halten. Leider ist heute die Gruppe der Personen in der Familiengründungsphase wieder deutlich schwächer, so dass sich dieser Effekt vermutlich in naher Zukunft nicht wiederholen lässt. 28 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Entwicklung der Altersstruktur Die heutige Altersstruktur im Markt Rüdenhausen zeigt auch Unterschiede zu der Zusammensetzung der Altersgruppen innerhalb der Bayerischen Bevölkerung. Daran sind spezifische örtlichen Entwicklungen ablesbar. Während der Kinder- und Jugendanteil mit Familienbindung, d.h. die Altersgruppen 0-18 im Markt Rüdenhausen deutlich höher als im Landesdurchschnitt ist, liegt der Anteil der Jugendlichen in der Existenzgründung, Altersgruppen 18-30 deutlich darunter. Dies zeigt, dass die Gemeinde ihren im Vergleich zu Bayern besseren natürlichen Bevölkerungsgewinn durch eine bildungs- und berufsbedingte Abwanderung wieder verliert. In der Folge wird sich auch der natürlichen Bevölkerungsgewinn dadurch verschlechtern, da die Abwanderung vor oder während der Familiengründung erfolgt. Um diese Entwicklung zu mildern, müssen zusätzlich zum Arbeitsplatzangebot die familienfreundlichen Angebote in der Gemeinde erhalten und weiter ausgebaut werden. aktuelle Bevölkerungsstruktur im Vergleich mit Bayern Das so genannte Billeter-Maß ist eine Messgröße für die demographische Alterung der Bevölkerung. Es liegt für den Markt Rüdenhausen bei -0,54 und damit um einiges schlechter als der Mittelwert für ländliche Gemeinden in Bayern (-0,35). Speziell für den Altort liegt das Billeter- 29 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Maß, nochmals deutlich tiefer, bei -0,73. Diese Werte zeigen eine deutliche Tendenz zur Überalterung an. Hierdurch kommen weitere Aufgaben bei der Ausstattung mit Angeboten für diese Altersgruppen auf den Markt Rüdenhausen zu. Quelle: Vitalitätscheck, Arbeitskreis Dorf Soziale Verflechtungen und örtliche Bindungen Die sozialen Verflechtungen und örtlichen Bindungen der Rüdenhäuser Einwohner sind stark. Leider bestimmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, z.B. Ausbildungs- und Arbeitsplätze, ob der Einzelne auf Dauer bleiben kann. Es besteht auch nach Fortzug noch eine Bindung der Jugendlichen nach Rüdenhausen, die z. B. zur Kirchweih regelmäßig kommen und mitfeiern. Gemeinschaftsleben und Dorfkultu r Das Vereinsleben und die Brauchtumspflege sind in Rüdenhausen sehr wichtige Aspekte des Dorflebens. Burschenschaft beim Aufstellen des Maibaums Bürgerauszug an der Kirchweih Die Vereine sind die Veranstalter der jährlichen Dorffeste, die als Treffpunkt für die Einwohner gerne genutzt werden und von Konzerten. Der Kirchplatz als Festplatz funktioniert, bietet jedoch nicht die gewünschte Atmosphäre. Ein Raum zur Unterbringung des Feiermobiliars wird benötigt. Folgende Vereine treffen sich in Rüdenhausen: - Heimatverein; Turn- und Sportverein; Schützengilde; Singverein; FCN Fanclub; Soldaten-Kameradschaft; VDK; Bauernverband; Burschenschaft; Posaunenchor. Überlieferte Traditionen werden gelebt. Eine große Rolle im Jahresablauf spielt die Kirchweih mit dem Bürgerauszug. Dieses Fest dauert mehrere Tage mit festem Programm und überlieferten Aktivitäten. Das örtliche Geschichtsbewusstsein ist sehr groß. Schon seit langem werden Daten gesammelt und ausgewertet. Auch etliche Exponate haben sich angesammelt. Eine öffentlich zugängliche 30 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Dokumentation der sehr interessanten Geschichte Rüdenhausens für Einwohner und Besucher würde sich lohnen. Das Rathaus und das Paul-Gerhardt-Haus werden rege als Dorfgemeinschaftshaus für Versammlungen sowie Veranstaltungen genutzt. Ein nicht kirchlich gebundener Raum, der keine festgelegte öffentliche Funktion erfüllt, fehlt allerdings. Die Jugendlichen haben sich einen Raum im Feuerwehrhaus hergerichtet. Der Raum liegt gerade so weit außerhalb, dass sich keine Lärmkonflikte mit Nachbarn ergeben können, aber der räumliche Bezug zum Ort noch vorhanden ist. Für die nicht mehr mobilen Senioren gibt es in Rüdenhausen derzeit kaum ein Angebot. Im Rahmen der Vorbereitungsplanung haben die Rüdenhäuser daher beschlossen, der Wiesentheider Aktionsgruppe „Zeit füreinander“ beizutreten. Hier werden Menschen zusammengebracht, die Zeit für Unterhaltung und Unterstützung anbieten oder die jemand suchen, der Zeit für sie und mit ihnen verbringt. Es sind darauf hin bereits einige Rüdenhäuser aktiv geworden. örtliche Wirtschaftsstruktur Primärer Sektor Landwirtschaf t Im Markt Rüdenhausen gab es 1979 noch 26 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2 ha oder mehr. 18 davon bewirtschafteten 10 ha oder mehr. Seit 1979 hat die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 62 % auf 10 abgenommen. „Unter dem sozioökonomischen Aspekt betrachtet, wirtschaften in Rüdenhausen derzeit – neben dem Castell`schen Domaenenamt - 5 landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe und 3 Nebenerwerbsbetriebe. Damit weicht die Verteilung deutlich vom Bayerischen Durchschnitt (53,9 % NE) ab. Eine Erklärung dafür mag in der Altersstruktur der Betriebsleiter liegen. Das durchschnittliche Lebensalter beträgt 53 Jahre, der jüngste Betriebsleiter ist 42, der Älteste 63. Fünf Landwirte sind über 50 Jahre alt. Gemessen an der Durchschnittsgröße Bayerischer HE-Betriebe, haben in Rüdenhausen – neben dem Domaenenamt – 3 Betriebe das entsprechende Entwicklungspotential. Zwei Betriebe lassen entsprechende Weichenstellungen erkennen. Bei den Nebenerwerbsbetrieben sprechen die Rahmenbedingungen für eine starke Fluktuation. Als örtlicher Arbeitgeber (ca. 10 Arbeitsplätze) spielt der Gartenbaubetrieb am nordwestlichen Ortsrand eine Rolle. Für eine Erweiterung des Betriebsgeländes fehlt allerdings der Raum.“ Quelle: LOR Pfrang, landwirtschaftlicher Fachbeitrag Derzeit sind die Betriebsgrößenklassen wie folgt besetzt: Nutzfläche 0 – 2 ha 2 - 5 ha 5 - 10 ha 10 - 20 ha 20 - 50 ha 50 - 100 ha > 100 ha Anzahl der Betriebe 0 1 0 3 1 2 2 Rinder hielten im Jahr 2007 noch 4 landwirtschaftliche Betriebe. Schweine 2, Schafe keiner, Pferde einer und Hühner auch einer. Bei näherem Hinsehen bleiben 2 Milchviehhalter (17 bzw. 29 Kühe mit Nachzucht) und ein Rinderhalter (Mutterkühe, Färsenaufzucht, Rindermast, insges. ca.53 GV) als Betriebe übrig, in denen die Viehhaltung einen bedeutenden Stellenwert in der Betriebsorganisation einnimmt. In zwei weiteren Betrieben (37 Mastscheine, sowie 2 Zucht- 31 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung scheine und 12 Mastschweine) besteht die Funktion der Tierhaltung eher in der Restnutzung vorhandener Kapazitäten (Gebäude, Stallplätze, Akh) . Die zwei Reitpferde im Castell`schen Domaenenamt können bei der landwirtschaftlichen Betrachtung außen vor bleiben. Im Altort in Gemengelage, am westlichen Ortsrand und zum Dorfzentrum hin, befinden sich nur 2 Viehhalter mit größeren Tierbeständen. Ein Betrieb davon plant derzeit keine Betriebsentwicklung, der andere (Bachstr. 5) hat mittels Bauvoranfrage einen möglichen Standort zur Erweiterung der Milchviehhaltung im Außenbereich prüfen lassen. „Bei der Aufzählung der Tierbestände vor Ort darf aus fachlicher Sicht nicht vergessen werden, dass ein Vergleich der Bestandsgrößen Rüdenhäuser Verhältnisse widerspiegelt. Es handelt sich von der Größe her um Tierbestände typischer bäuerlicher Betriebe im Dorfgebiet. Ein Vergleich mit „Intensivtierhaltungen“, wie er von kritischer Wohnbevölkerung gerne ins Feld geführt wird, trifft hier nicht zu, auch nicht bei den größeren Rinderhaltern. Hinsichtlich des Tierbesatzes sind die zwei verbliebenen Schweinehaltungs-standorte – Lärchenstraße 6, ca. 6,5 SGV, sowie Raiffeisenstraße 9, ca. 4 SGV – als Kleinbestände anzusehen. Auf Anfrage teilt der bisher dritte Schweinehalter, Herr Pfeiffer (Paul-Gerhard-Platz 3) mit, dass die Zuchtsauenhaltung zwischenzeitlich aufgegeben wurde. Neben der Althofstelle (Paul-Gerhard-Platz 3) besitzt dieser Betrieb im Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand einen weiteren Standort mit einer Ölmühle und Lagerhallen. Mit Brauerei, Gasthof und Landwirtschaft stellt der Betrieb Wolf (Paul-Gerhard-Platz 7) eine traditionelle, dörfliche Wirtschaftseinheit dar. Die Viehhaltung befindet sich allerdings am Aussiedlerhof nördlich von Rüdenhausen, gegenüber dem Gewerbegebiete/Autohof. Der Rinderhaltung kommt mit der Aufzucht/Mast von 6 bis 7 Jungrindern durch die Verwertung von vorhandenen Produktions-faktoren, Grünland und futtertauglichem Schnittgut aus der Landschaftspflege allerdings auch nur eine ergänzende Funktion zu. Gasthof und Brauerei fallen sowohl als betrieblicher Schwerpunkt ins Gewicht, als auch durch ihre markante Bausubstanz im Ortskern.“ Quelle: LOR Pfrang, landwirtschaftlicher Fachbeitrag Ein Winzerbetrieb befindet sich in Rüdenhausen. Dessen Weinbauflächen liegen alle außerhalb der Rüdenhäuser Gemarkung in Kleinlangheim und Castell. Die Vermarktung erfolgt über den Gasthof Lehner zum Gewerbegebiet und Autohof orientiert. Im Nordwesten, Richtung Feuerbach, ist noch ein gewerblicher Gartenbaubetrieb angesiedelt. „Die Gemarkung Rüdenhausen umfasst insgesamt 570 ha LF, mit 539 ha Ackerland (ca. 95% der LF) und 31 ha Dauergrünland. 47% der Gesamtfläche werden als Pachtfläche bewirtschaftet. Nach der Reichsbodenschätzungskarte liegen die Bonitäten der Nutzflächen zwischen 20 und 50 Bodenpunkten, wobei ein Großteil der Ackerflächen um die 40 Punkte aufweist. Die Durchschnitts-LVZ der Gemeinde beträgt 31,1. Nach der Bodennutzungsauswertung (Tab. 3) für das Wirtschaftsjahr 2006/07 wurden von den ortsansässigen Landwirten 334 ha Getreide, 103 ha Ölfrüchte, 40 ha Zuckerrüben, 26 ha Silomais und 13 ha Ackerfutter angebaut. Mit 174 ha ist Winterweizen flächenmäßig die stärkste Frucht. Für das vergangene Anbaujahr weist die Statistik noch knapp 54 ha Flächenstillegung aus. Nach geänderter Marktlage und Lockerungen bei den EU-Vorgaben dürfte letztere der Vergangenheit angehören. Die Marktpreise für Getreide und Ölsaaten lassen den Anbau auch auf ertragsärmeren Standorten wieder attraktiv erscheinen. ... Für Diversifizierungsbestrebungen in den Bereichen Gästebeherbergung, Urlaub auf dem Bauernhof, Direktvermarktung, erscheint das Potential bei gegebener Struktur, Gebäudesubstanz und den arbeitswirtschaftlichen Voraussetzungen der örtlichen landwirtschaftlichen Betriebe eher gering. ... Auch wenn die räumliche beengten Lagen der im Ort verbliebenen landwirtschaftlichen Hofstellen grundsätzlich nicht zu ändern sind, so können doch Vorkehrungen für den ruhenden und fließenden Verkehr, Anpassung von Ausfahrten und Entflechtung von Nutzungskonflikten den Alltag erleichtern. Der Dreh- und Angelpunkt wird dabei die vom Straßenbauamt vorgesehene Verkehrsführung für den verkehrsberuhigten Ortsbereich sein. Die Hauptverbindungswege in die Flur sollten möglichst ohne Umwege und Barrieren erreicht werden können. Die Landwirte erhoffen sich eine Einbindung in den fachlichen Dialog mit dem Straßenbauamt. Das zeitliche Zu- 32 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung sammenfallen von dem Beginn der Dorferneuerung und dem Bau der Ortsumgehung ermöglicht einen breiten, integrativen Planungsansatz. Bei der Grundsatzentscheidung zur Auswahl der Trasse der geplanten Ortsumgehung stehen aus landwirtschaftlicher Sicht als Beurteilungskriterien die Eingriffe in die Flurstruktur, das Wegenetz, sowie der absolute Landverbrauch - auch in Verbindung mit notwendigen Ausgleichsmaßnahmen - im Vordergrund. Neben der unterschiedlichen Auswirkungen auf die Anbindung des bestehenden Feldwegenetzes führen die vorliegenden Planungsalternativen zu unterschiedlichen An- und Durchschneidungsverlusten bei den Flurstücken. Da die Plantrasse aus den sechziger Jahren bereits aus einem Flurneuordnungsverfahren hervorgegangen ist, wird sie aus fachlicher Sicht bevorzugt.“ Quelle: LOR Pfrang, landwirtschaftlicher Fachbeitrag Die Anzahl der im Primären Sektor beschäftigten Personen ist nicht bekannt. Quelle: Statistik kommunal, AK Dorfleben, landwirtschaftlicher Fachbeitrag Sekundärer Sektor Im Markt Rüdenhausen gibt es ca. 5 Betriebe des produzierenden Gewerbes, incl. produzierendem Handwerk. Davon befindet sich im Altort die Niederlassung einer Brauerei, eines Sanitär- und Heizungsbauerbetriebs, einer Schneiderei und einer Spenglerei. Aktueller Erweiterungsbedarf dieser Betriebe besteht nicht. Insgesamt wurden 2007 im Sekundären Sektor 28 Personen beschäftigt. Der weitere Bedarf an Arbeitsplätzen im sekundären Sektor wird hauptsächlich in Kitzingen und Wiesentheid gedeckt. Quelle: Statistik kommunal Tertiärer Sektor An Unternehmen des tertiären Sektors sind im Markt Rüdenhausen ca. 25 bekannt. Insgesamt wurden 2007 im Tertiären Sektor 54 Personen beschäftigt. Die Bedeutung von Handel und Dienstleistung für die Versorgung mit Arbeit wird durch die Bereitstellung von 47 % der Arbeitsplätze deutlich. Im bundesdeutschen Durchschnitt bietet der Tertiäre Sektor jedoch über 70% Beschäftigungsanteil, so dass in Rüdenhausen wahrscheinlich noch Reserven mobilisiert werden können. Im Altort sind u. a. folgende Betriebe des Tertiären Sektors vorhanden: - Gastgewerbe: drei Betriebe - Sonstige Dienstleistungen: Bank; Bäckereifiliale; Detektivbüro; Diakonie Castell; Gebäudereinigungsbetrieb; Ingenieurbüro; Kurierdienst; 2 Raumausstatter; Tierpension. Quelle: Statistik kommunal Tourismus Rüdenhausen hat mit mehreren weiteren Gemeinden des Steigerwaldvorlandes die kommunale Arbeitsgemeinschaft Dorfschätze gegründet, deren ursprüngliche Aufgabe die Entwicklung des 33 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Tourismus war. Die gemeinsame Tourist-Information sitzt in Wiesentheid und ist unter anderem für die direkte Besucherbetreuung sowie die Koordination und Organisation touristischer Aktionen zwischen den Gemeinden zuständig. Es existieren verschiedene Faltblätter, die z.B. über Veranstaltungen, Weintouristische Angebote, Wanderwege, Direktvermarkter und Sehenswürdigkeiten informieren. Durch die touristische Arbeitsgemeinschaft ist in der Vergangenheit neben der übergreifenden Regionsbezeichnung auch eine Abstimmung und gemeinsame Vermarktung der Angebote erreicht worden. Das Konzept zur integrierten ländlichen Entwicklung der Dorfschätze beschreibt als Entwicklungsziel für den Bereich Tourismus die Steigerung der touristischen Qualitäten durch Erweiterung und Intensivierung des Themenspektrums und Professionalisierung der Vermarktung. Angestrebte Projekte sind z.B. der Ausbau des Radtourismus und eine Qualitätssteigerung in der Gastronomie. Im Markt Rüdenhausen gibt es derzeit 4 Gastronomie-, 3 Beherbergungsbetriebe und eine Ferienwohnung. Es werden ca. 60 Betten angeboten. Der Ort hat zwar ein Alleinstellungsmerkmal durch eine Brauerei mit Brauereigaststätte, jedoch sind regelmäßige Öffnungszeiten nicht sichergestellt. Berufsverhältnisse Die örtliche Wirtschaftsstruktur im Markt Rüdenhausen bietet derzeit ca. 115 Arbeitsplätze. Das sind nur 13 Arbeitsplätze pro 100 Einwohner (AP/100EW). Die Stadt Kitzingen mit 47 AP/100EW und der Markt Wiesentheid mit ca. 36 AP/100EW haben jedoch zusammen ein sehr gutes Angebot (gesamt Bayern35 AP/100EW). Entsprechend ist der Pendlersaldo negativ, d.h. ein Teil der Bevölkerung arbeitet zahlenmäßig außerhalb der Gemeinde. Der negative Pendlersaldo verbessert sich seit dem Jahr 2004, da sich die Zahl der Arbeitsplätze im gleichen Zeitraum kontinuierlich erhöht hat. Die Zahl der Beschäftigten mit Wohnort im Markt Rüdenhausen ist im gleichen Zeitraum bis auf das Jahr 2006 konstant geblieben. Das zeigt, dass die Wohnortbindung hoch ist und entsprechende Wege zum Arbeitsplatz in Kauf genommen werden. Die Qualität des Wohnstandortes Rüdenhausen wird positiv bewertet. Entwicklung des Pendlersaldos, Quelle: Statistik kommunal, 34 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Freizeit und Erholung Wichtige Funktionsbeziehungen für die siedlungsnahe Erholung bestehen durch Wegeverbindungen aus dem Ort in die Landschaft, vor allem entlang des Schirnbaches. Wichtige Erholungsfunktionen in Ortsrandlage erfüllen die Gärten in der Bachaue sowie der Sportplatz östlich von Rüdenhausen. Ausgewiesene Wander- und Radwege finden sich im Orts- und Ortsrandbereich von Rüdenhausen wie folgt: - beschilderte Landkreis-Radwege in Richtung Wiesentheid / Prichsenstadt (Norden), Feuerbach / Kleinlangheim (Nordwesten), Wiesenbronn (Südwesten), Castell (Süden), Greuth (Südosten) und Abtswind (Osten) - örtlicher Rundwanderweg R1 von Rüdenhausen über Wiesentheid und Feuerbach - örtlicher Mühlenweg von Rüdenhausen über Leyermühle, Hammermühle, Wutschenmühle, Pulvermühle, Eselsmühle und Dinkelmühle Radwegebeschilderung in Rüdenhausen Siedlungsstruktur Flächennutzung Art der baul ichen Nutz ungen Das Untersuchungsgebiet wird durch eine gute Nutzungsmischung zwischen Wohnen, Kleingewerbe und Landwirtschaft geprägt, wobei die Nutzung Wohnen deutlich überwiegt. Von den Hauptgebäuden sind ca. 78 % genutzte Wohngebäude, wobei zu berücksichtigen ist, dass auch in einem landwirtschaftlichen Betrieb das Hauptgebäude ein Wohnhaus ist. Ca. 9 % werden gewerblich genutzt. Weitere 5 % der Hauptgebäude beinhalten eine Nutzung für den Gemeinbedarf. Im Untersuchungsgebiet stehen derzeit 17 Hauptgebäude leer. 35 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Die spezifische landwirtschaftliche Nutzung findet in erster Linie in den Nebengebäuden statt. Im Untersuchungsgebiet werden noch 24 % der Nebengebäude landwirtschaftlich genutzt, 2 davon zur Großviehhaltung. Weitere Nebengebäude werden als Garage oder Lager untergenutzt und 8 % stehen leer. Das Untersuchungsgebiet ohne die Grundstücke der Jahnstraße ab der Kreuzung mit der Straße Am Sportplatz und der Hindenburgstraße ab der Kreuzung mit der Sandstraße, entspricht einer Gemischten Baufläche. Eine Präzisierung auf Baugebiete kann hier aufgrund der bestehenden Nutzungsmischung nur grundstücksbezogen erfolgen. Die beiden restlichen Flächen entsprechen einem Allgemeinen Wohngebiet gemäß § 4 Baunutzungsverordnung. Infrast ruktur zu r Verso rgung der Bevöl kerung Die Infrastruktureinrichtungen für den Gemeinbedarf liegen konzentriert in zwei Bereichen, um den Paul-Gerhardt-Platz und am östlichen Ortsausgang. Nur das Rathaus macht eine Ausnahme, da es seit Mitte des 20. Jhs. in einem historischen Bürgerhaus an der Marktstraße untergebracht ist. Davor lag es ebenfalls am Paul-Gerhardt-Platz. Das Angebot wird bis auf wenige fehlende Räumlichkeiten als sehr gut bewertet. Zur Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs gibt es vor Ort einen Bäckereifiliale, einen Autohof sowie eine Tankstelle. Das Angebot ist mangelhaft. Außerhalb des Frühstücks muss in den umliegenden Orten eingekauft werden, was ein Nachteil für die nicht mobile Bevölkerung ist. Die ärztliche Versorgung ist derzeit mit einem Allgemeinarzt und einem Zahnarzt sehr gut. Die zukünftige Entwicklung ist nicht abzusehen. Möglicherweise muss langfristig mit einer Verschlechterung gerechnet werden. Bankgeschäfte können vor Ort abgewickelt werden. Die gastronomische Versorgung ist ebenfalls gewährleistet. Maß der baulichen Nut zungen Das gemäß Baunutzungsverordnung zulässige Maß der baulichen Nutzung für Gemischte Bauflächen wird aufgrund der großen Grundstücke mit hinten liegenden Freiflächen im Untersuchungsgebiet in der Regel unterschritten. Nur einige wenige Grundstücke an der Bachnersgasse und der Bachstraße sind sehr klein und dicht bebaut. Die Wohngrundstücke haben eine sehr gute räumliche Qualität mit vielen qualitativ unterschiedlichen Freiflächenbereichen. 36 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Nutzung der Gebäude“ 37 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Nutzungskonfl ikte Verkehrslärm Ein potentieller Konflikt besteht durch die Verkehrslärmemissionen der Bundesstraße B286 – Marktstraße, der Staatsstraße St 2421 – Raiffeisenstraße und der Hindenburgstraße. Bei der Beurteilung der Störwirkung von Verkehrslärm ist das Bundesimmissionsschutzgesetz sowie die 16. Bundesimmissionsschutzverordnung – Verkehrslärmschutzverordnung zu beachten. Die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV liegen für den Beurteilungspegel in Dorfgebieten bei 64 dB(A) tags und 54 dB(A) nachts. Die DTV-Werte für 2025 des Staatl. Bauamts Würzburg für die Bundesstraße B 286 liegen bei 6.700 KFZ gesamt, für die Staatsstraße St 2421 bei 5.200 KFZ gesamt und für die Hindenburgstraße wurden 2.000 KFZ gesamt ermittelt. Für die Jahnstraße liegen keine Werte vor. Die Mittelungspegel wurden nach dem vereinfachten Ermittlungsverfahren für Lärmimmissionen der DIN 18005 Teil 1 - Mustererlass der ARGEBAU ermittelt und liegen für die Bundesstraße B 286 erst in ca. 41 m Entfernung zur Fahrbahn, für die Staatsstraße St 2421 in ca. 37 m Entfernung und für die Hindenburgstraße in ca. 17 m Entfernung näherungsweise bei 64 dB(A) tags und 54 dB(A) nachts. Die Immissionsgrenzwerte werden daher mit hoher Wahrscheinlichkeit für die direkt anliegenden Gebäude überschritten. Die Ergebnisse dieses vereinfachten Ermittlungsverfahrens liegen allerdings in der Regel höher als die Ergebnisse einer detaillierten Ermittlung nach der Norm. Geruch von Tierhaltungen Ein weiterer potentieller Konflikt besteht durch die Geruchsemissionen der Tierhaltung in der Ortslage. Bei der Beurteilung der Störwirkung von Tiergerüchen ist die TA-Luft sowie die Orientierungshilfe zur Emissions- und Immissionsbewertung des Bayerischen Landesamts für Umweltschutz zu beachten. Der dort geforderte Mindestabstand der Tierhaltungen zur Wohnbebauung kann aufgrund der gewachsenen Gemengelage im Altort nicht eingehalten werden. Die Emissionsbelastung ist vorhanden, wird von den Rüdenhäuser Einwohnern jedoch als zum Ort und zur Landwirtschaft gehörend selbstverständlich akzeptiert. Probleme diesbezüglich sind keine bekannt. Gebäudesubstanz Gebäudesubstan z baulicher Zustand Nach Inaugenscheinnahme von Außen haben ca. 10 % der Hauptgebäude und ca. 40 % der Nebengebäude geringen Sanierungsbedarf, ca. 16 % der Hauptgebäude und 5 % der Nebengebäude mittleren Sanierungsbedarf und nur 4 Hauptgebäude und keine Nebengebäude hohen Sanierungsbedarf. Unter Berücksichtigung des relativ hohen Anteils der Gebäude ohne Sanierungsbedarf (72 % der Hauptgebäude und 55 % der Nebengebäude) ist dies insgesamt ein guter baulicher Zustand innerhalb des Untersuchungsgebiets. Die Hauptgebäude wurden mit wenigen Ausnahmen kontinuierlich gepflegt. 38 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bei den Nebengebäuden findet sich der schlechtere bauliche Zustand vor allem bei den leer stehenden und untergenutzten Gebäuden. Untergenutzt sind vor allem Gebäude, in denen die ausgeübte Nutzung nur einen untergeordneten Teil des Volumens in Anspruch nimmt, z.B. Scheunen nach Aufgabe der Landwirtschaft. Von Außen nicht erkennbarer Sanierungsbedarf und Ausstattungsmängel wurden im Rahmen dieser Untersuchung nicht erfasst. Geringer Sanierungsbed arf Es handelt sich in Rüdenhausen in der Regel um folgende einzelne Schäden: fehlender Putz, leichte Putzschäden, beginnender Steinfraß an den Sandsteinen, einzelne, fehlende Dachsteine, Substanzschäden an den Fenstern. Mitt lerer Sanierungsbedarf Es handelt sich in Rüdenhausen in der Regel um folgende Schäden: Schwere Putzschäden, Risse im Mauerwerk, Schäden an Holzkonstruktionen, Feuchtigkeit im Mauerwerk, Steinfraß an den Sandsteinen, Holzschäden an Traufe / Ortgang. Meist handelt es sich allerdings um fortgeschrittenen Steinfraß und Feuchtigkeit in den Sockelbereichen. Die unter geringer Sanierungsbedarf aufgeführten Schäden können zusätzlich auftreten. Die durchschnittlichen Kosten für die aufgelisteten Maßnahmen liegen voraussichtlich über 25.000 EUR pro Gebäude. Hoher Sanierungsbedarf Es handelt sich in Rüdenhausen in der Regel um folgende Schäden: Mittlere bis schwere Schäden an allen Gewerken. Die durchschnittlichen Kosten für die aufgelisteten Maßnahmen liegen voraussichtlich über 100.000 EUR pro Gebäude. energetischer Zus tand Energetische Sanierung bedeutet „Energiesparendes Bauen im Bestand“. Eine energetische Sanierung kann auch dann Sinn machen, wenn der bauliche Zustand des Gebäudes keinen Sanierungsbedarf aufweist. Die energetische Sanierung bestehender Gebäude leistet einen Beitrag zur Verminderung der CO2-Emissionen und minimiert gleichzeitig die Betriebskosten. Es werden folglich individuelle und gesellschaftliche Ziele erreicht. Nach Inaugenscheinnahme von Außen haben ca. 90 % der Hauptgebäude noch energetischen Sanierungsbedarf. Bei einer umfassenden energetischen Sanierung liegen die Kosten voraussichtlich über 100.000 EUR pro Gebäude. 39 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „baulicher Zustand der Gebäude" 40 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Potential und Anforderungen zur Innenentwicklung Das Potential und die Anforderungen zur Innenentwicklung von Rüdenhausen sind in einem „Vitalitätscheck zur Innenentwicklung“ gesondert erfasst. Generelle Erkenntnisse für Rüdenhausen: - - relativ weite Entfernung (35 km) zum Oberzentrum und mittlere Entfernung (20 km) zum Unterzentrum, aber sehr gute überregionale Verkehrsanbindung und nahe (unter 10 km) bei Erholungsräumen; Hauptort ohne Nebenort; Straßen begleitend dicht bebaut mit unterschiedlich großen Freiflächen in den rückwärtigen Grundstücksteilen; leichte natürliche Bevölkerungsverluste und stark schwankender, aber im Schnitt ausgeglichener Wanderungssaldo; im Gesamtort Tendenz zur Überalterung, im Altort besonders hoch; befriedigendes Arbeitsplatzangebot durch Gewerbegebiete; gute Ausstattung mit Grund- und Nahversorgungsstrukturen, Angebot wird jedoch mittelfristig schlechter. Derzeit sind nur 8 % aller Gebäude, davon jedoch 5 % Wohngebäude von Leerstand betroffen. 20 % Wohngebäude mit Bewohnern über 65 Jahren können in 15-25 Jahren die Situation spürbar verschlechtern. Zusätzlich sind 17 % der Gebäude von Unternutzung betroffen, d.h. würden ebenfalls potentiell Wohnraum bieten. Freie Flächen stehen kaum zur Verfügung. Durch 15% absehbare Betriebsaufgaben muss mittelfristig mit weiteren untergenutzten Gebäuden gerechnet werden. Die Angebotssituation im Altort ist sehr gering, was aber vor allem auf die schlechte Verfügbarkeit zurückzuführen ist. Technische Infrastruktur zur VerVer- und Entsorgung Elektri zität Die N-ergie betreibt das Stromnetz im Ort. Gas Der Ort ist mit einer einzigen Ausnahme nicht an das Erdgasverteilernetz angeschlossen. Im Baugebiet „An der Leiermühle“ kann Erdgas bezogen werden. Wasser / Abwasser Der Markt Rüdenhausen selbst versorgt den Ort mit Wasser. Er bezieht das Wasser von der Fernwasserversorgung Franken. Der Markt Rüdenhausen ist an die Kläranlage der Abwasserzweckverbandes „Schwarzacher Becken“ angeschlossen. Das Kanalnetz wird vom Markt Rüdenhausen betrieben. Abfall Die Abfallentsorgung betreut das Landratsamt Kitzingen. 41 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Verkehr Funktionss truk tur des G esamtortes In Rüdenhausen treffen sich zahlreiche überregionale, regionale und ortsverbindende Straßen. Die Marktstraße (B 286) stellt die zentrale Erschließungsachse des dar, in die versetzt alle anderen Straßen einmünden. Es entsteht eine Abfolge von Knotenpunkten entlang der Marktstraße. Die weiteren Straßen des Altorts liegen in Form kleiner gewachsener Sträßchen zwischen Marktstraße und Hindenburg- bzw. Jahnstraße, südlich von den beiden einmündenden Straßen. Sie haben reine Anliegerfunktionen. Die Neubausiedlungen werden durch von den Ausfallstraßen des Altorts abzweigende Straßen erschlossen. Sie bilden vom Altort unabhängige Erschließungssysteme. Es gilt grundsätzlich im gesamten Ort Tempo 50. Eine Umgehungsstraße ist in Planung, die bis auf die ST 2421 Raiffeisenstraße alle ortsverbindenden Straßen außerhalb abfangen wird. Öffentli cher Personenv erkehr Rüdenhausen wird von den Buslinien 8111 Kitzingen – Wiesentheid – Geiselwind und 8115 Castell – Münsterschwarzach - Dettelbach angefahren. Der Takt ist als Grundversorgung gerade noch ausreichend aber für eine flexible Nutzung nicht geeignet. Die Haltestellen liegen dezentral in der Ortsmitte, der Hindenburgstraße und der Schulbushaltestelle in der Sandstraße. Die Haltestellen werden nicht immer alle angefahren. Die Schulbusse für Volksschule und weiterführende Schulen liegen getrennt, so dass die Geschwister oft nicht zusammen gehen können. Individual verkehr im U ntersuchungsgebiet Zum Thema Verkehrslärm siehe Kap. Flächennutzung, Nutzungskonflikte. Bewegungsflächen Bis auf die Schirnbachstraße sind alle ortsverbindenden Straßen und die Straße Am Sportplatz im Trennungsprinzip konzipiert, d. h. motorisierter Verkehr und Fußgänger haben jeweils zugewiesene Bewegungsflächen. Fahrbahn und Gehweg sind getrennt. Die Gehwege weisen oft zu geringe Breiten auf, bzw. sind streckenweise unterbrochen. Alle weiteren Straßen im Altort sind im Mischungsprinzip gestaltet, d.h. alle Verkehrsteilnehmer nutzen gemeinsam in gegenseitiger Rücksichtnahme die ungeteilte Fläche. Nach dem Bau der geplanten Ortsumgehung kann das Trennungsprinzip der Hauptstraßen zugunsten einer besseren Aufenthaltqualität in ein Mischungsprinzip umgebaut werden. Dimensionen der Querschnitte im Altort Die Straßenquerschnitte sind teilweise großzügig, aber meistens gering dimensioniert. Für die Nutzung mit großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen sind sie teilweise schlecht geeignet. In den großzügig dimensionierten Bereichen kann die Fahrbahn zugunsten des Aufenthalts von Fußgängern bzw. Grünflächen reduziert werden kann. Parkierungsflächen Öffentliche Parkplätze sind im Untersuchungsgebiet keine ausgewiesen. Der Kirchplatz wird als zentraler Parkplatz genutzt und es wird entlang der Straßen „wild“ geparkt. Aufenthaltsflächen Örtliche Treffpunkte gibt es in den Anliegerstraßen mehrere kleine für die Anwohner. Leider bieten gerade die von Fußgängern stark frequentierten Hauptstraßen keine Aufenthaltsmöglichkeit, so dass viele Begegnungen auf einen Gruß beschränkt werden müssen. Bei einer besseren Aufenthaltsqualität in den Hauptstraßen würden sich vor allem im Sommer mehr Impulse für das Dorfleben ergeben. Der Kirchplatz wird als Festplatz genutzt. 42 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Verkehr“ 43 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Gebäudestruktur Hoftypen Meierhof Im historischen Rüdenhausen hatte der Meierhof als Verwaltungszentrum der Grafschaft Castell-Rüdenhausen funktional und räumlich eine herausragende Bedeutung. Diese Bedeutung lässt sich auch heute noch an der Anzahl und Größe der Gebäude ablesen. Der ehemalige Meierhof wirkt sich auf das Ortsbild prägend aus. Er ist geschichtlich und räumlich einzigartig in Rüdenhausen. Rüdenhäuser Meierhof, Raiffeisenstraße 10, Lageplan Urkataster, Hauptgebäude Vollhöfe Dieser historisch traditionelle Bebauungstyp für die Erfordernisse der Landwirtschaft überwiegt in der Regel in fränkischen Dörfern. Dies trifft auch für den Altort von Rüdenhausen zu. Wohnhaus und Scheune sind hier die beiden Grundelemente. Diese sind immer hofraumgebunden. Zusätzliche Nebengebäude können je nach Hofgröße dazu kommen. Die Anzahl der Firste eines historischen Hofes zeigt in erster Linie die ökonomische und soziale Stellung des Besitzers. Das Wohnhaus steht in der ursprünglichen Form mit dem Giebel zur Straße. Ab dem 17. Jh. (Barock) wird das Wohnhaus oft mit der Traufseite zur Straße gestellt. In Rüdenhausen sind beide Formen häufig vertreten und wechseln sich in den meisten Straßen unregelmäßig ab. Beispiel Hindenburgstraße 44 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Eine Ausnahme stellt die Jahnstraße dar, entlang deren Nordseite die Wohnhäuser in der Regel giebelständig sind. Es ergibt sich in der Ansicht eine Aneinanderreichung der Giebelseiten. Jahnstraße Allen hofgebundenen Wohnhäusern ist jedoch gemeinsam, dass sie direkt vorne an der Grundstücksgrenze zur Straße stehen. Beim Linienhof (Streckhof) stehen das Wohnhaus und die Scheune in einer Linie hintereinander. Diese Hofform ist eine direkte Weiterentwicklung der sehr frühen bäuerlichen Hofstelle, bei der noch alle Funktionen in einem Haus vereint waren. Die Straßenansicht wird in der Regel von Wohnhausgiebel und Hoftor gebildet. Beispiel Marktstraße 5 45 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Beim Zweiseithof besetzen das Wohnhaus und die Scheune zwei Seiten des Grundstücks. Die restlichen Grundstücksgrenzen sind unbebaut. Die Straßenansicht entspricht der des Linienhofes. Beispiel Jahnstraße 11 Beim Dreiseithof wird der Zweiseithof durch ein in der Regel giebelständiges schmales Nebengebäude an der , dem Wohnhaus gegenüber liegenden Grundstücksgrenze ergänzt. die Straßenansicht wird meist von einem großen und einem kleinen Giebel sowie dem Hoftor gebildet. In Rüdenhausen kommt es aber auch vor, dass das Wohnhaus mit der Traufe zur Straße steht. Beispiel Marktstraße 7 46 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bei einem Vierseithof wurde abschließend die Straßenseite des Grundstücks bebaut. Entweder wurde ein vergrößertes Wohnhaus oder ein zusätzliches Wirtschaftsgebäude errichtet. Beim Vierseithof steht immer mindestens ein Gebäude mit der Traufe zur Straße. Beispiel Markt 15 kleinbäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude Bei einem kleinbäuerlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäude fehlt die Scheune. Sie war aufgrund der geringen Größe des Besitzes nicht erforderlich und auch nicht finanzierbar. Hier lebten Teilrechtler, Tropfgütler und Tagelöhner. Kleine Bergeräume waren meist im Dachboden oder einem kleinen Nebengebäude untergebracht. Der Stall konnte im Erdgeschoss, im Sockel oder in einem Nebengebäude liegen. Die Dimensionen und Ausstattungen der Gebäude waren sehr unterschiedlich und richteten sich ebenfalls nach den ökonomischen und sozialen Möglichkeiten des Besitzers. 47 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung In Rüdenhausen befinden sich Grundstücke mit kleinbäuerlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im ganzen Ort verstreut, bevorzugt da, wo kleine Restflächen zur Verfügung standen. Beispiel Schirnbachstraße 4 Beispiel Marktstraße 8 Typen freistehender Gebäudegruppen Schloss Das Rüdenhäuser Schloss ist im Mittelalter bereits als Sitz eines Rittergeschlechts, das als Vasallen den Grafen zu Castell diente, belegt. Im 16. Jhd. machten es die Grafen zu CastellRüdenhausen zu ihrem ständigen Wohn- und Amtssitz. Als ehemaliges Wasserschloss ist das Schloss eine der Hauptattraktionen im Rüdenhäuser Ortsbild. Rüdenhäuser Schloss, Marktstraße 1 48 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung „Villa“ des frühen 20. Jhs. Zu Beginn des 20. Jhs. beginnt bereits der Strukturwandel in den Dörfern. Nicht mehr alle Einwohner leben von der Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude sind für diese Einwohner nicht mehr erforderlich. Es entstehen neue Baustrukturen auf den Grundstücken. Die Freiflächen werden zur Erholung und Erbauung als Gärten genutzt. Die Wohnhäuser werden in die Gärten mitten hinein gesetzt und liegen nicht mehr an den Straßen an. Kleine Nebengebäude für verschiedene Funktionen vervollständigen die Grundstücke. Beispiel Raiffeisenstraße 15 Diese Baustrukturen entstanden in Rüdenhausen als Erweiterungen am historischen Ortsrand entlang der Ortsverbindungsstraßen. Im Altort sind sie nicht zu finden. Sie sollten daher nicht als überliefertes Vorbild für Bauen im Altort dienen. 49 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Hoftypologie - Stellung der Gebäude“ 50 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Gebäudetypen Gebäudetypen überliefertes Haupthaus in Varianten Das überlieferte regionaltypische Wohnhaus in Rüdenhausen zeichnet sich durch eine umfangreiche Variationsvielfalt aus, die sich auf der gesamten Fläche des Altorts verteilt findet. Verbunden sind alle diese Wohnhäuser durch einige grundlegende Gemeinsamkeiten, die die Vielfalt wieder zu einem Ortsbild zusammen führen: Der Grundriss ist klar längsrechteckig. Die Fassaden haben keine Vor- oder Rücksprünge. Der Giebel liegt an der Schmalseite. Das Dach steht steil in einem Winkel von 45 – 55° und besitzt Aufschieblinge. Bis auf einige Häuser mit Satteldach, haben die Häuser einen konstruktiven Sockel. Variationen finden sich in der Dachform und der Anzahl der Hauptgeschosse: Als Dachformen finden sich das Satteldach, das Mansarddach, das Walmdach und das Schopfwalmdach (Krüppelwalmdach), bei dem der Walm kürzer als die halbe Dachlänge ist. Hauptgeschosse wurden ein oder zwei gebaut. Satteldach ohne Sockel: Beispiel Hindenburgstraße 8 Beispiel Marktstraße 11 Satteldach und Sockel: Beispiel Jahnstraße 25 51 Beispiel Hindenburgstraße 5 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Mansarddach und Sockel: Beispiel Hindenburgstraße 18 Beispiel Rathaus, Marktstraße 13 Mansarddach mit Halbwalm oder Vollwalm und Sockel: Beispiel Hindenburgstraße 10 Beispiel Paul-Gerhardt-Platz 4 Walmdach und Sockel: Beispiel Schloßstraße 4 52 Beispiel Hindenburgstraße 12 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Schopfwalmdach und Sockel: Beispiel Hindenburgstraße 14 Beispiel Lerchenstraße 2 Besonderheit überliefertes Haupthaus mit Mezzaningeschoss (Kniestock) Ein besonderes Element findet sich an einigen Rüdenhäuser Wohnhäusern, ein so genanntes Mezzaningeschoß. Mezzaningeschosse wurden vor allem im Schlossbau verwendet, um besonders hohe Geschosse zu erhalten oder das großflächige Dach besser nutzen zu können. Im Prinzip entspricht das Mezzaningeschoss dem heutigen Kniestock. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass das Mezzaningeschoss Fenster in der Wandfläche unter der Traufe aufweist und der Kniestock nicht. Die Fenster bringen in der gestalterischen Wirkung den entscheidenden Unterschied. Es entsteht keine große kahle Fläche zwischen Fenstern und Traufe. Dadurch wird die Proportionierung der Fassade wieder in sich stimmig. Beispiel Hindenburgstraße 4 Beispiel Marktstraße 22 Modernes Haupthaus im Altort Die modernen Hauptgebäuden im Altort von Rüdenhausen (nach 1950) sind größtenteils den überlieferten Wohnhäusern in Kubatur und Stellung auf dem Grundstück nachempfunden. Ein Teil von ihnen fällt durch flacher geneigte Dächer und hohe Kniestöcke auf, die die Proportionen des Gebäudes schwerfälliger und gedrungener machen. Ganz selten haben die Fassaden durch große Vor- und Rücksprünge eine zu dominante Plastizität bekommen. Durch die der überlieferten Raumstruktur angepasste Neu- und Ergänzungsbebauung ist das überlieferte Raumgefüge trotz der großen Vielfalt seiner Einzelteile immer noch eindeutig als historischer Altort erlebbar. 53 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Nebengebäude Die räumlich am stärksten wirksamen Nebengebäude sind die überlieferten Scheunen. Sie haben ähnlich große oder größere Grundflächen wie die Hauptgebäude. Sie sind eingeschossig, wobei das Geschoss höher als ein Wohngeschoss ist. Die Dachform ist das Satteldach. Beispiel Kirchplatz Beispiel Hindenburgstraße 2 Beispiel Raiffeisenstraße 6 Weitere überlieferte, stark ortsbildwirksame Nebengebäude der Vollhöfe sind in Rüdenhausen schmale Gebäude, die meist neben dem Wohnhaus an der Straße liegen. Sie haben oft ein Dachgeschoss mit Kniestock. Die Dachform ist hauptsächlich das Satteldach. Es kommen aber auch Walmdächer vor. Beispiel Lerchenstraße 14 Beispiel Marktstraße 7 Hinzu kommen weitere eingeschossige landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude. Sie haben je nach ursprünglicher Nutzung verschieden große Grundflächen. Da sie meistens nicht an den öffentlichen Flächen anliegen, und sich der Kubatur von Scheune und Wohnhaus unterordnen, treten sie im Ortsbild nicht auffällig in Erscheinung. 54 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Gebäudetypologie – Höhenentwicklung“ 55 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Inneres Ortsbild Bewertung der städtebaulichstädtebaulich-räumlichen Wirkung der bau baulichen Anlagen auf das Ortsbild Die ursprüngliche Siedlungsstruktur unterlag im Lauf der Jahrhunderte immer wieder Überformungen aufgrund geänderter Ansprüche der Bewohner. Die heutige Siedlungsstruktur hat sich folglich ungesteuert, langsam und kontinuierlich entwickelt. Welche räumlichen Qualitäten haben sich in Rüdenhausen erhalten bzw. ergeben? Die auf dem Urkataster ablesbare grundsätzliche Siedlungsstruktur des Altorts hat sich bis heute erhalten. Lediglich auf dem heutigen Kirchplatz wurde im 19. Jh. bewusst ein kleines Bauquartier abgebrochen, um einen großzügigen Platz zu erhalten. Aus heutiger Sicht stellt dies eine deutliche Aufwertung der Nutzungsqualitäten des öffentlichen Raums in Rüdenhausen dar. Die Gebäude wurden größer und es kamen auch neue hinzu, aber die Parzellenaufteilung, die Plätze und Straßen sowie die Stellung der Gebäude auf dem Grundstück sind bewahrt worden. Aufgrund der überlieferten großen Variationsbreite in Höfen und Gebäuden hat der heutige Ort einen kleinteiligen und abwechslungsreichen, aber doch traditionellen Charakter. Es gibt viele unterschiedliche räumliche Qualitäten. Die Vielzahl an überlieferten Gebäuden sind zum Teil von hoher gestalterischer Qualität. Es irritieren nur einige wenige Gebäude, die sich von den örtlichen überlieferten Gebäudetypen deutlich absetzen. Diese sind aber relativ unauffällig, da sie räumlich im Hintergrund stehen. Dies macht die große historisch - räumliche Qualität des heutigen Ortes Rüdenhausen aus. Die für die Ortsgeschichte seit dem 15. Jh. wichtigen Zeugnisse haben sich strukturell vollständig erhalten. Dies sind unter anderem das Schloss und der Meierhof, die Kirche, das ehemalige Gericht und das ehemalige Rathaus. Zur Bewertung der Raumbildung wird bewusst eine Beurteilung der Proportionierung und Positionierung der Baukörpervolumen ohne Berücksichtigung der Fassadengestaltung vorgenommen. Die Fassadengestaltung wird folgend separat bewertet. Hierdurch können die Gebäude differenzierter beurteilt werden. Gebäude mit besonderer städtebaulicher (ortsplanerischer) Bedeutung Besondere Bedeutung haben im Untersuchungsgebiet die Gebäude, die auffallend räumlich wirksam sind, weil sie für Rüdenhausen eine besondere Nutzung hatten oder eine wichtige Stelle im Siedlungsgrundriss markieren sollten. Von besonderer städtebaulicher Bedeutung sind in Rüdenhausen die räumlichen Fassungen des Paul-Gerhardt-Platzes, des Kirchplatzes und der Einmündungen in die Marktstraße, die Gebäude, die den Beginn des Altortes markieren sowie die Kirche und das Schloss. Ortst ypis che Gebäude Städtebaulich ortstypisch sind im Untersuchungsgebiet alle Gebäude, die den für Rüdenhausen überlieferten Gebäudetypen entsprechen. Städtebauli ch st örende Gebäude Ein städtebaulich störendes Gebäude ist ein Gebäude, das eine ortsuntypische Kubatur und / oder Stellung auf dem Grundstück hat. Es wirkt dadurch fremd und beziehungslos in seinem Umfeld. Städtebaulich störende Einzelgebäude sind auch zu große neuzeitliche Gebäude. Sie fallen innerhalb der ansonsten kleinteiligen Baustruktur deutlich als unproportioniert auf. Sie greifen in die städtebauliche Struktur unmaßstäblich und störend ein. 56 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Raumbildung“ 57 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bewertung der gestalterischen Wirkung der baulichen Anlagen auf das Orts Ortsbild Gebäudegestaltung bis ca. 1950 Die Gebäude in Rüdenhausen sind zwar in den, dem jeweiligen Baustil entsprechenden Stilformen gestaltet, weisen jedoch durch alle Stilepochen gleiche grundsätzliche Gestaltungsziele auf. Eine einfache Dach- und Fassadengestaltung macht die Gebäude ruhig und zurückhaltend. Das Einzelgebäude tritt nicht hervor sondern wirkt mit den Nachbargebäuden als den Raum definierende Gruppe. Individualität drückt sich in der Ausführung z.B. Farbgebung, Konstruktion, Materialqualität und handwerkliches Können aus. Als Materialien wurden regional vorkommende bzw. verarbeitete Baustoffe verwendet, z.B. Holz, Schilfsandstein, Lehm, Dachziegel, Schmiedeeisen. Ab ca. 1900 kommen auch neue oder gehandelte Baustoffe zum Einsatz, z.B. Ziegelmauersteine und Gusseisen. Dächer und Dachaufbauten Die Dachformen in Rüdenhausen sind zwar sehr abwechslungsreich, doch die einzelnen Dächer sind sehr ruhig und wirken durch ihre großen, ungestörten Dachflächen. Sie sind in kleinformatigen Dachsteinen im ziegelroten und dunkelgrauen Farbspektrum gedeckt. Neueindeckungen sollten in ziegelroten Tönen erfolgen, da dunkelgraue Dachsteine nur vereinzelt und in der Regel auf besonderen Gebäuden liegen. Paul-Gerhardt-Platz 58 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Eine überlieferte regionaltypische Gaubenform lässt sich nicht ablesen. Seit den 30er Jahren gibt es allerdings Schleppgauben. Sie sind entweder als viele kleine oder eine größere ausgebildet. Alternativ gibt es noch vereinzelt kleine Satteldachgauben, die allerdings nicht zu groß werden dürfen, da sie sonst zu dominant wirken. Beispiel Hindenburgstraße 10 Raiffeisenstraße 1 Mit dieser Gaubenform lässt sich auch heute zeitgemäßer Wohnraum belichten, wenn die Grundrissgestaltung und Nutzungsverteilung darauf Rücksicht nehmen. Sind größere Belichtungsflächen erforderlich, sollte über Dachflächenfenster nachgedacht werden, da diese die räumliche Wirkung des Daches nicht so stark verändern, wie große Gauben oder Zwerchgiebel. Auf Photovoltaik sollte im Altort von Rüdenhausen verzichtet werden. Wenn Solarthermie, die an den Verbrauchsort gebunden ist, genutzt werden soll, dann sollte die Fläche einem schlichten Rechteck entsprechen, von den Dachrändern einen ausreichenden Abstand einhalten und als Indach-Montage ausgeführt werden. Fassadenfläche Die Fassadengrundfläche ist einfarbig und mit wenigen Gliederungselementen oder Fachwerk gestaltet. In Rüdenhausen kommen Ecklisenen und / oder ein bis zwei einfache Gesimse pro Gebäude vor. Es finden sich Gurt, Brüstungs- und Kranzgesimse. Der Einsatz von Gliederungselementen erfolgte schlicht und zurückhaltend. Beispiel Jahnstraße 2 Die älteste Ausführung der Hauptgeschossaußenwände ist Fachwerk. Lediglich bedeutende herrschaftliche Bauten wurden aus massivem Steinmauerwerk gebaut, in Rüdenhausen z.B. das Schloss. In Rüdenhausen gibt es zwei eindrucksvolle Fachwerkbauten aus dem 16. Jh. und viele weitere jüngere. 59 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Beispiel Bachstraße 3, 18. Jh. Ab dem 17. Jh. wurden die Außenmauern aller Gebäude zunehmend massiv gebaut, jedoch immer verputzt. Erst ab dem 19. Jhd. kommt Sandsteinsichtmauerwerk als Fassadenmaterial hinzu. Beispiel Marktplatz 5 Es gibt kein spezifisch das Ortsbild von Rüdenhausen prägendes Fassadenmaterial. In Rüdenhausen ist die Abwechslung von Sandstein, Fachwerk und Putz typisch. Um diese Vielfalt zu erhal- 60 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung ten sollten Fachwerke nicht verputzt bzw. freigelegt und Sandsteine erhalten bzw. ergänzt werden. Fassadenverkleidungen sind bei Hauptgebäuden nicht üblich. Als sichtbares Fassadematerial für Nebengebäude findet man in Rüdenhausen Sandsteinmauerwerk, Fachwerk, Putz und Holzlattung. Fassadenöffnungen Die Fassadenöffnungen sind durch eine Einrahmung, die Gewände, betont. Die Fensteröffnungen sind als einzelne möglichst gleich große Löcher in der geschlossenen Fassade ausgeführt – Lochfassade. Ab dem 17. Jhd. bilden sie ein gleichmäßiges Lochraster in der Fassade, d.h. sie liegen direkt übereinander und haben untereinander regelmäßige Abstände. In Rüdenhausen kommen allerdings auch oft Fensterpaare vor, die untereinander einen engeren Abstand haben, als zu den anderen Fenstern. Die Fensteröffnungen haben in der Regel das Format eines stehenden Rechtecks, die Seitenverhältnisse sind ca. 2:3. Beispiel Paul-Gerhardt-Platz 2 Die Türöffnungen sind ebenfalls im Format eines stehenden Rechtecks gehalten, die Toröffnungen dagegen nutzungsbedingt auch im Format eines liegenden Rechtecks. Bei de n straßenbegleitenden Fassaden sollten auch zukünftig die überlieferte Gestaltung der Fensteröffnungen angewandt werden, da die ortstypische historische Fassadengestaltung in Rüdenhausen der am stärksten das Ortsbild prägende Aspekt der Gebäude ist. Von der Straße abgewandt können dagegen auch größere Fensteröffnungen, Balkone und Wintergärten realisiert werden. Fenster Die überlieferten Fenster sind mehrflügelig ausgeführt und meist durch Sprossen noch weiter unterteilt. Die Fenster wirken durch diese Kleinteiligkeit lebendig und treten, unterstützt durch die Gewände, in der ruhigen Fassade in den Vordergrund – „Augen des Hauses“. 61 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Eine Mehrflügeligkeit ist aus gestalterischen Gründen nicht zwingend erforderlich, wenn die Profilierung der Teilungselemente entsprechend einer Mehrflügeligkeit ausgeführt wird (z.B. gestuftes Profil zur Imitierung der Schlagleiste). Aus Gründen der besseren Nutzbarkeit sind mehrflügelige Fenster jedoch auch heute noch vorzuziehen. Verschiedene Möglichkeiten: Als Sonnenschutz sollten die traditionellen Fensterläden aus Holz bevorzugt werden. Aufgesetzte Rollladenkästen wirken sich negativ auf die Fassadengestaltung aus. Beispiel Marktstraße 2 Hindenburgstraße 6 Türen und Tore Die Türen und Tore wurden regionaltypisch als profilierte geschlossene Flächen ausgeführt. Üblich waren Türen mit Füllungen oder aufgedoppelten Brettern und Tore mit senkrechten oder diagonalen aufgedoppelten Brettern. Zur Belichtung der dahinter liegenden Räume können Teile als Glasausschnitt gestaltet werden. Als Material sollte Holz verwendet werden. 62 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Beispiele (nicht aus Rüdenhausen) neuer Türen nach regionaltypischen Vorbildern: Sockel Wenn der Erdgeschossfußboden zur Straßenfläche erhöht ist, ist bei den überlieferten Gebäuden ein gestalterischer Sockel ausgebildet. Ist dies nicht der Fall, wird die Fassadenfläche bis zur Straßenoberfläche einheitlich gestaltet. Ein Natursteinsockel ist nicht zwingend erforderlich. Ein geputzter Sockel ist für die typische Proportionierung der Fassadenfläche ausreichend. Die Oberkante muss auf Höhe des Erdgeschossfußbodens liegen. Gebäudegestaltung nach ca. 1950 Ca. um das Jahr 1960 tritt im Untersuchungsgebiet ein Gestaltungsbruch ein. Angeregt durch die zeitgemäße Architektursprache setzt man sich bei einem Teil der Gebäude über die Jahrhunderte lang gewahrten grundsätzlichen Gestaltungsziele hinweg. Das einzelne Dach ist zwar immer noch in einheitlichem Material gehalten, jedoch sind in der Dachlandschaft etliche Materialien vertreten. Zur Belichtung der Dachräume werden große Dachgauben und Dachliegefenster eingesetzt. Die Dachflächen werden dadurch stärker aufgebrochen. Die Fassadenfläche wird als auffällig zu gestaltendes Element gesehen. Verkleidungen, strukturierte Putze und Glasbausteine werden eingesetzt. Die Fensteröffnungen werden nicht mehr aus der Fassadenansicht entwickelt, sondern aus den dahinter liegenden Nutzungen. Sie sind unterschiedlich groß und haben auch Formate liegender Rechtecke, um große Fensterflächen zu erreichen. Die Fenster sind ungeteilt ausgeführt. Sie wirken durch das dunkle Erscheinungsbild der Glasflächen als Löcher in der Fassade, treten zurück. Die Türen sind individuell ausgewählt. Eine große Ausführungsvielfalt ist vorhanden. Genormte Garagentore sind üblich. Die Wirkung der Fassade als Freiraumbegrenzung verändert sich durch die An- und Einbauten von der Wirkung als Fläche hin zu einer Wirkung als Skulptur. Bei Materialien wird aufgrund der großen vorhandenen Auswahl neben der Funktionalität auch auf die Pflegeleichtigkeit und einen möglichst geringen Wartungsaufwand geachtet. Gleichzeitig werden jedoch bei einem anderen Teil der Gebäude die überlieferten Gestaltungsziele weiter angewendet bzw. nach individuellen Vorstellungen die überlieferten und neuen Gestaltungsziele gemischt. Es entsteht eine große Gestaltungsvielfalt. 63 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bewertung der gesta lte ris chen Wirkung der ba ulichen Anlagen Hier wird bewusst eine Bewertung der Fassadengestaltung ohne Berücksichtigung der Wirkung des Baukörpervolumens vorgenommen. Die Gestaltung des Baukörpervolumens wurde weiter oben separat bewertet. Hierdurch können die einzelnen Gebäude differenzierter beurteilt werden. Die Beurteilung einer Gestaltung kann niemals ganz objektiv sein. Es gibt jedoch Beurteilungsgrundsätze, die von den meisten Menschen geteilt werden. Für den gestalterischen Eindruck eines Ortes ist entscheidend dass eine Gesamtgestaltung – eine Ortsgestaltung - ablesbar ist. Sonst wirkt der Ort „gesichtslos“. Gestalterisch zueinander passende Gebäude werden als Gesamtbild, zu individuell gestaltete Gebäude werden als Solitäre empfunden. Im Untersuchungsgebiet ist durch die vielen unterschiedlichen gestalterisch hochwertigen Gebäude das Gesamtbild „Gemeinschaft von Individualisten“ stark ausgeprägt. Blick aus der Schloßstraße zum Paul-Gerhardt-Platz Diese Wirkung kann durch die gestalterische Integration weiterer Gebäude verstärkt werden. Ebenso kann sie durch die Ausprägung anderer gestalterischer Ziele abgeschwächt werden oder sogar verloren gehen. Die Gestaltung der einzelnen Gebäude wirkt sich im ersten Eindruck nicht so stark auf die Gesamterscheinung der Siedlung aus, wie ihre räumliche Struktur. Jedoch beim genaueren Betrachten werden immer kleinere Elemente wichtig. Gebäude, die gestalterisch aus dem Gesamterscheinungsbild herausfallen, fallen auf. 64 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Harmonisch gestaltete „in sich stimmige“ Gebäude werden als schön empfunden. Der Erhaltungszustand spielt dabei kaum eine Rolle. Bei Gebäuden aus einer Bauzeit mit einem ausgeprägten Baustil empfindet man z.B. in der Regel stilfremde Elemente als störend. Die einzelnen Gebäudeelemente bilden zueinander z.B. bestimmte Proportionen oder Farbkombinationen oder Flächeneinteilungen aus. Im Untersuchungsgebiet gibt auch solche Gebäude, die „schön“ sind, auch wenn sie Sanierungsbedarf haben. Beispiel Jahnstraße 6, ehemaliges Gericht Es gibt allerdings auch Gebäude, die je nachdem was modern war „umdekoriert“, d.h. nur in Teilen erneuert wurden. Sie sind in sich nicht mehr stimmig und in der gestalterischen Wirkung unbefriedigend. Gebäude, die mit ihrem Umfeld eine gestalterische Einheit bilden, fallen als Einzelgebäude nicht weiter auf. Ein gestaltungsfremdes Gebäude wirkt jedoch um so stärker. Dies gilt auch in Rüdenhausen, da die an sich unterschiedlichen Gebäude genügend Gemeinsamkeiten aufweisen. Diese Wirkung kann im Positiven genutzt werden, um ein Gebäude bewusst hervorzuheben. Für die damalige dörfliche Lebensgemeinschaft wichtige oder ökonomisch und sozial bedeutende Nutzungen wurden auffälliger gestaltet. In Rüdenhausen war es aufgrund der gestalterischen Vielfalt historisch schwer, ein Gebäude gestalterisch herauszuheben. Sondernutzungen und zeichnen sich hier eher durch die Größe der Gebäude und Grundstücke aus. Nach 1945 wurden die durch die Jahrhunderte gemeinsamen Gestaltungskriterien aufgegeben. Ohne diese verbindenden Aspekte fielen einzelne Gebäude aus dem Gestaltungszusammenhang heraus. Dies hat eine negative Wirkung auf das Ortsbild, weil die Auffälligkeit bei einfachen Wohnnutzungen eher unbegründet wirkt, insbesondere wenn eine gestalterische Abweichung von den historischen Vorbildern in Form von mangelnder Proportionierung und Gliederung der Fassade auftritt. Es ist daher für den Erhalt des Rüdenhausener Ortsbildes wichtig, dass Neu- und Umbauten regionaltypisch gebaut werden, d.h. mit ihrem Umfeld eine gestalterische Einheit bilden. 65 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „überlieferte ortstypische Gestaltung“ 66 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Bewertung der gestalterischen gestalterischen Wirkung der GrünGrün - und Freiflächen Freiflächen auf das Orts Ortsbild Die innerörtliche Freiraumstruktur von Rüdenhausen wird in Form von Dorfplätzen und Gärten, den Grünflächen um das Schloss und den Schlossfriedhof, Grünflächen und Gärten entlang des Schirnbaches und strukturreiche Gärten und Obstwiesen in den Ortsrandlagen repräsentiert. Als besonders markant stellt sich der weitläufige, mit alten Gehölzen bestandene Schlosspark und Schlossfriedhof im Süden von Rüdenhausen dar; der Schlosspark ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Öffentli che Grünfläche n Zentrale Bedeutung im gemeinschaftlichen Leben von Rüdenhausen haben die öffentlichen Grün- und Freiflächen am Kirchplatz sowie am benachbarten Paul-Gerhardt-Platz in der Ortsmitte. Im Ortsrandbereich ist darüber hinaus der Sportplatz mit Turnhalle im Osten von Rüdenhausen von Bedeutung. Öffentliche Grünstrukturen, die den Straßenraum mit Gehölzstrukturen beleben, sind am Kirchplatz, am Paul-Gerhardt-Platz, am Johann-Friedrich-Gärtlein nördlich des Schlosses sowie am Schirnbach vorhanden. Im Wesentlichen sind die öffentlichen Platz- und Freiflächen bislang jedoch durch einen hohen Versiegelungsgrad und nur vereinzelte Begrünung gekennzeichnet. Im Folgenden wird auf die für Rüdenhausen bedeutsamen öffentlichen Grün- und Freiflächen im Einzelnen eingegangen: Kirchplatz Als zentrale Platzfläche in der Ortsmitte von Rüdenhausen kommt neben dem Paul-GerhardtPlatz dem Kirchplatz um die evangelische Pfarrkirche St. Peter und Paul eine besondere Bedeutung als öffentliche Freifläche und Treffpunkt zu. Insbesondere im nördlichen Teil ist die Aufenthaltsqualität aufgrund der dominierenden Funktion als Parkplatzfläche eingeschränkt; die Platzflächen werden durch den hohen Versiegelungsgrad (Betonsteinpflaster) dominiert. Die begrünten Bereiche finden sich vor allem um die Kirche sowie im Nordosten der Platzfläche, wo sich auch ältere, prägende Baumbestände sowie der Zunftbaum von Rüdenhausen befinden. nördl. Teil des Kirchplatzes mit Zunftbaum 67 Pflanzflächen um die Pfarrkirche 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Paul-Gerhardt-Platz In der Ortsmitte befindet sich am Paul-Gerhardt-Haus bzw. am örtlichen Wirtshaus eine Platzfläche, die als Durchgang zum Kirchplatz sowie als örtlicher Treffpunkt genutzt wird. Bis auf eine kleinere Pflanzinsel mit Sitzbänken sowie eine Baumpflanzung wird die Platzfläche jedoch von befestigten Flächen bis an die Gebäudekante dominiert und stellt sich als wenig attraktiv dar. Eine Bereicherung bildet die Fassadenbegrünung am Paul-Gerhardt-Haus. Paul-Gerhardt-Platz Johann-Friedrich-Gärtlein Johann-Friedrich-Gärtlein Unmittelbar nördlich des Schlosses wurde das Johann-Friedrich-Gärtlein zu Ehren des Grafen Johann Friedrich zu Castell-Rüdenhausen mit einem Denkmal, Sitzbänken, einer Infotafel und einem Brunnen angelegt. An der Schlossstraße gegenüber sind an der Schlossmauer ebenfalls ein Brunnen, eine Infotafel und eine Sitzbank vorhanden. Sportplatz Eine wichtige Funktion für die Freizeit und Erholung in Rüdenhausen erfüllt der Sportplatz mit Turnhalle, die auch als Veranstaltungshalle genutzt wird, am östlichen Ortsausgang Richtung Abtswind. Friedhof Der Rüdenhäuser Friedhof liegt am nordöstlichen Ortsrand und ist durch angrenzende Streuobstwiesen, wegbegleitende Altbäume und Gärten in Richtung Osten in die Landschaft eingebunden. Seine westliche Begrenzung stellt die Marktstraße dar, die als Durchgangsstraße der B 286 stark befahren ist und durch Lärm- und Schadstoffimmissionen die Aufenthaltsqualität im Umfeld des Friedhofs stark beeinträchtigt. Begrünte Aufweitungen im Straßenraum Neben den genannten öffentlichen Grünflächen erfüllen auch einzelne wenige begrünte Aufweitungen, z.T. mit Sitzmöglichkeiten, als Quartiersplätze eine wichtige Erholungsfunktion für die Anlieger, wie z.B. an der Raiffeisenstraße oder an der Schlossstraße (s.o. Johann-Friedrich- 68 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Gärtlein). Diese sind jedoch überwiegend durch den hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet. Privat angelegte Grünfläche an der Raiffeisenstraße Brunnen und Sitzbank an der Kreuzung Schlossstraße / Marktstraße Bäche und Gräben Der Bachlauf des Schirnbachs hat sowohl für das Ortsbild von Rüdenhausen als auch für die siedlungsnahe Erholung eine besondere Bedeutung. Im ortsnahen Bereich, z.T. auch im Innerort, ist der Schirnbach von alten Baumbeständen und Gras-/ Krautfluren gesäumt, entlang des Schirnbaches verlaufen häufig genutzte Spazierwege, die jedoch nur z.T. durchgängig gestaltet sind. Im Bereich von Straßenquerungen ist der Schirnbach kurzzeitig verrohrt; im Abschnitt zwischen Schlossstraße und Hindenburgstraße wurde der ehemals in der Schlosstrasse verlaufende Bach nach Norden in ein Betonbett verlegt und stellt sich in diesem Bereich als naturfern dar. Als gewässerbegleitende Grünflächen kommt den privaten Gärten in der Bachaue in den Ortsrandbereichen besondere Bedeutung zu. Schirnbach im Betonbett an der Schlossstrasse 69 Schirnbach südöstlich der Marktstraße 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Schirnbach am Schloss Rüdenhausen Naturnaher Verlauf des Schirnbaches mit Begleitgehölzen nordwestl. Rüdenhausen Private Grünflächen Neben den öffentlichen und halböffentlichen Freiraumstrukturen prägen private Grünflächen sowohl den Innerort als auch den Ortsrand von Rüdenhausen. Am Rand des historischen Altortes, insbesondere entlang des Schirnbaches in der Ortsrandlage, ist ein hoher Anteil an Nutzgärten kennzeichnend, wohingegen die neueren Baugebiete im Westen und Osten zumeist von Ziergärten geprägt sind. Im Innerort sind die Gartenflächen oft hinter den Häusern angeordnet und vom Straßenraum her nur z.T. einsehbar, daher sind vor allem die Vorgärten für den Straßenraum wertvolle Gestaltungselemente. Im Süden von Rüdenhausen stellen der private Schlosspark sowie der Schlossfriedhof mit alten Baumbeständen wichtige Grünflächen sowohl für den südlichen Ortsbereich als auch für den Ortsrand dar. Im Zusammenhang mit Streuobstwiesen am Ortsrand kommt den Gärten mit älterem Baumbestand eine wichtige Funktion für die Ortsrandeingrünung zu, diese sind besonders am nordöstlichen Ortsrand schön ausgeprägt. In den Bachauen erfüllen die privaten Gärten darüber hinaus eine wichtige Funktion für die Gewässerökologie. Bauerngärten / Nutzgärten Der traditionelle Bauerngarten ist eine Mischung aus Nutz- und Ziergarten mit einem vielfältigen Pflanzenbestand aus ein- und mehrjährigen Blütenstauden, Gemüse- und Gewürzpflanzen, Heilkräutern, Blütensträuchern und Obstgehölzen. Einige Privatgärten, vor allem am Rand des historischen Altortes, weisen kleinräumig Gemüseanbau auf, der mit typischen Stauden und einjährigen Pflanzen der „klassischen Bauerngärten“ als strukturreiches Augenmerk die herkömmlichen Gartenanlagen ergänzt. Die Bauern- und Nutzgärten sind ein unverzichtbarer Bestandteil im Ortsbild von Rüdenhausen. Als strukturreiche Grünflächen haben sie eine wichtige Funktion für das innerörtliche Kleinklima, den Wasserhaushalt, den Artenschutz sowie die Lebensqualität im Wohnumfeld. 70 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Nutzgärten am nordöstlichen Ortsrand Nutzgarten im Altort Ziergärten In Rüdenhausen sind Ziergärten vor allem im Bereich von Vorgärten und in den Gärten der Nachkriegsbebauung und Neubaugebiete im Westen und Osten der Ortschaft anzutreffen. Nutz- und Erholungsgärten sind zumeist auf die rückwärtigen – nicht einsehbaren – Gartenbereiche beschränkt. Die Vorgärten sind meist in PKW-Stellplätze oder Zufahrten zu Garagen, Zugänge zum Wohnhaus und Ziergärten unterteilt. Typische Einfriedungen der Vorgärten sind Metall- oder Holzzäune mit Mauersockeln. Eine einheitliche Gestaltung oder durchgängige Materialverwendung ist jedoch nicht erkennbar. Die einsehbaren Zier- und Vorgärten erfüllen eine wichtige Funktion zur Auflockerung der Straßen und zur Bereicherung des Ortsbildes. naturnaher Vorgarten am Rand des Altortes schön gestaltete Begrünung zwischen Hauskante und Fußweg Schlosspark und Schlossfriedhof Von besonderer Bedeutung sind die Parkanlagen des aus dem 13. Jahrhundert stammenden einstigen Wasserschlosses der Grafen zu Castell-Rüdenhausen, die nicht nur den Ortsrand, sondern auch den südlichen Teil von Rüdenhausen zwischen Marktstraße und Schlossstraße bereichern. Die im 19. Jahrhundert neu gestaltete Parkanlage wurde später in Richtung Südwesten auf bisherige Obstwiesen erweitert. Die alten Baumbestände im Schlosspark sind sowohl für das Landschaftsbild als auch als Lebensräume für zahlreiche Tierarten von Bedeutung (vgl. Kap. Tiere / Pflanzen). 71 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Entwurf des Schlossparks von 1767 (Quelle: K. GRAF ZU CASTELL-RÜDENHAUSEN, 1996) Jenseits der Marktstraße befindet sich der ehemalige Schlossfriedhof als Familienfriedhof der Grafen zu Castell-Rüdenhausen; daran grenzen der aufgelassene Friedhof des Krankenhauses und Altenheims an, das sich im ehemaligen, in den 1970er Jahren abgerissenen Neuen Schloss befand. Neben der Weiheranlage sind prägende alte Baumbestände vorhanden, die zusammen mit dem Schlosspark den südlichen Ortsrand kennzeichnen. Schlosspark an der Marktstraße Schlossfriedhof mit Weiher Obstwiesen und Obstgärten Als alter Bestandteil der dörflichen Landschaft prägte einst ein durchgehender, ausgedehnter Streuobstgürtel den Ortsrand von Rüdenhausen (s. o. Historische Kulturlandschaft). Heute ist dieser noch in Teilbereichen um die Ortslage anzutreffen, insbesondere am nordöstlichen und 72 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung westlichen Rand des Altortes sowie im Bereich der Gärten in der Schirnbachaue sind noch größere Streuobstbestände vorhanden. Die Sorte „Rüdenhäuser Prinzenapfel“, eine lokale Variante des Winter-Prinzenapfels, ist nur an wenigen Orten noch vorhanden: so ist diese im Obstlehrgarten Triesdorf erhalten und dokumentiert. Die extensiv genutzten Streuobstwiesen sind als wertvolle Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt wie auch für das Ortsbild im Orts- und Ortsrandbereich von besonderer Bedeutung. Obstwiese am westlichen Rand des Altortes am Schirnbach Gärten mit alten Obstbäumen am nordöstlichen Ortsrand Sonstige Begrünung im Straßenraum Fassadenbegrünung ist in Rüdenhausen bei einigen Häusern insbesondere im Altort anzutreffen, darüber hinaus wurden auch einige Mauern und Zäune begrünt. Sofern diese zur Straße hin ausgerichtet sind, tragen sie in besonderem Maße zur Begrünung und Bereicherung des Straßenraums bei. Fassadenbegrünung im Altort 73 Begrünte Toranlage mit Holzzaun im Altort 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Grünflächen“ 74 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Straßen, Wege und Plätze öffentlicher Straßenraum Die Straßenräume stehen bezüglich ihrer Wirkung in enger Verbindung mit freiräumlichen Ausprägungen. Ihre Gestaltung ist für das Ortsbild von besonderer Bedeutung. Die Verkehrsflächen in Rüdenhausen weisen im Regelfall einen Asphaltbelag auf. Die versiegelte Fläche reicht meist bis an die Gebäudekante. Die Gehwege sind in der Regel durch Betonrandsteine oder Pflasterrinnen abgegrenzt und teilweise zu schmal für Fußgänger. Die Hauptstraßen (Marktstraße, Hindenburgstraße, Jahnstraße, Raiffeisenstraße) sind überwiegend im Trennungsprinzip gestaltet, im Bereich der Nebenstraßen und der stark befahrenen Hindenburgstraße zwischen Kreuzung Marktstraße und Bachstraße finden sich jedoch keine abgetrennten Gehwege. In Teilbereichen sind Pflasterbeläge – wie am Kirchplatz und Paul-Gerhardt-Platz –, wassergebundene Wegedecken – wie Teile der Gartenstraße und der Lerchenstraße sowie in der Ortsrandlage – oder Grünwege – wie im Nordosten und Nordwesten von Rüdenhausen im Übergang zur Landschaft – vor. Pflasterflächen um die Kirche Schotterweg mit angrenzenden Gärten im Nordwesten von Rüdenhausen private Hofflächen Die privaten Hofflächen sind ihrer Nutzung als Verkehrsfläche entsprechend überwiegend vollflächig mit Asphalt-, Beton- oder Betonsteinpflasterbelägen befestigt, einige Höfe sind jedoch auch mit Natursteinpflaster oder Schotterbelägen gestaltet. Hofeinfahrt mit Natursteinpflaster im Altort 75 Hof mit Schotter- und Natursteinpflasterbelägen im Altort 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Die Hofflächen sind oftmals, vor allem im Altort entlang der Hauptstraße, durch nicht einsehbare Tore abgeschlossen. Typische Hoftore sind Holz- oder Metalltore, die von Sandsteinpfosten eingefasst sind. Einige der alten Toranlagen sind denkmalgeschützt (vgl. Teil I Denkmalschutz). Hoftor mit Sandsteinpfosten 76 Hoftor am Schloss 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Beläge“ 77 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „ Freiraumtypen“ 78 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Ortsbild“ 79 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Potentiale und Mängel Zur besseren Übersichtlichkeit werden nachfolgend die ermittelten Potentiale und Mängel tabellarisch zusammengefasst und die lokalisierbaren davon in Plänen dargestellt. Potentiale Lage in der Region - - Naherholungs- und Feriengebiete nahe bei Naturpark Steigerwald in ca. 3 km Main in ca. 7 km direkter Anschluss an die Autobahn BAB 3 Bevölkerung - nahezu konstant rege Dorfgemeinschaft hohe Wohnortbindung großes örtliches Geschichtsbewusstsein Infrast ruktur - gute Angebote des Gemeinbedarfs sehr gute ärztliche Versorgung mehrere Gaststätten Wirts chaft - gute Nutzungsmischung zwischen Wohnen, Kleingewerbe und Landwirtschaft im Altort seit 2004 kontinuierliche Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze Touristische Alleinstellungsmerkmale „Taufengel“ und Wasserschloß noch nicht genutztes touristisches Alleinstellungsmerkmal Brauerei mit Brauereigaststätte Ortsb ild - überliefertes regionaltypisches Wohnhaus in umfangreicher Variationsvielfalt auf dem Urkataster ablesbare grundsätzliche Siedlungsstruktur des Altorts mit Platz aus dem 19. Jh. bis heute erhalten Parzellenaufteilung, Plätze und Straßen sowie die Stellung der Gebäude auf dem Grundstück bewahrt kleinteiligen und abwechslungsreichen, aber doch traditionellen Charakter viele unterschiedliche räumliche Qualitäten Vielzahl an überlieferten Gebäuden zum Teil von hoher gestalterischer Qualität für die Ortsgeschichte wichtigen Zeugnisse erhalten Schloss und der Meierhof, die Kirche, das ehemalige Gericht und das ehemalige Rathaus bauliche Anlagen - 80 Wohngrundstücke mit sehr guter räumlicher Qualität mit vielen qualitativ unterschiedlichen Freiflächenbereichen wenig baulicher Sanierungsbedarf 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Frei flächen - - - Zahlreiche ortsbildprägende Gärten mit altem Obst- und Laubbaumbestand vor allem am Rand des Altortes sowie in der Schirnbachaue, Gestaltungsspielraum im öffentlichen Straßenraum durch z.T. großzügig dimensionierte Straßenquerschnitte – Bereiche, in denen die Fahrbahn zugunsten des Aufenthalts von Fußgängern reduziert werden kann – insbesondere im Zusammenhang mit der geplanten Ortsumgehung realisierbar Historische Schlossanlage mit ortsbildprägenden Freiflächen (Schlosspark, Schlossfriedhof) ortsbildprägende, historisch bedeutsame Toranlagen Gewässerläufe von Schirnbach und Schloßbach als wertvolle Lebensräume, Erholungsräume und Vernetzungsstrukturen mit Entwicklungspotenzial Freiflächen in der Bachaue (Wiesen, Gärten, öffentliche Grünflächen, Gehölzbestände) - für die Erholung und Gewässerökologie bedeutsam Wichtige Platz- und Grünflächen (Kirchplatz, Paul-Gerhardt-Platz, Johann-FriedrichGärtlein, Sportplatz, Friedhof) mit Bedeutung als innerörtliche Grünflächen / Aufenthaltsbereiche / Treffpunkte Teilweise noch erhaltener Grüngürtel mit Streuobstbeständen um die Ortslage Natur und Landschaf t - 81 Wichtige Wegeverbindungen vom Ort in die Landschaft und als Wegeverbundsystem Ortseingang im Norden mit Entwicklungspotenzial – insbesondere im Zuge der Ortsumgehung gute Ortsrandeingrünung in Teilbereichen im Nordosten, Westen und Süden 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Potentiale“ 82 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Mängel Lage in der Region - relativ weite Entfernung zum Oberzentrum und mittlere Entfernung zum Unterzentrum Bevölkerung - bildungs- und berufsbedingte Abwanderung während der Familiengründungsphase deutliche Tendenz zur Überalterung Infrast ruktur - nicht kirchlich gebundener Raum, der keine festgelegte öffentliche Funktion erfüllt, fehlt kaum Angebote für nicht mehr mobile Senioren mangelhafte Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs Nutzungskonfl ikte - Verkehrslärmemissionen der Hauptstraßen Geruchsemissionen der Tierhaltung in der Ortslage Verkehr - Buslinien als Grundversorgung ausreichend aber für eine flexible Nutzung nicht geeignet Haltestellen unfunktional im Ort verteilt Gehwege oft zu schmal, bzw. streckenweise unterbrochen Ortsb ild - Einzelne Gebäude mit ortsuntypischer Kubatur und / oder Stellung auf dem Grundstück Einzelne Gebäude mit aufwändig zu behebenden Gestaltungsmängeln bauliche Anlagen - hoher energetischer Sanierungsbedarf 8 % aller Gebäude, davon 5 % Wohngebäude von Leerstand betroffen 20 % Wohngebäude mit Bewohnern über 65 Jahren verschlechtern mittelfristig die Lage Frei flächen - - - hoher Versiegelungsgrad im Altort geringes Maß an Begrünung im öffentlichen Straßenraum (Marktstraße, Hindenburgstraße, Jahnstraße, Raiffeisenstraße, Schlossstraße, Bachgasse, Paul-Gerhardt-Platz, Schirnbachstraße, Gartenstraße, Lerchenstraße) einheitliche Gestaltung der Straßen und Wege (monoton wirkende Beläge), überwiegende Asphaltierung Begradigung, Ufer- und Sohlverbau des Schirnbaches im Ortsbereich; im Bereich der Straßenquerung Verrohrung fehlende Aufenthaltsqualität der öffentlichen Platz- und Grünflächen (v.a. Kirchplatz / Paul-Gerhardt-Platz /Kreuzung Markt-, Hindenburgstraße / Kreuzung Markt-, Schlossstraße / Platzflächen um die Turnhalle / Containerstellplatz an der Gartenstraße) Ortseingänge kaum wahrnehmbar bzw. ungestaltet Natur und Landschaf t - 83 fehlende durchgehende Wegeverbindungen am Ortsrand zwischen den Wegen fehlende durchgehende Wegeverbindungen entlang der Gewässer (Schirnbach im Südosten von Rüdenhausen, Schoßbach) fehlende Ortsrandeingrünung im Norden 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Mängel“ 84 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung TEIL III: INTEGRIERTE INTEGRIERTE PLANFASSUNG Leitlinien und Entwicklungsziele Leitlinie „Gelebte Gemeinschaft mit Tradition“ Tradition“ Weiterentwicklung der vorhandenen Lebensortqualitäten, zum Halten der ortsansässigen Bevölkerung und zum Gewinnen weiterer am Dorfleben Interessierter, durch Erhalt und Ausbau folgender spezifisch dörflicher Qualitäten in Rüdenhausen: - Gelebte Geschichte im historischen Ortsbild, - Neu konzeptionierter Verkehr, - Attraktive Naherholung; - Aktive Dorfgemeinschaft. Entwicklungsziele Gelebte Geschichte im historis chen Ortsbi ld Ziel: Erhalt, Sanierung und sensible Ergänzung der kulturhistorisch bedeutenden Bausubstanz Ziel: Sicherung der bis in die Gegenwart erhaltenen Qualitäten der historischen Ortsstruktur Ziel: Anpassung der gestalterischen Qualitäten des öffentlichen Raums an das wertvolle historische Umfeld Ziel: Bewusst machen der Ortsgeschichte Neu konzeptionierter V erkehr Ziel: Auslagerung des Durchgangsverkehrs Ziel: Erhöhung der Aufenthaltsqualitäten und Nutzflächen im öffentlichen Raum Ziel: Neuorganisation des ÖPNV Ziel: Neuorganisation des ruhenden Verkehrs Attrakt ive Naherholung Ziel: Erlebbar machen des Wassers im Ort Ziel: Ausbau der Naherholungsmöglichkeiten in der umgebenden Landschaft Ziel: Aufwertung der gestalterischen und naturräumlichen Qualität der Landschaft Aktive Do rfgemeinschaf t Ziel: Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaftsnutzungen durch Verbesserung der räumlichen Möglichkeiten Ziel: Erhöhung der Angebote für nicht mobile Mitbewohner 85 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Hinweise aus dem Vitalitätscheck Vitalitätsch eck zur Umsetzung der Entwicklungsziele Fachl iche und räumli ch e Planungshinweise Übergeordnete Hinweise Das hohe Angebot außerhalb des Altorts stelle eine starke Konkurrenz zum Altort dar. Eine weitere Angebotserhöhung außerhalb des Ortskerns (Reserveflächen FNP) würde die Situation noch deutlich verschlechtern. Die momentan mäßige Nachfrage erhöht sich voraussichtlich, wenn die Umgehungsstraße realisiert ist. Gebietsbezogene Hinweise Eine insgesamt substanzerhaltende Weiterentwicklung des Ortskerns, auch durch Umnutzung landwirtschaftlich nicht mehr genutzter Nebengebäude erhält die hohe Qualität des Ortsbildes. Eine Aufwertung der wohnbegleitenden Faktoren kann die Attraktivität des Wohnangebots erhöhen: qualitative Aufwertung des Wohnumfelds durch Umgestaltung und Neuanlage von öffentlichen Flächen (harte Standortfaktoren), Unterstützung der Aktivitäten der Dorfgemeinschaft (weiche Standortfaktoren). Hinweise für Inst rumente und Strateg ien zur Umsetzung Hinweise zum Einsatz von Instrumenten im Rahmen der Dorferneuerung Der zielorientierte Instrumenteneinsatz der Dorferneuerung ist aus folgenden Gründen zu befürworten: Von Seiten der politischen Gemeinde ist eine Bereitschaft zur Innenentwicklung vorhanden; Das im Ort vorhandene sehr große Interesse an der Innenentwicklung kann durch die Dorferneuerung weiter gefördert werden. Zur Aufwertung des Wohnumfeldes im Altort – harte Standortfaktoren - sind investive Maßnahmen (z.B. Freiflächengestaltung Kirchplatz) dringend erforderlich. Der Handlungsbedarf ist aufgrund der bisherigen verkehrlichen Überlastung der Freiflächen besonders groß. Zur Unterstützung der Dorfgemeinschaft – weiche Standortfaktoren - erscheinen investive Maßnahmen (z.B. Präsentationsräume der sehr gut dokumentierten, interessanten Ortsgeschichte) sinnvoll. Zur Erhaltung der privaten Objekte ist eine Förderung im Rahmen der Dorferneuerung hilfreich. Das Beratungsangebot für private Interessenten sollte ausgebaut werden. Hinweise zu sonstigen Strategien und Maßnahmen Die momentan mäßige Nachfrage kann vor allem im Altort durch unterstützende Marketingstrategien und baurechtliche Beratung für die jeweiligen Interessenten durch die Gemeinde besser genutzt werden. Die schlechte Verfügbarkeit der Immobilien im Altort kann durch Gespräche und Beratungen mit den Eigentümern möglicherweise verbessert werden. 86 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Integriertes raumbezogenes Strukturkonzept Teilkonzept Nutzung und Funktion Zweck des Nutzungskonzeptes ist die Sicherung und die Weiterentwicklung der bestehenden und für den Ort Rüdenhausen spezifischen Nutzungen und ihrer Mischung sowie der Grünstrukturen. Dadurch soll das funktionelle Gefüge des Orts und seine durch diese Vielfalt entstehende Vitalität gesichert und gestärkt werden. Bebaute Flächen Im gesamten Ort Rüdenhausen sollen das Wohnen in einem dörflichen und qualitativ hochwertigen Umfeld sowie einerseits die landwirtschaftliche Nutzung und andererseits die kleingewerbliche Nutzung die den Charakter und die Wirtschaftsstruktur des Ortes entscheidend prägt, erhalten und gestärkt werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Nutzungen zur Versorgung der örtlichen Bevölkerung gelegt werden. Der Erhalt der vorhandenen Nutzungen ist für die zukünftige Lebensqualität von großer Bedeutung. Die vorhandene erhaltenswerte Struktur des Altorts ist für die Ansiedlung von größeren Gewerbebetrieben nicht geeignet. Ansiedlungsmöglichkeiten für größere gewerbliche Betriebe werden in den nördlich und südlich liegenden Gewerbegebieten ausreichend zur Verfügung gestellt. Weitere geeignete zusätzliche gewerbliche Entwicklungen können im Dienstleistungsbereich entstehen. Hierbei sollte auch die touristische Entwicklung weiter verfolgt werden. Vor allem eine Qualitätssteigerung wird in der Region angestrebt. In Rüdenhausen könnte der Anteil der Privatzimmer noch ausgebaut werden. Für leer stehende Gebäude soll eine neue Nutzung gefunden werden. Der größte Teil des Untersuchungsbietes ist nach Baunutzungsverordnung nur schwer generalisierend einzustufen, da wir gleichzeitig Nutzungen, die für ein Dorfgebiet spezifisch und Nutzungen, die für ein Mischgebiet spezifisch sind, vorfinden. Um die verschiedenen Nutzungszonen innerhalb des Untersuchungsgebiets detaillierter zu bearbeiten und die Flexibilität des Rahmenplans zu unterstützen, werden im Nutzungskonzept über die Kategorien der Baunutzungsverordnung hinausgehende Entwicklungsrahmen abgesteckt. Dies ermöglicht eine individuellere und für den Ort Rüdenhausen spezifischere Definition der Nutzungsziele. Die gewählten Nutzungskategorien lassen sich wie folgt differenzieren und erläutern: Quartier „traditionelles Dorf“ Die Besonderheit des Quartiers „traditionelles Dorf“ besteht in dessen gleichwertig gemischter Nutzung aus Wohnen und Landwirtschaft. Für eine zukünftige Weiterentwicklung kann bei einem weiter fortschreitendem Agrarstrukturwandel die Nutzung Wohnen erweitert werden. Die noch bestehenden landwirtschaftlichen Nutzungen sollten gesichert werden. Bestehende Emissionskonflikte sollen dabei sensibel behandelt und gegebenenfalls mit Mitteln des Planungsrechts (eingeschränktes Dorfgebiet) gelöst werden. Folgende Nutzungen sind insbesondere erwünscht: 87 - Wohnen, private Tierhaltung, - Landwirtschaft, umfeldverträgliche gewerbliche Tierhaltung, - Einzelhandel, Dienstleistung und Kleingewerbe, - Gastronomie und Beherbergungsgewerbe, - Nutzungen für soziale und gesundheitliche Zwecke. 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Quartier „gewandeltes Dorf“ Die Besonderheit des Quartiers „gewandeltes Dorf“ besteht darin, dass hier durch den Agrarstrukturwandel die landwirtschaftliche Nutzung bereits verschwunden und teilweise durch Gewerbliche Nutzung ersetzt worden ist. Es entstanden primär durch die Nutzung Wohnen geprägte Quartiere, die mit vielfältigen privaten Freiflächen und Raumangeboten die Chancen für neue Nutzungen bieten. Für eine zukünftige Weiterentwicklung sollen die erwünschten Nutzungen unterstützt werden. Die bestehenden handwerklichen und sonstigen kleingewerblichen Nutzungen sollten gesichert werden. Bestehende Emissionskonflikte sollen dabei sensibel behandelt und gegebenenfalls mit Mitteln des Bauordnungsrechts (anlagenunspezifische Nutzung) gelöst werden. Folgende Nutzungen sind insbesondere erwünscht: - Wohnen, private Tierhaltung, - Einzelhandel, Dienstleistung und Kleingewerbe, - Gastronomie und Beherbergungsgewerbe, - Nutzungen für soziale und gesundheitliche Zwecke, - Landwirtschaft ohne gewerbliche Tierhaltung. Quartier „Wohngebiet“ Geringe Teile des Altorts und die Neubausiedlung entsprechen Wohngebieten der Baunutzungsverordnung. Dieser Quartierstyp ist gekennzeichnet durch freistehende Wohnhäuser mit umgebenden Grünflächen und wenigen wohnergänzenden Nutzungen. In Rüdenhausen sind auch nicht störende gewerbliche Nutzungen anzutreffen. Das Wohnen soll hier auch vorwiegend entwickelt werden. Folgende Nutzungen sind insbesondere erwünscht: - Wohnen in größeren privaten Grünflächen, - Nutzungen für kirchliche, soziale und gesundheitliche Zwecke, - ausnahmsweise nicht störendes Gewerbe. Gemeinbedarf Kirchliche, soziale und kulturelle Einrichtungen in Rüdenhausen sollen weitestgehend an ihren jetzigen Standorten erhalten werden, um weiterhin zur Belebung und Aufwertung des Altorts beitragen zu können. Nutzungen des Gemeinbedarfs, die an bestimmten Standorten bleiben sollen und / oder deren Bestand langfristig gesichert ist, werden im Nutzungskonzept als kirchliche, soziale und kulturelle Einrichtungen ausgewiesen. Weitere Nutzungen des Gemeinbedarfs, die öffentlich zugänglich sind, sind im gesamten Untersuchungsgebiet ohne Festlegung auf einen speziellen Standort denkbar. Für diese wurde daher keine eigene Nutzungskategorie ausgewiesen. Folgende Infrastruktureinrichtungen sind als Ergänzung des Bestands geplant: - Dorfgemeinschaftsraum; - „Festplatzscheune“; - Ausstellungsraum „Aich“. Frei flächen siehe Freiraumentwicklungskonzept 88 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Verkehrsflä chen Ortsumgehung Es wird davon ausgegangen, dass die planfestgestellte Ortsumgehungsstraße realisiert wird. Das Verkehrskonzept für die Dorferneuerung ist für einen Ort ohne Durchgangsverkehr entwickelt. Ebenso werden alle innerörtlichen Straßen wie Gemeindestraßen behandelt. Zur Optimierung der Ortsumgehung wird im Nordwesten eine außerörtliche Verbindungsstraße zwischen der Raiffeisenstraße und der Marktstraße vorgeschlagen. Diese zusätzliche Verbindung würde eine deutliche Entlastung der unübersichtlichen innerörtlichen Kreuzung bringen und auch den nördlichen Teil von Rüdenhausen vom Durchgangsverkehr entlasten. innerörtliches Straßennetz Entlang der heutigen Durchgangsstraßen sollen zukünftig die Ansprüche der Anwohner, Fußgänger und auch des ruhenden Verkehrs stärker berücksichtigt werden. Alle innerörtlichen Straßen werden daher im Mischsystem gestaltet, d. h. für alle Verkehrsteilnehmer gleichwertig. Wo dies noch nicht der Fall ist, soll das Mischsystem bei einer Neugestaltung eingeführt werden, da dies zur Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität für wenig befahrene Straßen beiträgt. Wo die Straßenquerschnitte dies zulassen, sollen fahrbahnbegleitende Parkplätze und Grünflächen angelegt werden. Eine Besonderheit stellt die Bachstraße dar. Diese soll aufgrund ihrer besonderen Aufenthaltsqualität mit dem Bach als Spielstraße eingerichtet werden. Parken Zur Entlastung des derzeit primär als Parkplatz genutzten Kirchplatzes sollen mehrere Parkplätze in Ortsrandlage geschaffen werden. Einer davon befindet sich direkt an der Sporthalle, in der die meisten Veranstaltungen statt finden. Dadurch können die angrenzenden Straßen ebenfalls entlastet werden. In den Straßenräumen soll das Parken zukünftig ebenfalls geregelt werden. Fußgängerbereiche Der Fußgängerbereich um die Kirche soll auch zukünftig den Fußgängern vorbehalten werden. Ein neuer Fußgängerbereich ist dagegen in der Schloßstraße vorgesehen. Hier soll dem Bach mehr Fläche zugestanden werden. Gleichzeitig soll der Fahrzeugschleichverkehr zwischen Hindenburgstraße und Marktstraße unterbunden werden. Hier kann im Zusammenhang mit dem Johann-Friedrich-Gärtlein ein sehr hochwertiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft entstehen. Fußwegenetz Zur Erweiterung der vorhandenen Fußwegeverbindungen ist der neue außerörtliche Rundwanderweg „Mühlenweg“ geplant. Busverkehr Die derzeit dezentral verteilten Bushaltestellen sollen zentral am Kirchplatz zusammen gefasst werden. Dies würde eine einfachere Orientierung und ein besseres Umsteigen ermöglichen. Zudem könnten unterschiedlich alte Geschwister wieder gemeinsam zur Schule gehen. Um die Benachteiligung der nicht motorisierten Bewohner auszugleichen, wird eine Verbesserung des Angebots des öffentlichen Busverkehrs gewünscht. 89 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Konzept Nutzung und Funktion“ 90 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Teilkonzept bauliche Entwicklung Zweck des Konzeptes bauliche Entwicklung ist der Erhalt und die Weiterentwicklung der besonderen Eigenschaften des baulichen Anteils des historisch geprägten Ortsbildes sowie die qualitative als auch quantitative Weiterentwicklung des Wohnungsangebots, um langfristig die Bevölkerungszahlen im Altort zu erhöhen. Erhalt der Qual itäten d er Bauli chen Struk tur u nd Gestaltung Im Altort von Rüdenhausen soll vor allem die bestehende, das historische Ortsbild positiv prägende Bausubstanz erhalten und instand gesetzt werden, da sie das „Kapital“ des Ortsbilds darstellt. Hierzu zählen die Denkmäler, die Gebäude mit beispielgebender Gestaltung und die Vielzahl an ortstypischen Gebäuden. Diese Gebäude können Vorbildfunktionen für weitere bauliche Ziele im Altort übernehmen. Für das historische Ortsbild von Rüdenhausen entscheidende Gestaltungsprinzipien wurden mit Rüdenhausener Bürgern erarbeitet und werden zukünftig Leitlinien für die Gestaltung neuer und bestehender Gebäude bilden. Rüdenhausen zeichnet sich durch eine sehr große Gestaltungsvielfalt der kulturhistorisch bedeutenden und überlieferten Gebäude aus. Dadurch entsteht ein vielfältiges Ortsbild, aber auch viel Spielraum für in den Ort passende Neubauten. Verbindendes Element sind dabei die regionaltypischen Hofstrukturen, die die entscheidende baulich-räumliche Qualität sichern und weiter angewandt werden sollten. Um einen Anreiz für Erhalt und Instandsetzung geben zu können sollen Möglichkeiten zur Förderung genutzt werden. Zur finanziellen Unterstützung von privaten Sanierungen durch den Markt Rüdenhausen kann das Dorferneuerungsprogramms beitragen. Behebung der Mängel der Bauli chen Struk tur u nd Gestaltung Das historische Ortsbild des Altorts von Rüdenhausen beeinträchtigende Gebäude sollen sobald sich eine Möglichkeit ergibt und dies zumutbar ist durch ortstypische oder neutrale Gebäude ersetzt oder in ihrer Kubatur und / oder Gestaltung angepasst werden. Weiterentwick lung der Baulichen Struktu r Bedarf zur Weiterentwicklung der bestehenden baulichen Struktur besteht im Altort von Rüdenhausen nur jeweils punktuell. Die vorhandene Struktur lässt eine zukunftsfähige Entwicklung unter Beibehaltung der überlieferten Qualitäten zu. 91 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Bauliches Konzept“ 92 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Teilkonzept Freiflächenentwicklung Ziel des Freiraumentwicklungskonzeptes ist die Erhaltung und Entwicklung der besonderen, ortstypischen Eigenschaften der öffentlichen und privaten Freiräume – sowohl des historisch geprägten Ortsbildes, der öffentlichen und privaten Freiräume im Ort als auch des prägenden Ortsrandbereiches. Langfristig soll so die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Ort und in seinem Umfeld erhöht und die Attraktivität von Rüdenhausen für die Erholung und den Tourismus gesteigert werden. Schi rnbach und Ba chaue Als wertvoller Erholungs- und Erlebnisraum ist der Schirnbach im Ortsbereich von Rüdenhausen von besonderer Bedeutung. Das Gewässer und seine Aue sind aufgrund der Begradigung und Verbauung in Teilabschnitten im Ortsbereich jedoch nur eingeschränkt erlebbar. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung von Straßen- und Platzbereichen im Gewässerverlauf (s.u.) ist eine Aufwertung und naturnahe Gestaltung des Bachlaufes - wo möglich – vorgesehen. Das Thema Wasser im Ort soll durch die Wiederanlage einiger der ehemals zahlreichen Brunnen im Altort zusätzlich verdeutlicht werden. Neugestaltung zentrale r Straßenräume und Platzflä chen im Altort Im zentralen Ortsbereich mit Kirchplatz und Paul-Gerhardt-Platz sind bereits Aufenthaltsbereiche mit kleineren Pflanzflächen und z.T. auch Sitzmöglichkeiten vorhanden. Diese stellen wichtige Elemente des Dorfbildes und wertvolle Treffpunkte und Aufenthaltsräume für das Dorfleben dar; sie sind derzeit jedoch überwiegend von ungegliederten Betonpflasterbelägen dominiert, die nur eine geringe Aufenthaltsqualität aufweisen. Darüber hinaus sollen entlang der zentralen Straßenzüge im Ort (Marktstraße, Hindenburgstraße, Jahnstraße, Raiffeisenstraße, Bachstraße, Schlossstrasse und Schirnbachstraße die durchgehend asphaltierten Straßen- und Gehwegflächen punktuell entsiegelt und mit Begrünungsmaßnahmen aufgewertet werden. Ziel ist hier die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, die Verringerung des Versiegelungsgrades und die Neugestaltung der Grünflächen. Neben der optischen Aufwertung trägt die Erhöhung des Grünflächenanteils zur Erhöhung der Versickerungsrate des Niederschlagswassers, zur Entlastung der örtlichen Kanalisation und in der Summe zur Verringerung nachteiliger Auswirkungen auf das Ökosystem bei. Gestaltung des nördl ich en Ortseingangs Der nördliche Orteingang stellt sich aufgrund der vorgelagerten Tankstellen bzw. des Autohofs als kaum wahrnehmbar und wenig attraktiv dar. In diesem Bereich ist eine Wiederherstellung des historischen Grüngürtels um die Ortschaft mit der Neuanlage von Obstwiesen und damit eine verbesserte Ortsrandeingrünung vorgesehen. Ortsb ildp rägende Gärten, Streuobs twiesen und Baumbestände Rüdenhausen zeichnet sich durch zahlreiche ortsbildprägende Gärten vor allem am Rand des historischen Altortes mit älteren, wertvolle Baumbeständen sowie Reste der ehemals ausgedehnte Streuobstwiesen in der Ortsrandlage aus. Der Erhaltung dieses historisch, landschaftlich, klimatisch und für die Erholung sowie die Tier- und Pflanzenwelt bedeutsamen Grüngürtels 93 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung kommt ebenso wie der Erhaltung der Gärten und Freiflächen in der Bachaue als Pufferstreifen für den Schirnbach besondere Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang stellt auch die Aktion Prinzenapfel im Rahmen der Gartenschau 2011 mit der Wiederanpflanzung der lokalen Apfelsorte „Rüdenhäuser Prinzenapfel“ einen wichtigen Beitrag dar. Zur Gestaltung der privaten Hofflächen und Vorgärten, die von außen einsehbar sind und das Ortsbild prägen, werden Hinweise formuliert. Dies schließt die Erhaltung traditioneller ortstypischer Gestaltungsformen wie die historischen Toranlagen ebenso mit ein wie die Erneuerung und attraktive Gestaltung versiegelter Oberflächen und die Begrünung der Höfe und Fassaden sowie die Erhaltung der prägenden Nutz- und Bauerngärten in der Ortslage. Schlo ssumfeld Von besonderer Bedeutung für Rüdenhausen ist das historische Schloss mit seinem Schlosspark und dem Schlossfriedhof, die den Ortsrand und das Ortsbild im Süden der Ortschaft prägen. Diese landschaftliche Qualität mit historischen Bezügen soll in ihrer Qualität gesichert und eine Bebauung in dem vom Schloss geprägten Landschaftsraum vermieden werden. Für den Schlosspark ist die Erstellung eines Parkpflegewerks mit Aufarbeitung der Anlagengenese wünschenswert. 94 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Freiraumentwicklungskonzept“ 95 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „integriertes Strukturkonzept“ 96 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Rüdenhausen Rüdenhausen blüht auf - vorgezogene vorgezogene Maßnahme Nachdem im Rahmen des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes „Dorfschätze“ in den Arbeitskreisen zahlreiche Ideen entwickelt wurden, werden diese Vorschläge im Rahmen der Dorferneuerung und der anstehenden Gartenschau 2011 in Kitzingen umgesetzt. Die „Dorfschätze“ schließen sich an die kleine Gartenschau in Kitzingen an. Im Moment wird überlegt und geplant wie sich die einzelnen Gemeinden präsentieren können, geplant ist die Vertretung der einzelnen Ortschaften in einem Landkreispavillon auf dem Gartenschaugelände sowie Aktionswochen in den Ortschaften. Rüdenhausen wird sich unter dem Motto "Tore auf - Rüdenhausen blüht auf" präsentieren. Hierzu fanden bereits die ersten Treffen unter Beteiligung zahlreicher Bürger im Rathaus statt. Bereits im November 2008 wurden erste Pflanzaktionen auf öffentlichen Flächen der Gemeinde durchgeführt. Mit Ortsrundgängen wurden die Sehenswürdigkeiten bzw. Schätze gesichtet und gezielt aufgenommen um ein Konzept zu erstellen. Dabei geht es darum verborgene Schätze wie erhaltenswerte alte Toreingänge, Fenster und Zäune aufzuwerten, aber auch grundsätzlich sich mit einem freundlichen Erscheinungsbild der Häuserfassaden den Besuchern zu präsentieren, z.B. indem man wieder Haus- und Hofeingang erblühen lässt. Das Leben in Rüdenhausen soll sich nicht von der Straße drängen lassen, sondern es soll wieder Leben auf die Straße bzw. die Gehwege kommen! Im Arbeitskreis Natur und Landschaft im Rahmen der Vorbereitungsphase der Dorferneuerung wurde diese Aktion weiter konkretisiert und folgende Schwerpunkte gesetzt: - private Maßnahmen zur Bereicherung des öffentlichen Straßenraums, wie z.B. die Begrünung von Hausfassaden und die vermehrte Anlage kleiner Grünflächen zwischen Haus und Straßenkante (s.u. private Freiräume und Platzflächen), - Aktionswoche während der Gartenschau mit Veranstaltungen und Aktionen im Ort, - Blaue Ortseingänge im Vorfeld und während der Gartenschau zur Bepflanzung öffentlicher Grünflächen in den Ortseingangsbereichen mit Phacelia, - Aktion Prinzenapfel zur Veredlung, zur Vermehrung und zum Wiederanbau des Rüdenhäuser Prinzenapfels nach dem Vorbild der historischen Obstanlagen in Verbindung mit kulinarischen Spezialitäten, - Aktion 789 Sonnenblumen: In 789 Weinkisten werden anlässlich der Gründungsfeier der Ortschaft Sonnenblumen im ganzen Ort aufgestellt und lassen den Ort schon vor den offiziellen Dorferneuerungsmaßnahmen erblühen. Diese Maßnahmen werden als eigene vorgezogene Umsetzungsmaßnahme beantragt und gefördert. Vorschlag für Entsiegelung und Anlage eines Staudenbeetes mit Obstspalier 97 Bepflanzungsvorschlag mit blühenden Sträuchern (z.B. Hortensien) 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „Vorgezogene Maßnahmen“ 98 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Maßnahmen wichtigste Maßnahme 1 Ki rchp latz Beschreibung: - Ortsbildgerechte, hochwertige Neugestaltung der Oberflächen bis hin zur Kirche Erhöhung der Aufenthaltsqualität als innerörtlicher Treffpunkt u.a. durch die Einrichtung eines Pavillons, der auch als Buswartehäuschen dient Anlage von Grünflächen mit Bäumen Sanierung der Brunnenstuben, Wasserlauf und Einrichtung eines Brunnens in der „Aich“ Erhalt einiger Parkmöglichkeiten Einrichtung der zentralen Bushaltestelle als Haltebucht Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Modell des Kirchplatzes, AK Ortsbild Maßnahmen mit erster Priorität 2 Gemeinschaftsraum i m Rathaus Beschreibung: - repräsentativer Ort als Treffpunkt und Veranstaltungsort für Vereine Ausstellungsort für einige hochwertige Exponate aus der Ortsgeschichte Bewirtschaftung soll möglich sein Der bisher ungenutzte sehr hochwertig verarbeitete und große Gewölbekeller des Rathauses wird derzeit favorisiert. 99 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 3 Sch loßst raße mit Johann-Friedrich-Gärtlein Beschreibung Schloßstr. 2 bis Marktstraße: - Ortsbildgerechte, hochwertige Neugestaltung der Oberflächen Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten und Bepflanzung Versetzen der Brunnen Sanierung der Gebäude / Fassaden Anwesen Marktstr. 5 Beschreibung Hindenburgstraße bis Schloßstr. 2: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite Maßnahmen mit zweiter Priorität 4 Naturnahe Gestaltung der Ba chauen Beschreibung: - Rückbau von Sohl- und Uferverbauung, wo möglich, punktuelle Uferaufweitung Naturnahe Begrünung, Bepflanzung der Gewässerufer Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zum Wasser Beseitigung standortfremden Bewuchses Herstellen der Durchgängigkeit des Fließgewässers 5 Paul-Gerhardt-P latz Beschreibung: - Ortsbildgerechte, hochwertige Neugestaltung der Oberflächen Betonung der Fläche vor dem Paul-Gerhardt-Haus durch Mosaikpflasterbild Anlage von kleinen Grünflächen Erneuerung der Sitzgelegenheiten unter der Linde Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Modell des Paul-Gerhardt-Platzes, AK Ortsbild 100 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 6 Jahnstraße Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen mit Bäumen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 7 punktuelle Maßnahmen am Schirnbach Beschreibung: - Rückbau von Sohl- und Uferverbauung, wo möglich, punktuelle Uferaufweitung Naturnahe Begrünung, Bepflanzung der Gewässerufer Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zum Wasser Einrichtung von Aufenthaltsbereichen mit Sitzmöglichkeiten im Zusammenhang mit Neugestaltung Schlossstraße und Bachstraße 8 „Festp latzs cheune“ Beschreibung: - Ausstattung der gemeindlichen Scheune am Kirchplatz zur Unterbringung von Veranstaltungsutensilien für die Feste im Freien wie z.B. Bestuhlung 9 Markt straße mit „ Kre uzungsplätzen“ Beschreibung „Kreuzungsplätze“: - Ortsbildgerechte, hochwertige Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen vor dem Rathaus Ortsbildgerechte, hochwertige Neugestaltung der Oberflächen der Fahrbahn Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten und Bepflanzung mit Bäumen Anlage von kleinen Grünflächen Errichtung von zwei Brunnen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der Fahrbahn auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite Beschreibung Straßenabschnitte: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite Modell eines Abschnitts der Marktstraße, AK Ortsbild 101 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Maßnahmen mit dritter Priorität 10 Verbindungswege in die Feldf lur Beschreibung: - Anschluss Feldwege an Ortswegesystem, wassergebundene Bauweise Einbeziehung der Mühlen außerhalb der Ortslage in einen „Mühlenrundweg“ Wegbegleitende Pflanzung von lokalen Obstbaumsorten 11 Paul-Gerhardt- „St ra ße“ Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 12 Veröffentl ichungen zur Geschich te Beschreibung: - mittelfristig Erstellung eines Flyers für Einwohner und Gäste langfristig Herausgabe eines Buches über die Geschichte von Rüdenhausen 13 Ausstellung zur Geschichte in der „Ai ch“ Beschreibung: - Ausstattung der „Aich“ mit öffentlich zugänglichen Tafeln zur Ortsgeschichte Sanierung des Innenraums der „Aich“ 14 Ortseingang Nord Beschreibung: - Entsiegelung, straßenbegleitende Gehölzpflanzungen im Zusammenhang mit Neuanlage von Streuobstwiesen auf Privatgrund Verbesserung der Ortsrandeingrünung 15 Hindenburgst raße Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen mit Bäumen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite Weitere Maßnahmen 16 Parkp latz und Umfel d an der Turnhalle Beschreibung: - 102 Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen Anlage von kleinen Grünflächen Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 17 Weg zum Friedhof Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von Parkplätzen Anlage von kleinen Grünflächen Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 18 Sandst raße und Bushaltestelle Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Nebenanlagen Neugestaltung der Bushaltestelle mit Buswartehäuschen 19 Bachs traße Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen mit Bäumen Verbesserung der Zugänglichkeit zum Bach Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 20 Sanierung „ Nachtwä chterhauschen“ Beschreibung: - Sanierung des Daches und der Fenster 21 Raif feisenstraße 22 St raße Am Sport plat z 23 Schirnba chstraße Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Anlage von kleinen Grünflächen mit Bäumen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 24 Lerchenstraße Beschreibung: - Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Erneuerung der Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 25 Gartenstraße und Co ntainerstellp latz Beschreibung: - 103 Ortsbildgerechte Neugestaltung der Oberflächen der Seitenstreifen Befestigung des Containerstellplatzes Anlage von kleinen Grünflächen mit Bäumen Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten Reduzierung der versiegelten Fläche auf die verkehrstechnisch erforderliche Breite 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Plan „öffentliche Maßnahmen“ 104 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Überschlägige Prüfung der Projektziele und Maßnahmen auf UmUmwelterheblichkeit Hinweise zur Eingrif fsregelung Gemäß § 18 BayNatSchG stellen Maßnahmen, die die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können, Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne des Gesetzes dar. Diese sind gemäß § 19 BayNatSchG zu vermeiden, unvermeidbare Beeinträchtigungen sind durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu kompensieren. Natura 200 0 und spezieller Artenschutz Das nächstgelegene Natura 2000-Gebiet, das europäische Vogelschutzgebiet „Südliches Steigerwaldvorland“ befindet sich ca. 650 m westlich von Rüdenhausen, außerhalb des Planungsgebietes. Von den Projektzielen und vorgesehenen Maßnahmen sind keine nachteiligen Auswirkungen auf das Vogelschutzgebiet zu erwarten, vielmehr können die Bepflanzungsmaßnahmen entlang von Wegen zu einer positiven Entwicklung der Lebensräume im Umfeld des europäischen Schutzgebietes beitragen. Auch für die innerhalb des Ortsbereiches sowie am Ortsrand bekannten oder potenziellen Vorkommen gemeinschaftsrechtlich und streng geschützter Tierarten (u.a. Vögel, Fledermäuse, Reptilien) stellen die geplanten Maßnahmen der Dorferneuerung mit Gewässerrenaturierung, Anlage von Gehölzpflanzungen entlang von Wegen sowie am Ortsrand, Entsiegelung und Begrünung eine Aufwertung der bisherigen Lebensräume dar. Nachteilige Auswirkungen sind durch die Maßnahmen der Dorferneuerung nicht zu erwarten. Beurteilung der Pfl icht zur Durchführung einer Umweltvert rägl ichkei ts prüfung Für bestimmte öffentliche und private Vorhaben sowie bei bestimmten Plänen und Programmen sind gemäß § 1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG3) die Auswirkungen auf die Umwelt im Rahmen von Umweltprüfungen zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Die Vorhaben, die einer UVP-Pflicht unterliegen, sind in Anlage 1 des UVPG aufgeführt; hierbei wird nochmals unterschieden in UVP-pflichtige Vorhaben und solche Vorhaben, für die eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls durchzuführen ist – hierzu zählen z.B. nach Anlage 1 Nr. 16.1 UVPG Maßnahmen der Flurbereinigung. Für die im Rahmen der Dorferneuerung vorgesehenen Maßnahmen (z.B. Platzgestaltungen, Ergänzung von Fußwegen) sind aufgrund ihres geringen Umfangs keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen gemäß UVPG zu erwarten. Die Begrünungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung haben in der Summe positive Umweltauswirkungen zur Folge. Technischer Umwelts ch utz Bezüglich des Themas Emissionen (Lärm, Geruch) sind in Rüdenhausen drei Schwerpunkte aus der Landwirtschaft aufgrund größerer Tierbestände (Rinderhaltung) festzustellen, die sich im Ortskern bzw. am Ortsrand befinden. Ein innerörtlicher Betrieb plant die Erweiterung seines Viehbestandes im Außenbereich. Aus immissionsschutzrechtlicher Sicht genießen die Betriebe zwar Bestandsschutz, insbesondere für den Betrieb am Ortsrand, der von reinen Wohnnutzungen umgeben ist, scheidet eine zukunftsträchtige Erweiterung der Tierhaltung aus. Ein Bedarf an Maßnahmen durch Dorferneuerung ist diesbezüglich nicht festzustellen. 3 UVPG v. 25. Juni 2005, geändert durch Art. 1 des Gesetzes v. 11.08.2009 105 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Für den ruhenden und fließenden Verkehr im Ort sind zahlreiche Engstellen und Nutzungskonflikte vorhanden, die jedoch im Zuge der geplanten Ortsumfahrung und der damit verbundenen Verkehrsberuhigung im Ortskern deutlich entschärft werden können. Für die Landwirtschaft ist die Erhaltung der Hauptverbindungswege in die Flur ohne Umwege und Barrieren in diesem Zusammenhang auch weiterhin von Bedeutung. Hinweise zum Finanzbedarf Kostenschätzung öffentliche Maßnahmen Die Kosten verstehen sich als reine Baukosten incl. Mehrwertsteuer ohne Baunebenkosten und Kosten für Grunderwerb. 1 Ki rchp latz Position Oberfläche aus gestalterisch hochwertigem Betonstein mit Gliederungselementen in Naturstein und Grünflächenanteil Baumpflanzungen Anlage von Grünflächen Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 1700 qm 130 221.000 5 Stk 500 2.500 300 qm 50 15.000 Pavillon 1 Stk. 10.000 10.000 Sanierung Brunnenstube 2 Stk. 10.000 20.000 Brunnen 1 Stk. 10.000 10.000 Beleuchtung mit ortsbildger. Mastleuchten 5 Stk 2.000 10.000 Möblierung mit Bänken 4 Stk. 1.000 4.000 292.500 NF KKW Summe in EUR Gesamtsumme in EUR 200 850 170.000 170.000 2 Gemeinschaftsraum i m Rathaus Position Ausbau und Ausstattung Rathauskeller; mittlerer Standard Es handelt sich bei diesen Angaben um einen groben Kostenrahmen. Eine Kostenschätzung kann erst ermittelt werden, wenn das Bauvorhaben ausreichend konkretisiert werden kann. 106 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 3 Sch loßst raße mit Johann-Friedrich-Gärtlein Position Masse EP Summe in EUR Oberfläche aus gestalterisch hochwertigem Betonstein mit Gliederungselementen in Naturstein und Grünflächenanteil 350 qm 130 45.500 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 1400 qm 90 126.000 Anlage von Grünflächen 350 qm 50 17.500 Versetzung Brunnen 2 Stk. 5.000 10.000 Möblierung mit Bänken 2 Stk. 1.000 2.000 Gesamtsumme in EUR 201.000 Die Kosten für Sanierungsmaßnahmen am Anwesen Marktstr. 5 sind nicht enthalten. Dieses ist voraussichtlich als private Maßnahme zu fördern. 4 Naturnahe Gestaltung der Ba chauen Position Rückbau von Sohl-/ Uferverbauung, Gestaltung eines naturnahen Bachbettes mit Uferaufweitung gewässerbegleitende Begrünung / Gehölzpflanzung Biotopbausteine Masse EP Summe in EUR 800 lfm 100 80.000 500 lfm 20 10.000 10 200 2.000 6 3.000 18.000 Stege Gesamtsumme in EUR 110.000 5 Paul-Gerhardt-P latz Position Oberfläche aus gestalterisch hochwertigem Betonstein mit Gliederungselementen in Naturstein und Grünflächenanteil Masse 500 qm EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 130 65.000 Beleuchtung mit ortsbildger. Mastleuchten 2 Stk 2.000 4.000 Möblierung mit Bänken 2 Stk. 1.000 2.000 Masse EP Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 3200 qm 90 288.000 Anlage von Grünflächen 300 qm 50 17.500 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 7 Stk 2.000 14.000 71.000 6 Jahnstraße Position 107 Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 319.500 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 7 punktuelle Maßnahmen am Schirnbach Position Masse EP Summe in EUR 150 lfm 100 15.000 120 lfm 20 2.400 5 Stk. 3.000 15.000 Trittsteine im Bach 10 200 2.000 Möblierung mit Bänken 2 1.000 2.000 1 Stk 35.000 35.000 4 5.000 20.000 Rückbau von Sohl-/ Uferverbauung, Gestaltung eines naturnahen Bachbettes mit Uferaufweitung gewässerbegleitende Begrünung / Gehölzpflanzung Anlage von Treppen zum Bach Wasserspielplatz Gestaltung von Querungsbauwerken Gesamtsumme in EUR 91.400 8 „Festp latzs cheune“ Position NF KKW Summe in EUR Gesamtsumme in EUR Ausbau und Ausstattung Scheune; niedriger Standard 70 350 24.500 24.500 Es handelt sich bei diesen Angaben um einen groben Kostenrahmen. Eine Kostenschätzung kann erst ermittelt werden, wenn das Bauvorhaben ausreichend konkretisiert werden kann. 9 Markt straße mit „ Kre uzungsplätzen“ Position Masse EP Summe in EUR Oberfläche aus gestalterisch hochwertigem Betonstein mit Gliederungselementen in Naturstein und Grünflächenanteil, Fahrbahn teilweise in Asphalt 2.700 qm 110 297.000 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 3.000 qm 90 270.000 900 qm 50 45.000 Baumpflanzungen 5 Stk 500 2.500 Brunnen 2 Stk. 10.000 20.000 Möblierung mit Bänken 4 Stk. 1.000 4.000 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 10 Stk 2.000 20.000 Anlage von Grünflächen Gesamtsumme in EUR 658.500 10 Verbindungswege in die Feldf lur Position Masse EP Summe in EUR Wassergebundener Fußweg 1.000 lfm 25 25.000 Wegbegleitende Obstreihe 100 St 50 5.000 Gesamtsumme in EUR 30.000 108 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 11 Paul-Gerhardt- „St ra ße“ Position Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 500 qm 90 45.000 Anlage von Grünflächen 50 qm 50 2.500 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 3 Stk 2.000 6.000 53.500 KKW Summe in EUR Gesamtsumme in EUR 12 Veröffentl ichungen zur Geschich te Position Auflage Erstellung der Grafik pauschal Druck 12-seitige Broschüre 1.500 10.000 1.000 1.000 2.500 Es handelt sich bei diesen Angaben um einen groben Kostenrahmen. Eine Kostenschätzung kann erst ermittelt werden, wenn das Vorhaben ausreichend konkretisiert werden kann. 13 Ausstellung zur Geschichte in der „Ai ch“ Position Informationstafel mit Ortsgeschichte Auflage KKW 5 Stk 1.000 Masse 420 qm Summe in EUR Gesamtsumme in EUR 5.000 5.000 EP Summe in EUR Gesamtsumme in EUR 50 21.000 14 Ortseingang Nord Position Anlage von Grünflächen 21.000 15 Hindenburgst raße Position Masse EP 3.100 qm 90 279.000 300 qm 50 15.000 Baumpflanzungen 3 Stk 500 1.500 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 8 Stk 2.000 16.000 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt Anlage von Grünflächen 109 Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 311.500 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 16 Parkp latz und Umfel d an der Turnhalle Position Masse EP 3.000 qm 80 240.000 500 qm 50 25.000 Baumpflanzungen 4 Stk 500 2.000 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 7 Stk 2.000 14.000 Oberfläche mit Nebenanlagen in angemessenem Betonstein bzw. Rasenfugen-/gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt Anlage von Grünflächen Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 281.000 17 Weg zum Friedhof Position Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR Oberfläche mit Nebenanlagen in angemessenem Betonstein bzw. Rasenfugen-/gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 750 qm 80 60.000 Anlage von Grünflächen 50 qm 50 2.500 Beleuchtung mit ortsbildger.n Mastleuchten 2 Stk 2.000 4.000 66.500 18 Sandst raße und Bushaltestelle Position Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR Oberfläche mit Nebenanlagen in angemessenem Betonstein bzw. Rasenfugen-/gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 250 qm 80 20.000 Anlage von Grünflächen 400 qm 50 20.000 Buswartehäuschen a Stk 10.000 10.000 50.000 19 Bachs traße Position 110 Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein, Gliederungselementen in Naturstein u. Fahrbahn in Asphalt 700 qm 90 63.000 Anlage von Grünflächen 50 qm 50 2.500 Baumpflanzungen 2 Stk 500 1.000 Beleuchtung mit ortsbildger. Mastleuchten 2 Stk 2.000 4.000 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner 70.500 Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 20 Sanierung „ Nachtwä chterhauschen“ Position Dach und Fenster NF KKW pauschal Summe in EUR Gesamtsumme in EUR 15.000 15.000 Es handelt sich bei diesen Angaben um einen groben Kostenrahmen. Eine Kostenschätzung kann erst ermittelt werden, wenn das Bauvorhaben ausreichend konkretisiert werden kann. 21 Raif feisenstraße Position Masse EP 2.150 qm 90 193.500 250 qm 50 12.500 Baumpflanzungen 3 Stk 500 1.500 Beleuchtung mit ortsbildger. Mastleuchten 4 Stk 2.000 8.000 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein, Gliederungselementen in Naturstein u. Fahrbahn in Asphalt Anlage von Grünflächen Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 215.500 22 St raße Am Sport plat z Position Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 1.050 qm 90 94.500 100 qm 20 2.000 Baumpflanzungen 2 Stk 250 500 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 3 Stk 2.000 6.000 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt Anlage von Grünflächen 103.000 23 Schirnba chstraße Position 111 Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt 700 qm 90 63.000 Anlage von Grünflächen 100 qm 20 2.000 Baumpflanzungen 1 Stk 250 250 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 2 Stk 2.000 4.000 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner 69.250 Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung 24 Lerchenstraße Position Masse EP 1.700 qm 90 153.000 Anlage von Grünflächen 200 qm 20 4.000 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 5 Stk 2.000 10.000 Oberfläche mit Traufstreifen in gestalterisch hochwertigem Betonstein bzw. Rasenfugen/-gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 167.000 25 Gartenstraße und Co ntainerstellp latz Position Masse EP Summe Gesamtsumme in EUR in EUR 1.100 qm 80 88.000 Anlage von Grünflächen 200 qm 20 4.000 Beleuchtung mit ortsbildgerechten Mastleuchten 2 Stk 2.000 4.000 Oberfläche mit Nebenanlagen in angemessenem Betonstein bzw. Rasenfugen-/gitterstein, Gliederungselementen in Naturstein und Fahrbahn in Asphalt Gesamtsumme 96.000 3.495.650 EUR Kostenschätzung private Maßnahmen konstruk tiv- gestalteris che Sanierung Kosten Anteil Förderung in EUR Anteil Eigenmittel in EUR Einzeldenkmal oder Gebäude mit Kosten durchschnittbesonderer ortsplanerischer Be- lich größer 100.000 deutung EUR 3 180.000 120.000 Kosten durchschnittlich größer 25.000 EUR 13 195.000 130.000 Sonstige ländlich-dörfliche Bau- Kosten durchschnittsubstanz lich größer 100.000 EUR 1 30.000 70.000 Kosten durchschnittlich größer 25.000 EUR 23 172.500 402.500 Kosten durchschnittlich größer 5.000 EUR 5 7.500 17.500 585.000 740.000 Vorbereichs- und Hofräume Gesamtsumme 112 Anzahl 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner Markt Rüdenhausen, Dorferneuerung Rüdenhausen, integrierte Vorbereitungsplanung Hinweise zum weiteren Vorgehen und Planungsbe Planungsbedarf Hinweise zum weiteren Vorgehen Es wird empfohlen, zusätzlich zum Altort auch die Standorte der Mühlen und der Fallmeisterei in den Geltungsbereich der Dorferneuerung aufzunehmen. Bei den Mühlen und der Fallmeisterei handelt es sich um überlieferte Siedlungsformen im Außenbereich die das Landschaftsbild mit prägen. Ihr Erhalt trägt zum Erhalt der typischen Kulturlandschaft und Siedlungsstruktur bei. Planungsbedarf Weiterer Planungsbedarf - über die Umsetzung der Maßnahmen hinaus - besteht in Rüdenhausen nicht. 113 31.08.2010 – Architekten für Stadtplanung Konrad und Burger / arc grün Wirth Rentsch Schäffner