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42. WISSENSCHAFTLICHE FORTBILDUNGSWOCHE
FILMPROGRAMM
Die audiovisuellen Kurse finden täglich im Saal Biberg (Dachgeschoss) statt. Themen, Inhalte und Beginnzeiten entnehmen Sie bitte diesem Programm:
Montag, 2. März 2009, 10:15 – ca. 13:15 Uhr
10:15 Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik
1.Teil Bakterien [16 min]
Bakterien helfen uns, Nahrungsmittel zu erzeugen, gleichzeitig sind sie aber auch die Ursache
zahlreicher Infektionskrankheiten. Der Film dokumentiert, welchen Einfluss die beiden Pioniere
der Bakteriologie Louis Pasteur und Robert Koch auf die moderne Medizin hatten. Sie schufen
die Grundlage für eine erfolgreiche Seuchenbekämpfung mit Antibiotika und Impfstoffen.
10:31 Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik
2.Teil Penicillin [14 min]
Das Penicillin war das erste von vielen Antibiotika, die im 20. Jahrhundert entdeckt wurden.
Obwohl dies bereits 1923 geschah, wurde die Entwicklung zur Produktionsreife erst während
des Zweiten Weltkriegs vorangetrieben. Der Film schildert den Weg des Penicillins bis zu seiner
heutigen Bedeutung im Kampf gegen die Infektionskrankheiten, wobei auch die nunmehrigen
Probleme thematisiert werden.
10:45 Risiko Infektionen [26 min]
Gezeigt werden klinische Erfahrungen bei der Behandlung schwerer Infektionen mit Cefotaxim.
Cefotaxim, ein halbsynthetisches, bakterizides Antibiotikum aus der Familie der Betalactame,
gehört zur Gruppe der parenteralen Cephalosporine der 3. Generation, deren Wirkmechanismus auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese beruht. Cefotaxim und sein Metabolit
Desacetylcefotaxim sind stabil gegenüber zahlreichen Betalactamasen. Cefotaxim zeigt in vitro
eine bakterizide Aktivität gegen zahlreiche Gram-positive und Gram-negative Keime.
11:11 Bakterien-Synergismus bei Infektionen der oberen Atemwege [23 min]
Die Empfehlungen zum rationalen Einsatz oraler Antibiotika werden auf Grund der Ausbietung
neuer Antibiotika und der veränderten Resistenzsituation regelmäßig aktualisiert. Zu den neueren Antibiotikagruppen gehören die Markolide und Lincosamide. Letztere lassen sich zwar chemisch deutlich von den Makroliden unterscheiden, ähneln diesen jedoch bezüglich Wirkungsweise und Wirkungsspektrum. Zwischen Makroliden und Lincosaminen besteht in vielen Fällen eine
Kreuzresistenz. Wichtigster Vertreter der Licosamide ist Clindamycin. Diese Substanz ist wirksam bei S. aureus und Streptokokken. Große Bedeutung besitzt Clindamycin aufgrund seiner
ausgeprägten Anaerobierwirksamkeit.
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11:34 Acute Bronchitis and AECB in adults [9 min]
Bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen in der niedergelassenen Praxis zählen Makrolide
zu den Standardantibiotika. Da es innerhalb der Makrolide jedoch Unterschiede z. B. hinsichtlich
Einnahmeschema und Verträglichkeit gibt, die sich auf Compliance und klinischen Erfolg auswirken, ist diese Substanzgruppe differenziert zu betrachten.
11:43 Chronische Bronchitis [14 min]
Als chronische Bronchitis bezeichnet man eine Entzündung der Atemwege, die laut WHO über
zwei Jahre mindestens drei Monate im Jahr andauert und mit Husten und Auswurf einhergeht.
11:57 Asthma bronchiale [18 min]
Trotz guter Behandlungsmöglichkeiten steigen Morbidität und Mortalität des Asthma bronchiale.
Um dieser Entwicklung entgegenzutreten wurden Richtlinien zur Behandlung und zur Patientenschulung erarbeitet.
12:15 Anti-IGE-Antikörper Omalizumab bei allergischen Atemwegserkrankungen [8 min}
Der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab führt, wie in zahlreichen Studien belegt, zu einer Senkung
der Asthmaanfallsrate. Er bessert die Lungenfunktion sowie Lebensqualität der Patienten. Außerdem benötigten die Patienten eine geringe Dosis des inhalativen Kortison. Allerdings hat diese Therapie auch Nachteile. Omalizumab wird durch rekombinante DNA-Technologie in Ovarzellen des chinesischen Hamsters (CHO) hergestellt, basierend auf IgG. Sein Grundgerüst ist
human, die Regionen, über die der Antikörper spezifisch an das menschliche Immunglobulin E
bindet, stammen von der Maus.
12:23 Asthma bronchiale und COPD (6 Kapitel) [49 min]
• Die Ursachen und Symptome
Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Bronchitis (chronic
obstructive pulmonary disease, (OPO) zählen zu den obstruktiven Lungenerkrankungen,
deren Ursachen und Pathogenese sehr unterschiedlich
sind: die allerdings ein wichtiges gemeinsames Symptom aufweisen, die Atemnot.
• Die Stufeneinteilung
Asthma bronchiale wird in vier Schweregrade und damit vier Stufen unterteilt:
1. Intermittierendes Asthma
2. Leicht persistierendes Asthma
3. Mittelgradig persistierendes Asthma
4. Schwer persistierendes Asthma
Die COPD wird einer Europäischen Richtlinie zufolge eingeteilt in
1. leichte Form (FEV1-Werte über 70%)
2. mittelschwere (FEV1 zwischen 50 und 69%)
3. schwere Form (FEV1 unter 50%)
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• Die medikamentöse Therapie
Die Lungenfunktion zu verbessern oder zumindest zu stabilisieren. das ist eines der
wichtigsten Ziele sowohl in der Therapie des Asthma bronchiale als auch der COPo.
Die Therapie orientiert sich dabei an dem Schweregrad der Erkrankung.
• Dosieraerosole und Pulverinhalatoren: die richtige Anwendung
Asthmatiker und Patienten mit COPO werden in der Regel einen Teil ihrer Medikamente
inhalieren müssen. Sie über die richtige Handhabung und Anwendung zu informieren, ist eine
wichtige Aufgabe für Apotheker.
• Peak-flow-Messung und Ampelplan
Um den Zustand bei Asthma bronchiale zu stabilisieren ist es unbedingt notwendig, dass der
Patient intensiv mitarbeitet. Das bedeutet, regelmäßig die maximale Atemstromstärke zu
messen und zu protokollieren und genau die Symptome zu registrieren, um rechtzeitig eine
drohende Verschlechterung zu erkennen. Hilfe bietet der Ampelplan:
ROT: Peak-flow< 50%, Husten, Atemnot, Schwierigkeiten beim Gehen und Sprechen.
Notfall: Sie brauchen ärztliche Hilfe
GELB: Peak-flow 50% - 80%, Husten, Giemen, Verminderte Belastbarkeit, gestörter Schlaf.
Sorgen Sie dafür, dass sich der Zustand bessert!
GRÜN: Peak-flow 50% - 100%, Keine Symptome, normale Belastbarkeit, ungestörter Schlaf.
In diesem Bereich bleiben.
• Compliance-fördernde Maßnahmen
Obwohl wirksame Behandlungsstrategien bei Asthma bronchiale zur Verfügung
stehen, ist die Asthmamorbidität und -mortalität bis heute nicht gesunken. Eine wesentliche
Ursache ist die ungenügende Mitarbeit der Patienten. Asthma bronchiale zählt zu den Krankheiten
mit den höchsten Non-Compliance-Raten. Hier kann der Apotheker helfen!
Dienstag, 3. März 2009, 10:15 – ca. 13:10 Uhr
10:15 Antibiotika-Grundlagen der Therapie [27 min]
Die Entdeckung der vom Körper selbst im Rahmen der biologischen Immunabwehr gebildeten
Antitoxine führte zur Entwicklung der antibakteriellen Therapie. Paul Ehrlich (1854-1915) verfolgte die Idee, dass es möglich sein sollte, über die Aufklärung der Struktur der biologischen Antitoxine chemische Heilstoffe mit antibakterieller Wirkung herzustellen. 1910 brachte er mit
dem arsenhaltigen Präparat Salvarsan gegen den Erreger der Syphilis das erste so genannte
Chemotherapeutikum auf den Markt. Dies war der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Antibiotika, ab 1941 wurden Penicillinpräparate verwendet und in den folgenden Jahren weiterentwickelt. 1943 folgte das Aminoglykosid-Antibiotikum Streptomycin. In den kommenden Jahren
wurden weitere neue Substanzklassen entwickelt, 1984 kamen die Gyrasehemmer auf den
Markt, in die auf Grund eines erweiterten Wirkungsspektrums große Hoffnungen gesetzt wurden. Aufgrund der Resistenzprobleme muss heute immer spezifischer und gezielter therapiert
werden.
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10:42 Bakterielle Harnweginfektionen [12 min]
Ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und unvollständige Harnentleerung, das sind
wichtige Symptome einer Harnweginfektion. Meist wird sie durch Bakterien hervorgerufen. An
einer Harnweginfektion kann jeder erkranken. Besonders häufig leiden allerdings Frauen unter
immer wiederkehrenden Infektionen.
10:54 Erkältungskrankheiten [13 min]
Husten, Schnupfen, Heiserkeit, mit jeder neuen Erkältungswelle wird verstärkt in den Apotheken nach wirksamen Mitteln gesucht, mit denen man die lästigen Symptome schnell wieder los
werden kann. Zwar verläuft die sogenannte banale Erkältung oft harmlos, aber es können auch
Komplikationen auftreten.
11:07 Pleconaril und Tremacamra: Erfolgreich gegen Rhinoviren [7 min]
Damit sich die Viren in der Nase festsetzen können, müssen sie sich an die so genannten ICAM1-Rezeptoren binden, die aus der Oberfläche der Schleimhautzellen herausragen. Und hier genau setzt der Wirkstoff Tremacamra an, der eine gentechnisch hergestellte und in Lösung gebrachte Kopie des ICAM-1-Rezeptors ist. Noch einen Schritt raffinierter gehen US-Forscher mit
dem Wirkstoff Pleconaril. Er greift in die fundamentalen Lebensvorgänge der Viren ein und blockiert so ihren natürlichen Vermehrungszyklus.
11:14 Halsschmerzen [6 min]
Für die Selbstmedikation stehen verschiedene lokale Mund- und Rachentherapeutika
zur Verfügung. Sie sollten generell nur kurzfristig angewendet werden. Tabletten sollen sehr
langsam in der Backentasche aufgelöst werden. Einen wichtigen Platz in der Selbstmedikation
nehmen Phytopharmaka wie Salbei- und Myrrheextrakte ein.
11:20 Wie entsteht eine Grippe [1 min]
Verursacher der Grippe sind Influenza-Viren, die in der Regel durch Tröpfcheninfektion von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Auf der äußeren Hülle tragen die Viren Enzyme, die ihnen helfen, in die Zelle zu gelangen. Zunächst löst das Enzym Neuraminidase den
schützenden Schleim der Schleimhautzelle auf. Um nun in die Zelle zu kommen, benutzt das Virus ein weiteres Enzym seiner Oberfläche, das Hämagglutinin. Dieses Molekül passt genau auf
den Rezeptor der Schleimhautzelle und schließt die Zelle für das Influenza Virus auf. Da das Virus sich nicht selbst vermehren kann, zwingt es die Schleimhautzelle zur Produktion neuer Viren. Am Ende des Produktionsprozesses "sprengen" die neugebildeten Viren die Zelle und diese
platzt auf, die freigewordenen Viren befallen andere Zellen.
11:21 Wie funktioniert ein Grippe Medikament? [1 min]
Die wichtigsten Medikamente gegen Influenza sind sog. Neuraminidase-Hemmer. Sie hemmen
extrazellulär das virus-eigene Enzym Neuraminidase, welches für die erfolgreiche Freisetzung
von Viren unerlässlich ist.
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11:22 Wie funktioniert eine Grippe Impfung? [1 min]
Die gereinigten abgetöteten Virenbestandteile der Grippe-Schutzimpfung setzen im Körper eine Immunantwort in Gang - genau wie eine "echte" Infektion, nur in abgeschwächter Form. Das Abwehrsystem
produziert Antikörper, vor allem gegen die Oberflächenstoffe des Influenza-Virus Hämagglutinin und
Neuraminidase. Kommt es zu einer Ansteckung mit Influenza-Viren, greifen die aufgrund der Schutzimpfung gebildeten Antikörper eindringende Viren sofort an. Die Viren können sich nicht vermehren, ein
Krankheitsausbruch bleibt in der Regel aus.
11:23 Grippe/Vogelgrippe: wie hilflos sind wir wirklich? [58 min]
Die Vogelgrippe ist keine neue Erkrankung, sie ist bereits seit 100 Jahren bekannt und weltweit
bei Vögeln verbreitet. Sie wird verursacht durch das Influenza A Virus. Dieses kommt in 16 HSubtypen vor, die durchnummeriert sind. Vögel können durch alle 16 Unterarten infiziert sein,
die schweren Ausbrüche wurden aber durch die Subtypen H5 und H7 verursacht.
Die "normale" saisonale Grippe beim Menschen geht auf Influenzaviren zurück, die bereits in der
menschlichen Bevölkerung zirkulieren. Sie ist ebenfalls durch Influenza A Viren verursacht, jedoch durch andere Subtypen, nämlich H1N1 oder H3N2. Des weiteren können Influenza B Viren, bei denen es keine Subtypisierung gibt, die Grippe beim Menschen verursachen.
Sorge bereitet Experten die Möglichkeit eines genetischen “Reassortment” durch eine gleichzeitige Doppel-Infektion eines Wirtes (Mensch, Schwein) mit humanen und aviären Influenza-A-Viren-Erregern. Der
neue Subtyp könnte bei passender Adaption an die menschlichen Zellen zu einer neuen Pandemie führen.
In den ersten Monaten nach dem Ausbruch einer Pandemie sollen antivirale Medikamente die
schlimmsten Symptome lindern und eine ungehinderte Ausbreitung eindämmen. Der Bevorratung mit antiviralen Medikamenten wird daher eine besondere Bedeutung beigemessen. Zugleich soll nach Ausbruch der Pandemie ein spezifischer Pandemie-Impfstoff produziert werden,
der jedoch aufgrund der Komplexität der Impfstoffherstellung erst vier bis sechs Monate später
zur Verfügung stehen würde.
12:21 Neuraminidasehemmstoffe gegen Virusgrippe [6 min]
Neuraminidase-Hemmstoffe verkürzen bei frühzeitigem Behandlungsbeginn (spätestens 48 Stunden nach
Auftreten der ersten Symptome) den Krankheitsverlauf der Grippe etwas und mildern möglicherweise
die Schwere der Erkrankung. Zudem verringern die Wirkstoffe die Wahrscheinlichkeit, andere Menschen mit den Influenzaviren anzustecken. Ist die Grippe erst voll ausgebrochen, nützen die Neuraminidase-Hemmstoffe nichts mehr.
12:27 Influenza – Medikamentöse Strategien [8 min]
Antivirale Medikamente stellen bei bereits Infizierten die einzige Möglichkeit dar, kausal
den möglicherweise fatalen Folgen einer Infektion entgegenzuwirken. NeuraminidaseInhibitoren hindern die Viren am Verlassen der Zellen nach erfolgter Replikation. Die hohe Infektiosität – bedingt durch die hochaffine Bindung des Hämagglutinins an Rezeptoren, wird hier
zur Falle. Denn an diese Rezeptoren, die die Viren als Eintrittspforte benutzen, sind sie auch
beim Verlassen der Zellen so stark gebunden, dass diese Bindung nur durch die hydrolytische
Spaltung einer glykosidischen Bindung
gelöst werden kann. Diese Funktion erfüllt die virale Neuraminidase auf der Oberfläche der Viruspartikel. Wird sie gehemmt, können sich die Viren nicht weiter verbreiten. Somit verhindern
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Neuraminidasehemmer zwar nicht eine Infektion. Sie verhindern aber Reinfektionen und das
Freisetzen großer Virusmengen in die Umgebung.
12:35 Influenza – Vogelgrippe Impfungen [7 min]
Gegen die humane Influenza kann trotz der ständigen Ausbildung neuer Virusvarianten mit jährlich neu zusammengesetzten Impfstoffen ein Schutz aufgebaut werden. Die Schaffung eines
Schutzes gegen die Vogel-Influenza soll dies nun ergänzen. Basis hierzu ist ein abgeschwächtes
Influenzavirus, das sich im menschlichen Organismus nicht weiter vermehrt, aber dennoch zu
einer starken Immunantwort führt. In dieses Virus werden zusätzlich Vogel-influenzaantigene
eingebaut, so dass die Impfung eine Immunität gegen Influenza, Vogelinfluenza und neu kombinierte Viren verleihen soll.
12:42 Virusgrippe - Impfung ist durch Medikamente nicht zu ersetzen! [5 min]
Durch die Entdeckung der Neuraminidasehemmer gegen Influenza-Viren hat sich die Situation
für Patienten, die an Influenza erkranken, deutlich verbessert. Sie stellen in der Therapie einen
großen Fortschritt dar, die Impfung als Vorsorgemaßnahme können sie jedoch nicht ersetzen.
12:47 Impfen nützt – impfen schützt! [13 min]
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirkungsvollsten vorbeugenden Maßnahmen der
Medizin. Sie sind der beste Schutz vor oftmals bedrohlichen Infektionskrankheiten. Sind genügend Menschen geimpft, ist nicht nur der Einzelne, sondern auch die Allgemeinheit geschützt:
Epidemien können verhindert und Seuchen ausgerottet werden. Die ersten Impfungen für den
Säugling beginnen im Alter von zwei Monaten. Wichtig sind zu diesem Zeitpunkt die Impfungen
gegen Rotavirusinfektionen, Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis, Bakterielle Hirnhautentzündung (Hib), Hepatitis B und Pneumokokken. Dann kommen die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen dazu. Die Impfung gegen Meningokokken C gehört so wie die
Impfungen gegen Hepatis A, Influenza und FSME zu den zusätzlich empfohlenen Maßnahmen.
Für den vollständigen Impfschutz reicht manchmal eine Impfung, meist werden aber mehrere
Impfungen im Abstand von Wochen oder Monaten benötigt. Der Impfschutz hält dann viele Jahre, in einigen Fällen auch ein Leben lang an. Für manche Bakterien oder Viren benötigt das Immunsystem ein gelegentliches „Gedächtnistraining“, das durch Auffrischimpfungen erreicht wird,
wie sie beispielsweise für Tetanus und Diphtherie alle zehn Jahre empfohlen werden.
13:00 Teebaumöl - Ein Wundermittel? [7 min]
Das Öl des australischen Teebaumes (Melaleuca alternifolia) erfreut sich auch in Europa als alternatives Mittel zur Beseitigung von Hautkrankheiten und -problemen. Es kann aber auch Allergien verursachen.
Mittwoch, 4. März 2009, 10:15 – ca. 13:05 Uhr
10:15 Körpereigene Abwehr: Bakterien-Virulenz und Antibiotika [20 min]
Die körpereigene Abwehr steht in einem biologischen Gleichgewicht mit der Virulenz der Erreger, d.h. der Fähigkeit eines Keimes, sich im Körper anzusiedeln und zu vermehren, sowie der
Ausprägung der pathogenetischen Fähigkeiten. Bei hoher Virulenz des Erregers bedarf es einer
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starken körpereigenen Abwehr, um den Erreger abzuwehren, bei verminderter körpereigener
Abwehr können bereits Keime mit geringer Virulenz zur Erkrankung führen.
10:35 Impfstoffe und der Kampf gegen Viren und Bakterien [48 min]
(Prof. Dr. Theodor Dingermann, Dr. Ilse Zündorf)
Seit der englische Landarzt Edward Jenner Ende des 18. Jh. die Schutzimpfung gegen Pocken
entdeckt hat, sind die durch Impfung erzielten Erfolge enorm: 1980 erklärte die WHO die Welt
für pockenfrei, so dass heute Kinder nicht mehr gegen Pocken geimpft werden müssen. Auch
die Kinderlähmung gilt nahezu als ausgerottet und Diphtherie und Tetanus sind dank des guten
Impfschutzes keine Bedrohung mehr.
Das hinter der so genannten aktiven Impfung stehende Prinzip ist einfach und doch genial: Man
verabreicht dem Körper Teile eines Erregers oder auch den ganzen Erreger in abgeschwächter
bzw. abgetöteter Form und gaukelt dem Immunsystem eine Infektion vor (Abb. 4). Die Reaktion
des Körpers ist ganz normal: Sie startet mit der Mobilisierung des angeborenen Teils und endet
mit der Etablierung eines "immunologischen Gedächtnisses" gegen die eingebrachten Erregerbestandteile. Sollte es nun zu einer echten Infektion mit dem Pathogen kommen, werden T- und
B-Gedächtniszellen schnell wieder aktiviert und können sofort zum Gegenschlag ausholen.
Die Anforderungen an Impfstoffe sind hoch: Einerseits müssen sie sicher sein, denn schließlich werden sie
dem gesunden Körper verabreicht und dürfen ihn nicht krank machen. Anderseits müssen sie aber auch
eine gute Immunantwort induzieren, um effizient vor einer wirklichen Infektion zu schützen.
11:23 Mechanismen der Erregerabwehr [54 min]
Im Normalfall stellt ein funktionierendes Immunsystem sicher, dass Pathogene spezifisch beseitigt werden und in der Folge ein immunologischer Schutz aufgebaut wird. Fremdes, aber Harmloses, wird toleriert, körpereigene Strukturen werden unversehrt gelassen. Entscheidend für
eine adäquate Reaktion des Immunsystem ist die Erkennung: Makromoleküle der Erreger werden von den Antigenrezeptoren auf T- und B-Zellen als Antigene erkannt. Durch spezifische
Reaktionen der Antigenrezeptoren kommt es zur Bildung löslicher Antikörper.
Die Folgen sind einerseits die Antikörper-vermittelte Abwehr, andererseits die Zell-vermittelte
Abwehr. Die Herausforderung für das intakte Immunsystem besteht darin, dass wir im Laufe des
Lebens mit unzählig vielen möglichen Antigenen konfrontiert werden und jedes Antigen dabei
spezifisch erkannt wird. Das Immunsystem meistert diese Situation indem antigenunabhängig
nach dem Zufallsprinzip Antigenrezeptoren generiert werden.
12:17 Multiresistente Erreger – eine wachsende Gefahr auch in Österreich? [10 min]
Resistente Bakterien fordern weltweit zunehmend mehr Todesopfer. Zu den gefährlichsten dieser Keime zählt MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). Da man eine Infektion mit
diesen Keimen nicht in allen Fällen erfolgreich behandeln kann, sind alleine in den USA jährlich
19.000 Todesopfer zu beklagen. Nach der Meinung mancher Infektionsforscher gibt es zu wenige neue, wirksame Antibiotika.
Besteht auch hierzulande eine wachsende Gefahr multiresistenter Keime? Gibt es genug neue
Antibiotika dagegen? Wie gehen Gesundheitseinrichtungen mit diesen Problemkeimen um?
Billrothhaus-News bat Univ. Prof. Dr. Wolfgang Graninger, Leiter der Klinischen Abteilung für
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Infektionskrankheiten und Tropenmedizin an der Universitätsklinik für Innere Medizin I in Wien
um ein Statement. Sein Resumee: Tu felix Austria: Antibiotika-Entwarnung für Österreich. Im
Gegensatz zu den USA und Südeuropa sind in Österreich die multiresistenten Krankenhausinfektionen rückläufig. Das österreichische Erfolgsrezept ist der gezielte Einsatz von Antiobiotika und
optimale Hygienestandards. Es gibt bei uns genug wirksame Antiobiotika, mit denen auch Problemkeime erfolgreich behandelt werden können.
12:27 Antibiotika: Verlieren wir den Kampf gegen Resistenzen [38 min]
Antibiotika und Chemotherapeutika gehören zu den wenigen Arzneimittelgruppen, die kurativ wirken.
Sie sind somit für die Medizin sehr wertvolle Substanzen. Große Probleme bereitet allerdings heute die
Zunahme der Zahl resistenter Erreger. Über diese Entwicklung - und was dagegen unternommen werden kann - informierte Prof. Dr. Wolfgang Heizmann, Berlin. Heizmann warnte davor, einen hohen Antibiotikaverbrauch als alleinige Ursache für die Zunahme resistenter Erreger anzusehen. Der Zusammenhang zwischen Resistenzentwicklung und Antibiotikaeinsatz sei sehr viel komplexer, als man bisher vermutet hat. Eine wichtige Rolle spielt beispielsweise die Ko-Selektion. Sie beruht darauf, dass einzelne
Resistenzen nicht singulär, d. h. auf einem Gen, sondern gemeinsam auf einem Resistenzgen kodiert sind
und daher auch gemeinsam auf bisher nicht resistente Erreger übertragen werden.
Die Frage, die sich nun stellt ist, ob man den Kampf gegen die resistenten Erreger verlieren
wird. Nach Heizmanns Ansicht kann dies verhindert werden, wenn vor allem folgendes beachtet
wird:
• sorgfältige Diagnostik und Indikationsstellung,
• adäquate Dosierung,
• konsequente Beendigung der Therapie,
• Behinderung der Ausbreitung durch konsequente Hygienemaßnahmen.
Donnerstag, 5. März 2009, 10:15 – ca. 13:10 Uhr
10:15 Akute Mittelohrentzündung im Kindesalter [8 min]
Säuglinge und Kleinkinder leiden besonders häufig unter einer akuten Mittelohrentzündung.
Charakteristische Häufigkeitsgipfel liegen zwischen dem 1. und 2. sowie dem 5. und 7. Lebensjahr. Auslöser einer akuten Mittelohrentzündung können Bakterien oder Viren sein. Während
eine bakterielle Mittelohrentzündung meist einseitig ist und von hohem Fieber begleitet wird,
sind bei einer viralen Mittelohrentzündung oft beide Ohren betroffen und die Symptome geringer ausgeprägt. Bei bakterieller Ursache bietet sich eine Antibiotikatherapie an. Zur Symptomlinderung werden abschwellende Nasentropfen und Paracetamolzäpfchen eingesetzt.
10:23 Monoklonale Antikörper in der Therapie [13 min]
Die Versuche monoklonale Antikörper in der Therapie einzusetzen, waren zunächst nicht sehr erfolgreich. Die verwendeten Antikörper der Maus (murine Antikörper, Endung: -omab) wirken im menschlichen Organismus selbst als Antigen und können eine gegen sie gerichtete Immunantwort auslösen. Auch
die für ihre erwünschte Wirkung wichtige Interaktion mit Zellen des Immunsystems des Empfängers war
aufgrund der unterschiedlichen Spezies nicht optimal.
Wesentliche Fortschritte wurden erst gemacht, nachdem es in den letzten Jahren gelungen ist, modifizierte, den menschlichen Antikörpern besser angepasste monoklonale Antikörper zu entwickeln.
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Die Freihandelsnamen aller therapeutischer monoklonaler Antikörper tragen das Suffix
„…mab“, was für „monoclonal antibody“ steht. Nach Ähnlichkeit zu den menschlichen Antikörpern unterscheidet man (in aufsteigender Reihenfolge):
• murine Antikörper (von der Maus): Endung -omab
• Antikörper vom Primaten: Endung -imab
• chimäre Antikörper: Endung -ximab
• humanisierte Antikörper: Endung -zumab
• humane Antikörper: Endung -umab
10:36 Natalizumab / Efalizumab: SAM-Inhibitoren bei chronisch
entzündlichen Erkrankungen [8 min]
Die Adhäsion von Leukozyten an die Endothelschicht steht auch bei der Pathogenese entzündlicher
Krankheiten im Mittelpunkt. Zelluläre Adhäsionsmoleküle (CAMs) sind daher viel versprechende Ziele
für eine pharmakologische Intervention.
Auf der Suche nach selektiveren und potenteren Arzneistoffen für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, zum Beispiel der multiplen Sklerose, von Asthma, rheumatoider Arthritis, entzündlichen
Darmerkrankungen, Allergien, und Atherosklerose, hat die Möglichkeit einer direkten Hemmung von
CAMs zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Anfang Oktober 2004 kam in Deutschland mit Efalizumab ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper auf den Markt. Efalizumab greift in die Immunreaktion ein, indem es sich gegen Th1Lymphozyten richtet, die eine Hauptrolle im Entzündungsprozess spielen.
Der humanisierte monoklonale Antikörper Natalizumab gehört zur Klasse der SAM-Inhibitoren (SAM:
selektive Adhäsionsmoleküle) und wurde im November 2004 von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zur Therapie der schubförmigen MS zugelassen. Bereits drei Monate später wurde der Wirkstoff
wieder vom Markt genommen, nachdem unter der Therapie drei Erkrankungen an Progressiver Multifokaler Leukenzephalopathie (PML) registriert worden waren. Nach dem Rückruf wurden mehr als 3000
Patienten nachuntersucht. Dabei wurden keine weiteren PML-Fälle entdeckt. Mitte 2006 kam Natalizumab in den USA wieder auf dem Markt. Im gleichen Jahr wurde der Antikörper auch in Europa zugelassen. Wichtig sei es, im Umgang mit Natalizumab besondere Sorgfalt und erhöhte klinische Wachsamkeit
walten zu lassen und bei neu auftretenden neurologischen oder psychiatrischen Symptomen an eine PML
zu denken.
10:44 Gyrasehemmer: Wichtige Nebenwirkungen und Interaktionen [6 min]
Gyrasehemmer, auch Chinolone genannt, nehmen auf Grund ihres breiten Wirkspektrums eine
wichtige Rolle in der Therapie zahlreicher Erkrankungen ein. Das Vorkommen spezieller Interaktionen erfordert jedoch bei der Anwendung Kenntnisse zur Vorerkrankung des Patienten und
dessen Begleitmedikation.
Allen Fluorchinolonen gemeinsam ist die Interaktion mit zwei- und dreiwertigen Kationen, wie
Magnesium, Calcium, Zink, Eisen und Aluminium. Sie bilden mit Antacida, Eisen- und Multivitaminpräparaten, Milchprodukten, Sucralfat und Didanosin, aber auch mit den für das HerzKreislauf-System wichtigen Mg-Ionen, stabile Chelatkomplexe, infolgedessen ihre Resorption
erheblich gemindert wird.
Dadurch wird nicht nur die antibakterielle Wirkung abgeschwächt, sondern zugleich die kardiotoxische
Nebenwirkung der Chinolone erhöht.
10:50 Leben mit HIV /AIDS [26 min]
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TV Beiträge zum Thema HIV [10 min]
Ein Tag mit HIV [3:20]
Kann man eine HIV Infektion heilen [2:00]
Symptome einer HIV Infektion [1:00]
Was passiert bei einer HIV Infektion 3:40
HIV-Positive haben heute dank moderner Medikamente eine deutlich bessere Lebenserwartung. Doch
was HIV für die Betroffenen tatsächlich bedeutet, kann sich kaum jemand vorstellen. Wer eine HIVInfektion hat, kann eigentlich genauso leben wie nicht-infizierte Menschen. Das dies aber häufig nicht der
Fall ist, liegt daran, dass Menschen mit HIV und AIDS meist aus dem täglichen Leben ausgegrenzt werden.
11:26 AIDS: Virustatika [9 min]
Die HIV-Infektion und die Immunschwäche-Krankheit AIDS werden mit einer Kombination
mehrerer virenhemmender Mittel behandelt. Die Wirkstoffe werden den Gruppen der reversen
Transkriptasehemmer, HIV-1-Proteasehemmer oder HIV-1-Fusionshemmer zugeordnet. Bei
persistierenden Virusinfektionen (z.B. AIDS) kann ein Virustatikum zwar die Virusvermehrung
hemmen, die in den Zellen vorhandenen Viren aber nicht abtöten.
11:35 HIV-Proteasehemmer: Neuer Baustein in der AIDS-Therapie [9 min]
HIV-1-Proteasehemmer können die Immunschwäche AIDS bekämpfen beziehungsweise den
Ausbruch der Erkrankung verzögern. Derzeit stehen die Wirkstoffe Amprenavir, Atazanavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir und Tipranavir zur Verfügung. Ihr Angriffspunkt ist die so genannte HIV-1-Protease, welche für die Vermehrung der Viren unabdingbar ist.
Leider ist das HI-Virus sehr wandlungsfähig, sodass bei der Behandlung mit HIV-1Proteasehemmern rasch Viren entstehen, die resistent gegenüber diesen Wirkstoffen sind. Deshalb dürfen Arzneimittel gegen HIV nie allein, sondern nur im Rahmen einer Kombinationstherapie eingesetzt werden.
11:44 HIV-Fusionshemmer: Neuer Wirkungsmechanismus [8 min]
Enfuvirtid wirkt als Fusionshemmer, das heißt, es verhindert den Eintritt des Viruskapsids in die
menschliche Zelle. Damit wird ein neuer Ansatz in der Behandlung der HIV-1-Infektion realisiert. Die bisherigen Wirkstoffe wie die Reverse-Transkriptase-Hemmer und die ProteaseInhibitoren hemmen die Vermehrung des Virus nach Befall der Zielzellen. Enfuvirtid greift außerhalb der Zelle an. Wie üblich in der Anti-HIV-Therapie wird Enfuvirtid mit anderen antiretroviralen Arzneistoffen kombiniert.
11:52 Kampf den Viren: HIV und AIDS [13 min]
Die Entwicklung neuer Medikamente hat seit etwa 1996 einen bedeutenden Fortschritt in der
HIV- und AIDS- Behandlung gebracht. Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit
HIV und AIDS wurden in den letzten Jahren erheblich verbessert: Hoffnung und Chance zugleich. Aber eine Heilung gibt es noch nicht. Das Virus wird gegen Medikamente, die die Vermehrung von HIV im Körper für einige Zeit aufhalten können, häufig resistent. Nebenwirkungen
können mit Kombinationen moderner Medikamente gemindert und Resistenzentwicklungen
verzögert werden. In den letzten Jahren sind immer wieder neue, wirksame Medikamente verfügbar geworden.
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12:05 Sexuell übertragbare Erkrankungen: unterschätzte Gefahren [64 min]
Wie die europäischen Leitlinien der International Union against Sexually Transmitted Infections
(IUSTI) berichten, sind Infektionen mit Chlamydien die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung. Da die Symptome oft unauffällig sind und auch ohne Behandlung wieder verschwinden
können, bleibt die Erkrankung häufig unerkannt und ansteckend. Ebenfalls bakteriell verursacht
ist die Gonorrhoe, während zu den wichtigsten viralen Erkrankungen - neben AIDS - Herpes
genitalis und die durch Humane Papilloma-Viren (HPV) verursachten Feigwarzen gehören.
Freitag, 6. März 2009, 10:15 – ca. 13:15 Uhr
10:15 Clamydien, die verkannte Gefahr [22 min]
Das in Europa und den USA häufigste sexuell übertragene Bakterium gilt indes als Hauptverursacher infektionsbedingter Sterilität. Viele der Infizierten haben kaum Beschwerden und bemerken
daher ihre Entzündung nicht. Leider erhöht sich dadurch das Risiko einer chronischen Erkrankung und einer unbemerkten Verbreitung.
Chlamydien lassen sich sehr effektiv mit Antibiotika behandeln. Eine Partnertherapie ist indiziert.
In der Schwangerschaft erfolgt die Behandlung mit Erythromycin, Amoxicillin oder Josamycin, da
die viele andere Antibiotika hier nicht erlaubt sind.
Ohne Therapie kann sich eine Chlamydien-Infektion ausbreiten. Bei Frauen kann es zu Unterleibsentzündungen kommen; die Eileiter verkleben und eine Schwangerschaft auf normalem
Weg ist nicht mehr möglich. Außerdem ist das Risiko einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter erhöht. In seltenen Fällen können lebensbedrohlichen Blutungen auftreten.
Bei Männern können sich Entzündungen von Nebenhoden und Prostata entwickeln. Auch hier
besteht das Risiko, unfruchtbar zu werden.
10:37 Ofloxacin [6 min]
Ofloxacin ist ein Chinoloncarbonsäurederivat mit bakterizider Wirkung. Die Wirkung
beruht auf Hemmung der bakteriellen DNS-Gyrase. Ofloxacin besitzt ein breites Wirkungsspektrum, das sowohl grampositive und gramnegative aerobe und anaerobe Keime als auch
Mykoplasmen und Chlamydien umfaßt.
10:43 Zecken als Krankheitserreger [25 min]
TV-Beitrag Zecken [11:00]
Vorsicht Zecken [5:00]
Zeckenstich – was nun [6:00]
Infektion mit neurotropen Viren und Borrelien [3:00]
Wenn das Wetter wärmer wird, beginnen auch die Zecken wieder mit ihrer Aktivität. Wie oft
behauptet wird, lassen sie sich übrigens nicht von Bäumen fallen, sondern befinden sich im hohen Gras, im Unterholz, im Gebüsch und an Waldrändern. Normalerweise sind ihre Stiche
harmlos, in Risikogebieten können Zecken jedoch auch Erreger übertragen, durch die Menschen
an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose erkranken können. Gegen
FSME gibt es gut verträgliche Impfstoffe, eine Impfung gegen Lyme-Borreliose gibt es bis heute
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nicht. Der Schutz vor Zeckenstichen durch geeignete Kleidung oder wirksame Abwehrmittel
bleibt deshalb der wichtigste Infektionsschutz.
Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten vorkommende zeckenübertragene Erkrankung des
Menschen in Europa und den USA. In Deutschland sind 10-30 Prozent der Zecken mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi infiziert. Spezielle Risikogebiete gibt es nicht. Früh erkannt lässt sich
die Borreliose erfolgreich mit Hilfe von Antibiotika behandeln. Wird die Infektion nicht erkannt,
wird zu spät, unterdosiert oder zu kurz mit Antibiotika behandelt, kann sich eine chronische
Verlaufsform unter Beteiligung des Nervensystems, der Gelenke und des Herzens entwickeln,
die schwer oder gar nicht heilbar ist.
11:08 Zeckenstich [6 min]
Fast jeder kennt einen anderen „Geheimtipp" zur Zeckenentfernung. Sie reichen vom Beträufeln mit Öl
bis zum Auftragen von Klebstoff, doch solche Verfahren schaden mehr als sie nützen. Richtig entfernt
wird die Zecke mit Hilfe einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange. Greifen Sie die Zecke so nah
an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dann ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Der
Zug sollte mindestens 60 Sekunden anhaltend sein.
11:14 Borrelose allgemein [21 min]
Die Lyme-Borreliose ist eine durch Borrelien-Bakterien ausgelöste Erkrankung, die meist mit
Hautveränderungen (Wanderröte) beginnt und später verschiedene Organe befallen kann (Nervensystem, Gelenke, Herz, selten Augen). Sie wird durch Zecken auf den Menschen übertragen.
11:35 Neurologische Erkrankungen der Lyme-Borreliose [18 min]
Die Lyme-Erkrankung selbst wurde schon um 1976 definiert, als sich in der US-Kleinstadt Lyme Fälle mit
eigenartigen und zunächst unerklärlichen Zeichen und Beschwerden häuften. Bald wurde der Zusammenhang mit Zeckenbissen erkannt. Der Erreger war aber bis zur Entdeckung der Borrelien durch Burgdorfer unbekannt.
Bei der Diagnose müssen Zeichen und Beschwerden beim Patienten sowie Laborergebnisse berücksichtigt werden. Zeigen sämtliche Laboruntersuchungen keine Hinweise eine Lyme Borreliose, ist eine Erkrankung sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht vollständig ausgeschlossen.
11:53 Herpes-Infektionen in der Klinik [19 min]
Das Auftreten einer Varizelleninfektion im Spital bei Patienten oder beim Personal verlangt nach
angemessenen Maßnahmen, um Sekundärfälle vor allem bei Patienten mit einem Risiko für
schwere oder sogar lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.
12:12 Brivudin: Fortschritt bei Herpes Zoster [9 min]
Das erste Medikament überhaupt mit hochspezifischer antiviraler Wirkung war das Aciclovir
(ACV). Sein hauptsächlicher Nachteil liegt in der geringen oralen Bioverfügbarkeit, weswegen es
bei schweren Infektionen intravenös und ansonsten in hohen Dosen mehrfach täglich oral verabreicht werden muss. ACV ist zur Ursubstanz einer ganzen Reihe von weiteren Nukleosidanaloga
geworden. Bei immunkompetenten Patienten mit akutem Herpes zoster ist die orale antivirale
Therapie mit einmal täglich eingenommenem Brivudin über sieben Tage schon von der Compliance her eher zu empfehlen, als ein fünfmal täglich verabreichtes Aciclovir über ebenfalls eine
Woche.
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12:21 Herpes labialis [6 min]
HSV greift die obersten Zellen der Haut an, wo sich nässende Bläschen bilden. Von der Oberhaut bewegt
sich das Virus über die Nervenbahnen zu den Nervenwurzeln. Hier bleibt es in einer Art Dämmerzustand, um bei geschwächtem Immunsystem wieder aktiv zu werden. Das Virus breitet sich dann auf umgekehrtem Weg wieder Richtung Haut aus und erscheint dort in Form von Fieberbläschen (Reaktivierung). Eine bevorzugte Stelle des Rezidivs ist der Übergangsbereich zwischen Haut und Lippenrot bzw.
die Mundwinkel. Die Gründe dafür sind die hohe Dichte an sensorischen Nervenenden an der Lippe und
das Offenliegen jener Epithelschichten, die für die Vermehrung des Virus besonders günstig sind.
Zur Behandlung der Fieberblasen steht eine Creme mit Aciclovir zur Verfügung, die allerdings nur dann
optimal wirkt, wenn sie mit den ersten Anzeichen des Lippenherpes aufgetragen wird. Zinksulfat und
entsprechende Kombinationen mit Heparin trocknen die Bläschen aus, verbessern die Wundheilung und
wirken der Virusverbreitung entgegen. Melissenblätterextrakte hindern das Virus an seiner Ausbreitung
und verbessern den Heilungsprozess bei Lippenherpes.
12:27 BSE / TSE (Prof. Dr. Theo Dingermann) [9 min]
Der Begriff TSE bedeutet: Transmissible Spongiforme Enzephalopathie und bezieht sich auf Erkrankungen wie BSE bei Rindern (Bovine Spongiforme Enzephalopathie), Scrapie bei Schafen und Ziegen (Traberkrankheit) oder CWD bei Wild (Chronic Wasting Disease). Weil mit hoher Wahrscheinlichkeit ein
ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Verzehr von TSE-kranken Rindern (und vielleicht auch Schafen und Ziegen) stammenden Lebensmitteln und dem Auftreten einer neuen Variante der CreutzfeldtJakob-Krankheit (vCJD) des Menschen besteht, muss der Verbraucher vor dieser Gesundheitsgefahr geschützt werden. Neben Prävention und Bekämpfung im Lebendviehbestand ist unbedingt zu verhindern,
dass mit BSE-Prionen infiziertes oder kontaminiertes Ausgangsmaterial in die Nahrungskette gelangt.
Strenge Maßstäbe gelten auch für tierisches Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Arzneimitteln.
12:46 Erreger der 3. Art: Rinderwahnsinn & Co [11 min]
Drei Formen von Nervenerkrankungen werden gezeigt: Scrapie bei Schafen, BSE bei Rindern,
Creuzfeldt-Jacob-Syndrom beim Menschen. Danach werden die Suche nach dem Erreger (Prion-Theorie) und die Möglichkeiten der Infektion nach dem Wissensstand 1996/97 dargestellt.
12:57 Kopflausbefall [7 min]
Die Kopflaus (Pediculus capitis) ist ein spezifischer Ektoparasit des Menschen, der fast ausschließlich im Bereich des Kopfhaares lebt. Die 2,4 - 4,2 mm großen Weibchen legen nach der
Begattung durch die Männchen (Körperlänge 2,0 - 3,0 mm) Eier (Nissen) an den Kopfhaaren in
Nähe des Haaransatzes ab (i. d. R. 1 - 2 mm entfernt von der Kopfhaut) und werden dort mittels
eines schnell härtenden und wasserunlöslichen Klebesekretes fest angekittet. Ein Kopflausbefall
muss unverzüglich behandelt werden. Dabei sollten vorrangig die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in die Entwesungsmittelliste nach § 18 Infektionsschutzgesetz (IfSG) aufgenommenen Läusemittel Anwendung finden. Mosquito Läuse-Shampoo wirkt
durch Ersticken der Kopfläuse. Das Produkt enthält Sojaöl, Cocamido Propyl Betaine, eine
waschaktive Substanz, die aus Kokosöl gewonnen wird.
13:04 NYDA gegen Läuse [10 min]
Es existieren verschiedene Kopflausprodukte auf Dimethicon Basis. Auf Grund ihrer unterschiedlichen
Zusammsetzung und ihrer Viskosität besitzen sie unterschiedliche Produkteigenschaften.
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