Anne Schierenberg - Matr.-Nr. 183435 Sorbus aucuparia L.- Eberesche, Vogelbeere (Baum des Jahres 1997) Heimat: Das Vorkommen der Eberesche reicht von Europa über Nordafrika bis Kleinasien. Sie ist ein charakteristischer Baum der Mittelgebirge. Standort: Üblicherweise anzutreffen ist die Eberesche in Gebüschen, Vorwäldern und lichten Wäldern, auch auf Weiden. An Böden bevorzugt sie humose, mäßig nährstoffreiche, feuchte bis wechselfeuchte Steinböden, sauer bis kalkhaltig. Erkennungsmerkmale: Höhe: Sie erreicht eine Höhe bis 15 m, freistehend z.T. mehr. Blätter: Die unpaarig gefiederten Blätter (Spreite 12-15 cm lang) bestehen aus 915 sattgrünen, gezähnten, nur jung unterseits behaarten Blättchen (2,5-4,5 cm lang). Blüten: Die Blüten erscheinen im Mai-Juni in Form von 10-15 cm breiten Doldentrauben. Die Blütenbecher sind wollig-filzig behaart. Früchte: Die scharlachroten, eßbaren, 8-10 mm großen Früchte reifen im AugustOktober. Sie sind Nahrung für viele Tiere, v.a. Vögel, die wiederum für die Verbreitung der Samen sorgen. Zweige: Die jungen, grauen bis rötlichbraunen Zweige sind zunächst filzig behaart, später kahler und mit länglichen Korkwarzen besetzt. Rinde: Die glänzend grünlich-grau-braune Rinde ist mit Lentizellen besetzt. Alter: Angaben über das Alter von Ebereschen schwanken zwischen 80-150 Jahren. Eigenschaften: Die Eberesche ist ein typisches Pioniergehölz. Herausragende Eigenschaften sind ihre Frosthärte und die Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Immissionen. Durch weitreichende Wurzeln und Wurzelbrut ist sie als Bodenschutzgehölz bekannt, zudem fördert sie durch eine schnelle Zersetzung der abgeworfenen Blätter die Humusbildung. Sie besitzt eine große Ausschlagfähigkeit. Das Verpflanzen von Wildlingen, Stockausschlägen und Wurzelsprößlingen gelingt leicht. Verwendung: Wegen des hohen Gehaltes an Vitamin C, Sorbin- und Apfelsäure war die Eberesche früher besonders als Heilpflanze, aber auch als Nahrungs- und Genußpflanze bekannt. In der Tischlerei- und Möbelindustrie wird sie neu entdeckt. Beliebt ist sie im Landschaftsbau, als Park- und Gartengehölz, an Straßen, für Zwecke der Waldrandgestaltung und des Vogelschutzes, als natürlich vorkommende Mischbaumart und in der biologischen Wildbach- und Lawinenverbauung. Literatur: HECKER, U. (1998): BLV-Handbuch Bäume und Sträucher PHILLIPS, R. (1992): Der große Kosmos-Naturführer Bäume ROTHMALER, W./ BÄSSLER, M. (Hrsg.) (1996): Exkursionsflora von Deutschland SCHUTZGEMEINSCHAFT DEUTSCHER WALD (Hrsg.): Baum des Jahres 1997 - Die Vogelbeere/ Eberesche, Broschüre Nr. 11 Peter Heimlich Matrikelnr. 183328 Botanischer Name: Sorbus aucuparia, Deutscher Name:Gemeine Eberesche, Vogelbeere oder auch Vogelbeerbaum genannt Herkunft: Europa, Westasien, Sibirien Wuchs: Ein Baum 3. Ordnung, strauchförmig oder baumartig, oft mehrstämmig. Die Krone kann eiförmig bis breit-rundkronig sein. Blüte: 1 cm breit, weiß – cremeweiß, als doldentraubenartiger Blütenstand 15 cm breit, nach dem Laubaustrieb im Mai – Juni soll ein ungangenehm fischiger (Trymethylamin) Geruch ausströmen, die Blütezeit dauert ca. 2-3 Wochen, es findet Insektenbestäubung statt. Früchte: Erbsengroße, ab Aufust rot gerfärbte Früchte, sehr zahlreich, die Äste werden unter der Last teilweise niedergebogen. Die Beeren sind beliebte Vogel- Bienen und Wildnahrung, für die menschlichen Geschmacksnerven säuerlich bis bitter, als Gelee weiterverabeitet auch für diese genießbar. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts ist es auch eine Arzneipflanze. Blätter: Wechselständig, unpaarig gefiedert, der Austrieb ist im Mai, sommergrün, bis 20 cm lang, oben sattgrün, unten graugrün, scharf gesägt, die Herbstfärbung ist gelborange Zweige: kahl grau elastisch, die jungen Triebe sind weich behaart, graubraun, die Winterknospen sind filzig und klebrig. Rinde: glatt, rötlich-grau, glänzend, es bildet sich erst spät ein flchrissige Borke Wurzelsystem: Flachwurzler, weitreichend und intensive Adventivwurzelbildung, gelegentlich etwas tiefergehend. Der Baum leidet unter Bodenverdichtung und Einpflasterungen, verträgt aber Einschüttungen bis über 1 m. Verbreitung: Eurosibirische Baumart allgemein verbreitet vom Tiefland bis in die Alpen an der Baumgrenze um 2000 m über NN. Vorkommen: Laub- und Nadelmischwälder, Waldränder, Lichtungen, Blockschutthaden, Lawinenhänge, Hecken, Feldgehölze, Hochmoore, Heiden; Standort: Sonne-Schatten, kühl-luftfeucht, wärmeverträglich, sehr frosthart, mäßig trocken – feucht, nässeertragend, leidet stark (dann vorzeitiger Blattfall) unter Hitze und Trockenheit. Wächst auf allen Substraten, bevorzugt schwach saure, frisch, humose lockere Lehmböden, je kalkhaltiger der Boden ist, desto kurzlebiger ist diese Art, salzempfindlich aber windverträglich. Verwendung: Eines der meist verwendeten Pioniergehölze, da sehr anspruchslos und anpassungsfähig; in Frostlöchern, an Hängen und Böschungen, auf Schutthalden und im allgemeinen zur Bodenbefestigung; zum schließen von an angerissenen Waldrändern; als Einzelbaum, in Gruppen, Hecken, Knicks, als Verkehrsbegleitgrün, Straßen- und Alleebaum, Dorf und Hofbaum, für ingenieurbiologische Bauweisen geeignet, ausschlagswillig und regenerationsfähig bei mechanischen Verletzungen; wichtiges Gehölz im Siedlungsbereich; Pflanzengemeinschaft: Birke, Kiefer, Fichte und andere Laubbäume Pflege: anspruchslos, kein Schnittbedarf, Terminalknospen schonen Quelle: Kreuzer Gartenpflanzen Lexikon, Johannes Kreuzer. – Braunschweig, 8. Auflage, 1993 Pflanzenbuch 2, Für Auszubildende in Landschaftsgartenbau, Bad Honnef, 5. Auflage, 1993 Rothmaler, Exkursionsflora, Gustav Fischer Verlag Jena, 15. Auflage, 1996