Touristische Gebiete der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa In der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa sind viele touristisch attraktive Gebiete zu finden, von denen die wichtigsten hier beschrieben werden. Lausitzer Gebirge Dieses Gebirgsmassiv erstreckt sich zwischen dem Bergsattel Jitrava und den Städten Nový Bor, Rumburk und Zittau. Der deutsche Teil wird Zittauer Gebirge genannt. Hier befinden sich einige attraktive touristische Orte, z. B. Oybin, Olbersdorf, Jonsdorf, Großschönau, L ckendorf und Waltersdorf. An der tschechischen Seite des Lausitzer Gebirges sind auch sehr viele interessante Orte zu finden – die Eishöhle bei der Gemeinde Nad je, die Weißen Steinblöcke in der Nähe von Jitrava, die Kirchen in Ji etín pod Jedlovou, in Varnsdorf und in Jabloné v Podješt dí. Der tschechische Teil des Lausitzer Gebirges heißt auch das Schluckenauer Hügelland. Dort findet man eine sehr große Vielfalt an Vorgebirgspflanzen und Tieren. Im Jahre 1972 hat man hier das geschützte Landschaftsgebiet Elbsandsteine gegründet, das dann im Jahre 2000 in den Naturschutzpark Tschechische Schweiz eingegliedert wurde. Der in Sachsen liegende Nordteil des Lausitzer Gebirges wird Oberlausitz genannt. Dieses Gebiet besteht zum größten Teil aus einem Granitmassiv und grenzt im Südosten an das Zittauer Gebirge. Hier befinden sich touristisch interessanten Orte, z. B. Neukirch, Sohland, Taubenheim und Cunewalde. Noch weiter im Norden kann man Städte wie Bautzen, Löbau und Görlitz finden, die zum Oberlausitzer Sechsstädtebund, der 1346 gegründet wurde, gehören. Isergebirge und Vorland Das Isergebirge erstreckt sich an der tschechisch-polnischen Grenze. Es besteht aus einem Granitmassiv, das mit einem Mischwald bewachsen ist. Der höchste Gipfel des Isergebirges ist Vysoká Kopa (1 126 m) und auf dem tschechischen Gebiet der Berg Smrk (1 124 m, Tafelfichte). Das Isergebirge ist reich an Flora und Fauna, zu deren Schutz hier einige Schutzgebiete entstanden sind. Die größten davon sind der Torfgrund von Jizera (Iser) und auf der polnischen Seite die angrenzenden Moorgründe des Isertals, die sich auf der Fläche von etwa 800 ha erstrecken. Im Jahre 1999 wurde im Nordteil des Isergebirges das Reservat Buchenwälder des Isergebirges gegründet. Der tschechische Teil des Isergebirges gilt seit dem Jahre 1968 als Naturschutzgebiet. Auf dem tschechischen Gebiet sind die folgenden touristisch bekannten Orte zu finden: Kurort Lázn Libverda, Hejnice, Frýdlant mit dem Schloss aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Als große touristische Attraktionen gelten die architektonischen Barock-, Renaissance- und Gothiksehenswürdigkeiten in Lauban, Gryfow Slaski und Lwówek Slaski, die sich auf der polnischen Seite befinden. Riesengebirge Das Riesengebirge ist das höchste und größte Gebirgsmassiv im Gebiet der westlichen Sudeten, das sich an der tschechisch-polnischen Grenze entlang hinzieht. Dieses Gebirge erstreckt sich auf einer Fläche von 465 km² in Tschechien und 185 km² in Polen. Der Grenzkamm hat eine durchschnittliche Höhe von 1 200 – 1 400 m. Der höchste und am häufigsten besuchte Ort ist die Schneekoppe (1 602 m). Das Klima des Riesengebirges ist subpolar mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 5 - 6°C im Vorgebirge und mit nur 0,1 - 0,5°C auf dem Gipfel der Schneekoppe. Das Riesengebirgsklima ist unterschiedlich. Der Niederschlag ist im westlichen Teil häufiger, wobei es in den höheren Lagen an ungefähr 300 Tagen pro Jahr Nebel gibt. Auf dem Gipfel von der Schneekoppe liegt an etwa 200 Tagen pro Jahr Schnee und in den niedrigeren Lagen des Gebirges an etwa 100 Tagen. Durch die spezifischen Bedingungen und die Lage des Riesengebirges hat dieses Gebiet ein anderes Klima als die anderen europäischen Gebirge. Deshalb wurde bereits im Jahre 1959 auf der polnischen Seite der Riesengebirgsnationalpark gegründet (56 km²). Im Jahre 1963 entstand auch auf der tschechischen Seite ein Nationalpark. Beide Nationalparks wurden im Jahre 1992 durch die UNESCO in das System des Naturschutzes eingegliedert. Neben den dominanten Grenzgebirgen gibt es in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa eine ganze Reihe von weiteren touristisch interessanten Gebieten: Auf der deutschen Seite – der niedere Teil der Oberlausitz und die charakteristische Heide- und Teichlandschaft. Auf der polnischen Seite – das Hirschberger Becken, das Bober-Katzbach Vorgebirge und Gebirge, das Steingebirgsbecken, das Bibertal und das Gebiet der Niederschlesischen Wälder. Auf der tschechischen Seite – das Riesengebirgsvorland, das Böhmische Paradies, das Máchas Land und der Jeschkener Kamm. Deutscher Teil der Euroregion Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft setzt sich regional gesehen aus Teilen der Landkreise Kamenz, Niederschlesischer Oberlausitzkreis und Bautzen sowie der Kreisfreien Städte Hoyerswerda und Görlitz zusammen. Rund 1 000 Teiche prägen das Landschaftsbild der nördlichen Oberlausitz. Die UNESCO stellte 1995 ein 26 365 ha großes Gebiet unter Schutz und wies dieses als Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ aus. In dieser Region findet man so seltene Tierarten wie Graureiher, Kraniche und das größte deutsche Fischottervorkommen. Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist die Heimat der Sorben. Bis heute haben sie ihre eigenständige Kultur bewahrt. Diese Region ist durch die geringen Höhenunterschiede für ausgedehnte Radwanderungen besonders geeignet. Der ca. 240 km lange „Froschradweg“, der mit einem Froschsymbol gekennzeichnet ist, führt zu den sehenswerten Punkten dieser Region. Neu entstanden ist der ca. 100 km lange „Spree-Radfernwanderweg“. Auf diesem kann man von einer der drei Spreequellen entlang der Spree durch das Oberlausitzer Bergland, durch Bautzen und die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft fahren. Dabei gibt es viel Sehenswertes zu entdecken. Romantische Landschaftsparks in Kromlau und Bad Muskau, alte Schlösser mit sehenswerten Ausstellungen in Hoyerswerda und Neschwitz. Mehrere Badeseen mit ausgedehnten Freizeitanlagen sowie gut ausgestattete Campingplätze gehören ebenso zum touristischen Angebot dieser Region. Zwischen Kromlau und Bad Muskau lädt die „Muskauer Waldeisenbahn“ zur gemütlichen Erlebnisfahrt durch die Heidelandschaft ein. Oberlausitzer Bergland Im südöstlichsten Zipfel des Landkreises Bautzen lädt eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft aus Granit und Sandstein zu vielseitigen Erholungsmöglichkeiten ein. Vom Nordwesten nach Südosten ziehen sich die blauen Gebirgskämme des Oberlausitzer Berglandes, dem sich im Südosten das Zittauer Gebirge anschließt. Das Oberlausitzer Bergland, ein Granitmassiv, ist gekennzeichnet durch langgestreckte Bergrücken. Einzelberge mit markanten Silhouetten überragen die Höhenzüge. Im Osten des Berglandes sind besonders Kegelberge und Kuppen vulkanischen Ursprungs zu finden. Ein gut markiertes Wegenetz erschließt zahlreiche Berge, Sehenswürdigkeiten und die landschaftlichen Schönheiten der Oberlausitz. Der Oberlausitzer Bergweg, der über 115 km von Neukirch nach Zittau führt, verbindet die höchsten und bekanntesten Berge der Oberlausitz. Er führt durch das Oberlausitzer Bergland mit dem Valtenberg (587 m), dem höchsten Berg des Oberlausitzer Berglandes, und dem Bieleboh (499 m) bis zum Zittauer Gebirge. Der Valtenberg bei Neukirch wird gekrönt von einem 22 m hohen Aussichtsturm, der 1856 errichtet wurde. Bei guter Sicht kann man vom Aussichtsturm die umliegenden Gebirge überblicken. Unmittelbar am Aufstieg zum Valtenberg beginnt ein 3 km langer Waldlernpfad. Auf 40 Tafeln erfährt man Wissenswertes über Ökosysteme, biologisches Gleichgewicht und Kreisläufe in der Natur. Neukirch, eine Gemeinde mit knapp 6 000 Einwohnern, ist bekannt als das Zentrum des Oberlausitzer Töpferhandwerks. Alljährlich im Oktober findet in Neukirch das traditionelle Töpferfest statt. Zittauer Gebirge Ein traditionelles Urlaubsgebiet ist das Zittauer Gebirge im Landkreis Löbau-Zittau mit seinen bekannten Kur- und Erholungsorten. Bizarre Sandsteinformationen und eine urwüchsige Natur sind der besondere Reiz des kleinsten deutschen Mittelgebirges. Es umfasst eine Ausdehnung von 5 mal 15 km und weist Erhebungen bis knapp 800 m über NN auf. Die Lausche, ein markanter Vulkankegel, ist mit 793 m die höchste Erhebung des Zittauer Gebirges. Über den Gipfeln der Lausche verläuft die Grenze zur Tschechischen Republik. Von der Lausche hat man einen herrlichen Blick über das Zittauer Gebirge, das Oberlausitzer Bergland bis hin zur Sächsischen Schweiz, die Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges, den Jeschken und im Südosten zum Iser- und Riesengebirge. Der „Hochwald“ ist mit seinen 749 m der zweithöchste Berg des Zittauer Gebirges. Auf ihm befindet sich ein Aussichtsturm und eine große Bergbaude mit Übernachtungsmöglichkeit. In den Wintermonaten wird regelmäßig ein Nachtrodeln auf der beleuchteten Naturbahn veranstaltet. Der „Töpfer“ ist eines der beliebtesten Wanderziele im Zittauer Gebirge. Er ist 582 m hoch und bekannt durch seine interessanten Felsgebilde. Gastronomische Betreuung und Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in der Berggaststätte „Töpferbaude“. Ein weiteres Ausflugsziel ist der „Nonnenfelsen“ mit einer Höhe von 537 m. Felsenkletterer finden am Nonnenfelsen einen Klettersteig und mehrere Kletterfelsen unterschiedlicher Kletterschwierigkeiten. Gastronomische Betreuung bietet die „Bergbaude Nonnenfelsen“ an. Eine weitere Möglichkeit das Zittauer Gebirge kennen zu lernen, bietet eine Fahrt mit der 100-jährigen Schmalspurbahn „Zittauer Gebirge“ zwischen Zittau, Olbersdorf und den Kurorten Oybin und Jonsdorf. Polnischer Teil der Euroregion Hirschberger Becken Eins der größten Becken in den Sudeten erstreckt sich auf einer Fläche von 270 km² mit dem Zentrum in Jelenia Góra. Die Stadt ist das Verkehrs-, Handels- und Verwaltungszentrum dieses Gebiets. Die Besiedelung dieses Gebietes wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Architektonische Sehenswürdigkeiten des Gebietes sind: das Haus „Gwarków“ aus dem 17. Jahrhundert (das älteste hölzerne Haus in Niederschlesien), die gotische Kirche in Kovary sowie die Siedlung von Tirolerhäusern in Myslakovice. Bober-Katzbach Vorgebirge und Gebirge Dieses Gebirge ist eine weite, aber nicht hohe Gebirgszone, die sich zwischen dem Hirschberger Becken und dem Bibertal befindet. Es ist auf Grund der natürlichen Gegebenheiten eine touristisch sehr attraktive Region. Touristische Besonderheiten sind: Die Berge Polom und Milek mit ihrer sehr reichen Flora und einem Karsthöhlenkomplex, die Wielislawka, eine vulkanische Erhebung auf dem rechten Ufer des Bober-Katzbach, der Wolfsberg in der Nähe von Zlotorie, der vulkanische Kegel Ost ice, das Schild Grodzce mit der Burgruine auf dem Gipfel und die Talenge von Myslibor. Von den kulturell-historischen Sehenswürdigkeiten sind zu nennen: Denkmäler der Besiedelung in Bolkov (aufgeführt bereits in schriftlichen Dokumenten aus dem Jahr 1276), die Burg aus dem 13. Jahrhundert sowie die Burgtrümmer Niesytno, Rokytnica und Swiny. Rudawy Janowicke Eine dicht bewaldete Gebirgszone erstreckt sich mit einem Hauptkamm in einer Länge von 18 km und durchschnittlicher Höhe von 800 m. Der höchste Gipfel heißt Skalnik 945 m. Steingebirgsbecken Das Zentrum dieses malerischen Beckens ist Landshut. In diesem Becken befinden sich zwei naturgeologische Reservate: Kruczy Kamien und Glazy Krasnoludkow. Bibertal Im Jahre 1989 wurde auf einer Fläche von 13 000 ha ein Naturpark gestaltet. Es ist eine der schönsten Gegenden und bietet Möglichkeiten zu touristischen oder auch sportlichen Aktivitäten. Hier befindet sich auch der Pilichowickie Stausee mit einer Fläche von 240 ha. Niederschlesische Wälder Dieses bewaldete Gebiet in dem Schlesisch-Lausitzer Tiefland befindet sich östlich von der Lausitzer Neiße. Bei einem Besuch dieses Gebietes empfiehlt man, in Bunzlau und Zgorzelec anzuhalten, um die Geschichte und Architektur dieser Städte kennen zu lernen. Tschechischer Teil der Euroregion Riesengebirgsvorland Diese Region erstreckt sich auf der südlichen Seite des Riesengebirges. Zu der Euroregion gehört nur der Gebietsteil mit dem Zentrum in Semily. Ein interessanter naturwissenschaftlicher Ort des Riesengebirgsvorlandes sind auch die Dolomitenhöhlen von Bozkov. Für diese Gegend ist vor allem während der Wintersaison eine intensive touristische Nutzung charakteristisch. Böhmisches Paradies Diese sehr häufig besuchte Region ist das älteste Schutzgebiet der Tschechischen Republik. Die einzigartigen Sandsteinfelsenstädte bestehen aus Gruppen von Felsenblöcken, Türmen und Felswänden. Auf diesem Gebiet befinden sich auch bedeutende Schlösser, Burgen und Objekte der Volksarchitektur. Besondere Attraktionen sind in dieser Region vor allem die Lehrtouristik, die Radtouristik und der Aufenthalt in Wochenendhäusern und Hütten. Mácha´s Land Mit einer Fläche von 760 km2 ist Mácha´s Land das größte touristische Gebiet im tschechischen Teil der Euroregion. Die Landschaft ist sehr mannigfaltig, reich an Wasserflächen, Wäldern und historischen Sehenswürdigkeiten. Der Mittelpunkt der Erholung und sportlichen Aktivitäten ist der Mácha See, der zu den am häufigsten besuchten Orten dieses Gebietes gehört. Zu den Attraktionen des Mácha Sees gehört auch das Gebiet von Koko ín, das Teichsystem von Holany, das Polomené Gebirge, die Mäander von Plou nice, historische Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser Houska und Zákupy sowie andere Attraktionen. Jeschkener Kamm Dieser Kamm ist ein auffälliges Gebirgsmassiv, dessen höchster Gipfel der Jeschken ist (1 112 m). Von dem Kamm hat man eine gute Aussicht auf das Riesen-, das Iser- und das Lausitzer Gebirge oder auch auf die Gipfel Ralsko und Bezd z. Unter dem Jeschken erstreckt sich das touristisch gut besuchte Gebiet Podješt dí. Frydlanter Region Diese Region ist ein ziemlich kleines Gebiet im nördlichen Teil des Kreises Liberec. Hier gibt es gute Bedingungen für Saison-, Stadt-, und Fahrradtouristik.