IN I T I AT I VE STO L P ERS TEINE FRA N K F U RT AM M AIN 13. DOKUMENTATION 2015 Frankfurt am Main 13. Dokumentation 2015 Impressum Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V. c/o Hartmut Schmidt Mittelweg 9, 60318 Frankfurt Tel. 069 / 55 31 95 Fax 069 / 90 55 57 68 [email protected] www.stolpersteine-frankfurt.de www.frankfurt.de/stolpersteine Bankverbindung Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V. Frankfurter Sparkasse IBAN: DE37 5005 0201 0200 3936 18 BIC: HELA DEF1822 Gefördert durch: Gestaltung und Satz: Anne Schmidt Design, München Druck: dokuPrint, Frankfurt am Main STOLPERSTEINE – INHALT Impressum2 Die Stolpersteine – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig 5 Abend der Begegnung 6 Verlegungen 2015 13 Bahnhofsviertel 15 Bockenheim 19 Dornbusch 26 Eckenheim 27 Eschersheim 28 Fechenheim 30 Gallus 31 Ginnheim 32 Gutleut 34 Höchst 36 Innenstadt 36 Nordend 38 Ostend 49 Praunheim 54 Sachsenhausen 56 Westend 66 Spenderinnen und Spender, Sponsoren 2015 86 Presse87 Gesamtliste der bisher verlegten Stolpersteine (2003–2015) 106 Hinweise 126 3 4 STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE – Ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig Stolpersteine sind 10 cm x 10 cm x 10 cm große Betonquader, auf deren Oberseite eine Messingplatte verankert ist. Auf den Messingplatten werden die Namen und Daten von Menschen eingeschlagen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. „Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder, jedes Opfer erhält einen eigenen Stein – seine Identität und sein Schicksal sind, soweit bekannt, ablesbar. Durch den Gedenkstein vor seinem Haus wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Jeder persönliche Stein symbolisiert auch die Gesamtheit der Opfer, denn alle eigentlich nötigen Steine kann man nicht verlegen.“ (Gunter Demnig) Gunter Demnig hat bisher in über 1.200 deutschen Städten und Gemeinden sowie in 17 weiteren europäischen Ländern mehr als 50.000 Stolpersteine verlegt. Er wurde für sein Projekt im Oktober 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. STOLPERSTEINE – IN Frankfurt am Main Die Initiative Stolpersteine in Frankfurt am Main besteht seit 2003 und hat bisher die Verlegung von rund 1.000 Stolpersteinen veranlasst. In verschiedenen Stadtteilen recherchieren Gruppen die Schicksale der Opfer, bitten Institutionen des Stadtteiles um Mitarbeit, koordinieren die Verlegungen und das Rahmenprogramm und informieren die Öffentlichkeit. Ein besonderes Anliegen der Initiative ist es, mit Nachkommen und Verwandten der Opfer in Kontakt zu kommen. Die Stadt Frankfurt begrüßt diese Initiative. Viele Institutionen unterstützen sie, darunter das Jüdische Museum, das Amt für Wissenschaft und Kunst und das Institut für Stadtgeschichte. Schulen, Kirchengemeinden und Vereine werden mit einbezogen und nehmen aktiv an den Verlegungen teil. Stolpersteine wurden in Frankfurt am Main bisher in folgenden Stadtteilen verlegt: Altstadt, Bahnhofsviertel, Bergen-Enkheim, Bockenheim, Bornheim, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim, Fechenheim, Gallus, Ginnheim, Griesheim, Gutleut, Heddernheim, Höchst, Innenstadt, Nied, Niederrad, Nordend, Ostend, Praunheim, Riederwald, Rödelheim, Römerstadt, Sachsenhausen, Sindlingen, Unterliederbach, Westend STOLPERSTEINE – dokumentation Die Homepage der Stadt Frankfurt bietet eine umfassende Dokumentation aller verlegten Stolpersteine. Alle Einzelschicksale werden hier in Text und Bild dokumentiert. Neben den Steinen sind auch die Häuser, vor denen die Steine verlegt wurden, abgebildet. Die Initiative Stolpersteine gibt jedes Jahr eine Dokumentation heraus. Bisher erschienen seit 2003 zwölf Dokumentationen. STOLPERSTEINE – Patenschaften und Spenden Jeder kann für Stolpersteine Patenschaften übernehmen. Ein Stein kostet 120 Euro. Auch Teilbeträge sind möglich. Ebenso bitten wir für die Öffentlichkeitsarbeit der Initiative, die Erstellung der Dokumentation und andere anfallenden Unkosten um Spenden. Gerne stellen wir auf Wunsch Spendenquittungen aus. 5 6 STOLPERSTEINE FRANKFURT Abend der Begegnung am 17. Mai 2015 im Budgehaus in Frankfurt-Seckbach Verkehrsdezernent Stefan Majer: Begrüßungsansprache beim Abend der Begegnung Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen von Oberbürgermeister Peter Feldmann und gonnen hat. Ein Projekt, welches mich ganz persönlich des gesamten Magistrats der Stadt Frankfurt freue ich immer wieder berührt. Einen Stolperstein zu sehen, in mich, Sie heute zum wiederholten Male auf einem der Frankfurt oder anderswo, erfüllt mein Herz mit Trau- Abende der Begegnung begrüßen zu dürfen. er, weil er einen Tatort markiert. Nicht einen Tatort der Todesfabriken, sondern jenen Ort in der Mitte des städ- Mein besonderer Gruß gilt dem Künstler und Ideengeber tischen Lebens, aus dem diese Menschen herausgerissen der Initiative Stolpersteine, Gunter Demnig. Ich danke wurden, um sie zu verfolgen und letztlich ums Leben den Gastgebern der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung bringen zu können. sowie Herrn Schmidt, dem Vorsitzenden der Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V. für die freundliche Einen Stolperstein zu sehen, in Frankfurt oder anderswo, Einladung. macht mich zugleich neugierig. Ich denke darüber nach, wer diese Menschen wohl gewesen sein mögen, wo sie Vor allem aber möchte ich die Angehörigen der aus lebten, wie groß die prachtvolle Kastanie vor dem Haus Frankfurt stammenden Opfer des Nationalsozialismus wohl damals war. Ob im Hinterhof die Kinder spielten, herzlich willkommen heißen. Ihnen sowie den zahlrei- wie das Leben damals wohl gewesen sein mag, bevor das chen Paten und Aktiven der Initiative Stolpersteine ist es Unrecht über diese Menschen hereinbrach. zu verdanken, dass die Stolpersteine als eine wirkmächti- Einen Stolperstein zu sehen, in Frankfurt oder anderswo, ge Form der Erinnerungskultur an die nationalsozialis- macht mich aber auch wütend. Es erfüllt mich mit Wut, tische Barbarei auch hier in Frankfurt möglich wurden. dass diese ungeheuren Massenverbrechen, diese unfassbare Summe einzelner Un- und Mordtaten, geschehen Inzwischen, das mag sich schon herumgesprochen haben, konnten. Geschehen konnten eben auch unter den Augen stolpern die Frankfurterinnen und Frankfurter sowie die der Nachbarn, aus deren Mitte heraus diese Menschen zahlreichen Besucherinnen und Besucher unserer Stadt abgeholt, deportiert und zumeist getötet wurden. an 999 Stellen im Stadtgebiet über das Andenken, welches in dieser Form den während der Nazizeit ermordeten Oder wie Gunter Demnig es wohl einst gegenüber je- Menschen bewahrt wird. mandem ausdrückte, der nach der Stolpergefahr der Steine fragte: „Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin, Morgen wird in unserer Stadt der 1.000ste Stolperstein man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“ verlegt werden. Ich bin nun nicht unbedingt ein Freund des Bewunderns von Zahlen um ihrer selbst willen. Die überwiegende Mehrheit der in Frankfurt am Main Gleichwohl markiert diese Zahl sehr plakativ eine Grö- verlegten Stolpersteine erinnert an jüdische Opfer. Da- ßenordnung von Engagement für diese Form von Geden- runter sind auch rund 40 Frankfurterinnen und Frank- ken, einen Aufwand an detaillierter Recherche und nicht furter jüdischen Glaubens, die die Todesfabriken überlebt zuletzt auch des handwerklich sorgfältigen Anfertigens haben oder aus Nazi-Deutschland fliehen konnten. und Einpassens jedes einzelnen dieser Kunstwerke, der beeindruckt. Was aber oft vergessen wird: Die Stolpersteine sind keine Viele, denke ich, haben das wohl nicht so erwartet, als Gedenkform „nur“ an die jüdischen Opfer des National- Gunter Demnig in den 1990er Jahren dieses Projekt be- sozialismus, sondern gedenken aller Opfergruppen. STOLPERSTEINE FRANKFURT 7 So erinnern in Frankfurt derzeit neun Stolpersteine an Sinti und Roma, zwei an Homosexuelle, elf an Menschen mit Behinderung, 18 an Widerstandskämpfer, zwei an Zwangsarbeiter sowie neun Stolpersteine gedenken Zeugen Jehovas. Der 1.000ste Stolperstein in unserer Stadt, der morgen verlegt wird, gedenkt des Postbeamten Moritz Moses Kaufmann (…), der direkt hinter dem Hauptbahnhof in der heutigen Stuttgarter, damals Blücherstraße 34, lebte. Auf dem Gelände des heute nicht mehr existierenden Hauses befindet sich ein großer Parkplatz und bald, hoffentlich noch in diesem Jahr, unser neuer Busbahnhof. Verkehrsdezernent Stefan Majer Die Stuttgarter Straße 24, vor der der Stolperstein verlegt wird, ist das letzte Haus vor diesem Platz. Zuletzt war Ein weiterer Kritikpunkt ist das Verwenden von Täter- Moritz Moses Kaufmann ab 29. Januar 1938 im Sandweg sprache auf den Steinen. In den umstrittenen Fällen hatte 16 gemeldet. Gunter Demnig beispielsweise „Gewohnheitsverbrecher“ auf die Steine geschrieben und zitiert damit aus dem Die Stadt Frankfurt am Main begrüßt die Initiative Stol- Wörterbuch der Unmenschen. Der Künstler verteidigt persteine ausdrücklich. Umso bedauerlicher finde ich die sein Konzept. Wir in Frankfurt folgen ihm, auch bei uns kürzlich, am 28. April, erneut bekräftigte Entscheidung stehen zum Beispiel „Schutzhaft“ oder „Aktion T4“ in des Münchener Stadtrats, die Verlegung von Stolperstei- Anführungszeichen auf den Stolpersteinen geschrieben nen auf öffentlichem Grund in München weiterhin zu oder es wird an die „Polenaktion“ 1939 für die Deporta- verbieten. tion polnischer Juden an die polnische Grenze erinnert. Diese Haltung jährte sich im vergangenen Jahr bereits Sprache formt das Denken, und diese Art des Geden- zum zehnten Mal. Dieses „Jubiläum“ war Anlass für er- kens will es fördern, zum Denken anregen. Denn es neute heftige Debatten in den vergangenen Monaten, für bleibt wichtig, wachsam zu sein, nicht gedankenlos zu Anhörungen in Landtag und Stadtparlament, für offene sein. Denn wie schnell wird aus dem Flüchtling, wenn Briefe und eine Petition mit 80.000 Unterschriften zur wir ihn nicht tatenlos im Mittelmeer ersaufen lassen, der Auf hebung des Verbots. Genutzt hat es nichts, in der Wirtschaftsflüchtling? Und dann eben der Parasit, des- ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ wünscht offen- sen Ertrinkungstod zu viele Menschen in unserem Land bar der Kopf nicht zu stolpern. kaum noch berührt. Dort, das ist Ihnen allen bekannt, gibt es vor allem eine Wie schnell wird aus dem Intensivtäter der Gewohnheits- starke Stimme gegen die Stolpersteine. Das prominen- verbrecher? Wie selbstverständlich wird in diesem Land te Gegenargument lautet: „Wir wollen nicht, dass die inzwischen über Gefährder gesprochen, die so mancher Namen der Opfer mit Füßen getreten werden.“ Die Be- Innenpolitiker gerne in Vorbeugegewahrsam nehmen fürworter in München und anderswo antworten darauf, würde, auch wenn sie sich gar nicht straf bar gemacht dass Stolpersteine die Menschen eher zum Stehenbleiben haben? Alle mal schnell in Schutzhaft nehmen, jawohl! anregen, als zum achtlosen Darüberlaufen. Denn um die Inschrift zu lesen, müssen Passantinnen und Passanten Sprache kann auch Denken entlarven, menschenfeind- sich vorbeugen, es kommt zum symbolischen Verbeugen liches zumal. Deswegen ist es überhaupt nicht zu bean- vor den Opfern. Viele Stolpersteine werden zudem von standen, wenn Gunter Demnig an den Tatorten auch jene Bewohnern des Hauses, vor dem sie liegen, oder von Pa- Begriffe benutzt, die sich die Bürokratie des deutschen ten – mitunter auch Schulklassen – sauber gehalten. Totalitarismus zur effizienteren Verwaltung des Mord- 8 STOLPERSTEINE FRANKFURT geschehens umgehängt hatte. Eher ist das Gegenteil der In diesem Jahr unterstützt auch das städtische Verkehrs- Fall. unternehmen VGF die Initiative Stolpersteine erstmals mit einer Spende von 3.000 Euro. Zudem finanziert die Nun, meine Damen und Herren, Münchener Parlamen- VGF weitere fünf Stolpersteinverlegungen. tarier treffen ihre Entscheidungen für München, das bleibt ihnen unbenommen. Aber ich erlaube mir ganz (…) persönlich, diese Entscheidung für grundfalsch zu halten. Und ich bin sehr froh darüber, dass wir es in Frank- Bleiben wir also wachsam und sorgen wir uns um un- furt am Main da ganz anders halten. ser Gemeinwesen. Erinnern wir die Vergangenheit und schöpfen wir aus ihr Kraft für die Zukunft. Lassen Sie Die Stadt Frankfurt am Main unterstützt mit vielen uns die richtigen Fragen stellen, auch wenn manche Er- Institutionen die Initiative Stolpersteine, darunter das kenntnis unangenehm sein mag. Jüdische Museum, das Institut für Stadtgeschichte und So unangenehm, wie vielleicht einigen Mitmenschen das das Amt für Wissenschaft und Kunst. Außerdem wer- kurze Stolpern im Kopf sein mag, wenn ein Stolperstein den Schulen, Kirchengemeinden und Vereine von der daran erinnert, warum wir uns nicht darauf ausruhen Initiative mit einbezogen und nehmen auch aktiv an den dürfen, nach 1945 erstaunlicherweise eine gut verfasste Verlegungen teil. und stabile Demokratie hervorgebracht zu haben. Sie erhält sich nicht von selbst. Das Amt für Straßenbau und Erschließung schließlich kümmert sich auch um die Nachhaltigkeit der Stolpersteine: Jeder einzelne Stein ist in unserer Straßendatenbank verewigt, damit auch bei Baumaßnahmen kein Stolperstein unter die anderen Steine kommt. STOLPERSTEINE FRANKFURT Horst Levi mit Frau, Bad Vilbel Monica Kingreen und Angela Rosenberg Christa Weishaupt und Maria Schulz Pfarrerin Silke Alves-Christe und Jossi Kohn, Haifa Daniel Ariel aus Shapira Center/Israel und Majer Szanckower Petra Bonavita und Daniele Epstein, Jerusalem 9 10 STOLPERSTEINE FRANKFURT Katja Walter, Gunter Demnig und Stefan Majer Jossi Kohn und Gunter Demnig Trish Brock, USA Bärbel Lutz-Saal, Natascha Schröder-Cordes und Inge Grünwald STOLPERSTEINE FRANKFURT Wir trauern Herbert Westenburger (5.1.1920 – 8.8.2015) bei Stolpersteinverlegung für seine Mutter Nelly Westenburger Auf der Körnerwiese 4 Pressefoto: FR 18.8.2015 Helmuth Uhlshöfer (26.7.1950 – 8.5.2015) bei Stolpersteinverlegung für Familie Wermuth im Röderbergweg 41 Pressefoto: Bergen-Enkheimer 21.5.2015 11 12 STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 13 VERLEGUNGEN VOM 16. BIS 18. MAI, 6. JULI UND 19. OKTOBER 2015 Bahnhofsviertel Kaiserstraße 36 Josef Strauss 17.5.2015 Bahnhofsviertel Kaiserstraße 58c Arthur, Lilly, Hermann und Etli Luwisch 17.5.2015 Bahnhofsviertel Weserstraße 46 Paula Pauli 16.5.2015 Bahnhofsviertel Wilhelm-Leuschner-Straße 12Toni Wolfgang 17.5.2015 Bockenheim Hamburger Alle 58 Karl Finkernagel 18.5.2015 Bockenheim Robert-Mayer-Straße 47 Gustav Tellgmann 18.5.2015 Bockenheim Voltastraße 55 Bernhard Kell 18.5.2015 Bornheim Scheidswaldstraße 41 Johanna Hagner Susanne Goldstern und Ottilie Janik 19.10.2015 Dornbusch Am Dornbusch 3 Eckenheim Eckenheimer Landstraße 238 Else, Josef und Walter Fiebermann 16.5.2015 17.5.2015 Eschersheim Am Kirchberg 27 Hanns Ludwig Katz 17.5.2015 Fechenheim Lachnerstraße 4 Georg Nebel 16.5.2015 Gallus Frankenallee 114 Lilly Knorsch 16.5.2015 Ginnheim Fuchshohl 27 Hans Maier 17.5.2015 Gutleut Stuttgarter Straße 24 Moritz Moses Kaufmann 18.5.2015 Gutleut Karlsruher Straße 9 Emil, Lina und Rose Lehrberger 19.10.2015 Höchst Dalbergstraße 2a Gerhard und Irma Wolff Innenstadt Mainstraße 8 Ernst, Klara, Marianne und Sally Dillenburger 17.5.2015 6.7.2015 Innenstadt Schäfergasse 27 Johanna Mink 17.5.2015 Nordend Feststraße 16 Arthur, Bertha, Chana und Jakob Marx; 18.5.2015 Karl Krauskopf Nordend Friedberger Landstraße 77 Katharina und Fritz Cahen-Brach 18.5.2015 Nordend Heinestraße 3 Gustav, Fanny und Mathilde Königsberger 16.5.2015 Nordend Melemstraße 8 Dr. Lucy Liefmann 17.5.2015 Nordend Musikantenweg 39 Berthold und Jenny Baer Nordend Musikantenweg 39 Lucia, Alexander und Lotte Hess Nordend Musikantenweg 45 Julius, Inge und Edgar Gruenewald 18.5.2015 Nordend Thomasiusstraße 8 Julius Pappenheimer 16.5.2015 Ostend Ostendstraße 53 Joseph und Selma Dukat 17.5.2015 Ostend Ostendstraße 62 Johanna, Klara, Lina und Sally Goldschmidt 17.5.2015 18.5.2015 19.10.2015 14 STOLPERSTEINE FRANKFURT Ostend Röderbergweg 65 Moritz, Minna, Ilse, Bernhard und 19.10.2015 Max Ledermann Ostend Rückerststraße 47 Emil und Adolf Fiebermann 17.5.2015 Ostend Waldschmidtstraße 9 Rosa Richter 16.5.2015 Praunheim Damaschkeanger 128 Rudolf Simon 18.5.2015 Praunheim Ludwig-Landmann-Straße 46 Selma Zins Sachsenhausen Brückenstraße 47 Hedwig Weis Sachsenhausen Dreieichstraße 43/II Wolf B.; Jenny, Maurice und Cilly Margulies Sachsenhausen Hans-Thoma-Straße 3/II Kurt Oppenheimer 17.5.2015 Sachsenhausen Morgensternstraße 21 Frieda Stadel 16.5.2015 Lydia und Martha Wertheimer 18.5.2015 16.5.2015 19.10.2015 Sachsenhausen Unter den Kastanien 1 Westend Bockenheimer Landstraße 83 Else Alken Westend Elsheimerstraße 11 Westend Freiherr-vom-Stein-Straße 53 Erna und Gerald Schiel; Arnold und Lina Levi Westend Gärtnerweg 12 Carl Emanuel 18.5.2015 Westend Im Trutz 24 Paul Schurr 16.5.2015 Westend Kettenhofweg 73 Alfred und Luise Steinhardt 16.5.2015 Westend Oberlindau 11 Ludwig Klein 18.5.2015 Westend Oberlindau 83 Elli und Jakob Floersheimer 18.5.2015 Westend Reuterweg 57 Wilhelm Hanauer 16.5.2015 Westend Westendstraße 88 Bernhard und Hedwig Rosenberg; Julius Speyer 17.5.2015 Westend Westendstraße 92 Henriette Rosenthal 16.5.2015 Hedwig Knoblauch 17.5.2015 18.5.2015 19.10.2015 19.10.2015 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BA H N HOF SV I ERT EL 15 Kaiserstraße 36 Josef Strauß Geburtsdatum: 16.10.1872 Deportation: 18.8.1942 Theresienstadt Todesdatum: 30.11.1942 Josef Strauß wurde in Heilbronn geboren. Sein Vater Heinrich Strauß stammte aus Weikersheim in Hohenlohe und war im Produktenhandel tätig. Die MutJosef Strauss ter Röschen Strauß, geborene Oppenheimer, kam aus Würzburg. Er hatte drei Geschwister: Hermann (geb. 28.4.1868), Moritz (1870–1936), und Eva (geb. 3.10.1877). Josef Strauß war ab 1899 als Facharzt für Magen-, Darm- Weltkrieg war er Staatssekretär für Bundesangelegenund Stoffwechselkrankheiten zugelassen und hatte heiten im Hessischen Staatsministerium, Mitglied des seine Praxis in der Frankfurter Kaiserstraße 36. Zum Parlamentarischen Rates (1948–1949) und von 1949 bis 30. September 1938 wurde ihm die Approbation ent- 1963 Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Seine zogen. Zwangsweise musste er eine „Judenvermögens- Tochter Irene Hallmann-Strauß lebt als Bildhauerin und abgabe“ in Höhe von 119,85 Reichsmark sowie eine Malerin in München und verwaltet den Nachlass der Sonderabgabe an die Jüdische Gemeinde in Höhe von Familie. 1.335 Reichsmark entrichten sowie einen „Heimeinkaufvertrag“ in Höhe von 2.703,72 Reichsmark abschließen. Der Stolperstein wurde initiiert von Mit solchen Verträgen glaubten die Unterzeichneten, Dr. med. Harro Jenss, Worpswede, der auch ihren Lebensabend in einem Altersheim zu finanzieren. bei der Verlegung anwesend war. Die geplante Flucht in das Exil scheiterte. Zuletzt lebte der unverheiratete Josef Strauß im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36. Die Schwester Eva Edel, geb. Strauß, wurde von Berlin am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Literatur: Harro Jenss, Hermann Strauß. Internist und Wissenschaftler in der Charité und im jüdischen Krankenhaus Berlin (= Jüdische Miniaturen. Bd. 95). Hentrich & Hentrich, Berlin 2010. sie am 14. November 1942 ums Leben kam. Der Bruder Herrmann Strauß war Internist und medizinischer Wissenschaftler in der Berliner Charité und im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Er wurde zusammen mit seiner Ehefrau Elsa, geb. Isaac, am 31. Juli 1942 von Berlin nach Theresienstadt deportiert, wo er am 17. Oktober 1944 und sie am 13. Juni 1945 starben. An beide erinnern Stolpersteine auf dem Kurfürstendamm 184 in Berlin. Ihr Sohn Walter Strauß (1900-1976), ein Neffe von Josef Strauß, war als Jurist im Reichswirtschaftsministerium tätig und wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1935 in den Ruhestand versetzt. Nach dem Zweiten Harro Jenss 16 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BA H N HOF SV I ERT EL Kaiserstraße 58c Eti Ruchel Luwisch, geb. Wiesel Lilly Luwisch Geburtsdatum: 17.3.1882 Geburtsdatum: 17.10.1920 Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn („Polenaktion“) („Polenaktion“) Todesdatum: unbekannt Todesdatum: unbekannt Arthur Luwisch Hermann Luwisch Geburtsdatum: 3.8.1919 Geburtsdatum: 10.9.1913 Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn 1936 Flucht nach Palästina („Polenaktion“) Todesdatum: unbekannt Eti (Else oder Elia) Ruchel Luwisch, geb. Wiesel, Charles K. und Emil Luwisch wohnten nach dem Krieg genannt Menasches, wurde in Wischnitz (Polen) gebo- in Montreal/Kanada beziehungsweise in New York/ ren und war mit Max Luwisch verheiratet. Sie hatten USA. Hermann lebte nach dem Zweiten Weltkrieg drei Kinder: den in Zürich geborenen Hermann und die wieder in der Bundesrepublik Deutschland. in Frankfurt geborenen Arthur und Lilly. Außerdem lebten in der Familie die Söhne Karl und Emil aus der Die Stolpersteine wurden initiiert von Jochen ersten Ehe von Max Luwisch. Seit 1919 wohnten alle in Gensichen und Andrea König, Bewohner der einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Hinterhaus der Elbe- Kaiserstraße 58c. str. 27/III, heute in Höhe der Kaiserstr. 58c. Bei der Verlegung waren Rafael Luwisch, der Sohn von Max Luwisch betrieb unter dem Namen von Eti Ruchel Hermann Luwisch, seine Ehefrau Maria Neuerburg- Luwisch ein Zigarrengeschäft in der Liebfrauenstraße 3. Luwisch, sein Sohn David und seine Tochter Leah – A r thur und Lil ly besuchten das Philantropin. alle aus Frankfurt – anwesend. 1930 wurde das Haus in der Liebfrauenstraße abgerissen, Eti Luwisch begann, in ihrer Wohnung Lederkleidung anzufertigen und mit Herrenkleidung und Stoffen zu handeln. Wenig später zogen die Söhne aus der ersten Ehe von Max Luwisch aus und gingen nach Wien. Der Vater folgte ihnen, zurück blieb seine Frau mit den drei Kindern. Arthur Luwisch war 1935/36 als Auszubildender im Schlosserhandwerk bei der Jüdischen Anlernwerkstätte registriert. 1936 gelang Hermann die Flucht nach Palästina. Eti, Arthur und Lilly Luwisch wurden l938 im Rahmen der „Polen-Aktion“ nach Polen abgeschoben, die letzte bekannte Wohnadresse ist Kolomea in Polen. Ein letztes Lebenszeichen erhielten die Angehörigen im Herbst 1940. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 17 Rafael Luwisch: Rede bei der Verlegung Von der heutigen Stolpersteinverlegung für meine Großmutter Durch die Verlegung der Stolpersteine werden Eti, Arthur, Eti Rachel, meinen Onkel Arthur, meine Tante Lilly und Lilly und Herrmann nicht nur ihre Namen wiedergegeben, meinen Vater Hermann Zwi bin ich berührt und beruhigt. sondern viele Menschen, die hier tagtäglich vorübergehen, werden sie sehen und sich hoffentlich ihre Gedanken machen. Lekol isch jesch schem Jeder Mensch hat einen Namen Wie gesagt: Das berührt mich sehr. Es ist mir eine Ehre, dass Ihm verliehen von G’tt auch die Schulleiterin des Philanthropins, Frau Dr. Hart- Und ihm gegeben von seinen Eltern mann, hier ist, denn Arthur, Lilly und Herrmann waren Schüler dieser Schule. Meine Großmutter Eti Rachel, mein Onkel Arthur und meine Tante Lilly hatten über Jahre hinweg keinen Namen. Aber es beruhigt mich auch in einem Land zu leben, dass sich Meine Eltern haben es selbst auf hartnäckiges Befragen nicht seiner Geschichte stellt. Und deshalb danke ich dem Künstler übers Herz gebracht, uns von ihnen zu erzählen. So wuchs Gunter Demnig, der Stolpersteininitiative, Jochen Gensichen ich auf, ohne etwas über sie zu wissen, nicht einmal ihre und Andrea König, die die Verlegung initiiert haben. Namen zu kennen. Nachdem meine Mutter im Dezember 1969 gestorben war, Rafael Luwisch ist stellvertretender Schulleiter der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin habe ich im Keller einen Koffer mit alten Briefen gefunden – hauptsächlich Briefe voller Optimismus mit einem feinen Humor, die mein Vater an meinen inzwischen verstorbenen Bruder Micha von seinen Einsätzen für die Britische Royal Air Force geschrieben hatte. Dann kam ein Brief, den eine Nachbarin hier aus der Elbestraße meinem Vater geschrieben hat. Sie schildert, wie im November 1938 meine Großmutter mit Arthur und Lilly aus der Wohnung heraus verschleppt wurde. Hier bekamen meine Großmutter, mein Onkel und meine Tante einen Namen. Ich habe den Brief beiseitegelegt und bis heute mir nicht wieder angeschaut. Bettina Weber Familie Luwisch 18 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BO CK EN H EI M Weserstraße 46 Paula Pauli, geb. Hohenemser Geburtsdatum: 12.9.1874 Todesdatum: 30.9.1944 (Suizid) Paula Pauli wurde in Frankfurt geboren und war mit straße 32 im gemeinsamen Haushalt mit Paulas Schwester dem evangelischen Dr. Heinrich Pauli (1852–1925) ver- Julie S. Hohenemser, geb. am 29. Dezember 1868, die am heiratet. Sie ließ sich und ihre Tochter Mathilde, geb. 1. August 1940 in ein Altersheim zog. am 14. Oktober 1909 in Düsseldorf, evangelisch taufen. Die Witwe wohnte mit ihrer Tochter in der Weser- Der Stolperstein wurde initiiert von Ralph Del- straße 44. Die Tochter erhielt Berufsverbot als Kindergärt- hees, der sich an Paula Pauli als Haushaltshilfe nerin. 1939 wohnten beide bis April 1940 in der Liebig- seiner Eltern erinnert. BO CK EN H EI M Wilhelm-Leuschner-Straße 12 Toni Wolfgang, geb. Feist Geburtsdatum: 2.10.1875 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 8.5.1943 Toni Wolfgang wurde in Weilburg geboren und lebte seit 1898 in Frankfurt am Main. Am 25. November 1897 heiratete sie in Weilburg den Kaufmann Leopold Wolf- Lucien Neustadt gang, geb. am 20.4.1862 in Bad Ems, Sohn von Jakob Wolfgang und Henriette, geb. Seckel. Er war Mitglied der Freimaurerloge „Zur Einigkeit“. Die Familie wohnte in einer Sechs-Zimmer-Wohnung im eigenen Haus in der Bürgerstraße 12 (Wilhelm-Leuschner-Straße). Ernst Jakob Wolfgang Sie hatten zwei Kinder: Hildegard, geb. am 14. November 1898, und Ernst Jakob, geb. am 21.9.1903, beide Paula und Ernst Jakob Wolfgang in Frankfurt am Main. Die Eheleute waren außerdem Eigentümer der Liegenschaft Kriegkstraße 45. Hildegard heiratete den Arzt Dr. Adolf Neustadt, geb. am 15. Juli 1892 in Berlin. Am 12. August 1926 zogen sie nach Berlin-Charlottenburg. Die Familie emigrierte 1929 nach New York. Ihr Sohn Lucien war am 18. April 1928 in Berlin geboren worden. Lucien Neustadt war Prof. für Electrical Engineering. Er war verheiratet mit Helmi Kangro, geb. am 11. Februar 1925. 1966 wurde die Ehe kinderlos geschieden. Lucien erkrankte an Leukämie und verstarb am Lucien Neustadt STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 19 9. Oktober 1972, im Alter von 44 Jahren an einer portiert und starb dort am 25. April 1943, bedingt durch Lungenentzündung, in Los Angeles, Kalifornien. Mangelernährung und Durchfall. Ernst Jakob besuchte das Woehler-Gymnasium in Frank- Ihre Tochter Hildegard Neustadt starb 1981 in New furt und studierte an der Frankfurter Universität Wirt- York, ihr Ehemann 1983. Ihr Sohn Lucien starb 1972 in schaftswissenschaften. Er wurde Kaufmann und Banker. Los Angeles. Ernst Jakob Wolfgang starb 1995 in Bryn, 1933 flüchtete er nach Palästina. Pennsylvania, seine Frau Paula 2005, sie hinterließen zwei Kinder, Steven und Joan. Dort eröffnete er mit Kollegen eine Privatbank. Doch zog er 1935 nach New York. Er war verheiratet mit Paula, geb. Der Stolperstein wurde initiiert von Annemarie Hecht. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Steven und Joan. Volkmer aus Michelstadt. Ihre Tante Thea Bur- Ernst Jakob verstarb am 21. August 1995 in Bryn Mawr, kard, geb. Emmerich, wurde als junges Mädchen Pennsylvanien, seine Ehefrau im Jahr 2005. von Leopold Wolfgang angestellt. Sie las dem erblindeten Herrn Wolfgang die Zeitung vor, Das Wohnhaus Bürgerstraße 12 musste vermutlich ver- ging mit ihm im Palmengarten spazieren und hat folgungsbedingt an den Diplom-Kaufmann Wilhelm ihn auf allen Wegen begleitet. Mit ihren Kindern Krick und Erna Maria Krick, geb. Tänzer, für 32.500 Doris und Ursula besuchte sie das Ehepaar noch Reichsmark, die Liegenschaft Kriegkstraße bereits 1939 in der Scheffelstraße. oder 1940 an Emilie Kaiser aus Offenbach veräußert werden. Der Kaufpreis musste auf ein Sperrkonto eingezahlt werden, über das Toni Wolfgang nicht frei verfügen konnte. Die Eheleute mussten zwangsweise eine „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 12.800 Reichsmark und eine Zwangsabgabe an die Jüdische Gemeinde in Höhe von 2.994 Reichsmark entrichten sowie einen „Heimeinkaufvertrag“ über mindestens 23.900 Reichsmark abschließen, mit dem den Unterzeichnenden vorgegaukelt wurde, sie finanzierten damit ihren Lebensabend in einem Altersheim. Zuletzt mussten Toni und Leopold Wolfgang, der am 22. Juli 1941 verstarb, in die Scheffelstraße 27 umziehen. Ein Antrag auf die dann gescheiterte „Auswanderung“, in dem auf zehn Seiten das Umzugsgut aufgelistet war, wurde im November 1941 genehmigt. Ernst Jakob hatte alles versucht, um seinen Eltern eine Ausreise zu ermöglichen. Zunächst wollte Toni Wolfgang ihren kranken und blinden Ehemann nicht verlassen. Als sie dann ein Affidavit hatten, waren noch 34.000 Wartende vor ihnen auf der Liste. Leopold Wolfgang starb 1939 im Bett „weil er blind war“, wie sein Sohn bemerkte. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt beerdigt. Für seine Mutter hatte Ernst Jakob noch ein Visum für Kuba bekommen. Da es nach Portugal keine Zugverbindung mehr gab, hatte auch sie keine Möglichkeit mehr auszureisen. Sie wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt de- Annemarie Volkmer (4.v.r.) 20 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BO CK EN H EI M Hamburger Alle 58 Karl Heinrich Finkernagel Geburtsdatum: 29.8.1869 Haft: 15.12.1936 Gefängnis Frankfurt, 7.8.1937 Buchenwald Todesdatum: 24.8.1937 Karl Heinrich Finkernagel wurde in Altenstadt bei noch illegal arbeitenden IBV-Anhängern eine scharfe Gießen geboren. Am 22. Juni 1904 heiratete er in Frank- Warnung sein kann.“ furt die Köchin Karoline Wilhelmine (Mina) Mayer. Der gemeinsame Sohn Karl Friedrich wurde wahrschein- Karl Finkernagel hatte nach vier Monaten Haft im Ge- lich 1905 geboren. Die Familie wohnte seit 1907 in der fängnis Frankfurt-Preungesheim in der Abteilung 4, Moltkeallee 58, 1. Stock (heute: Hamburger Allee). Zelle 129, immer noch keine Anklageschrift erhalten. Deshalb wandte er sich am 20. April 1937 und nochmals Karl Finkernagel war Tapezierer und Polsterer. Ende am 24. Mai 1937 schriftlich an den Untersuchungsrich- 1918 oder Anfang 1919 wurde er durch öffentliche ter. Offenbar war durch die lange Ungewissheit und die Plakatanschläge auf die IBV (Internationale Bibel- Umstände auch seine Gesundheit angegriffen. Er hatte forscher-Vereinigung) aufmerksam und besuchte regel- durch ein Gespräch vor seiner Zellentür mitbekommen, mäßig deren Versammlungen. Im März oder April 1925 dass seine Überführung ins Gerichtsgefängnis Hammels- wurde er getauft. Bald übernahm er die Leitung des gasse bereits zum zweiten Mal abgesagt worden war. Nun Bezirks Bockenheim-Westend der dortigen Bibel- bat er, nach Hause entlassen zu werden, dort könne er forscher. Seine Aufgabe war es, sich darum zu kümmern, erst richtig arbeiten, hätte „die Gedanken aus dem Kopf dass in seinem Bezirk die Bibelforscher und Interessenten und frische Luft, [...] da erhole ich mich sehr rasch. Ich die biblische Literatur erhielten. erkläre hiermit, daß ich sowohl für meine Gesundheit wie für strengste Verschwiegenheit jede Verantwortung Am 15. Dezember 1936 wurde Finkernagel verhaftet. übernehme.“ Weiter schrieb er: „Sollten Sie aber absolut Da man bei ihm Unterlagen mit Namen gefunden hatte, mein Leben haben wollen, so haben Sie u. alle Beteilig- wurde er ausführlich dazu befragt. Zu seiner Einstellung ten auch die Verantwortung vor dem höchsten Richter, zum Staat erklärte er, „dass ich bemüht bin, die Gesetze dem allmächtigen Gott Jehova. Ich hasse niemand u. will des Staates zu achten, soweit es meine biblische Über- auch keine Rache […] Wenn Sie also etwas wiedergut- zeugung zulässt“. Nach seiner Vernehmung wurde Karl machen wollen und wollen einen Meuchelmord an einem Finkernagel in „Schutzhaft“ genommen und in das Poli- unschuldigen Menschen verhüten, dann tun Sie es bitte zeigefängnis überführt. sofort.“ Im Bericht über seine Vernehmung wurde festgestellt: Am 30. Juni 1937 fand die Hauptverhandlung des „Finkernagel ist ein fanatischer Zeuge Jehovas, der in den Sondergerichts statt. Das Urteil lautete auf einen Monat Ideen der Bibelforscher sehr tief eingedrungen ist. Er gibt Gefängnis, was durch die sechsmonatige Untersuchungs- zu, vor dem Verbot der IBV ein rühriger Bruder gewesen haft bereits bei weitem abgegolten war. Er wurde noch zu sein.“ Bei der Hausdurchsuchung in seiner Wohnung am selben Tag entlassen, doch nach Hause kam er nicht. hatte man 35 Kilogramm religiöse Literatur von Jehovas Er wurde der Polizei übergeben und nach Buchenwald Zeugen gefunden. Ihm wurde zur Last gelegt, weiter an deportiert. Am 7. August 1937 kam er dort an (Häft- seinem Glauben festzuhalten und entsprechend aktiv zu lingsnummer 1560). Gemäß einer Karteikarte wurde sein. Deshalb wurde empfohlen: „Es wäre zweckmäßig, er bereits am 30. Juli 1937 in Buchenwald registriert. in diesem Falle einmal ein Exempel zu statuieren und Er gehörte zu den ganz frühen Häftlingen des KZ F. eine angemessene Strafe zu erteilen, die etwa heute Buchenwald, das erst im Juli 1937 von Lichtenburg- STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 21 Häftlingen errichtet worden war. Nur zwei Tage zuvor, schwäche infolge Lungenentzündung gestorben.“ In der am 28. Juli 1937, hatte man den anfänglichen Namen Sterbeurkunde, ausgestellt von der Gemeinde Hottel- des Konzentrationslagers „K.L. Ettersberg“ in „K.L. stedt, ist als Sterbeort „Hottelstedt K L Bu“ eingetragen. Buchenwald/Post Weimar“ geändert. Der Stolpersteine wurde initiiert von den Zeugen Der Eintrag in der Karteikarte lautet: „F. ist am 24.8.1937 Jehovas Frankfurt. gegen 9.30 h im Häftlingsrevier an Blut- und Kreislauf- Peter Fribley: Worte zur Stolpersteine-Verlegung für Bernhard Kell und Karl Heinrich Finkernagel Herr Stephen Ferris aus den USA und ich, Dr. Peter (2) Junge Zeugen Jehovas, also junge Männer, die Mili- Fribley, möchten Ihnen vermitteln, warum wir für die tärdienst verweigert haben, wurden verurteilt und im Ge- beiden Stolpersteine für Karl Heinrich Finkernagel und fängnis inhaftiert. Wo sie in ganz kurzer Zeit einen be- Bernhard Kell Paten sein möchten. Es gibt vielleicht drei neidenswerten Ruf erlangten als barmherzige, gutwillige Gründe. Gefangene. Sie wurden nicht als Pazifisten angesehen, weil sie bereit waren zu kämpfen, aber nur für Jehova. Erstens: (3) Einige Königreichssäle, d.h. Gemeindesäle, wurden Peter Fribley Ferris ist Zeuge Jehovas, wir Paten sind sein abgebrannt und dabei sind einige ums Leben gekommen. Bruder Stephan Ferris und sein Onkel Peter Fribley. Pate zu sein für die beiden Stolpersteine für die zwei Zeugen Drittens: Jehovas ist für uns ein Weg, Peter Fribley Ferris zu sagen, Wir würdigen die Mühe mit den Stolpersteinen, in einem dass wir ihn lieben und umarmen. Durch ihn kennen wir Staat mit seiner Vergangenheit zurecht zu kommen. Eine Jehovas Zeugen und ihr treues Bekenntnis. Wir senken Vergangenheit, mit der auch unser Land noch viel auf- den Kopf vor diesem tapferen Zeugen und seiner Glau- zuarbeiten hat, z.B. die Ureinwohner und die Schwarzen bensgemeinschaft. Peter Fribley Ferris lebt vollherzig sei- in den USA. nen Glauben. Durch die Patenschaft für die Stolpersteine Deutschland ist unserer Meinung nach weltweit an her- haben wir die Möglichkeit, diese Herzenssache anzuer- vorragender Stelle auf diesem Weg. Wir bräuchten Stol- kennen und zu danken. persteine für ungefähr 4.000 Schwarze, die ohne Prozess an irgendeinem Baum hingerichtet worden sind. Zweitens: Es ist nicht einfach zu sagen, wie wir ihnen aus tiefstem Wir möchten uns verneigen vor dem wertvollen Ge- Herzen dankbar sind. Ebenso dem Künstler Demnig und schenk der Zeugen Jehovas in den USA während des allen, die es ermöglichen diese Sache auf die Beine zu Zweiten Weltkrieges. stellen. (1) Schüler, die Zeugen Jehovas waren, verweigerten den in den USA üblichen Treueschwur auf Staat und Fahne, den „Pledge of Allegiance“. Dafür wurden sie aus der Schule verwiesen. Sie waren in der Rolle des Vogels im Käfig für Bergarbeiter. Alle, die das Wort „Freiheit“ schätzen, sind dadurch in die Pflicht genommen. D. h. „Freiheit“ muss auch erlauben zu schweigen. Dies haben Zeugen Jehovas eindeutig bei dem Höchsten Gericht [der USA] durchgesetzt. Günter und Erika Krämer (links und Mitte) 22 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BO CK EN H EI M Robert-Mayer-Straße 47 Gustav Tellgmann Geburtsdatum: 22.10.1891 Verhaftung: 19.8.1944 Gefängnis Berlin, „Wehrkraftzersetzung“, Brandenburg-Görden Todesdatum: 26.2.1945 Hinrichtung Tellgmann wurde in Weida/Thüringen geboren und wohnte in Frankfurt unter anderem in der RobertMayer-Straße 47. Er war Off izier der Wehrmacht, NSDAP-Mitglied Nr. 1687853 Angehöriger des Transportkorps Speer und seit dem 1. April 1933 Mitglied der NSDAP. Diese nationalsozialistische Überzeugung muss er irgendwann verloren haben, denn auf Grund einer Denunziation seiner Zim- dass sich das Heer in Auflösung befinde und dass eine merwirtin wurde er 1944 in Frankfurt/Oder festge- Revolution kommen müsse, damit Hitler endlich abtrete nommen und in das Gefängnis in der Lehrter Straße in und dass die Attentäter vom 20. Juli 1944 wie er gute Berlin eingeliefert. Dort soll er von der SS schwer miss- Deutsche seien. Der erste Senat des Volksgerichtshofs handelt worden sein. Laut Anklage soll er ausländische verurteile Tellgmann am 18. Januar 1945 zum Tode. Rundfunksender abgehört und auch seine Zimmerwirtin Nach Ablehnung seines Gnadengesuchs wurde er im dazu aufgefordert haben. Er habe ihr gegenüber erklärt, Zuchthaus Brandenburg/Havel-Görden hingerichtet. BO CK EN H EI M Voltastraße 55 Bernhard Kell Geburtsdatum: 21.1.1874 Haft: 20.5.1938 Frankfurt, 28.7.1938 Buchenwald, 6.6.1942 Dachau, 3.1.1944 Lublin Todesdatum: 18.2.1944 Johannes Bernhard Kell wurde 1874 in Rüdenhausen ge- „Auf Grund verschiedener Bibelstellen kann es der An- boren, wohnte jedoch bereits im selben Jahr in Frankfurt. geklagte nicht vereinbaren, mit ‚Heil Hitler‘ zu grüßen Um 1900 heiratete er zum ersten Mal; aus dieser Ehe und sich am Singen des Deutschland- und Horst-Wessel- gingen zwei Töchter hervor. Am 18. Dezember 1925 hei- Liedes zu beteiligen. Auch in der Hauptverhandlung hat ratete er Margarethe Richter. Um 1932 wurde Bernhard der Angeklagte den Deutschen Gruß verweigert und mit Kell ein Zeuge Jehova , damals noch als „Bibelforscher“ einer Verbeugung gegrüßt. […] Das Verhalten des An- bekannt. Er arbeitete als Elektromechaniker bei der geklagten ist eindeutig staatsfeindlich. […] Es ist zwar Hartmann & Braun AG Frankfurt-West. richtig, dass der Handlungsweise des Angeklagten religiöse Motive zu Grunde liegen. Es kommt hier aber nicht Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialis- auf die Motive, sondern auf das staatsfeindliche Ergebnis ten bekam er Schwierigkeiten wegen seiner religiösen an. […] Schließlich kann sich der Angeklagte auch nicht Einstellung. Dies führte schließlich zu einem Prozess darauf berufen, dass er im Geschäftsbetrieb immer seine vor dem „Ehren- und Disziplinargericht der Deutschen Pflicht getan habe; denn diese hat er letzten Endes nur Arbeiterfront (DAF)“. Im Urteil vom 9. Juni 1937 hieß es: für sich, um seinen Lebenserwerb sicher zu stellen, also STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 23 aus Privatinteresse, getan. Der Angeklagte ist damit ei- häftling ist nach wie vor hartnäckiger Bibelforscher und nes staatsfeindlichen Verhaltens überführt. Ein derartiges weigert sich, von der Irrlehre der Bibelforscher abzulas- Verhalten wie im vorliegenden Fall ist ein ehrenrühriger sen. Aus diesem Grunde ist ihm lediglich die Erleich- und asozialer Verstoß gegen die Bestrebungen der DAF terung, den sonst zulässigen Briefverkehr zu pflegen, […] Die dem Angeklagten zur Last gelegte Handlungs- genommen worden.“ weise ist nach dem Empfinden eines jeden anständigen Deutschen gemein. Da eine Aussicht auf Besserung Seine nächste Station war Dachau. Der Eintrag auf der nicht besteht, musste der Angeklagte dauernd aus der Gestapo-Karteikarte vom 23. Juli 1942 besagt, dass er am DAF ausgeschlossen werden.“ Sein Arbeitgeber kam der 6. Juni 1942 von Buchenwald nach Dachau „verschubt“ Entlassung durch die Versetzung in den Ruhestand zum wurde. Auch die Karteikarte der Effektenkammer in Bu- 31. Dezember 1936 zuvor. „Damit wurde das Ansuchen chenwald enthält dieses Entlassungsdatum. Laut Inter- der DAF-Kreisverwaltung auf fristlose Entlassung des nationaler Suchdienst in Bad Arolsen (ITS) kam er am Herrn Kell wegen Störung des Arbeitsfriedens infolge 9. Juli 1942 mit einem Invalidentransport (aus den Lagern seiner religiösen Einstellung umgangen.“ Buchenwald und Gross-Rosen) nach Dachau. Da alle anderen Quellen den Transport nach Dachau auf Anfang Dass seine Haltung auch seinen Kollegen bekannt war, Juli 1942 datieren, liegt nahe, dass die Gestapo-Kartei geht aus der eidesstattlichen Erklärung eines ehemaligen einen Schreibfehler enthält: statt „6.6.1942“ muss es Kollegen hervor: „Ich kenne den Herrn Bernhard Kell wohl richtig „6.7.1942“ heißen. In Dachau bekam Bern- (…) seit dem Jahr 1904. […] Bei Betriebsapellen [sic] hard Kell die Häftlingsnummer 31000. Am 3. Januar hatte er die Hand nicht hochgenommen, nicht mitge- 1944 wurde er von Dachau ins KZ Lublin „befördert“. sungen und den Hitler-Gruss nicht erwidert. Darüber Dort erhielt er die Häftlingsnummer 2665 (Hauptlager: fanden wiederholt Verhandlungen vor dem damaligen Majdanek). Vertrauensrat der D.A.F. statt, sodass mit Sicherheit die Entlassung von Kell durch die Firma verlangt worden Seine Witwe stellte nach dem Krieg einen „Wiedergut- wäre. […] In der Folgezeit wurde Bernhard Kell von der machungsantrag“, dessen Bearbeitung sich über viele Gestapo verhaftet, kam zunächst nach Buchenwald, von Jahre hinzog. Sie lebte in der Voltastraße 55 und starb am da nach Dachau und dann nach dem Todeslager Lublin, 6. Dezember 1990. wo er nach 6-jähriger Lagerhaft verstorben ist. Aus Briefen, die er vom Lager aus an seine Frau schrieb, die ich Der Stolpersteine wurde initiiert von den Zeugen zum Teil gelesen habe, ferner aus Bemerkungen, die die Jehovas Frankfurt. Lagerleitung auf solche Briefe schrieb, konnte ich ersehen, dass er von seiner antifaschistischen Einstellung nicht abgegangen war. Er war Bibelforscher und blieb seiner Überzeugung treu.“ Kell wurde am 20. Mai 1938 in seiner Wohnung in der Voltastraße 55 verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und anscheinend ohne Gerichtsprozess zunächst in Frankfurt inhaftiert. Bereits am 28. Juli 1938 wurde er ins KZ Buchenwald „überführt“, wo er unter der Häftlingsnummer 5117 im Block 50 gefangen gehalten wurde. Laut Effekten-Kartei erfolgte die Einlieferung am 30. Juli 1938. Im KZ Buchenwald verblieb er bis Juni 1942. Von dort ist noch ein Brief vom 21. September 1941 an seine Ehefrau – seine „Herzens Gretel!“ – erhalten. Die Rückseite des Briefes trägt den obligatorischen Stempel: „Der Schutz- Bei der Verlegung 24 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 BO CK EN H EI M Scheidswaldstraße 41 Johanna Hagner, geb. Reis Geburtsdatum: 28.2.1878 Deportation: 8.1.1944 Theresienstadt, 15.5.1944 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Johanna Hagner wurde in Langendiebach als Tochter von Zuletzt musste Johanna Hagner in der Ostendstraße 18 Herz Reis und Adelinde Reis, geb. Seligmann, geboren. wohnen, eine Adresse, die als „Judenhaus“ galt, in dem Sie war eine verwitwete oder geschiedene Joseph. Aus der antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation zwangs- ersten Ehe stammte der am 16.12.1901 geborene Max weise konzentriert wurden. Joseph. Seit 1911 war sie mit dem nichtjüdischen Kellner Otto Hagner verheiratet. Aus dieser Ehe stammte der am Max Joseph lebte nach dem Krieg in Lunsing/Michigan. 29. April 1911 geborene Sohn Ludwig. Die Ehe galt spä- Ludwig Hagner war von 1945 bis 1949 Pianist bei der ter nach NS-Definition als „Mischehe“. Johanna Hagner US-Army und dann Hilfsangestellter beim Finanzamt. hatte einen Wandergewerbeschein und war Händlerin. Er lebte später in Oberrad und starb Ende der 1960er Jahre. Dem Sohn aus erster Ehe gelang 1939 die Flucht in die Der 2015 in dessen früheren Wohnung lebende 94-jäh- USA. Die Familie wohnte in der Scheidswaldstraße 41. rige W.S. kann sich gut an ihn erinnern, er sei ein guter Klavierspieler gewesen, hätte aber nie von seinem Ludwig Hagner besuchte die Brüder-Grimm-Schule. Schicksal erzählt. Nach der Mittleren Reife machte er bis 1934 eine Lehre bei der Firma Moritz Kaufmann Schuhgroßhandlung auf Der Stolperstein wurde initiiert von Tina Strass- der Zeil 7. Im selben Jahr musste Kaufmann das Geschäft burg aus der Scheidswaldstraße. aufgeben. Ludwig Hagner war dann Posthilfsarbeiter und wurde als „Mischling“ entlassen. Johanna Hagner musste ab 1941 den „Judenstern“ tragen: Beim Verlassen eines Kinos war sie von der Gestapo erkannt und befragt worden, weshalb sie keinen Judenstern trage. Sie antwortete, dass sie als Jüdin in einer Mischehe mit einem arischen Mann lebe und deshalb davon befreit sei. Am nächsten Tag wurde sie zur Gestapo in die Lindenstraße bestellt, dort wurde ihr der Judenstern angeheftet mit dem Befehl, ihn in Zukunft zu tragen. Otto Hagner starb am 7.11.1943 in der Nervenklinik in Frankfurt-Niederrad. Durch die Verfolgung seiner Ehefrau habe sich bei ihm eine völlige geistige Depression eingestellt, berichtete später der Sohn. Die Nervenklinik nannte als Todesursache u.a. „durch seelische Erregung bei Bombenangriff ausgelöste erhebliche Gemütskrankheit“. Tina Strassburg STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 D OR N BUSCH 25 Am Dornbusch 3 Susanne Goldstern Ottilie Janik Geburtsdatum: 6.2.1883 Geburtsdatum: 17. 6.1903 Deportation: 29.5.1942 „Verlegung“: 20.1.1941 von Heilanstalt Eichberg Todesdatum: Unbekannt nach Hadamar Ermordet 20.1.1941 Susanna Goldstern wurde in Bad Kreuznach geboren. Ottilie Janik, die Tochter von Amalie Janik, wurde in Ihre Eltern waren der evangelische Missionar Isidor Frankfurt am Main geboren. Sie wurde am 19. Septem- Goldstern (1843–1911) und Dora Goldstern, geb. Bern- ber 1931 in die Landesheilanstalt Eichberg/Rheingau feld (1847–1915), die beide vom Judentum zum evange- aufgenommen. Während des Nationalsozialismus wur- lischen Glauben konvertiert waren und in Bad Homburg de Eichberg/Rheingau im Rahmen der Mordaktion an lebten. Der Vater war ein bekannter Missionsprediger, Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkran- der Juden zum Christentum bekehren wollte. Susanna kungen zu einer so genannten „Zwischenanstalt“ für die Goldstern hatte eine am 16. März 1877 geborene taub- Tötungsanstalt Hadamar. Von dort gelangte sie in einem stumme Schwester Amalie Janik, für deren Unterhalt Transport mit 48 weiteren Patienten am 20. Januar 1941 sie aufkam. Diese hatte einen evangelischen Mann ge- nach Hadamar. In der Regel wurden die Patienten eines heiratet, mit ihm zwei Kinder – Ottilie und Fritz (geb. solchen Transports noch am Tag der Ankunft in die im 2.5.1905) – und war seit 1907 geschieden. Keller der Anstalt befindliche Gaskammer geschickt und ermordet. Der 20. Januar 1941 ist daher als Todestag von Susanna Goldstern war ledig und kaufmännische Tilla Janik zu betrachten. Sie wurde am 30. Januar 1941 Sekretärin. Bis zum 30. September 1938 arbeitete sie als auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt. Direktionssekretärin bei der Firma Neue Baugesellschaft Wayss & Freytag AG. Laut Angaben der Schwester Die Stolpersteine wurden initiiert von „Evange- wurde sie auf Veranlassung der Deutschen Arbeitsfront lische Frauen - Stadtverband Frankfurt“ (DAF) entlassen. Am Dornbusch 3 lebte Susanne Goldstern vom Juli 1935 bis Juli 1936. Zuletzt wohnte sie in der Frankfurter Friedrichstraße 19. „Bei meinem letzten Besuch in der Friedrichstrasse erfuhr ich, dass Frl. Goldstern anderen Tages abtransportiert werden sollte, und ich konnte ihr noch einiges zur Reise Notwendiges bringen. Frau Janik blieb zurück. Der Abtransport durch die Nazis wurde mir tags darauf von den Nachbarn bestätigt“, erinnerte sich Berta Schepeler, die die Familie als Mitarbeiterin der damals bereits aufgelösten Frankfurter Hilfsstelle für nichtarische Christen betreute. Die evangelischen Frauen 26 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 ECK EN H EI M Eckenheimer Landstraße 238 Josef Fiebermann Walter Fiebermann Geburtsdatum: 1.8.1897 Geburtsdatum: 24.6.1926 Deportation: 24.9.1942 Raasiku Flucht: Juli 1939 England Todesdatum: unbekannt Else Fiebermann, geb. Levigard Geburtsdatum: 11.12.1900 Deportation: 24.9.1942 Raasiku Todesdatum: unbekannt Josef Fiebermann wurde in Frankfurt am Main gebo- Der Sohn Walter Fiebermann, der mit einem Kinder- ren und war ein Sohn des Kaufmanns Emil Fiebermann. transport in das Camp „Barham-House“ in Claydon Seit 1922 war er verheiratet mit Else Fiebermann, geb. (Großbritannien) flüchten konnte, nahm den Namen Levigard. Sie hatten eine Tochter und zwei Söhne. Ford an und war von 1944 bis 1947 bei der britischen Army. Anschließend lebte er kurze Zeit in Kanada und Josef Fiebermann war seit 18. November 1929 bei der ab 1949 in New York, wo er 1951 die Reifeprüfung absol- Jüdischen Gemeinde zunächst als Büroangestellter, dann vierte. Auch seine Schwester Selma Hirschmann lebte in- als Beerdigungskommissar, stellvertretender Bestat- zwischen in New York. An Emil und Adolf Fiebermann tungsleiter und seit 1. Oktober 1938 als Abteilungsleiter erinnern Stolpersteine in der Rückertstraße 47. beschäftigt. Else Fiebermann absolvierte eine Ausbildung zur Sekretärin und war anschließend in verschiedenen Die Stolpersteine wurden initiiert durch den Büros beschäftigt: 1921 als Stenographin und Maschine- Neffen Dr. Jossi Kohn aus Haifa, der auch bei der schreiberin bei Justizrat Dr. F. Mayer und Dr. Julius Verlegung anwesend war. Grünebaum, zuletzt als Mitarbeiterin bei ihrem Vater Martin Levigard, der in der Friedberger Landstraße 45 als Grundstücksmakler ein Büro unterhielt. Die Firma wurde 1938 verfolgungsbedingt eingestellt. Die Familie wohnte seit 1930 im Verwaltungsgebäude des Neuen Jüdischen Friedhofs in der Eckenheimer Landstraße 238. Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom wurde Josef Fiebermann vom 11. November bis 22. Dezember 1938 im Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 21471) inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung Jossi Kohn scheiterte die geplante Flucht der Eheleute. Bei der ersten Deportation von Frankfurter Juden am 19. Oktober 1941 wurde der Friedhofsverwalter aus einem nicht bekannten Grund in die Großmarkthalle bestellt. Er berichtete, dass es dort in der Nacht schrecklich zugegangen sei mit Misshandlungen usw., ehe am Tag darauf die Verladung der in die Großmarkthalle zusammengetrieben Juden erfolgte. Friedhofsverwalter Majer Szanckower vor dem Verwaltungsgebäude STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 ESCH ER SH EI M Am Kirchberg 27 Hanns Ludwig Katz Geburtsdatum: 24.7.1892 Flucht: 1936 Südafrika Todesdatum: 17.11.1940 Hanns Ludwig Katz wurde in Karlsruhe geboren. Sein Vater Julius Katz war Redakteur in München, später dann als politischer Redakteur für das „Politische Journal“ in Frankfurt und Privatsekretär von Oberbürgermeister Johannes von Miquel. Die Mutter war die Ballettänzerin Marta Kulisch. Julius Katz war Jude, Marta Kulisch evangelisch, sie hatten 1889 geheiratet. Ihr erster Sohn Rudolf Friedrich kam im Dezember 1889 zur Welt. Hanns Ludwig Katz besuchte ab 1902 das humanistische Großherzogliche Gymnasium in Karlsruhe und legte Hanns Ludwig Katz 1912 seine Reifeprüfung am Gymnasium in Wertheim ab. Im Herbst 1912 schrieb er sich an der Technischen Hochschule in Karlsruhe für die Fächer Architektur und Kunstgeschichte und an der Akademie für Bildende Künste ein. Er studierte bis 1918 in Heidelberg, Würzburg, Berlin und München Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie. Zwischen 1915 und Oktober 1917 musste er sich wegen einer Lungenkrankheit behandeln lassen und war deshalb vom Militärdienst zurückgestellt. Im September 1918 trat Hanns Ludwig Katz erstmals als Maler in die Öffentlichkeit, als der renommierte Kunsthändler und Verleger Paul Cassierer zehn seiner Ölbilder in seine Galerie in Berlin aufnahm. Am 14. Februar 1920 heiratete Katz in Karlsruhe die Pianistin Franziska Ehrenreich, deren Schwester Elisabeth mit Siegfried Kracauer verheiratet war und in Frankfurt lebte. Im gleichen Monat zog das Ehepaar nach Frankfurt in die Große Friedberger Straße 27. Katz hatte in Frankfurt und auch im Badischen immer wieder Ausstellungen, die große Beachtung fanden. Er war Mitglied der expressionistischen Gruppe GHAT. Seit 1923 war er zusätzlich im Handwerk tätig, als Gründer und Mitinhaber eines Maler- und Weißbindergeschäftes. 1929 legte er die Meisterprüfung ab. Dachwohnung in der Großen Friedberger Straße 27. 27 28 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Haus Am Kirchberg 27 Hanns Ludwig Katz in Johannesburg 1928 bezogen Hanns Ludwig und Franziska Katz das ei- Ein von Katz angestrebtes Lebensprojekt einer jüdischen gens für sie gebaute Haus Am Kirchberg 27 in Frankfurt- Ansiedlung im Verbund mit weiteren Künstlern, gedacht Eschersheim. Die Architekten waren Eduard und Otto hatte er an eine Siedlung in Jugoslawien, kam nicht zum Fucker, die zu den Architekten des „Neuen Frankfurts“ Tragen. Nach Zerschlagung dieses Projektes wollte er gehörten, gemeinsam mit Ernst May und Martin Elsässer möglichst schnell aus Deutschland fliehen. Er nahm das waren sie Vertreter der Bauhaus-Architektur der neuen Angebot der Frankfurter Auswanderungsstelle an, die Schlichtheit. Schiffsplätze nach Südafrika anbot. Kurz zuvor heiratete Grab in Johannesburg er Ruth Wolf, eine Bildhauerin, die am Städel eine seiner Der Malerbetrieb sicherte den Eheleuten den Versor- Schülerinnen war. Beide hatten sich für Johannesburg gungshintergrund, der jedoch mit dem Machtantritt der entschieden, da dort schon Freunde und Bekannte aus Nazis sehr einschneidend zurückging. Die antijüdischen Frankfurt lebten. Vier Jahre lebte Hanns Ludwig Katz Verfolgungen trafen Katz als Künstler, dem das Wir- noch in Johannesburg, bis er an Krebs starb. Bestattet kungsfeld genommen wurde, und als Geschäftsinhaber, wurde er auf dem jüdischen Friedhof in Johannesburg. der kaum noch Auftragsarbeiten erhielt. Er führte den Betrieb jedoch weiter, weil er damit auch jüdischen Ju- Der Stolperstein wurde initiiert von Petra Wörner, gendlichen eine Ausbildungsstätte bot. Bewohnerin des Hauses Am Kirchberg 27. Am 25. Mai 1934 starb Franziska Katz, die sich besonders der modernen zeitgenössischen Musik gewidmet hatte. Katz arbeitete weiter als Maler und als Kunstgeschichtler im Jüdischen Kulturbund mit. In seinem Haus Literatur: Hanns Ludwig Katz 1892–1940. Jüdisches Museum Frankfurt am Main und Wienand Verlag, Köln, 1992 am Kirchberg war es ihm möglich, noch kleinere Ausstellungen zusammenzustellen. Die letzte Ausstellung in Deutschland fand vom 26. April bis 7. Juni 1936 in den Räumen des Berliner Jüdischen Museums statt. Petra Wörner mit Tochter und Ehemann Simon Enke STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 F ECH EN H EI M 29 Lachnerstraße 4 Georg Nebel Geburtsdatum: 7.8.1896 Haft: 1937 Dachau, 30.4.1941 F-Preungesheim Brandenburg-Görden Todesdatum: 14.8.1944, Hinrichtung Der Schreiner Georg Nebel gehörte zu den zahlreichen Frankfurter Kommunisten, die schon 1933 festgenommen und inhaftiert wurden. Er arbeitete damals in einer Schreinerei in Fechenheim, war seit 1928 Mitglied der Marion Berger (links) übernahm die Patenschaft, rechts ihre Mutter Johanna Sittler KPD und nach deren Verbot durch die Nazis weiterhin machte. Gulbinat war aber inzwischen einer der etwa an verantwortlicher Stelle aktiv. Die Anklage warf ihm 100 Spitzel in Frankfurt, die für die Gestapo arbeiteten. vor, Verbindungsmann zwischen der Bezirksleitung und Er denunzierte nicht nur Georg Nebel und den politischen den KPD-Stadtteilgruppen I und Mitte gewesen zu sein. Kreis aus der Gastwirtschaft, sondern auch zahlreiche an- Im November 1933 kam die Polizei Clemens Bukowski dere, die er, besonders nach der Niederlage der Deutschen auf die Spur, der die illegale „Arbeiterzeitung“ druck- Wehrmacht bei der Schlacht von Stalingrad, zu regime- te und vertrieb. 1.100 druckfrische Exemplare hatte die feindlichen Äußerungen provoziert hatte. Georg Nebel Polizei bei ihm gefunden, wesentlich später erst wurde wurde infolge der Denunziation im Frühjahr 1943 erneut durch einen Zufall auch der versteckte Abziehapparat verhaftet unter der Anschuldigung, als fanatischer Kom- entdeckt. Georg Nebel war zuständig für den Trans- munist „kommunistische Mundpropaganda“ betrieben zu port der Matrizen, laut Anklage auch für den Vertei- haben. Vom 30. April 1943 bis zum 12. Mai 1944 saß er lungsschlüssel der „Arbeiterzeitung“. Beide und noch 27 in Frankfurt in Untersuchungshaft und wurde anschlie- andere wurden in diesem Prozess angeklagt und erhielten ßend in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee überführt. zum Teil hohe Haftstrafen. Bukowski hatte das Glück, Strafverschärfend wirkte sich seine erste Verhaftung 1933 dass er nach der Haft nach Buchenwald kam und dort aus. Der 2. Senat des Volksgerichtshofes verurteilte ihn im überlebte. Er hat 1972 in einem Interview mit der Ver- Juli 1944 wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Vorbereitung einigung der Verfolgten des Naziregimes Einzelheiten zum Hochverrat“ zum Tode, er wurde in der Haftanstalt zu diesem ersten Prozess berichtet. Georg Nebel erhielt Brandenburg/Havel-Görden hingerichtet. mit zwei Jahren, neun Monaten Zuchthaus nicht die Höchststrafe, weil das Gericht ihm seine Auszeichnung Das Todesurteil gegen den Wirt Eugen Weisenseel wur- als Kämpfer des Ersten Weltkriegs strafmildernd aner- de aus unbekanntem Grund nicht vollstreckt, seine Spur kannte. Derartige Gnadenerweise waren vor dem Krieg verliert sich Ende 1945 in der Todesbaracke von Dachau. noch möglich. Nach Verbüßung der Zuchthausstrafe kam Der Gestapo-Spitzel Hermann Gulbinat wurde nach Nebel nach Dachau in „Schutzhaft“ und wurde dort bis Aussage eines überlebenden Angeklagten, Otto Dinges, zum 20. April 1939 festgehalten. auch bei den Adlerwerken eingesetzt. Er sei dort für den Tod von fünf Frauen und zwei Männern verantwortlich Offenbar hat er nach seiner Freilassung sofort seine gewesen, die hingerichtet wurden. Erst an seinem nächs- Kontakte zu den alten Genossen wieder aufgenommen. ten Einsatzort, der Firma VDM in Heddernheim, wurde Der Inhaber der Gastwirtschaft „Stadt Schwalbach“ in der er enttarnt. Nach dem Krieg wurde er ausfindig gemacht Altstadt, Eugen Weisenseel, nahm Nebel als Untermieter und ins Höchster Gefängnis verbracht, dort nahm er sich auf, die Gaststätte wurde zum Treffpunkt alter Genossen. das Leben. Otto Dinges gibt in seinem Bericht von 1972 Arbeit fand Nebel bei der Firma Messer und traf dort sei- auch zu Protokoll, Gulbinat habe sich beim „Arisieren“ nen früheren KPD- und Haftgenossen Hermann Gulbinat beteiligt und bei jüdischen Familien Möbel beschlag- wieder, den er mit den Freunden in der Gaststätte bekannt nahmt, die Georg Nebel für ihn aufarbeitete. 30 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 GA L LUS Frankenallee 114 Lilly Knorsch, geb. Dinkelspiel Geburtsdatum: 21.11.1898 Deportation: 17.5.1943 Auschwitz Todesdatum: 12.7.1943 Lilly Knorsch wurde in Frankfurt am Main geboren. Ihre jüdischen Eltern waren Salomon Dinkelspiel und Selma, geb. May. Seit 1921 war sie mit Paul Knorsch Trauungsurkunde verheiratet und hatte mit ihm drei 1922, 1925 und 1930 geborene Söhne Helmut, Werner und Horst. Sie trat aus in das Konzentrationslager Buchenwald (Häftlings- der Jüdischen Gemeinde aus und gehörte seit der Hei- nummer 14620), wo er 1945 schließlich befreit wurde. rat der evangelischen Kirche an; sie wurde evangelisch Der älteste Sohn wurde im Herbst 1944 verhaftet und in getraut. Die Familie wohnte um 1925 in der Diemel- das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim verschleppt straße 5, zuletzt in einer Drei-Zimmer-Wohnung in (Häftlingsnummer 6435), wo er bis Anfang 1945 inhaf- der Frankenallee 114/I. Der älteste Sohn musste seine tiert blieb; laut Entschädigungsakten wurde er wegen Schulausbildung an der Kaufmännischen Handelsschule eines Versehens auf freien Fuß gesetzt. Anschließend zwangsweise ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung versteckte er sich bis zur Befreiung durch die Alliierten beenden und fand mehr als ein Jahr lang keine Ausbil- gemeinsam mit seinem jüngsten, ebenfalls von der Gehei- dungsstelle. Die schließlich begonnene Lehre bei einer men Staatspolizei gesuchten Bruder, bei einer Familie in Eisengießerei musste er nach vier Wochen aufgrund Oberursel in einem Wohnwagen. seiner Herkunft aufgeben. Die zweite Lehre bei einem Lilly Knorsch wurde vermutlich im Frühjahr 1943 unter Feinkostgeschäft musste er ebenfalls vorzeitig im Sep- einem Vorwand von der Gestapo verhaftet und im Poli- tember 1942 beenden, denn er wurde am 28. September zeigefängnis Frankfurt (Gefangennummer 1182) inhaf- 1942 wegen angeblichen „Kriegswirtschaftsvergehens“ tiert. Von dort wurde sie nach Auschwitz „verschubt“. festgenommen. Schließlich wurde er vom Sondergericht Ihre Mutter Selma Dinkelspiel, geb. May, kam vermut- Frankfurt zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, lich in Theresienstadt ums Leben. die er im Strafgefängnis Frankfurt-Preungesheim verbüßte. Anschließend weigerte er sich, in einem Rüs- Der Stolperstein wurde von Nathalie Heun, tungsbetrieb zu arbeiten. Bewohnerin in der Frankenallee, initiiert. Auch dem jüngsten Sohn wurde der Besuch einer Höheren Schule wegen seiner Herkunft verwehrt. Er war Anwesend waren die beiden Enkel Jürgen Knorsch, dann von April 1938 bis April 1940 Lehrling in der Fir- Bergen-Enkheim, und Steffen Knorsch, Neu-Isen- ma Bodo Krevet. Er erhielt nur noch Gelegenheitsarbei- burg. ten, bis er in das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim verbracht wurde. Der mittlere Sohn lernte von 1940 bis 1942 als Fotolaborant bei der Firma Carl Neithold und ging nach Beendigung seiner Ausbildung als Fotograf zu den AdlerWerken, wo er wegen seiner jüdischen Herkunft nach zwei Tagen entlassen wurde. Anschließend kam er in das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim, in das Gefängnis der Geheimen Staatspolizei in der Gutleutstraße sowie später in das Lager Bleidenstadt, ein Außenkommando des Lagers Heddernheim, und im Oktober 1944 Jürgen Knorsch mit Frau und Steffen Knorsch STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 GI N N H EI M 31 Fuchshohl 27 Hans Maier Geburtsdatum: 23.4.1889 Todesdatum: 18.12.1937 (Suizid) Hans Maier wurde in Frankfurt am Main als älterer Sohn des Direktors der Deutschen Bank, Hermann Maier, und dessen Ehefrau Cäcilia geboren. Er war Schüler des Lessing-Gymnasiums und machte 1907 dort das Abitur. In Freiburg, Berlin, München und Marburg studierte er Rechtswissenschaften und Nationalökonomie. Im Frühjahr 1914 promovierte er in Marburg mit der Dissertation Hans Maier über „Die geistesgeschichtlichen Grundlagen der konstitutionellen Theorie“. Bereits als Student hatte er sich der liberalen Studenten- (DDP) verbunden, wechselte er nach deren Rechtsruck verbindung „Deutsch-Akademischer Freibund“ und 1922 zur SPD und schloss sich der Arbeiterwohlfahrt an; der „Süddeutschen Volkspartei“ angeschlossen und in hier entwickelte er sich zu einem ihrer führenden the- der Arbeiterbildung engagiert. 1909, nach dem Sturz oretischen Köpfe, Autoren und Dozenten. Inzwischen des Reichskanzlers von Bülow, hielt er erste öffentliche Leiter des Frankfurter Wohlfahrtsamtes, führte ihn sein Wahlreden für die Freisinnige Volkspartei. Während Berufsweg 1924 nach Sachsen, wo er im Sächsischen seines Referendariats lernte er über die Wander-Jugend- Wohlfahrtsministerium eine leitende Funktion über- bewegung Anna Maria Graetz kennen. Sie heirateten nahm. Und zugleich, immer noch den Ideen der Jugend- kurz nach Kriegsbeginn im August 1914. Anna, sein bewegung verbunden, war er Vorsitzender des Deutschen „Annchen“, war Kindergärtnerin und Sozialarbeiterin, Jugendherbergswerks Gau Sachsen. ausgebildet bei Ella Schwarz in Frankfurt und Alice Salomon in Berlin. Ihre Kinder Hanna, Heinrich und Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus fand Maier Margarethe wurden 1915, 1918 und 1921 geboren. sich Anfeindungen und sogar Prozessen ausgesetzt, wobei er das Ansinnen, „freiwillig“ von seinem Amt zurück- Im Ersten Weltkrieg wegen eines Nierenleidens als zutreten, auf Empfehlung der SPD-Fraktion ablehnte, kriegsuntauglich erklärt, trat Hans Maier 1915 zunächst denn die ganze Aktion gegen ihn sei nur eine politi- unbesoldet beim Armenamt der Stadt Frankfurt eine sche Intrige. Nach der Machtergreifung der National- Stelle an. Unter Stadtrat Hermann Luppe befasste er sich sozialisten verließ er im März 1933 zermürbt Dresden mit der kommunalen Sozialpolitik, er galt im Magistrat in Richtung Frankfurt und erfuhr am nächsten Tag von als „der kleine Luppe“. 1916 begann seine Lehrtätigkeit seiner zwangsweisen Beurlaubung. Wäre er in Dres- am Frauenseminar für soziale Berufsarbeit. Zwei Jahre den geblieben, hätte ihm sofortige Verhaftung gedroht. später erarbeitete er die Vorlage für die Errichtung des Bei der brutalen Hausdurchsuchung seines Dresdner Frankfurter Wohlfahrtsamtes, das Ende 1918 in Funk- Heims durch SA-Männer war er glücklicherweise nicht tion trat. Im Herbst 1919 wurde Hans Maier in den mehr anwesend. Hauptausschuss des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge gewählt und spielte hier in den Von den Nazis seiner Pension beraubt, lebte er fast vier 1920er Jahren eine wichtige Rolle. Politisch hatte er sich Jahre lang nahezu mittellos, bis er 1937 eine kleine wissen- zusammen mit seiner Frau schon während des Krieges schaftliche Mitarbeiterstelle am Reichsarchiv bekam. von der Monarchie abgewandt und war Republikaner ge- In diesen Jahren hielt er noch engen Kontakt zu Persön- worden. Zunächst der Deutschen Demokratischen Partei lichkeiten der AWO und der SPD wie der ehemaligen 32 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Geschäftsführerin des AWO-Hauptausschusses, Lotte Lemke, deren Mitbegründerin Hedwig Wachenheim, der Frankfurter Politikerin Toni Sender und anderen ehemaligen (sozial-) politischen Weggefährten. Nach mehreren Gerichtsverfahren wurde ihm und seinem Dresdner Vorgesetzten letztendlich Rehabilitation zuteil. Als seine Frau im August 1937 überraschend an einer Embolie starb, war Hans Maiers Lebenswille gebrochen – ein Aufenthalt bei Freunden in der Schweiz, eine gemeinsame Reise ans Mittelmeer konnten ihn nicht mehr stärken. Kurz vor Weihnachten 1937 machte er seinem Leben mit einer Überdosis Tabletten ein Ende. Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich hielt ein Grußwort An seinem Grab sprach, argwöhnisch beobachtet und später deswegen verhört, sein ehemaliger Vorgesetzter und Mentor Hermann Luppe. In letzten Aufzeichnungen hatte Hans Maier notiert: „Gegen das von grausamen Gesetzen regierte Leben bleibt der Willensfreiheit des Menschen eine einzige Waffe: das Gegenteil vom Leben, die Zerstörung des Lebens selbst, der teure Tod.“ Hans Maier hat ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Seine drei Kinder konnten aus Deutschland fliehen, zahlreiche Nachfahren von Hans Maier leben in den USA. Hanna und Dieter Eckhardt Anwesend waren bei der Verlegung Margaret A. West, Elizabeth Lopez (Enkelinnen), Orlando Lopez, Gwen Lopez-Cohen (Urenkelin) mit zwei Söhnen (alle USA). Der Stolperstein wurde initiiert von Hanna und Dieter Eckhardt, Frankfurt Literatur: frankfurter-personenlexikon.de Die Nachkommen aus den USA STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 GU T LEU T 33 Karlsruher Straße 9 Emil Lehrberger Geburtsdatum: 25.6.1880 Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 9.2.1943 Lina Lehrberger, geb. Michel Geburtsdatum: 25.11.1882 Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt, 16. Mai 1944 Auschwitz Lina Lehrberger Emil Lehrberger Todesdatum: unbekannt Rose Lehrberger Geburtsdatum: 2.5.1916 Flucht: 1938 USA Emil Lehrberger wurde in Borken, Lina Lehrberger, geb. Die Stolpersteine liegen vor der Karlsruher Straße 9, da Michel, in Seibersbach geboren. Sie hatten eine 1916 in die Nr. 13 nicht mehr existiert und sich dort heute ein Frankfurt geborene Tochter Rose. Emil Lehrberger be- Parkplatz befindet. suchte eine Realschule, war Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde im Oktober 1914 bei Lille durch Schrapp- Die Stolpersteine wurden initiiert von Charles nellschuss verwundet. In Folge davon blieb sein linkes Scheidt aus den USA, einem Großneffen. Kniegelenk völlig versteift, und er litt unter hochgradigem Muskelschwund. Schwerkriegsbeschädigt, war er seit 1926 Geschäftsführer der Hüte- und Mützengroßhandlung „Lehrberger“ in der Lützowstraße 13 (heute: Karlsruher Straße). Lina Lehrberger war die Inhaberin der Firma, die stets bis zu zwei Angestellte beschäftigte. Der Betrieb wurde zum 30. Dezember 1938 verfolgungsbedingt eingestellt. Emil Lehrberger hatte auch eine Wohnung in der Maxstraße 23a in Bad Kissingen, hier wurde er in der Pogromnacht verhaftet und vom 10. bis 18. November 1938 im Gerichtsgefängnis in Bad Kissingen in „Schutzhaft“ genommen. Der Tochter gelang im Dezember 1938 die Flucht in die USA. Ab 2. Februar 1939 wohnte das Ehepaar in der Joseph-Haydn-Straße 69 (Mendelssohnstraße). Die geplante Flucht nach Kuba scheiterte, die Eheleute erhielten kein Visum. Zuletzt mussten sie ab 1. September 1939 in der Hanauer Landstraße 50/I wohnen. Die Tochter Rose Grossmann, geb. Lehrberger, lebte 1958 in New York. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatlichen Schulamts Frankfurt, die die Patenschaft für die Stolpersteine Rose und Emil Lehrberger übernommen haben. 34 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 GU T LEU T Stuttgarter Straße 24 Moritz Moses Kaufmann Geburtsdatum: 16.2.1873 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 26.10.1942 Moritz Moses Kaufmann wurde in Merzhausen im Kreis mann war Postbeamter und zuletzt ab 29. Januar 1938 im Ziegenhain geboren. Er war ein Bruder des Kaufmannes Sandweg 16 gemeldet. Abraham A. Kaufmann und verheiratet mit Jeannette Kaufmann, geb. Steinheimer, geboren am 24. Juli 1862. An Abraham A. Kaufmann und seine Ehefrau Ida Kauf- Jeannette Kaufmann starb am 24. November 1937 in mann, geb. Stiefel sowie deren Tochter Susi Dukat und Frankfurt. Das Ehepaar wohnte bis März 1934 im Baum- deren Ehemann Adolf Dukat erinnern Stolpersteine in weg 23, dann direkt hinter dem Hauptbahnhof in der der Straße Am Tiergarten 32. Stuttgarter Straße 34, damals Blücherstraße 34. Auf dem Gelände des nicht mehr existierenden Hauses befindet Der Stolperstein wurde initiiert von der Nichte sich heute ein großer Parkplatz, die Stuttgarter Straße 24 Daniela Epstein, Jerusalem. ist das letzte Haus vor dem Platz. Moritz Moses Kauf- Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung Heute stehe ich hier in Frankfurt und nehme an der Stolper- steine sind ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Brücke der steinverlegung zu Erinnerung an meinen Großonkel Moritz Beziehung. Deine Nichte, Moritz, meine Mutter, war eine Moses Kaufmann, den Onkel meiner Mutter, teil. Ich stehe Frau, die sich sehr eingesetzt hat für diese Beziehung, trotz hier als Vertreterin meiner Familie und somit der Großfamilie allem. Trotz der enormen Ausrottung Ihrer Familie. Kaufmann, Tadmor, Enoch, Epstein, Dukat, Klein, Gotthelf, Guttmann. Es wächst eine neue Generation heran, für die diese Stolpersteine als Zeichen gegen das Vergessen von Bedeutung sind! Moritz Kaufmann hatte sieben Geschwister, drei von ihnen wurden mit den gesamten Familien ermordet. Mit großem Es ist unsere Verantwortung als Menschen, stets an die schwe- Schmerz und großer Trauer – ist es schwer auszudrücken, ren und unbegreiflichen Geschehnisse zu erinnern. Die Juden Moritz Moshe ist einer von 20 Familienangehörigen, die dieser Stadt wurden entwürdigt, sie wurden als Verbrecher in der Shoah ermordet wurden. Unzählige andere von der angesehen, als Untermenschen, sie haben ihre Heimat, ihr Zu- Familie haben alles verlassen und mussten fliehen. hause, ihre Freunde, ihr normales Leben, ihren Beruf - und das Vertrauen in den Nächsten und ihre Identität verloren. Heute stehe ich hier in Erinnerung an Dich, aber auch in Erinnerung an alle anderen Verwandten, die kein Grab haben Dieser Stein mit Deinem vollen Namen gibt Dir, Moritz, konnten. Von der großen Familie Kaufmann haben nur sehr Deine Identität wieder zurück! Er soll den vorbei gehen- wenige überlebt. Aber die, die überlebten, lebten und leben den Passanten aufrütteln, zur Wachsamkeit rufen, soll ihn zum großen Teil in Israel. Der Plan der Ausrottung ist nicht in seinem Alltag erinnern, was der Begriff Menschenwürde gelungen! bedeutet, soll uns erinnern an die Bedeutung von Toleranz und Akzeptanz des Nächsten. Diese Tafeln sind eine Aussage In diesen Tagen feiert man 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Gerade diese Stolper- gegen die Verleugnung. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 35 Wir, die Familien der Opfer, die zweite und dritte Generation Danke allen Gästen, die zu dieser Verlegung gekommen sind, nach dem Holocaust, sehen in diesen Steinen eindeutig ein diese Verlegung ist auch gleichzeitig eine Gedenkfeier unserer Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Familie. Vielleicht, wenn es eine engere menschliche Verbindung früher gegeben hätte, hätte die Vergangenheit anders ausgesehen. Moritz Moshe Kaufmann stammte aus einer sehr religiösen Es bedeutet eine Verpflichtung, gemeinsam weltweit gegen jüdischen Familie, sein Vater Markus-Mordechai war ei- Antisemitismus und Rassismus zu kämpfen. Man muss ner der größten Gelehrten Deutschlands zu seiner Zeit, Ich gemeinsam eintreten für Menschenrechte, für Respekt und bedanke mich bei Rabbiner Andy Steiman, dass er hier für Bewahrung der Würde jedes Einzelnen. Dich Kaddisch betet. Dies hat eine tiefe Bedeutung, Moritz hat kein Grab, zu Erinnerung an Moritz hat bis jetzt nie- Immer wieder möchte ich betonen, man kann die Ereignisse mand Kaddisch gesagt. im Staat Israel nicht isoliert sehen, man muss sie sehen und erkennen in Zusammenhang mit der schweren Vergangenheit, Seine Seele soll gebündelt werden im Bund des Lebens. die das jüdische Volk mitmachen musste. Israel ist die Antwort auf den Antisemitismus. Es ist unsere Heimat. Wenn es den Staat Israel damals gegeben hätte, hätten mein Großonkel sowie alle anderen unserer großen Familie überlebt. Man darf und man kann die Vergangenheit und Gegenwart nicht trennen. Wir bedanken uns bei Gunter Demnig und der Gruppe Initiative Stolpersteine Frankfurt und speziell bei Hartmut Schmidt für ihren enormen Mut, die Unermüdlichkeit, für die kraftvolle Tätigkeit und den Einsatz. Wir bedanken uns, dass man uns Familien auf dem schweren Weg begleitet, die Geschichte unserer Familien wieder zu entdecken und herauszufinden, was einst wirklich geschah. Daniela Epstein und Rabbiner Andy Steiman Daniela Epstein Hartmut Schmidt und Verkehrsdezernent Stefan Majer, der anlässlich der Verlegung dieses 1.000sten Stolpersteines in Frankfurt ein Grußwort sprach. 36 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 HÖCHS T Dalbergstraße 2 Irma Wolff, geb. Hirsch Gerhard Julius Wolff Geburtsdatum: 27.6.1902 Geburtsdatum: 28.01.1930 Deportation: 11. Juni 1942 Region Lublin Deportation: 11. Juni 1942 Region Lublin Todesdatum: unbekannt Todesdatum: unbekannt Irma Hirsch wurde in Bergen geboren und heiratete im Nach einem Umzug im März 1939 in die Lersner- November 1928 den aus Pfungstadt stammenden Kauf- straße 34, folgte bereits einen Monat später erneut ein mann Simon Wolff. Simon Wolff, Jahrgang 1894, hatte Wohnungswechsel in die Weberstraße 7. Hier verstarb in Pfungstadt die höhere Bürgerschule besucht und da- Simon Wolff im Juni 1939. Das bescheidene Guthaben nach eine kaufmännische Lehre in Frankfurt absolviert. war beschlagnahmt worden. Irma Wolff hatte Zimmer In Pfungstadt war er mit seinem Bruder aktiver Fußbal- vermietet und zwei Vollpensionäre, möglicherweise ihre ler. Nach der Heirat zog das Paar zuerst in die Emmerich- Verwandten, aufgenommen, um sich zu finanzieren. Josef-Straße 38, nach der Geburt des Sohnes Mitte 1933 in die Dalbergstraße 2a, wo bereits Verwandte von Irma Aus einer „Sicherungsanordnung“ des Finanzamtes vom Wolff wohnten. Das Haus gehörte den Höchster Brüdern Oktober 1940 geht auch hervor, dass sie „fremdsprach- Dietz, die im Umgang mit Juden bei einer anderen Im- liche Stunden“ nahm. Ein Hinweis, dass sie und Gerhard mobile nicht zimperlich waren. vielleicht noch aus Deutschland flüchten wollten. I N N ENS TA D T Mainstraße 8 Marianne Dillenburger, geb. Kahn Klara Dillenburger Geburtsdatum: 21.12.1876 Geburtsdatum: 16.04.1901 Deportation: 22.11.1941 Kaunas Deportation: 22.11.1941 Kaunas Todesdatum: 25.11.1941 Todesdatum: 25.11.1941 Sally Dillenburger Ernst Dillenburger Geburtsdatum: Jg. 1870 Geburtsdatum: 3.10.1930 Deportation: 22.11.1941 Kaunas Deportation: 22.11.1941 Kaunas Todesdatum: 25.11.1941 Todesdatum: 25.11.1941 Marianne Dillenburger wurde in Freudenberg, Sally Dil- Hilda Henriette Lichtenstein hatte drei Kinder: Herbert lenburger in Frankfurt geboren. Das Ehepaar hatte einen (geb. 14.6.1926), Ruth (geb. 16.10.1935) und Werner Sohn und zwei Töchter: Max - geboren am 5.6.1900 - (geb. 25.10.1936). Bei der Volkszählung 1939 waren sie Klara und Hilda, geboren am 23.6.1902. Sally Dillen- ohne Adresse im Zählbezirk Nr. 288 registriert. Über burger war ursprünglich Reisender in der Schuh- und den Ehemann ist nichts bekannt. Alle wurden depor- Lederbranche, besaß dann ein Leder-engros-Geschäft tiert und ermordet, bei Ruth verzeichnet das Gedenkbuch auf der Zeil, später im Baumweg und in der Klinger- Deutschland vor der Deportation noch eine „Emigration“ straße 25. Die Familie wohnte in der Mainstraße 8. Ernst nach Jugoslawien. Dillenburger war ein Sohn von Klara Dillenburger. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 37 Max Dillenburger war nach den Novemberpogromen vom 12. November 1938 bis 3. Februar 1939 inhaftiert. Ihm gelang anschließend die Flucht über Shanghai in die USA. Die Stolpersteine wurden initiiert von Lutz Doetsch aus Köln, dessen Mutter und Ernst Dillenburger denselben Vater hatten. Lutz Doetsch war auch bei der Verlegung anwesend. I N N ENS TA D T Lutz Doetsch aus Köln mit Freundin Schäfergasse 27 Johanna Mink, geb. Schack Geburtsdatum: 15.11.1889 Deportation: 8.2.1941 Ravensbrück, 29.5.1942 Bernburg Todesdatum: 29.5.1942 Johanna Mink wurde in Reichenbach als Tochter von solange sie sich in Ravensbrück befindet. Am 11. Novem- Leopold Schack und Berta Schack, geb. Beitmann, ge- ber 1940 wurde sie von der Großen Friedberger Straße 29 boren. Von 1896 bis 1904 besuchte sie die Volksschule in nach unbekannt abgemeldet. Nach Verbüßung der Strafe Reichenbach. Am 13. Dezember 1912 heiratete sie den im Gefängnis Frankfurt-Höchst wurde sie am 8. März evangelischen Steinhauer Philipp Mink. Sie hatten vier 1941 mit dem Haftgrund „Rassenschande“ nach Ravens- Söhne und eine Tochter: Regine (geb. 4.8.1912), Wil- brück eingeliefert und zur Nummer 5711 gemacht. helm (geb. 19.10.1913), Ludwig (geb. 1.9.1917), Peter (geb. 25.6.1922) und Philipp (geb. 30.5.1920). Die Ehe Die letzte Nachricht erhielt Grete am 5. Juni 1942 mit wurde am 28. November 1927 geschieden. Nach der einem Schreiben, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihre Scheidung zog Johanna Mink nach Frankfurt am Main Mutter am 29. Mai 1942 im Frauenkonzentrationslager und arbeitete als Haushälterin, wahrscheinlich bei einem Ravensbrück angeblich an „Gebärmutterkrebs“ gestor- Josef Welb in der Schäfergasse 27, wo sie auch gemeldet ben sei. Das Standesamt Ravensbrück II fälschte sowohl war. Welb betrieb dort eine Apfelweinkelterei. Todesort und Todesursache als auch das Todesdatum. Tatsächlich wurde Johanna Mink in der „Euthanasie“- Nach den Erinnerungen der Tochter Grete wurde Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Johanna Mink im April 1940 von der Gestapo abgeholt. Im Entschädigungsverfahren, das die Geschwister Ihr Sohn Ludwig Mink war Friseur, lebte in Kassel und in den 1960er Jahren führten, finden sich Hinweise auf soll Soldat bei der deutschen Wehrmacht gewesen sein. den Grund der Verhaftung: Johanna Mink wurde am Sein Schicksal ist unbekannt. 25. Oktober 1940 wegen angeblicher sexueller Kontakte zu einem Nichtjuden verhaftet, verhört und am 23. De- Der Stolperstein wurde initiiert von dem Enkel zember 1940 zu zwei Monaten Gefängnis wegen „Ver- Werner Mink/Berlin. gehens gegen den Kennkartenzwang“ verurteilt. Aus der Haft bevollmächtigte sie am 16. Juni 1941 die Gefängnisfürsorgerin, ihre finanziellen Angelegenheiten zu klären, 38 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 NOR DEN D Feststraße 16 Jakob Marx Arthur Marx Geburtsdatum: 7.11.1886 Geburtsdatum: 8.4.1938 Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt, Todesdatum: unbekannt 16.10.1943 Auschwitz Bertha Marx, geb. Schwanthaler Todesdatum: unbekannt Geburtsdatum: 26.10.1904 Chana Marx Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt, Geburtsdatum: 3.3.1943 16.10.1943 Auschwitz Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt, Todesdatum: unbekannt 16.10.1943 Auschwitz Karl Krauskopf Todesdatum: unbekannt Geburtsdatum: Jg. 1930 Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt, 16.10.1943 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Jakob Marx wurde in Gerolzhofen, Bertha Marx, geb. Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, in Frankfurt ge- Bertha Marx boren. Sie heirateten am 24. Februar 1938, Trauzeugen waren der Schwager Hermann Wilhelm Baer und Leopold Loewenthal. Bertha Marx war die Tochter von Jenny Baer, geb. Loewenthal, verwitwete Schwanthaler und die Schwester von Selma Zins. Sie hatte aus erster Ehe einen Sohn, Karl Krauskopf. Jakob und Bertha Marx hatten zwei Kinder: Arthur und Chana. Jakob Marx war Kaufmann. Die Familie wohnte in der Feststraße 16/ Karl Krauskopf 1940 Arthur Marx 1940 Hinterhaus/II. Die letzte Adresse von Jakob Marx war die Sammelunterkunft in der Seilerstraße 35/IV, die von Bertha Marx und ihren Kindern der Kleine Wollgraben. Jenny und Berthold Baer wurden in Auschwitz ermordet – an sie erinnern Stolpersteine im Musikantenweg 39, Leopold Loewenthal und seine Ehefrau Rosalie, geb. Hess, wurden am 22. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25. November erschossen. Selma Zins überlebte das KZ Ravensbrück – an sie erinnert ein Stolperstein in der Ludwig-Landmann-Straße 46. Der Stolperstein wurde initiiert von Doris Hugo/ Frankfurt, deren Großmutter eine Schwägerin von Selma Zins war. Raymond Harrison übernahm alle fünf Patenschaften STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 NOR DEN D 39 Friedberger Landstraße 127 Fritz Cahen-Brach Geburtsdatum: 31.12.1897 Flucht: 1939 USA Katharina Cahen-Brach, geb. Schwieker Geburtsdatum: 22.3.1905 Flucht: 1939 USA Kate, Trish, Steve, unbekannte Person, Fred Cahen-Brach 1968 Fritz Adolf Cahen-Brach wurde gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Hans in Frankfurt als Sohn der Eheleute Dr. med. Eugen Cahen-Brach und Alice, geb. Bing, geboren. Der Vater Eugen war ärztlicher Leiter des Dr. Christ`schen Kinderhospitals. Hans und Fritz hatten noch einen weiteren Bruder Ernst. Nach dem Besuch der Schule studierte Fritz Medizin in Frankfurt, Göttingen und München. Dazwischen nahm er von 1914 bis 1917 als Kanonier und als Sanitäter beim Reserve Feld-Artillerie-Regiment 21 am Ersten Weltkrieg teil. Ab 1922 arbeitete er in Frankfurt und Mün- Fred und Käthe (im Auto) Cahen-Brach chen. Am 1. Oktober 1924 eröffnete er eine eigene Praxis als Kinderarzt, zunächst in der Rohrbachstraße, später in der Friedberger Landstraße 127 und Friedberger Landstraße 77. Beschlusses des R.B.-Kongresses vom 2. April 1933 (sic) können jüdische Mitglieder in unseren Reihen weder ge- Mitte der 1920er Jahre wurde Fritz Cahen-Brach Mit- führt, noch dürfen solche aufgenommen werden.“ Bereits glied der Eintracht Frankfurt. Er spielte Tennis am am 25. April hatte eine Generalversammlung der Box- Riederwald und war im Vereinsleben fest integriert. abteilung die Gleichschaltung der Abteilung beschlossen. In der Festschrift der Tennisabteilung zum Winterfest Der Vorsitzende Willi Renneberg verkündete zum neu- 1929 wird ein Bowleabend bei Cahen-Brach in einem en Programm: „Die Abteilung bekennt sich geschlossen Gedicht unter dem Titel „Der Maitrunk“ ausführlich zum nationalen Gedanken. Sie steht auch geschlossen beschrieben. Am 15. August 1930 heirateten Fritz und hinter der Regierung. In dankbarer Freude wird sich seine langjährige Freundin Katharina Helena Wilhel- die Abteilung immer daran erinnern, dass dem Sport, mine, die von allen nur „Käthe“ genannt wurde. Auch sie den wir betreiben und der jahrelang als roh und unwür- war eine begeisterte Sportlerin. dig bekämpft wurde, die jetzige Regierung Anerkennung ausgesprochen und Unterstützung zugesagt hat.“ Fritz Cahen-Brach wurde 1932 Obmann im Vorstand der Im Bericht über die Versammlung wurde der ausge- Boxabteilung. Sein Engagement brachte ihm den Namen schiedene Vorsitzende Dr. Cahen-Brach nicht erwähnt. „Boxerfürst“ ein. Nach der Machtübernahme der Natio- Erst einen Monat später vermeldete der erste Schrift- nalsozialisten wurde Juden durch den Deutschen Box- führer Wilhelm Leidekker: „Im Bericht des Monats Mai sportverband bereits am 4. April 1933 die Teilnahme an wurde von mir vergessen, den ausscheidenden Vorstands- Wettkämpfen verboten. In den Vereins-Nachrichten vom mitgliedern den ihnen gebührenden Dank für die aufop- Mai 1933 gibt die Boxabteilung der Eintracht ihr neues fernde Tätigkeit im Vorstand auszusprechen. Es waren Programm bekannt. Unter Punkt 5 heißt es: „Gemäß die Herren Dr. Cahen-Brach und Speyer.“ 40 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Eintracht-Winterfest 1929 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 41 Mit Wirkung vom 22. Juni 1933 wird Fritz Cahen-Brach 4. März 1943 nach Majdanek deportiert und dort ermor- die Krankenkassenzulassung entzogen. Seinem Ein- det. Dem Zwillingsbruder Ernst gelang noch die Flucht spruch mit der Begründung, er habe als Frontkämpfer in die USA, er starb 1993 in Philadelphia. am Ersten Weltkrieg teilgenommen, wird am 19. August 1933 stattgegeben, er erhält die Kassenzulassung zurück. Steven und seine Frau Trish Brock haben zwei 1972 Doch die antisemitische Hetze sorgte dafür, dass die Pra- und 1976 geborene Töchter Nicole und Stephanie. xis in den folgenden Jahren nur sehr bescheiden aufrecht Fritz Cahen-Brach/Fred C. Brock starb 1989, Käthe/ erhalten werden konnte. Ab 1937 reichten die Erträge der Kate 1994. Praxis nicht mehr, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Die Stolpersteine wurden initiiert von Matthias Fritz Cahen-Brach bemühte sich seit Anfang 1938 um Thoma, Leiter des Eintracht-Museums. seine Ausreise und erhielt die Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Auswanderung für sich und seine Frau. Große Bei der Verlegung anwesend waren Trish Brock, Teile seiner Wohnungseinrichtung und der Arztpraxis Enkelin von Fritz Cahen-Brach/USA, und Ulla verkaufte er in Frankfurt. Die Auflistung des Umzugs- Schwieker, eine Nichte, die in Frankfurt lebt. guts, zu dem auch rund 300 Bücher seiner Privatbibliothek gehörten, umfasste 17 Seiten. Einige persönliche Gegenstände wie Schmuck, die nicht ausgeführt werden durften, nähte Käthes Mutter in die Kleidung. Am 6. Dezember 1938 reiste Fritz Cahen-Brach zunächst nach Holland, seine Frau Käthe folgte am 13. Januar 1939. Mitte Januar 1939 fuhren die beiden mit dem Schiff nach Los Angeles, wo sie am 26. Februar 1939 ankamen. In Los Angeles musste Fritz Cahen-Brach zunächst von Juni 1939 bis Juni 1940 ein unentgeltliches Medizinalpraktikum absolvieren, da seine Zeugnisse in der neuen Heimat nicht akzeptiert wurden. Das Praktikum absolvierte er in der Klinik „Cedars of Lebanon“. In dieser Zeit arbeitete seine Frau Käthe als „Kinderfräulein“, um ihren Eintrachtpräsident Peter Fischer Lebensunterhalt zu finanzieren. Nach bestandenem Examen erhielt er seine ärztliche Zulassung im Dezember 1940. Unter dem neuen Namen Fred C. Brock ließ er sich im Januar 1941 in der kalifornischen Stadt Burbank als Arzt nieder, arbeitete für die Hollywood Academy of Medicine, das St. Joseph`s Hospital in Burbank und das Cedars of Lebanon Hospital in Los Angeles. Käthe nannte sich fortan Kate. Am 19. Mai 1943 wurde ihr Sohn Steven geboren. Fritz Cahen-Brachs Eltern Eugen und Alice CahenBrach und deren Schwester Anna Dreifuss, geb. Bing, wurden am 18. August 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo alle drei ums Leben kamen. Hans CahenBrach flüchtete zunächst nach Frankreich und wurde am Trish Brock und Matthias Thoma 42 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 NOR DEN D Heinestraße 3 Gustav Königsberger Mathilde Königsberger Geburtsdatum: 28.5.1855 Geburtsdatum: 16.12.1867 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt, Todesdatum: 13.9.1942 29.9.1942 Treblinka Fanny Königsberger Todesdatum: unbekannt Geburtsdatum: 26.9.1865 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 10.9.1942 Die drei Geschwister Gustav, Fanny und Mathilde tes Judenhaus, in dem antisemitisch Verfolgte vor den Königsberger wurden in Diez an der Lahn geboren. Deportationen leben mussten. Weitere 38 Menschen Alle drei blieben unverheiratet und lebten zusammen wurden von dort deportiert. in der Heinestraße 3, die von den Nationalsozialisten in Rudolf-Jung-Straße umbenannt wurde. Gustav Königs- Die Stolpersteine wurden initiiert von Joachim berger war Kaufmann. Die letzte Frankfurter Adresse Sieger, der im Nachbarhaus wohnt. der Geschwister war die Gaußstraße 16, ein sogenann- NOR DEN D Melemstraße 8 Lucy Liefmann Geburtsdatum: 21.7.1884 Todesdatum: 3.1.1942 (Suizid) Lucy Liefmann wurde in Frankfurt am Main als Kind des englischen Staatsbürgers Leo Liefmann und seiner Frau Auguste geboren. Sie absolvierte die Elisabethenschule und das angeschlossene Lehrerinnenseminar, wo sie 1904 das Examen machte, das sie zum Unterricht an Volks-, Mittel- und höheren Mädchenschulen qualifizierte. Danach unterrichtete sie und besuchte von 1906 bis 1910 parallel neusprachliche Veranstaltungen der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften. Ostern 1912 bestand sie als Externe das Abiturientenexamen an der Musterschule. Sie studierte danach in Heidelberg und ab 1914 in Frankfurt Rechtswissenschaften. Sie schloss ihr Studium – als erste Frau der Fakultät – 1918 mit der Dissertation „Die Unterhaltspflicht des außerehelichen Vaters nach kontinentalen Rechten“ ab. Nach der Promotion arbeitete sie als juristische Hilfskraft für jeweils ein halbes Jahr an der Frankfurter Lucy Liefmann STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 43 Rechtsschutzstelle für Frauen und danach in der Offen- Als Jüdin und Sozialdemokratin wurde sie 1933 wie bacher Kanzlei der Rechtsanwälte Dr. Guggenheim und auch Hans Maier und Max Michel entlassen, jahrelang Dr. Brentano. In der Folge „erarbeitete ich im Sozia- kämpfte sie vergeblich um eine angemessene Pension. len Museum ein Schriftchen über Konsum-Vereine und Ihre Eltern Leo und Auguste Liefmann (Jg. 1856 und unterrichtete alsdann die von der Stadt unterstützten 1860), die 1930 zu den ersten Bewohnern des neugegrün- jugendlichen Erwerbslosen“. Anfang 1920 trat sie in die deten Budge-Heims gehörten, wurden von ihr finanziell Dienste der Stadt Frankfurt als wissenschaftliche Assis- unterstützt. 1940 nahmen sich die Mutter und 1941 der tentin beim Wohlfahrtsamt. Dort oblag ihr das Fürsor- Vater das Leben. Lucy Liefmann suchte vergeblich Zu- gearchiv und die Redaktion der Frankfurter Wohlfahrts- griff auf ihr „beschränkt verfügbares Sicherungskonto“ blätter, die sie auch fortführte, als die Zeitschrift in der zu erhalten, um ihre Diabetes und ihr schweres Asthma Inflationszeit nicht von der Stadt getragen werden konn- behandeln lassen zu können. Nachdem sie monatelang an te. Sie verfasste zahlreiche Artikel zu fürsorgerechtlichen einer schweren Sturzverletzung laboriert hatte und ihre Fragen, etwa den Themen Schwerbeschädigte, Jugend- Erkrankungen nicht adäquat behandelt wurden, starb bewegung, Erziehung, Altersheime, Bevölkerungspoli- Lucy Liefmann vermutlich, wie ihre Eltern, von eigener tik, Kinderschutz, Bekämpfung der Geschlechtskrank- Hand. Sie ist wie diese auf dem Neuen Jüdischen Fried- heiten oder Erzieherinnen-Fortbildung. hof bestattet. Besonders widmete sie sich der Ausbildung der ehren- Die Stolpersteine wurde initiiert von Hanna und amtlichen Armen- und Waisenpfleger in Frankfurt; so Dieter Eckhardt, Frankfurt nahm sie die Geschäftsführung des hierfür eigens gegründeten Verbandes wahr. Sie war eine enge Mitarbeiterin der Frankfurter Sozialpolitikerin Meta QuarckHammerschlag, der ersten Stadträtin, und von Dr. Hans Maier, ebenfalls Stadtrat im Wohlfahrtsamt der Stadt Frankfurt, sowie dessen Nachfolger Dr. Max Michel. Urkunde Dr. Guido Pfeifer Die Dissertation 44 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Dr. Guido Pfeifer: Rede bei der Verlegung Lucy Liefmann wurde am 22. Mai 1918 an der damaligen Allein, der Bogenschlag will nicht gelingen: Denn alle kriti- Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt sche Vernunft und alle Modernität haben nicht verhindert, promoviert. Grundlage war eine Dissertation über „Die Unter- dass Lucy Liefmann 1933 als Jüdin und Sozialdemokratin haltspflicht des außerehelichen Vaters nach kontinentalen Rech- von der Stadt Frankfurt entlassen wurde; sie haben auch nicht ten“. Auch wenn an dieser Stelle kein Raum ist für eine einge- verhindert, dass 1940 zahlreichen Doktorinnen und Dokto- hende wissenschaftliche Würdigung dieser Arbeit, verdienen das ren der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ihr Doktorgrad aus Promotionsverfahren und die Dissertation vor dem Hinter- „rassischen“ Gründen entzogen wurde; sie haben schließlich grund der Biographie Lucy Liefmanns Beachtung, unabhängig nicht verhindert, dass Lucy Liefmann – wie viele andere – von der Tatsache, dass sie als erste Frau den juristischen Doktor- vom NS-Regime in den Tod getrieben wurde. grad erlangte. Der Fachbereich Rechtswissenschaft hat erst im Jahr 1987 Schon der Titel der Arbeit lässt aufmerken, spricht doch das die rassistisch motivierten Aberkennungen von Doktorgra- zeitgenössische Bürgerliche Gesetzbuch ausschließlich vom un- den während der NS-Diktatur für rechtswidrig und nicht ehelichen Kind. Die Regelung dessen rechtlicher Stellung im verbindlich erklärt und die Betroffenen ausdrücklich zu den BGB war schon im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes juristischen Doktoren der Universität gezählt. Die Goethe- sowie in den darauffolgenden Jahren als unzureichend emp- Universität hat diesen Schritt 1994 gesamtuniversitär für funden und zum Gegenstand der Kritik geworden. Die Arbeit alle Aberkennungen von Doktorgraden aus „rassischen“ und Lucy Liefmanns greift also ein aktuelles Thema von gesteiger- politischen Gründen nachvollzogen. Lucy Liefmann taucht in ter gesellschaftlicher Relevanz ihrer Zeit auf. Blickt man in den Akten weder im Zusammenhang mit den Aberkennungen die Arbeit selbst, zeigt sich, dass Lucy Liefmann die Frage in noch mit deren formeller Aufhebung auf. Möglicherweise ist das Spannungsfeld zwischen privater Verantwortlichkeit und sie 1940 schlicht übersehen worden – eine Frage, die noch der staatlicher sozialer Fürsorge stellt: letzteres sollte gleichsam zu Klärung harrt. Die universitäre Erinnerungskultur erweist ihrem Lebensthema werden. Ferner fallen auf die fundierte sich insoweit weder als Ruhmesblatt noch als Sujet, mit dem historische Kontextualisierung der Problematik und ihre Ver- sich die Universität leicht tut, zugleich jedoch als Feld, auf ortung im internationalen Rechtsvergleich. Damit wird die dem sich unschwer tätig werden lässt: Aus Anlass der Stolper- Arbeit aber gleichsam paradigmatisch für das Selbstverständ- steinverlegung für Lucy Liefmann ist durch Frau Nadja Krüll nis und das Profil der jungen Rechtswissenschaftlichen Fakul- seitens der Frankfurter Universitätsbibliothek eine virtuelle tät und der Universität: 1914 gegründet im Geist und Sinn Literaturvitrine eingerichtet worden, die Informationen zur eines liberalen städtischen Bürgertums, kritisch orientiert an Person Lucy Liefmanns und zu ihrer Dissertation, aber auch den sozialen Fragen der Zeit und mit weltoffenem Horizont. zum Projekt der Stolpersteine vorhält. Insoweit entspräche die Dissertation aber auch dem heutigen Selbstverständnis und Profil des Fachbereichs Rechtswissen- Bildung und fachliche Qualifikation lösen keinen positiven schaft der Goethe-Universität: grundlagenorientiert, kritisch Automatismus aus, sie sind keine Selbstläufer, auch im sozia- und international ausgerichtet. Ein weiteres Musterbeispiel len Rechtsstaat unserer Tage nicht – sie müssen vielmehr aktiv also, das den Bogenschlag ermöglicht von den Anfängen der gelebt werden. Dieses „Leben“ verläuft aber nicht auf einem Frankfurter Universität zu ihrer Gegenwart, so wie er im geraden und ebenen Weg, sondern bedarf immer wieder auch vergangenen Jahr im Rahmen der Feiern zum hundert- des Stolperns: über die eigene Geschichte, über die Geschichte jährigen Bestehen vielfach unternommen wurde? von Institutionen und über die Geschichte besonderer Menschen wie Lucy Liefmann, die wir nicht vergessen wollen. Professor Dr. Guido Pfeifer ist Studiendekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 NOR DEN D 45 Musikantenweg 39 Berthold Baer Geburtsdatum: 7.5.1877 Deportation: 15.8.1942 Theresienstadt, 15. Mai 1944 Todesdatum: 3.10.1942 Jenny Baer, geb. Löwenthal Jenny Baer Berthold Baer Geburtsdatum: 9.6.1880 Deportation: 15.8.1942 Theresienstadt, 15. Mai 1944 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Jenny und Berthold Baer wurden in Frankfurt geboren. Eckstein, die Flucht in die USA. Bertha Marx und ihre Jenny Baer war eine verwitwete Schwanthaler und hat- drei Kindern wurden in Auschwitz, ihr Ehemann Jakob te einen Bruder namens Leopold Loewenthal, der mit in Theresienstadt ermordet – an sie erinnern Stolpersteine Rosalie, geb. Hess verheiratet war. Das Ehepaar Jenny in der Feststraße 16, Selma Zims wurde 1945 aus dem und Berthold Baer hatte einen Sohn Hermann Wilhelm. Konzentrationslager Ravensbrück befreit und emigrierte Jenny Baer hatte zwei Töchter aus erster Ehe, Bertha kurz darauf mit ihrer Familie in die USA – an sie erinnert Marx, geb. Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, und ein Stolperstein in der Ludwig-Landmann-Straße 46. Selma Zims. Berthold Baer besuchte das Philanthro- Leopold Loewenthal und seine Ehefrau Rosalie, geb. pin und machte eine kaufmännische Ausbildung. Er Hess, wurden am 22. November 1941 nach Kaunas de- war Soldat im Ersten Weltkrieg und seit 1918 Inhaber portiert und dort am 25. November erschossen. einer Schuhmacherei in der Seumestraße 6, dann im Musikantenweg 39. Nach dem Boykott 1933 erfolgte ein Die Stolpersteine wurden initiiert von Doris wirtschaftlicher Niedergang des Geschäfts, das zum 31. Hugo/Frankfurt, deren Großmutter eine März 1937 abgemeldet wurde. Hermann Wilhelm Baer Schwägerin von Selma Zins war. gelang 1939 zusammen mit seiner Ehefrau Rosi, geb. Alexander Hess Alexander Hess und Lotte Hess, geb. Heymann, wurden Geburtsdatum: 3.1.1891 in Frankfurt geboren. Alexander Hess war der Sohn von Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt, Markus Hess und Berta Hess, geb. Adler; Lotte Hess die 23.1.1943 Auschwitz Tochter von Josef Heymann und Liba Selda Heymann, Todesdatum: Unbekannt geb. Bogdanoff. Sie waren seit 1919 verheiratet und hat- Lotte Hess, geb. Heymann ten eine Tochter Lucia. Die Familie wohnte zunächst in der Heidestraße 11, ab 1933 im Musikantenweg 39. Geburtsdatum: 29.10.1895 Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt, Lotte Hess absolvierte nach der Mittleren Reife eine 23.1.1943 Auschwitz Handelsschule und arbeitete ab 1914 bis zur ihrer Ehe- Todesdatum: unbekannt schließung als Kontoristin und Stenotypistin bei ver- Lucia Hess schiedenen Frankfurter Firmen, darunter dem Schuhhaus „Spier“. Ab 1928 war sie drei Monate lang bei den Geburtsdatum: 8.11.1919 Städtischen Elektrizitätswerken beschäftigt, später bei Flucht: 1938 USA der Jüdischen Gemeinde. Die Tochter Lucia besuchte bis 46 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 1934 das Philanthropin und absolvierte danach ein Jahr eine Haushaltsschule. Am 30. September 1938 gelang ihr die Flucht in die USA. Sie hieß später Lucie Mark und lebte in New York. Die Stolpersteine wurden initiiert vom Verein Jugendberatung und Jugendhilfe, der im Musikantenweg 39 eine Jugendwohngruppe (JWG) unterhält. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verein Jugendberatung und Jugendhilfe NOR DEN D Musikantenweg 45 Julius Grünewald Geburtsdatum: 6.7.1885 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 27.6.1944 Edgar Josef Grünewald Geburtsdatum: 13.4.1922 Flucht: 1936 Uruguay Julius Grünewald Inge Grünewald 1939 Inge Grünewald Geburtsdatum: 10.5.1930 Flucht: 1939 Uruguay Julius Grünewald wurde in Rheinböllen als Sohn von Josef Gruenewald und seiner Ehefrau Johanna Grünewald, geb. Stern, geboren. Am 30. Dezember 1920 heiratete er Elsbeth Grünewald, geb. Reichenbach, in Frankfurt, die am 24. Juli 1924 starb. Am 15. Mai 1930 heiratete er Selma Grünewald, geb. Katzenstein, die am 2. Inge Grünewald (vorne 3.v.l.) August 1931 starb. Er hatte einen Sohn und eine Tochter: Edgar Josef aus erster Ehe und Inge aus zweiter Ehe. Nach dem Tod von Selma Grünewald kam der Sohn aus Die Familie lebte in der Elkenbachstraße 24, dann im erster Ehe Edgar Josef zu einer Tante bei Bad Kreuz- Musikantenweg 45. nach. Ihm gelang 1936 über die Niederlande die Flucht nach Uruguay Die Tochter Inge wurde im Oktober 1933 Julius Grünewald besuchte die Volksschule. Er gründete vom Vater in die Obhut des Jüdischen Kinderhauses in unbekannten Datums in Frankfurt ein Engros-Geschäft der Hans-Thoma-Straße gebracht. 1936 wurde sie ein- für Trikotagen und Wollwaren; er hatte keinen offenen geschult. Sie besuchte das Philantropien. Nachdem der Verkauf, sondern belieferte Wiederverkäufer. Der Betrieb Vater vergeblich versucht hatte, Inge mit einem Kinder- wurde am 11. Juni 1937 eingestellt und gewerbesteuerlich transport nach England in Sicherheit zu bringen, ge- am 9. August 1937 abgemeldet. lang es ihm, die Flucht der neunjährigen Tochter 1939 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 47 ebenfalls nach Uruguay zu organisieren. Er hoffte, nach- Bei der Verlegung waren Inge Grünewald mit Sohn kommen zu können. 1950 wanderte Inge nach Israel aus Daniel Ariel aus Shapira Center/Israel und Tochter und lebte in einem Kibbuz im Negev. Sie heiratete und Shulamit Bergson aus Givat Avni/Israel anwesend. gründete eine Familie. Julius Grünewald lebte 1939 in Inge Grünewald besuchte mit ihrer Familie bei ihrem der Berger Straße 225, zuletzt in der Elkenbachstraße 6. Aufenthalt in Frankfurt auch das Philantropien, wohin sie von 1936 bis 1939 in die Schule ging. Im Hessischen Die Stolpersteine wurden initiiert von Staatsarchiv fand sich ihr Zeugnisheft von der 1. bis zur R. Shimon, Frankfurt. 4. Klasse. Dieses wurde ihr beim Besuch des Philantropien zurückgegeben. Pfarrer Volker Mahnkopp, Rabbiner Andy und Danny Ariel Inge Grünwald und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) Danny Ariel: Rede bei der Verlegung: )דלוונירג ( לאירא ונלש החפשמה םשב םילימ המכ רמול הצור ינא ריש ותואמ לארשיב םיאב ונחנא ונממ םוקמה רשאמ ילמיס רתוי והשמ אלו טעמכ םישדוח השיש ינפל דואמ שגרמ עגר והז ונליבשב לארשימ דבוכמה סקטה לע םלוכל הדומ ינא החפשמה םשב זא רבע המ קוידב ונעדי אל לבא יללכ ןפואב ונעדי ( ונתחפשמ לע רבד ונעדי וצר אל ונלש םירוההש ןוויכמ דוחייב הזו ) הינמרגב החפשמה לכ לע Ich möchte einige Worte im Namen der Familien Ariel und אשונה לע רבדל.םישרושה תא ונרקח םינורחאה םישדוחה תשש ךלהמב Grünewald aus Israel sagen. Für uns ist es ein aufregender הזה עובשב םינייצמ ונחנאש רבדה ילמס ךאו ונלש70 לע ןוחצינל הנש Moment. Vor sechs Monaten wussten wir fast nichts über ו םיצאנה50 הינמרגל לארשי ןיב םיסחיה ןוניכל הנש. םיעגרב שממו unsere Familie. (Wir wussten nur Allgemeines aber wir er- ונלש אמא לש ישישה ןינל הלימ תירב לש החפשמב עורא ונל שי ולא. fuhren nicht, was genau alle Familienmitglieder erlebten.) תא םיכירעמ דואמ ונחנא וילאמ ןבומכ םירבדה תא םיחקול אל ונחנא Und das hauptsächlich weil unsere Eltern nicht darüber םלוכ לש םיצמאמה. ונחנא ינועמש תרבגו ןמיטש יברו ףוקנמ רמוכהמ sprechen wollten, was mit ihren Familien geschehen war. In םלוכל םידומ. den letzten sechs Monaten haben wir nach den Wurzeln der הזו עגרכ רש ףוקנמ רמוכהש רישהמ תחא הדוקנ ןייצל קר הצור ינא Familie gesucht. Und es ist nicht nur ein Symbol, dass wir in ונחנאש רומזימ והז תולעמה ריש םיארוק ונחנאש המ םיליהת רפסמ dieser Woche den Sieg über die Nazis vor 70 Jahren und die החוראה רחאל םירמוא.רמואש דחא קוספ ונשי Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel " בגנב םיקיפאכ.... תא למסמ הז " ורוצקי הנירב העמדב םיערוזה und Deutschland feiern. Und gerade jetzt feiern wir in unse- ונלש החפשמה. תקסועש הליהק וז ץוביקו בגנב ץוביק ומיקה אמאו אבא rer Familie in Israel „Brit Mila“ in Kriyat Arba anlässlich der תויהל לוכי אל הנירב הטיח םירצוקו העמדב םיערז םיערוז תואלקחב Geburt des 6. Urenkels meiner Mutter. Wir betrachten es nicht 48 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 als selbstverständlich, dass wir bei dieser Zeremonie dabei sein den in Freuden ernten“. Dieser Vers beschreibt genau unsere können. Wir schätzen das Engagement von Ihnen allen, Herr Familie als mein Vater und Mutter beide den Kibbuz Saad in Mahnkopp, Rabbi Steiman und Frau Shimoni sehr. der Negev Region in Israel gegründet hatten. Kibbuz ist eine Wir danken Ihnen allen! landwirtschaftliche Gemeinschaft, wo wir Saaten mit Tränen säen und den Weizen mit Freude ernten. Ich möchte noch etwas erwähnen. Das Lied, das Herr Mahnkopp gerade eben sang ist aus dem Buch Tehilim (Buch der Nochmals möchte ich mich im Namen der ganzen Familie bei Psalmen) und nennt sich „Shir Hamaalot”, das wir nach einer Ihnen bedanken. Mahlzeit singen. Darin gibt es einen Vers in dem es heißt „Wie die Ströme im trockenen Land … die in Tränen säen, wer- NOR DEN D Thomasiusstraße 8 Julius Pappenheimer Geburtsdatum: 5.3.1892 Deportation: 11.6.1942 Region Lublin Todesdatum: unbekannt Julius Pappenheimer wurde in Dornheim bei GroßGerau geboren. Am 5. August 1925 heiratete er die am 20. Julius Pappenheimer Oktober 1897 geborene Marta Noll-Hussong in Sprendlingen, wo die junge Familie zunächst wohnte. Sie hatten zwei Kinder: Ruth, geb. am 8. November 1925, und Alfred, geboren am 26. März 1928. Zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie in Langen bei Offenbach. Marta Pappenheimer starb am 6. März 1933 in Wiesbaden. Laut Auszug des Frankfurter Melderegisters war Julius Pappenheimer Kaufmann. Tatsächlich scheint er über längere Zeiträume arbeitslos gewesen zu sein. Nach eigenen Angaben war er bis 1933 Wohlfahrtsempfänger, dann sei er als Arbeiter bei der Firma Teves in Frank- Marta Pappenheimer mit Alfred und Ruth furt beschäftig gewesen. Julius Pappenheimers einzige in Frankfurt belegte Adresse war die Thomasiusstraße 8 Betrieben und Einrichtungen der Region arbeitete, wur- in Untermiete bei Regina und Caecilie Szkop, die beide de am 20. Oktober 1944, wenige Tage vor der Entlassung am 22. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort aus der Fürsorgeerziehung, auf dem Idsteiner Kalmenhof ermordet wurden. ermordet. Alfred wurde gemeinsam mit seiner Pflege- Ruth Pappenheimer wuchs seit ihrem dritten Lebens- familie am 30. September 1942 von Darmstadt nach jahr bei den Großeltern im Frankfurfter Gallus auf, ihr Treblinka deportiert und dort ermordet. Bruder Alfred bei seinem Onkel Albert Pappenheimer in Dreieich. Beide scheinen zu ihrem Vater keinen Kontakt An Ruth Pappenheimer erinnert ein Stolperstein in der unterhalten zu haben. Beide wurden Opfer des Holo- Kriftelerstraße 103. caust: Ruth Pappenheimer, die etliche Jahre in der Bad Camberger Haus- und Landarbeitsschule als Fürsor- Der Stolperstein wurde initiiert von der Historike- gezögling untergebracht war und als Hausmädchen in rin Martina Hartmann-Menz/Elz. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 OS T EN D 49 Ostendstraße 53 Selma Dukat Joseph Dukat Geburtsdatum: 16.2.1903 Geburtsdatum: 6.4.1870 Deportation: 11.11.1941 Minsk Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: unbekannt Todesdatum: 11.11.1942 Josef Dukat wurde in Krautheim oder Crailsheim, sei- Selma Dukat erklärte am 26. September 1941, sie „wohnt ne Tochter Selma Dukat in Frankfurt am Main gebo- und betreut 72-jährigen Vater Josef Dukat, weder Vermö- ren. Josef Dukats Ehefrau starb bereits 1930. Sie hatten gen noch Einkommen, von jüdischer Wohlfahrtspflege vier Söhne und drei Töchter: Adolf (geb. 24.10.1900), unterstützt“. Als weitere Adressen wurden am 11. Sep- Selma (geb. 16.2.1903), Max (geb. 22.7.1905), Alice tember 1941 Am Tiergarten 32 und am 15. September (geb. 9.12.1914), Recha (geb. 25.10.1901), Mathilde 1941 die Klingerstraße 27 angegeben. Nach der Depor- (geb. 14.10.1915) und Isidor. Er war seit 1928 Inhaber der tation von Selma lebte Joseph Dukat zuletzt im Kranken- Firma für Darm- und Metzgereiartikel „L. Sinsheimer haus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36. Nachfolger“ in der Lange Straße 38. Selma Dukat betreute im väterlichen Geschäft die Kunden. Das Geschäft An Adolf Dukat und seine Ehefrau Susi, geb. Kaufmann, wurde zum 1. April 1938 „arisiert“ und ging zwangsweise und deren Eltern Adolf- Abraham und Ida Kaufmann auf einen neuen Besitzer über. erinnern Stolpersteine in der Straße Am Tiergarten 32. Wann und wohin die anderen Kinder von Joseph Dukat Die Familie wohnte in einer Frankfurter Fünf-Zimmer- aus Deutschland fliehen konnten, ist nicht bekannt: Max Wohnung in der Lersnerstraße 32, dann in der heute Dukat, Recha Strauss, geb. Dukat, und Mathilde Rogers, nicht mehr existierenden Ostendstraße 51. „Mittel- und geb. Dukat, lebten in New York, Isidor Dukat in Paris. vermögenslos“ werde er von seinem Sohn Adolf mit monatlich 20 RM unterstützt, erklärte Joseph Dukat am 28. Die Stolpersteine wurden initiiert von Daniela Februar 1941 gegenüber der Devisenstelle. Epstein, Jerusalem. Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung Heute Vormittag besuchte ich zum ersten Mal das Gelände der von Frankfurt nach Lodz deportiert zusammen mit seiner ehemaligen Großmarkthalle, der Sammelpunkt für die Depor- jungen Frau Susi, und seinen Schwiegereltern Adolf Abraham tationen hier in Frankfurt. Dies war der letzte Ort, von wo und Ida Kaufmann. aus Joseph und Selma sowie viele deportierte Juden vor ihnen und nach ihnen ihre Heimat noch einmal sahen. Von diesem Im Juni 2014 habe ich an der Stolpersteinverlegung zur Er- Sammelpunkt wurden sie in einen Eisenbahnwagen gedrängt innerung an Adolf und Ida Kaufmann, dem Onkel und der und wie Vieh transportiert. Tante meiner Mutter, und deren Tochter Susi und Schwiegersohn Adolf Dukat Am Tiergarten 32 teilgenommen. Eine sys- Ich bin sicher, dass als Joseph, der Vater, und später Selma seine tematische Ausrottung einer Familie - alle wurden ermordet. Tochter gedemütigt auf der Rampe standen, ihnen bewusst war, dass dies ihr letzter Weg sein wird. Seit einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, die Spurensuche meiner Familie, die ich in Frankfurt hatte, und von der Dies nachdem am 19. Oktober 1941, also knapp ein Jahr da- ich früher nichts gewusst habe, aufzunehmen. Das Resultat vor, auch Adolf Dukat, der Sohn von Joseph und der Bruder war erschreckend, wie viele von der Familie deportiert und von Selma, an dieser Rampe gestanden hatte. Adolf wurde ermordet worden sind. 50 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Spurensuche bedeutet, man darf nicht vergessen! Ich sehe es Heute erfülle ich eine wichtige „Mitzwah“, hier stehen zu als eine große und wichtige Verantwortung, die Spuren zu dürfen und ihre Namen zu verewigen. Ich stehe hier nicht suchen, Namen ausfindig zu machen und diese Namen zu alleine, ich vertrete hier die große Frankfurter Familie Kauf- verewigen. mann, Klein, Epstein, Dukat. Leider weiß ich nicht sehr viel über Joseph und Selma Dukat. Eine israelische Dichterin schrieb „Jeder Mensch hat einen Aber sie gehörten zu unserer Familie. Von meiner Mutter Namen, den ihm Gott gegeben hat.“ Joseph Dukat, Selma habe ich kaum etwas über die Angehörigen erfahren, aber den Dukat, wir werden Euch nicht vergessen. Der Plan der Aus- Name Susi Dukat, ihrer Kusine, habe ich von meiner Mutter rottung des jüdischen Volkes ist nicht gelungen. Israel ist die gehört. Familie Dukat spielte eine wichtige Rolle im Leben Antwort auf die schweren Geschehnisse der Shoah. Selma und von Familie Kaufmann. Joseph, in Israel und auch in anderen Ländern leben eure Nachkommen. Ich versuche mich hineinzuversetzen in diese schreckliche Zeit, in der sie lebten. Tagtäglich sahen sie, wie ein Teil ihrer Familie, Bekannte, Nachbarn, Freunde verschwanden und nicht wieder zurückgekommen sind. Man wusste, es war der letzte Weg. Joseph war zu krank und zu schwach, irgendwoanders hinzuziehen und besaß auch keine Mittel dazu, und seine Tochter Selma wagte es bestimmt nicht, ihren Vater alleine zu lassen. Daniela Epstein mit den Patinnen Claudia Agnes Fischer und Christiane Schultheis STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 OS T EN D 51 Ostendstraße 62 Lina Goldschmidt, geb. Grünlaub Geburtsdatum: 2.9.1898 Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz Todesdatum: unbekannt Sally Goldschmidt Geburtsdatum: 9.1.1893 Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz Lina Goldschmidts Elternhaus in Dittlofsroda Todesdatum: unbekannt Johanna Goldschmidt Geburtsdatum: 7.5.1933 Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz Todesdatum: unbekannt Klara Goldschmidt Geburtsdatum: 24.11.1930 Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz Regine Grünlaub Lina Goldschmidt Todesdatum: unbekannt Sally Goldschmidt wurde in Dirschau, seine Frau Lina lofsroda an zwei Landwirte und die Gemeinde Dittlofs- und die Kinder Johanna und Klara in Dittlofsroda/Kreis roda. Am 20. Oktober 1942 meldete der Notar an die Bad Kissingen geboren. Die Eltern von Lina waren der Devisenstelle, die Grundstücke wären verkauft zum Preis Viehhändler Kaufmann Grünlaub (Jg. 1855) und Hann- von 5.000 RM. Zur selben Zeit verfügte die Devisen- chen Grünlaub, geb. Nußbaum (1855–1931). Über Kauf- stelle aufgrund der Gestapoliste evakuierter Juden den mann Grünlaub schrieb die Zeitschrift „Der Israelit“ am Einzug des Vermögens der Goldschmidts. 22. Oktober 1936: „Dittlofsroda, 19. Oktober (1936). Herr Kaufmann Grünlaub dahier, begeht am Samstag, den 24. Oktober, in seltener geistiger und körperlicher Die Stolpersteine wurden initiiert von Anne- Frische seinen 81. Geburtstag. Trotz seines hohen Alters marie Volkmer aus Michelstadt, deren Kusine besucht er noch regelmäßig den Gottesdienst und ist es (Jg. 1935) von der väterlichen Bäckerei im Mittel- ihm – Gott sei Dank – vergönnt, ohne Brille zu beten. weg 29 Brot zu jüdischen Familien, u. a. zu Auch an den hohen Feiertagen war Herr Grünlaub stän- den Goldschmidts, nach Hause brachte. dig in der Synagoge und fastete sehr gut. Wir wünschen dem Jubilar weiter einen schönen Lebensabend. (Alles Gute) bis 120 Jahre.“ Lina Goldschmidt hatte mehrere Schwestern: Bertha (Jg. 1884), Adelheid (1886–1959), Regina (Jg. 1890). Nachdem die Familie das Elternhaus Grünlaub in Dittlofsroda verkaufen musste, zog die Familie nach Frankfurt am Main und wohnte dort in der Ostendstraße 62/II. Im Jahr 1941 genehmigte das bayrische Staatsministerium München für Wirtschaft die Veräußerung - des den Eltern von Lina Goldschmidt gehörenden landwirtschaftlichen Grundbesitzes in Ditt- Annemarie Volkmer u.a. 52 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 OS T EN D Röderbergweg 65 Moritz Ledermann Minna Ledermann, Ilse Ledermann Geburtsdatum: 13.2.1882 geb. Marxheimer Geburtsdatum: 31.3.1921 Deportation: 19.10.1941 Lodz Geburtsdatum: 12.6.1888 Flucht: 2.8.1939 England Todesdatum: unbekannt Deportation: 19.10.1941 Lodz Todesdatum: unbekannt Bernhard Ledermann Max Ledermann Geburtsdatum: 11.3.1913 Geburtsdatum: 30. 3.1911 Flucht: 1936 Südafrika Flucht: 1935 Südafrika Moritz Ledermann wurde in Neckarsteinach geboren, Minna Ledermann, geb. Marxheimer; in Bad Schwalbach. Sie hatten zwei Söhne, Bernd und Max, und eine Tochter, Ilse. Die Familie lebte im Röderbergweg 65. Moritz Ledermann war seit 1908 Inhaber der Papiergroßhandlung „Ledermann & Co.“ in der Trierischen Gasse 19 in der Altstadt. Minna Ledermann besaß Prokura in dem Geschäft. Die Firma wurde zum 1. Dezember 1938 von Rudolf Blum aus Darmstadt übernommen und zum 13. April 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Bernhard, Ilse, Minna, Moritz und Max Ledermann. Moritz Ledermann war nach dem Novemberpogrom vom 12. November bis 9. Dezember 1938 in Buchenwald in Haft, dort hatte er die Häftlingsnummer 24894. Moritz und Minna Ledermann mussten in die Palmstraße 12 umziehen. Die beiden Söhne Bernhard und Max Ledermann flohen nach Südafrika. Sie starben 1983 und 1996. 1939 flüchtete die Tochter Ilse nach England. Nach dem Krieg lebte sie, als verheiratete Kahn, in den USA, in den 1950er Jahren in Baltimore, dann in Naples, Florida. Heute lebt sie in Waverly, New York. Die Stolpersteine wurden initiiert von der Enkelin Hazel Schauß, Tochter von Bernhard Ledermann, aus München. Bei der Verlegung waren Hazel Schauß mit ihrer Tochter Bernadette und Enkelin Caroline sowie der Cousin des Mannes von Hazel Schauß und dessen Frau und Enkelin anwesend. Hazel Schauß mit ihrer Tochter STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 OS T EN D 53 Rückertstraße 47 Emil Fiebermann Adolf Fiebermann Geburtsdatum: 16.7.1869 Geburtsdatum: 16.5.1904 Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt Flucht 1939 USA Todesdatum: 27.11.1942 Emil Fiebermann wurde in Pfungstadt geboren und war Der Sohn Adolf Fiebermann flüchtete nach New York verheiratet mit Johanna Fiebermann, geb. Stein, die 1931 und starb am 29 November 1952 in Bridgeport/Connec- verstarb. Sie hatten zwei Söhne und eine Tochter: Josef ticut. Er war verheiratet mit Senta Hahn aus Kitzingen. (1.8.1897), Adolf und Martha (geb. 25.2.1910). Emil Die beiden hatten zwei Kinder: Hanna und Ruth. Fiebermann war Kaufmann und Inhaber des Kurzwaren-en-gros-Geschäfts „Emil Fiebermann“ in der Die Tochter Martha Kohn, geb. Fiebermann, war zuerst Lange Straße 3, später in der Braubachstraße 9 und seit nach Buenos Aires/Argentinien geflohen und siedelte 1933 in der Rückertstraße 47 im eigenen Haus. später nach Israel über. Sie hatte drei Kinder und lebte in Rachel/Haifa. Im Zusammenhang mit dem November-Pogrom wurde die Firma zum 30. November 1938 liquidiert. Am An Josef und Else Fiebermann und ihren Sohn Walter 2. August 1939 stellte Emil Fiebermann einen Antrag erinnern Stolpersteine in der Eckenheimer Land- auf Mitnahme von Umzugsgut nach Montevideo über straße 238. England, zwei Wochen später erhielt er eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts. Seine Liste des Die Stolpersteine wurden initiiert durch den Umzugsguts umfasste acht Seiten. Die Flucht scheiterte. Enkel Dr. Jossi Kohn aus Haifa, der auch bei der Emil Fiebermann musste 1939 in die Hanauer Land- Verlegung anwesend war. straße 4 umziehen und lebte zuletzt in der Eckenheimer Landstraße 238 im Verwaltungsgebäude des Neuen Jüdischen Friedhofs, zusammen mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter. Dr. Jossi Kohn Dr. Jossi Kohn mit den Patinnen 54 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 OS T EN D Waldschmidtstraße 9 Rosa Richter, geb. Korn Geburtsdatum: 29.9.1890 Deportation: 1943 Auschwitz Todesdatum: 26.7.1943 Rosa Richter wurde in Romsthal im Kreis Schlüchtern geboren. Sie war mit dem evangelischen Kraftfahrer und Milchhändler Ernst Karl Richter, geb. am 2. Dezem- Dorothea Kahm (mit heller Jacke) ber 1886 in Bahnbrücken, verheiratet und hatte mit ihm zwei Kinder: Else (geb. 19.2.1913) und Kurt Ernst ruar 1943 ins Polizeigefängnis Frankfurt gebracht und (geb. 28.8.1925). Letzterer wurde in der evangelischen von dort nach Auschwitz „verschubt“. Weil er mit einer Nikolaigemeinde getauft. Die Familie wohnte in der Jüdin verheiratet war, musste Karl Richter vom 23. Januar Höhenstraße 19 und später in der Waldschmidtstraße bis 8. Mai 1945 Zwangsarbeit bei der Organisation Todt 9. Die Ehe galt nach nationalsozialistischer Definition in Clausthal-Zellerfeld leisten. als „Mischehe“. Rosa Richter wurde im Rahmen der von der Frankfurter Gestapo vorgenommenen Verhaftungen Der Stolperstein wurde initiiert von Dorothea jüdischer Mischehepartner festgenommen, am 16. Feb- Kahm. PR AU N H EI M Damaschkeanger 128 Rudolf Simon Geburtsdatum: 1.8.1901 Deportation: 9.3.1943 Auschwitz, Buchenwald Todesdatum: 1.3.1945 Rudolf Simon stammte aus Hanau und war seit 5. Oktober 1922 mit der evangelischen Johanna, geb. Bock, geb. am 3. Juli 1898 in Freiburg, verheiratet. Die beiden hat- Inge Baumann übernahm mit Elvira Hübner die Patenschaft ten zwei Söhne Hermann (geb. 29.12.1922 ) und Willy (geb. 25.5.1926). Rudolf Simon trat am 4. Mai 1933 aus Hermann Simon war Weissbinder und musste als dem Judentum aus und ließ sich und seine beiden Söhne „Mischling 1. Grades“ von März 1945 bis zur Befreiung am 25. Mai 1933 evangelisch taufen, wahrscheinlich in Zwangsarbeit bei der Organisation Todt in Derenburg der evangelischen Auferstehungsgemeinde. Die Familie leisten. Willy Simon, von Beruf Polizeibeamter, war vom lebte zunächst im Mittelweg 50, ab 1927 im Damaschke- 12. Mai 1944 bis 30. April 1945 wegen „staatsfeindlicher anger 128, ab 1936 in der Falkstraße und ab 1938 in der Äußerungen“ in Gestapohaft, zunächst im Gefängnis, Großen Seestraße 40. dann in Buchenwald. Rudolf Simon wurde 1943 vermutlich im Rahmen der Der Stolperstein wurde initiiert von Eva Hübner von der Frankfurter Gestapo vorgenommenen Verhaf- aus Praunheim. Bei der Verlegung waren auch tungen jüdischer Mischehepartner festgenommen und Angehörige von Rudolf Simon anwesend. Volker nach Auschwitz „verschubt“, von wo er noch am 26. Ja- Hofmann, der Pfarrer der Evangelischen Aufer- nuar 1945 nach Buchenwald gebracht wurde. stehungsgemeinde hielt eine Ansprache. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 PR AU N H EI M 55 Ludwig-Landmann-Straße 46 Selma Zins, geb. Schwanthaler Geburtsdatum: 3.10.1907 Deportation: 9.8. oder 28./29.10.1943 Ravensbrück Befreiung: 1945 Selma Zins wurde in Frankfurt geboren und war die Tochter von Karl Gustav Schwanthaler und Jenny, geb. Loewenthal. Ihre Schwester Bertha Marx, geb. Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, hatte drei Kinder: Arthur und Chana Marx sowie Karl Krauskopf. Ihre Mutter Jenny heiratete nach dem Tod ihres Mannes den Schumacher Berthold Baer. Selma Zins war Stenotypistin, sie trat bei der Heirat mit dem Schlosser Friedel Zins aus der jüdischen Gemeinde aus und ließ sich Selma und Friedel Zins evangelisch taufen. Die beiden hatten zwei Töchter Erika und Ingeborg, die im Dezember 1931 bzw. 1933 geboren wurden, und die sie taufen ließen. Die Familie wohnte zuerst im Heimatring 4 in Sachsenhausen und zog 1934 nach Praunheim in die Hindenburgstraße 46/EG, die heutige Ludwig-Landmann-Straße. Selma Zins musste sich im Mai 1941 im Elisabethenkrankenhaus einer komplizierten Tumorentfernung unterziehen. Dort wurde sie verhaftet und in das Jüdische Altersheim im Hermesweg 5-7 verlegt. Von dort kam sie Selma Zins mit Freundinnen am Krankenbett nach etwa vier Wochen in das Untersuchungsgefängnis Hammelsgasse und nach weiteren Gefängnisaufenthalten wurde sie nach Ravensbrück verschleppt, wo sie am 22. Dezember 1943 unter der Häftlingsnummer 25753 registriert wurde. Der Transport soll zeitweise unterbrochen und die Gefangenen in einem Gefängnis in Leipzig inhaftiert worden sein. Laut Unterlagen des United States Holocaust Memorial Museum in Washington ist für Oktober und November 1944 ihre Anwesenheit als Zwangsarbeiterin in einer Siemensfabrik nachweisbar. In Die Eltern Jenny und Berhold Bär den Dokumenten wird sie als „politische Jüdin“ geführt. Selma Zins wurde 1945 in Ravensbrück befreit und begab musste sich anschließend in einem Erholungsheim aus- sich anschließend zu Fuß durch Ostdeutschland auf den kurieren. Im Juni 1946 emigrierte sie mit ihrem Ehemann Weg nach Frankfurt. In Eisenach musste sie am 20. Au- und den zwei Kindern in die USA, wo sie am 10. Dezem- gust 1945 mit dem Verdacht auf eine Typhus-Erkrankung ber 1984 als schwer kranke Frau starb. Ihr Enkel Victor ein Hospital aufsuchen; am 2. November 1945 wurde sie Lerch veröffentlichte das Schicksal seiner Großmutter als geheilt entlassen. Mit Hilfe einer Bekannten konnte und deren Familie in einem Buch mit dem Titel „Four sie die Zonengrenze illegal überqueren und kam unbe- Wheels to Freedom“ (2009), deutsche Ausgabe „Mehr kannten Datums nach Frankfurt zurück. Selma Zins als ein Ozean“(2014). 56 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Jenny und Berthold Baer wurden in Auschwitz ermordet – an sie erinnern Stolpersteine im Musikantenweg 39, Jenny Baers Bruder Leopold Loewenthal und seine Ehefrau Rosalie, geb. Hess, wurden am 22. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25. November erschossen. Bertha Marx und ihre drei Kinder wurden in Auschwitz, ihr Ehemann Jakob in Theresienstadt ermordet – an sie Eine Zeitzeugin erinnern Stolpersteine in der Feststraße 16. Der Stolperstein wurde initiiert von Doris Hugo/ Frankfurt, deren Großmutter eine Schwägerin von Selma Zins war. SACHSEN H AUSEN Literatur: Victor Lerch, Mehr als ein Ozean, Eine Geschichte vom Überleben in Nazideutschland, Berlin 2014. Brückenstraße 47 Hedwig Weis, geb. Dannhof Geburtsdatum: 20.3.1903 Todesdatum: 5.2.1945 (Suizid) Hedwig Weis war mit dem Kaufmann Franz Weis, geb. Brückenstraße 4. Gegenüber der damals eingerichteten am 9. Dezember 1902 in Frankfurt, verheiratet. Sie hat- Hilfsstelle für rassisch verfolgte Christen erklärte er, sei- ten einen Sohn Kurt, der am 29. Oktober 1929 geboren ne Frau sei durch Nazis in den Tod getrieben worden, wurde. Nach NS-Definition war Hedwig Weis „Nicht- sie sei „geländet“, d.h. sie habe sich – wahrscheinlich im jüdin“ und Franz Weis „Mischling 1. Grades“. 1939 Main - ertränkt. wohnten sie in der Bürgerstraße 16, heute Wilhelm-Leuschner-Straße. Ihr letzter freiwilliger Wohnsitz konnte Der Stolperstein wurde initiiert von der evangeli- nicht gefunden werden, 1946 wohnte Franz Weis in der schen Dreikönigsgemeinde. Natascha Schröder-Cordes: Rede bei der Verlegung Wir erinnern heute an Hedwig Weis. Wir wissen nicht viel ihre Familie erlebt haben und von engen Freunden, die sich über Hedwig Weis. Sie hat hier in der Brückenstraße mit von ihnen abwandten. Sie hatte erlebt, wie Verwandte und ihrem Mann Franz und ihrem Sohn Kurt gelebt. Freunde deportiert wurden und befürchtete, dass auch sie und Der Schwiegervater von Hedwig Weis war Jude. Das mach- ihre Familie bald betroffen sein könnten. te Ihren Mann Franz Weis für die Nationalsozialisten zum „Halbjuden“. In einem Gespräch mit Konfirmanden unserer Gemeinde hat sie einmal gesagt: „Wir hatten immer Angst“. Dieser Satz hat Im Rahmen des Gedenkprojekts der Dreikönigsgemeinde hat sich mir besonders eingeprägt. die Zeitzeugin Marlies Flesch-Thebesius uns von ihrem Leben damals hier in Sachsenhausen erzählt. Auch sie hatte auf der Sicher hatte auch Hedwig Weis, die hier mit ihrer Familien Seite ihres Vaters jüdische Vorfahren. Sie berichtete von der lebte, unter dieser Angst gelitten und ähnliche Erfahrungen stufenweisen Entrechtung und Diskriminierung, die sie und gemacht wie Marlies Flesch-Thebesius. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 57 Im April letzten Jahres haben wir in der Dreikönigskirche eine Brückenstraße vorbei geht, ihren Namen lesen. Somit wollen Gedenkvitrine eingeweiht. Man sieht dort eine Stoffbahn, wir Hedwig Weis gedenken und verhindern, dass ihr Name in die 26 Namen eingestickt sind. Dies sind die Namen der und ihr Schicksal vergessen werden. Opfer, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde standen. Auch der Name von Hedwig Weis ist dort eingestickt. Für sie gibt es kein Grab. Nichts, das an sie erinnert. Nun kann jeder, der in die Dreikönigskirche kommt und jeder, der hier in der Natascha Schröder-Cordes, ehemalige Gemeindepädagogin der Dreikönigsgemeinde, ist Leiterin des Evangelischen Familienzentrums Höchst Thomas Sinning: Rede bei der Verlegung Mit dem heutigen Stolperstein für Hedwig Weis sind insgesamt 21 Steine für Menschen verlegt worden, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde gestanden haben. Im Jahr 2010 fing – durch Initiative von Natascha Schröder-Cordes - in unserer Gemeinde eine Gruppe an, der Frage nachzugehen: Gab es in der Dreikönigsgemeinde Menschen, die dem Terror des NS-Regimes zum Opfer fielen? Es wurde intensiv in den Kirchenbüchern recherchiert. Durch die Mitwirkung von Hartmut Schmidt konnten mit weiter- Thomas Sinning und Martin Vorländer gehenden Informationen und Kontakten die Stolpersteinverlegungen vorbereitet und durchgeführt werden. Aus Namen Menschen im Widerspruch zu unserem Glauben steht. Denn wurden Biografien, die sich hinter diesen Namen verbargen; Gott hat alle Menschen gleich geschaffen und liebt sie gleicher- Geschichten von Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen maßen. Dies muss für uns Maßstab und Richtschnur für Herkunft oder ihrer Ehe oder Verwandtschaft mit diesen von jegliche soziale Interaktion und für politisches Handeln sein. den Nazis verfolgt wurden und auch von der Kirche vielfach im Stich gelassen wurden. Manche von ihnen fanden Unter- „Erinnern heißt Handeln“ steht auf der Einladung zu dem stützung von Seiten der damaligen Pfarrer der Drei- Gedenkgottesdienst, der seit 2011 immer am letzten Sonntag königsgemeinde, doch sie konnten nicht verhindern, dass diese im Januar, wenn der Tag der Befreiung des Konzentrations- 21 Menschen deportiert, in Konzentrationslagern ermordet lagers Auschwitz begangen wird, in der Dreikönigskirche ge- oder in anderer Weise in den Tod getrieben wurden. feiert wird. Dieser Gottesdienst wird von der Gedenkgruppe, von Konfirmandinnen und Konfirmanden und einem Gast- Es tauchten biografische Details auf, Bilder, Mosaiksteine von prediger oder einer Gastpredigerin gestaltet. Lebensgeschichten, die einem nahe gekommen sind. Besonders bewegend war es, mit Angehörigen der Ermordeten Kontakt Es wurde auch eine Wanderausstellung über Evangelische zu bekommen. Wertvolle Begegnungen hat es gegeben. jüdischer Herkunft 1933-1945 erarbeitet und in der Dreikönigskirche und mittlerweile in vielen anderen Gemeinden Diese Erinnerungsarbeit hat unsere Gemeinde seitdem ein gezeigt. Sie hatte den Titel „Getauft, ausgestoßen und ver- Stück weit verändert. Sie ist Teil unseres Gemeindeprofils gessen?“ geworden. Die Erinnerung ist uns ein Anliegen geworden, das nicht nur in Bezug auf die Vergangenheit, sondern auch Es ist uns wichtig, in dieser Erinnerungsarbeit zum Ausdruck in Bezug auf die Gegenwart Platz gefunden hat in unserem zu bringen, dass die Menschen, die damals keinen Platz bei Gemeindeleben, in Gottesdienst und im Konfirmanden- uns haben durften, wenigstens in dieser Form des Gedenkens unterricht. Es ist notwendig, sich bewusst zu machen, dass in der Gemeinschaft der Kirche ihren Platz bei uns wieder jegliche Form von Rassismus oder von Diskriminierung von bekommen. Und es ist uns wichtig, dass mit diesem Erinnern 58 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 die Wachsamkeit gestärkt wird, die uns verpflichtet, sich für Teil unserer Geschichte im Bewusstsein bleiben muss, um die die Würde jedes Menschen einzusetzen und in diesem Sinne Achtsamkeit für die Würde jedes Menschen bei uns und in in die Gesellschaft hineinzuwirken. unserer Gesellschaft wach zu halten. Diese Arbeit des Gedenkens und Erinnerns wird weiter- Thomas Sinning ist Pfarrer der evangelischen Dreikönigsgemeinde gehen. Denn es darf keinen Schlussstrich geben. Nicht allein um der Opfer willen. Sondern auch, weil dieser bedrückende SACHSEN H AUSEN Dreieichstraße 43 Wolf B. Margulies Jenny Margulies Geburtsdatum: 19.11.1872 Geburtsdatum: 11.12.1922 Deportation: 18.8.1942 Theresienstadt, Flucht: 25.7.1939 England 18.2.1943 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Cilly Margulies Geburtsdatum: 22.3.1885 Moritz Margulies Geburtsdatum: 28.4.1920 Haft: November 1938 Buchenwald Flucht: Februar 1939 England Todesdatum: 16.3.1941 Wolf Benjamin Margulies wurde in Romanow in Polen Jenny Margulies besuchte das Philanthropin, ihr Bruder geboren und war der Sohn von Joel Moses Margulies Moritz wurde nach der Pogromnacht 1938 für mehrere und von Frieda Margulies, geb. Leiser. Ciggra, genannt Wochen in Buchenwald inhaftiert. 1939 konnten bei- Cilly, Margulies, geb. Sander, wurde im polnischen de nach England fliehen: Moritz im Februar, Jenny am Wyzna geboren. Das Ehepaar hatte einen Sohn Moritz 25. Juli 1939 mit einem Kindertransport nach London. und eine Tochter Jenny. Maurice (Moritz) Moshe Zalman lebte nach dem Krieg in London, zog 1988 nach Israel und starb dort 2004. Wolf B. Margulies lebte seit etwa 1908 in Frankfurt Jenny Margulies lebte zunächst in Göteborg in Schwe- und hatte eine höhere Schule besucht. Er absolvierte den, ab 1974 in Israel, wo sie 2001 starb. eine kaufmännische Lehre mit Spezialausbildung für Textilwaren. Sein Wäscheversandhandel erlitt seit den Die Stolpersteine wurden initiiert von Rabbiner Boykotten von 1933 einen erheblichen Umsatzrückgang. Eli Reich, Israel/Berlin, Sohn von Jenny Margu- Schon um 1935 mussten die Eheleute überwiegend von lies, der mit seiner Frau Tamar bei der Verlegung Ersparnissen leben. Die Familie wohnte um 1920 in anwesend war. der Fischerfeldstraße 14, war Mitte der 1930er Jahre in der Dreieichstraße 43 gemeldet. Zuletzt lebten sie in der Obermainanlage 12/I. Cilly Margulies starb in Frankfurt. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 59 Eli Benjamin Reich: Rede bei der Verlegung Meine Mutter wurde in Frankfurt am Main geboren und Im buchstäblich letzten Moment vor dem Ausbruch des Krie- war, wie sie mir erzählt hat, die einzige jüdische Schülerin in ges erreichte sie ein Brief, der ihr die Ausreise nach England ihrer Klasse. Wenn die Kinder „Stellt die Juden an die Wand, ermöglichte. Seitdem hat sie ihre Eltern nie wieder gesehen. und erschießt sie“ sangen (z. B. das Lied vom Sturmsolda- Sie war damals sechszehn Jahre alt. Ihre Mutter, meine ten, „Hängt die Juden, stellt die Bonzen an die Wand, und Großmutter, Cilly Zippora Margoulis (geboren am 20. Ja- wenn das Judenblut vom Messer spritzt, dann gehts nochmal nuar 1885) starb am 16. März 1941 in Frankfurt. Ihr Va- so gut”), musste meine Mutter an der Wand stehen, während ter, mein Großvater, Wolf Benjamin Margoulis (geboren am die übrigen Kinder sich um sie drängten. Auf dem Schulweg 19. November 1872) wurde im Alter von siebzig Jahren kam sie an Plakaten des Stürmers vorbei, auf denen sie schau- am 18. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. dernd sehen musste, wie sich die nicht-jüdischen Deutschen die Am 18. Oktober 1943 wurde er nach Auschwitz gebracht, wo Juden – Menschen, wie sie selbst – vorstellen sollten. er in den Gaskammern ermordet wurde. Eines Tages kam sie als Vierzehnjährige auf dem Nachhause- Obwohl Deutsch ihre Muttersprache war, sprach meine Mut- weg von ihrer Ausbildungsstätte an einer Menge Schaulusti- ter fünfzig Jahre lang kein Wort in dieser Sprache, und ließ ger vorüber, die sich vor einem brennenden Haus versammelt mich in der Schule statt Deutsch Französisch lernen. hatte. Sie fühlte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich, als sie erkannte, dass es sich bei dem Gebäude um die Börneplatzsynagoge handelte, in der ihr Bruder seine Bar Mitzwa-Feier gehabt hatte. Sie hat mir oft erklärt, dass die seelischen Schmerzen die schlimmsten gewesen seien. Wie konnten sie die Lehrer, die sie geachtet hatte, die Klassenkameraden, die sie gekannt hatte, und die Institutionen, die sie geschätzt hatte, so ausliefern? Sie fühlte sich verraten, verletzt, und unfähig, das Geschehen und seine Plötzlichkeit zu begreifen. Rabbiner Eli Reich mit Patin Hermine Gußdorf Rabbiner Eli Reich mit Ehefrau 60 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 SACHSEN H AUSEN Hans-Thoma-Straße 3 Kurt Oppenheimer Geburtsdatum: 4.5.1904 Deportation: 14.6.1943 Auschwitz Todesdatum: 30.10.1943 Kurt Oppenheimer wurde in Frankfurt am Main als Sohn von David Oppenheimer und Elisabeth Oppenheimer, geb. Klag (geb. 17.6.1867) geboren. Er hatte eine am 24. Juni 1906 geborene Schwester Hertha. Nach der NSRassendefinition galt er als „Halbjude“. Seine Schwester Wolfgang Oppenheimer Kurt, Elisabeth und Hertha Oppenheimer Hertha lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurt in der Kronbergerstraße 20. Kurt Oppenheimer war Kaufmann und arbeitete bis 1936 in der väterlichen Firma „David Oppenheimer & Co.“ mit. Von 1936 bis 1938 war er als Vertreter im In- und Ausland für die Mützenfabrik „L. Püttmann“ in Paderborn tätig. Kurt Oppenheimer gehörte der Jüdischen Gemeinde nicht an. Er unterhielt eine Liebesbeziehung zu Kurt Oppenheimer der evangelischen Käthe Schmidt, geb. am 29.9.1907, mit der er einen gemeinsamen, am 23. September 1943 geborenen Sohn Wolfgang hatte. Dem Paar wurde die gewünschte Heirat aus antisemitischen Gründen verwehrt; sie lebten in freier Ehe seit etwa 1938 in der Hans-Thoma-Straße 3/II. zusammen. Die Eheschließung wurde 1951 postum rechtlich nachgeholt. Wolfgang musste nach der Geburt in einem Kinderheim untergebracht werden, da die Mutter, die beim Chemiewerk Homburg in Frankfurt beschäftigt war, gezwungen Kurt Oppenheimer Kurt Oppenheimer war, ganztags zu arbeiten. Das Kind war zunächst im Christ´schen Säuglingsheim in der Hans-Thoma-Straße untergebracht. Nach der Zerstörung des Heims durch Luftangriffe im März 1944 wurde es nach Lindenfels im Odenwald evakuiert, ehe es 1945 von der Mutter in ein Kinderheim in Auerbach gebracht werden konnte. Im Zusammenhang mit den Novemberpogromen wur- Am 15. März 1943 wurde er verhaftet, am 20. März vom de Kurt Oppenheimer 1938 in Buchenwald inhaftiert. Polizeigefängnis Frankfurt in die Untersuchungshaftan- Er wollte dann nach USA über England ausreisen. stalt Frankfurt eingeliefert und von dort nach Auschwitz Das dafür vom 19.6.1939 datierte Umzugsverzeichnis (Häftlingsnummer 31176) „verschubt“. Laut Mitteilung umfasst sechs Seiten Umzugsgüter. Der Antrag wurde des Lagers an die Mutter starb er angeblich an einem genehmigt, doch die Flucht scheiterte. Lungenabszess. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Der Stolperstein wurde initiiert von Dr. Christa Oppenheimer, der ersten Ehefrau von Wolfgang Oppenheimer. Bei der Verlegung anwesend waren Wolfgang Oppenheimer, Sabine Muchow, Olaf Oppenheimer, Felicia Octaviany, Sarah Oppenheimer, Christoph Repp, Januk Oppenheimer, Dr. Christa Oppenheimer und Michael Kollat. Familie Oppenheimer Umzugsgutverzeichnis 61 62 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Aus dem Entschädigungsantrag STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 63 Hertha Georg: Lesung des Textes Sch’ma von Primo Levi Ihr, die ihr sicher wohnt In euren gewärmten Häusern, Ihr, die ihr bei der Heimkehr am Abend Warmes Essen findet und Freundesgesichter: Fragt, ob das ein Mann ist: Der arbeitet im Schlamm Der kennt keinen Frieden Hertha Georg Der kämpft um ein Stück Brot Der stirbt auf ein Ja, auf ein Nein hin. Fragt, ob das eine Frau ist: Kahlgeschoren und ohne Namen Ohne Kraft der Erinnerung mehr Leer die Augen und kalt der Schoß Wie eine Kröte im Winter. Denkt, daß dieses gewesen: Diese Worte gebiete ich euch. Ins Herz schärft sie euch ein, Wenn ihr im Haus seid oder hinausgeht, Wenn ihr euch niederlegt oder erhebt: Sprecht sie wieder und wieder zu euren Söhnen. Sonst sollen eure Häuser zerbersten, Krankheiten über euch kommen, Eure Nachgeborenen das Gesicht von euch wenden. (10. Januar 1946) SACHSEN H AUSEN Morgensternstraße 21 Frieda Stadel, geb. Hirsch Geburtsdatum: 14.2.1872 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 10.1.1943 Frieda Rebekka Stadel wurde in Bergen-Enkheim als Tochter des Rechtskonsulenten Alexander Hirsch und Ricke, geb. Stern, geboren. Am 13. April 1896 heirate- Angelika von der Schulenburg te sie Moses Struck, der am 1. Oktober 1877 in Richmond/Virginia geboren wurde. Nach dessen Tod schloss waren zwei Küster der Gemeinde. Sie wohnten in der sie in den 1920er Jahren die Ehe mit dem evangelischen Morgensternstraße 21. Frieda Stadel war seit 19. Sep- Chemiker und Doktor der Philosophie Adolf Ernst tember 1941 bis zu ihrer vor ihrer Deportation inhaftiert. Stadel, der am 6. Mai 1880 in Mannheim geboren wurde. Die Trauung fand in der evangelischen Weißfrauen- Der Stolperstein wurde initiiert von Angelika von gemeinde am Wiesenhüttenplatz 25 statt, Trauzeugen der Schulenburg aus der Morgensternstraße 21. 64 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 SACHSEN H AUSEN Unter den Kastanien 1 Lydia Wertheimer Geburtsdatum: 4.10.1884 Deportation: 11.6.1942 Izbica, Sobibor Todesdatum: unbekannt Martha Wertheimer Geburtsdatum: 22.10.1890 Deportation: 11.6.1942 Izbica, Sobibor Martha Wertheimer Todesdatum: unbekannt Die beiden Schwestern Lydia und Martha Wertheimer wurden in Frankfurt am Main als Töchter von Juda Julius Wertheimer und Johanna, geb. Tannenbaum, geboren. Der Vater stammte aus Düdelsheim bei Büdingen, die Martha Wertheimer Mutter aus Netra bei Eschwege. Der Vater war in den 1880er Jahren nach Frankfurt gekommen, hatte zunächst als Trödler und Lohndiener und zuletzt als Kultusbeam- Lydia Wertheimer ter für das Bestattungswesen gearbeitet. Er starb 1907. Die Mutter betrieb ein Schneideratelier auf der Zeil. Lydia Wertheimer durchlief nach dem Schulbesuch eine Von dort wurden sie 1935 zugunsten „arischer“ Mieter private Haushaltungsschule und kümmerte sich ab 1907 vertrieben. um die Haushaltsführung für ihre Mutter. Am 1. August 1911 trat sie in die Metallgesellschaft AG ein und wur- Martha Wertheimer hatte die Höhere Mädchenschule de Privatsekretärin des Gründersohnes Richard Merton. der Israelitischen Religionsgesellschaft, danach die Elisa- Ihn begleitete sie im Ersten Weltkrieg, Merton war Adju- bethenschule mit dem angeschlossenen Lehrerinnen- tant des Generalgouverneurs Freiherr von Bissing im be- seminar besucht. Ihr Abschluss 1908 qualifizierte sie zum setzten Belgien. Lydias Tätigkeit in der Zivilverwaltung Unterrichten an Volks-, Mittel- und höheren Mädchen- spielte sich im Rahmen des „Nationalen Frauendienstes“ schulen. Von 1911 bis 1914 studierte sie an der Akademie ab. Dort arbeitete sie zusammen u.a. mit Marie Elisa- für Sozial- und Handelswissenschaften in Frankfurt und beth Lüders, Dorothee von Velsen, Sophie Helmann. Im zum Wintersemester 1914/15 an der eben gegründeten Sommer 1918 begleitete sie ihren Chef zu einem Einsatz Universität Frankfurt. Nach nachgeschobenem Abitur in der militärischen Verwaltung in der Ukraine und im am Wöhler-Gymnasium und einem Semester an der Frühjahr 1919 zu den Friedensverhandlungen von Ver- Universität Leipzig legte sie 1916 ihre Dissertation „Der sailles, wo Richard Merton zu den deutschen Verhand- staatstheoretische Inhalt des Briefwechsels zwischen lungsteilnehmern gehörte. Friedrich dem Großen und Voltaire“ vor. Für diese Arbeit erhielt sie am 1. Juli 1919 als vierte Frau der Universität 1924 starb die Mutter. Die beiden Schwestern wohn- Frankfurt die Doktorwürde. ten zeitlebens, von zweieinhalb Jahren abgesehen, bei- Am Ende des Ersten Weltkriegs engagierte sie sich für einander, zunächst in einer Altbauwohnung im Oeder das Frauenwahlrecht und trat als Rednerin in Frankfurt Weg 136, ab 1930/31 in einer damals hochmodernen und umgebenden Gemeinden auf. Anfang 1920 trat sie Wohnung Unter den Kastanien 1, einem Bauprojekt des eine Stellung bei der Offenbacher Zeitung an, von Ge- Neuen Frankfurt unter Ernst May, mit Zentralheizung, richtsreportagen über Marktberichte, Theaterkritiken, Wintergärten, fließend Warmwasser, Frankfurter Küche. Sportreportagen, Ratschläge für Lebensfragen bediente STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 65 sie alle Genres. Zugleich übte sie sich als Schriftstellerin im Zuge der Gestapo-Haft ihrer Schwester auch Ver- und Dramatikerin. In den 1920er Jahren unternahm sie höre durch die Gestapo durchzustehen hatte, mobilisierte – meist mit der Schwester Lydia – Auslandsreisen, die sie Bekannte, Freunde, Anwälte und zahlte schließlich einen in Feuilletonskizzen für ihre Zeitung festhielt. hohen Geldbetrag, um Lydia aus der Haft freizubekom- Im Frühjahr 1933 wurde sie als Jüdin aus der Offenbacher men. Verzweifelte und teilweise hektische Bemühungen Zeitung entlassen und fand neue Beschäftigung in der folgten, um noch aus der Falle Deutschland zu entkom- Frankfurter Redaktion des Israelitischen Familienblattes. men – ehemalige Angehörige der Metallgesellschaft Dessen Berliner Feuilletonredaktion übernahm sie 1936, brachten Geld für ein Schanghai-Visum zusammen. was sie zum ersten und einzigen Mal von ihrer Schwester getrennt leben ließ. Für ihre Zeitung unternahm sie im Weitere Wohnungswechsel folgten – die Adresse Beet- Herbst 1937 eine mehrwöchige Palästinareise. Sie kehrte hovenstraße 42 gehörte im Mai 1941 zu den ersten zivi- nach Deutschland zurück, weil sie ihre Schwester nicht len Zielen, die von der britischen Luftwaffe bombardiert allein zurücklassen wollte und weil sie ihre Aufgabe im wurden, die Wohnung der Schwestern im Dachgeschoss „Hier und Jetzt“ in Deutschland sah. Sie bereitete junge ging in Trümmern auf. Martha wurde dabei schwer ver- Juden auf die Auswanderung vor, gab Kurse in Hach- letzt, verlor auch alle Manuskripte und ihre Bibliothek. scharah-Einrichtungen und war im Makkabi-Bund aktiv. Wiederhergestellt, widmete sie sich weiter der Arbeit in Zugleich wirkte sie im Jüdischen Kulturbund. der Gemeinde, kümmerte sich um Jugendliche in der Lydia Wertheimer wurde 1937 von Richard Merton auf Anlernwerkstätte und hielt Beratungsstunden ab. Druck der Nationalsozialisten entlassen. Nach einem Ab November 1941 mussten die beiden Schwestern in Aufenthalt in Bayern bei ihren Freundinnen aus den einer zwangszugewiesenen Unterkunft im „Judenhaus“ Zeiten des Ersten Weltkriegs übernahm sie in Frankfurt Fürstenberger Straße 167 leben. Von dort erhielt ihre zunächst für mehrere Wochen die Haushaltsführung des nach Chile emigrierte Nichte am 9. Juni 1942 eine letzte „Heinmann’schen Mädchenpensionats“ im Gärtnerweg, Nachricht mit der Mitteilung über die bevorstehende das von Hedwig Levi-Michel, der Schwester des Kultur- Deportation. Am Abend wurden die Schwestern von der dezernenten Max Michel, geleitet wurde. Sie war auch gemeinsamen Freundin, der nicht-jüdischen Frankfurte- ihre und Marthas gemeinsame Freundin. rin Hedi Goedeckemeyer, verabschiedet. Zuletzt musste Martha noch eine kaum tragbare Aufgabe übernehmen: Im November 1938 kehrte Martha Wertheimer nach Da der von der Gestapo bestimmte Transportleiter, ein Frankfurt zurück und übernahm Aufgaben in der Jüdi- junger Wiesbadener Rechtsanwalt, am Bahnhof einen schen Gemeinde: zunächst die Jugendfürsorge, bald die Nervenzusammenbruch erlitt, hatte Martha auf dem Organisation von Kindertransporten, bei denen sie viele letzten Weg der Opfer für einen reibungslosen Ablauf hundert jüdische Kinder und Jugendliche vorwiegend zu sorgen. nach England in Sicherheit brachte – sie selbst musste sich für ihre Rückkehr verbürgen, sonst wären die Trans- Überliefert ist, dass Martha Wertheimer für sich und porte eingestellt worden. Auswanderungspläne betrieb sie eventuell auch für ihre Schwester Gift bei sich hatte. zunächst nur halbherzig, sie wollte ihre Schwester nicht Möglicherweise haben die Schwestern unterwegs auf im Stich lassen. Lydia Wertheimer arbeitete inzwischen der Deportation ihrem Leben durch Gift selbst ein Ende für den belgischen Konsul Hermann Levi. Der Entzug gesetzt. ihres Reisepasses machte Emigrationsbemühungen ein abruptes Ende. 1939 stellte sie Emigrationsunterlagen zu- Die Stolpersteine wurden initiiert von Hanna sammen, hoffend, dass ihr inzwischen ausgewanderter und Dieter Eckhardt, Frankfurt. ehemaliger Chef sie nach England als Hausangestellte anfordern könnte. Lydia Wertheimer wurde ab September 1939 wegen angeblicher Beziehungen zu englischen Kreisen durch die Gestapo überwacht und am Jahrestag der „Kristallnacht“ verhaftet. Ihre Schwester Martha, die Literatur: Hanna Becker, „...das Leben in die Tiefe kennengelernt...“, in: Kingreen, Monica (Hrsg.), Nach der Kristallnacht, Frankfurt/New York 1999 66 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D Bockenheimer Landstraße 83 Else Alken, geb. Mamroth Geburtsdatum: 14. Mai 1877 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 24.12.1942 Else Alken wurde in Breslau als Tochter jüdischer Eltern geboren. Die Eltern waren der Journalist und Schriftsteller Dr. Fedor Mamroth und Johanna Mamroth, geb. Schwabacher. Fedor Mamroth war seit 1889 Feuilletonchef der „Frankfurter Zeitung“. Else Alken ließ sich am 3. April 1899 in der Ringkirchengemeinde Wiesbaden von Pfarrer Friedrich taufen. Anderen Darstellungen zufolge konvertierte Else Alken mit 18 Jahren vom Judentum zum Katholizismus. Sie besuchte eine Höhere TöchElse Alken in ihrer Wohnung in der Schubertstraße 2. terschule in Breslau und ein Pensionat in Paris und studierte „soziale Krankenhausarbeit“ und Sozial- und Gefängnisfürsorge. Am 9. Januar 1904 heiratete sie in Berlin den Senatspräsidenten am Oberlandesgericht Frankfurt und Kurator der Johann Wolfgang Goethe-Universität Dr. Carl Alken. 1907 wurde der Sohn Johannes geboren, nach Wien, anschließend nach Tirol und beantragte von der in der Wiesbadener Marktkirchengemeinde getauft dort Witwenrente, der Antrag wurde jedoch abgelehnt. wurde. Deshalb sah sie sich spätestens 1935 gezwungen, nach Frankfurt zurückzukehren. Ihre wertvoll eingerichtete Während des Ersten Weltkriegs kümmerte sich Else Fünf-Zimmer-Wohnung in der Schubertstraße 2, die sie Alken um die Lazarettarbeit und rief ein Tagesheim für mit ihrem Mann 1932 gemietet hatte, gab sie auf und Frauen ins Leben, dessen Leitung sie übernahm. 1921 mietete eine Unterkunft in der Bockenheimer Landstraße war sie Mitglied im Provinzial-Landtag Hessen-Nassau, 83, 1939 wohnte sie in der Cronstettenstraße 23. von 1924 gehörte sie bis zu ihrer Amtsenthebung 1933 dem Stadtrat in Frankfurt als ehrenamtliche Stadt- Als „katholische Jüdin“, der die Emigration damals rätin an. Nach dem Tod ihres Ehemannes begab sie sich bereits unmöglich war, bemühte sie sich 1942 durch Vermittlung des Limburger Bischofs Antonius Hilfrich vergeblich um eine Anforderung durch den VatikanStaat. Am 1. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt, wo sie am 24. Dezember 1942 starb. Seit 1962 ist nach Else Alken eine Straße in FrankfurtNiederrad benannt. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D 67 Elsheimerstraße 11 Hedwig Knoblauch, geb. Redelsheimer Geburtsdatum: 25.8.1878 Deportation: 1943 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Hedwig Knoblauch stammte aus Nürnberg und war mit Die Ehe blieb kinderlos, galt nach NS-Definition als dem nichtjüdischen Robert Knoblauch verheiratet, der „Mischehe“. Sie wohnten in der Elsheimerstraße 11 im 1862 in Frankfurt geboren wurde. Hedwig Knoblauch er- Westend. Zu Kriegsbeginn wurde Robert Knoblauch von fuhr eine gutbürgerliche Erziehung und wurde in Gesang der Gestapo nahegelegt, sich von Hedwig scheiden zu ausgebildet. Sie wird als freundlich, gutherzig, aber auch lassen. Da er sich weigerte, wurde er mit Berufsverbot burschikos und wehrhaft beschrieben. Ihre 1913 verstor- belegt. Hedwig Knoblauch wurde am 22. März 1943 bene Schwester Franziska, verheiratete Kahn, war Stä- verhaftet und wahrscheinlich vier Wochen später nach delschülerin und radierte Alt-Frankfurter Motive. Eine Auschwitz „verschubt“. Robert Knoblauch starb 1946. weitere Schwester, Klara, heiratete Ernst Epstein, den Sohn des Feinlederwarenfabrikanten Jakob Epstein in Der Stolperstein wurde initiiert von Helga Niederrad. Sie flüchtete mit ihrer Familie in die Schweiz. Knoblauch aus Frankfurt, deren Schwiegervater ein Bruder von Robert Knoblauch war. Robert Knoblauchs Vater Gustav Knoblauch war Bankdirektor beim Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein. Als Zweitältester musste er nach dem frühen Tod des Vaters auch seine sechs Geschwister versorgen. Robert Knoblauch hatte eine Konzertagentur in Frankfurt, die unter anderen Max Reger betreute, aber auch etwa Lesungen mit Thomas Mann organisierte. Hans Rumpeltes und Familie Knoblauch 68 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D Freiherr-vom-Stein-Straße 53 Erna Schiel Lena Levi Geburtsdatum: 21.1.1900 Geburtsdatum: 19.2.1900 Deportation: 19.10.1941 Deportation: 19.10.1941 Lodz/Litzmannstadt Lodz/Litzmannstadt Todesdatum: unbekannt Todesdatum: unbekannt Arnold Levi Gerson Schiel Geburtsdatum: 3. 7.1899 Geburtsdatum: 12.12.1940 Deportation: 19.10.1941 Deportation: 15.9.1942 Lodz/Litzmannstadt Theresienstadt, Todesdatum: unbekannt 7.2.1945 gerettet Gerson Schiel Gerson Schiel Gerson Schiel Gerson Schiels Pflegemutter Erna Schiel wurde in Hildesheim geboren. Sie arbeitete als Büroangestellte und verlor verfolgungsbedingt ihre Stellung. Ab Mai 1939 war sie als Hausgehilfin registriert; später musste sie Zwangsarbeit bei der Firma „Gebr. Röver“ und der Städtischen Straßenbahn leisten. Sie wohnte bis 2.5.1938 im Sandweg 44 a, zog am 28.9.1939 in die Aystettstraße 6, lebte zum Zeitpunkt der Geburt ihre Sohnes in der Palmstraße 11 und zuletzt mit ihrem Lebensgefährten Arnold Levi und dessen Verwandter Lena Levi in die Freiherr-vom-Stein-Straße 53. Arnold Levi wurde in Frankfurt geboren und war von Der Transport aus Theresienstadt war das Ergebnis der Beruf Dreher. Nach dem November-Pogrom wurde er Verhandlungen von Heinrich Himmler mit Jean-Marie in Buchenwald vom 11. oder 12. November 1938 bis Musy, der von 1920 bis 1934 im Schweizer Bundesrat 12. April 1939 inhaftiert. Lena Levi stammte aus saß und wegen seiner profaschistischen Haltung in der Mittelsinn. Kritik stand. Er verhandelte mit Himmler im Auftrag einer jüdisch-orthodoxen Familie. Im Rahmen weiterer Erna Schiel und Arnold Levi hatten einen Sohn: Ger- Bemühungen diverser Kreise, möglichst viele noch leben- son Schiel. Er wurde im Krankenhaus der jüdischen de KZ-Häftlinge zu retten – zum Teil im Austausch ge- Gemeinde in der Gagernstraße 36 geboren. Nach der gen deutsche Kriegsgefangene –, gelangten in den letzten Deportation der Eltern kam er in das Jüdische Kinder- Kriegsmonaten insgesamt etwa 4.300 KZ-Häftlinge aus haus der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma- Theresienstadt, Bergen-Belsen, Ravensbrück und Maut- Straße 24. Der Transport von dort nach Theresienstadt hausen nach St. Gallen. umfasste 43 Kleinkinder, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, eine mutmaßliche Kinderschwester unter Gerson Schiel wanderte im März 1948 mit seinen Pfle- 21 Jahren sowie sechs Erwachsene. Er überlebte als einer geeltern Franz und Ronia Mader (Melton) von St. Gallen der 1.200 Häftlingen aus Theresienstadt, die im Februar über Southampton mit der Queen Mary nach New York/ 1945 gegen eine Million Dollar freigekauft wurden und USA aus. 1953 wurde er von den Eheleuten Melton adop- am 7. Februar 1945 mit dem „Freiheitstransport“ in tiert und hieß dann Gerald Melton. 1958 war er Student St. Gallen in der Schweiz eintrafen. in Chicago, 1965 studierte er Soziologe und Philosophie an der Loyola University in Chicago. Gerson Melton (Schiel) starb im März 2008 in Chicago. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 69 Die Stolpersteine wurden initiiert von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) . Literatur: Jörg Krummenacher: Flüchtiges Glück. Die Flüchtlinge im Grenzkanton St. Gallen zur Zeit des Nationalsozialismus. Limmat-Verlag, Zürich 2005. Verkehrsdezernent Stefan Majer, VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott und Rabbiner Andy Steiman. W ES T EN D Gärtnerweg 12 Dr. Carl Salomon Emanuel Geburtsdatum: 21.9.1874 Haft: 1943 Hammelgasse Todesdatum: 14.10.1943 Carl Salomon Emanuel wurde in Mengeringhausen als keine Operationen mehr vornehmen. 1938 wurde er ge- Sohn von Louis Emanuel und Scheba Emanuel, geb. zwungen, seine Privatpraxis aufzugeben, in der er zuletzt Levi, geboren. Sein Vater war dort Vorsteher der klei- nur noch jüdische Patienten behandeln durfte. Ab 1939 nen jüdischen Gemeinde, die aus vier bis fünf Familien musste er zusätzlich den Vornamen „Israel“ führen. bestand. Am 6. Juni 1940 erkannte ihm die medizinische FakulCarl Salomon Emanuel studierte Medizin in Heidelberg tät der Universität Heidelberg den Doktortitel ab, mit wurde zum Facharzt für Augenheilkunde approbiert. der Begründung „Dr. Emanuel ist unwürdig einen deut- 1903 kam er nach Frankfurt. In seiner Meldekarte stand schen Doktortitel zu tragen“. Emanuel wurde mehrfach damals schon unter Religion: „ev. luth.“ Er wohnte in der inhaftiert und im Juni 1943 gezwungen, in das Jüdische Goethestraße und arbeitete als Belegarzt am Bethanien- Altersheim im Hermesweg 7 überzusiedeln, eine soge- krankenhaus. 1908 heiratete er die 1883 geborene Bertha nannte „Gemeinschaftsunterkunft für Juden“. Bücking und zog in die Hochstraße. Am 21. Oktober 1911 wurde der gemeinsame Sohn Rainer geboren, der Emanuel wurde nicht deportiert. Er wurde am 19. Au- später selbst Medizin studierte und Facharzt für Allge- gust 1943 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis meinmedizin wurde. 1921 starb Bertha Emanuel. 1930 Hammelsgasse verschleppt. Im Gewahrsam der Gesta- zog der Witwer mit seinem Sohn in den Gärtnerweg 12. po kam er am 14. Oktober 1943 zu Tode. Laut Sterbeurkunde starb er einen „plötzlichen Herztod“ infolge ei- Carl Salomon Emanuel war inzwischen Chefarzt der ner „Herzmuskelentartung“. ambulanten Augenstation des Bethanienkrankenhauses. 1933 durfte er wegen seiner jüdischen Herkunft im Sein Sohn Dr. Rainer Emanuel, nach nationalsozialis- Krankenhaus keine Sprechstunden mehr abhalten und tischer Diktion ein „Mischling 1. Grades“, durfte den 70 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 erlernten Beruf als Arzt nicht ausüben. Von März 1945 An der Verlegung des Stolpersteins nahm auch ein bis zur Befreiung musste er in Blankenburg Zwangs- älterer Mann teil, der als Kind Patient von Dr. Ema- arbeit bei der Organisation Todt leisten. Nach dem Krieg nuel gewesen war. praktizierte er einige Zeit in Frankfurt, wanderte aber schließlich nach Äthiopien aus und arbeitete an einem Hospital in Dessie. Dr. Olaf Lewerenz: Gebet bei der Verlegung Gott, wir haben gesündigt vor dir und vor unseren Mitmenschen. Gesündigt, als wir Nachbarn, Mitschüler, Mitmenschen allein ließen in Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus. Wir haben als Christen unseren Glauben an die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen verraten, als wir das nationalsozialistische Unrecht unterstützten oder zumindest nichts dagegen unternahmen. Und Gott, wir haben versagt als wir getaufte Mitglieder unserer Katharinengemeinde aus unserer Gemeinschaft ausstießen und sie vernichten ließen. Gott, heute denken wir besonders an Dr. Carl Salomon Emanuel, der hier im Gärtnerweg wohnte und zu unserer Gemeinde gehörte. Vergib uns unsere Schuld und schaffe du Gerechtigkeit für alle zu Wolfram Schmidt, Kirchenvorstand der Katharinengemeinde (Mitte) und Pfarrer Olaf Lewerenz (rechts) Unrecht Verfolgten und Diskriminierten. Gott, schick du uns deinen Geist. Lass den Stolperstein für Dr. Carl Salomon Emanuel zum Stein des Anstoßes für uns werden. Lass uns heute mit wachem Blick und Verstand erkennen, wer heute vor Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung zu schützen ist und lass uns zu Unrecht nicht schweigen, sondern Liebe zu dir und unsern Mitmenschen im Alltag leben, Amen. Dr. Olaf Lewerenz ist Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen in Frankfurt. Schülerinnen und Schüler des Gagern-Gymnasiums STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D 71 Im Trutz 24 Paul Georg Schurr Geburtsdatum: 27.6.1907 Verurteilung: 28.1.1941 Volksgerichtshof wegen Hochverrats zum Tode Todesdatum: 27.2.1941, hingerichtet in Berlin-Plötzensee Paul Schurr Paul Georg Schurr wurde in Robschütz bei Meißen Den Hintergrund dieser Bewegung, die nach dem geboren. Er lebte später in Frankfurt als Kaufmann. Am Ersten Weltkrieg entstanden war, muss man vor allem 22. Dezember 1940 wurde er von der Gestapo festge- darin suchen, dass das Elsass als Folge der Kriege und nommen und später verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, Friedensverträge aus den letzten Jahrhunderten mal fran- im Lauf des Jahres 1940 tausende Kettenbriefe in mehre- zösisch, mal deutsch wurde, und die jeweiligen Mächte ren Teilen Deutschlands, darunter Mannheim, Leipzig, kaum Rücksicht auf Sprache und kulturelle Eigenarten Karlsruhe und Frankfurt a. M., verfasst, vervielfältigt nahmen. Unterstützt wurde diese Bewegung von mit- und verteilt zu haben. Unter dem Namen „Alemannische telständischen Unternehmern und Politikern, darunter Autonomistische Bewegung“ wurde in den Briefen zur Sozialdemokraten und Persönlichkeiten des öffentlichen Gründung eines Staates „Alemannien“ aufgerufen, im Lebens aus Süddeutschland und der Schweiz. Diskre- Raum zwischen Lech und Vogesen. Die Autonomie der ditiert wurden sie dadurch, dass sie sich zunächst von „Alemannen und Alemanninnen“ sei notwendig, weil die den Nationalsozialisten Unterstützung für ihr Anliegen nationalsozialistische Reichsregierung sich ausschließlich erhofft hatten. Dass dies nicht der Fall war, bezeugt das auf das Deutschtum konzentriere und dabei die verschie- Todesurteil gegen Paul Georg Schurr. denen Eigenarten der deutschen Stämme, darunter das „kulturell hochstehende alemannische Volk“, verloren Nach seiner Festnahme im Dezember 1940 folgte seine gingen. Schurr soll die Empfänger dieser Schriften, da- Überführung in die Untersuchungshaftanstalt in Berlin- runter Privatleute, Geistliche, kaufmännische Betriebe, Moabit. Am 28. Januar 1941 verurteilte ihn der Volks- Hotels- und Gaststätten, aufgefordert haben, den Ketten- gerichtshof wegen Hoch- und Landesverrat zum Tode. brief siebenmal abzuschreiben und weiter zu geben. Am 17. Februar 1941 wurde sein Gnadengesuch abgelehnt. Am Morgen des 27. Februar 1941 wurde er im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Gestapokartei 72 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Dr. Marlies Böhle: Mail vom 13. Juli 2015 Mein Großonkel, Paul Schurr, geb. 27.06.1907 lebte im Drit- bzw. kennen. Auch haben beide keine Möglichkeiten gesehen, ten Reich in Frankfurt, Im Trutz 24. Aus den Erzählungen an wen man sich wenden könnte, um z. B. Akteneinsicht neh- meiner Großmutter, Frau Lydia Kusber, geb. Schurr, und men zu können. meiner Mutter, Frau Ingrid Böhle, geb. Kusber, (…) weiß ich, dass er Anfang 1941 vom Volksgerichtshof in Berlin un- Ich habe meiner nunmehr 82-jährigen Mutter versprochen, ter Vorsitz des Richters Freisler zum Tode verurteilt wurde dahingehend zu recherchieren und bin dabei auf die Liste der (Hinrichtung 27. Februar 1941). Obwohl meine Großmutter Stolpersteine in Frankfurt gestoßen mit der namentlichen noch nach Berlin gereist ist und ihrem Bruder anwaltliche Eintragung Paul Schurr mit identischem Geburts- und To- Unterstützung beschafft hatte, wurde das Todesurteil sofort desdatum sowie der ehemaligen Wohnanschrift. vollstreckt. Informationen zur Anklageschrift und zur Urteilsbegründung hat meine Großmutter - auch vom eigenen Ich würde mich freuen, wenn Sie über Informationen zum Anwalt - nie erhalten. Schicksal meines Großonkes verfügen, oder wenn Sie mir bei meiner Recherche weiterhelfen könnten. (…) Für Ihre Unter- Da meine bereits verstorbene Großmutter und meine Mut- stützung bedanke ich mich im Voraus. ter ihren Bruder und Onkel immer als besonders liebevollen Menschen in Erinnerung behalten haben, hat sie sein Schick- Mit freundlichen Grüßen, Dr. Marlies Böhle, Oer-Erken- sal immer schwer belastet, zumal sie die Gründe nicht kannten schwick W ES T EN D Kettenhofweg 73 Alfred Steinhardt Luise Steinhardt, geb. Marx Geburtsdatum: 12.6.1877 Geburtsdatum: 4.3.1881 Deportation: 22.11.1941 Kaunas Deportation: 22.11.1941 Kaunas Todesdatum: 25.11.1941 Todesdatum: 25.11.1941 Alfred Steinhardt wurde in Köln als Sohn von Max Alfred Steinhardts Bruder Ernst Steinhardt und dessen Steinhardt und Rosa Steinhardt, geb. Marschuetz, gebo- Frau Bertha geb. Loewenstein, waren am 19. Oktober ren. Luise Steinhardt wurde in Oggersheim in der Pfalz 1941 nach Lodz deportiert und dann ermordet worden. geboren. Das Ehepaar lebte im Kettenhofweg 73. An sie erinnern Stolpersteine in der Maximilianstraße 1 Alfred Steinhardt arbeitete als Handelsvertreter, unter in Frankfurt-Bornheim. Deren 1920 geborenem Sohn anderem für die Badeanzugsfirma „Goldfisch“ und das Max Steinhardt war die Flucht in die USA gelungen. Unternehmen „Fischer, Maas & Kappauf “ in Oberlungwitz in Sachsen. 1935 oder 1936 verlor er verfolgungsbe- Die Stolpersteine wurden initiiert von der in den dingt diese Vertretungen. Vom Kettenhofweg musste das USA lebenden Großnichte Linda Steinhardt Ehepaar in die Rankestraße 9 ziehen, ein so genanntes Majzner. Judenhaus, in dem antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation wohnen mussten. STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 73 Linda Louise Steinhardt-Majzner: Rede bei der Verlegung (verlesen von Ellen Holz) Ich bin die Nichte von Alfred und Luise Steinhardt und wurde Jedoch gibt es einen kleinen bleibenden Schimmer und das ist, in den 50er Jahren in Amerika geboren. Es ist jüdische Tra- dass ich den Namen und die Verantwortung trage, an diese dition, ein neugeborenes Baby nach einer oder einem verstor- Vergangenheit zu erinnern, die so schmerzlich ist und für eine benen Verwandten zu nennen, um so die Erinnerung dieser Gegenwart und eine Zukunft zu sorgen, die nicht die gleiche Person zu ehren. Als kleines Kind fragte ich von wem ich mei- sein wird. ne Namen habe und ich erinnere mich, dass mein Vater mir sagte, dass ich mit meinem zweiten Namen nach einer Tante In meinem Leben hat sich in Amerika seit 9/11 (11. September benannt wurde. Das ist alles was ich wusste. 2001) viel geändert. Dieses Gefühl von Sicherheit mit dem ich aufwuchs und das für meine Eltern besonders wichtig war, Als Kind von „Flüchtlingen“ - so wurden meine Eltern be- uns weiterzugeben, ist jetzt nicht mehr so präsent. Es hat zeichnet als wir in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahr- mehrere Angriffe auf Amerikaner und Juden in Europa und hunderts aufwuchsen - sprachen sie nie über ihre tragische im Mittleren Osten gegeben. Vielleicht gab es Fortschritte in Vergangenheit mit uns. Vermutlich gab es eine unterschwellige einigen Regionen, aber Hass existiert jetzt auf neue Weisen. Traurigkeit und Gefühl von Verlust aber nie wurde darüber gesprochen. Ich weiß jetzt, dass unsere Eltern der Meinung Heute erinnere ich mich in Trauer an meine Tante und meinen waren, dass es besser wäre ein neues Leben in Amerika anzu- Onkel und auch in Verzweiflung über den Anstieg von Hass fangen und uns vor den Schrecken zu schützen, deren Zeugen in unserer heutigen Welt. sie waren und die sie ertragen mussten. Als mein Vater tragischerweise starb als ich erst 9 Jahre alt war, war ich mit vielen unbeantworteten Fragen und Lücken über mein Familienerbe allein gelassen. Obwohl ich den Namen meiner Tante trage, gibt es kein einziges Bild von ihr und niemanden, der etwas über ihre Person sagen könnte. Meine Tante Luise und mein Onkel Alfred waren zwei der 6 Millionen, deren Fußabdrücke von der Erde weggewischt wurden. Bettina Weber begleitete die Verlegung musikalisch 74 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D Oberlindau 11 Ludwig Klein Geburtsdatum: 1.4.1885 Flucht: August 1936 Frankreich, USA Todesdatum: 17.3.1938 Ludwig Klein war der Sohn von Samuel Klein und Pep- Die Firma in der Unterlindau wurde auf den Namen pi Klein, geb. Gutmann, aus Mannheim und Bruder von Eduard Nickel, dem Bruder von Katharina Klein, „ari- Mathilde Klein und damit ein Onkel von Lotte und Ger- siert“, die bis zur zwangsweisen Schließung 1941 die trude Kaufmann. Er war seit dem 21. Juli 1922 mit Ka- Firma weiterführte. Die Adressbucheinträge lauteten tharina Klein, geb. Nickel, geboren am 21. August 1890 in 1938 „Klein, Ludwig, Inh. E.Nickel K.P.Z.-Räder“ und Frankfurt, verheiratet. Er hatte einen Autozubehörhandel 1940 „Ludwig Klein, Inh. Eduard Nickel, Autozubehör, zunächst in der Hanauer Landstraße 131, ab 1928 in der Kronprinz-Räder“. Das Grundstück wurde am 22. März Oberlindau 11. Sein Unternehmen hieß laut Eintrag in 1944 durch Luftangriffe zerstört. Katharina Klein lebte den Adressbüchern bis 1937 „Bremait“ Bremsbelag. Das in den 1950er Jahren in Frankfurt. Haus in der Oberlindau 11 gehörte Katharina Klein. Ludwig Klein wurde 1934 im von der SA erstellten Boy- An Mathilde Kaufmann, geb. Klein, ihren Ehemann kottbuch der nichtarischen Firmen aufgeführt. Dadurch Siegmund Kaufmann und deren Töchter Lotte und verlor er Kunden und so wurde seine wirtschaftliche Gertrude Kaufmann erinnern Stolpersteine in der Gauß- Lage immer schwieriger, so dass er sich zur Ausreise straße 10. entschloss. 1935 wurde er von der Gestapo Frankfurt wegen angeblicher Spionage verhaftet. Nach einer Woche Der Stolperstein wurde initiiert von Daniela Haft flüchtete er zunächst nach Paris und betrieb dort Epstein, Jerusalem, Tochter von Lotte Epstein, seine Auswanderung in die USA. Ende 1936 reiste er geb. Kaufmann. mit dem Schiff Britanica von Southhampton nach New York. Seine Ehefrau sollte nachkommen, sobald er dort eine neue Existenz gefunden haben würde. Doch dann starb er, „sein plötzlicher Tod war eine Folge der vielen überstandenen Aufregungen“, erklärte Katharina Klein später. Die Paten Peter und Waltraud Hofmann, Daniela Epstein und Rabbiner Andy Steiman STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 75 Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung Bis vor kurzer Zeit habe ich von der Existenz meines Gross- Ludwig hat seine Heimat, sein Zuhause, seine Freunde, sein onkels, der Onkel meiner Mutter Lotte Epstein, geborene normales Leben, Beruf, Kultur, seine Identität verloren. Kaufmann, des Bruders der Mutter von Lotte Mathilde Durch den Stolperstein mit seinem Namen geben wir Lud- Kaufmann, nichts gewusst. Vom internationalen Suchdienst wig Klein die Menschenwürde wieder. Er hat wieder einen hatte ich erfahren, dass Ludwig Klein am 5. Oktober 1935 Namen. Die israelische Dichterin schrieb das Gedicht: „Jeder von der geheimen Staatspolizei - Gestapo Frankfurt, festge- Mensch hat einen Namen, den Ihm Gott gegeben hat und nommen worden ist. Vorwand: Spionageverdacht. Obwohl seine Eltern“. Ludwig, Du sollst wissen, Du hast in Israel ich in der Zwischenzeit schon die Information hatte, dass sehr Nachfahren, eine Familie! Du bist nicht mehr in Einsamkeit viele Familienangehörige deportiert und ermordet worden und in der Vergessenheit. sind, war dies ein absoluter Schock. Ludwig Klein war ein ganz normaler deutscher Bürger - Geschäftsmann, verhaftet „Am Israel Chai“. Das Volk Israel lebt - Trotz Versuch der als Spion. Ausrottung des jüdischen Volkes gibt es eine Kontinuität, es gibt einen deutlichen Leitfaden zwischen der Vergangenheit Später, durch die unermüdlichen Recherchen von Hartmut und der Gegenwart und Zukunft. Schmidt von der Initiative Stolpersteine, habe ich erfahren, dass Ludwig nach dieser Haft bei der Gestapo doch entlassen Wir bedanken uns bei Gunter Demnig und der Gruppe Ini- wurde - vielleicht weil seine Frau Nichtjüdin war - und via tiative Stolpersteine Frankfurt für ihre Unermüdlichkeit, für Paris nach Amerika geflohen ist, aber kurz darauf in Folge der die kraftvolle Tätigkeit und Einsatz. Wir bedanken uns, dass Folterung starb. Es ist ihm nicht gelungen, ein neues Leben, man uns, die Familien, auf dem schweren Weg begleitet, die fern von seiner Heimat, aufzubauen. Geschichte unsere Familien wieder zu entdecken und heraus- Wie vielen anderen Juden und auch Nichtjuden wurde Lud- zufinden, was wirklich einst geschah. wig Klein in der schweren Untersuchungshaft der Gestapo der Menschenwürde beraubt, er wurde gedemütigt, am Morgen Danke an allen Anwesenden und Danke Rabbiner Andv vor seiner Verhaftung galt Ludwig noch als Bürger der Stadt Steiman für Deine mutigen Worte und für das Kaddisch. Frankfurt, einige Stunden später war er ein „Verbrecher“ und wurde nicht mehr als ein „Mensch“ angesehen. Sieben Jahre später 1942 wurden seine Schwester Mathilde und sein Schwager Siegmund Kaufmann bei der Deportation in den Osten ermordet. Dies waren meine Großeltern. Unsere und die nächsten Generationen müssen immer an die Geschehnisse der Vergangenheit erinnert werden. In unseren Familien gibt es leider sehr viele Opfer des Holocaust, Menschen die hier aus Frankfurt kamen, die ermordet wurden, und Menschen, die fliehen mussten. 76 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D Oberlindau 83 Jakob Floersheimer Elli Floersheimer Geburtsdatum: 31.7.1906 Geburtsdatum: 22.6.1909 Flucht: 29.1.1936 Holland Flucht: 13.2.1936 Holland Deportation: 19.7.1942 Westerbork Deportation: 19.7.1942 Westerbork, 25.2.1944 Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz 25.2.1944 Theresienstadt, Todesdatum: unbekannt 28.9.1944 Auschwitz Todesdatum: unbekannt Jakob Floersheimer wurde in Zwingenberg (Odenwald) Den Eheleuten gelang im Januar 1936 die Flucht nach als Sohn des Kaufmanns Joseph Floersheimer und Fran- Amsterdam. Dort waren sie zuletzt in der Muidergracht 33 ziska Floersheimer, geb. Mainzer, geboren. Elli Floers- gemeldet. Pauline Markus und ihre zweite am 24. August heimer, geb. Markus, wurde in Frankfurt geboren. Ihre 1911 geborene Tochter Edith folgten ihnen nach Hol- Mutter Pauline Markus, geb. am 11. September 1887, land im April 1938. Edith heiratete dort und hieß dann stammte aus Essingen, ihr Vater fiel 1917 als Soldat im Gobetz. Nach der Besetzung der Niederlande wurden Ersten Weltkrieg. Am 29. Juni 1931 heirateten Jakob und alle vier verhaftet und 1942 in Westerbork interniert. Elli und zogen vom Opernplatz 14 in die Oberlindau 83. Die Mutter überlebte Theresienstadt, wo sie unter beJakob Floersheimer war Kaufmann und seine Familie waffneter Aufsicht in einer Fabrik Glimmer spalten besaß verschiedene Liegenschaften und Häuser, unter musste. Sie lebte später in Louisville, Kentucky, in anderem in Gräfenhausen, zwei Häuser in Frankfurt- den USA. Edith Gobetz wurde von Theresienstadt am Eschersheim und ein Haus in der Neumannstraße 36, 16. Mai 1944 nach Auschwitz und von dort nach Stutthof die alle zwangsweise veräußert werden mussten. Jakob gebracht, wo sie am 11. Januar 1945 ums Leben kam. Floersheimer wurde namentlich im Boykottbuch der Nazis von 1934 aufgeführt. Die Stolpersteine wurden initiiert von der Hausgemeinschaft Oberlindau 83. Rabbiner Andy Steiman Hausbewohner Christian Möller STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D 77 Reuterweg 57 Wilhelm Hanauer Geburtsdatum: 21.7.1866 Todesdatum: 14.6.1940 Wilhelm Hanauer wurde in Richen in Baden als ältester Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater Moses Hanauer war Handelsmann und seine Mutter Fanny Hanauer, geb. Weißbarth, Hausfrau. Er war mit Julie Hanauer verheiratet, die 1868 als Julie Adlerstein geboren worden war und vor 1940 starb. Sie hatten zwei Töchter, die beide in Wilhelm Hanauer die USA fliehen konnten. Hanauer bestand 1885 in Bruchsal das Abitur und stu- schen Gemeinde. Die Familie wohnte von 1919 bis 1933 dierte Medizin in Würzburg, Straßburg und München. Im Trutz 27, die Arztpraxis befand sich im Reuterweg 1890 promovierte er in München. Im selben Jahr begann 57. Ab 1926 lehrte Wilhelm Hanauer zunächst als nicht- er seine Arbeit als praktischer Arzt und Kinderarzt in beamteter, dann als außerordentlicher Professor Soziale Sinsheim (Baden). Hygiene und Soziale Medizin an der Universität. 1892 ließ sich Wilhelm Hanauer in Frankfurt am Main Am 2. September 1933 traf ihn der Entzug seiner Lehr- zunächst als praktischer Arzt nieder und nahm eine Tä- befugnis aufgrund des § 3 („nichtarische Abstammung“) tigkeit als Arzt an einem Frankfurter Krankenhaus auf. des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamten- Von 1903 bis 1905 arbeitete er als Vertrauensarzt der All- tums hart. Zudem setzten ihm die zunehmende Ausgren- gemeinen Ortskrankenkasse. Im Jahr 1913 nahm er – auf zung aus dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Vorschlag der Nassauischen Ärztekammer an dem vom Leben sowie die permanente Verfolgung durch das Preußischen Minister des Inneren veranstalteten Kurs Regime stark zu. über soziale Medizin teil. Im Jahr 1934 erlitt er einen Nervenzusammenbruch, von Im Ersten Weltkrieg war er drei Jahre als ordinierter dem er sich zeitlebens nicht mehr erholte. Er musste seine Arzt tätig, 1915 wurde er zum Sanitätsrat ernannt. 1921 Arbeit aufgeben und wurde in der Israelitischen Heil- habilitierte er mit dem Thema „Die sozialhygienischen und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz aufgenom- Leistungen der deutschen Arbeiter- und Angestellten- men. In diesem Krankenhaus, das später aufgelöst und in Versicherung im Kriege und ihre Zukunftsaufgaben“ für eine „Euthanasie“-Zwischenanstalt für die in preußischen das Fach Sozialmedizin. Im selben Jahr wurde Hanauer Heil- und Pflegeanstalten lebenden jüdischen psychiatri- zum Schularzt der Stadt Frankfurt ernannt und kam als schen Patientinnen und Patienten umgewandelt wurde, Privat-Dozent an die Frankfurter Universität. starb er an „Arteriosklerose und körperlichem und geistigem Marasmus“. Am 18. Juni 1940 wurde er auf dem Zwischen 1917 und 1924 war Hanauer Stadtverordneter (bis 1919 bei der FVP, dann DDP). Er war auch Vorsitzender des Centralvereins für jüdisches Gemeindeleben und Mitglied in der Gemeindevertretung der jüdi- Neuen Jüdischen Friedhof in Frankfurt beerdigt. 78 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Ute Daub: Rede bei der Verlegung Prof. Dr. Wilhelm (Wolf) Hanauer war in Frankfurt ein darf keine Privatpraxis ausüben.“ So der Medizinhistoriker bedeutender Pionier der Sozialmedizin. Nachdem das Preu- Wilhelm Kallmorgen. ßische Ausführungsgesetz zum 1871 verabschiedeten ReichsGesetz über den Unterstützungswohnsitz den Kommunen die Als Stadtarzt unterstützte Wilhelm Hanauer u.a. den 1910 Behandlung mittelloser Kranker als Pflichtaufgabe auferlegt gegründeten Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge, der hatte, war Frankfurt die erste deutsche Stadt, die 1883 das bald nach seiner Gründung neun, um 1924 fünfzehn Säug- Institut des Stadtarztes schuf. 1904 war Wilhelm Hanauer lingsberatungsstellen unterhielt. Diese auf das ganze Stadt- als zweiter Arzt in dieses Amt gewählt worden, zu dem die gebiet verteilten Institutionen, mit deren Hilfe die hohe Säug- Geschäftsführung des 1870 institutionalisierten Städtischen lingssterblichkeit bekämpft wurde, wurde überwiegend von Gesundheitsrats gehörte, der sich mit „Fragen über Bau, Ein- jüdischen Ärzten gegründet und geleitet. Wilhelm Hanauer richtung und Wirksamkeit öffentlicher Anstalten, über Schu- wurde zudem auch als „Vorkämpfer der sozialen Ausgestal- len, Armenhäuser, Badeanstalten, Schlacht- und Viehhof, die tung der Tuberkulosefürsorge in Frankfurt“ bezeichnet (Paul Friedhöfe, gesundheitsschädliche Einrichtungen in Fabriken Arnsberg). und Wohnungen, über Wasserversorgung und Entwässerung, über Vorkehrungen bei Epidemien usw.“ befasste. Der Stadt- Hanauer arbeitete auch als Medizinhistoriker über das öf- arzt war „als Gemeindebeamter verpflichtet … die städti- fentliche Gesundheitswesen in Frankfurt. Er veröffentlichte schen Schulen und sonstigen Anstalten und Einrichtungen u.a. Arbeiten über „Die Säuglingssterblichkeit in Frankfurt zu revidieren. Bei Anstellung von Beamten, Lehrern und am Main“, „Die Arbeiterwohnungsfrage“, „Die Geschichte städtischen Angestellten hatte er über deren Gesundheits- der öffentlichen Gesundheitspflege in Frankfurt am Main“, zustand der Behörde zu berichten … Der Stadtarzt bearbei- „Die Geschichte der Prostitution in Frankfurt am Main“, tet die Medizinalstatistik und referiert in den Jahresberichten „Die Berufskrankheiten der Gastarbeiter“, „Die jüdisch- des Ärztlichen Vereins über die öffentliche Gesundheitspfle- christlichen Mischehen“, „Statistik und Wirtschaftskunde der ge, außerdem beaufsichtigt er die ärztliche Behandlung ar- Juden und die Logen“und „Di natirlike bawegung fun der mer Hilfebedürftiger. Er ist auf zwölf Jahre angestellt und idiser bafelqerung fun Franqfurt am Main.“ STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D 79 Westendstraße 88 Bernhard Rosenberg Geburtsdatum: 22.11.1872 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka Todesdatum: 2.10.1942 Hedwig Rosenberg, geb. Speyer Hedwig Rosenberg Bernhard Rosenberg Geburtsdatum: 20.8.1874 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka Todesdatum: unbekannt Julius Speyer Geburtsdatum: 17.6.1872 Julius Speyer Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 28.11.1942 Bernhard Benno Rosenberg stammte aus Dankelshausen, Ludwig E. Rosenberg flüchtete 1937 mit seiner Frau Ilse, Hedwig Rosenberg und ihr Bruder Julius Speyer aus Völ- geb. Speier, und der 1935 geborenen Tochter Hanna nach kershausen. Hedwig Rosenberg und Julius Speyer hatten Lincoln, NE. 1945 wurde dort John Rosenberg geboren. mehrere Geschwister, die in Frankfurt lebten: Hermann Er und seine Frau Anke Boudreau leben in den USA, Speyer (geb. 22.11.1870) besaß ein Hutgeschäft in der ebenso Hanna Gradwohl, geb. Rosenberg, und ihr Mann Hasengasse und wohnte mit seiner Schwester Flora David sowie die Familien ihrer Kinder – Steven, Jane und (geb. 8.10.1869), verwitwete Koehler, im Oeder Weg 96. Kathryn – und die Enkelkinder Alexandra und Kelsey, Salomon Speyer (geb. 5.5.1866), wohnte in der Stauffen- Hanna und Sara, Sophia und Joshua. straße 28. Salomon Speyer starb im Februar 1940, Flora Köhler Bernhard und Hedwig Rosenberg hatten zwei Söhne, im August 1942 im Krankenhaus der Israelitischen Fritz (1906–1960) und Ludwig Ernst (1908–1961). Zu- Gemeinde. 1940 mussten die Rosenbergs in die Brentano- sammen mit Julius Speyer führten sie die Firma „Speyer straße 2 umziehen und am 16. Januar 1942 weiter in KG“ in Sonneberg (Thüringen). Bei dem Betrieb han- die Eschersheimer Landstraße 405. Bernhard Rosen- delte es sich um ein Kaufhaus mit etwa 150 Angestell- berg musste eine „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von ten. Das Geschäft wurde 1935 „arisiert“. Die Familie zog 28.133,50 Reichsmark entrichten und einen „Heim- nach Frankfurt in die Westendstraße 88. In dem Haus einkaufvertrag“ in Höhe von 46.222,50 Reichsmark wohnte auch die Familie Venema mit dem 1928 gebore- abschließen. Mit solchen Verträgen glaubten die Unter- nen Sohn Hans Bruno. zeichneten, ihren Lebensabend in einem Altersheim zu finanzieren. Fritz Rosenberg flüchtete 1936 mit seiner Frau Hildegard, geb. Gordon, und ihrem 1934 geborenen Sohn Georg Zuletzt ab 10. Oktober 1942 lebte das Ehepaar Rosen- Jochanan nach Palästina. Sie kehrten Mitte der 1950er berg gemeinsam mit Hermann und Julius Speyer in der Jahre nach Frankfurt zurück. Georg J. Rosenberg war Hebelstraße 23, einem sogenannten „Judenhaus“, in dem verheiratet mit Solange Rosenberg, geb. Faber. Er starb antisemitisch Verfolgte in den Monaten vor ihrer Depor- 1979. Ihre Tochter Angela hat mit Andreas Schlaegel die tation leben mussten. Von dort wurden sie gemeinsam gemeinsame Tochter Naomi. nach Theresienstadt deportiert. Bernhard und Hedwig 80 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Kaufhaus S. Speyer KG in Sonneberg 1895–1935 Hedwig und Benno Rosenberg in jungen Jahren Speyer Sonneberg Julius Speyer mit Katze, Hedwig_ Fritz, Ludwig und Benno Rosenberg, Sonneberg ca. 1935 Ilse und Ludwig Ernst Rosenberg mit Hanna, Sonneberg 1937 Hilde und Fritz Rosenberg mit Georg Jochanan in Sonneberg ca. 1935 Julius Speyer, Hedwig und Bernhard (Benno) Rosenberg, Fotostudio Ingber Sonneberg ca. 1936 Hilde und Jochanan Rosenberg beim letzten Treffen in Genf mit Julius Speyer und Hildes Mutter, Elisabeth Gorden, August/September 1938 Benno, Georg, Jochanan, Hedwig Rosenberg, Julius Speyer, Hilde und Fritz Rosenberg vor 1936 Salomon Speyer, Hilde Rosenberg, Marie Speyer, Julius Speyer und Hedwig Bruno Venema mit Mutter und Schwester Bärbel am Schaumainkai, Frankfurt, 1938 Hanna Gradwohl mit Großeltern Opa Benno und Oma Hedwig Rosenberg beim letzten Treffen in Bad Kissingen STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 Rosenberg sowie Hermann Speyer wurden von dort weiter unter den Transportnummern „Bs-1570“, „Bs-1569“ und „Bs-1588“ in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Die Stolpersteine wurden initiiert von Hans Bruno Venema, Stolzenau/Landkreis NienburgWeser bzw. Miami/Florida, dem ehemaligen Nachbarsjungen der Familie Rosenberg-Speyer in der Westendstraße 88. Verwandte und Nachkommen der Rosenbergs Bei der Verlegung waren über zehn Verwandte und Nachkommen der Rosenbergs anwesend, ebenso Hans Bruno und Maria Venema und der Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein aus Sonneberg. John Rosenberg: Rede bei der Verlegung Ich heiße John Rosenberg. Ich bin eines der Enkelkinder von Benno und Hedwig Rosenberg, und ein Großneffe von Julius Speyer. Wir alle in meiner Familie danken der Familie Venema, dass sie die Patenschaft dieser Stolpersteine übernehmen. Wir freuen uns über die Gelegenheit hier zu sein und haben auch Herrn Demnig, Herrn Schmidt und dem Stolpersteine-Projekt zu danken. Als Nachfahren dieser wunderbaren Menschen behalten wir Benno, Hedwig und Julius und die guten Taten, die sie während ihres Lebens getan haben, im Gedächtnis. Wir dürfen nie vergessen, wie gefährlich der Rassenhass sein kann. Angela Rosenberg aus Berlin Hanna Rosenberg: Rede bei der Verlegung Ich bin Hanna Rosenberg Gradwohl, Enkelkind von Benno und Hedwig Rosenberg, meinem Opa und meiner Omi. Leider kann ich nicht sehr gut Deutsch, daher muss ich Englisch sprechen: I and my family are so happy and honored to be here today to participate in the commemoration of my grandparents, Benno and Hedwig Speyer Rosenberg, and my great uncle, Julius Speyer. When my parents and I fled from Germany in 1937, I was too young to recall their loving arms and faces. I had only photos of them holding me in their arms as we said farewell. My parents saved the hundreds of letters and photos 81 82 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 describing my grandparents’ efforts to escape from their home- liebenden Umarmungen und Gesichter zu erinnern. Ich hatte land and save themselves from the cruel Nazi regime. It made nur Fotos von ihnen, auf denen sie mich in ihren Armen hiel- no difference that my grandparents were loyal and patriotic ten als wir uns verabschiedeten. Meine Eltern hoben Hunder- German citizens. They were deemed not deserving to live in te von Briefen und Fotos auf, in denen sie ihre Anstrengungen Deutschland. beschrieben aus ihrem Heimatland zu flüchten und sich vor We are here today to honor their memories. We express our sin- dem schrecklichen Nazi-Regime zu retten. Es machte keinen cere appreciation to Herr Hans Bruno Venema for making the Unterschied, dass meine Großeltern loyale und patriotische dedication of these Stolpersteine possible. May their memories deutsche Bürger waren. Sie wurden erachtet, es nicht wert zu always be a blessing to our family and those who knew them. sein, in Deutschland zu leben. Wir sind heute hier, um an sie zu erinnern. Wir möchten Ich und meine Familie sind so glücklich und fühlen uns geehrt, Herrn Hans Bruno Venema unseren aufrichtigen Dank aus- heute hier zu sein, um an der Zeremonie für meine Großeltern drücken, dass er die Stolpersteine möglich machte. Mögen die Benno und Hedwig Speyer Rosenberg und meinen Großonkel Erinnerungen an sie für unsere Familie und für die, die sie Julius Speyer teilzunehmen. Als meine Eltern und ich 1937 kannten immer ein Segen sein. aus Deutschland flohen, war ich zu jung, um mich an ihre Angela Rosenberg: Rede bei der Verlegung Es ist bewegend für meine Familie und mich, dass heute Stol- 22. November 1872 in Dankelshausen in Niedersachsen, als persteine für meine Urgroßeltern verlegt werden: Hedwig Sohn von Wolf Rosenberg und Rosalie Freudenthal geboren. und Benno Rosenberg sowie Hedwigs Bruder, Julius Speyer. Er hatte sechs Geschwister. Die Eltern waren Kaufleute und Sie lebten hier in Frankfurt, wurden 1942 in die Vernich- führten in Hann. Münden ein Modewarenhaus. Mit seiner tungslager der Nazis deportiert und dort umgebracht. Frau Hedwig hatte Benno zwei Kinder: Fritz und Ludwig Ernst. Natürlich sind die Stolpersteine nur eine von vielen Möglichkeiten an diese Menschen zu denken. Aber erst weil wir Hedwig Rosenberg wurde am 20. August 1874 in Völkers- uns an sie erinnern, bleiben sie lebendig. Erst vor kurzem hausen als Tochter von Herz Speyer und Adelheit Eckmann tauchte in diesem Zusammenhang ein unglaublicher Fund in geboren. Sie hatte acht Geschwister. Einer davon war ihr den USA auf: Hunderte von Briefen von Benno, Hedwig zwei Jahre älterer Bruder Julius Speyer, ein ewiger Jung- und Julius. Sie waren fleißige Briefeschreiber und die meisten geselle, mit dem sie und Benno lange Jahre zusammen wohn- Briefe, von 1938 bis 1942, sind erhalten. Und so wissen wir, ten. Zu dritt führten sie das familieneigene Kaufhaus in Son- quasi schwarz auf weiß, dass die drei nicht nur besonders lie- neberg in Thüringen. benswert waren, sondern auch sehr warmherzige, humorvolle Menschen! Das Kaufhaus S. Speyer KG bestand vierzig Jahre lang, seit 1895. Aber sie mussten es, unter dem Druck der Nazis, 1935 Das eigentliche Wunder für mich ist, dass wir heute hier stehen: aufgeben. Nachdem es dort regelmäßig zu Straßenschlachten Drei Generationen Rosenberg, Familie – nicht viel – aber aus vor dem Geschäft kam und die lokale Zeitung, der „Sonne- aller Welt und langjährige Freunde und Wohlgesonnene. Und berger Beobachter”, wüste Beleidigungen und Beschimpfungen das, 73 Jahre nach der Deportation von Hedwig, Benno und über die Familie Rosenberg-Speyer verbreitete, gaben sie auf. Julius. Und das freut mich wirklich sehr! Sie packten und verließen das „gastliche“ Sonneberg, wie es Benno in einem seiner Briefe formulierte. Und er meinte es Ich möchte nun etwas über Benno, Hedwig und Julius erzäh- ernst, als er schrieb, dass er sich jetzt wenigstens nicht mehr len und ein paar Fotos von ihnen zeigen, während wir uns darüber zu ärgern brauche, wer ihn nicht mehr grüße. an sie erinnern. Bernhard, „Benno“, Rosenberg wurde am STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 83 1938 zogen sie nach Frankfurt, wo bereits vier Geschwister Dass es nicht besser, sondern schlimmer wurde, wissen wir: Hedwigs wohnten: Flora, Salomon, Sigmund, Hermann und 1940 mussten sie aus dem Haus in der Westendstraße 88 aus- Bennos Schwägerin Rosi Rosenberg. Sie wollten dort ihren ziehen. Sie zogen in eine kleinere Wohnung, in die Brentano- Lebensabend verbringen und vermutlich dachten sie auch straße 2 / Ecke Kettenhofweg. Danach, enger gepfercht, mit lange Zeit, dass ihnen – obwohl sie Juden waren – nichts Hermann und Flora, in die Eschersheimer Landstraße 405 passieren würde. Immerhin erhielten Benno und Julius noch und zuletzt in die Hebelstraße 23. Dort, neben dem Philan- 1935 das „Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer“ als Dank für ihre tropin, der jüdischen Schule, befand sich ein sogenanntes Teilnahme am Ersten Weltkrieg. „Judenhaus“, wo viele Menschen auf engem Raum leben mussten. Von dort wurden Benno, Hedwig und Julius, mit Kurz bevor sie nach Frankfurt zogen, gelang den Söhnen ihrem Bruder Hermann, wie so viele andere, abgeholt. Und rechtzeitig die Emigration: 1936 Fritz mit Hildegard und wir kennen sogar die Wagenummer des Zugs, in dem sie, eng meinem Vater, Georg Jochanan, nach Palästina; 1937 Lud- gedrängt, über Tage hinweg Richtung Osten gebracht wurden. wig mit Ilse und Hanna in die USA. Denn die Nazis hatten alles penibel organisiert und dokumentiert: Am 2.9.1942 ging ihr Transport XII/2, mit den Als Benno, Hedwig und Julius sahen, dass die Verordnungen Wagennummern 405, 406 und 475 nach Theresienstadt und, gegen Juden immer drastischer wurden, kam die Einsicht, dass drei Wochen später, nach Treblinka (im Zug Nr. 1569, bzw. nur die Flucht hilft, zu spät. Vergeblich bemühten sie sich um 1570). Treblinka war ein Vernichtungslager, dort wurden sie die Emigration. Alle Versuche scheiterten – ob Holland, Bel- von den Nazis umgebracht. Bennos und Hedwigs Todesda- gien, Chile, Kuba, Argentinien, Palästina oder die USA – aus tum ist der 29.9.1942. Julius starb noch in Theresienstadt, am Deutschland gab es keinen Weg heraus. Für die Ausreise in 28. November 1942. Benno Rosenberg war zu dem Zeitpunkt die USA standen sie im Jahr 1940 auf der Warteliste, mit nur 69 Jahre alt, seine Frau Hedwig 67 und Julius 71 Jahre der Nummer 49.300. Als sie ahnten, dass sie das Ziel nicht alt. erreichen würden, schrieb Benno: „Es bleibt uns also nichts weiter übrig als auszuharren, bis es wieder besser wird, denn Ihre Geschichte ist ein wichtiger Teil von meiner Familie und alles geht einmal vorüber.“ mir geworden. Darüber zu reden hilft, und das hoffentlich nicht nur mir, das Gefühl der Ohnmacht, die einen befällt, wenn man über diese schreckliche Zeit nachdenkt, zu überwinden. Die Stolpersteine können diesen Denkprozess anstoßen und uns allen helfen die Erinnerung wach zu halten, damit so etwas wie die Schreckensherrschaft der Nazis nie wieder Platz in unserer Gesellschaft bekommen kann. 84 STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 W ES T EN D Westendstraße 93 Henriette Rosenthal, geb. Hirschberg Geburtsdatum: 12.9.1873 Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt Todesdatum: 20.12.1942 Henriette Rosenthal wurde in Danzig/Westpreußen not least schöne Bücher deckten den Tisch.“ Drei Mo- geboren. Sie war die Witwe des am 25. Januar 1926 nate später, am 14. Oktober 1941, mussten beide in die verstorbenen Heinrich Rosenthal. Dieser war zunächst Friedrichstraße 26 umziehen. Amtsrichter in Neuenburg/Westpreußen, dann Landgerichtsdirektor in Danzig und nach Errichtung der Freien Im Frühjahr 1942 sollten Karl Herxheimer und Henriette Stadt Danzig im Jahr 1920 Senatspräsident am dortigen Rosenthal von Freunden außer Landes gebracht werden. Obergericht. Sein erstmals 1899 herausgegebener Band Doch die Flucht scheiterte. Der Kriminalbeamte Christian „Das Bürgerliche Gesetzbuch nebst dem Einführungs- Fries, der Stützpunktleiter einer kleinen Widerstandszel- gesetz gemeinverständlich erläutert unter besonderer le war, die zum Leuschner-Kreis gehörte, schilderte 1947, Berücksichtigung der Rechtsverhältnisse des täglichen wie es zu den Vorbereitungen des Rettungsversuches kam. Lebens“ galt als bedeutendes Standardwerk der Rechts- „Im Frühjahr 1942 lernte ich den allseits hoch verehrten literatur. Es war bis 1931 in 13 Auflagen mit 83.000 Geheimrat Prof. Dr. Karl Herxheimer, wh. Friedrich- Exemplaren erschienen. straße, kennen. Er wurde mir seinerzeit von Herrn Gustav Weigel, wh. Ffm. Textorstraße 17, auf der Ober- Henriette Rosenthal, die laut der in Theresienstadt schweinstiege vorgestellt. Weigel, von dem ich wusste, ausgestellten „Todesfallanzeige“ evangelisch getauft war, dass er verschiedene jüdische Personen laufend mit Le- führte ab 1928 den Haushalt von Professor Dr. Karl bensmitteln versorgte, war auch jahrelang der Betreuer Herxheimer, dessen Ehefrau Olga Hepner (Jg. 1868), des Geheimrats Herxheimer. Verabredungsgemäß traf in diesem Jahr gestorben war. Herxheimer, geb. am ich dann noch drei oder vier Mal an der gleichen Stelle 26. Juni 1861 in Wiesbaden, war Spezialarzt für Haut- und in Gesellschaft des Herrn Weigel mit Herxheimer krankheiten und hatte seit 1914 den ersten Lehrstuhl für zusammen. Damals war beabsichtigt, Geheimrat Herx- Haut- und Geschlechtskrankheiten an der neu gegrün- heimer und seine Hausdame, Frau Rosenthal, nach der deten Frankfurter Universität inne. 1930 trat er in den Schweiz zu verbringen. Die Vorbereitungen, an denen Ruhestand. Er wohnte im Gärtnerweg, in der Wiesenau neben Weigel der Stapobeamte Gottlieb Fengler (richtig: 38, in der Arndtstraße 17 und dann zusammen mit seiner Gotthold) und Prof. Blum beteiligt waren, sind seiner- Lebensgefährtin Henriette Rosenthal in der Westend- zeit beinahe abgeschlossen gewesen. Ich selbst entnahm straße 93. und vernichtete damals die in der Fahndungskartei der Kriminalpolizei von der Gestapo eingelegt gewesenen Der 80. Geburtstag von Karl Herxheimer am 26. Juni Steckkarten (Pass-Sperre für Juden) von Geheimrat 1941 wird für ihn als der letzte Höhepunkt seines Lebens Herxheimer und Frau Rosenthal. Gefälschte Pässe waren beschrieben, „denn viele Freunde und Schüler besaßen angefertigt. Prof. Blum befand sich bereits in der Schweiz die Zivilcourage, ihren verehrten Meister zu besuchen und sollte Herxheimer mit einem Auto an der Grenze ab- und ihm ihre Glückwünsche zu übermitteln“ (Ärzte- holen, wohin er von dem Stapobeamten Fengler gebracht blattarchiv) Henriette Rosenthal schrieb am 7. Juli 1941 werden sollte. Leider scheiterte der Plan sozusagen in in einem Dankesbrief an die Ehefrau des Direktors der letzter Minute durch eine Ungeschicklichkeit der Frau Hautklinik in Kassel: „Der 80. Geburtstag von Prof. H. Rosenthal.“ ist sehr schön und für ihn sehr freudvoll verlaufen; (…) Unsere Wohnung gleicht einem Blumengarten, fast wie Claire von Mettenheim erfuhr von Henriette Rosenthals beim 70sten, und zahllose Briefe, Depeschen und last so genannter Ungeschicklichkeit, die dazu führte, dass der STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015 85 Fluchtversuch scheiterte und sie darauf in ein Konzentra- über solche Sachen’. Dieser Gefängnisaufenthalt war es tionslager abtransportiert wurden. Cläre von Mettenheim also, der die geplante Flucht von Herxheimer und Ro- vermerkte diesen Vorfall in ihrem Tagebuch „’Man muss senthal verhinderte. Der Zeitpunkt war verpasst und der das eigene Schicksal nicht zu wichtig nehmen’, sagte sie Rettungsversuch wurde abgebrochen“. (Textauszug aus: (Henriette Rosenthal). Helfen? Nur Packpapier, sie wolle Petra Bonavita, Nie aufgeflogen: Gotthold Fengler: Ein den halb-arischen Enkeln etwas schicken. Und das wird Gestapo-Beamter als Informant einer Widerstandszelle ihr schlecht bekommen: Sie wird von Nachbarn denun- im Frankfurter Polizeipräsidium, Berlin 2013, S.27–29) ziert, dass ein Arier ein Paket weggebracht habe! Die Gestapo macht stundenlang Haussuchung und Frau An Karl Herxheimer, der am 6. Dezember 1942 in Rosenthal kommt ins Gefängnis. Zum Zeitpunkt des Theresienstadt starb, erinnert bereits ein Stolperstein Transports nach Theresienstadt wird sie entlassen, um in der Westendstraße 93. vorher die Übereignung ihres Besitzes an den Staat zu bestätigen. Cläres Kommentar: ‚Man kann verzweifeln Karl Herxheimer Die Paten Kerstin, Leonard und Dr. André Zehl Herxheimer-Brief vom 28.8.1942 86 STOLPERSTEINE – SPENDER Spenderinnen/Spender, Patinnen/Paten, Sponsoren 2015 Andre Alpar Kulturarchiv Stadt Frankfurt Bernward Stoll Ingeborg Baumann Jörg Lauterbach Kristina Strassburg Marion Berger Bärbel Lutz Saal Sven Tredup Dirk Czapowski Dirk Mardner Albert Ushky Ralph Delhees Patricia Murrell Hans Bruno Venema Lutz Doetsch Christian Möller Verkehrsgesellschaft Dieter Eckhardt Hans-Georg Mülle Eintracht Frankfurt Museum Olaf Oppenheimer Cornelia Volhard Waechter Evangelische Frauen, Ulrich Wilhelm Oppermann Annemarie Volkmer Stadtverband Frankfurt (VGf) Beate Pattay Dr. Juergen Weddig Evangelische St. Peters- Rosi Reuther Christa Weishaupt gemeinde Frankfurt Helga Roos Peter Wiens Stephen Ferris/USA Sabine und Martin Roth Mona Cate Wikhäll Till Foerster Steen Rothenberger Frauke Wilhelm Hans-Edmund und Ute Forst Josef Rossbach Petra Wörner Frankfurter Sparkasse Celina Rodriguez Drescher Kerstin und Andre Zehl Peter Fribley/USA Klaus Schaffer Jochen Gensichen Charles E Scheid, NY Felix Grimm Wolfram Schmidt Hermine Gusdorf Kloppel Andreas Schmid Raymond Harrison Helga Schön Regine Herrmann Natascha Schröder Cordes Nathalie Heun Staatliches Schulamt Frankfurt Waltraut und Peter Hofmann Angelika Schulenburg Hehlen Ellen Holz Christiane Schultheis Kornelia Hrgovic Maria Schulz Erich Janisch R. Shimoni Harro Jenß Joachim Sieger Jugendberatung und Christian Spieles Jugendhilfe e.V. Christiane Stapp Osterod Dorothea Kahm Ulrich Stascheit Helga Knoblauch Ulrich Alfred Stock Pressespiegel Frankfurter Neue Presse 13.5.2015 Frankfurter Allgemeine Zeitung 17.5.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE 87 88 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.3.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Rundschau 9.4.2015 89 90 STOLPERSTEINE – PRESSE Mach mit 3/2015 STOLPERSTEINE – PRESSE dpa 19.5.2015 91 92 STOLPERSTEINE – PRESSE Hessisches Ärzteblatt 7/8 2015 STOLPERSTEINE – PRESSE 93 78 years after Hans Maier’s death, his legacy is recalled, renewed & honored Hans Maier’s Stumble Stone My mother spoke very little about her father’s death other than to say that “Hitler killed him.” My uncle Henry recalled wondering if the hospital had done all it could during those days of political and racial persecution to save his father’s life. Five descendants of Hans Maier at Stopersteine Ceremony, 5/17/15, Frankfurt, Germany (Peggy West, Gwen LopezCohen, Gabriel Cohen, Betsy Lopez and Jacob Cohen) By Peggy West I never met my grandfather, Hans Maier, who died before I was born as a result of suicide in 1937 when he was 49 years old. I was surprised and amazed when I learned that so many years after he “gave up on his life,” his legacy was being honored in Frankfurt where he had lived and worked. Five descendants representing three generations of his family traveled to Frankfurt in May to participate in the installation of a stolpersteine (“stumble stone”) in the sidewalk in front of the his last residence in Frankfurt, at Fuchshohl 27. Little could he have imagined that he would have 27 direct American descendants, including 7 grandchildren, 12 great grandchildren and 8 great-great grandchildren by the time his work and life were rediscovered in his native Germany. The ceremony at his last address was attended by more than 50 people. In addition to the five descendants in the picture posted here, those attending included Dr. Bernard Heidenreich, a representative of the city of Frankfurt; the director of a German Association for Public And Private Welfare on which my grandfather had served on the founding board in the 1920s; and the present head master of Lessing Gymnasium where my grandfather completed his Abitur in 1907. At the “stumble stone” installation, my grandfather’s death was spoken of as “flight into death as a result of Nazi persecution.” Through the events surrounding the stolperstein installation and the generous hospitality of the German sponsors of my grandfather’s stone (Ulrich Stascheit and Hanna Eckhardt), we learned much about the legacy and history we carry that was mostly unspoken of in our family. I would like to think that we have honored my grandfather through the life we are living and contributions all the descendants have and will make that in some ways continue his legacy and life’s work. His descendants include two social workers, a child psychiatrist, three lawyers, five university faculty members, advocates for public policy and contributions to medicine, journalism, business, education and the arts. Among the great grandchildren and great-great grandchildren some are also continuing the legacy of Judaism of his family. The “stumble stone” is a permanent remembrance of a life cut too short by tyranny and persecution. The remembrance so many years later lets us know that his memory and legacy are not lost, and it provides some lost family history for us the descendants. It is sad that my grandfather’s immediate family – my mother, uncle and aunt, as well as his brother Max who lived many years in Brazil after 1938 – did not live long enough to know of and participate in this event. It is difficult to imagine what this honor and remembrance might have meant to my mother, Hanna Maier Barrows; to my uncle, Henry Maier, a much-admired professor of social work at the University of Washington for more than 30 years; and to my aunt Margaret. All of them died without knowing about this event honoring their father’s life and work. Peggy West is a member of the Forefront Advisory Board with more than 45 years of experience as a social worker including 30 years as a clinical faculty member of UW School of Social Work and 20 years of work as a national, regional, state and local leader in suicide prevention. She received her MSW from UW School of Social Work(’68) and a PhD from UW College of Education in Educational Psychology (’84). She recently retired as Senior Advisory for the national Suicide Prevention Resource Center. My great aunt Mathilde Maier once recounted to me that she “watched the joy go out of my mother” while at age 22 she sat by her father’s bed in the hospital as he slipped away. How has suicide affected you or your family? If you have a First Person story to tell, please send your essay to ffront@ uw.edu. (Your essay should be limited to about 800 words.) file:///D:/Stolpersteine/2015/Opferbilder/78-years-after-hansmaier-s-death-his-legacy-recalled-renewed-honored.htm 94 STOLPERSTEINE – PRESSE Uni-report 4/2015 Frankfurter Allgemeine Zeitung 16./17.5.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Neue Presse 16.5.2015 Frankfurter Rundschau 16./17.5.2015 Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.5.2015 95 96 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Rundschau 19.5.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Jüdische Allgemeine 18.5.2015 97 98 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Rundschau 9.6.2015 Katharinengemeinde STOLPERSTEINE – PRESSE 99 100 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Neue Presse 2.6.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Stolpersteine werden weiter verlegt 03.06.2015 Höchst. In Höchst und den anderen westlichen Stadtteilen können auch in Zukunft Stolpersteine verlegt werden. Die Entscheidung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Erinnerung Höchst, vorerst keine Stolpersteine mehr zu verlegen (wir berichteten), ist für die Initiative Stolpersteine Frankfurt kein ausreichender Grund, die Anfragen nach solchen Gedenksteinen im Westen abzulehnen. Wie deren Koordinator, Hartmut Schmidt, erklärt, wird die Initiative künftig Wünsche nach Verlegung von Stolpersteinen in den westlichen Stadtteilen selbst übernehmen. Die AG Geschichte und Erinnerung hatte bisher die Verlegung der Stolpersteine in den westlichen Stadtteilen vorbereitet, nun gab es aber, wie berichtet, Ärger um Beschriftungen. (hk) Frankfurtert Rundschau 7.7.2015 101 102 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Neue Presse 7.7.2015 Frankfurter Neue Presse 10.7.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Neue Presse 20.6.2015 103 104 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Neue Presse 20.6.2015 STOLPERSTEINE – PRESSE Frankfurter Rundschau 20.10.2015 105 106 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Gesamtliste der bisher verlegten Stolpersteine (2003–2015) Name Geburtsname Abeles, Leo Abermann, Jettchen Straße Stadtteil Deportation Tod Verlegung 2.10.1864 Hermannstr. 1 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt, 23.9.1942 Treblinka unbekannt 8.5.2010 24.1.1875 Kasinostr. 16 Höchst 15.9.1942 Theresienstadt 24.6.1943 25.10.2010 Abraham, Elfriede 26.8.1925 Herderstr. 11 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 21.6.2013 Abraham, Gustav 5.7.1885 Herderstr. 11 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 21.6.2013 20.7.1891 Herderstr. 11 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 21.6.2013 24.2.1928 Herderstr. 11 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 22.6.2013 16.12.1870 Zeil 92 Innenstadt 15.9.1942 Theresienstadt 24.2.1944 17.10.2014 Adam, Heribert 12.7.1912 Myliusstr. 44 Westend 1943 Buchenwald, Auschwitz 17.1.1943 21.6.2014 Adam, Kathinka 23.06.1883 Myliusstr. 44 Westend Januar 1943 Gefängnis Frankfurt 25.2.1943 21.6.2014 16.8.1901 Gervinusstr. 22 Westend 1942 Sobibor unbekannt 12.5.2012 Adler, Alfred 14.6.1897 Gervinusstr. 22 Westend 1938 Buchenwald, April 1939 England Adler, Alma 21.4.1903 Emmerich-Josef-Str. 21 Höchst 1942 Raasiku unbekannt 5.11.2007 Adler, Bernhard 28.3.1878 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Adler, Claire 19.2.1931 Emmerich-Josef-Str. 21 Höchst 1942 Raasiku unbekannt 5.11.2007 Adler, Gertrud 1.8.1937 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 3.8.1944 3.6.2011 Adler, Gisela 18.8.1925 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 3.8.1944 3.6.2011 Adler, Heinz ?.?.1927 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz befreit 3.6.2011 Adler, Herbert 18.11.1928 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz befreit 3.6.2011 Abraham, Jenny Kahn Geburtsdatum Wetzler Abraham, Margot Ackermann, Bella Adler, Adelheid Cahn Gollisch 20.6.2013 Adler, Johanna Nathan 17.6.1868 Kettenhofweg 125 Westend 1942 Theresienstadt, 1943 Treblinka 26.9.1942 13.5.2012 Adler, Margarethe Braun 3.7.1903 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 3.8.1944 3.6.2011 Adler, Reinhold 26.9.1898 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 1.5.1943 3.6.2011 Adler, Rolf ?.?.1931 Löherstr. 21 Sachsenhausen Lager Dieselstraße und Kruppstraße 3.11.1942 3.6.2011 14.2.1867 Emmerich-Josef-Str. 21 Höchst 1943 Theresienstadt 17.1.1943 5.11.2007 1.1.1902 Emmerich-Josef-Str. 21 Höchst 1942 Raasiku unbekannt 5.11.2007 20.12.1881 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Adler, Ursula 30.10.1938 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 3.8.1944 3.6.2011 Ahrens, Manfred 20.10.1905 Mainzer Landstr. 418 Gallus Gefängnis F-Klapperfeld, Suizid 2.8.1942 21.6.2014 14.5.1877 Bockenheimer Landstr. 83 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 24.12.1942 18.5.2015 Altmann, Erich Andreas 10.8.1916 Küferstr. 3 Sindlingen Mai 1944 Sachsenhausen, Buchenwald 24.2.1945 7.7.2014 Altschul, Karl 20.9.1857 Oberweg 56 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt 6.11.1942 11.11.2003 Amram, Frida 6.10.1885 Hans-Thoma-Str. 24 Sachsenhausen 25.7.1942 Ravensbrück, Oktober 1942 Auschwitz 8.10.1942 20.6.2013 Adler, Rosa Blum Adler, Sally Adler, Sophie Alken, Else Strauß Mamroth Amram, Julie Lomnitz 11.11.1857 Hans-Thoma-Str. 24 Sachsenhausen 15.9.1942 Theresienstadt 30.10.1942 20.6.2013 Anschel, Bettina Brader 25.11.1872 Uhlandstr. 21 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 22.6.2013 10.4.1873 Uhlandstr. 21 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 22.6.2013 7.9.1884 Holzgraben 11 Altstadt 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 10.12.1913 Holzgraben 11 Altstadt 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 24.8.1907 Lichtensteinstr. 2 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.2.2009 Ascher, Ludwig 26.12.1865 Liebigstr. 27c Westend 19.10.1941 Lodz 24.5.1942 19.10.2006 Auerbacher, Alfred 11.2.1938 Wittelsbacher Allee 46 Ostend 9.4.1943 Westerbork, 11.5.1943 Sobibor 14.5.1943 21.6.2013 Auerbacher, Jacob 19.7.1880 Wittelsbacher Allee 46 Ostend 1936/37 Niederlande, 9.4.1943 Westerbork 11.5.1943 Sobibor unbekannt 21.6.2013 Anschel, Jakob Appel, Franziska Klein Appel, Herta Arndt, Henny Bober Auerbacher, Martha Seligmann 29.12.1903 Wittelsbacher Allee 46 Ostend 1936/37 Niederlande, 9.4.1943 Westerbork 11.5.1943 Sobibor 14.5.1943 21.6.2013 Aumann, Berta Oestreich 23.12.1913 Bornwiesenweg 34 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 8.5.2010 Aumann, Jossy 29.12.1941 Bornwiesenweg 34 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt unbekannt 8.5.2010 Aumann, Judi 3.2.1940 Bornwiesenweg 34 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt unbekannt 8.5.2010 Baer, Berthold 7.5.1877 Musikantenweg 39 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 3.10.1942 18.5.2015 Baer, Emil 7.5.1877 Saalburgstr. 59 Bornheim 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 23.2.2006 Baer, Fanny 19.7.1902 Saalburgstr. 59 Bornheim unbekannt unbekannt 23.2.2006 Baer, Hugo 14.1.1869 Zeil 29 Innenstadt 15.9.1942 Theresienstadt 23.9.1942 25.4.2008 Baer, Jenny Löwenthal 9.6.1880 Musikantenweg 39 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 15.5.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 Baer, Rebekka Schloss 5.12.1880 Saalburgstr. 59 Bornheim 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 23.2.2006 Bartelt, Wilhelmine Feibel 3.10.1888 Sternstr. 7 Nordend 26.4.1943 Auschwitz 29.5.1943 19.11.2013 Bauer, Ella 12.1.1881 Wiesenau 53 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 25.4.2008 Bauer, Hugo 29.5.1883 Paul-Ehrlich-Str. 42 Sachsenhausen 1936 USA 23.6.2014 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 107 Bauernfreund, Fred 23.9.1927 Mittelweg 8 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 14.9.2005 Bauernfreund, Hans 16.2.1936 Mittelweg 8 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 14.9.2005 Bauernfreund, Heinrich 16.10.1890 Mittelweg 8 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 14.9.2005 Bauernfreund, Johanna Schwarz 15.6.1902 Mittelweg 8 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 14.9.2005 Baum, Clara Sichel 23.3.1884 Rützelstr. 1 Griesheim 19.10.1941 Lodz, Oktober 1942 Chelmno unbekannt 10.7.2014 Baum, Julie Geiger 3.11.1883 Reuterweg 73 Westend 19.10.1941 Lodz 4.5.1942 4.6.2011 7.5.1927 Rützelstr. 1 Griesheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 10.7.2014 3.9.1881 Emmerich-Josef-Str. 19 Höchst 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.11.2007 Baum, Nathan Norbert 8.12.1871 Reuterweg 73 Westend 19.10.1941 Lodz 22.2.1942 4.6.2011 Baum, Salomon 19.7.1875 Rützelstr. 1 Griesheim 19.10.1941 Lodz 16.4.1942 10.7.2014 Baumann, Fritz 9.7.1901 An der Ringmauer 62 Römerstadt 10.11.1938 Buchenwald 12.12.1938 19.10.2009 1.1.1897 Böhmerstr. 62 Westend 26.4.1943 Auschwitz 28.06.1943 20.6.2013 Bechhold, Heinrich Jakob 13.11.1866 Niederräder Landstr. 46–48 Niederrad Suizid 17.2.1937 20.6.2013 Becker, Bernhard 7.12.1914 Schwarzburgstr. 50 Nordend 27.11.1937 Gestapohaft 14.12.1937 15.10.2004 31.1.1885 Schönstr. 17 Gutleut 19.10.1941 Lodz unbekannt 9.5.2010 8.4.1882 Zuckschwerdtstr. 1 Höchst tot aufgefunden 28.4.1936 1.11.2011 10.2.1895 Eschersheimer Landstr. 357 Dornbusch 16.8.1942 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 22.6.2013 28.2.1895 Eschersheimer Landstr. 357 Dornbusch 16.8.1942 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 22.6.2013 Baum, Käthe Baum, Martha Beauvais von, Johanna Becker, Martha Schwarzschild Seligmann Adler Beer, Ernst de Beicht, Edith Wolff Beicht, Karl Bender, Helene Grau 18.7.1907 Schwedenpfad 21 Nied 1938 Haft 4.5.1938 19.11.2013 Bender, Henriette Lehmann 19.8.1878 Weberstr. 72 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 23.10.1902 Schwedenpfad 21 Nied 14.10.1938 Volksgerichtshof Hochverrat befreit 19.11.2013 Bender,Georg Bendkower, Regina Rubanowicz 1.12.1897 Battonnstr. 70 Altstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 29.7.2011 Beran, Lilli Marx 18.12.1877 Grüneburgweg 150 Westend Suizid 7.5.1942 17.2.2009 Berberich, Erna Pollak 12.5.1896 Rubensstr. 24 Sachsenhausen 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 Berberich, Moses 20.11.1888 Rubensstr. 24 Sachsenhausen 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 Berentzen, Karl 4.9.1897 An der Ringmauer 1 Heddernheim Suizid 18.8.1938 18.11.2013 Berentzen, Lore Ganz 4.6.1904 An der Ringmauer 1 Heddernheim 1943 Auschwitz 18.5.1943 18.11.2013 Berndt, Gretl Katzenellenbogen 12.10.1893 Paul-Ehrlich-Str. 25 a Sachsenhausen Frankfurt 22.3.1944 3.6.2011 Bienes, Arthur 26.7.1889 Sophienstr. 12 Bockenheim 1935 Amsterdam 1.5.1943 Westerbork, 15.2.1944 Bergen-Belsen 9.1.1945 21.6.2013 Bienes, Hermann 24.4.1891 Mainzer Landstr. 36 Westend 1935 Belgien 1940 Auslieferung 1942 Drancy 2.9.1942 Auschwitz 1.9.1942 21.6.2013 Bienes, Hermine Cohen 14.1.1893 Sophienstr. 12 Bockenheim 1935 Amsterdam, Mai 1943 Westerbork, Sept. 1944 Theresienstadt befreit 21.6.2013 Bienes, Johanna Nass 21.9.1859 Mainzer Landstr. 36 Westend 1939 Amsterdam 29.9.1943 Westerbork 15.2.1944 Sobibor 23.4.1942 21.6.2013 Bienes, Marion 28.8.1925 Sophienstr. 12 Bockenheim 1935 Amsterdam Okt. 1943 Westerbork Febr. 1944 Bergen-Belsen befreit 21.6.2013 Bienes, René 1.2.1928 Sophienstr. 12 Bockenheim 1935 Amsterdam 1.5.1943 Westerbork, 15.2.1944 Bergen-Belsen ??.04.1945 21.6.2013 Bild, Hans 30.3.1904 Tevesstr. 27 Gallus 1937 Haft Kassel 1942 Sachsenhausen 16.7.1942 11.5.2012 8.3.1873 Kronberger Str. 28 Westend 18.8.1942 Theresienstadt 20.8.1942 13.5.2012 30.8.1926 Niedenau 43 Westend 19.10.1941 Lodz 17.12.1942 19.10.2006 28.2.1889 Niedenau 43 Westend 19.10.1941 Lodz 31.7.1942 19.10.2006 8.3.1886 Niedenau 43 Westend 19.10.1941 Lodz 18.6.1942 19.10.2006 20.6.1891 Wöhlerstr. 4 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 4.6.2011 Binswanger, Ernst 16.8.1925 Wöhlerstr. 4 Westend 1943 Auschwitz 4.2.1944 4.6.2011 Binswanger, Fritz 27.6.1894 Wöhlerstr. 4 Westend Suizid 9.12.1936 4.6.2011 Bing, Anna Katz Bing, Helga Bing, Rosa Dach Bing, Siegfried Binswanger, Elisabeth Loewenthal Blasius, Martha Koppenhagen 13.12.1892 Treburer Str. 25 Niederrad Suizid 17.2.1945 20.6.2013 Blaut, Ida Stern 11.9.1869 Oberlindau 108 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 20.9.1942 8.5.2010 31.10.1863 Oberlindau 108 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 10.10.1942 8.5.2010 29.5.1874 Beethovenstr. 11 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 29.9.1857 Beethovenstr. 11 Westend 19.10.1941 Lodz 8.11.1941 5.3.2007 28.4.1876 Altkönigstr. 13 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, Treblinka unbekannt 6.11.2007 Bloch, Sigmund 3.7.1867 Altkönigstr. 13 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 13.9.1942 6.11.2007 Blum, Ferdinand 3.10.1865 Paul-Ehrlich-Str. 42 Sachsenhausen 1939 Schweiz Blumenthal, Fritz Günther 8.6.1925 Adolf-Häuser-Str. 14 Höchst Majdanek 22.9.1942 Blaut, Moses Bloch, Alice Simon Bloch, Louis Bloch, Mathilde Groedel 23.6.2014 20.10.2006 Blumenthal, Meta Zinsheimer 14.6.1896 Adolf-Häuser-Str. 14 Höchst unbekannt unbekannt 20.10.2006 Bohn, Helene Collin 4.3.1891 Altkönigstr. 13 Westend April 1943 Auschwitz 22.7.1943 6.11.2007 108 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Bohrmann, Alice 29.3.1887 Mithrasstr. 82 Römerstadt 19.10.1941 Lodz 26.4.1942 9.11.2010 Bohrmann, Richard 5.2.1881 Mithrasstr. 82 Römerstadt 19.10.1941 Lodz unbekannt 9.11.2010 Boltz, Johann 19.9.1893 Savignystr. 55 Westend 10.7.1941 Dachau 4.3.1942 5.11.2007 3.2.1901 Mittelweg 5 Nordend 29.1.1943 Westerbork, 2.3.1943 Auschwitz unbekannt 14.9.2005 9.6.1886 Mittelweg 5 Nordend 29.1.1943 Westerbork, 2.3.1943 Auschwitz unbekannt 14.9.2005 28.10.1897 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 11.6.1900 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 27.10.1884 Palmstr. 13 Nordend Suizid 12.9.1942 17.2.2009 Bravmann, Arthur 15.9.1925 Palmstr. 13 Nordend Suizid 15.2.1942 17.2.2009 Bravmann, Ilse 11.6.1923 Palmstr. 13 Nordend Suizid 12.9.1942 17.2.2009 Bravmann, Jakob 14.12.1885 Palmstr. 13 Nordend Suizid 26.8.1942 17.2.2009 Böttigheimer, Else Isaak Levy Böttigheimer, Leo Braunschweiger, Cäcilia Löwenthal Braunschweiger, Josef Bravmann, Anna Baum Breckheimer, Caecilie Segalowitsch 29.1.1895 Raiffeisenstr. 25 Riederwald Frühjahr 1943 Auschwitz 26.7.1943 5.6.2011 Breitenfeld, Olga Sgalitzer 26.4.1885 Eschersheimer Landstr. 79 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 8.10.1942 13.5.2012 Breitenfeld, Richard 13.10.1869 Eschersheimer Landstr. 79 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 16.12.1942 13.5.2012 Breitinger, Anton 19.6.1898 Neebstr. 3 Bornheim F-Preungesheim 17.9.1942 21.6.2013 Breslau, Alfred 15.6.1876 Friedrichstr. 19 Westend 19.10.1941 Lodz 4.4.1942 19.10.2006 Breslau, Ignaz 3.4.1870 Haeberlinstr. 6 Eschersheim Heilanstalt Herborn und Landesanstalt Brandenburg 17.2.1941 17.2.2009 1.12.1892 Schloßstr. 120 Bockenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 13.9.2005 9.9.1923 Schloßstr. 120 Bockenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 13.9.2005 14.1.1893 Friedrichstr. 19 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2006 Breslau, Paul 19.10.1877 Schloßstr. 120 Bockenheim 19.10.1941 Lodz 6.4.1942 13.9.2005 Breslau, Walter 20.10.1924 Friedrichstr. 19 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2006 Brown, Hagar Martin 14.10.1889 Marburgerstr. 9 Bockenheim 1939 verhaftet 3.6.1940 16.2.2009 Breslau, Klara Auerbacher Breslau, Lore Breslau, Martha Schwerin Brück, Blanka Blumhof 24.10.1896 Merianstr. 39 Nordend 20.9.1943 Auschwitz 1.12.1943 11.5.2012 Buchband, Dora Gingold 11.7.1913 Breite Gasse 23 Innenstadt 11.2.1943 von Drancy nach Auschwitz unbekannt 6.11.2007 Buseck, Karoline Hess 28.7.1870 Mainzer Landstr. 33 Bahnhofsviertel 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.2.2009 30.11.1913 Eschersheimer Landstr. 107 Westend 30.4.1941 Weilmünster, „Heilanstalt“ Hadamar, 12.6.1941 9.5.2010 31.12.1897 Friedberger Landstr. 77 Nordend Flucht 1939 Los Angeles 22.3.1905 Friedberger Landstr. 77 Nordend Flucht 1939 Los Angeles 16.3.1874 Eschersheimer Landstr. 10 Nordend 16.6.1943 Theresienstadt 6.1.1944 25.4.2008 8.2.1866 Hadrianstr. 19 Römerstadt 18.8.1942 Theresienstadt 24.5.1943 19.10.2009 Cahn, Irmgard 28.10.1919 Eschersheimer Landstr. 10 Nordend 16.6.1943 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 25.4.2008 Cahn, Leopold 12.11.1878 Eppsteiner Str. 5 Westend 8.1.1944 Theresienstadt 1.4.1944 25.4.2008 Butterweck, Lina Cahen-Brach, Fritz Cahen-Brach, Katharina Schwieker Cahn, Benedikt Cahn, Charlotte Scheidemann 18.5.2015 18.5.2015 Cahn, Luise Lehmann 15.4.1876 Eiserne Hand 35 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.11.2003 Cahn, Margarete Wiener 24.4.1899 Eschersheimer Landstr. 10 Nordend 16.6.1943 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 25.4.2008 Cahn, Mathilde Rothbarth 25.12.1895 Roseggerstr. 17 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Cahn, Robert 27.4.1881 Roseggerstr. 17 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Carlebach, Moritz 8.10.1878 Gaußstr. 16 Nordend 12.11.1938 Buchenwald 29.3.1939 7.5.2010 17.8.1887 Gaußstr. 16 Nordend 8.5.1942 Region Lublin unbekannt 7.5.2010 Caspari, Ernst 24.10.1909 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 1935 Türkei 17.10.2014 Caspari, Friedrich 1.7.1911 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 1938 USA 17.10.2014 Caspari, Irene 3.5.1915 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 1938 England 17.10.2014 Caspari, Max Eduard 17.3.1923 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 1938 England Caspari, Wilhelm 4.2.1872 Paul-Ehrlich-Str. 42 Sachsenhausen 19.10.1941 Lodz 21.1.1944 23.6.2014 Caspari, Wilhelm 4.2.1872 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 19.10.1941 Lodz 21.1.1944 17.10.2014 3.9.1869 Apostelstr. 20 Niederrad 9.1.1944 Theresienstadt 23.11.1944 12.5.2012 Cohen, Alice 26.9.1925 Hostatostr. 1 Höchst 1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 Cohen, Bernhard 9.9.1889 Hostatostr. 1 Höchst 5.10.1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 15.1.1905 Hostatostr. 3 Höchst 8.10.1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 Cohen, David 29.1.1894 Hostatostr. 3 Höchst 5.10.1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 Cohen, Fritz 8.12.1928 Hostatostr. 3 Höchst 8.10.1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 Cohen, Helene 7.8.1921 Hostatostr. 1 Höchst 1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 Cohen, Paul 2.10.1931 Hostatostr. 3 Höchst 8.10.1942 von Westerbork nach Auschwitz 8.10.1942 5.11.2007 3.6.1897 Hostatostr. 1 Höchst 9.10.1942 Westerbork nach Auschwitz 12.10.1942 5.11.2007 Cohn, Moritz 5.4.1873 Uhlandstr. 2 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 24.9.1942 7.5.2010 Dillenburger, Ernst 3.10.1930 Mainstr. 8 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 17.5.2015 Dillenburger, Klara 16.4.1901 Mainstr. 8 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 17.5.2015 Carlebach, Sophie Cocholous, Sara Cohen, Betti Cohen, Theresia Runkel Salomon Vorschheimer Hertz 17.10.2014 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE Dillenburger, Marianne Kahn 109 21.12.1876 Mainstr. 8 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 17.5.2015 4.4.1870 Mainstr. 8 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 17.5.2015 17.12.1919 Vogtstr. 35–37 Nordend 1939 England 3.10.1873 Radilostr. 29 Rödelheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 20.10.1890 Radilostr. 29 Rödelheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 Dreyfuß, Siegbert 15.1.1926 Radilostr. 29 Rödelheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 Dukat, Adolf 24.10.1900 Am Tiergarten 32 Ostend 19.10.1941 Lodz 2.5.1942 23.6.2014 Dukat, Joseph 6.4.1870 Ostendstr. 53 (51) Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 11.10.1942 17.5.2015 Dukat, Selma 16.2.1903 Ostendstr. 53 (51) Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 17.5.2015 Dillenburger, Sally Domar, Carola Rosenthal Dreyfuß, Albert Dreyfuß, Amalie Salomon 15.10.2004 Dukat, Susi Kaufmann 14.10.1910 Am Tiergarten 32 Ostend 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 Durlacher, Dina Frank 8.11.1881 Berger Str. 204 Bornheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 Durlacher, Hermine 25.7.1884 Berger Str. 204 Bornheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 11.5.2012 Durlacher, Julius 10.11.1882 Berger Str. 204 Bornheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 Durlacher, Leo 2.8.1912 Berger Str. 204 Bornheim 6.7.1943 von Westerbork nach Sobibor 9.7.1943 11.5.2012 28.6.1876 Aystettstr. 6 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 19.10.1942 5.11.2007 20.10.1870 Aystettstr. 6 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 5.7.1943 5.11.2007 2.8.1901 Luisenstr. 35 Nordend 25.5.1943 Auschwitz 10.12.1943 13.5.2012 31.3.1934 Kurt-Schumacher-Str. 10 Altstadt 1945 Theresienstadt befreit 12.5.2012 Ebertsheim, Elise Bloch Ebertsheim, Siegfried Eckert, Frieda Spitz Edelmann, Inge Edelmann, Irma Loeb 16.10.1913 Kurt-Schumacher-Str. 10 Altstadt 8.2.1943 Auschwitz 12.9.1943 12.5.2012 Edelmuth, Adele Mayer 10.08.1867 Gärtnerweg 47 Westend 18.8.1942 Theresienstadt, Trostenec unbekannt 7.5.2010 Edinger, Friedrich 2.3.1888 Gärtnerweg 51 Westend 15.6.1942 von Bendorf-Sayn nach Sobibor unbekannt 12.5.2012 Ege, Albrecht 31.1.1878 Am Treutengraben 3 Praunheim 1942 Zuchthaus FrankfurtPreungesheim 23.1.1943 25.4.2008 22.2.1893 Röhrborngasse 28 Bergen-E. 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 14.10.1881 Röhrborngasse 28 Bergen-E. 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 Ehrmann, Henny Hahn Ehrmann, Leopold Eisemann, Johanette Herrmann 15.10.1867 Alt Rödelheim 30 Rödelheim 15.9.1942 Theresienstadt 1.4.1944 24.4.2008 Eisenstein, Ilse Müller 14.9.1895 Oberlindau 65 Westend 24.9.1942 Estland unbekannt 5.3.2007 Eisenstein, Inge 24.1.1930 Oberlindau 65 Westend 24.9.1942 Estland unbekannt 5.3.2007 Eisenstein, Ruth 6.3.1928 Oberlindau 65 Westend 24.9.1942 Estland unbekannt 5.3.2007 Elsass, Irma 25.8.1887 Friedrichstr. 58 Westend 18.8.1942 Theresienstadt 1.5.1944 6.11.2007 Emanuel, Carl 21.09.1874 Gärtnerweg 12 Westend 19.8.1943 Haft Hammelgasse 14.10.1943 18.5.2015 Embden, Gustav 10.10.1874 Kennedaalle 99 Sachsenhausen Nassau 25.7.1933 17.10.2014 31.1.1889 Hellerhofstr. 5 Gallus 1943 Auschwitz 21.2.1943 11.5.2012 Engelbrecht, Hans 8.9.1896 Hellerhofstr. 5 Gallus 4.2.1943 Buchenwald befreit 11.5.2012 Epstein, Alfred 6.3.1912 Unterlindau 29 Westend 1933 Palästina 28.12.2014 Epstein, Fritz 4.12.1877 Unterlindau 29 Westend 1933 Palästina 28.12.2014 27.12.1876 Unterlindau 29 Westend 1933 Palästina Epstein, Paul 24.7.1871 Körberstr. 16 Dornbusch Suizid Epstein, Werner 31.10.1903 Unterlindau 29 Westend 1934 Frankreich Erl, Hans 8.10.1882 Eschersheimer Landstr. 267 Dornbusch 10.5.1942 Sobibor unbekannt 4.6.2011 14.11.1883 Eschersheimer Landstr. 267 Dornbusch 10.5.1942 Sobibor unbekannt 4.6.2011 Erlanger, Albert 23.4.1879 Wolfsgangstr. 51 Nordend Suizid 6.4.1941 3.6.2011 Ermann, Isaac 4.8.1859 Morgensternstr. 36 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt 27.9.1942 8.5.2010 13.10.1869 Morgensternstr. 36 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt 23.5.1944 8.5.2010 8.9.1877 Wittelsbacher Allee 4 Ostend 11.6.1942 Region Lublin und Majdanek unbekannt 6.11.2007 Engelbrecht, Frieda Epstein, Margarethe Erl, Sofie Ermann, Sara Schwed Mayerstein Levi Elsaesser Eschwege, Hermann 28.12.2014 11.8.1939 17.10.2014 28.12.2014 Eschwege, Paula Wertheimer 21.6.1886 Wittelsbacher Allee 4 Ostend 11.6.1942 Region Lublin und Majdanek unbekannt 6.11.2007 Ettinghausen, Berta Feitler 11.7.1861 Emmerich-Josef-Str. 39 Höchst 1943 von Westerborg nach Sobibor 21.5.1943 5.11.2007 Fabisch, Emma Suerth 23.7.1892 An der Ringmauer 134 Heddernheim 1937 Holland, 26.2.1942 Westerbork, Auschwitz 26.2.1943 18.11.2013 Fabisch, Heinrich Heilmann 4.6.1866 An der Ringmauer 134 Heddernheim 1937 Holland 5.11.1941 18.11.2013 Fehler, Karl 24.3.1905 Tevestr. 43 Gallus 25.8.1941 Sachsenhausen 19.12.1941 3.9.2008 Feist-Belmont, Alfred 9.9.1883 Feldbergstr. 51 Westend 4.1.1945 Buchenwald 8.3.1945 4.6.2011 Fiebermann, Adolf 16.5.1904 Rückertstr. 47 Ostend 1939 USA 11.12.1900 Eckenheimer Landstr. 238 Eckenheim 24.9.1942 Raasiku unbekannt 17.5.2015 Fiebermann, Emil 16.7.1869 Rückertstr. 47 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 27.11.1942 17.5.2015 Fiebermann, Josef 1.8.1897 Eckenheimer Landstr. 238 Eckenheim 24.9.1942 Raasiku unbekannt 17.5.2015 Fiebermann, Walter 24.6.1926 Eckenheimer Landstr. 238 Eckenheim 1939 Kindertransport England Fiege, Caroline 31.12.1896 Kaulbachstr. 57 Sachsenhausen 19.3.1943 Auschwitz 20.12.1943 23.6.2014 Finkernagel, Karl 29.8.1869 Hamburger Allee 58 Bockenheim Buchenwald 24.8.1937 18.5.2015 8.10.1878 Reichsburgstr. 2 Rödelheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 Fleisch, Selma 6.9.1892 Reichsburgstr. 2 Rödelheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.3.2007 Fleischmann, Samuel 25.5.1862 Koselstr. 49 Nordend Suizid 16.08.1942 19.11.2013 6.7.1866 Rüsterstr. 20 Westend 27.9.1942 Theresienstadt 6.5.1943 17.2.2009 1.1.1852 Rüsterstr. 20 Westend 27.9.1942 Theresienstadt 6.5.1943 17.2.2009 Fiebermann, Else Fleisch, Sally Flesch, Hella Flesch, Max Levigard Sternfels Wolff 17.5.2015 17.5.2015 110 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Floersheimer, Elli Markus Floersheimer, Jakob Flörsheim, Ida May Flörsheim, Isidor Flörsheim, Jenny Klara Rothschild Flörsheim, Julius Flörsheim, Karoline Goldschmidt Flörsheim, Kurt 22.6.1909 Oberlindau 83 Westend 13.2. 1936 Flucht Holland, 19.7.1942 Westerbork, 25.2.1944 Theresienstadt unbekannt 18.5.2015 31.7.1906 Oberlindau 83 Westend 29.1.1936 Flucht Holland, Westerbork 25.2.1944 Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 14.11.1874 Kastellstr. 10 Heddernheim 15.9.1942 Theresienstadt 11.10.1942 20.10.2006 8.6.1870 Kastellstr. 10 Heddernheim 15.9.1942 Theresienstadt 13.12.1942 20.10.2006 20.4.1895 Günthersburgallee 43 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 11.11.2003 25.10.1883 Günthersburgallee 43 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 11.11.2003 24.4.1881 Fichtestr. 7 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 9.5.2010 22.2.1925 Günthersburgallee 43 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 11.11.2003 Flörsheimer, Elli Markus 26.6.1909 Neumannstr. 36 Eschersheim 29.1.1943 Westerbork, 25.2.1944 Auschwitz 28.2.1945 13.9.2005 Flörsheimer, Franziska Mainzer 18.2.1879 Neumannstr. 36 Eschersheim 1942 Theresienstadt 17.12.1942 13.9.2005 31.7.1906 Neumannstr. 36 Eschersheim 29.1.1943 Westerbork, 25.2.1944 Auschwitz unbekannt 13.9.2005 Flörsheimer, Jakob Frank, Else Levi 30.7.1908 Leverkuser Str. 9 Höchst Auschwitz unbekannt 20.10.2006 Freudenthal, Betty Strauß 30.7.1928 Bolongarostr. 128 Höchst 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 3.9.2008 Freudenthal, Julius 15.5.1900 Bolongarostr. 128 Höchst 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 3.9.2008 Freudenthal, Margot 23.9.1901 Bolongarostr. 128 Höchst 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 3.9.2008 20.1.1873 Sandweg 34 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 16.11.1942 13.5.2012 Fried, Max 25.1.1905 Sandweg 34 Ostend Region Lublin unbekannt 13.5.2012 Fried, Meier 27.10.1873 Sandweg 34 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 15.4.1944 13.5.2012 Fried, Fanny Wertheim Friedmann, Amalie Roth 8.8.1888 Mousonstr. 20 Ostend 28.10.1943 Auschwitz 22.12.1943 23.2.2006 Friedmann, Berta Ziegelmann 5.2.1916 Nesenstr. 7 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 5.3.2007 Froehlich, Rosa Cracauer 29.7.1868 Landgraf-Wilhelm-Str. 12 Eschersheim 1.9.1942 Theresienstadt 30.3.1943 17.2.2009 Froehlich, Siegfried 5.1.1861 Landgraf-Wilhelm-Str. 12 Eschersheim 1.9.1942 Theresienstadt 22.12.1942 17.2.2009 Fröhlich, Max 28.10.1893 Hansaallee 12 Westend Drancy 7.9.1942 nach Auschwitz unbekannt 23.2.2006 26.9.1871 Eschenheimer Anlage 20 Nordend Suizid 24.2.1935 1.6.2010 14.7.1891 Hügelstr. 115 Dornbusch 6.5.1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2014 Frohmann, Hilda Floersheim Fuchs, Nelly Fuld, Erna Junghans 4.12.1909 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 11.6.1942 Region Lublin unbekannt 13.5.2012 Fuld, Frieda Sander 7.11.1893 Telemannstr. 12 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 3.9.2008 Fuld, Julius 13.3.1906 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 11.6.1942 Region Lublin Majdanek unbekannt 13.5.2012 Fuld, Kurt 14.8.1930 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 11.6.1942 Region Lublin unbekannt 13.5.2012 Fuld, Otto 22.3.1894 Telemannstr. 12 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 3.9.2008 13.3.1870 Feldbergstr. 45 Westend Suizid 12.11.1941 8.5.2010 Fulda, Heinrich 12.2.1866 Feldbergstr. 45 Westend gestorben 25.3.1940 8.5.2010 Gans, Irmgard 7.7.1928 Vogelsbergstr. 30 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 22.6.2013 Fulda, Amalie Oppenheimer Gans, Jenny Oppenheimer 20.6.1890 Vogelsbergstr. 30 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 22.6.2013 Gärtner, Henriette Wertheim 25.8.1873 Auf der Körnerwiese 10 Westend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 5.6.2011 10.4.1869 Auf der Körnerwiese 10 Westend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 5.6.2011 Gärtner, Ludwig Gawrylowicz, Esther Frümet Fischow 25.5.1883 Uhlandstr. 50 Ostend unbekannt unbekannt 16.2.2009 Gerlach, Margarethe Tamm 5.5.1883 Neumannstr. 20 Eschersheim 1941 „Heilanstalt“ Hadamar 13.2.1941 3.9.2008 Germann, Edmund 13.9.1901 Niddastr. 64 Bahnhofsviertel 17.6.1941 „Hochverrat“ F-Preungesheim, Hinrichtung 17.9.1942 22.6.2014 Gerson, Bertha 15.8.1881 Bolongarostr. 132 Höchst 18.3.1943 Westerbork, 20.4.1943 Sobibor 23.4.1943 3.9.2008 Gerson, Gustav 12.4.1881 Bolongarostr. 132 Höchst 18.3.1943 Westerbork, 20.4.1943 Sobibor 23.4.1943 3.9.2008 Gertrud Caspari 15.9.1884 Bockenheimer Landstr. 99 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.10.2014 Gingold, Leo Gerschel 4.1.1915 Breite Gasse 23 Innenstadt 1943 von Beaume-la-Rolande nach Auschwitz unbekannt 6.11.2007 Goldschmidt, Alfred 3.12.1880 Hadrianstr. 15 Römerstadt 19.10.1941 Lodz unbekannt 9.11.2010 Goldschmidt, Betty 24.8.1878 Fichtestr. 7 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 9.5.2010 Goldschmidt, Erna Neu 12.7.1900 Domitianstr. 4 Heddernheim 1942 Region Lublin unbekannt 18.11.2013 Goldschmidt, Helene Mansbach 26.6.1883 Hadrianstr. 15 Römerstadt Suizid 2.3.1940 9.11.2010 15.8.1865 Habelstr. 8 Heddernheim 8.1.1944 Theresienstadt 25.3.1944 20.10.2006 15.6.1889 Günthersburgallee 1 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 29.12.1901 Große Friedberger Str. 44 Innenstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 17.2.2009 13.4.1874 Große Friedberger Str. 44 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 16.2.2009 Goldschmidt, Johanna 7.5.1933 Ostendstr. 62 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 17.5.2015 Goldschmidt, Klara 24.11.1930 Ostendstr. 62 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 17.5.2015 2.9.1898 Ostendstr. 62 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 17.5.2015 Goldschmidt, Hermann Goldschmidt, Irma Ritta Bach Goldschmidt, Isaak Goldschmidt, Jenny Glauberg Goldschmidt, Lina Grünlaub Goldschmidt, Malchen Heidelberger Goldschmidt, Margot 22.4.1881 Schützenstr. 12 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 4.6.2011 11.9.1921 Günthersburgallee 1 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 111 Goldschmidt, Max 26.7.1896 Domitianstr. 4 Heddernheim 14.11.1938-10.1.1939 Dachau, 1942 Region Lublin unbekannt 18.11.2013 Goldschmidt, Sally 9.1.1893 Ostendstr. 62 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 17.5.2015 6.2.1883 Am Dornbusch 3 Dornbusch 29.5.1942 Osten unbekannt 16.5.2015 17.6.1886 Böhmerstr. 4 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 4.6.2011 Gotthelf, Siegmund 10.6.1880 Böhmerstr. 4 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 4.6.2011 Gottlieb, Alice 6.12.1918 Brühlstr. 15 Heddernheim Region Lublin und Majdanek unbekannt 20.10.2006 Gottlieb, Jenny 2.11.1883 Brühlstr. 15 Heddernheim Auschwitz unbekannt 20.10.2006 Gottlieb, Nathan 26.2.1862 Gaussstr. 14 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 1.10.1943 19.10.2006 18.4.1881 Liebigstr. 27b Westend Suizid 5.5.1942 6.11.2007 6.12.1883 Alfred-Brehm-Platz 13 Ostend Mai/Juni 1942 Region Lublin unbekannt 7.5.2010 Goldstern, Susanne Gotthelf, Gertrud Gottschalk, Agnes Therese Epstein Fröhlich Griesheimer, Josef Griesheimer, Thekla Hess 14.3.1891 Alfred-Brehm-Platz 13 Ostend Mai/Juni 1942 Region Lublin unbekannt 7.5.2010 Gross, Elsa Mayer 6.7.1895 Eppsteiner Str. 5 Westend 19.10.1941 Lodz 14.1.1942 25.4.2008 Gross, Gertrud Schickl 25.10.1918 Wittelsbacher Allee 100 Ostend 1937 Prag, 1942 deportiert unbekannt 6.11.2007 1.10.1883 Eppsteiner Str. 5 Westend 19.10.1941 Lodz 13.8.1942 25.4.2008 Gross, Paul Grosser, Alice Bienes 17.3.1888 Mainzer Landstr. 36 Westend 1939 Amsterdam 29.9.1943 Westerbork 15.2.1944 Sobibor 23.4.1943 21.6.2013 Grossmann, Laura Engel 20.10.1866 Auf der Körnerwiese 11 Westend 18.8.1942 Theresienstadt, 23.9.1942 Treblinka unbekannt 17.2.2009 17.8.1893 Hallgartenstr. 36 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 5.6.2011 19.7.1898 Hallgartenstr. 36 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 5.6.2011 10.2.1861 Gutleutstr. 85 Gutleutviertel Januar 1940 Gestapo Frankfurt 2.2.1940 17.10.2014 29.06.1875 Gutleutstr. 85 Gutleutviertel 1940 Schweiz Grünebaum, Alfred 30.11.1899 Eschersheimer Landstr. 405 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Grünebaum, Bella 13.11.1901 Marktstr. 45 Bergen-E. 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 23.10.1875 Marktstr. 45 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt, Treblinka unbekannt 24.4.2008 Grünebaum, Frieda 12.6.1900 Sonnemannstr. 79 Ostend 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 Grünebaum, Gerson 16.1.1864 Eschersheimer Landstr. 405 Dornbusch Suizid 17.10.1941 14.10.2004 12.10.1870 Sonnemannstr. 79 Ostend 1942 Theresienstadt 4.4.1944 16.2.2009 28.3.1927 Alt Rödelheim 38 Rödelheim Maidanek 29.8.1942 5.3.2007 1.1.1897 Alt Rödelheim 38 Rödelheim unbekannt unbekannt 5.3.2007 14.7.1895 Alt Rödelheim 38 Rödelheim Maidanek 29.8.1942 5.3.2007 15.9.1898 Sonnemannstr. 79 Ostend 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 3.6.1862 Eschersheimer Landstr. 405 Dornbusch 1.9.1942 Theresienstadt 11.4.1943 14.10.2004 11.7.1900 Kölner str. 71 Gallus 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 Grünewald, Amalie 20.11.1876 Freiherr-vom-Stein-Str. 51 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 3.10.1942 5.6.2011 Grünewald, Edgar Josef 13.4.1922 Musikantenweg 45 Nordend Flucht 1936 Uruguay Grünewald, Ferdinand 7.2.1922 Sandweg 40 Ostend 1938 Buchenwald, 1939 F-Preungesheim, 30.3.1942 Groß-Rosen 2.6.1942 21.6.2013 Grünewald, Hermann 20.2.1874 Freiherr-vom-Stein-Str. 51 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 4.2.1943 5.6.2011 Grünewald, Inge 10.5.1930 Musikantenweg 45 Nordend Flucht 1939 Uruguay Grünewald, Josef 18.7.1889 Sandweg 40 Ostend Sachsenhausen, 3.9.1940 Dachau 21.4.1941 21.6.2013 Grünewald, Julius 6.7.1885 Musikantenweg 45 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt 27.6.1944 18.5.2015 Grünbaum, Arthur Grünbaum, Lilly Emanuel Grünberg, Carl Grünberg, Hilde Grünebaum, Emma Grünebaum, Johanna Ehrenzweig Wetterhan Hahn Grünebaum, Kurt Grünebaum, Martha Günther Grünebaum, Max Grünebaum, Rebekka Gruenebaum Grünebaum, Rosa Grünebaum, Toni Rosenthal 17.10.2014 18.5.2015 18.5.2015 Grünewald, Nelly Stern 23.2.1907 Freiherr-vom-Stein-Str. 51 Westend 24.5.1942 Region Lublin unbekannt 5.6.2011 Grünewald, Rosa Rindsberg 1.12.1897 Sandweg 40 Ostend 10.7.1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2013 Grünsphan, Esther Strassmann 7.5.1888 Bolongarostr. 156 Höchst 11.11.1941 Minsk unbekannt 3.9.2008 Grünsphan, Katharina 23.6.1923 Bolongarostr. 156 Höchst 28.10.1938 Bentschen unbekannt 3.9.2008 Grünsphan, Leo 20.3.1928 Bolongarostr. 156 Höchst 11.11.1941 Minsk, April 1943 Lodz unbekannt 3.9.2008 Grünsphan, Nathan 20.9.1894 Bolongarostr. 156 Höchst 28.10.1938 Bentschen unbekannt 3.9.2008 Grynblatt, Benzijan 10.9.1866 Uhlandstr. 50 Ostend 28.10.1938 Bentschen unbekannt 16.2.2009 12.4.1876 Uhlandstr. 50 Ostend 28.10.1938 Bentschen unbekannt 16.2.2009 20.1.1876 Leipziger Str. 19 Bockenheim Heilanstalt Herborn, 12.3.1941 „Heilanstalt“ Hadamar 12.3.1941 21.6.2014 Grynblatt, Tscharka Lindner Haag, Adam Haase, Josef 27.9.1879 Ludwig-Rehn-Str. 29 Sachsenhausen 19.10.1941 Lodz 26.7.1942 3.6.2011 Habermehl, Martha Levy 16.5.1900 Laubestr. 6 Sachsenhausen 14.6.1943 Auschwitz 23.7.1943 8.5.2010 Hagner, Johanna Reis 28.2.1878 Scheidswaldstr. 41 Bornheim 8.1.1944 Theresienstadt, 15.5.1944 Auschwitz unbekannt 19.10.2015 25.6.1868 Königsteiner Str. 48 Höchst 1942 Theresienstadt 12.11.1942 20.10.2006 Rosenberg 13.6.1897 Am Berger Spielhaus 5 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt, 1943 Auschwitz unbekannt 23.2.2006 Hahn, Emanuel Hahn, Emma Hahn, Frieda 6.12.1918 Röhrborngasse 1 Bergen-E. 30.5.1942 Sobibor unbekannt 13.9.2005 Hahn, Gustav 11.9.1886 Alt Fechenheim 105 Fechenheim 19.10.1941 Lodz 4.8.1942 24.4.2008 Hahn, Hermann 27.12.1888 Am Berger Spielhaus 5 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt, 1943 Auschwitz unbekannt 23.2.2006 Hahn, Hertha 9.3.1922 Alt Fechenheim 105 Fechenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 24.4.2008 Hahn, Jenny 13.11.1898 Zeil 92 Innenstadt 24.9.1942 Raasiku unbekannt 4.6.2011 Hahn, Jenny 24.3.1905 Röhrborngasse 1 Bergen-E. 30.5.1942 Sobibor unbekannt 13.9.2005 112 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Hahn, Karoline Grünbaum Hahn, Meta 24.2.1868 Marktstr. 40 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt 13.3.1943 19.10.2009 23.8.1902 Königsteiner Str. 48 Höchst 1942 Auschwitz unbekannt 20.10.2006 Hahn, Recha Hamburger 17.10.1892 Alt Fechenheim 105 Fechenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 24.4.2008 Hahn, Rosa Liebmann 3.4.1877 Königsteiner Str. 48 Höchst 1942 Theresienstadt 1.10.1942 20.10.2006 Hahn, Siegfried 31.12.1906 Albanusstr. 27 Höchst 1943 Auschwitz 18.8.1943 20.10.2006 Hainebach, Emma 20.11.1874 Mainberg 13 Höchst 18.8.1942 Theresienstadt, 23.9.1942 Treblinka unbekannt 1.11.2011 Halle von, Friedel 19.4.1917 Saalgasse 9 Altstadt unbekannt unbekannt 21.6.2013 Halle von, Isidor 1.9.1903 Dreikönigstraße 35 Sachsenhausen 1943 Auschwitz 2.1.1944 12.5.2012 Halle von, Rosa 28.4.1905 Saalgasse 9 Altstadt 24.9.1942 Raasiku unbekannt 21.6.2013 Halle von, Siegfried 18.12.1879 Saalgasse 9 Altstadt 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2013 Hamburger, Adolf 19.5.1876 Palmstr. 13 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 17.2.2009 Hamlet, Julius 21.7.1874 Königsteiner Str. 3b Höchst 18.8.1942 Theresienstadt, 23.9.1942 Treblinka unbekannt 3.9.2008 Hammel, Frieda 27.4.1880 Friedberger Landstr. 125 Nordend 8.5.1942 Region Lublin unbekannt 25.4.2008 Hammel, Karl Theisebach 7.4.1884 Friedberger Landstr. 125 Nordend 24.5.1942 Region Lublin unbekannt 25.4.2008 Hammel, Liselotte 30.1.1920 Friedberger Landstr. 125 Nordend 8.5.1942 Region Lublin unbekannt 25.4.2008 Hammerschlag, Jenny 9.10.1884 Königsteiner Str. 3c Höchst unbekannt unbekannt 3.9.2008 Hanauer, Wilhelm 21.7.1866 Reuterweg 57 Westend Kuranstalt Dr. Jakoby in Bendorf-Sayn 14.6.1940 16.5.2015 Hartmann, Fritz 2.9.1905 Königsteiner Str. 65 Höchst 1940 Haft in Paris Frankfurt Gusen/Mauthausen 13.4.1945 8.5.2012 27.7.1905 Heimchenweg 47 Höchst 11.11.1941 Minsk unbekannt 1.11.2011 15.11.1911 Heimchenweg 47 Höchst 11.11.1941 Minsk unbekannt 1.11.2011 Häuslein, Otto 3.1.1911 Bindingstr. 9 Sachsenhausen 1941 „Hochverrat“ Preungesheim, Hinrichtung 17.9.1942 22.6.2014 Hausmann, Hedwig 9.12.1882 Mainzer Landstr. 32 Westend Theresienstadt 18.11.1942 21.6.2013 Heinemann, Julius 24.1.1888 Kleine Brückenstr. 3 Sachsenhausen November 1938 Buchenwald 6.12.1938 3.6.2011 21.10.1870 Marbachweg 339 Dornbusch 14.8.1942 Ravensbrück, Auschwitz 07.10.1942 14.10.2004 9.1.1876 Am Lindenbaum 4 Eschersheim 1.4.1944 verhaftet, Suizid 1.4.1944 17.2.2009 15.1.1895 Trifelsstr. 4 Niederrad 7.6.1943 Auschwitz 10.7.1943 3.6.2011 28.7.1913 Feldbergstr. 15 Westend 19.10.1941 Lodz, 1942 Chelmno unbekannt 12.5.2012 22.2.1887 Feldbergstr. 15 Westend 19.10.1941 Lodz, 1942 Chelmno unbekannt 12.5.2012 31.10.1921 Feldbergstr. 15 Westend 19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz, 1945 Landeshut unbekannt 12.5.2012 Hartogsohn, Carl Hartogsohn, Hedwig Held, Jella Rüb Wertheimer Henle, Franz Henrich, Helene Oppenheimer Hepner, Emil Hepner, Käthe Unger Hepner, Walther Heppenheimer, Emma 4.8.1861 Böhmerstr. 60 Westend 18.8.1942 Theresienstadt unbekannt 21.6.2014 Heps, Heinrich 11.12.1908 Grüne Winkel 36 Nied 1935-1940 Zuchthaus, 1944 Strafbataillon 999 26.3.1944 ??.??.2015 Herger, Alfred 13.4.1914 Spielmannstr. 6 Nied 13.1.1942 von Berlin nach Riga unbekannt 5.11.2010 Herger, Henriette 21.4.1923 Spielmannstr. 6 Nied 18.2.1945 Theresienstadt befreit 5.11.2010 17.12.1890 Spielmannstr. 6 Nied August 1943 Ravensbrück unbekannt 5.11.2010 6.6.1912 Textorstr. 79 Sachsenhausen Mai 1942 Region Lublin unbekannt 8.5.2010 5.3.1882 Textorstr. 79 Sachsenhausen Mai 1942 Region Lublin unbekannt 8.5.2010 Hertz, Fanny 1.5.1866 Wiesenau 53 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 12.12.1943 25.4.2008 Hertz, Helene 23.3.1865 Wiesenau 53 Westend 18.8.1942 Theresienstadt 8.2.1943 25.4.2008 Herxheimer, Karl 26.6.1861 Westendstr. 92 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 6.12.1942 20.6.2013 Hess, Alexander 3.1.1891 Musikantenweg 39 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 19.10.2015 11.11.1889 Unter den Eichen 7 Sachsenhausen 1933 Flucht Paris 24.10.1893 Obermainanlage 24 Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 7.4.1916 Hinter dem Lämmchen 4 Altstadt 1934 „Heilanstalt“ Kalmenhof 19.8.1939 25.4.2008 Herger, Therese Bär Studinski Herpe, Gisela Herpe, Selma Feld Hess, Carry Hess, Emma Baum Hess, Jakob 23.6.2014 Heß, Jettchen Strauß 5.9.1881 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-E. 1942 Theresienstadt 20.11.1942 23.2.2006 Heß, Johanna Morgentau 3.10.1859 Am Michlersbrunnen 2 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 19.10.2009 Hess, Julius 16.4.1885 Obermainanlage 24 Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 Heß, Klara 2.9.1883 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-E. 5.9.1942 Sobibor unbekannt 23.2.2006 Hess, Lina 17.5.1859 Unter den Eichen 7 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt 6.1.1943 23.6.2014 29.10.1895 Musikantenweg 39 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 19.10.2015 Hess, Lucia 8.11.1919 Musikantenweg 39 Nordend 1938 Flucht USA Heß, Nathan 15.12.1878 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-E. 5.9.1942 Sobibor unbekannt Hess, Nini 21.8.1884 Unter den Eichen 7 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz 1.1.1943 23.6.2014 Heß, Paula 21.4.1895 Vilbeler Landstr. 212 Bergen-E. 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 Hess, Lotte Heymann 19.10.2015 23.2.2006 Heß, Raphael Rudolf 29.3.1858 Am Michlersbrunnen 2 Bergen-E. Suizid 3.2.1942 19.10.2009 Hess, Robert 30.8.1884 Sandweg 16 Ostend 11.6.1942 Region Lublin Sobibor unbekannt 22.6.2013 Hess, Selma Simons Hesse , Kurt Josef Hesse, Käthe Hesse, Meta Petzal 24.10.1898 Sandweg 16 Ostend 11.6.1942 Region Lublin Sobibor unbekannt 22.6.2013 21.9.1895 Danneckerstr. 20 Sachsenhaus. 1940 Auschwitz, 25.1.1945 Mauthausen 23.2.1945 12.5.2012 unbekannt 12.5.2012 25.7.1921 Danneckerstr. 20 Sachsenhausen 1939 von Polen nach London 7.12.1899 Danneckerstr. 20 Sachsenhausen 1940 von Kielce nach Auschwitz 12.5.2012 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE Hichberger, Bernhard Hichberger, Paula Baum Hilb, Irene Hild, Frieda Buck Hild, Willy 113 9.10.1871 Unterlindau 57 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 3.9.2008 21.8.1887 Unterlindau 57 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 3.9.2008 17.1.1914 Bettinastr. 48 Westend 24.5.1942 Region Lublin, Trawniki unbekannt 20.6.2013 14.9.1892 Marbachweg 291 Dornbusch 1938 Gefängnis Frankfurt 30.4.1940 21.6.2014 30.12.1894 Marbachweg 291 Dornbusch 25.5.1938 Buchenwald 21.6.2014 Hirsch, Blanka Bachrach 22.12.1893 Eppsteiner Str. 5 Westend 24.9.1942 Raasiku unbekannt 25.4.2008 Hirsch, Frieda Hirsch 28.1.1896 Marktstr. 51 Bergen-E. 5.9.1942 Auschwitz unbekannt 13.9.2005 Hirsch, Friedrich Nathan 4.7.1888 Marktstr. 102 Bergen-Enkheim 1942 Region Lublin unbekannt 25.5.2012 Hirsch, Gustav 21.12.1882 Neuhaußstr. 27 Nordend Suizid 17.3.1939 5.6.2011 Hirsch, Hermann 24.4.1900 Grüne Str. 30 Ostend Sachsenhausen, Auschwitz 5.11.1942 7.5.2010 Hirsch, Hugo 7.10.1874 Königsteiner Str. 36 Höchst 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 19.10.2009 2.11.1863 Marktstr. 51 Bergen-E. 5.9.1942 Theresienstadt 10.7.1944 13.9.2005 Hirsch, Joachim 20.6.1929 Marktstr. 51 Bergen-E. 5.9.1942 Auschwitz unbekannt 13.9.2005 Hirsch, Johanna 20.4.1887 Im Sperber 6 Bergen-E. 7.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 5.3.2007 Hirsch, Julius 18.3.1888 Eppsteiner Str. 5 Westend 1938 und 1942 Dachau 16.10.1942 25.4.2008 Hirsch, Karl 6.7.1868 Dalbergstr. 2a Höchst Suizid 3.9.1942 19.10.2009 Hirsch, Jettchen Kaufmann Hirsch, Lucie Mayer 25.2.1892 Oeserstr. 54 Nied Suizid 10.6.1942 5.11.2010 Hirsch, Mathilde Auerbach 14.7.1904 Grüne Str. 30 Ostend 1942 Raasiku unbekannt 7.5.2010 16.5.1901 Im Sperber 6 Bergen-E. 7.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 5.3.2007 Hirsch, Otto Hirsch, Rosa 10.12.1892 Marktstr. 102 Bergen-Enkheim 1942 Region Lublin unbekannt 25.5.2012 Hirsch, Roseline Gruenebaum 13.3.1938 Grüne Str. 30 Ostend 1942 Raasiku unbekannt 7.5.2010 Hirsch, Werner 10.3.1937 Grüne Str. 30 Ostend 1942 Raasiku unbekannt 7.5.2010 Hirsch, Wilhelm 20.11.1890 Marktstr. 51 Bergen-E. 5.9.1942 Auschwitz unbekannt 13.9.2005 Hirschberg, E.Margarete 21.3.1921 Schumannstr. 8 Westend Westerbork 1944 Auschwitz 30.6.1944 12.5.2012 Hirschberg, Fannie Bernheimer 26.4.1895 Schumannstr. 8 Westend Westerbork 1944 Auschwitz 11.2.1944 12.5.2012 Hirschberg, Goldine Amram 5.10.1894 Hans-Thomastr. 24 Sachsenhausen 15.9.1942 Theresienstadt 28.10.1944 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 Hirschberg, Hugo Dr. 16.2.1887 Schumannstr. 8 Westend unbekannt 19.6.1940 12.5.2012 Hirschberg, Seligmann 18.5.1894 Hans-Thomastr. 24 Sachsenhausen 15.9.1942 Theresienstadt 28.10.1944 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 Hirschfeld, David 4.5.1872 Mendelssohnstr. 79 Westend 19.10.1941 Lodz 7.9.1942 12.5.2012 Hirschfeld, Hildegard 10.7.1918 Mendelssohnstr. 79 Westend 30.4.1942 von „Heilanstalt“ Bendorf-Sayn nach Krasniczyn unbekannt 12.5.2012 Hirschfeld, Lilly Weber 17.12.1884 Mendelssohnstr. 79 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 12.5.2012 Hirschmann, Rosa Ambach 13.12.1883 Schumannstr. 22 Westend 11.11.1941 Minsk unbekannt 20.6.2013 Hoch, Gustav 21.5.1876 Egenolffstr. 29 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 14.1.1943 25.4.2008 Hofmann, Alfred Max 5.2.1879 Marbachweg 337 Dornbusch 1.9.1942 Theresienstadt 6.12.1942 14.10.2004 Hofmann, Babette Meyer 4.6.1875 Marbachweg 337 Dornbusch 1.9.1942 Theresienstadt 12.9.1942 14.10.2004 Höxter, Alma Schmidt 11.8.1894 Gräfstr. 49 Bockenheim Suizid 9.5.1942 11.5.2012 Höxter, Ernst 28.1.1894 Gräfstr. 49 Bockenheim Suizid 7.5.1942 11.5.2012 Höxter, Kurt Leo 13.8.1908 Im Burgfeld 6 Heddernheim 1933 Belgien, 22.10.1940 Gurs, Drancy 9.9.1942 Auschwitz unbekannt 18.11.2013 Höxter, Walter 20.9.1921 Varrentrappstr. 47 Bockenheim 4.1.1943 Auschwitz 11.2.1943 21.6.2014 Höxter, Werner 3.6.1926 Gräfstr. 49 Bockenheim Suizid 7.5.1942 11.5.2012 Hugo, Wilhelm Adam 18.7.1906 Linnéstr. 27 Ostend 18.7.1941 „Hochverrat“, F-Preungesheim, Hinrichtung 17.9.1942 22.6.2014 Isaac, Gustav 31.5.1881 Eschersheimer Landstr. 402 Eschersheim 1942 Theresienstadt unbekannt 13.9.2005 Isaac, Hermann 8.4.1924 Kettenhofweg 112 Westend 1938 Holland, 1943 Auschwitz 1.1.1945 6.11.2007 Jacob, Rudolf 22.2.1869 Melemstr. 19 Nordend Suizid 16.1.1936 11.5.2012 Jacobius, Hans 12.1.1905 Mendelssohnstr. 79a Westend 1938 Buchenwald 1.1.1939 20.6.2013 Jakob, Adolf 22.7.1870 Mithrasstr. 5 Römerstadt 2.3.1943 von Drancy nach Majdanek, unbekannt 30.6.1944 nach Auschwitz 19.10.2009 Jakob, Anna 3.10.1876 Mithrasstr. 5 Römerstadt 2.3.1943 von Drancy nach Majdanek unbekannt 19.10.2009 Jakobi, Oswald 17.9.1922 Morgensternstr. 36 Sachsenhausen Frankreich, Sommer 1942 Polen unbekannt 8.5.2010 Janik, Ottilie 17.6.1903 Am Dornbusch 3 Dornbusch Hadamar 20.1.1941 16.5.2015 Janke, Paul Heinrich 26.7.1907 Stiftstr. 17 Innenstadt 1943 Gefängnis Frankfurt, Potsdam, Hinrichtung 25.2.1945 22.6.2014 Jankelowitz, Leah Schwarz 1.6.1876 Uhlandstr. 19 Ostend 18.8.1942 Theresienstadt, Treblinka 26.9.1942 6.11.2007 Jankelowitz, Mausche Feireischewitz 23.1.1857 Uhlandstr. 19 Ostend 18.8.1942 Theresienstadt, Treblinka 26.9.1942 6.11.2007 Junghans Oskar 6.6.1904 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 19.9.1942 Mauthausen 1.10.1942 13.5.2012 unbekannt 13.5.2012 Junghans Rosa Lyon 4.10.1881 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 10.6.1942 Region Lublin Junghans, Charl. Therese Loeser 8.1.1908 Luxemburgerallee 16 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt Junghans, Eva Lane 6.9.1944 Luxemburgerallee 16 Ostend geboren in Theresienstadt befreit 13.5.2012 Junghans, Hugo 24.1.1906 Julius-Heymann-Str. 7 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz unbekannt 13.5.2012 13.5.2012 114 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Kahn, Carl 11.8.1878 Oeserstr. 54 Nied Mai 1942 Region Lublin unbekannt 5.11.2010 Kahn, Elias 15.6.1884 Königsteiner Str. 167 Unterliederbach 11.11.1941 Minsk unbekannt 12.4.2013 Kahn, Irene 21.9.1910 Scheffelstr. 22 Nordend 1941 Haft in Ravensbrück 24.3.1942 15.10.2004 Kahn, Jenny Marx 26.1.1879 Oeserstr. 54 Nied Suizid 10.6.1942 5.11.2010 Kahn, Johanna Kahn 13.6.1895 Bockenheimer Landstr. 91 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 4.6.2011 12.6.1889 Bockenheimer Landstr. 91 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 1.10.1944 Auschwitz unbekannt 4.6.2011 14.8.1891 Bolongarostr. 128 Höchst 19.10.1941 Lodz, Chelmno unbekannt 3.9.2008 5.10.1896 Bolongarostr. 128 Höchst 19.10.1941 Lodz, Chelmno unbekannt 3.9.2008 Kaiser, Siegmund 27.1.1882 Eichendorfstr. 37 Dornbusch 30.10.1942 Buchenwald, 27.11.1942 Auschwitz 29.12.1942 13.9.2005 Kalischer, Georg 5.6.1873 Böcklinstr. 14 Sachsenhausen 11.11.1938 Buchenwald 1.12.1938 3.6.2011 Kaltwasser, Adam 22.2.1891 Ginnheimer Landstr. 198 Ginnheim 10.3.1937 Papenburg, 1939 Mauthausen 19.4.1940 21.6.2014 Kahn, Leopold Kahn, Ludwig Kahn, Nannette Kaltwasser, Wilhelmine Linz 9.6.1890 Ginnheimer Landstr. 198 Ginnheim 25.3.937 Gefängnis Frankfurt Kantorowicz, Ernst Heid 16.9.1892 Fuchshohl 67 Ginnheim 20.6.1943 Westerbork, Bergen-Belsen, Januar 1944 Theresienstadt, Oktober 1944 Auschwitz 18.10.1944 14.10.2004 Kantorowicz, Margarete 13.9.1903 Fuchshohl 67 Ginnheim 20.6.1943 Westerbork und Bergen-Belsen 10.4.1945 14.10.2004 Katz, Abraham 21.6.2014 11.6.1931 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 25.4.2008 Katz, Dina Bernknopf 6.1.1894 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 25.4.2008 Katz, Gerty Weichsel 31.12.1880 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 24.7.1892 Am Kirchberg 27 Eschersheim Flucht 1936 Südafrika 17.11.1940 17.5.2015 22.3.1877 Liebigstr. 27b Westend 1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 6.11.2007 Katz, Loebel 15.11.1878 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 16.10.1939 Buchenwald 27.8.1941 25.4.2008 Katz, Ludwig 6.2.1866 Liebigstr. 27b Westend 15.9.1942 Theresienstadt 29.9.1942 6.11.2007 Katz, Mali 22.10.1927 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 25.4.2008 6. 5.1890 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Katz, Samy 26.8.1908 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Katz, Walter Leo 12.3.1903 Liebigstr. 27b Westend 1943 verhaftet in Berlin, nach Flossenbürg 24.3.1943 6.11.2007 Katzenellenbogen, Albert 15.1.1863 Neue Mainzer Str. 32 Innenstadt 18.8.1942 Theresienstadt, 25.8.1942 Maly Trostenec unbekannt 4.6.2011 Katz, Hans Ludwig Katz, Hedwig Jenny Katz, Nanni Strauss Löwenthal Katzenellenbogen, Cornelia Doctor 11.11.1870 Neue Mainzer Str. 32 Innenstadt gestorben 19.4.1941 4.6.2011 Kauenhagen, Frieda Schlesinger 14.7.1897 Auf der Körnerwiese 11 Westend 1942 Region Lublin unbekannt 17.2.2009 Kauenhagen, Hermann 7.7.1889 Auf der Körnerwiese 11 Westend 1942 Region Lublin unbekannt 17.2.2009 Kaufmann, Abraham Ad. 15.2.1875 Am Tiergarten 32 Ostend 19.10.1941 Lodz 4.5.1942 23.6.2014 25.11.1902 Weberstr. 13 Nordend 26.1.1942 Ravensbrück, 26.3.1942 Auschwitz 1.2.1943 17.2.2009 Kaufmann, Gertrude 16.3.1913 Gaußstr. 9 Nordend 1935 Palästina 23.6.2014 Kaufmann, Günther 16.11.1922 Oberweg 4 Nordend 6.3.1943 Westerbork, 18.1.1944 4.5.1945 Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz, 10.10.1944 Dachau 11.11.2003 2.7.1879 Am Tiergarten 32 Ostend 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 31.7.1893 Oberweg 4 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 11.11.2003 28.5.1895 Oberweg 4 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 11.11.2003 28.3.1909 Gaußstr. 9 Nordend 1936 Palästina 18.11.1882 Gaußstr. 9 Nordend unbekannt unbekannt 23.6.2014 Kaufmann, Moritz Moses 16.2.1873 Stuttgarter Str. 34 Gutleut Theresienstadt 26.10.1942 18.5.2015 Kaufmann, Siegmund 13.12.1878 Gaußstr. 9 Nordend unbekannt unbekannt 23.6.2014 Kell, Bernhard 21.1.1874 Voltastr. 55 Bockenheim Verhaftet 20.05.1938 Frankfurt, Buchenwald, Dachau, Lublin 18.2.1944 18.5.2015 Kaufmann, Elise Kaufmann, Ida Klein Stiefel Kaufmann, Karl Kaufmann, Klara Diebach Kaufmann, Lotte Kaufmann, Mathilde Klein Kersten, Elisabeth 23.6.2014 23.12.1905 Am Eckenheimer Friedhof 1 Eckenheim „Heilanstalt“ Hadamar 20.4.1943 9.5.2010 Klee, Ester Grünberg 29.9.1879 Neuwiesenstr. 50 Niederrad 22.11.1943 Auschwitz unbekannt 12.5.2012 Klein, Kunigunde Winterstein 2.3.1884 Kannengießergasse 6 Altstadt 17.8.1940 Ravensbrück unbekannt 16.2.2009 1.4.1885 Oberlindau 11 Westend 1936 Flucht Paris 1937 New York 17.3.1938 18.5.2015 10.6.1885 Mauerweg 10 Nordend 11.6.1942 Majdanek unbekannt 21.6.2014 Kloos, Eugen 10.6.1895 Mauerweg 10 Nordend 11.6.1942 Majdanek 22.7.1942 21.6.2014 Knauf, Karl 22.3.1899 Wehrhofstr. 10 Rödelheim KZ Dachau 31.10.1943 5.3.2007 Klein, Ludwig Kloos, Betty Wertheimer Knoblauch, Hedwig Redelsheimer 25.8.1878 Elsheimerstr. 11 Westend 22.3.1943 Haft, 1943 Auschwitz unbekannt 19.10.2015 Knorsch, Lilly Dinkelspiel 21.11.1898 Frankenallee 114 Gallus 17.5.1943 Auschwitz 12.7.1943 16.5.2015 Kohn, Hedwig Hamburger 24.5.1885 Kronberger Str. 28 Westend 15.2.1941 von Wien nach Opole unbekannt 13.5.2012 31.5.1901 Friedberger Landstr. 17 Nordend 1938 Belgien, Frankreich, Dancy, 21.10.1942 Auschwitz unbekannt 21.6.2014 12.1.1895 Friedberger Landstr. 17 Nordend 1938 Belgien, Frankreich, Dancy, 16.9.1942 Auschwitz unbekannt 21.6.2014 Kolinski, Berthold Kolinski, Fanny Neumann STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 115 Kolinski, Leo 22.7.1931 Friedberger Landstr. 17 Nordend 1938 Belgien, Frankreich, versteckt in Opio bei Grasse 21.6.2014 Kolinski, Willie 21.6.1930 Friedberger Landstr. 17 Nordend 1938 Belgien, Frankreich, versteckt in Opio bei Grasse 21.6.2014 25.8.1878 Am Tiergarten 18 Ostend 1939 Holland, Westerbork, 1943 Auschwitz 19.11.1943 19.11.2013 Königsberger, Fanny 26.9.1865 Heinestr. 3 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt 10.9.1942 16.5.2015 Königsberger, Gustav 28.5.1855 Heinestr. 3 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt 13.09.1942 16.5.2015 28.3.1851 Königsteiner Str. 6 Höchst 1.9.1942 Theresienstadt 18.9.1942 3.9.2008 Königsberger, Mathilde 16.12.1867 Heinestr. 3 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 16.5.2015 Königsberger, Rudolf 29.9.1876 Am Tiergarten 18 Ostend 1939 Holland, Westerbork, 1943 Auschwitz 19.11.1943 19.11.2013 Königsberger, Siegfried 25.5.1913 Am Tiergarten 18 Ostend 1935 Dachau 1936 Abschiebung Palästina Königsberger, Berta Königsberger, Jenny Weiss Obersdörfer Kopp, Nikolaus 19.11.2013 ?.?.1901 Mainzer Landstr. 137 Gallus 1941 „Heilanstalt“ Hadamar 13.2.1941 6.6.2009 Kracauer, Hedwig Oppenheimer 29.7.1862 Kronberger Str. 47 Westend 18.8.1842 Theresienstadt, 26.9.1942 Treblinka unbekannt 20.6.2013 Kracauer, Rosette Oppenheimer 2.4.1867 Kronberger Str. 47 Westend 18.8.1842 Theresienstadt, 26.9.1942 Treblinka unbekannt 20.6.2013 Krause, Adelheid Baum 27.11.1879 Sonnemannstr. 1 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 9.5.2010 Krause, Irma 15.6.1902 Sonnemannstr. 1 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 9.5.2010 Krauskopf, Karl 24.1.1930 Feststr. 16 Nordend 16.3.1943 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 Kühn, Hermann 10.8.1881 Königsteiner Str. 3b Höchst 19.10.1941 Lodz 30.8.1942 3.9.2008 Kühn, Klara Katzenstein 22.12.1886 Königsteiner Str. 3b Höchst 19.10.1941 Lodz, Chelmno unbekannt 3.9.2008 Landau, Gitta Wrublewsky 5.2.1881 Vilbeler Str. 27 Innenstadt 1942 Region Lublin unbekannt 3.9.2008 Landau, Toni 23.10.1921 Vilbeler Str. 27 Innenstadt 1942 Region Lublin unbekannt 3.9.2008 Landauer, Eva 9.10.1917 Savignystr. 76 Westend 1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen befreit 17.10.2014 Landauer, Karl 12.10.1887 Savignystr. 76 Westend 1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen 27.1.1945 17.10.2014 7. 5.1893 Savignystr. 76 Westend 1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen befreit 17.10.2014 Landauer, Paul Joachim 21.8.1926 Savignystr. 76 Westend 1933 Holland, 1944 Frankreich/ Spanien Landauer, Suse 5.3.1923 Savignystr. 76 Westend 1933 Holland, versteckt Latsch, Wilhelm 11.4.1884 Stoltzestr. 14 Innenstadt 1943 Dachau 12.2.1944 15.10.2004 Laurinec, Jan 11.5.1901 Schwarzburgstr. 51 Nordend 1943 Buchenwald 24.8.1944 9.5.2010 4.10.1886 Guiollettstr. 55 Westend Mai/Juni 1942 Region Lublin unbekannt 8.5.2010 Ledermann, Bernhard 11.3.1913 Röderbergweg 65 Ostend 1936 Flucht Südafrika 19.10.2015 Ledermann, Ilse 31.3.1921 Röderbergweg 65 Ostend 2.8.1939 England 19.10.2015 Ledermann, Max 30.3.1911 Röderbergweg 65 Ostend 1935 Flucht Südafrika Ledermann, Moritz 13.2.1882 Röderbergweg 65 Ostend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2015 12.6.1888 Röderbergweg 65 Ostend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2015 Lehmann, Emil 22.1.1872 Mainberg 13 Höchst 15.9.1942 Theresienstadt 14.12.1942 1.11.2011 Lehmann, Julius 21.9.1914 Gustav-Behringer-Str. 10 Riederwald 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 Lehmann, Max 8.12.1904 Gustav-Behringer-Str. 10 Riederwald 1945 Theresienstadt befreit 11.5.2012 9.10.1892 Schönstr. 6 Gutleut 31.1.1944 Auschwitz 27.5.1944 4.6.2011 25.6.1880 Karlsruher Str. 9 Gutleut 15.9.1942 Theresienstadt 9.2.1943 19.10.2015 25.11.1882 Karlsruher Str. 9 Gutleut 15.9.1942 Theresienstadt unbekannt 19.10.2015 2.5.1916 Karlsruher Str. 9 Gutleut 1938 Flucht USA 26.8.1883 Körnerwiese 11 Westend 11.11.1941 Minsk unbekannt 17.2.2009 Levi, Arnold 3.7.1899 Freiherr-vom-Stein-Str. 53 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2015 Levi, Bela Judis 3.11.1939 Battonnstr. 40 Innenstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 Levi, Emil 27.6.1881 Im Sperber 20 Bergen-E. 7.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 5.3.2007 Levi, Erwin 24.2.1909 Allerheiligenstr. 20 Innenstadt 6.4.1943 Auschwitz unbekannt 25.4.2008 Levi, Hildegard 29.9.1912 Battonnstr. 40 Altstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 Levi, Irmgard 25.11.1919 Obermainanlage 24 Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 Levi, Isaak 30.10.1884 Oberweg 58 Nordend Juni 1942 Majdanek 1.8.1942 11.11.2003 Levi, Isaak 11.7.1883 Obermainanlage 24 Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 Levi, Isidor 25.4.1880 Battonnstr. 40 Altstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 21.11.1879 Obermainanlage 24 Ostend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 Levi, Kalmann 28.7.1878 Leverkuser Str. 9 Höchst Maidanek unbekannt 20.10.2006 Levi, Karl 30.7.1926 Oberweg 58 Nordend Juni 1942 Majdanek 29.8.1942 11.11.2003 11.3.1891 Oberweg 58 Nordend Juni 1942 Majdanek ?.8.42 11.11.2003 19.2.1900 Freiherr-vom-Stein-Str. 53 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2015 Landauer, Karoline Laven, Alice Ledermann. Minna Lehr, Klara Kahn Haas Marxheimer Loeb Lehrberger, Emil Lehrberger, Lina Michel Lehrberger, Rose Lennig, Biska Levi, Jettchen Levi, Katinka Katz Schoenauer Sichel Levi, Lina 17.10.2014 17.10.2014 19.10.2015 19.10.2015 Levi, Rosa Friesem 20.6.1884 Leverkuser Str. 9 Höchst Theresienstadt unbekannt 20.10.2006 Levi, Rosa Spieldoch 29.10.1881 Battonnstr. 40 Altstadt 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 Levi, Sophie Loeb 19.5.1886 Im Sperber 20 Bergen-E. 7.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 5.3.2007 19.4.1928 Fuchshohl 67 Ginnheim 20.6 1943 Westerbork und Bergen-Belsen 10.4.1945 14.10.2004 Levita, Marion Ellen 116 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Levitus, Josef 23.2.1930 Höhenstr. 18 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 6.11.2007 Levitus, Regina Lesegeld 18.6.1902 Höhenstr. 18 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 6.11.2007 Levy, Aenne Sondheimer 15.10.1897 Auf der Körnerwiese 8 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 Levy, Amalie Adler 27.11.1880 Königsteiner Str. 40 Höchst 5.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 19.10.2009 Levy, Hugo 15.1.1877 Königsteiner Str. 40 Höchst 5.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 19.10.2009 Lewin, Felix 23.12.1873 Königsteiner Str. 6 Höchst 1.9.1942 Theresienstadt 21.9.1942 3.9.2008 Lewin, Henry 10.3.1902 Königsteiner Str. 6 Höchst 1935 Zuchthaus Frankfurt-Preungesheim 1937 3.9.2008 Lewin, Lippmann 21.7.1899 Böhmerstr. 60 Westend 1942 Auschwitz 21.1.1943 21.6.2014 Lewin, Selma Heppenheimer 20.7.1899 Böhmerstr. 60 Westend unbekannt unbekannt 21.6.2014 Lewin, Sidonie Königsberger 10.1.1876 Königsteiner Str. 6 Höchst 1.9.1942 Theresienstadt 9.4.1943 3.9.2008 Liebhold, Carola Heidelberger 17.2.1887 Palmstr. 5 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 13.5.2012 Liebhold, Charlotte Kirschbaum 8.9.1881 Obermainanlage 20 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 8.1.1943 7.5.2010 Liebhold, Emil 4.1.1868 Obermainanlage 20 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 12.3.1943 7.5.2010 Liefmann, Dr. Lucy 21.7.1884 Melemstr. 8 Nordend Suizid 3.1.1942 17.5.2015 Lipstein, Alfred 3.6.1876 Westendstr. 23 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 1.10.1942 12.5.2012 4.11.1886 Westendstr. 23 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 16.9.1942 12.5.2012 Lismann, Hermann 4.5.1878 Untermaikai 68–72 Gutleutviertel 1943 Majdanek unbekannt 17.10.2014 Löb, Gabriel 1.4.1871 Escherheimer Landstr.67 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 23.6.2014 Loeb, Alexander 4.3.1884 Mainzer Landstr. 33 Bahnhofsviertel 19.10.1941 Lodz 28.3.1942 16.2.2009 Loeb, Jenny 19.11.1874 Im Burgfeld 153 Römerstadt 15.9.1942 Theresienstadt 31.1.1943 9.11.2010 Loeb, Klara 6.8.1895 Weberstr. 29 Nordend unbekannt unbekannt 3.6.2011 20.7.1894 Mainzer Landstr. 33 Bahnhofsviertel 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.2.2009 Loeb, Ottilie 26.11.1925 Mainzer Landstr. 33 Bahnhofsviertel 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.2.2009 Loeb, Rosa 17.5.1897 Weberstr. 29 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt 15.2.1943 3.6.2011 Loeser, Menasse 18.1.1855 Luxemburgerallee 16 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 27.9.1942 13.5.2012 24.3.1853 Arndtstr. 29 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 14.9.1942 17.2.2009 Loewe, Otto 31.10.1878 Arndtstr. 29 Westend Opfer des Pogrom 11.11.1938 17.2.2009 Löwenthal, Leopold 19.6.1863 Hebelstr. 13 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt, 26.9.1942 Treblinka unbekannt 15.10.2004 3.8.1919 Elbestr. 29 Bahnhofsviertel 8.11.1938 Bentschen unbekannt 17.5.2015 17.3.1882 Elbestr. 29 Bahnhofsviertel 8.11.1938 Bentschen unbekannt 17.5.2015 Luwisch, Hermann 10.9.1913 Elbestr. 29 Bahnhofsviertel 1936 Flucht Palästina Luwisch, Lilly 17.10.1920 Elbestr. 29 Bahnhofsviertel 8.11.1938 Bentschen unbekannt 17.5.2015 Mahler, Rudolf 11.6.1889 Münchener Str. 20 Bahnhofsviertel 20.9.1939 Buchenwald, 15.7.1941 Pirna 15.7.1941 4.6.2011 Maier, Hans 23.4.1888 Fuchshohl 27 Ginnheim Suizid 18.12.1937 17.5.2015 Maier, Hermann 16.3.1905 Am Rödelheimer Wehr 4 Rödelheim 1941 und 1942 Buchenwald 15.9.1943 24.4.2008 Mainzer, Irene 2.12.1924 Rhönstr. 2 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 6.11.2007 Mainzer, Moritz 10.12.1887 Rhönstr. 2 Ostend Opfer des Pogrom 29.11.1938 6.11.2007 28.4.1889 Rhönstr. 2 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 6.11.2007 Mannheimer, David 31.7.1870 Albanusstr. 36 Höchst 18.8.1942 Theresienstadt 10.9.1942 19.10.2009 Mannheimer, Erich 23.2.1920 Gaussstr. 14 Nordend 7.5.1942 zur Deportation abgeholt 7.5.1942 19.10.2006 Lipstein, Hilde Loeb, Margarete Loewe, Mathilde Sulzbach Buseck Craizenach Luwisch, Arthur Luwisch, Etli Mainzer, Sofie Wiesel Kahn 17.5.2015 Mannheimer, Erna Ornstein 2.8.1891 Gaussstr. 14 Nordend 7.5.1942 Izbica und Sobibor unbekannt 19.10.2006 Mannheimer, Meta Dahlberg 21.10.1900 Albanusstr. 36 Höchst Mai/Juni 1942 Region Lublin unbekannt 19.10.2009 Mannheimer, Recha Kahn 27.8.1867 Scheffelstr. 22 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt, 26.9.1942 Treblinka unbekannt 15.10.2004 25.9.1896 Mainzer Landstr. 36 Westend 1939 Zuchthaus Waldheim, 9.3.1940 Sachsenhausen 21.3.1940 21.6.2013 16.3.1941 19.10.2015 Mansbach, Edmund Margulies, Cilly 22.3.1885 Dreieichstr. 43 Sachsenhausen Frankfurt Margulies, Jenny Sander 11.12.1922 Dreieichstr. 43 Sachsenhausen 1939 Flucht England Margulies, Moritz 28.4.1920 Dreieichstr. 43 Sachsenhausen 1939 Flucht England Margulies, Wolf B. 19.11.1872 Dreieichstr. 43 Sachsenhausen 18.8.1942 Theresienstadt, 18.2.1943 Auschwitz unbekannt 19.10.2015 9.3.1901 Flussgasse 5 Rödelheim 31.8.1942 Auschwitz 31.8.1942 23.2.2006 28.3.1908 Flussgasse 5–7 Rödelheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 19.10.2009 4.2.1930 Flussgasse 5–7 Rödelheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 19.10.2009 1.1.1870 Alt Rödelheim 40 Rödelheim 15.9.1942 Theresienstadt 4.1.943 23.2.2006 8.4.1938 Feststr. 16 Nordend 16.3.1943 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 26.10.1904 Feststr. 16 Nordend 16.3.1943 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 3.3.1943 Feststr. 16 Nordend 16.3.1943 Theresienstadt, 16.10.1944 Auschwitz unbekannt 18.5.2015 17.2.2009 Markus, Ferdinand Markus, Flora Reiss Markus, Inge Ursula Markus, Rosalie Gruen Marx, Arthur Marx, Bertha Schwanthaler Marx, Chana Marx, Chlotilde Lichtenstein 19.10.2015 19.10.2015 29.1.1856 Grüneburgweg 150 Westend Suizid 7.5.1942 Marx, Hermann 20.6.1890 Zuckschwerdtstr. 16 Höchst 10.11.1939 Buchenwald 11.1.1940 25.10.2010 Marx, Jakob 7.11.1886 Feststr. 16 Nordend 16.3.1943 Theresienstadt unbekannt 18.5.2015 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 117 Marx, Kurt 2.9.1912 Stresemannallee 7 Sachsenhausen 1935 Schweiz, 1937 USA Marx, Kurt Joseph 25.4.1922 Eysseneckstr. 33 Nordend Drancy 6.3.1943 nach Majdanek unbekannt 5.3.2007 Marx, Mathilde 17.8.1873 Mittelweg 10 Nordend 15.9.1941 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 14.9.2005 Marx, Rebekka 29.05.1875 Alt Rödelheim 20 Rödelheim 1942 Theresienstadt, 26.9.1942 Treblinka unbekannt 5.3.2007 6.2.1886 Stresemannallee 7 Sachsenhausen Frankfurt 1.4.1940 3.7.2012 2.5.1914 Stresemannallee 7 Sachsenhausen 1939 Dachau, Flucht England Marx, Selma Freudenthal Marx, Walter 3.7.2012 3.7.2012 May, Erna Gottlieb 15.9.1895 Gaussstr. 14 Nordend 8.5.1942 Izbica und Sobibor unbekannt 19.10.2006 May, Hermine Drucker 17.4.1880 Niddagaustr. 21 Rödelheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 24.4.2008 25.1.1880 Rödelheimer Landstr. 24 Rödelheim 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 24.4.2008 17.3.1886 Gaussstr. 14 Nordend 8.5.1942 Majdanek unbekannt 19.10.2006 31.8.1881 Rödelheimer Landstr. 24 Rödelheim 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 24.4.2008 May, Julius 1.4.1876 Niddagaustr. 21 Rödelheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 24.4.2008 Mayer, Balthasar 7.4.1878 Fabriciusstr. 11 Griesheim 1936 F-Preungesheim, Buchenwald, 1943 Dachau 22.1.1945 22.6.2013 Mayer, Friedrich 21.12.1888 Eiserne Hand 5 Nordend 1943 Auschwitz 25.8.1943 21.6.2014 Mayer, Fritz 14.9.1876 Beethovenstr. 33 Westend Suizid 2.7.1940 20.6.2013 Mayer, Gertrude 31.8.1898 Konrad-Glatt-Str. 3 Höchst 5.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 19.10.2009 May, Hugo May, Jakob May, Johanne Sichel Mayer, Hermine Kauders 21.11.1864 Konrad-Glatt-Str. 3 Höchst 15.9.1942 Theresienstadt 3.10.1942 19.10.2009 Mayer, Julie Spiegel 22.5.1867 Königsteiner Str. 36 Höchst 18.8.1942 Theresienstadt 12.4.1943 19.10.2009 Mayer, Martha Simon 1.5.1880 Löherstr. 2 Sachsenhausen 8.1.1944 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 12.5.2012 Meier, Hermine 23.4.1871 Mittelweg 8 Nordend 5.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 14.9.2005 Meier, Josef 25.6.1876 Mittelweg 8 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 7.11.1942 14.9.2005 Meyer, Isaak 27.3.1883 Hansaalle 6 Westend 1938 Buchenwald 16.11.1938 5.6.2011 ?.?.1924 Löherstr. 21 Sachsenhausen 9.3.1943 Auschwitz 3.8.1944 3.6.2011 Michalson, Franz 2.5.1880 Hochmuhl 3 Höchst Suizid 28.4.1942 17.7.2014 Michel, Hedwig 19.2.1892 Liebigstr. 27b Westend 19.10.1941 Lodz 25.1.1942 6.11.2007 Michaelis, Wanda Adler Mink, Johanna Schack 15.11.1889 Schäfergasse 27 Innenstadt 8.3.1941 Ravensbrück, 1942 Bernburg 29.5.1942 17.5.2015 Mokrauer, Fanny Loewenstaedt 16.8.1875 Silberbornstr. 9 Dornbusch 19.10.1941 Lodz 11.2.1942 4.6.2011 Mokrauer, Lotte 18.11.1901 Silberbornstr. 9 Dornbusch 19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz, 29.9.1944 Stutthof unbekannt 4.6.2011 Morgenstern, David 7.6.1930 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt unbekannt 27.5.1942 25.4.2008 Morgenstern, Jankel 22.4.1897 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 16.9.1939 Buchenwald, Bernburg 13.3.1942 25.4.2008 10.6.1899 Fischerfeldstr. 16 Innenstadt 11.6.1942 Lublin unbekannt 25.4.2008 Moses, Hugo 19.7.1888 Gaussstr. 14 Nordend Januar 1943 Auschwitz 7.2.1943 19.10.2006 Nachmann, Hertha 1.7.1922 Leunastr. 18 Höchst 19.10.1941 Lodz, 1944 Chelmno unbekannt 17.4.2013 Nachmann, Ludwig 27.5.1886 Leunastr. 18 Höchst 19.10.1941 Lodz 20.7.1942 17.4.2013 Morgenstern, Riwka Friedmann Nachmann, Paula Ilse Strumpf 7.9.1886 Leunastr. 18 Höchst 19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz 1.1.1945 17.4.2013 Natt-Fuchs, Rosa Ohlmann 24.2.1864 Hügelstr. 115 Dornbusch 18.8.1942 Theresienstadt 12.9.1942 21.6.2014 Nebel, Georg 7.8.1896 Lachnerstr. 4 Fechenheim Volksgerichthof/KPD 14.8.1944 16.5.2015 Nees, Julius 28.9.1898 Offenbacher Landstr. 9 Sachsenhausen 1941 „Hochverrat“, Preungesheim, Hinrichtung 17.9.1942 22.6.2014 Netter, Alfred 19.11.1872 Freiherr-vom-Stein-Str. 26 Westend 18.8.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz 15.5.1944 21.6.2014 Netter, Rosette 31.10.1868 Freiherr-vom-Stein-Str. 26 Westend 4.2.1941 Heilanstalt Weilmünster, 7.2.1941 „Heilanstalt“ Hadamar 7.2.1941 21.6.2014 Neuhaus, Helene 14.9.1909 Gaussstr. 14 Nordend Westerbork und Sobibor 7.5.1943 19.10.2006 Neuhaus, Justin Seligmann 30.9.1900 Gaussstr. 14 Nordend Westerbork und Sobibor 21.5.1943 19.10.2006 Neuhaus, Peter David 27.6.1938 Gaussstr. 14 Nordend Westerbork und Sobibor 7.5.1943 19.10.2006 Neumaier, Leonore Schwarz 3.6.1889 Freiherr-vom-Stein-Str. 15 Westend Juni 1942 Majdanek unbekannt 12.5.2012 Neumann, Amalie Frenkel 7.3.1888 Königsteiner Str. 38 Höchst 1939 Belgien, Mechelen (Malines) 12.9.1942 Auschwitz unbekannt 1.11.2011 Neumann, Charlotte Auerbach 17.9.1897 Kennedyallee 89 Sachsenhausen 1936 England Neumann, Helene Dondorf 3.7.1876 Grüneburgweg 103 Westend 19.10.1941 Lodz 22.1.1942 19.10.2006 Neumann, Karolina 3.11.1894 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Neumann, Kurt 30.7.1875 Bertramstr. 79 Dornbusch April 1943 Auschwitz 22.4.1943 13.9.2005 Neumann, Lazarus 13.4.1864 Klapperfeldstr. 8 Innenstadt 18.8.1942 Theresienstadt 17.1.1943 13.5.2012 Neumann, Richard 28.6.1901 Grüneburgweg 103 Westend 19.10.1941 Lodz 14.1.1942 19.10.2006 27.8.1868 Hebelstr. 13 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt 17.9.1942 15.10.2004 Neumann, Walter 13.12.1892 Kennedyallee 89 Sachsenhausen 1936 England Neumann, Wolf 13.9.1887 Königsteiner Str. 38 Höchst 1939 Belgien, Mechelen (Malines) 12.9.1942 Cosel (Kozle) Neumann, Settchen Neustädter, Henriette J. Stern Stern Neustädter, Ilse Neustädter, Jenny Adler 23.6.2014 23.6.2014 unbekannt 1.11.2011 12.4.2013 17.12.1858 Königsteiner Str. 83 Unterliederbach 18.8.1942 Theresienstadt 4.12.1942 28.2.1926 Königsteiner Str. 83 Unterliederbach 11.11.1941 Minsk unbekannt 12.4.2013 15.1.1893 Königsteiner Str. 83 Unterliederbach 11.11.1941 Minsk unbekannt 12.4.2013 118 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Neustädter, Ruth 1.7.1923 Königsteiner Str. 83 Unterliederbach 11.11.1941 Minsk unbekannt 12.4.2013 Neustädter, Siegmund 23.6.1895 Königsteiner Str. 83 Unterliederbach 11.11.1941 Minsk unbekannt 12.4.2013 Nohl, Emma Rülf 14.2.1892 Berliner Str. 72 Altstadt 27.6.1943 Auschwitz 3.11.1943 12.5.2012 Nussbaum, Erna Sichel 20.6.1891 Liebigstr. 27b Westend 1942 Region Lublin unbekannt 6.11.2007 Nussbaum, Heinz Walter 6.10.1923 Liebigstr. 27b Westend 1942 Region Lublin unbekannt 6.11.2007 Nussbaum, Josef 7.6.1869 Zeil 43 Innenstadt 15.2.1940 Buchenwald 17.6.1942 22.6.2013 15.12.1867 Zeil 43 Innenstadt 19.8.1942 Theresienstadt 15.9.1942 22.6.2013 6.2.1891 Liebigstr. 27b Westend Suizid 9.5.1942 6.11.2007 8.2.1897 Bornwiesenweg 34 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 Oberlaender, Alice 6.8.1924 Bornwiesenweg 34 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 Oberlaender, Fritz 30.6.1884 Bornwiesenweg 34 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 8.5.2010 15.1.1891 Schultze-Delizsch-Str. 6 Riederwald 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 19.11.2011 Ochs, Edgar 21.9.1924 Schultze-Delizsch-Str. 6 Riederwald 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 19.11.2011 Ochs, Heinrich 17.3.1905 Niddastr. 63 Bahnhofsviertel 1941 „Hochverrat“ F-Preungesheim, Suizid ?.?.1942 22.6.2014 Ochs, Irmgard 26.4.1923 Schultze-Delizsch-Str. 6 Riederwald 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 19.11.2011 Ochs, Max 17.4.1889 Schultze-Delizsch-Str. 6 Riederwald 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 19.11.2011 Odenbach, Georg 14.12.1898 Kasinostr. 27 Höchst 1942 Buchenwald/Sachsenhausen befreit 25.10.2010 25.12.1898 Kasinostr. 27 Höchst 21.3.1942 Ravensbrück und Auschwitz 12.10.1942 25.10.2010 Oppenheimer, David 16.6.1885 Mendelssohnstr. 45 Westend Vught 21.4.1943 Theresienstadt, 28.10.1944 Auschwitz 30.10.1944 9.5.2010 Oppenheimer, Georg 26.9.1890 Melemstr. 12 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 20.6.2014 Oppenheimer, Gustav 22.7.1886 Treburer Str. 23 Niederrad 14.11.1938 Dachau, 19.10.1941 Lodz 4.4.1942 20.6.2013 Oppenheimer, Kurt 4.5.1904 Hans-Thoma-Str. 3/II Sachsenhausen 14.6.1943 Auschwitz 30.10.1943 17.5.2015 Oppenheimer, Moritz James 10.6.1879 Schumannstr. 15 Westend Suizid 4.5.1941 20.6.2013 Oppenheimer, Rosalie 13.5.1894 Mendelssohnstr. 45 Westend Vught 21.4.1943 Theresienstadt 22.12.1944 9.5.2010 Oppenheimer, Toni 19.2.1892 Treburer Str. 23 Niederrad 19.10.1941 Lodz unbekannt 20.6.2013 Oswalt, Ernst Ludwig 11.7.1922 Bettinastr. 48 Westend 10.6.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 20.6.2013 Oswalt, Wilhelm Ernst 15.3.1877 Bettinastr. 48 Westend Sachsenhausen 30.6.1942 20.6.2013 22.5.1881 Schützenstr. 12 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 4.6.2011 Pappenheim, Jonas 13.8.1877 Schützenstr. 12 Innenstadt 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 4.6.2011 Pappenheimer, Julius 5.3.1892 Thomasiusstr. 8 Nordend 11.6.1942 Region Lublin unbekannt 16.5.2015 Pappenheimer, Ruth 8.11.1925 Kriftelerstr. 103 Gallus 1944 Anstalt Idstein-Kalmenhof 20.10.1944 21.6.2013 12.10.1899 Kurt-Schumacher-Str. 26 Altstadt 13.5.1943 Auschwitz 17.7.1943 19.11.2013 Paul, Helene 13.6.1920 Kurt-Schumacher-Str. 26 Altstadt 1943 Auschwitz 10.12.1943 19.11.2013 Paul, Hermann 13.3.1924 Kurt-Schumacher-Str. 26 Altstadt 1942 Auschwitz 5.2.1943 19.11.2013 Pauli, Paula 12.9.1874 Weserstr. 46 Bahnhofsviertel Suizid 30.9.1944 16.5.2015 Pawel, Martin 5.12.1893 Sophienstr. 29 Bockenheim 25.9.1940 Heilanstalt Gießen, 1.10.1940 Brandenburg 1.10.1940 21.6.2014 Perlhefter, Günther 7.9.1931 Schulstr. 26 Sachsenhausen 3.6.1943 „Heilanstalt“ Hadamar 3.9.1943 12.5.2012 Pfungst, Marie 18.10.1862 Gärtnerweg 2 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 8.2.1943 25.4.2008 Pivovarczik, Helena 21.2.1922 Kelsterbacher Str.28 Niederrad Suizid 29.5.1942 20.6.2013 28.5.1906 Mittelweg 12 Nordend 1942 unbekannt unbekannt 14.9.2005 Plaut, Egele 10.11.1938 Mittelweg 12 Nordend 1942 unbekannt unbekannt 14.9.2005 Plaut, Martin 10.2.1935 Mittelweg 12 Nordend 1942 unbekannt unbekannt 14.9.2005 Politzer, Adelheid 28.8.1914 Rückertstr. 48 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 3.6.2011 Politzer, Kurt 14.7.1881 Rückertstr. 48 Ostend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 3.6.2011 Pollitz, Desy 26.6.1872 Holzhausenstr. 3 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt 16.3.1943 3.6.2011 Reinheimer, Ludwig 26.4.1894 Roseggerstr. 17 Dornbusch 18.9.1944 Groß-Rosen, Leitmeritz und Flossenbürg unbekannt 14.10.2004 21.6.1894 Wolfsgangstr. 41 Nordend 1937 Italien und 1939 Chile 20.1.1875 Wolfsgangstr. 41 Nordend 19.10.1941 Lodz 5.7.1942 3.6.2011 25.10.1866 Wolfsgangstr. 41 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 3.6.2011 15.10.1937 Roseggerstr. 17 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Reutlinger, Hanna 18.5.1901 Roseggerstr. 17 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Reutlinger, Rolf 15.10.1937 Roseggerstr. 17 Dornbusch 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 14.10.2004 Korn 29.9.1890 Waldschmidtstr. 9 Ostend 15.2.1943 Haft, 16.2.1943 Auschwitz 26.7.1943 16.5.2015 8.10.1913 Sandweg 14 Ostend 15.6.1942, Sobibor Izbica unbekannt 22.6.2013 Hirsch 11.7.1873 Sandweg 14 Ostend 8.7.1941 Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn, 15.6.1942 Minsk Izbica unbekannt 22.6.2013 Nussbaum, Karoline Strauss Nussbaum, Moses Oberlaender, Adelheid Ochs, Berta Odenbach, Mina Pappenheim, Irma Paul, Elisabeth Plaut, Berta Wolff Hessenberger Mester Stern Kafka Schimmel Reiss, Hugo Reiss, Jette Neuberger Reiss, Moses Max Reutlinger, Gerd Richter, Rosa Gutmann Ries, Alice Ries, Bella 3.6.2011 Rindsberg, Lina Sturm 8.8.1858 Sandweg 40 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 14.11.1942 22.6.2013 Rokach, Herta Neumann 16.1.1920 Königsteiner Str. 38 Höchst 1939 Belgien, 19.4.1943 von Mechelen Auschwitz, 1945 Bergen Belsen befreit 1.11.2011 Rosenbaum, Alice 4.5.1882 Grüneburgweg 94 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.6.2011 Rosenbaum, David 7.4.1876 Unterlindau 74 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE Rosenbaum, Frieda Sichel 119 20.12.1890 Unterlindau 74 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 Rosenbaum, Hans 9.9.1907 Unterlindau 74 Westend 19.10.1941 Lodz 18.4.1942 7.5.2010 Rosenbaum, Paula 27.4.1877 Grüneburgweg 94 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.6.2011 Rosenberg, Bernhard 22.11.1872 Westendstr. 88 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 17.5.2015 Rosenberg, Hedwig Speyer 20.8.1874 Westendstr. 88 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 17.5.2015 Rosenberg, Paula Lind 19.8.1890 Anzengruberstr. 5 Dornbusch 11.11.1941 Minsk unbekannt 22.6.2013 16.3.1901 Linkstr. 6 Griesheim 1938 Buchenwald, September 1939 F-Preungesheim, Juli 1940 Mauthausen/Gusen 5.11.1940 10.7.2014 11.3.1899 Schumannstr. 36 Westend 19.10.1941 Lodz 25.1.1943 20.6.2013 20.8.1868 Schumannstr. 36 Westend 19.10.1941 Lodz 2.1.1943 20.6.2013 26.8.1871 Schumannstr. 51 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 23.10.1942 20.6.2013 Rosenblum, Josef Simon Rosenburg, Robert Rosenburg, Rosalie Benjamin Rosenbusch, Eduard Rosenbusch, Gertrud Langenbach 22.7.1880 Schumannstr. 51 Westend 15.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 Rosenfeld, Cäcilie Simons 23.12.1875 Scheffelstr. 24 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt, 18.12.1943 Auschwitz unbekannt 11.11.2003 Rosenfeld, Gottlieb 9.5.1869 Eppsteiner Str. 5 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 25.1.1943 25.4.2008 Rosenthal, Fanny Sulzbacher 14.11.1898 Musikantenweg 21 Nordend Juni 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 Rosenthal, Franziska Hess 29.12.1860 Neuhaußstr. 3 Nordend Opfer des Pogrom 22.11.1938 8.5.2010 Rosenthal, Gustav 15.12.1873 Rödelheimer Landstr. 130 Bockenheim 1.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 19.10.2009 Rosenthal, Harry 1.10.1908 Kölner Str. 71 Gallus 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 12.9.1873 Westendstr. 92 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 20.12.1942 16.5.2015 Rosenthal, Irene 28.12.1921 Eppenhainerstr. 6 Gallus 3.3.1943 von Berlin nach Auschwitz unbekannt 11.5.2012 Rosenthal, Jakob 15.1.1876 Kölner Str. 71 Gallus 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 Rosenthal, Julius 8.4.1885 Musikantenweg 21 Nordend Juni 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 Rosenthal, Karl 5.5.1879 Eppenhainer Str. 6 Gallus 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 Rosenthal, Henriette Hirschberg Rosenthal, Rosa Odenheimer 27.11.1874 Rödelheimer Landstr. 130 Bockenheim 1.9.1942 Theresienstadt 29.9.1942 19.10.2009 Rosenthal, Rosa Bachenheimer 5.12.1880 Kölner Str. 71 Gallus 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 11.5.2012 15.11.1861 Neuhaußstr. 3 Nordend Westerbork 17.3.1943 Sobibor 2.4.1943 8.5.2010 10.9.1883 Eppenhainer Str. 6 Gallus 1942 Region Lublin unbekannt 11.5.2012 Rosenthal, Sophie 28.3.1888 Neuhaußstr. 3 Nordend Westerbork 17.3.1943Sobibor 2.4.1943 8.5.2010 Rosskamm, Johanna 19 9.1879 Telemannstr. 10 Westend Minsk unbekannt 15.8.2014 Rothenberger, Ludwig 28.4.1883 Am Forum 3 Heddernheim 14.11.1938 Dachau, 12.5.1943 Auschwitz 03.10.1943 18.11.2013 29.3.1895 Schumannstr. 24 Westend 1933 Frankreich 30.5.1944 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 Rothschild, Hugo 3.2.1901 Hebelstr. 13 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 15.10.2004 Rothschild, Johanna 23.5.1868 Mittelweg 10 Nordend 15.9.1941 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 14.9.2005 Rothschild, Theodor 8.1.1889 Schumannstr. 24 Westend 1933 Frankreich, 9.9.1942 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 2.7.1891 Denzerstr. 14 Nied 11.11.1941 Minsk unbekannt 2.11.2011 Salomon, Hannelore 2.12.1923 Denzerstr. 14 Nied 11.11.1941 Minsk unbekannt 2.11.2011 Salomon, Lutz 7.8.1930 Denzerstr. 14 Nied 11.11.1941 Minsk unbekannt 2.11.2011 6.10.1869 Westendstr. 25 Westend 8.6.1942 Ravensbrück 17.9.1942 8.5.2010 18.8.1893 Denzerstr. 14 Nied 11.11.1941 Minsk unbekannt 2.11.2011 19.11.1864 Querstr. 1 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 6.10.1942 3.9.2008 Sander, Salomon 17.9.1866 Querstr. 1 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 21.10.1942 3.9.2008 Saphir, Chaim Isaac 1.4.1866 Rotlintstr 98 Nordend 1938 Bentschen unbekannt 5.6.2011 1.5.1890 Lersnerstr. 34 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt, 9.10.1944 Auschwitz unbekannt 14.9.2005 Saretzki, Nathan 11.3.1887 Lersnerstr. 34 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt, 9.10.1944 Auschwitz unbekannt 14.9.2005 Sauer, Balthasar 10.2.1883 Allerheiligenstr. 26 Innenstadt 1942 Haft in Dachau, 1944 Lublin, Januar 1945 Auschwitz 7.1.1945 15.10.2004 Schafranek, Friedrich 16.5.1924 Kronberger Str. 30 Westend 19.10.1941 Lodz, 25.8.1944 Auschwitz, Dachau und Kaufering befreit 19.10.2006 Schafranek, Heinrich 31.8.1878 Kronberger Str. 30 Westend 19.10.1941 Lodz 16.6.1942 19.10.2006 Schafranek, Herbert 28.3.1926 Kronberger Str. 30 Westend 19.10.1941 Lodz 13.3.1943 19.10.2006 10.11.1893 Kronberger Str. 30 Westend 19.10.1941 Lodz, 25.8.1944 Auschwitz 25.8.1944 19.10.2006 Schain, Josef 7.9.1895 Brüningstr. 34 Höchst 28.10.1938 Bentschen und Lodz 5.4.1941 3.9.2008 Schames, Luise 4.4.1902 Sandweg 5 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 3.6.2011 Rosenthal, Samuel Rosenthal, Setta Rothschild, Anna Suzanne Salomon, Amalie Salomon, Meta Strauss Stern Rosenthal Eichengrün Salomon, Walter Sander, Lina Saretzki, Emmy Schafranek, Olga Baer Ullmann Eisinger Schames, Sofie Guggenheim 28.11.1872 Sandweg 5 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 7.2.1943 3.6.2011 Schatzmann, Lilly Kahn 12.11.1902 Schumannstr. 71 Westend 1940 Luxemburg, 29.7.1942 Theresienstadt, 6.9.1943 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 9.5.2010 Schermann, Henny 19.2.1912 Meisengasse 6 Innenstadt 1940 Ravensbrück 30.5.1942 Schermann, Herbert 16.1.1914 Meisengasse 6 Innenstadt Drancy 19.7.1942 nach Auschwitz 23.9.1942 9.5.2010 Schermann, Regina 28.7.1916 Meisengasse 6 Innenstadt 19.10.1941 Lodz unbekannt 9.5.2010 120 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Schermann, Selma Stern 19.3.1894 Meisengasse 6 Innenstadt 19.10.1941 Lodz unbekannt 9.5.2010 Scheuer, Selma Wertheimer 8.8.1889 Mauerweg 10 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt, 28.10.1944 Auschwitz unbekannt 21.6.2014 Scheuer, Simon 2.3.1883 Mauerweg 10 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt, 28.10.1944 Auschwitz unbekannt 21.6.2014 Schiel, Erna 21.1.1900 Freiherr-vom-Stein-Str. 53 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2015 Schiel, Gerald 12.12.1940 Freiherr-vom-Stein-Str. 53 Westend 15.9.1942 Theresienstadt, 7.2.1945 gerettet befreit 19.10.2015 Schiff, Berta 6.3.1897 Rotlintstr. 104 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2013 Schiff, Erich Blumhof 24.8.1925 Rotlintstr. 104 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2013 Schiff, Rudolf 21.5.1884 Rotlintstr. 104 Nordend 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2013 Schild, Anna Israel 21.5.1876 Schumannstr. 43 Westend 1.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 20.6.2013 Schmid, Katharina Reimann 1.1.1889 Paul-Ehrlich-Str. 40 Sachsenhausen 1937 KZ Moringen, Ravensbrück, 22.2.1945 1941 Auschwitz, 1945 Bergen-Belsen 20.6.2013 Schmidt-Fellner, Carola Liebmann 14.8.1902 Marienstr. 9 Bahnhofsviertel 6.1.1944 Theresienstadt befreit 4.6.2011 20.10.1892 Marienstr. 9 Bahnhofsviertel 3.6.1939 Dachau, 27.9.1939 Mauthausen 22.1.1940 4.6.2011 Schmidt-Fellner, Hermann Schmitt, Anna 3.8.1893 Mauerweg 10 Nordend 20.9.1943 Auschwitz 23.10.1943 21.6.2014 Schmitt, Emil 14.6.1894 Mauerweg 10 Nordend 19.5.1943 Natzweiler, 1945 Dachau 16.12.1945 21.6.2014 Schoen, Frieda Ruth 1.1.1924 Uhlandstr. 50 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 12.10.1944 Auschwitz unbekannt 16.2.2009 3.10.1888 Uhlandstr. 50 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 12.10.1944 Auschwitz unbekannt 16.2.2009 Scholem, Emil 2.11.1875 Myliusstr. 44 Westend 1943 Auschwitz 25.8.1943 21.6.2014 Scholem, Fritz 1904/1905 Myliusstr. 44 Westend 1938 Schanghai 25.9.1892 Alt Fechenheim 129 Fechenheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 23.6.2014 Schönfeld, Hugo 21.10.1882 Alt Fechenheim 129 Fechenheim Suizid 20.6.1941 23.6.2014 Schönfeld, Ilsa 7.3.1927 Alt Fechenheim 129 Fechenheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 23.6.2014 Schönfeld, Paul 23.2.1921 Alt Fechenheim 129 Fechenheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 23.6.2014 28.10.1888 Saalburgstr. 19 Bornheim 15.3.1943 Auschwitz 10.9.1943 9.5.2010 Schreier, Baruch 9.1.1894 Bäckerweg 19 Nordend 23.2.1943 Auschwitz unbekannt 7.5.2010 Schuhmann, Friedrich 12.8.1906 Kurmainzer Str. 20 Höchst Spanischer Bürgerkrieg, Brunete bei Madrid 6.7.1937 8.5.2012 27.6.1907 Im Trutz 24 Westend Volksgerichthof 27.2.1941 16.5.2015 15.5.1888 Alt Heddernheim 31 Heddernheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 20.10.2006 Schwelm, Hildegard 13.2.1921 Alt Heddernheim 31 Heddernheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 20.10.2006 Schwelm, Max 25.11.1885 Alt Heddernheim 31 Heddernheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 20.10.2006 Schwemmer, Eduard 23.2.1908 Gutenbergstr. 20 Gallus 7.7.1941 Haft und 5.3.1842 Kassel befreit 11.5.2012 Schwemmer, Karlheinz 30.8.1933 Gutenbergstr. 20 Gallus 5.3.1943 Haft, 9.8.1943 „Heilanstalt“ Hadamar 12.8.1943 11.5.2012 Schoen, Johanna Schönfeld, Hertha Schöps, Selma Wertheimer Freimark Wolfermann Harris Schurr, Paul Schwelm, Berta Stern 21.6.2014 Schwemmer, Rosa Katz 31.3.1909 Gutenbergstr. 20 Gallus 1943 unbekannt befreit 11.5.2012 Seligmann, Ella Brückheimer 9.10.1876 Marktstr. 87 Bergen-E. 5.9.1942 Treblinka 29.9.1942 19.10.2009 Seligmann, Meier 14.11.1872 Marktstr. 87 Bergen-E. 5.9.1942 Treblinka 29.9.1942 19.10.2009 Silbermann, Abraham 25.2.1905 Eiserne Hand 35 Nordend Oktober 1938 nach Polen, Auschwitz unbekannt 11.11.2003 27.2.1905 Eiserne Hand 35 Nordend Oktober 1938 nach Polen, Auschwitz unbekannt 11.11.2003 Simenauer, Kaethe 18.5.1898 In der Römerstadt 205 Römerstadt unbekannt unbekannt 9.11.2010 Simon, Friedrich 16.11.1874 Humboldtstr. 66 Nordend 2.9.1942 Theresienstadt, 29.9.1942 Treblinka unbekannt 11.11.2003 Silbermann, Minna Simon, Johanna Brandsdorfer 13.9.1877 Heddernheimer Landstr. 32 Heddernheim 15.9.1942 Theresienstadt befreit 18.11.2013 Simon, Julius 21.11.1895 Falkensteiner Str.1 Nordend 1933 Frankreich, 1944 verhaftet in Clermont-Ferrand ?.8.1944 17.2.2009 Simon, Rudolf 1.8.1901 Damaschkeanger 128 Praunheim Auschwitz, 26.1.1945 Buchenwald 1.3.1945 18.5.2015 Simon, Siegmund 26.7.1872 Heddernheimer Landstr. 32 Heddernheim 15.9.1942 Theresienstadt 8.3.1943 18.11.2013 4.11.1876 Thüringer Str. 13 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 18.12.1943 Auschwitz unbekannt 3.6.2011 Slutzki, Selig 10.12.1859 Thüringer Str. 13 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 18.12.1943 Auschwitz unbekannt 3.6.2011 Sokal, Benno 13.11.1929 Obermainanlage 20 Ostend Mai 1942 Region Lublin unbekannt 7.5.2010 Sokal, Isidor 1.2.1892 Obermainanlage 20 Ostend Sachsenhausen, 6.2.1940 Dachau 5.3.1941 7.5.2010 20.6.1900 Obermainanlage 20 Ostend Mai 1942 Region Lublin unbekannt 7.5.2010 20.11.1894 Rohrbachstr. 28 Nordend Januar 1943 Auschwitz 26.8.1943 5.6.2011 1.11.1888 Schleidenstr. 26 Nordend Frühjahr 1942 Izbica und Zamosc unbekannt 9.5.2010 Sommer, Ernst 6.3.1885 Taunusstr. 40 Bahnhofsviertel 15.9.1942 Theresienstadt, 23.1.1943 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 Sommer, Margot 23.5.1924 Taunusstr. 40 Bahnhofsviertel unbekannt unbekannt 20.6.2013 Sommer, Salomon 11.4.1880 Schleidenstr. 26 Nordend Frühjahr 1942 Izbica und Zamosc unbekannt 9.5.2010 Sonnenfeld, Leonie 14.10.1885 Sandweg 14 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 6.11.2007 Sonntag, Paul 10.2.1890 Robert-Mayer-Str. 48 Bockenheim Brandenburgen Goerden hingerichtet 20.4.1945 21.6.2013 Speier, Moses Max 30.4.1891 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Slutzki, Paula Sokal, Sabine Oppenheimer Fürth Gold Sommer, Adolf Sommer, Betty Mayer STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 121 Speyer, Edmund 11.11.1878 Unterweg 22 Nordend 19.10.1941 Lodz unbekannt 17.10.2014 Speyer, Julius 17.6.1872 Westendstr. 88 Westend 1.9.1942 Theresienstadt 28.11.1942 17.5.2015 Speyer, Saly 17.2.1877 Unterweg 22 Nordend 19.10.1941 Lodz 16.2.1942 17.10.2014 Spiegel, Magda 8.11.1887 Holzhausenstr. 16 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 23.2.2006 Springgut, Gerdi 8.8.1927 Friedberger Anlage 32 Nordend 1942 Polen unbekannt 5.11.2007 Springgut, Lore 11.2.1920 Friedberger Anlage 32 Nordend 1942 Polen unbekannt 5.11.2007 28.12.1895 Friedberger Anlage 32 Nordend 1942 Polen unbekannt 5.11.2007 Springgut, Osias 25.5.1894 Friedberger Anlage 32 Nordend 1942 Polen unbekannt 5.11.2007 Springgut, Ruth 24.1.1930 Friedberger Anlage 32 Nordend 1942 Polen unbekannt 5.11.2007 14.2.1872 Morgensternstr. 21 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt 10.1.1943 16.5.2015 13.1.1889 Uhlandstr. 50 Ostend 1939/1940 Sachsenhausen und Dachau 12.4.1941 16.2.2009 Springgut, Mali Stadel, Frieda Bornstein Hirsch Stark, Aron Stark, Breindel Rena 26. 5.1891 Uhlandstr. 50 Ostend 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 Stark, Rebecka Schönberg 21.7.1932 Uhlandstr. 50 Ostend 1942 Region Lublin unbekannt 16.2.2009 Steigerwald, Abraham 25.9.1874 Bergerstr. 200 Bornheim 1939 Frankreich, 6.11.1942 Auschwitz unbekannt 21.6.2013 Steigerwald, Adelheid Gruenebaum 27.9.1871 Ostendstr. 49 Ostend 18.8.1942 Theresienstadt 16.3.1944 21.6.2013 Steigerwald, Hannchen Stern 8.3.1881 Bergerstr. 200 Bornheim 1939 Frankreich, 6.11.1942 Auschwitz unbekannt 21.6.2013 Steigerwald, Hertha Ladewig 7.3.1899 Telemannstr. 13 Westend Juni 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2014 Steigerwald, Minna Speier 10.9.1873 Reuterweg 73 Westend 1.8.1942 Theresienstadt 15.6.1943 21.6.2014 Steigerwald, Moritz 3.4.1867 Ostendstr. 49 Ostend Suizid 18.8.1942 21.6.2013 Steigerwald, Theodor 27.8.1896 Telemannstr. 13 Westend Juni 1942 Region Lublin unbekannt 21.6.2014 Stein, Alice Hammel 21.6.1901 Burgfriedenstr. 5 Rödelheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 24.4.2008 Stein, Frieda Klein 28.3.1884 Günthersburgallee 43 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 21.6.1943 3.9.2008 Stein, Max 13.5.1873 Günthersburgallee 43 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 1.1.1943 3.9.2008 Stein, Simon 13.9.1877 Günthersburgallee 43 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 4.2.1943 3.9.2008 9.1.1859 Habelstr. 8 Heddernheim 18.8.1942 Theresienstadt 2.3.1943 20.10.2006 12.6.1877 Kettenhofweg 73 Westend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 16.5.2015 5.2.1892 Maximilianstr. 1 Bornheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.11.2013 26.10.1883 Maximilianstr. 1 Bornheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.11.2013 4.3.1881 Kettenhofweg 73 Westend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 16.5.2015 20.6.1894 Untermainkai 20 Bahnhofsviertel interniert Vichy-Frankreich 11.6.1944 11.6.1944 15.10.2004 27.8.1869 Broßstr. 7 Bockenheim Suizid 12.3.1943 11.5.2012 9.6.1897 Finkenhofstr. 23 Nordend 22.11.1943 Auschwitz 7.1.1944 25.4.2008 9.6.1897 Finkenhofstr. 23 Nordend 24.6.1943 Buchenwald 3.3.1944 25.4.2008 11.1.1884 Fürstenberger Str. 139 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 15.10.2004 Stern, Ernst 27.8.1894 Parkstr. 4 Westend Suizid 5.9.1942 5.3.2007 Stern, Heinrich 21.11.1883 Alt-Fechenheim 89 Fechenheim Juni 1938 Buchenwald 10.7.1938 24.4.2008 Stern, Heinz 13.3.1916 Unterlindau 47 Westend Suizid 1.4.1933 9.5.2010 29.3.1902 Alt Heddernheim 31 Heddernheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 20.10.2006 Stern, Hermann 26.2.1897 Landgraf-Wilhelm-Str. 22 Eschersheim 4.2.1943 Westerbork, 20.4.1943 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 14.10.2004 Stern, Hetty 23.11.1898 Parkstr. 4 Westend 1.5.1942 unbekannt unbekannt 5.3.2007 Stern, Hildegard 21.5.1928 Hufnagelstr. 22 Gallus 11.11.1941 Minsk unbekannt 11.5.2012 Stern, Isidor 30.12.1892 Alt-Heddernheim 31 Heddernheim 14.11.1938 Dachau, 16.9.1942 Thersienstadt, 28.9.1944 Auschwitz unbekannt 18.11.2013 Stern, Jacob 25.5.1884 Unterlindau 47 Westend Suizid 11.2.1943 9.5.2010 Stern, Josef 2.10.1870 Oberlindau 108 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 26.9.1942 8.5.2010 Stern, Kurt 8.7.1892 Deutschordenstr. 78 Niederrad 1933 Flucht Paris und USA – Suizid 19.12.1938 12.5.2012 Stern, Manfred 17.11.1901 Königsteiner Str. 9-13 Höchst Suizid 31.10.1937 11.7.2014 Steiner, Fanny Goldschmidt Steinhardt, Alfred Steinhardt, Berta Löwenstein Steinhardt, Ernst Steinhardt, Luise Mark Steinschneider, Adolf Moritz Steinthal, Moritz J. Stelzer, Else Wolf Stelzer, Emil Stern, Clara Stern, Helene Jessel May Stern, Martha Zeller 15.3.1894 Alt-Heddernheim 31 Heddernheim 15.9.1942 Theresienstadt, 6.10.1944 Auschwitz unbekannt 18.11.2013 Stern, Paula Bär 19.07.1887 Hufnagelstr. 22 Gallus 11.11.1941 Minsk unbekannt 11.5.2012 Stern, Paula May 2.2.1901 Landgraf-Wilhelm-Str. 22 Eschersheim 4.2.1943 Westerbork, 20.4.1943 Theresienstadt 14.9.1944 14.10.2004 1.6.1872 Kantstr. 6 Nordend Suizid 7.7.1941 6.9.2012 2.7.1879 Kantstr. 6 Nordend 1.9.1942 Theresienstadt 19.3.1944 6.9.2012 7.12.1890 Alt Heddernheim 31 Heddernheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 20.10.2006 17.2.2009 Stern, Seligmann Stern, Selma Erlanger Stern, Siegfried Sternberg, Rosa Dreydel 23.12.1870 Haeberlinstr. 6 Eschersheim Suizid 4.5.1942 Stiebel, Cilly Schloss 25.8.1861 Röderbergweg 77 Ostend 18.8.1942 Theresienstadt 14.9.1942 9.5.2010 25.10.1882 Paul-Ehrlich-Str. 42 Sachsenhausen 19.10.1941 Lodz unbekannt 23.6.2014 Stilling, Erwin Stogniew, Hermine van Hasseln 26.7.1898 Neuhofstr. 25 Nordend 13.2.1941„Heilanstalt“ Hadamar 13.2.1941 9.5.2010 Strauss, Anna Louise Dessauer 21.5.1876 Schumannstr. 49 Westend 5.9.1942 Theresienstadt, 16.5.1944 Auschwitz unbekannt 20.6.2013 122 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Strauss, Auguste Marcus 8.10.1873 Eppsteiner Str. 5 Westend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 25.4.2008 Strauß, Babetha Vorchheimer 21.6.1888 Bäckerweg 30 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt, 1943 Auschwitz unbekannt 3.9.2008 Strauss, Brunhilde 23.11.1928 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Strauss, Doris 23.5.1935 Königsteiner Str. 84 Unterliederbach 19.10.1941 Lodz, 10.9.1942 Chelmno unbekannt 12.4.2013 18.2.1876 Paul-Ehrlich-Str. 42 Sachsenhausen 1938 USA 11.12.1882 Am Günthersbrunnen 2 Bergen-E. 30.5.1942 Sobibor unbekannt 19.10.2009 17.10.1904 Martin-Böff-Gasse 5 Fechenheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 24.4.2008 Strauß, Eduard Strauß, Emma Nußbaum Strauss, Hedwig 23.6.2014 Strauss, Helene Lehmann 14.2.1878 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Strauss, Irma Irene Isselbacher 24.11.1908 Königsteiner Str. 84 Unterliederbach 19.10.1941 Lodz unbekannt 12.4.2013 Strauß, Isidor 21.5.1894 Alt Rödelheim 12 Rödelheim Gurs und nach Polen unbekannt 23.2.2006 Strauss, Isidor 17.2.1879 Schumannstr. 26 Westend 1938 Buchenwald, 1942 unbekannt unbekannt 20.6.2013 29.9.1871 Martin-Böff-Gasse 5 Fechenheim 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 24.4.2008 Strauss, Josef 16.10.1872 Kaiserstr. 36 Bahnhofsviertel 18.8.1942 Theresienstadt 30.11.1942 17.5.2015 Strauß, Josef 13.1.1878 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Strauss, Josef 31.7.1900 Fahrgasse 18–20 Altstadt Drancy 25.9.1942 nach Auschwitz unbekannt 23.2.2006 Strauß, Julius 11.9.1882 Marktstr. 19 Bergen-E. 22.10.1940 Gurs, 4.3.1943 von Drancy nach Majdanek unbekannt 19.10.2009 30.3.1871 Königsteiner Str. 84 Unterliederbach 22.11 1941 Kaunas 25.11.1942 12.4.2013 20.10.1884 Am Günthersbrunnen 2 Bergen-E. Suizid 29.1.1942 19.10.2009 3.9.1874 Kölner Str. 69 Gallus 15.9.1942 Theresienstadt 26.1.1943 11.5.2012 Strauß, Renate 6.4.1926 Alt Rödelheim 12 Rödelheim 23.5.1942 Izbica unbekannt 23.2.2006 Strauß, Robert 21.1.1875 Bäckerweg 30 Nordend 15.9.1942 Theresienstadt 26.9.1942 3.9.2008 Strauss, Robert 7.7.1896 Fahrgasse 18–20 Altstadt 22.4.1942 Izbica unbekannt 23.2.2006 Strauss, Salomon 5.2.1868 Martin-Böff-Gasse 5 Fechenheim Opfer des Pogrom 11.11.1938 24.4.2008 28.2.1900 Alt Rödelheim 12 Rödelheim 23.5.1942 Izbica unbekannt 23.2.2006 Strauss, Siegfried 20.3.1903 Königsteiner Str. 84 Unterliederbach 19.10.1941 Lodz 6.8.1942 12.4.2013 Strauss, Siegmund 5.10.1868 Schumannstr. 49 Westend 15.9.1942 Theresienstadt 19.12.1942 20.6.2013 Stutzmann, Amalie 23.11.1890 Sandweg 11 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 7.5.2010 6.6.1869 Finkenhofstr. 15 Nordend Suizid 10.9.1942 25.4.2008 Tellgmann, Gustav 22.10.1891 Robert-Mayer-Str. 47 Bockenheim Volksgerichthof 26.2.1945 18.5.2015 Tendlau, Hilda 14.3.1914 Mittelweg 3 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 14.9.2005 26.9.1888 Mittelweg 3 Nordend 11.11.1941 Minsk ?.10.1942 14.9.2005 30.7.1922 Mittelweg 3 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 14.9.2005 21.5.1879 Koselstr. 49 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 19.11.2013 Traub, Hermann 3.6.1876 Koselstr. 49 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1941 19.11.2013 Treumann, Erich 6.6.1899 Sonnemannstr. 57 Ostend 1943 Auschwitz 1.5.1943 22.6.2013 Ullmann, Ferdinand 17.11.1857 Liebigstr. 27b Westend 18.8.1942 Theresienstadt 26.8.1942 6.11.2007 Ullmann, Franz 1.7.1901 Schumannstr. 56 Westend 1942 Majdanek unbekannt 20.6.2013 Ullmann, Heinrich 20.2.1888 Diesterwegstr. 7 Sachsenhausen 12.11.1938 Buchenwald, 29.5.1943 Auschwitz, Mauthausen 1.5.1945 23.6.2014 Strauss, Johanna Strauss, Mathilde Becker Halberstadt Strauß, Raphael Rudolf Strauß, Rebecka Strauß, Selma Süss, Elisabeth Tendlau, Jenny Rosenthal Capell Creizenach Stern Tendlau, Lora Traub, Betti Stern Ullmann, Leopold 26.9.1871 Lassallestr. 3 Riederwald Suizid 11.12.1938 19.11.2011 Ullmann, Rosa Schaumburger 14.7.1859 Lersnerstr. 34 Nordend 18.8.1942 Theresienstadt unbekannt 14.9.2005 Valfer, Frieda Kahn 14.2.1887 Schleußenstr. 15 Gutleut 19.10.1941 Lodz unbekannt 4.6.2011 Valfer, Heinrich 24.1.1882 Schleußenstr. 15 Gutleut 19.10.1941 Lodz unbekannt 4.6.2011 Veith, Julius 11.7.1889 Kettenhofweg 128 Westend Westerbork 17.3.1943 Sobibor unbekannt 8.5.2010 Veith, Karoline 17.6.1883 Rotlintstr. 70 Nordend Mai 1936 Haft, August 1938 KZ Lichtenburg, Ravensbrück 13.6.1942 19.11.2013 24.6.1889 Kettenhofweg 128 Westend Westerbork 17.3.1943 Sobibor unbekannt 8.5.2010 22.4.1898 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Viktor, Isidor 22.11.1894 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Viktor, Kurt 14.8.1930 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Viktor, Moritz 26.9.1893 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 4.6.1874 Schumannstr. 24 Westend 19.10.1941 Lodz 30.3.1942 20.6.2013 Vollmer, Anneliese 29.1.1923 Friedrichstr. 30 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 Vollmer, Camille 1.6.1875 Friedrichstr. 30 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 5.1.1887 Friedrichstr. 30 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 7.5.2010 24.1.1881 Niedenau 43 Westend 19.10.1941 Lodz 31.10.1942 19.10.2006 1.4.1886 Niedenau 43 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2006 Veith, Marie Viktor, Irma Voehl, Maria Vollmer, Melanie Rosenthal Rosenblatt Mayer Wagner, Albert Wagner, Betty Boehm Wagner, Georg 19.3.1892 Varrentrappstr. 57 Bockenheim 11.11.1941 Minsk unbekannt 21.6.2013 Wald, Salomon 17.10.1882 Gaussstr. 14 Nordend August 1941 Jasenovac 27.11.1941 19.10.2006 28.8.1908 Emmerich-Josef-Str. 19 Höchst 1942 von Westerborg nach Auschwitz unbekannt 5.11.2007 23.2.2006 Wallega, Erna Baum Wallerstein, Emma Rosenthal 23.11.1871 Radilostr. 8 Rödelheim 15.9.1942 Theresienstadt 30.10.1942 Wallerstein, Henriette 3.4.1891 Radilostr. 8 Rödelheim 1942 Theresienstadt ?.11.1942 23.2.2006 Waßmann, Karl 25.12.1885 Am Erlenbruch 10 Riederwald 1941 „Heilanstalt“ Hadamar 14.3.1941 19.11.2011 STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE 123 Wedekind, Arnd von 2.6.1919 Zimmerweg 4 Westend 1.7.1943 verhaftet, 1.9.1943 Volksgerichtshof Todesurteil 3.9.1943 5.3.2007 Wehrle, Herman Josef 26.7.1899 Gebeschusstr. 22–24 Höchst 18.8.1944 Berlin 14.9.1944 25.10.2010 Weichbrodt, Dorrit 27.9.1921 Mainzer Landstr. 23 Bahnhofsviertel 1942 Mauthausen 31.5.1942 17.10.2014 Weichbrodt, Raphael 21.9.1886 Mainzer Landstr. 23 Bahnhofsviertel 1942 Groß-Rosen, Mauthausen 31.5.1942 17.10.2014 Weichsel, David 9.11.1879 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 Weichsel, Herbert 28.2.1922 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 13.10.1893 Hebelstr. 13 Nordend 11.11.1941 Minsk unbekannt 15.10.2004 14.6.1884 Finkenhofstr. 15 Nordend Suizid 10.9.1942 25.4.2008 19.5.1889 Finkenhofstr. 15 Nordend Suizid 10.9.1942 25.4.2008 1.5.1925 Sophienstr. 12 Bockenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 13.9.2005 15.9.1887 Sophienstr. 12 Bockenheim 19.10.1941 Lodz unbekannt 13.9.2005 18.2.1873 Sophienstr. 12 Bockenheim 19.10.1941 Lodz 30.12.1941 13.9.2005 25.3.1890 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-Enkheim 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 Weil, Richard 9.11.1930 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-Enkheim 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 Weil, Walter Siegfried 21.1.1928 Am Berger Spielhaus 7 Bergen-Enkheim 30.5.1942 Region Lublin, Sobibor unbekannt 24.4.2008 Weinberg, Arthur von 11.8.1860 Buchenrodestr. Niederrad 4.6.1942 von ab München nach Theresienstadt 20.3.1943 12.5.2012 Weis, Hedwig 20.3.1903 Brückenstr. 47 Sachsenhausen Suizid 5.2.1945 16.5.2015 Weisbecker, Karl J. 22.1.1901 Steuernagelstr. 29 Gallus Rheininsel Petersaue 18.5.1941 11.5.2012 Weisbecker, Walter 23.5.1912 Gundhofstr. 8 Niederrad 1935 Zuchthaus Kassel, 1941 Dachau, 1944 Strafbataillon 3.7.1946 12.5.2012 26.11.1882 Goldsteinstr.51 Niederrad Suizid 15.5.1943 20.6.2013 5.8.1882 Holbeinstr. 40 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt, 19.10.1944 Auschwitz 4.10.1944 3.6.2011 Weiß, Ludwig 8.2.1873 Holbeinstr. 40 Sachsenhausen 1.9.1942 Theresienstadt 19.9.1942 3.6.2011 Wermuth, Bernhard 20.6.1896 Röderbergweg 41 Ostend 1938 Bentschen, 1941 Plaszow, 1945 Mauthausen 27.4.1945 25.4.2008 Wermuth, Hanna 21.7.1929 Röderbergweg 41 Ostend 1938 Bentschen, 1941 Plaszow, Belzec 24.8.1942 25.4.2008 Wermuth, Heinz 4.4.1923 Röderbergweg 41 Ostend 1938 Bentschen, 1941 Plaszow, Belzec befreit 25.4.2008 26.7.1898 Röderbergweg 41 Ostend 1938 Bentschen, 1941 Plaszow, 1945 Mauthausen 24.8.1942 25.4.2008 Wertheim, Paul 13.6.1867 Arnsburgerstr. 1 Bornheim Suizid 4.7.1938 21.6.2013 Wertheimer, Lydia 4.10.1884 Unter den Kastanien 1 Sachsenhausen 11.6.1942 Sobibor unbekannt 17.5.2015 Wertheimer, Martha 22.10.1890 Unter den Kastanien 1 Sachsenhausen 11.6.1942 Sobibor unbekannt 17.5.2015 19.11.1890 Auf der Körnerwiese 4 Westend 7.6.1943 Auschwitz 21.8.1943 7.5.2010 Westheim, Gottfried 9.11.1887 Eschersheimer Landstr. 463 Dornbusch 1.9.1942 Theresienstadt 25.1.1943 4.6.2011 Westheim, Julius 1.2.1889 Eschersheimer Landstr. 463 Dornbusch 1942 Mauthausen 7.9.1942 4.6.2011 7.11.1892 Varrentrappstr. 49 Bockenheim 22.11.1942 Kaunas 25.11.1941 21.6.2014 Wetterhahn, Ruth 9.4.1925 Varrentrappstr. 49 Bockenheim 2.3.1943 Auschwitz unbekannt 21.6.2014 Wetterhahn, Siegmund 20.2.1887 Varrentrappstr. 49 Bockenheim 22.11.1942 Kaunas 25.11.2941 21.6.2014 Wetzlar, Heinrich 29.4.1864 Große Friedberger Str. 29 Innenstadt 1.9.1942 Theresienstadt 4.2.1943 21.6.2013 4.3.1871 Große Friedberger Str. 29 Innenstadt 1.9.1942 Theresienstadt 16.9.1943 21.6.2013 Wolf, Hermann 23.9.1874 Langheckenweg 7 Eschersheim 2.2.1943 Auschwitz 23.10.1943 13.9.2005 Wolf, Otto Isidor 5.10.1881 Kronberger Str. 5 Westend 1942 Sobibor unbekannt 8.5.2010 Wolff, Friedrich 1.4.1892 Auf der Körnerwiese 10 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.6.2011 Wolff, Gerhard Julius 28.1.1930 Dalbergstr. 2a Höchst unbekannt unbekannt 6.7.2015 Weichsel, Recha Löwenthal, Weigert, Carl Ernst Weigert, Elisabeth Süss Weil, Henny Weil, Linda Herzfeld Weil, Ludwig Weil, Minna Heß Weishaupt, Heinrich Weiß, Helene Wermuth, Ida Westenburger, Nelly Wetterhahn, Emma Wetzlar, Rosa Scheuer Presser Jolasse Blumenfeld Rosenstock Wolff, Irma Hirsch 27.6.1902 Dalbergstr. 2a Höchst 1942 unbekannt unbekannt 6.7.2015 Wolff, Martha Wurzmann 15.6.1896 Auf der Körnerwiese 10 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 5.6.2011 Wolfgang, Toni Feist 2.10.1875 Wilhelm-Leuschner-Str. 12 Bahnhofsviertel 1.9.1942 Theresienstadt 8.5.1943 17.5.2015 24.12.1878 Kurhessenstr. 63 Eschersheim 9.11.1938 Buchenwald Jena 30.11.1938 13.9.2005 Wolfskehl, Henry Wreschner, Friederike Klaber 15.8.1888 Im Trutz 13 Westend Westerbork 5.2.1944 Ravensbrück unbekannt 9.5.2010 Würzburger, Gertrude Hirsch 20.10.1889 Bockenheimer Landstr. 9 Westend 19.10.1941 Lodz, Chelmno 3.5.1942 19.10.2006 Würzburger, Hans 28.8.1911 Bockenheimer Landstr. 9 Westend 19.10.1941 Lodz unbekannt 19.10.2006 Würzburger, Siegfried 29.5.1877 Bockenheimer Landstr. 9 Westend 19.10.1941 Lodz 12.2.1942 19.10.2006 15.5.1889 Am Weingarten 10 Bockenheim 1942 unbekannt unbekannt 19.11.2013 Zamojre, Josef 28.6.1921 Am Weingarten 10 Bockenheim 1940 Jugoslawien Italien 1944 Auschwitz befreit 19.11.2013 Zamojre, Marcus 16.8.1893 Am Weingarten 10 Bockenheim 1940 Jugoslawien Italien 1944 Auschwitz unbekannt 19.11.2013 10.6.1889 Martorffstr. 7 Dornbusch 19.10.1941 Lodz 10.6.1942 13.5.2012 11.7.1880 Martorffstr. 7 Dornbusch 19.10.1941 Lodz unbekannt 13.5.2012 5.11.1865 Neue Mainzer Str. 71 Innenstadt 12.4.1943 Auschwitz 12.5.1943 8.5.2010 25.11.1912 Spohrstr. 34 Nordend 1941 Sachsenhausen, 1942 Dachau, 1944 Majdanek, 14.4.1944 Auschwitz 14.4.1944 3.6.2011 Zamojre, Ellinor Zehden, Alma Gefner-Wiesenthal Pincus Zehden, Artur Zehn, Anna M. Zeuss, August Wilhelm Lazarus 124 STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE Zinkes, Fanny Stern Zinkes, Julius ( Joel) 10.4.1868 Inselgäßchen 12 Rödelheim 1938 Bentschen unbekannt 24.4.2008 2.8.1870 Inselgäßchen 12 Rödelheim 1938 Bentschen 14.1.1942 24.4.2008 Zins, Selma Schwanthaler 3.10.1907 Ludwig-Landmann-Str. 46 Praunheim 1943 Ravensbrück befreit 18.5.2015 Zuntz, Cäcilie Hessenberger 26.4.1887 Jahnstr. 3 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 7.5.2010 Zuntz, Ella Joelsohn 4.3.1895 Kurt-Schumacher-Str. 35 Altstadt 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 7.5.2010 Zuntz, Esther 6.3.1928 Kurt-Schumacher-Str. 35 Altstadt Westerborg 6.7.1943 Sobibor 23.7.1943 7.5.2010 Zuntz, Gustav 9.11.1891 Uhlandstr. 2 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt 17.5.1944 7.5.2010 Zuntz, Harry 14.5.1933 Kurt-Schumacher-Str. 35 Altstadt 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 7.5.2010 6.12.1901 Uhlandstr. 2 Ostend 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 7.5.2010 Zuntz, Hermann 1.9.1925 Jahnstr. 3 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 7.5.2010 Zuntz, Karl 20.5.1897 Kurt-Schumacher-Str. 35 Altstadt 15.9.1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt 7.5.2010 Zuntz, Leopold 30.1.1884 Jahnstr. 3 Nordend 22.11.1941 Kaunas 25.11.1942 7.5.2010 Zuntz, Miriam 15.5.1934 Kurt-Schumacher-Str. 35 Altstadt 15.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz unbekannt 7.5.2010 Zunz, Wilhelm Albert 20.10.1874 Linnéstr. 29 Ostend 20.9.1943 Auschwitz 30.10.1943 7.5.2010 Zuntz, Hedwig Hammel STOLPERSTEINE FRANKFURT 125 Gebet bei der Verlegung Rabbiner Andrew Steiman Bei vielen Verlegungen von Stolpersteinen in Frankfurt ist Rabbiner Andrew Steiman anwesend und spricht jüdische Gebete und Segensworte. Bei seiner Abwesenheit liest ein Mitglied der Initiative Stolpersteine Frankfurt folgende Worte. Wenn Rabbiner Steiman bei uns wäre, würde er nun sagen: Durch das Gedenken sollen diejenigen wieder dazugehören, die einst von hier gewaltsam verjagt wurden. Wir wollen uns nun die Hände reichen, und einen Kreis um diese Steine bilden - um die Seelen, die hier einmal wirkten, wieder in unsere Mitte aufzunehmen. Von nun an sollen sie wieder in unserer Mitte sein – wo sie eben waren, bevor sie von hier aus ihren Leidensweg gehen mussten. Wir trauern um sie – und um den Verlust, welchen wir uns selbst erst mit ihrem Ausschluss und dann mit dem Vergessen darüber zugefügt haben. 126 STOLPERSTEINE FRANKFURT Hinweise Literatur/Quellen - Datenbank „Deportierte Juden aus Frankfurt am Main“. Jüdisches Museum Frankfurt 1996–2014. Texte: zeitsprung. Kontor für Geschichte, Frankfurt am Main - Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main - Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden - Paul Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution. 3 Bände. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1983. - Bromberger, Barbara, Nieder mit Hitler, Frankfurt am Main, 2004 Die Stolpersteine werden von Einzelpersonen und Organisationen initiiert. Diese sind am Ende der jeweiligen Biografie genannt. Erfolgte die Verlegung eines Stolpersteines durch die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main selbst oder eines deren Mitglieder, wird dies nicht gesondert erwähnt. Die Recherchen fanden in folgenden Archiven statt: - Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main - Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden - Archiv von Jehovas Zeugen, Deutschland - Gedenkstätte Ravensbrück - Archiv des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen STOLPERSTEINE FRANKFURT 127 Bildnachweise Die meisten Fotos von Opfern und ihren Familien haben deren Angehörige der Initiative Stolpersteine Frankfurt zur Verfügung gestellt, sie werden im Bildarchiv der Initiative aufbewahrt. Fotos bei den Verlegungen: Stefan Jankowski S. 15: Harro Jens; S. 18/51: Annemarie Volkmer; S.27/28: Aus „Hanns Ludwig Katz 1892-1940, Köln, 1992“; S. 31: Jüdisches Museum FRankfurt; S. 38/45/55: Doris Hugo; S. 39/40: Matthias Thoma; S. 42: privat/AWO-Archiv; S.46: Inge Grünewald; S. 48: aus „Dokumentation Julius Pappenheimer März 2014“ von Martna HartmannMenz; S. 52: Hazel Schauß; S. 60: Christa Oppenheimer; S. 64: privat/AWO-Archiv; S. 66: HHStA 318/6080 Bl.28; S. 68: Marcel Schönenberger. Stv. Dienstchef, Eidgenössisches Departement des Innern EDI Schweizerisches Bundesarchiv, Bern, Perry J Moses; S. 79/80: Angela Rosenberg Recherchen Waltraud Beck, Ute Daub, Hanna und Dieter Eckhardt, Christa Fischer, Martina Hartmann-Menz, Doris Hugo, Erika Krämer, Bärbel Lutz-Saal, Hako und Gisela Makatsch, Christian Möller, Angela Rosenberg, Hartmut Schmidt, Matthias Thoma, Annemarie Volkmer, Katja Walter, Mona Wikhäll, Regine Wolfart Technik Vorbereitung der Verlegungen sowie Eigenverlegungen: Andreas Lange, Projektleiter von SFG, ffm-naturnah, und seine Mitarbeiter.