13. dokumentation 2015 - Stolpersteine Frankfurt

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IN I T I AT I VE STO L P ERS TEINE
FRA N K F U RT AM M AIN
13. DOKUMENTATION 2015
Frankfurt am Main
13. Dokumentation 2015
Impressum
Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V.
c/o Hartmut Schmidt
Mittelweg 9, 60318 Frankfurt
Tel. 069 / 55 31 95
Fax 069 / 90 55 57 68
[email protected]
www.stolpersteine-frankfurt.de
www.frankfurt.de/stolpersteine
Bankverbindung
Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e. V.
Frankfurter Sparkasse
IBAN: DE37 5005 0201 0200 3936 18
BIC: HELA DEF1822
Gefördert durch:
Gestaltung und Satz:
Anne Schmidt Design, München
Druck: dokuPrint, Frankfurt am Main
STOLPERSTEINE – INHALT
Impressum2
Die Stolpersteine – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig
5
Abend der Begegnung
6
Verlegungen 2015
13
Bahnhofsviertel
15
Bockenheim
19
Dornbusch
26
Eckenheim
27
Eschersheim
28
Fechenheim
30
Gallus
31
Ginnheim
32
Gutleut
34
Höchst
36
Innenstadt
36
Nordend
38
Ostend
49
Praunheim
54
Sachsenhausen
56
Westend
66
Spenderinnen und Spender, Sponsoren 2015
86
Presse87
Gesamtliste der bisher verlegten Stolpersteine (2003–2015)
106
Hinweise 126
3
4
STOLPERSTEINE FRANKFURT
STOLPERSTEINE FRANKFURT STOLPERSTEINE – Ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig
Stolpersteine sind 10 cm x 10 cm x 10 cm große Betonquader, auf deren Oberseite eine Messingplatte
verankert ist. Auf den Messingplatten werden die Namen und Daten von Menschen eingeschlagen,
die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.
„Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder, jedes Opfer erhält einen eigenen
Stein – seine Identität und sein Schicksal sind, soweit bekannt, ablesbar. Durch den Gedenkstein vor
seinem Haus wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Jeder persönliche
Stein symbolisiert auch die Gesamtheit der Opfer, denn alle eigentlich nötigen Steine kann man nicht
verlegen.“ (Gunter Demnig)
Gunter Demnig hat bisher in über 1.200 deutschen Städten und Gemeinden sowie in 17 weiteren
europäischen Ländern mehr als 50.000 Stolpersteine verlegt. Er wurde für sein Projekt im
Oktober 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
STOLPERSTEINE – IN Frankfurt am Main
Die Initiative Stolpersteine in Frankfurt am Main besteht seit 2003 und hat bisher die Verlegung von
rund 1.000 Stolpersteinen veranlasst. In verschiedenen Stadtteilen recherchieren Gruppen die Schicksale der Opfer, bitten Institutionen des Stadtteiles um Mitarbeit, koordinieren die Verlegungen und
das Rahmenprogramm und informieren die Öffentlichkeit. Ein besonderes Anliegen der Initiative ist
es, mit Nachkommen und Verwandten der Opfer in Kontakt zu kommen.
Die Stadt Frankfurt begrüßt diese Initiative. Viele Institutionen unterstützen sie, darunter das Jüdische Museum, das Amt für Wissenschaft und Kunst und das Institut für Stadtgeschichte. Schulen,
Kirchengemeinden und Vereine werden mit einbezogen und nehmen aktiv an den Verlegungen teil.
Stolpersteine wurden in Frankfurt am Main bisher in folgenden Stadtteilen verlegt: Altstadt,
Bahnhofsviertel, Bergen-Enkheim, Bockenheim, Bornheim, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim,
Fechenheim, Gallus, Ginnheim, Griesheim, Gutleut, Heddernheim, Höchst, Innenstadt, Nied,
Niederrad, Nordend, Ostend, Praunheim, Riederwald, Rödelheim, Römerstadt, Sachsenhausen,
Sindlingen, Unterliederbach, Westend
STOLPERSTEINE – dokumentation
Die Homepage der Stadt Frankfurt bietet eine umfassende Dokumentation aller verlegten Stolpersteine. Alle Einzelschicksale werden hier in Text und Bild dokumentiert. Neben den Steinen sind
auch die Häuser, vor denen die Steine verlegt wurden, abgebildet. Die Initiative Stolpersteine
gibt jedes Jahr eine Dokumentation heraus. Bisher erschienen seit 2003 zwölf Dokumentationen.
STOLPERSTEINE – Patenschaften und Spenden
Jeder kann für Stolpersteine Patenschaften übernehmen. Ein Stein kostet 120 Euro. Auch Teilbeträge
sind möglich. Ebenso bitten wir für die Öffentlichkeitsarbeit der Initiative, die Erstellung der Dokumentation und andere anfallenden Unkosten um Spenden. Gerne stellen wir auf Wunsch Spendenquittungen aus.
5
6
STOLPERSTEINE FRANKFURT
Abend der Begegnung am 17. Mai 2015
im Budgehaus in Frankfurt-Seckbach
Verkehrsdezernent Stefan Majer: Begrüßungsansprache beim Abend der Begegnung
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen von Oberbürgermeister Peter Feldmann und
gonnen hat. Ein Projekt, welches mich ganz persönlich
des gesamten Magistrats der Stadt Frankfurt freue ich
immer wieder berührt. Einen Stolperstein zu sehen, in
mich, Sie heute zum wiederholten Male auf einem der
Frankfurt oder anderswo, erfüllt mein Herz mit Trau-
Abende der Begegnung begrüßen zu dürfen.
er, weil er einen Tatort markiert. Nicht einen Tatort der
Todesfabriken, sondern jenen Ort in der Mitte des städ-
Mein besonderer Gruß gilt dem Künstler und Ideengeber
tischen Lebens, aus dem diese Menschen herausgerissen
der Initiative Stolpersteine, Gunter Demnig. Ich danke
wurden, um sie zu verfolgen und letztlich ums Leben
den Gastgebern der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung
bringen zu können.
sowie Herrn Schmidt, dem Vorsitzenden der Initiative
Stolpersteine Frankfurt am Main e.V. für die freundliche
Einen Stolperstein zu sehen, in Frankfurt oder anderswo,
Einladung.
macht mich zugleich neugierig. Ich denke darüber nach,
wer diese Menschen wohl gewesen sein mögen, wo sie
Vor allem aber möchte ich die Angehörigen der aus
lebten, wie groß die prachtvolle Kastanie vor dem Haus
Frankfurt stammenden Opfer des Nationalsozialismus
wohl damals war. Ob im Hinterhof die Kinder spielten,
herzlich willkommen heißen. Ihnen sowie den zahlrei-
wie das Leben damals wohl gewesen sein mag, bevor das
chen Paten und Aktiven der Initiative Stolpersteine ist es
Unrecht über diese Menschen hereinbrach.
zu verdanken, dass die Stolpersteine als eine wirkmächti-
Einen Stolperstein zu sehen, in Frankfurt oder anderswo,
ge Form der Erinnerungskultur an die nationalsozialis-
macht mich aber auch wütend. Es erfüllt mich mit Wut,
tische Barbarei auch hier in Frankfurt möglich wurden.
dass diese ungeheuren Massenverbrechen, diese unfassbare Summe einzelner Un- und Mordtaten, geschehen
Inzwischen, das mag sich schon herumgesprochen haben,
konnten. Geschehen konnten eben auch unter den Augen
stolpern die Frankfurterinnen und Frankfurter sowie die
der Nachbarn, aus deren Mitte heraus diese Menschen
zahlreichen Besucherinnen und Besucher unserer Stadt
abgeholt, deportiert und zumeist getötet wurden.
an 999 Stellen im Stadtgebiet über das Andenken, welches in dieser Form den während der Nazizeit ermordeten
Oder wie Gunter Demnig es wohl einst gegenüber je-
Menschen bewahrt wird.
mandem ausdrückte, der nach der Stolpergefahr der Steine fragte: „Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin,
Morgen wird in unserer Stadt der 1.000ste Stolperstein
man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“
verlegt werden. Ich bin nun nicht unbedingt ein Freund
des Bewunderns von Zahlen um ihrer selbst willen.
Die überwiegende Mehrheit der in Frankfurt am Main
Gleichwohl markiert diese Zahl sehr plakativ eine Grö-
verlegten Stolpersteine erinnert an jüdische Opfer. Da-
ßenordnung von Engagement für diese Form von Geden-
runter sind auch rund 40 Frankfurterinnen und Frank-
ken, einen Aufwand an detaillierter Recherche und nicht
furter jüdischen Glaubens, die die Todesfabriken überlebt
zuletzt auch des handwerklich sorgfältigen Anfertigens
haben oder aus Nazi-Deutschland fliehen konnten.
und Einpassens jedes einzelnen dieser Kunstwerke, der
beeindruckt.
Was aber oft vergessen wird: Die Stolpersteine sind keine
Viele, denke ich, haben das wohl nicht so erwartet, als
Gedenkform „nur“ an die jüdischen Opfer des National-
Gunter Demnig in den 1990er Jahren dieses Projekt be-
sozialismus, sondern gedenken aller Opfergruppen.
STOLPERSTEINE FRANKFURT 7
So erinnern in Frankfurt derzeit neun Stolpersteine an
Sinti und Roma, zwei an Homosexuelle, elf an Menschen
mit Behinderung, 18 an Widerstandskämpfer, zwei an
Zwangsarbeiter sowie neun Stolpersteine gedenken Zeugen Jehovas.
Der 1.000ste Stolperstein in unserer Stadt, der morgen
verlegt wird, gedenkt des Postbeamten Moritz Moses
Kaufmann (…), der direkt hinter dem Hauptbahnhof in
der heutigen Stuttgarter, damals Blücherstraße 34, lebte. Auf dem Gelände des heute nicht mehr existierenden
Hauses befindet sich ein großer Parkplatz und bald, hoffentlich noch in diesem Jahr, unser neuer Busbahnhof.
Verkehrsdezernent Stefan Majer
Die Stuttgarter Straße 24, vor der der Stolperstein verlegt
wird, ist das letzte Haus vor diesem Platz. Zuletzt war
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Verwenden von Täter-
Moritz Moses Kaufmann ab 29. Januar 1938 im Sandweg
sprache auf den Steinen. In den umstrittenen Fällen hatte
16 gemeldet.
Gunter Demnig beispielsweise „Gewohnheitsverbrecher“
auf die Steine geschrieben und zitiert damit aus dem
Die Stadt Frankfurt am Main begrüßt die Initiative Stol-
Wörterbuch der Unmenschen. Der Künstler verteidigt
persteine ausdrücklich. Umso bedauerlicher finde ich die
sein Konzept. Wir in Frankfurt folgen ihm, auch bei uns
kürzlich, am 28. April, erneut bekräftigte Entscheidung
stehen zum Beispiel „Schutzhaft“ oder „Aktion T4“ in
des Münchener Stadtrats, die Verlegung von Stolperstei-
Anführungszeichen auf den Stolpersteinen geschrieben
nen auf öffentlichem Grund in München weiterhin zu
oder es wird an die „Polenaktion“ 1939 für die Deporta-
verbieten.
tion polnischer Juden an die polnische Grenze erinnert.
Diese Haltung jährte sich im vergangenen Jahr bereits
Sprache formt das Denken, und diese Art des Geden-
zum zehnten Mal. Dieses „Jubiläum“ war Anlass für er-
kens will es fördern, zum Denken anregen. Denn es
neute heftige Debatten in den vergangenen Monaten, für
bleibt wichtig, wachsam zu sein, nicht gedankenlos zu
Anhörungen in Landtag und Stadtparlament, für offene
sein. Denn wie schnell wird aus dem Flüchtling, wenn
Briefe und eine Petition mit 80.000 Unterschriften zur
wir ihn nicht tatenlos im Mittelmeer ersaufen lassen, der
Auf hebung des Verbots. Genutzt hat es nichts, in der
Wirtschaftsflüchtling? Und dann eben der Parasit, des-
ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ wünscht offen-
sen Ertrinkungstod zu viele Menschen in unserem Land
bar der Kopf nicht zu stolpern.
kaum noch berührt.
Dort, das ist Ihnen allen bekannt, gibt es vor allem eine
Wie schnell wird aus dem Intensivtäter der Gewohnheits-
starke Stimme gegen die Stolpersteine. Das prominen-
verbrecher? Wie selbstverständlich wird in diesem Land
te Gegenargument lautet: „Wir wollen nicht, dass die
inzwischen über Gefährder gesprochen, die so mancher
Namen der Opfer mit Füßen getreten werden.“ Die Be-
Innenpolitiker gerne in Vorbeugegewahrsam nehmen
fürworter in München und anderswo antworten darauf,
würde, auch wenn sie sich gar nicht straf bar gemacht
dass Stolpersteine die Menschen eher zum Stehenbleiben
haben? Alle mal schnell in Schutzhaft nehmen, jawohl!
anregen, als zum achtlosen Darüberlaufen. Denn um die
Inschrift zu lesen, müssen Passantinnen und Passanten
Sprache kann auch Denken entlarven, menschenfeind-
sich vorbeugen, es kommt zum symbolischen Verbeugen
liches zumal. Deswegen ist es überhaupt nicht zu bean-
vor den Opfern. Viele Stolpersteine werden zudem von
standen, wenn Gunter Demnig an den Tatorten auch jene
Bewohnern des Hauses, vor dem sie liegen, oder von Pa-
Begriffe benutzt, die sich die Bürokratie des deutschen
ten – mitunter auch Schulklassen – sauber gehalten.
Totalitarismus zur effizienteren Verwaltung des Mord-
8
STOLPERSTEINE FRANKFURT
geschehens umgehängt hatte. Eher ist das Gegenteil der
In diesem Jahr unterstützt auch das städtische Verkehrs-
Fall.
unternehmen VGF die Initiative Stolpersteine erstmals
mit einer Spende von 3.000 Euro. Zudem finanziert die
Nun, meine Damen und Herren, Münchener Parlamen-
VGF weitere fünf Stolpersteinverlegungen.
tarier treffen ihre Entscheidungen für München, das
bleibt ihnen unbenommen. Aber ich erlaube mir ganz
(…)
persönlich, diese Entscheidung für grundfalsch zu halten. Und ich bin sehr froh darüber, dass wir es in Frank-
Bleiben wir also wachsam und sorgen wir uns um un-
furt am Main da ganz anders halten.
ser Gemeinwesen. Erinnern wir die Vergangenheit und
schöpfen wir aus ihr Kraft für die Zukunft. Lassen Sie
Die Stadt Frankfurt am Main unterstützt mit vielen
uns die richtigen Fragen stellen, auch wenn manche Er-
Institutionen die Initiative Stolpersteine, darunter das
kenntnis unangenehm sein mag.
Jüdische Museum, das Institut für Stadtgeschichte und
So unangenehm, wie vielleicht einigen Mitmenschen das
das Amt für Wissenschaft und Kunst. Außerdem wer-
kurze Stolpern im Kopf sein mag, wenn ein Stolperstein
den Schulen, Kirchengemeinden und Vereine von der
daran erinnert, warum wir uns nicht darauf ausruhen
Initiative mit einbezogen und nehmen auch aktiv an den
dürfen, nach 1945 erstaunlicherweise eine gut verfasste
Verlegungen teil.
und stabile Demokratie hervorgebracht zu haben. Sie erhält sich nicht von selbst.
Das Amt für Straßenbau und Erschließung schließlich
kümmert sich auch um die Nachhaltigkeit der Stolpersteine: Jeder einzelne Stein ist in unserer Straßendatenbank verewigt, damit auch bei Baumaßnahmen kein
Stolperstein unter die anderen Steine kommt.
STOLPERSTEINE FRANKFURT Horst Levi mit Frau, Bad Vilbel
Monica Kingreen und Angela Rosenberg
Christa Weishaupt und Maria Schulz
Pfarrerin Silke Alves-Christe und Jossi Kohn, Haifa
Daniel Ariel aus Shapira Center/Israel und Majer Szanckower
Petra Bonavita und Daniele Epstein, Jerusalem
9
10
STOLPERSTEINE FRANKFURT
Katja Walter, Gunter Demnig und Stefan Majer
Jossi Kohn und Gunter Demnig
Trish Brock, USA
Bärbel Lutz-Saal, Natascha Schröder-Cordes und
Inge Grünwald
STOLPERSTEINE FRANKFURT Wir trauern
Herbert Westenburger
(5.1.1920 – 8.8.2015)
bei Stolpersteinverlegung für seine Mutter
Nelly Westenburger Auf der Körnerwiese 4
Pressefoto: FR 18.8.2015
Helmuth Uhlshöfer
(26.7.1950 – 8.5.2015)
bei Stolpersteinverlegung für Familie Wermuth
im Röderbergweg 41
Pressefoto: Bergen-Enkheimer 21.5.2015
11
12
STOLPERSTEINE FRANKFURT
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
13
VERLEGUNGEN VOM
16. BIS 18. MAI,
6. JULI UND
19. OKTOBER 2015
Bahnhofsviertel Kaiserstraße 36
Josef Strauss
17.5.2015
Bahnhofsviertel Kaiserstraße 58c
Arthur, Lilly, Hermann und Etli Luwisch
17.5.2015
Bahnhofsviertel Weserstraße 46 Paula Pauli
16.5.2015
Bahnhofsviertel Wilhelm-Leuschner-Straße 12Toni Wolfgang
17.5.2015
Bockenheim
Hamburger Alle 58
Karl Finkernagel
18.5.2015
Bockenheim
Robert-Mayer-Straße 47
Gustav Tellgmann
18.5.2015
Bockenheim
Voltastraße 55
Bernhard Kell
18.5.2015
Bornheim
Scheidswaldstraße 41
Johanna Hagner
Susanne Goldstern und Ottilie Janik
19.10.2015
Dornbusch
Am Dornbusch 3
Eckenheim
Eckenheimer Landstraße 238 Else, Josef und Walter Fiebermann
16.5.2015
17.5.2015
Eschersheim
Am Kirchberg 27
Hanns Ludwig Katz
17.5.2015
Fechenheim
Lachnerstraße 4
Georg Nebel
16.5.2015
Gallus
Frankenallee 114
Lilly Knorsch 16.5.2015
Ginnheim
Fuchshohl 27
Hans Maier
17.5.2015
Gutleut
Stuttgarter Straße 24
Moritz Moses Kaufmann
18.5.2015
Gutleut
Karlsruher Straße 9
Emil, Lina und Rose Lehrberger
19.10.2015
Höchst
Dalbergstraße 2a
Gerhard und Irma Wolff
Innenstadt
Mainstraße 8
Ernst, Klara, Marianne und Sally Dillenburger
17.5.2015
6.7.2015
Innenstadt
Schäfergasse 27
Johanna Mink
17.5.2015
Nordend
Feststraße 16
Arthur, Bertha, Chana und Jakob Marx; 18.5.2015
Karl Krauskopf
Nordend
Friedberger Landstraße 77
Katharina und Fritz Cahen-Brach
18.5.2015
Nordend
Heinestraße 3
Gustav, Fanny und Mathilde Königsberger
16.5.2015
Nordend
Melemstraße 8
Dr. Lucy Liefmann
17.5.2015
Nordend
Musikantenweg 39
Berthold und Jenny Baer
Nordend
Musikantenweg 39
Lucia, Alexander und Lotte Hess
Nordend
Musikantenweg 45
Julius, Inge und Edgar Gruenewald
18.5.2015
Nordend
Thomasiusstraße 8
Julius Pappenheimer 16.5.2015
Ostend
Ostendstraße 53 Joseph und Selma Dukat
17.5.2015
Ostend
Ostendstraße 62
Johanna, Klara, Lina und Sally Goldschmidt
17.5.2015
18.5.2015
19.10.2015
14
STOLPERSTEINE FRANKFURT
Ostend
Röderbergweg 65
Moritz, Minna, Ilse, Bernhard und 19.10.2015
Max Ledermann
Ostend
Rückerststraße 47
Emil und Adolf Fiebermann
17.5.2015
Ostend
Waldschmidtstraße 9
Rosa Richter
16.5.2015
Praunheim
Damaschkeanger 128
Rudolf Simon
18.5.2015
Praunheim
Ludwig-Landmann-Straße 46 Selma Zins
Sachsenhausen
Brückenstraße 47
Hedwig Weis
Sachsenhausen
Dreieichstraße 43/II
Wolf B.; Jenny, Maurice und Cilly Margulies
Sachsenhausen
Hans-Thoma-Straße 3/II
Kurt Oppenheimer
17.5.2015
Sachsenhausen
Morgensternstraße 21 Frieda Stadel
16.5.2015
Lydia und Martha Wertheimer
18.5.2015
16.5.2015
19.10.2015
Sachsenhausen
Unter den Kastanien 1 Westend
Bockenheimer Landstraße 83 Else Alken
Westend
Elsheimerstraße 11
Westend
Freiherr-vom-Stein-Straße 53 Erna und Gerald Schiel; Arnold und Lina Levi
Westend
Gärtnerweg 12
Carl Emanuel
18.5.2015
Westend
Im Trutz 24
Paul Schurr
16.5.2015
Westend
Kettenhofweg 73
Alfred und Luise Steinhardt
16.5.2015
Westend
Oberlindau 11
Ludwig Klein
18.5.2015
Westend
Oberlindau 83
Elli und Jakob Floersheimer
18.5.2015
Westend
Reuterweg 57
Wilhelm Hanauer
16.5.2015
Westend
Westendstraße 88 Bernhard und Hedwig Rosenberg; Julius Speyer
17.5.2015
Westend
Westendstraße 92
Henriette Rosenthal
16.5.2015
Hedwig Knoblauch
17.5.2015
18.5.2015
19.10.2015
19.10.2015
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BA H N HOF SV I ERT EL
15
Kaiserstraße 36
Josef Strauß
Geburtsdatum: 16.10.1872
Deportation: 18.8.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 30.11.1942
Josef Strauß wurde in Heilbronn geboren. Sein Vater
Heinrich Strauß stammte aus Weikersheim in Hohenlohe und war im Produktenhandel tätig. Die MutJosef Strauss
ter Röschen Strauß, geborene Oppenheimer, kam
aus Würzburg. Er hatte drei Geschwister: Hermann
(geb. 28.4.1868), Moritz (1870–1936), und Eva (geb.
3.10.1877).
Josef Strauß war ab 1899 als Facharzt für Magen-, Darm- Weltkrieg war er Staatssekretär für Bundesangelegenund Stoffwechselkrankheiten zugelassen und hatte
heiten im Hessischen Staatsministerium, Mitglied des
seine Praxis in der Frankfurter Kaiserstraße 36. Zum
Parlamentarischen Rates (1948–1949) und von 1949 bis
30. September 1938 wurde ihm die Approbation ent- 1963 Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Seine
zogen. Zwangsweise musste er eine „Judenvermögens- Tochter Irene Hallmann-Strauß lebt als Bildhauerin und
abgabe“ in Höhe von 119,85 Reichsmark sowie eine
Malerin in München und verwaltet den Nachlass der
Sonderabgabe an die Jüdische Gemeinde in Höhe von
Familie.
1.335 Reichsmark entrichten sowie einen „Heimeinkaufvertrag“ in Höhe von 2.703,72 Reichsmark abschließen.
Der Stolperstein wurde initiiert von
Mit solchen Verträgen glaubten die Unterzeichneten,
Dr. med. Harro Jenss, Worpswede, der auch
ihren Lebensabend in einem Altersheim zu finanzieren.
bei der Verlegung anwesend war.
Die geplante Flucht in das Exil scheiterte. Zuletzt lebte der unverheiratete Josef Strauß im Krankenhaus der
Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36.
Die Schwester Eva Edel, geb. Strauß, wurde von Berlin
am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo
Literatur:
Harro Jenss, Hermann Strauß. Internist und Wissenschaftler
in der Charité und im jüdischen Krankenhaus Berlin (= Jüdische Miniaturen. Bd. 95). Hentrich & Hentrich, Berlin 2010.
sie am 14. November 1942 ums Leben kam. Der Bruder
Herrmann Strauß war Internist und medizinischer
Wissenschaftler in der Berliner Charité und im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Er wurde zusammen mit
seiner Ehefrau Elsa, geb. Isaac, am 31. Juli 1942 von
Berlin nach Theresienstadt deportiert, wo er am
17. Oktober 1944 und sie am 13. Juni 1945 starben.
An beide erinnern Stolpersteine auf dem Kurfürstendamm 184 in Berlin.
Ihr Sohn Walter Strauß (1900-1976), ein Neffe von Josef
Strauß, war als Jurist im Reichswirtschaftsministerium
tätig und wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft
1935 in den Ruhestand versetzt. Nach dem Zweiten
Harro Jenss
16
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BA H N HOF SV I ERT EL
Kaiserstraße 58c
Eti Ruchel Luwisch, geb. Wiesel
Lilly Luwisch
Geburtsdatum: 17.3.1882
Geburtsdatum: 17.10.1920
Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn
Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn
(„Polenaktion“)
(„Polenaktion“)
Todesdatum: unbekannt
Todesdatum: unbekannt
Arthur Luwisch
Hermann Luwisch
Geburtsdatum: 3.8.1919
Geburtsdatum: 10.9.1913
Deportation: 8.11.1938 Bentschen/Zbaszyn
1936 Flucht nach Palästina
(„Polenaktion“)
Todesdatum: unbekannt
Eti (Else oder Elia) Ruchel Luwisch, geb. Wiesel,
Charles K. und Emil Luwisch wohnten nach dem Krieg
genannt Menasches, wurde in Wischnitz (Polen) gebo-
in Montreal/Kanada beziehungsweise in New York/
ren und war mit Max Luwisch verheiratet. Sie hatten
USA. Hermann lebte nach dem Zweiten Weltkrieg
drei Kinder: den in Zürich geborenen Hermann und die
wieder in der Bundesrepublik Deutschland.
in Frankfurt geborenen Arthur und Lilly. Außerdem
lebten in der Familie die Söhne Karl und Emil aus der
Die Stolpersteine wurden initiiert von Jochen
ersten Ehe von Max Luwisch. Seit 1919 wohnten alle in
Gensichen und Andrea König, Bewohner der
einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Hinterhaus der Elbe-
Kaiserstraße 58c.
str. 27/III, heute in Höhe der Kaiserstr. 58c.
Bei der Verlegung waren Rafael Luwisch, der Sohn von
Max Luwisch betrieb unter dem Namen von Eti Ruchel
Hermann Luwisch, seine Ehefrau Maria Neuerburg-
Luwisch ein Zigarrengeschäft in der Liebfrauenstraße 3.
Luwisch, sein Sohn David und seine Tochter Leah –
A r thur und Lil ly besuchten das Philantropin.
alle aus Frankfurt – anwesend.
1930 wurde das Haus in der Liebfrauenstraße abgerissen, Eti Luwisch begann, in ihrer Wohnung Lederkleidung anzufertigen und mit Herrenkleidung und Stoffen zu handeln. Wenig später zogen die Söhne aus der
ersten Ehe von Max Luwisch aus und gingen nach Wien.
Der Vater folgte ihnen, zurück blieb seine Frau mit den
drei Kindern. Arthur Luwisch war 1935/36 als Auszubildender im Schlosserhandwerk bei der Jüdischen Anlernwerkstätte registriert. 1936 gelang Hermann die Flucht
nach Palästina. Eti, Arthur und Lilly Luwisch wurden
l938 im Rahmen der „Polen-Aktion“ nach Polen abgeschoben, die letzte bekannte Wohnadresse ist Kolomea
in Polen. Ein letztes Lebenszeichen erhielten die Angehörigen im Herbst 1940.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
17
Rafael Luwisch: Rede bei der Verlegung
Von der heutigen Stolpersteinverlegung für meine Großmutter
Durch die Verlegung der Stolpersteine werden Eti, Arthur,
Eti Rachel, meinen Onkel Arthur, meine Tante Lilly und
Lilly und Herrmann nicht nur ihre Namen wiedergegeben,
meinen Vater Hermann Zwi bin ich berührt und beruhigt.
sondern viele Menschen, die hier tagtäglich vorübergehen,
werden sie sehen und sich hoffentlich ihre Gedanken machen.
Lekol isch jesch schem
Jeder Mensch hat einen Namen
Wie gesagt: Das berührt mich sehr. Es ist mir eine Ehre, dass
Ihm verliehen von G’tt
auch die Schulleiterin des Philanthropins, Frau Dr. Hart-
Und ihm gegeben von seinen Eltern
mann, hier ist, denn Arthur, Lilly und Herrmann waren
Schüler dieser Schule.
Meine Großmutter Eti Rachel, mein Onkel Arthur und
meine Tante Lilly hatten über Jahre hinweg keinen Namen.
Aber es beruhigt mich auch in einem Land zu leben, dass sich
Meine Eltern haben es selbst auf hartnäckiges Befragen nicht
seiner Geschichte stellt. Und deshalb danke ich dem Künstler
übers Herz gebracht, uns von ihnen zu erzählen. So wuchs
Gunter Demnig, der Stolpersteininitiative, Jochen Gensichen
ich auf, ohne etwas über sie zu wissen, nicht einmal ihre
und Andrea König, die die Verlegung initiiert haben.
Namen zu kennen.
Nachdem meine Mutter im Dezember 1969 gestorben war,
Rafael Luwisch ist stellvertretender Schulleiter der
I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin
habe ich im Keller einen Koffer mit alten Briefen gefunden
– hauptsächlich Briefe voller Optimismus mit einem feinen
Humor, die mein Vater an meinen inzwischen verstorbenen
Bruder Micha von seinen Einsätzen für die Britische Royal
Air Force geschrieben hatte. Dann kam ein Brief, den eine
Nachbarin hier aus der Elbestraße meinem Vater geschrieben
hat. Sie schildert, wie im November 1938 meine Großmutter
mit Arthur und Lilly aus der Wohnung heraus verschleppt
wurde. Hier bekamen meine Großmutter, mein Onkel und
meine Tante einen Namen. Ich habe den Brief beiseitegelegt
und bis heute mir nicht wieder angeschaut.
Bettina Weber
Familie Luwisch
18
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BO CK EN H EI M
Weserstraße 46
Paula Pauli, geb. Hohenemser
Geburtsdatum: 12.9.1874
Todesdatum: 30.9.1944 (Suizid)
Paula Pauli wurde in Frankfurt geboren und war mit
straße 32 im gemeinsamen Haushalt mit Paulas Schwester
dem evangelischen Dr. Heinrich Pauli (1852–1925) ver-
Julie S. Hohenemser, geb. am 29. Dezember 1868, die am
heiratet. Sie ließ sich und ihre Tochter Mathilde, geb.
1. August 1940 in ein Altersheim zog.
am 14. Oktober 1909 in Düsseldorf, evangelisch taufen.
Die Witwe wohnte mit ihrer Tochter in der Weser-
Der Stolperstein wurde initiiert von Ralph Del-
straße 44. Die Tochter erhielt Berufsverbot als Kindergärt-
hees, der sich an Paula Pauli als Haushaltshilfe
nerin. 1939 wohnten beide bis April 1940 in der Liebig-
seiner Eltern erinnert.
BO CK EN H EI M
Wilhelm-Leuschner-Straße 12
Toni Wolfgang, geb. Feist
Geburtsdatum: 2.10.1875
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 8.5.1943
Toni Wolfgang wurde in Weilburg geboren und lebte
seit 1898 in Frankfurt am Main. Am 25. November 1897
heiratete sie in Weilburg den Kaufmann Leopold Wolf-
Lucien Neustadt
gang, geb. am 20.4.1862 in Bad Ems, Sohn von Jakob
Wolfgang und Henriette, geb. Seckel. Er war Mitglied
der Freimaurerloge „Zur Einigkeit“. Die Familie wohnte in einer Sechs-Zimmer-Wohnung im eigenen Haus
in der Bürgerstraße 12 (Wilhelm-Leuschner-Straße).
Ernst Jakob Wolfgang
Sie hatten zwei Kinder: Hildegard, geb. am 14. November 1898, und Ernst Jakob, geb. am 21.9.1903, beide
Paula und Ernst Jakob Wolfgang
in Frankfurt am Main. Die Eheleute waren außerdem
Eigentümer der Liegenschaft Kriegkstraße 45.
Hildegard heiratete den Arzt Dr. Adolf Neustadt, geb.
am 15. Juli 1892 in Berlin. Am 12. August 1926 zogen
sie nach Berlin-Charlottenburg. Die Familie emigrierte
1929 nach New York.
Ihr Sohn Lucien war am 18. April 1928 in Berlin geboren worden. Lucien Neustadt war Prof. für Electrical
Engineering. Er war verheiratet mit Helmi Kangro, geb.
am 11. Februar 1925. 1966 wurde die Ehe kinderlos geschieden. Lucien erkrankte an Leukämie und verstarb am
Lucien Neustadt
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
19
9. Oktober 1972, im Alter von 44 Jahren an einer
portiert und starb dort am 25. April 1943, bedingt durch
Lungenentzündung, in Los Angeles, Kalifornien.
Mangelernährung und Durchfall.
Ernst Jakob besuchte das Woehler-Gymnasium in Frank-
Ihre Tochter Hildegard Neustadt starb 1981 in New
furt und studierte an der Frankfurter Universität Wirt-
York, ihr Ehemann 1983. Ihr Sohn Lucien starb 1972 in
schaftswissenschaften. Er wurde Kaufmann und Banker.
Los Angeles. Ernst Jakob Wolfgang starb 1995 in Bryn,
1933 flüchtete er nach Palästina.
Pennsylvania, seine Frau Paula 2005, sie hinterließen
zwei Kinder, Steven und Joan.
Dort eröffnete er mit Kollegen eine Privatbank. Doch zog
er 1935 nach New York. Er war verheiratet mit Paula, geb.
Der Stolperstein wurde initiiert von Annemarie
Hecht. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Steven und Joan.
Volkmer aus Michelstadt. Ihre Tante Thea Bur-
Ernst Jakob verstarb am 21. August 1995 in Bryn Mawr,
kard, geb. Emmerich, wurde als junges Mädchen
Pennsylvanien, seine Ehefrau im Jahr 2005.
von Leopold Wolfgang angestellt. Sie las dem
erblindeten Herrn Wolfgang die Zeitung vor,
Das Wohnhaus Bürgerstraße 12 musste vermutlich ver-
ging mit ihm im Palmengarten spazieren und hat
folgungsbedingt an den Diplom-Kaufmann Wilhelm
ihn auf allen Wegen begleitet. Mit ihren Kindern
Krick und Erna Maria Krick, geb. Tänzer, für 32.500
Doris und Ursula besuchte sie das Ehepaar noch
Reichsmark, die Liegenschaft Kriegkstraße bereits 1939
in der Scheffelstraße.
oder 1940 an Emilie Kaiser aus Offenbach veräußert
werden. Der Kaufpreis musste auf ein Sperrkonto eingezahlt werden, über das Toni Wolfgang nicht frei verfügen
konnte. Die Eheleute mussten zwangsweise eine „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 12.800 Reichsmark und
eine Zwangsabgabe an die Jüdische Gemeinde in Höhe
von 2.994 Reichsmark entrichten sowie einen „Heimeinkaufvertrag“ über mindestens 23.900 Reichsmark
abschließen, mit dem den Unterzeichnenden vorgegaukelt wurde, sie finanzierten damit ihren Lebensabend in
einem Altersheim.
Zuletzt mussten Toni und Leopold Wolfgang, der am
22. Juli 1941 verstarb, in die Scheffelstraße 27 umziehen.
Ein Antrag auf die dann gescheiterte „Auswanderung“,
in dem auf zehn Seiten das Umzugsgut aufgelistet war,
wurde im November 1941 genehmigt. Ernst Jakob hatte
alles versucht, um seinen Eltern eine Ausreise zu ermöglichen. Zunächst wollte Toni Wolfgang ihren kranken
und blinden Ehemann nicht verlassen. Als sie dann ein
Affidavit hatten, waren noch 34.000 Wartende vor ihnen
auf der Liste. Leopold Wolfgang starb 1939 im Bett „weil
er blind war“, wie sein Sohn bemerkte. Er wurde auf dem
Jüdischen Friedhof in Frankfurt beerdigt. Für seine Mutter hatte Ernst Jakob noch ein Visum für Kuba bekommen. Da es nach Portugal keine Zugverbindung mehr
gab, hatte auch sie keine Möglichkeit mehr auszureisen.
Sie wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt de-
Annemarie Volkmer (4.v.r.)
20
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BO CK EN H EI M
Hamburger Alle 58
Karl Heinrich Finkernagel
Geburtsdatum: 29.8.1869
Haft: 15.12.1936 Gefängnis Frankfurt,
7.8.1937 Buchenwald
Todesdatum: 24.8.1937
Karl Heinrich Finkernagel wurde in Altenstadt bei
noch illegal arbeitenden IBV-Anhängern eine scharfe
Gießen geboren. Am 22. Juni 1904 heiratete er in Frank-
Warnung sein kann.“
furt die Köchin Karoline Wilhelmine (Mina) Mayer.
Der gemeinsame Sohn Karl Friedrich wurde wahrschein-
Karl Finkernagel hatte nach vier Monaten Haft im Ge-
lich 1905 geboren. Die Familie wohnte seit 1907 in der
fängnis Frankfurt-Preungesheim in der Abteilung 4,
Moltkeallee 58, 1. Stock (heute: Hamburger Allee).
Zelle 129, immer noch keine Anklageschrift erhalten.
Deshalb wandte er sich am 20. April 1937 und nochmals
Karl Finkernagel war Tapezierer und Polsterer. Ende
am 24. Mai 1937 schriftlich an den Untersuchungsrich-
1918 oder Anfang 1919 wurde er durch öffentliche
ter. Offenbar war durch die lange Ungewissheit und die
Plakatanschläge auf die IBV (Internationale Bibel-
Umstände auch seine Gesundheit angegriffen. Er hatte
forscher-Vereinigung) aufmerksam und besuchte regel-
durch ein Gespräch vor seiner Zellentür mitbekommen,
mäßig deren Versammlungen. Im März oder April 1925
dass seine Überführung ins Gerichtsgefängnis Hammels-
wurde er getauft. Bald übernahm er die Leitung des
gasse bereits zum zweiten Mal abgesagt worden war. Nun
Bezirks Bockenheim-Westend der dortigen Bibel-
bat er, nach Hause entlassen zu werden, dort könne er
forscher. Seine Aufgabe war es, sich darum zu kümmern,
erst richtig arbeiten, hätte „die Gedanken aus dem Kopf
dass in seinem Bezirk die Bibelforscher und Interessenten
und frische Luft, [...] da erhole ich mich sehr rasch. Ich
die biblische Literatur erhielten.
erkläre hiermit, daß ich sowohl für meine Gesundheit
wie für strengste Verschwiegenheit jede Verantwortung
Am 15. Dezember 1936 wurde Finkernagel verhaftet.
übernehme.“ Weiter schrieb er: „Sollten Sie aber absolut
Da man bei ihm Unterlagen mit Namen gefunden hatte,
mein Leben haben wollen, so haben Sie u. alle Beteilig-
wurde er ausführlich dazu befragt. Zu seiner Einstellung
ten auch die Verantwortung vor dem höchsten Richter,
zum Staat erklärte er, „dass ich bemüht bin, die Gesetze
dem allmächtigen Gott Jehova. Ich hasse niemand u. will
des Staates zu achten, soweit es meine biblische Über-
auch keine Rache […] Wenn Sie also etwas wiedergut-
zeugung zulässt“. Nach seiner Vernehmung wurde Karl
machen wollen und wollen einen Meuchelmord an einem
Finkernagel in „Schutzhaft“ genommen und in das Poli-
unschuldigen Menschen verhüten, dann tun Sie es bitte
zeigefängnis überführt.
sofort.“
Im Bericht über seine Vernehmung wurde festgestellt:
Am 30. Juni 1937 fand die Hauptverhandlung des
„Finkernagel ist ein fanatischer Zeuge Jehovas, der in den
Sondergerichts statt. Das Urteil lautete auf einen Monat
Ideen der Bibelforscher sehr tief eingedrungen ist. Er gibt
Gefängnis, was durch die sechsmonatige Untersuchungs-
zu, vor dem Verbot der IBV ein rühriger Bruder gewesen
haft bereits bei weitem abgegolten war. Er wurde noch
zu sein.“ Bei der Hausdurchsuchung in seiner Wohnung
am selben Tag entlassen, doch nach Hause kam er nicht.
hatte man 35 Kilogramm religiöse Literatur von Jehovas
Er wurde der Polizei übergeben und nach Buchenwald
Zeugen gefunden. Ihm wurde zur Last gelegt, weiter an
deportiert. Am 7. August 1937 kam er dort an (Häft-
seinem Glauben festzuhalten und entsprechend aktiv zu
lingsnummer 1560). Gemäß einer Karteikarte wurde
sein. Deshalb wurde empfohlen: „Es wäre zweckmäßig,
er bereits am 30. Juli 1937 in Buchenwald registriert.
in diesem Falle einmal ein Exempel zu statuieren und
Er gehörte zu den ganz frühen Häftlingen des KZ
F. eine angemessene Strafe zu erteilen, die etwa heute
Buchenwald, das erst im Juli 1937 von Lichtenburg-
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
21
Häftlingen errichtet worden war. Nur zwei Tage zuvor,
schwäche infolge Lungenentzündung gestorben.“ In der
am 28. Juli 1937, hatte man den anfänglichen Namen
Sterbeurkunde, ausgestellt von der Gemeinde Hottel-
des Konzentrationslagers „K.L. Ettersberg“ in „K.L.
stedt, ist als Sterbeort „Hottelstedt K L Bu“ eingetragen.
Buchenwald/Post Weimar“ geändert.
Der Stolpersteine wurde initiiert von den Zeugen
Der Eintrag in der Karteikarte lautet: „F. ist am 24.8.1937
Jehovas Frankfurt.
gegen 9.30 h im Häftlingsrevier an Blut- und Kreislauf-
Peter Fribley:
Worte zur Stolpersteine-Verlegung für Bernhard Kell und Karl Heinrich Finkernagel
Herr Stephen Ferris aus den USA und ich, Dr. Peter
(2) Junge Zeugen Jehovas, also junge Männer, die Mili-
Fribley, möchten Ihnen vermitteln, warum wir für die
tärdienst verweigert haben, wurden verurteilt und im Ge-
beiden Stolpersteine für Karl Heinrich Finkernagel und
fängnis inhaftiert. Wo sie in ganz kurzer Zeit einen be-
Bernhard Kell Paten sein möchten. Es gibt vielleicht drei
neidenswerten Ruf erlangten als barmherzige, gutwillige
Gründe.
Gefangene. Sie wurden nicht als Pazifisten angesehen,
weil sie bereit waren zu kämpfen, aber nur für Jehova.
Erstens:
(3) Einige Königreichssäle, d.h. Gemeindesäle, wurden
Peter Fribley Ferris ist Zeuge Jehovas, wir Paten sind sein
abgebrannt und dabei sind einige ums Leben gekommen.
Bruder Stephan Ferris und sein Onkel Peter Fribley. Pate
zu sein für die beiden Stolpersteine für die zwei Zeugen
Drittens:
Jehovas ist für uns ein Weg, Peter Fribley Ferris zu sagen,
Wir würdigen die Mühe mit den Stolpersteinen, in einem
dass wir ihn lieben und umarmen. Durch ihn kennen wir
Staat mit seiner Vergangenheit zurecht zu kommen. Eine
Jehovas Zeugen und ihr treues Bekenntnis. Wir senken
Vergangenheit, mit der auch unser Land noch viel auf-
den Kopf vor diesem tapferen Zeugen und seiner Glau-
zuarbeiten hat, z.B. die Ureinwohner und die Schwarzen
bensgemeinschaft. Peter Fribley Ferris lebt vollherzig sei-
in den USA.
nen Glauben. Durch die Patenschaft für die Stolpersteine
Deutschland ist unserer Meinung nach weltweit an her-
haben wir die Möglichkeit, diese Herzenssache anzuer-
vorragender Stelle auf diesem Weg. Wir bräuchten Stol-
kennen und zu danken.
persteine für ungefähr 4.000 Schwarze, die ohne Prozess
an irgendeinem Baum hingerichtet worden sind.
Zweitens:
Es ist nicht einfach zu sagen, wie wir ihnen aus tiefstem
Wir möchten uns verneigen vor dem wertvollen Ge-
Herzen dankbar sind. Ebenso dem Künstler Demnig und
schenk der Zeugen Jehovas in den USA während des
allen, die es ermöglichen diese Sache auf die Beine zu
Zweiten Weltkrieges.
stellen.
(1) Schüler, die Zeugen Jehovas waren, verweigerten den
in den USA üblichen Treueschwur auf Staat und Fahne, den „Pledge of Allegiance“. Dafür wurden sie aus
der Schule verwiesen. Sie waren in der Rolle des Vogels
im Käfig für Bergarbeiter. Alle, die das Wort „Freiheit“
schätzen, sind dadurch in die Pflicht genommen. D. h.
„Freiheit“ muss auch erlauben zu schweigen. Dies haben
Zeugen Jehovas eindeutig bei dem Höchsten Gericht
[der USA] durchgesetzt.
Günter und Erika Krämer (links und Mitte)
22
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BO CK EN H EI M
Robert-Mayer-Straße 47
Gustav Tellgmann
Geburtsdatum: 22.10.1891
Verhaftung: 19.8.1944 Gefängnis Berlin,
„Wehrkraftzersetzung“, Brandenburg-Görden
Todesdatum: 26.2.1945 Hinrichtung
Tellgmann wurde in Weida/Thüringen geboren und
wohnte in Frankfurt unter anderem in der RobertMayer-Straße 47. Er war Off izier der Wehrmacht,
NSDAP-Mitglied Nr. 1687853
Angehöriger des Transportkorps Speer und seit dem
1. April 1933 Mitglied der NSDAP. Diese nationalsozialistische Überzeugung muss er irgendwann verloren
haben, denn auf Grund einer Denunziation seiner Zim-
dass sich das Heer in Auflösung befinde und dass eine
merwirtin wurde er 1944 in Frankfurt/Oder festge-
Revolution kommen müsse, damit Hitler endlich abtrete
nommen und in das Gefängnis in der Lehrter Straße in
und dass die Attentäter vom 20. Juli 1944 wie er gute
Berlin eingeliefert. Dort soll er von der SS schwer miss-
Deutsche seien. Der erste Senat des Volksgerichtshofs
handelt worden sein. Laut Anklage soll er ausländische
verurteile Tellgmann am 18. Januar 1945 zum Tode.
Rundfunksender abgehört und auch seine Zimmerwirtin
Nach Ablehnung seines Gnadengesuchs wurde er im
dazu aufgefordert haben. Er habe ihr gegenüber erklärt,
Zuchthaus Brandenburg/Havel-Görden hingerichtet.
BO CK EN H EI M
Voltastraße 55
Bernhard Kell
Geburtsdatum: 21.1.1874
Haft: 20.5.1938 Frankfurt, 28.7.1938 Buchenwald,
6.6.1942 Dachau, 3.1.1944 Lublin
Todesdatum: 18.2.1944
Johannes Bernhard Kell wurde 1874 in Rüdenhausen ge-
„Auf Grund verschiedener Bibelstellen kann es der An-
boren, wohnte jedoch bereits im selben Jahr in Frankfurt.
geklagte nicht vereinbaren, mit ‚Heil Hitler‘ zu grüßen
Um 1900 heiratete er zum ersten Mal; aus dieser Ehe
und sich am Singen des Deutschland- und Horst-Wessel-
gingen zwei Töchter hervor. Am 18. Dezember 1925 hei-
Liedes zu beteiligen. Auch in der Hauptverhandlung hat
ratete er Margarethe Richter. Um 1932 wurde Bernhard
der Angeklagte den Deutschen Gruß verweigert und mit
Kell ein Zeuge Jehova , damals noch als „Bibelforscher“
einer Verbeugung gegrüßt. […] Das Verhalten des An-
bekannt. Er arbeitete als Elektromechaniker bei der
geklagten ist eindeutig staatsfeindlich. […] Es ist zwar
Hartmann & Braun AG Frankfurt-West.
richtig, dass der Handlungsweise des Angeklagten religiöse Motive zu Grunde liegen. Es kommt hier aber nicht
Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialis-
auf die Motive, sondern auf das staatsfeindliche Ergebnis
ten bekam er Schwierigkeiten wegen seiner religiösen
an. […] Schließlich kann sich der Angeklagte auch nicht
Einstellung. Dies führte schließlich zu einem Prozess
darauf berufen, dass er im Geschäftsbetrieb immer seine
vor dem „Ehren- und Disziplinargericht der Deutschen
Pflicht getan habe; denn diese hat er letzten Endes nur
Arbeiterfront (DAF)“. Im Urteil vom 9. Juni 1937 hieß es:
für sich, um seinen Lebenserwerb sicher zu stellen, also
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
23
aus Privatinteresse, getan. Der Angeklagte ist damit ei-
häftling ist nach wie vor hartnäckiger Bibelforscher und
nes staatsfeindlichen Verhaltens überführt. Ein derartiges
weigert sich, von der Irrlehre der Bibelforscher abzulas-
Verhalten wie im vorliegenden Fall ist ein ehrenrühriger
sen. Aus diesem Grunde ist ihm lediglich die Erleich-
und asozialer Verstoß gegen die Bestrebungen der DAF
terung, den sonst zulässigen Briefverkehr zu pflegen,
[…] Die dem Angeklagten zur Last gelegte Handlungs-
genommen worden.“
weise ist nach dem Empfinden eines jeden anständigen
Deutschen gemein. Da eine Aussicht auf Besserung
Seine nächste Station war Dachau. Der Eintrag auf der
nicht besteht, musste der Angeklagte dauernd aus der
Gestapo-Karteikarte vom 23. Juli 1942 besagt, dass er am
DAF ausgeschlossen werden.“ Sein Arbeitgeber kam der
6. Juni 1942 von Buchenwald nach Dachau „verschubt“
Entlassung durch die Versetzung in den Ruhestand zum
wurde. Auch die Karteikarte der Effektenkammer in Bu-
31. Dezember 1936 zuvor. „Damit wurde das Ansuchen
chenwald enthält dieses Entlassungsdatum. Laut Inter-
der DAF-Kreisverwaltung auf fristlose Entlassung des
nationaler Suchdienst in Bad Arolsen (ITS) kam er am
Herrn Kell wegen Störung des Arbeitsfriedens infolge
9. Juli 1942 mit einem Invalidentransport (aus den Lagern
seiner religiösen Einstellung umgangen.“
Buchenwald und Gross-Rosen) nach Dachau. Da alle anderen Quellen den Transport nach Dachau auf Anfang
Dass seine Haltung auch seinen Kollegen bekannt war,
Juli 1942 datieren, liegt nahe, dass die Gestapo-Kartei
geht aus der eidesstattlichen Erklärung eines ehemaligen
einen Schreibfehler enthält: statt „6.6.1942“ muss es
Kollegen hervor: „Ich kenne den Herrn Bernhard Kell
wohl richtig „6.7.1942“ heißen. In Dachau bekam Bern-
(…) seit dem Jahr 1904. […] Bei Betriebsapellen [sic]
hard Kell die Häftlingsnummer 31000. Am 3. Januar
hatte er die Hand nicht hochgenommen, nicht mitge-
1944 wurde er von Dachau ins KZ Lublin „befördert“.
sungen und den Hitler-Gruss nicht erwidert. Darüber
Dort erhielt er die Häftlingsnummer 2665 (Hauptlager:
fanden wiederholt Verhandlungen vor dem damaligen
Majdanek).
Vertrauensrat der D.A.F. statt, sodass mit Sicherheit die
Entlassung von Kell durch die Firma verlangt worden
Seine Witwe stellte nach dem Krieg einen „Wiedergut-
wäre. […] In der Folgezeit wurde Bernhard Kell von der
machungsantrag“, dessen Bearbeitung sich über viele
Gestapo verhaftet, kam zunächst nach Buchenwald, von
Jahre hinzog. Sie lebte in der Voltastraße 55 und starb am
da nach Dachau und dann nach dem Todeslager Lublin,
6. Dezember 1990.
wo er nach 6-jähriger Lagerhaft verstorben ist. Aus Briefen, die er vom Lager aus an seine Frau schrieb, die ich
Der Stolpersteine wurde initiiert von den Zeugen
zum Teil gelesen habe, ferner aus Bemerkungen, die die
Jehovas Frankfurt.
Lagerleitung auf solche Briefe schrieb, konnte ich ersehen, dass er von seiner antifaschistischen Einstellung
nicht abgegangen war. Er war Bibelforscher und blieb
seiner Überzeugung treu.“
Kell wurde am 20. Mai 1938 in seiner Wohnung in der
Voltastraße 55 verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und
anscheinend ohne Gerichtsprozess zunächst in Frankfurt
inhaftiert. Bereits am 28. Juli 1938 wurde er ins KZ Buchenwald „überführt“, wo er unter der Häftlingsnummer
5117 im Block 50 gefangen gehalten wurde. Laut Effekten-Kartei erfolgte die Einlieferung am 30. Juli 1938.
Im KZ Buchenwald verblieb er bis Juni 1942. Von dort ist
noch ein Brief vom 21. September 1941 an seine Ehefrau
– seine „Herzens Gretel!“ – erhalten. Die Rückseite des
Briefes trägt den obligatorischen Stempel: „Der Schutz-
Bei der Verlegung
24
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
BO CK EN H EI M
Scheidswaldstraße 41
Johanna Hagner, geb. Reis
Geburtsdatum: 28.2.1878
Deportation: 8.1.1944 Theresienstadt,
15.5.1944 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Johanna Hagner wurde in Langendiebach als Tochter von
Zuletzt musste Johanna Hagner in der Ostendstraße 18
Herz Reis und Adelinde Reis, geb. Seligmann, geboren.
wohnen, eine Adresse, die als „Judenhaus“ galt, in dem
Sie war eine verwitwete oder geschiedene Joseph. Aus der
antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation zwangs-
ersten Ehe stammte der am 16.12.1901 geborene Max
weise konzentriert wurden.
Joseph. Seit 1911 war sie mit dem nichtjüdischen Kellner
Otto Hagner verheiratet. Aus dieser Ehe stammte der am
Max Joseph lebte nach dem Krieg in Lunsing/Michigan.
29. April 1911 geborene Sohn Ludwig. Die Ehe galt spä-
Ludwig Hagner war von 1945 bis 1949 Pianist bei der
ter nach NS-Definition als „Mischehe“. Johanna Hagner
US-Army und dann Hilfsangestellter beim Finanzamt.
hatte einen Wandergewerbeschein und war Händlerin.
Er lebte später in Oberrad und starb Ende der 1960er Jahre.
Dem Sohn aus erster Ehe gelang 1939 die Flucht in die
Der 2015 in dessen früheren Wohnung lebende 94-jäh-
USA. Die Familie wohnte in der Scheidswaldstraße 41.
rige W.S. kann sich gut an ihn erinnern, er sei ein guter
Klavierspieler gewesen, hätte aber nie von seinem
Ludwig Hagner besuchte die Brüder-Grimm-Schule.
Schicksal erzählt.
Nach der Mittleren Reife machte er bis 1934 eine Lehre
bei der Firma Moritz Kaufmann Schuhgroßhandlung auf
Der Stolperstein wurde initiiert von Tina Strass-
der Zeil 7. Im selben Jahr musste Kaufmann das Geschäft
burg aus der Scheidswaldstraße.
aufgeben. Ludwig Hagner war dann Posthilfsarbeiter
und wurde als „Mischling“ entlassen.
Johanna Hagner musste ab 1941 den „Judenstern“ tragen:
Beim Verlassen eines Kinos war sie von der Gestapo erkannt und befragt worden, weshalb sie keinen Judenstern
trage. Sie antwortete, dass sie als Jüdin in einer Mischehe mit einem arischen Mann lebe und deshalb davon
befreit sei. Am nächsten Tag wurde sie zur Gestapo in
die Lindenstraße bestellt, dort wurde ihr der Judenstern
angeheftet mit dem Befehl, ihn in Zukunft zu tragen.
Otto Hagner starb am 7.11.1943 in der Nervenklinik in Frankfurt-Niederrad. Durch die Verfolgung
seiner Ehefrau habe sich bei ihm eine völlige geistige Depression eingestellt, berichtete später der Sohn.
Die Nervenklinik nannte als Todesursache u.a. „durch seelische Erregung bei Bombenangriff ausgelöste erhebliche
Gemütskrankheit“.
Tina Strassburg
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
D OR N BUSCH
25
Am Dornbusch 3
Susanne Goldstern
Ottilie Janik
Geburtsdatum: 6.2.1883
Geburtsdatum: 17. 6.1903
Deportation: 29.5.1942
„Verlegung“: 20.1.1941 von Heilanstalt Eichberg
Todesdatum: Unbekannt
nach Hadamar
Ermordet 20.1.1941
Susanna Goldstern wurde in Bad Kreuznach geboren.
Ottilie Janik, die Tochter von Amalie Janik, wurde in
Ihre Eltern waren der evangelische Missionar Isidor
Frankfurt am Main geboren. Sie wurde am 19. Septem-
Goldstern (1843–1911) und Dora Goldstern, geb. Bern-
ber 1931 in die Landesheilanstalt Eichberg/Rheingau
feld (1847–1915), die beide vom Judentum zum evange-
aufgenommen. Während des Nationalsozialismus wur-
lischen Glauben konvertiert waren und in Bad Homburg
de Eichberg/Rheingau im Rahmen der Mordaktion an
lebten. Der Vater war ein bekannter Missionsprediger,
Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkran-
der Juden zum Christentum bekehren wollte. Susanna
kungen zu einer so genannten „Zwischenanstalt“ für die
Goldstern hatte eine am 16. März 1877 geborene taub-
Tötungsanstalt Hadamar. Von dort gelangte sie in einem
stumme Schwester Amalie Janik, für deren Unterhalt
Transport mit 48 weiteren Patienten am 20. Januar 1941
sie aufkam. Diese hatte einen evangelischen Mann ge-
nach Hadamar. In der Regel wurden die Patienten eines
heiratet, mit ihm zwei Kinder – Ottilie und Fritz (geb.
solchen Transports noch am Tag der Ankunft in die im
2.5.1905) – und war seit 1907 geschieden.
Keller der Anstalt befindliche Gaskammer geschickt und
ermordet. Der 20. Januar 1941 ist daher als Todestag von
Susanna Goldstern war ledig und kaufmännische
Tilla Janik zu betrachten. Sie wurde am 30. Januar 1941
Sekretärin. Bis zum 30. September 1938 arbeitete sie als
auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt.
Direktionssekretärin bei der Firma Neue Baugesellschaft
Wayss & Freytag AG. Laut Angaben der Schwester
Die Stolpersteine wurden initiiert von „Evange-
wurde sie auf Veranlassung der Deutschen Arbeitsfront
lische Frauen - Stadtverband Frankfurt“
(DAF) entlassen. Am Dornbusch 3 lebte Susanne Goldstern vom Juli 1935 bis Juli 1936. Zuletzt wohnte sie in
der Frankfurter Friedrichstraße 19.
„Bei meinem letzten Besuch in der Friedrichstrasse erfuhr ich, dass Frl. Goldstern anderen Tages abtransportiert werden sollte, und ich konnte ihr noch einiges zur
Reise Notwendiges bringen. Frau Janik blieb zurück. Der
Abtransport durch die Nazis wurde mir tags darauf von
den Nachbarn bestätigt“, erinnerte sich Berta Schepeler,
die die Familie als Mitarbeiterin der damals bereits aufgelösten Frankfurter Hilfsstelle für nichtarische Christen
betreute.
Die evangelischen Frauen
26
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
ECK EN H EI M
Eckenheimer Landstraße 238
Josef Fiebermann
Walter Fiebermann
Geburtsdatum: 1.8.1897
Geburtsdatum: 24.6.1926
Deportation: 24.9.1942 Raasiku
Flucht: Juli 1939 England
Todesdatum: unbekannt
Else Fiebermann, geb. Levigard
Geburtsdatum: 11.12.1900
Deportation: 24.9.1942 Raasiku
Todesdatum: unbekannt
Josef Fiebermann wurde in Frankfurt am Main gebo-
Der Sohn Walter Fiebermann, der mit einem Kinder-
ren und war ein Sohn des Kaufmanns Emil Fiebermann.
transport in das Camp „Barham-House“ in Claydon
Seit 1922 war er verheiratet mit Else Fiebermann, geb.
(Großbritannien) flüchten konnte, nahm den Namen
Levigard. Sie hatten eine Tochter und zwei Söhne.
Ford an und war von 1944 bis 1947 bei der britischen
Army. Anschließend lebte er kurze Zeit in Kanada und
Josef Fiebermann war seit 18. November 1929 bei der
ab 1949 in New York, wo er 1951 die Reifeprüfung absol-
Jüdischen Gemeinde zunächst als Büroangestellter, dann
vierte. Auch seine Schwester Selma Hirschmann lebte in-
als Beerdigungskommissar, stellvertretender Bestat-
zwischen in New York. An Emil und Adolf Fiebermann
tungsleiter und seit 1. Oktober 1938 als Abteilungsleiter
erinnern Stolpersteine in der Rückertstraße 47.
beschäftigt. Else Fiebermann absolvierte eine Ausbildung
zur Sekretärin und war anschließend in verschiedenen
Die Stolpersteine wurden initiiert durch den
Büros beschäftigt: 1921 als Stenographin und Maschine-
Neffen Dr. Jossi Kohn aus Haifa, der auch bei der
schreiberin bei Justizrat Dr. F. Mayer und Dr. Julius
Verlegung anwesend war.
Grünebaum, zuletzt als Mitarbeiterin bei ihrem Vater
Martin Levigard, der in der Friedberger Landstraße 45
als Grundstücksmakler ein Büro unterhielt. Die Firma
wurde 1938 verfolgungsbedingt eingestellt. Die Familie wohnte seit 1930 im Verwaltungsgebäude des Neuen
Jüdischen Friedhofs in der Eckenheimer Landstraße 238.
Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom wurde
Josef Fiebermann vom 11. November bis 22. Dezember
1938 im Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 21471) inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung
Jossi Kohn
scheiterte die geplante Flucht der Eheleute. Bei der ersten
Deportation von Frankfurter Juden am 19. Oktober 1941
wurde der Friedhofsverwalter aus einem nicht bekannten
Grund in die Großmarkthalle bestellt. Er berichtete, dass
es dort in der Nacht schrecklich zugegangen sei mit Misshandlungen usw., ehe am Tag darauf die Verladung der in
die Großmarkthalle zusammengetrieben Juden erfolgte.
Friedhofsverwalter Majer Szanckower vor dem
Verwaltungsgebäude
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
ESCH ER SH EI M
Am Kirchberg 27
Hanns Ludwig Katz
Geburtsdatum: 24.7.1892
Flucht: 1936 Südafrika
Todesdatum: 17.11.1940
Hanns Ludwig Katz wurde in Karlsruhe geboren. Sein
Vater Julius Katz war Redakteur in München, später dann
als politischer Redakteur für das „Politische Journal“ in
Frankfurt und Privatsekretär von Oberbürgermeister
Johannes von Miquel. Die Mutter war die Ballettänzerin Marta Kulisch. Julius Katz war Jude, Marta Kulisch
evangelisch, sie hatten 1889 geheiratet. Ihr erster Sohn
Rudolf Friedrich kam im Dezember 1889 zur Welt.
Hanns Ludwig Katz besuchte ab 1902 das humanistische
Großherzogliche Gymnasium in Karlsruhe und legte
Hanns Ludwig Katz
1912 seine Reifeprüfung am Gymnasium in Wertheim
ab. Im Herbst 1912 schrieb er sich an der Technischen
Hochschule in Karlsruhe für die Fächer Architektur
und Kunstgeschichte und an der Akademie für Bildende
Künste ein. Er studierte bis 1918 in Heidelberg, Würzburg, Berlin und München Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie. Zwischen 1915 und Oktober 1917
musste er sich wegen einer Lungenkrankheit behandeln
lassen und war deshalb vom Militärdienst zurückgestellt.
Im September 1918 trat Hanns Ludwig Katz erstmals als
Maler in die Öffentlichkeit, als der renommierte Kunsthändler und Verleger Paul Cassierer zehn seiner Ölbilder
in seine Galerie in Berlin aufnahm. Am 14. Februar 1920
heiratete Katz in Karlsruhe die Pianistin Franziska Ehrenreich, deren Schwester Elisabeth mit Siegfried Kracauer verheiratet war und in Frankfurt lebte. Im gleichen
Monat zog das Ehepaar nach Frankfurt in die Große
Friedberger Straße 27.
Katz hatte in Frankfurt und auch im Badischen immer
wieder Ausstellungen, die große Beachtung fanden.
Er war Mitglied der expressionistischen Gruppe GHAT.
Seit 1923 war er zusätzlich im Handwerk tätig, als
Gründer und Mitinhaber eines Maler- und Weißbindergeschäftes. 1929 legte er die Meisterprüfung ab.
Dachwohnung in der Großen Friedberger
Straße 27.
27
28
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Haus Am Kirchberg 27
Hanns Ludwig Katz in Johannesburg
1928 bezogen Hanns Ludwig und Franziska Katz das ei-
Ein von Katz angestrebtes Lebensprojekt einer jüdischen
gens für sie gebaute Haus Am Kirchberg 27 in Frankfurt-
Ansiedlung im Verbund mit weiteren Künstlern, gedacht
Eschersheim. Die Architekten waren Eduard und Otto
hatte er an eine Siedlung in Jugoslawien, kam nicht zum
Fucker, die zu den Architekten des „Neuen Frankfurts“
Tragen. Nach Zerschlagung dieses Projektes wollte er
gehörten, gemeinsam mit Ernst May und Martin Elsässer
möglichst schnell aus Deutschland fliehen. Er nahm das
waren sie Vertreter der Bauhaus-Architektur der neuen
Angebot der Frankfurter Auswanderungsstelle an, die
Schlichtheit.
Schiffsplätze nach Südafrika anbot. Kurz zuvor heiratete
Grab in Johannesburg
er Ruth Wolf, eine Bildhauerin, die am Städel eine seiner
Der Malerbetrieb sicherte den Eheleuten den Versor-
Schülerinnen war. Beide hatten sich für Johannesburg
gungshintergrund, der jedoch mit dem Machtantritt der
entschieden, da dort schon Freunde und Bekannte aus
Nazis sehr einschneidend zurückging. Die antijüdischen
Frankfurt lebten. Vier Jahre lebte Hanns Ludwig Katz
Verfolgungen trafen Katz als Künstler, dem das Wir-
noch in Johannesburg, bis er an Krebs starb. Bestattet
kungsfeld genommen wurde, und als Geschäftsinhaber,
wurde er auf dem jüdischen Friedhof in Johannesburg.
der kaum noch Auftragsarbeiten erhielt. Er führte den
Betrieb jedoch weiter, weil er damit auch jüdischen Ju-
Der Stolperstein wurde initiiert von Petra Wörner,
gendlichen eine Ausbildungsstätte bot.
Bewohnerin des Hauses Am Kirchberg 27.
Am 25. Mai 1934 starb Franziska Katz, die sich besonders der modernen zeitgenössischen Musik gewidmet
hatte. Katz arbeitete weiter als Maler und als Kunstgeschichtler im Jüdischen Kulturbund mit. In seinem Haus
Literatur:
Hanns Ludwig Katz 1892–1940. Jüdisches Museum
Frankfurt am Main und Wienand Verlag, Köln, 1992
am Kirchberg war es ihm möglich, noch kleinere Ausstellungen zusammenzustellen. Die letzte Ausstellung in
Deutschland fand vom 26. April bis 7. Juni 1936 in den
Räumen des Berliner Jüdischen Museums statt.
Petra Wörner mit Tochter und Ehemann Simon Enke
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
F ECH EN H EI M
29
Lachnerstraße 4
Georg Nebel
Geburtsdatum: 7.8.1896
Haft: 1937 Dachau, 30.4.1941 F-Preungesheim
Brandenburg-Görden
Todesdatum: 14.8.1944, Hinrichtung
Der Schreiner Georg Nebel gehörte zu den zahlreichen
Frankfurter Kommunisten, die schon 1933 festgenommen und inhaftiert wurden. Er arbeitete damals in einer
Schreinerei in Fechenheim, war seit 1928 Mitglied der
Marion Berger (links) übernahm die Patenschaft, rechts ihre
Mutter Johanna Sittler
KPD und nach deren Verbot durch die Nazis weiterhin
machte. Gulbinat war aber inzwischen einer der etwa
an verantwortlicher Stelle aktiv. Die Anklage warf ihm
100 Spitzel in Frankfurt, die für die Gestapo arbeiteten.
vor, Verbindungsmann zwischen der Bezirksleitung und
Er denunzierte nicht nur Georg Nebel und den politischen
den KPD-Stadtteilgruppen I und Mitte gewesen zu sein.
Kreis aus der Gastwirtschaft, sondern auch zahlreiche an-
Im November 1933 kam die Polizei Clemens Bukowski
dere, die er, besonders nach der Niederlage der Deutschen
auf die Spur, der die illegale „Arbeiterzeitung“ druck-
Wehrmacht bei der Schlacht von Stalingrad, zu regime-
te und vertrieb. 1.100 druckfrische Exemplare hatte die
feindlichen Äußerungen provoziert hatte. Georg Nebel
Polizei bei ihm gefunden, wesentlich später erst wurde
wurde infolge der Denunziation im Frühjahr 1943 erneut
durch einen Zufall auch der versteckte Abziehapparat
verhaftet unter der Anschuldigung, als fanatischer Kom-
entdeckt. Georg Nebel war zuständig für den Trans-
munist „kommunistische Mundpropaganda“ betrieben zu
port der Matrizen, laut Anklage auch für den Vertei-
haben. Vom 30. April 1943 bis zum 12. Mai 1944 saß er
lungsschlüssel der „Arbeiterzeitung“. Beide und noch 27
in Frankfurt in Untersuchungshaft und wurde anschlie-
andere wurden in diesem Prozess angeklagt und erhielten
ßend in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee überführt.
zum Teil hohe Haftstrafen. Bukowski hatte das Glück,
Strafverschärfend wirkte sich seine erste Verhaftung 1933
dass er nach der Haft nach Buchenwald kam und dort
aus. Der 2. Senat des Volksgerichtshofes verurteilte ihn im
überlebte. Er hat 1972 in einem Interview mit der Ver-
Juli 1944 wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Vorbereitung
einigung der Verfolgten des Naziregimes Einzelheiten
zum Hochverrat“ zum Tode, er wurde in der Haftanstalt
zu diesem ersten Prozess berichtet. Georg Nebel erhielt
Brandenburg/Havel-Görden hingerichtet.
mit zwei Jahren, neun Monaten Zuchthaus nicht die
Höchststrafe, weil das Gericht ihm seine Auszeichnung
Das Todesurteil gegen den Wirt Eugen Weisenseel wur-
als Kämpfer des Ersten Weltkriegs strafmildernd aner-
de aus unbekanntem Grund nicht vollstreckt, seine Spur
kannte. Derartige Gnadenerweise waren vor dem Krieg
verliert sich Ende 1945 in der Todesbaracke von Dachau.
noch möglich. Nach Verbüßung der Zuchthausstrafe kam
Der Gestapo-Spitzel Hermann Gulbinat wurde nach
Nebel nach Dachau in „Schutzhaft“ und wurde dort bis
Aussage eines überlebenden Angeklagten, Otto Dinges,
zum 20. April 1939 festgehalten.
auch bei den Adlerwerken eingesetzt. Er sei dort für den
Tod von fünf Frauen und zwei Männern verantwortlich
Offenbar hat er nach seiner Freilassung sofort seine
gewesen, die hingerichtet wurden. Erst an seinem nächs-
Kontakte zu den alten Genossen wieder aufgenommen.
ten Einsatzort, der Firma VDM in Heddernheim, wurde
Der Inhaber der Gastwirtschaft „Stadt Schwalbach“ in der
er enttarnt. Nach dem Krieg wurde er ausfindig gemacht
Altstadt, Eugen Weisenseel, nahm Nebel als Untermieter
und ins Höchster Gefängnis verbracht, dort nahm er sich
auf, die Gaststätte wurde zum Treffpunkt alter Genossen.
das Leben. Otto Dinges gibt in seinem Bericht von 1972
Arbeit fand Nebel bei der Firma Messer und traf dort sei-
auch zu Protokoll, Gulbinat habe sich beim „Arisieren“
nen früheren KPD- und Haftgenossen Hermann Gulbinat
beteiligt und bei jüdischen Familien Möbel beschlag-
wieder, den er mit den Freunden in der Gaststätte bekannt
nahmt, die Georg Nebel für ihn aufarbeitete.
30
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
GA L LUS
Frankenallee 114
Lilly Knorsch, geb. Dinkelspiel
Geburtsdatum: 21.11.1898
Deportation: 17.5.1943 Auschwitz
Todesdatum: 12.7.1943
Lilly Knorsch wurde in Frankfurt am Main geboren.
Ihre jüdischen Eltern waren Salomon Dinkelspiel und
Selma, geb. May. Seit 1921 war sie mit Paul Knorsch
Trauungsurkunde
verheiratet und hatte mit ihm drei 1922, 1925 und 1930
geborene Söhne Helmut, Werner und Horst. Sie trat aus
in das Konzentrationslager Buchenwald (Häftlings-
der Jüdischen Gemeinde aus und gehörte seit der Hei-
nummer 14620), wo er 1945 schließlich befreit wurde.
rat der evangelischen Kirche an; sie wurde evangelisch
Der älteste Sohn wurde im Herbst 1944 verhaftet und in
getraut. Die Familie wohnte um 1925 in der Diemel-
das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim verschleppt
straße 5, zuletzt in einer Drei-Zimmer-Wohnung in
(Häftlingsnummer 6435), wo er bis Anfang 1945 inhaf-
der Frankenallee 114/I. Der älteste Sohn musste seine
tiert blieb; laut Entschädigungsakten wurde er wegen
Schulausbildung an der Kaufmännischen Handelsschule
eines Versehens auf freien Fuß gesetzt. Anschließend
zwangsweise ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung
versteckte er sich bis zur Befreiung durch die Alliierten
beenden und fand mehr als ein Jahr lang keine Ausbil-
gemeinsam mit seinem jüngsten, ebenfalls von der Gehei-
dungsstelle. Die schließlich begonnene Lehre bei einer
men Staatspolizei gesuchten Bruder, bei einer Familie in
Eisengießerei musste er nach vier Wochen aufgrund
Oberursel in einem Wohnwagen.
seiner Herkunft aufgeben. Die zweite Lehre bei einem
Lilly Knorsch wurde vermutlich im Frühjahr 1943 unter
Feinkostgeschäft musste er ebenfalls vorzeitig im Sep-
einem Vorwand von der Gestapo verhaftet und im Poli-
tember 1942 beenden, denn er wurde am 28. September
zeigefängnis Frankfurt (Gefangennummer 1182) inhaf-
1942 wegen angeblichen „Kriegswirtschaftsvergehens“
tiert. Von dort wurde sie nach Auschwitz „verschubt“.
festgenommen. Schließlich wurde er vom Sondergericht
Ihre Mutter Selma Dinkelspiel, geb. May, kam vermut-
Frankfurt zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt,
lich in Theresienstadt ums Leben.
die er im Strafgefängnis Frankfurt-Preungesheim verbüßte. Anschließend weigerte er sich, in einem Rüs-
Der Stolperstein wurde von Nathalie Heun,
tungsbetrieb zu arbeiten.
Bewohnerin in der Frankenallee, initiiert.
Auch dem jüngsten Sohn wurde der Besuch einer
Höheren Schule wegen seiner Herkunft verwehrt. Er war
Anwesend waren die beiden Enkel Jürgen Knorsch,
dann von April 1938 bis April 1940 Lehrling in der Fir-
Bergen-Enkheim, und Steffen Knorsch, Neu-Isen-
ma Bodo Krevet. Er erhielt nur noch Gelegenheitsarbei-
burg.
ten, bis er in das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim
verbracht wurde.
Der mittlere Sohn lernte von 1940 bis 1942 als Fotolaborant bei der Firma Carl Neithold und ging nach
Beendigung seiner Ausbildung als Fotograf zu den AdlerWerken, wo er wegen seiner jüdischen Herkunft nach
zwei Tagen entlassen wurde. Anschließend kam er in
das „Arbeitserziehungslager“ Heddernheim, in das Gefängnis der Geheimen Staatspolizei in der Gutleutstraße
sowie später in das Lager Bleidenstadt, ein Außenkommando des Lagers Heddernheim, und im Oktober 1944
Jürgen Knorsch mit
Frau und Steffen
Knorsch
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
GI N N H EI M
31
Fuchshohl 27
Hans Maier
Geburtsdatum: 23.4.1889
Todesdatum: 18.12.1937 (Suizid)
Hans Maier wurde in Frankfurt am Main als älterer Sohn
des Direktors der Deutschen Bank, Hermann Maier,
und dessen Ehefrau Cäcilia geboren. Er war Schüler des
Lessing-Gymnasiums und machte 1907 dort das Abitur.
In Freiburg, Berlin, München und Marburg studierte er
Rechtswissenschaften und Nationalökonomie. Im Frühjahr 1914 promovierte er in Marburg mit der Dissertation
Hans Maier
über „Die geistesgeschichtlichen Grundlagen der konstitutionellen Theorie“.
Bereits als Student hatte er sich der liberalen Studenten-
(DDP) verbunden, wechselte er nach deren Rechtsruck
verbindung „Deutsch-Akademischer Freibund“ und
1922 zur SPD und schloss sich der Arbeiterwohlfahrt an;
der „Süddeutschen Volkspartei“ angeschlossen und in
hier entwickelte er sich zu einem ihrer führenden the-
der Arbeiterbildung engagiert. 1909, nach dem Sturz
oretischen Köpfe, Autoren und Dozenten. Inzwischen
des Reichskanzlers von Bülow, hielt er erste öffentliche
Leiter des Frankfurter Wohlfahrtsamtes, führte ihn sein
Wahlreden für die Freisinnige Volkspartei. Während
Berufsweg 1924 nach Sachsen, wo er im Sächsischen
seines Referendariats lernte er über die Wander-Jugend-
Wohlfahrtsministerium eine leitende Funktion über-
bewegung Anna Maria Graetz kennen. Sie heirateten
nahm. Und zugleich, immer noch den Ideen der Jugend-
kurz nach Kriegsbeginn im August 1914. Anna, sein
bewegung verbunden, war er Vorsitzender des Deutschen
„Annchen“, war Kindergärtnerin und Sozialarbeiterin,
Jugendherbergswerks Gau Sachsen.
ausgebildet bei Ella Schwarz in Frankfurt und Alice
Salomon in Berlin. Ihre Kinder Hanna, Heinrich und
Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus fand Maier
Margarethe wurden 1915, 1918 und 1921 geboren.
sich Anfeindungen und sogar Prozessen ausgesetzt, wobei er das Ansinnen, „freiwillig“ von seinem Amt zurück-
Im Ersten Weltkrieg wegen eines Nierenleidens als
zutreten, auf Empfehlung der SPD-Fraktion ablehnte,
kriegsuntauglich erklärt, trat Hans Maier 1915 zunächst
denn die ganze Aktion gegen ihn sei nur eine politi-
unbesoldet beim Armenamt der Stadt Frankfurt eine
sche Intrige. Nach der Machtergreifung der National-
Stelle an. Unter Stadtrat Hermann Luppe befasste er sich
sozialisten verließ er im März 1933 zermürbt Dresden
mit der kommunalen Sozialpolitik, er galt im Magistrat
in Richtung Frankfurt und erfuhr am nächsten Tag von
als „der kleine Luppe“. 1916 begann seine Lehrtätigkeit
seiner zwangsweisen Beurlaubung. Wäre er in Dres-
am Frauenseminar für soziale Berufsarbeit. Zwei Jahre
den geblieben, hätte ihm sofortige Verhaftung gedroht.
später erarbeitete er die Vorlage für die Errichtung des
Bei der brutalen Hausdurchsuchung seines Dresdner
Frankfurter Wohlfahrtsamtes, das Ende 1918 in Funk-
Heims durch SA-Männer war er glücklicherweise nicht
tion trat. Im Herbst 1919 wurde Hans Maier in den
mehr anwesend.
Hauptausschuss des Deutschen Vereins für öffentliche
und private Fürsorge gewählt und spielte hier in den
Von den Nazis seiner Pension beraubt, lebte er fast vier
1920er Jahren eine wichtige Rolle. Politisch hatte er sich
Jahre lang nahezu mittellos, bis er 1937 eine kleine wissen-
zusammen mit seiner Frau schon während des Krieges
schaftliche Mitarbeiterstelle am Reichsarchiv bekam.
von der Monarchie abgewandt und war Republikaner ge-
In diesen Jahren hielt er noch engen Kontakt zu Persön-
worden. Zunächst der Deutschen Demokratischen Partei
lichkeiten der AWO und der SPD wie der ehemaligen
32
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Geschäftsführerin des AWO-Hauptausschusses, Lotte
Lemke, deren Mitbegründerin Hedwig Wachenheim,
der Frankfurter Politikerin Toni Sender und anderen
ehemaligen (sozial-) politischen Weggefährten.
Nach mehreren Gerichtsverfahren wurde ihm und
seinem Dresdner Vorgesetzten letztendlich Rehabilitation zuteil. Als seine Frau im August 1937 überraschend
an einer Embolie starb, war Hans Maiers Lebenswille
gebrochen – ein Aufenthalt bei Freunden in der Schweiz,
eine gemeinsame Reise ans Mittelmeer konnten ihn nicht
mehr stärken. Kurz vor Weihnachten 1937 machte er seinem Leben mit einer Überdosis Tabletten ein Ende.
Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich
hielt ein Grußwort
An seinem Grab sprach, argwöhnisch beobachtet und
später deswegen verhört, sein ehemaliger Vorgesetzter
und Mentor Hermann Luppe. In letzten Aufzeichnungen hatte Hans Maier notiert: „Gegen das von grausamen
Gesetzen regierte Leben bleibt der Willensfreiheit des
Menschen eine einzige Waffe: das Gegenteil vom Leben,
die Zerstörung des Lebens selbst, der teure Tod.“ Hans
Maier hat ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.
Seine drei Kinder konnten aus Deutschland fliehen, zahlreiche Nachfahren von Hans Maier leben in den USA.
Hanna und Dieter Eckhardt
Anwesend waren bei der Verlegung Margaret A. West,
Elizabeth Lopez (Enkelinnen), Orlando Lopez, Gwen
Lopez-Cohen (Urenkelin) mit zwei Söhnen (alle USA).
Der Stolperstein wurde initiiert von Hanna und
Dieter Eckhardt, Frankfurt
Literatur: frankfurter-personenlexikon.de
Die Nachkommen aus den USA
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
GU T LEU T
33
Karlsruher Straße 9
Emil Lehrberger
Geburtsdatum: 25.6.1880
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 9.2.1943
Lina Lehrberger, geb. Michel
Geburtsdatum: 25.11.1882
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt,
16. Mai 1944 Auschwitz
Lina Lehrberger
Emil Lehrberger
Todesdatum: unbekannt
Rose Lehrberger
Geburtsdatum: 2.5.1916
Flucht: 1938 USA
Emil Lehrberger wurde in Borken, Lina Lehrberger, geb.
Die Stolpersteine liegen vor der Karlsruher Straße 9, da
Michel, in Seibersbach geboren. Sie hatten eine 1916 in
die Nr. 13 nicht mehr existiert und sich dort heute ein
Frankfurt geborene Tochter Rose. Emil Lehrberger be-
Parkplatz befindet.
suchte eine Realschule, war Soldat im Ersten Weltkrieg
und wurde im Oktober 1914 bei Lille durch Schrapp-
Die Stolpersteine wurden initiiert von Charles
nellschuss verwundet. In Folge davon blieb sein linkes
Scheidt aus den USA, einem Großneffen.
Kniegelenk völlig versteift, und er litt unter hochgradigem Muskelschwund. Schwerkriegsbeschädigt, war er
seit 1926 Geschäftsführer der Hüte- und Mützengroßhandlung „Lehrberger“ in der Lützowstraße 13 (heute:
Karlsruher Straße). Lina Lehrberger war die Inhaberin
der Firma, die stets bis zu zwei Angestellte beschäftigte.
Der Betrieb wurde zum 30. Dezember 1938 verfolgungsbedingt eingestellt.
Emil Lehrberger hatte auch eine Wohnung in der Maxstraße 23a in Bad Kissingen, hier wurde er in der Pogromnacht verhaftet und vom 10. bis 18. November 1938
im Gerichtsgefängnis in Bad Kissingen in „Schutzhaft“
genommen. Der Tochter gelang im Dezember 1938
die Flucht in die USA. Ab 2. Februar 1939 wohnte das
Ehepaar in der Joseph-Haydn-Straße 69 (Mendelssohnstraße). Die geplante Flucht nach Kuba scheiterte, die
Eheleute erhielten kein Visum. Zuletzt mussten sie ab
1. September 1939 in der Hanauer Landstraße 50/I
wohnen. Die Tochter Rose Grossmann, geb. Lehrberger,
lebte 1958 in New York.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatlichen Schulamts
Frankfurt, die die Patenschaft für die Stolpersteine Rose und
Emil Lehrberger übernommen haben.
34
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
GU T LEU T
Stuttgarter Straße 24
Moritz Moses Kaufmann
Geburtsdatum: 16.2.1873
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 26.10.1942
Moritz Moses Kaufmann wurde in Merzhausen im Kreis
mann war Postbeamter und zuletzt ab 29. Januar 1938 im
Ziegenhain geboren. Er war ein Bruder des Kaufmannes
Sandweg 16 gemeldet.
Abraham A. Kaufmann und verheiratet mit Jeannette
Kaufmann, geb. Steinheimer, geboren am 24. Juli 1862.
An Abraham A. Kaufmann und seine Ehefrau Ida Kauf-
Jeannette Kaufmann starb am 24. November 1937 in
mann, geb. Stiefel sowie deren Tochter Susi Dukat und
Frankfurt. Das Ehepaar wohnte bis März 1934 im Baum-
deren Ehemann Adolf Dukat erinnern Stolpersteine in
weg 23, dann direkt hinter dem Hauptbahnhof in der
der Straße Am Tiergarten 32.
Stuttgarter Straße 34, damals Blücherstraße 34. Auf dem
Gelände des nicht mehr existierenden Hauses befindet
Der Stolperstein wurde initiiert von der Nichte
sich heute ein großer Parkplatz, die Stuttgarter Straße 24
Daniela Epstein, Jerusalem.
ist das letzte Haus vor dem Platz. Moritz Moses Kauf-
Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung
Heute stehe ich hier in Frankfurt und nehme an der Stolper-
steine sind ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Brücke der
steinverlegung zu Erinnerung an meinen Großonkel Moritz
Beziehung. Deine Nichte, Moritz, meine Mutter, war eine
Moses Kaufmann, den Onkel meiner Mutter, teil. Ich stehe
Frau, die sich sehr eingesetzt hat für diese Beziehung, trotz
hier als Vertreterin meiner Familie und somit der Großfamilie
allem. Trotz der enormen Ausrottung Ihrer Familie.
Kaufmann, Tadmor, Enoch, Epstein, Dukat, Klein, Gotthelf,
Guttmann.
Es wächst eine neue Generation heran, für die diese Stolpersteine als Zeichen gegen das Vergessen von Bedeutung sind!
Moritz Kaufmann hatte sieben Geschwister, drei von ihnen
wurden mit den gesamten Familien ermordet. Mit großem
Es ist unsere Verantwortung als Menschen, stets an die schwe-
Schmerz und großer Trauer – ist es schwer auszudrücken,
ren und unbegreiflichen Geschehnisse zu erinnern. Die Juden
Moritz Moshe ist einer von 20 Familienangehörigen, die
dieser Stadt wurden entwürdigt, sie wurden als Verbrecher
in der Shoah ermordet wurden. Unzählige andere von der
angesehen, als Untermenschen, sie haben ihre Heimat, ihr Zu-
Familie haben alles verlassen und mussten fliehen.
hause, ihre Freunde, ihr normales Leben, ihren Beruf - und
das Vertrauen in den Nächsten und ihre Identität verloren.
Heute stehe ich hier in Erinnerung an Dich, aber auch in Erinnerung an alle anderen Verwandten, die kein Grab haben
Dieser Stein mit Deinem vollen Namen gibt Dir, Moritz,
konnten. Von der großen Familie Kaufmann haben nur sehr
Deine Identität wieder zurück! Er soll den vorbei gehen-
wenige überlebt. Aber die, die überlebten, lebten und leben
den Passanten aufrütteln, zur Wachsamkeit rufen, soll ihn
zum großen Teil in Israel. Der Plan der Ausrottung ist nicht
in seinem Alltag erinnern, was der Begriff Menschenwürde
gelungen!
bedeutet, soll uns erinnern an die Bedeutung von Toleranz
und Akzeptanz des Nächsten. Diese Tafeln sind eine Aussage
In diesen Tagen feiert man 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Gerade diese Stolper-
gegen die Verleugnung.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
35
Wir, die Familien der Opfer, die zweite und dritte Generation
Danke allen Gästen, die zu dieser Verlegung gekommen sind,
nach dem Holocaust, sehen in diesen Steinen eindeutig ein
diese Verlegung ist auch gleichzeitig eine Gedenkfeier unserer
Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.
Familie.
Vielleicht, wenn es eine engere menschliche Verbindung früher gegeben hätte, hätte die Vergangenheit anders ausgesehen.
Moritz Moshe Kaufmann stammte aus einer sehr religiösen
Es bedeutet eine Verpflichtung, gemeinsam weltweit gegen
jüdischen Familie, sein Vater Markus-Mordechai war ei-
Antisemitismus und Rassismus zu kämpfen. Man muss
ner der größten Gelehrten Deutschlands zu seiner Zeit, Ich
gemeinsam eintreten für Menschenrechte, für Respekt und
bedanke mich bei Rabbiner Andy Steiman, dass er hier für
Bewahrung der Würde jedes Einzelnen.
Dich Kaddisch betet. Dies hat eine tiefe Bedeutung, Moritz
hat kein Grab, zu Erinnerung an Moritz hat bis jetzt nie-
Immer wieder möchte ich betonen, man kann die Ereignisse
mand Kaddisch gesagt.
im Staat Israel nicht isoliert sehen, man muss sie sehen und
erkennen in Zusammenhang mit der schweren Vergangenheit,
Seine Seele soll gebündelt werden im Bund des Lebens.
die das jüdische Volk mitmachen musste. Israel ist die Antwort
auf den Antisemitismus. Es ist unsere Heimat. Wenn es den
Staat Israel damals gegeben hätte, hätten mein Großonkel
sowie alle anderen unserer großen Familie überlebt. Man
darf und man kann die Vergangenheit und Gegenwart nicht
trennen.
Wir bedanken uns bei Gunter Demnig und der Gruppe
Initiative Stolpersteine Frankfurt und speziell bei Hartmut
Schmidt für ihren enormen Mut, die Unermüdlichkeit, für
die kraftvolle Tätigkeit und den Einsatz. Wir bedanken uns,
dass man uns Familien auf dem schweren Weg begleitet, die
Geschichte unserer Familien wieder zu entdecken und herauszufinden, was einst wirklich geschah.
Daniela Epstein und Rabbiner Andy Steiman
Daniela Epstein
Hartmut Schmidt und Verkehrsdezernent Stefan Majer, der
anlässlich der Verlegung dieses 1.000sten Stolpersteines in
Frankfurt ein Grußwort sprach.
36
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
HÖCHS T
Dalbergstraße 2
Irma Wolff, geb. Hirsch
Gerhard Julius Wolff
Geburtsdatum: 27.6.1902
Geburtsdatum: 28.01.1930
Deportation: 11. Juni 1942 Region Lublin
Deportation: 11. Juni 1942 Region Lublin
Todesdatum: unbekannt
Todesdatum: unbekannt
Irma Hirsch wurde in Bergen geboren und heiratete im
Nach einem Umzug im März 1939 in die Lersner-
November 1928 den aus Pfungstadt stammenden Kauf-
straße 34, folgte bereits einen Monat später erneut ein
mann Simon Wolff. Simon Wolff, Jahrgang 1894, hatte
Wohnungswechsel in die Weberstraße 7. Hier verstarb
in Pfungstadt die höhere Bürgerschule besucht und da-
Simon Wolff im Juni 1939. Das bescheidene Guthaben
nach eine kaufmännische Lehre in Frankfurt absolviert.
war beschlagnahmt worden. Irma Wolff hatte Zimmer
In Pfungstadt war er mit seinem Bruder aktiver Fußbal-
vermietet und zwei Vollpensionäre, möglicherweise ihre
ler. Nach der Heirat zog das Paar zuerst in die Emmerich-
Verwandten, aufgenommen, um sich zu finanzieren.
Josef-Straße 38, nach der Geburt des Sohnes Mitte 1933
in die Dalbergstraße 2a, wo bereits Verwandte von Irma
Aus einer „Sicherungsanordnung“ des Finanzamtes vom
Wolff wohnten. Das Haus gehörte den Höchster Brüdern
Oktober 1940 geht auch hervor, dass sie „fremdsprach-
Dietz, die im Umgang mit Juden bei einer anderen Im-
liche Stunden“ nahm. Ein Hinweis, dass sie und Gerhard
mobile nicht zimperlich waren.
vielleicht noch aus Deutschland flüchten wollten.
I N N ENS TA D T
Mainstraße 8
Marianne Dillenburger, geb. Kahn
Klara Dillenburger
Geburtsdatum: 21.12.1876
Geburtsdatum: 16.04.1901
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Todesdatum: 25.11.1941
Todesdatum: 25.11.1941
Sally Dillenburger
Ernst Dillenburger
Geburtsdatum: Jg. 1870
Geburtsdatum: 3.10.1930
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Todesdatum: 25.11.1941
Todesdatum: 25.11.1941
Marianne Dillenburger wurde in Freudenberg, Sally Dil-
Hilda Henriette Lichtenstein hatte drei Kinder: Herbert
lenburger in Frankfurt geboren. Das Ehepaar hatte einen
(geb. 14.6.1926), Ruth (geb. 16.10.1935) und Werner
Sohn und zwei Töchter: Max - geboren am 5.6.1900 -
(geb. 25.10.1936). Bei der Volkszählung 1939 waren sie
Klara und Hilda, geboren am 23.6.1902. Sally Dillen-
ohne Adresse im Zählbezirk Nr. 288 registriert. Über
burger war ursprünglich Reisender in der Schuh- und
den Ehemann ist nichts bekannt. Alle wurden depor-
Lederbranche, besaß dann ein Leder-engros-Geschäft
tiert und ermordet, bei Ruth verzeichnet das Gedenkbuch
auf der Zeil, später im Baumweg und in der Klinger-
Deutschland vor der Deportation noch eine „Emigration“
straße 25. Die Familie wohnte in der Mainstraße 8. Ernst
nach Jugoslawien.
Dillenburger war ein Sohn von Klara Dillenburger.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
37
Max Dillenburger war nach den Novemberpogromen
vom 12. November 1938 bis 3. Februar 1939 inhaftiert.
Ihm gelang anschließend die Flucht über Shanghai in
die USA.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Lutz
Doetsch aus Köln, dessen Mutter und Ernst
Dillenburger denselben Vater hatten. Lutz
Doetsch war auch bei der Verlegung anwesend.
I N N ENS TA D T
Lutz Doetsch aus Köln
mit Freundin
Schäfergasse 27
Johanna Mink, geb. Schack
Geburtsdatum: 15.11.1889
Deportation: 8.2.1941 Ravensbrück,
29.5.1942 Bernburg
Todesdatum: 29.5.1942
Johanna Mink wurde in Reichenbach als Tochter von
solange sie sich in Ravensbrück befindet. Am 11. Novem-
Leopold Schack und Berta Schack, geb. Beitmann, ge-
ber 1940 wurde sie von der Großen Friedberger Straße 29
boren. Von 1896 bis 1904 besuchte sie die Volksschule in
nach unbekannt abgemeldet. Nach Verbüßung der Strafe
Reichenbach. Am 13. Dezember 1912 heiratete sie den
im Gefängnis Frankfurt-Höchst wurde sie am 8. März
evangelischen Steinhauer Philipp Mink. Sie hatten vier
1941 mit dem Haftgrund „Rassenschande“ nach Ravens-
Söhne und eine Tochter: Regine (geb. 4.8.1912), Wil-
brück eingeliefert und zur Nummer 5711 gemacht.
helm (geb. 19.10.1913), Ludwig (geb. 1.9.1917), Peter
(geb. 25.6.1922) und Philipp (geb. 30.5.1920). Die Ehe
Die letzte Nachricht erhielt Grete am 5. Juni 1942 mit
wurde am 28. November 1927 geschieden. Nach der
einem Schreiben, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihre
Scheidung zog Johanna Mink nach Frankfurt am Main
Mutter am 29. Mai 1942 im Frauenkonzentrationslager
und arbeitete als Haushälterin, wahrscheinlich bei einem
Ravensbrück angeblich an „Gebärmutterkrebs“ gestor-
Josef Welb in der Schäfergasse 27, wo sie auch gemeldet
ben sei. Das Standesamt Ravensbrück II fälschte sowohl
war. Welb betrieb dort eine Apfelweinkelterei.
Todesort und Todesursache als auch das Todesdatum.
Tatsächlich wurde Johanna Mink in der „Euthanasie“-
Nach den Erinnerungen der Tochter Grete wurde
Tötungsanstalt Bernburg ermordet.
Johanna Mink im April 1940 von der Gestapo abgeholt. Im Entschädigungsverfahren, das die Geschwister
Ihr Sohn Ludwig Mink war Friseur, lebte in Kassel und
in den 1960er Jahren führten, finden sich Hinweise auf
soll Soldat bei der deutschen Wehrmacht gewesen sein.
den Grund der Verhaftung: Johanna Mink wurde am
Sein Schicksal ist unbekannt.
25. Oktober 1940 wegen angeblicher sexueller Kontakte
zu einem Nichtjuden verhaftet, verhört und am 23. De-
Der Stolperstein wurde initiiert von dem Enkel
zember 1940 zu zwei Monaten Gefängnis wegen „Ver-
Werner Mink/Berlin.
gehens gegen den Kennkartenzwang“ verurteilt. Aus der
Haft bevollmächtigte sie am 16. Juni 1941 die Gefängnisfürsorgerin, ihre finanziellen Angelegenheiten zu klären,
38
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
NOR DEN D
Feststraße 16
Jakob Marx
Arthur Marx
Geburtsdatum: 7.11.1886
Geburtsdatum: 8.4.1938
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt
Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt,
Todesdatum: unbekannt
16.10.1943 Auschwitz
Bertha Marx, geb. Schwanthaler
Todesdatum: unbekannt
Geburtsdatum: 26.10.1904
Chana Marx
Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt,
Geburtsdatum: 3.3.1943
16.10.1943 Auschwitz
Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt,
Todesdatum: unbekannt
16.10.1943 Auschwitz
Karl Krauskopf
Todesdatum: unbekannt
Geburtsdatum: Jg. 1930
Deportation: 16.3.1943 Theresienstadt,
16.10.1943 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Jakob Marx wurde in Gerolzhofen, Bertha Marx, geb.
Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, in Frankfurt ge-
Bertha Marx
boren. Sie heirateten am 24. Februar 1938, Trauzeugen
waren der Schwager Hermann Wilhelm Baer und Leopold Loewenthal. Bertha Marx war die Tochter von
Jenny Baer, geb. Loewenthal, verwitwete Schwanthaler
und die Schwester von Selma Zins. Sie hatte aus erster
Ehe einen Sohn, Karl Krauskopf. Jakob und Bertha Marx
hatten zwei Kinder: Arthur und Chana. Jakob Marx war
Kaufmann. Die Familie wohnte in der Feststraße 16/
Karl Krauskopf 1940
Arthur Marx 1940
Hinterhaus/II. Die letzte Adresse von Jakob Marx war
die Sammelunterkunft in der Seilerstraße 35/IV, die von
Bertha Marx und ihren Kindern der Kleine Wollgraben.
Jenny und Berthold Baer wurden in Auschwitz ermordet – an sie erinnern Stolpersteine im Musikantenweg
39, Leopold Loewenthal und seine Ehefrau Rosalie, geb.
Hess, wurden am 22. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25. November erschossen. Selma
Zins überlebte das KZ Ravensbrück – an sie erinnert ein
Stolperstein in der Ludwig-Landmann-Straße 46.
Der Stolperstein wurde initiiert von Doris Hugo/
Frankfurt, deren Großmutter eine Schwägerin
von Selma Zins war.
Raymond Harrison übernahm alle
fünf Patenschaften
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
NOR DEN D
39
Friedberger Landstraße 127
Fritz Cahen-Brach
Geburtsdatum: 31.12.1897
Flucht: 1939 USA
Katharina Cahen-Brach, geb. Schwieker
Geburtsdatum: 22.3.1905
Flucht: 1939 USA
Kate, Trish, Steve, unbekannte Person,
Fred Cahen-Brach 1968
Fritz Adolf Cahen-Brach wurde gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Hans in Frankfurt als Sohn der
Eheleute Dr. med. Eugen Cahen-Brach und Alice, geb.
Bing, geboren. Der Vater Eugen war ärztlicher Leiter des
Dr. Christ`schen Kinderhospitals. Hans und Fritz hatten
noch einen weiteren Bruder Ernst.
Nach dem Besuch der Schule studierte Fritz Medizin in
Frankfurt, Göttingen und München. Dazwischen nahm
er von 1914 bis 1917 als Kanonier und als Sanitäter beim
Reserve Feld-Artillerie-Regiment 21 am Ersten Weltkrieg teil. Ab 1922 arbeitete er in Frankfurt und Mün-
Fred und Käthe (im Auto) Cahen-Brach
chen. Am 1. Oktober 1924 eröffnete er eine eigene Praxis
als Kinderarzt, zunächst in der Rohrbachstraße, später in
der Friedberger Landstraße 127 und Friedberger Landstraße 77.
Beschlusses des R.B.-Kongresses vom 2. April 1933 (sic)
können jüdische Mitglieder in unseren Reihen weder ge-
Mitte der 1920er Jahre wurde Fritz Cahen-Brach Mit-
führt, noch dürfen solche aufgenommen werden.“ Bereits
glied der Eintracht Frankfurt. Er spielte Tennis am
am 25. April hatte eine Generalversammlung der Box-
Riederwald und war im Vereinsleben fest integriert.
abteilung die Gleichschaltung der Abteilung beschlossen.
In der Festschrift der Tennisabteilung zum Winterfest
Der Vorsitzende Willi Renneberg verkündete zum neu-
1929 wird ein Bowleabend bei Cahen-Brach in einem
en Programm: „Die Abteilung bekennt sich geschlossen
Gedicht unter dem Titel „Der Maitrunk“ ausführlich
zum nationalen Gedanken. Sie steht auch geschlossen
beschrieben. Am 15. August 1930 heirateten Fritz und
hinter der Regierung. In dankbarer Freude wird sich
seine langjährige Freundin Katharina Helena Wilhel-
die Abteilung immer daran erinnern, dass dem Sport,
mine, die von allen nur „Käthe“ genannt wurde. Auch sie
den wir betreiben und der jahrelang als roh und unwür-
war eine begeisterte Sportlerin.
dig bekämpft wurde, die jetzige Regierung Anerkennung ausgesprochen und Unterstützung zugesagt hat.“
Fritz Cahen-Brach wurde 1932 Obmann im Vorstand der
Im Bericht über die Versammlung wurde der ausge-
Boxabteilung. Sein Engagement brachte ihm den Namen
schiedene Vorsitzende Dr. Cahen-Brach nicht erwähnt.
„Boxerfürst“ ein. Nach der Machtübernahme der Natio-
Erst einen Monat später vermeldete der erste Schrift-
nalsozialisten wurde Juden durch den Deutschen Box-
führer Wilhelm Leidekker: „Im Bericht des Monats Mai
sportverband bereits am 4. April 1933 die Teilnahme an
wurde von mir vergessen, den ausscheidenden Vorstands-
Wettkämpfen verboten. In den Vereins-Nachrichten vom
mitgliedern den ihnen gebührenden Dank für die aufop-
Mai 1933 gibt die Boxabteilung der Eintracht ihr neues
fernde Tätigkeit im Vorstand auszusprechen. Es waren
Programm bekannt. Unter Punkt 5 heißt es: „Gemäß
die Herren Dr. Cahen-Brach und Speyer.“
40
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Eintracht-Winterfest 1929
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
41
Mit Wirkung vom 22. Juni 1933 wird Fritz Cahen-Brach
4. März 1943 nach Majdanek deportiert und dort ermor-
die Krankenkassenzulassung entzogen. Seinem Ein-
det. Dem Zwillingsbruder Ernst gelang noch die Flucht
spruch mit der Begründung, er habe als Frontkämpfer
in die USA, er starb 1993 in Philadelphia.
am Ersten Weltkrieg teilgenommen, wird am 19. August
1933 stattgegeben, er erhält die Kassenzulassung zurück.
Steven und seine Frau Trish Brock haben zwei 1972
Doch die antisemitische Hetze sorgte dafür, dass die Pra-
und 1976 geborene Töchter Nicole und Stephanie.
xis in den folgenden Jahren nur sehr bescheiden aufrecht
Fritz Cahen-Brach/Fred C. Brock starb 1989, Käthe/
erhalten werden konnte. Ab 1937 reichten die Erträge der
Kate 1994.
Praxis nicht mehr, den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Matthias
Fritz Cahen-Brach bemühte sich seit Anfang 1938 um
Thoma, Leiter des Eintracht-Museums.
seine Ausreise und erhielt die Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Auswanderung für sich und seine Frau. Große
Bei der Verlegung anwesend waren Trish Brock,
Teile seiner Wohnungseinrichtung und der Arztpraxis
Enkelin von Fritz Cahen-Brach/USA, und Ulla
verkaufte er in Frankfurt. Die Auflistung des Umzugs-
Schwieker, eine Nichte, die in Frankfurt lebt.
guts, zu dem auch rund 300 Bücher seiner Privatbibliothek gehörten, umfasste 17 Seiten. Einige persönliche
Gegenstände wie Schmuck, die nicht ausgeführt werden
durften, nähte Käthes Mutter in die Kleidung.
Am 6. Dezember 1938 reiste Fritz Cahen-Brach zunächst
nach Holland, seine Frau Käthe folgte am 13. Januar
1939. Mitte Januar 1939 fuhren die beiden mit dem Schiff
nach Los Angeles, wo sie am 26. Februar 1939 ankamen.
In Los Angeles musste Fritz Cahen-Brach zunächst von
Juni 1939 bis Juni 1940 ein unentgeltliches Medizinalpraktikum absolvieren, da seine Zeugnisse in der neuen
Heimat nicht akzeptiert wurden. Das Praktikum absolvierte er in der Klinik „Cedars of Lebanon“. In dieser Zeit
arbeitete seine Frau Käthe als „Kinderfräulein“, um ihren
Eintrachtpräsident Peter Fischer
Lebensunterhalt zu finanzieren.
Nach bestandenem Examen erhielt er seine ärztliche
Zulassung im Dezember 1940. Unter dem neuen Namen
Fred C. Brock ließ er sich im Januar 1941 in der kalifornischen Stadt Burbank als Arzt nieder, arbeitete für die
Hollywood Academy of Medicine, das St. Joseph`s Hospital in Burbank und das Cedars of Lebanon Hospital in
Los Angeles. Käthe nannte sich fortan Kate. Am 19. Mai
1943 wurde ihr Sohn Steven geboren.
Fritz Cahen-Brachs Eltern Eugen und Alice CahenBrach und deren Schwester Anna Dreifuss, geb. Bing,
wurden am 18. August 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo alle drei ums Leben kamen. Hans CahenBrach flüchtete zunächst nach Frankreich und wurde am
Trish Brock und Matthias Thoma
42
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
NOR DEN D
Heinestraße 3
Gustav Königsberger
Mathilde Königsberger
Geburtsdatum: 28.5.1855
Geburtsdatum: 16.12.1867
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt,
Todesdatum: 13.9.1942
29.9.1942 Treblinka
Fanny Königsberger
Todesdatum: unbekannt
Geburtsdatum: 26.9.1865
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 10.9.1942
Die drei Geschwister Gustav, Fanny und Mathilde
tes Judenhaus, in dem antisemitisch Verfolgte vor den
Königsberger wurden in Diez an der Lahn geboren.
Deportationen leben mussten. Weitere 38 Menschen
Alle drei blieben unverheiratet und lebten zusammen
wurden von dort deportiert.
in der Heinestraße 3, die von den Nationalsozialisten in
Rudolf-Jung-Straße umbenannt wurde. Gustav Königs-
Die Stolpersteine wurden initiiert von Joachim
berger war Kaufmann. Die letzte Frankfurter Adresse
Sieger, der im Nachbarhaus wohnt.
der Geschwister war die Gaußstraße 16, ein sogenann-
NOR DEN D
Melemstraße 8
Lucy Liefmann
Geburtsdatum: 21.7.1884
Todesdatum: 3.1.1942 (Suizid)
Lucy Liefmann wurde in Frankfurt am Main als Kind des
englischen Staatsbürgers Leo Liefmann und seiner Frau
Auguste geboren. Sie absolvierte die Elisabethenschule
und das angeschlossene Lehrerinnenseminar, wo sie 1904
das Examen machte, das sie zum Unterricht an Volks-,
Mittel- und höheren Mädchenschulen qualifizierte.
Danach unterrichtete sie und besuchte von 1906 bis 1910
parallel neusprachliche Veranstaltungen der Akademie
für Sozial- und Handelswissenschaften. Ostern 1912
bestand sie als Externe das Abiturientenexamen an der
Musterschule. Sie studierte danach in Heidelberg und
ab 1914 in Frankfurt Rechtswissenschaften. Sie schloss
ihr Studium – als erste Frau der Fakultät – 1918 mit der
Dissertation „Die Unterhaltspflicht des außerehelichen
Vaters nach kontinentalen Rechten“ ab.
Nach der Promotion arbeitete sie als juristische Hilfskraft für jeweils ein halbes Jahr an der Frankfurter
Lucy Liefmann
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
43
Rechtsschutzstelle für Frauen und danach in der Offen-
Als Jüdin und Sozialdemokratin wurde sie 1933 wie
bacher Kanzlei der Rechtsanwälte Dr. Guggenheim und
auch Hans Maier und Max Michel entlassen, jahrelang
Dr. Brentano. In der Folge „erarbeitete ich im Sozia-
kämpfte sie vergeblich um eine angemessene Pension.
len Museum ein Schriftchen über Konsum-Vereine und
Ihre Eltern Leo und Auguste Liefmann (Jg. 1856 und
unterrichtete alsdann die von der Stadt unterstützten
1860), die 1930 zu den ersten Bewohnern des neugegrün-
jugendlichen Erwerbslosen“. Anfang 1920 trat sie in die
deten Budge-Heims gehörten, wurden von ihr finanziell
Dienste der Stadt Frankfurt als wissenschaftliche Assis-
unterstützt. 1940 nahmen sich die Mutter und 1941 der
tentin beim Wohlfahrtsamt. Dort oblag ihr das Fürsor-
Vater das Leben. Lucy Liefmann suchte vergeblich Zu-
gearchiv und die Redaktion der Frankfurter Wohlfahrts-
griff auf ihr „beschränkt verfügbares Sicherungskonto“
blätter, die sie auch fortführte, als die Zeitschrift in der
zu erhalten, um ihre Diabetes und ihr schweres Asthma
Inflationszeit nicht von der Stadt getragen werden konn-
behandeln lassen zu können. Nachdem sie monatelang an
te. Sie verfasste zahlreiche Artikel zu fürsorgerechtlichen
einer schweren Sturzverletzung laboriert hatte und ihre
Fragen, etwa den Themen Schwerbeschädigte, Jugend-
Erkrankungen nicht adäquat behandelt wurden, starb
bewegung, Erziehung, Altersheime, Bevölkerungspoli-
Lucy Liefmann vermutlich, wie ihre Eltern, von eigener
tik, Kinderschutz, Bekämpfung der Geschlechtskrank-
Hand. Sie ist wie diese auf dem Neuen Jüdischen Fried-
heiten oder Erzieherinnen-Fortbildung.
hof bestattet.
Besonders widmete sie sich der Ausbildung der ehren-
Die Stolpersteine wurde initiiert von Hanna und
amtlichen Armen- und Waisenpfleger in Frankfurt; so
Dieter Eckhardt, Frankfurt
nahm sie die Geschäftsführung des hierfür eigens gegründeten Verbandes wahr. Sie war eine enge Mitarbeiterin der Frankfurter Sozialpolitikerin Meta QuarckHammerschlag, der ersten Stadträtin, und von Dr. Hans
Maier, ebenfalls Stadtrat im Wohlfahrtsamt der Stadt
Frankfurt, sowie dessen Nachfolger Dr. Max Michel.
Urkunde
Dr. Guido Pfeifer
Die Dissertation
44
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Dr. Guido Pfeifer: Rede bei der Verlegung
Lucy Liefmann wurde am 22. Mai 1918 an der damaligen
Allein, der Bogenschlag will nicht gelingen: Denn alle kriti-
Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt
sche Vernunft und alle Modernität haben nicht verhindert,
promoviert. Grundlage war eine Dissertation über „Die Unter-
dass Lucy Liefmann 1933 als Jüdin und Sozialdemokratin
haltspflicht des außerehelichen Vaters nach kontinentalen Rech-
von der Stadt Frankfurt entlassen wurde; sie haben auch nicht
ten“. Auch wenn an dieser Stelle kein Raum ist für eine einge-
verhindert, dass 1940 zahlreichen Doktorinnen und Dokto-
hende wissenschaftliche Würdigung dieser Arbeit, verdienen das
ren der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ihr Doktorgrad aus
Promotionsverfahren und die Dissertation vor dem Hinter-
„rassischen“ Gründen entzogen wurde; sie haben schließlich
grund der Biographie Lucy Liefmanns Beachtung, unabhängig
nicht verhindert, dass Lucy Liefmann – wie viele andere –
von der Tatsache, dass sie als erste Frau den juristischen Doktor-
vom NS-Regime in den Tod getrieben wurde.
grad erlangte.
Der Fachbereich Rechtswissenschaft hat erst im Jahr 1987
Schon der Titel der Arbeit lässt aufmerken, spricht doch das
die rassistisch motivierten Aberkennungen von Doktorgra-
zeitgenössische Bürgerliche Gesetzbuch ausschließlich vom un-
den während der NS-Diktatur für rechtswidrig und nicht
ehelichen Kind. Die Regelung dessen rechtlicher Stellung im
verbindlich erklärt und die Betroffenen ausdrücklich zu den
BGB war schon im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes
juristischen Doktoren der Universität gezählt. Die Goethe-
sowie in den darauffolgenden Jahren als unzureichend emp-
Universität hat diesen Schritt 1994 gesamtuniversitär für
funden und zum Gegenstand der Kritik geworden. Die Arbeit
alle Aberkennungen von Doktorgraden aus „rassischen“ und
Lucy Liefmanns greift also ein aktuelles Thema von gesteiger-
politischen Gründen nachvollzogen. Lucy Liefmann taucht in
ter gesellschaftlicher Relevanz ihrer Zeit auf. Blickt man in
den Akten weder im Zusammenhang mit den Aberkennungen
die Arbeit selbst, zeigt sich, dass Lucy Liefmann die Frage in
noch mit deren formeller Aufhebung auf. Möglicherweise ist
das Spannungsfeld zwischen privater Verantwortlichkeit und
sie 1940 schlicht übersehen worden – eine Frage, die noch der
staatlicher sozialer Fürsorge stellt: letzteres sollte gleichsam zu
Klärung harrt. Die universitäre Erinnerungskultur erweist
ihrem Lebensthema werden. Ferner fallen auf die fundierte
sich insoweit weder als Ruhmesblatt noch als Sujet, mit dem
historische Kontextualisierung der Problematik und ihre Ver-
sich die Universität leicht tut, zugleich jedoch als Feld, auf
ortung im internationalen Rechtsvergleich. Damit wird die
dem sich unschwer tätig werden lässt: Aus Anlass der Stolper-
Arbeit aber gleichsam paradigmatisch für das Selbstverständ-
steinverlegung für Lucy Liefmann ist durch Frau Nadja Krüll
nis und das Profil der jungen Rechtswissenschaftlichen Fakul-
seitens der Frankfurter Universitätsbibliothek eine virtuelle
tät und der Universität: 1914 gegründet im Geist und Sinn
Literaturvitrine eingerichtet worden, die Informationen zur
eines liberalen städtischen Bürgertums, kritisch orientiert an
Person Lucy Liefmanns und zu ihrer Dissertation, aber auch
den sozialen Fragen der Zeit und mit weltoffenem Horizont.
zum Projekt der Stolpersteine vorhält.
Insoweit entspräche die Dissertation aber auch dem heutigen
Selbstverständnis und Profil des Fachbereichs Rechtswissen-
Bildung und fachliche Qualifikation lösen keinen positiven
schaft der Goethe-Universität: grundlagenorientiert, kritisch
Automatismus aus, sie sind keine Selbstläufer, auch im sozia-
und international ausgerichtet. Ein weiteres Musterbeispiel
len Rechtsstaat unserer Tage nicht – sie müssen vielmehr aktiv
also, das den Bogenschlag ermöglicht von den Anfängen der
gelebt werden. Dieses „Leben“ verläuft aber nicht auf einem
Frankfurter Universität zu ihrer Gegenwart, so wie er im
geraden und ebenen Weg, sondern bedarf immer wieder auch
vergangenen Jahr im Rahmen der Feiern zum hundert-
des Stolperns: über die eigene Geschichte, über die Geschichte
jährigen Bestehen vielfach unternommen wurde?
von Institutionen und über die Geschichte besonderer Menschen wie Lucy Liefmann, die wir nicht vergessen wollen.
Professor Dr. Guido Pfeifer ist Studiendekan des Fachbereichs
Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
NOR DEN D
45
Musikantenweg 39
Berthold Baer
Geburtsdatum: 7.5.1877
Deportation: 15.8.1942 Theresienstadt,
15. Mai 1944
Todesdatum: 3.10.1942
Jenny Baer, geb. Löwenthal
Jenny Baer
Berthold Baer
Geburtsdatum: 9.6.1880
Deportation: 15.8.1942 Theresienstadt,
15. Mai 1944 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Jenny und Berthold Baer wurden in Frankfurt geboren.
Eckstein, die Flucht in die USA. Bertha Marx und ihre
Jenny Baer war eine verwitwete Schwanthaler und hat-
drei Kindern wurden in Auschwitz, ihr Ehemann Jakob
te einen Bruder namens Leopold Loewenthal, der mit
in Theresienstadt ermordet – an sie erinnern Stolpersteine
Rosalie, geb. Hess verheiratet war. Das Ehepaar Jenny
in der Feststraße 16, Selma Zims wurde 1945 aus dem
und Berthold Baer hatte einen Sohn Hermann Wilhelm.
Konzentrationslager Ravensbrück befreit und emigrierte
Jenny Baer hatte zwei Töchter aus erster Ehe, Bertha
kurz darauf mit ihrer Familie in die USA – an sie erinnert
Marx, geb. Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, und
ein Stolperstein in der Ludwig-Landmann-Straße 46.
Selma Zims. Berthold Baer besuchte das Philanthro-
Leopold Loewenthal und seine Ehefrau Rosalie, geb.
pin und machte eine kaufmännische Ausbildung. Er
Hess, wurden am 22. November 1941 nach Kaunas de-
war Soldat im Ersten Weltkrieg und seit 1918 Inhaber
portiert und dort am 25. November erschossen.
einer Schuhmacherei in der Seumestraße 6, dann im
Musikantenweg 39. Nach dem Boykott 1933 erfolgte ein
Die Stolpersteine wurden initiiert von Doris
wirtschaftlicher Niedergang des Geschäfts, das zum 31.
Hugo/Frankfurt, deren Großmutter eine
März 1937 abgemeldet wurde. Hermann Wilhelm Baer
Schwägerin von Selma Zins war.
gelang 1939 zusammen mit seiner Ehefrau Rosi, geb.
Alexander Hess
Alexander Hess und Lotte Hess, geb. Heymann, wurden
Geburtsdatum: 3.1.1891
in Frankfurt geboren. Alexander Hess war der Sohn von
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt,
Markus Hess und Berta Hess, geb. Adler; Lotte Hess die
23.1.1943 Auschwitz
Tochter von Josef Heymann und Liba Selda Heymann,
Todesdatum: Unbekannt
geb. Bogdanoff. Sie waren seit 1919 verheiratet und hat-
Lotte Hess, geb. Heymann
ten eine Tochter Lucia. Die Familie wohnte zunächst in
der Heidestraße 11, ab 1933 im Musikantenweg 39.
Geburtsdatum: 29.10.1895
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt,
Lotte Hess absolvierte nach der Mittleren Reife eine
23.1.1943 Auschwitz
Handelsschule und arbeitete ab 1914 bis zur ihrer Ehe-
Todesdatum: unbekannt
schließung als Kontoristin und Stenotypistin bei ver-
Lucia Hess
schiedenen Frankfurter Firmen, darunter dem Schuhhaus „Spier“. Ab 1928 war sie drei Monate lang bei den
Geburtsdatum: 8.11.1919
Städtischen Elektrizitätswerken beschäftigt, später bei
Flucht: 1938 USA
der Jüdischen Gemeinde. Die Tochter Lucia besuchte bis
46
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
1934 das Philanthropin und absolvierte danach ein
Jahr eine Haushaltsschule. Am 30. September 1938
gelang ihr die Flucht in die USA. Sie hieß später
Lucie Mark und lebte in New York.
Die Stolpersteine wurden initiiert vom Verein Jugendberatung und Jugendhilfe, der im
Musikantenweg 39 eine Jugendwohngruppe
(JWG) unterhält.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verein
Jugendberatung und Jugendhilfe
NOR DEN D
Musikantenweg 45
Julius Grünewald
Geburtsdatum: 6.7.1885
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 27.6.1944
Edgar Josef Grünewald
Geburtsdatum: 13.4.1922
Flucht: 1936 Uruguay
Julius Grünewald
Inge Grünewald 1939
Inge Grünewald
Geburtsdatum: 10.5.1930
Flucht: 1939 Uruguay
Julius Grünewald wurde in Rheinböllen als Sohn von
Josef Gruenewald und seiner Ehefrau Johanna Grünewald, geb. Stern, geboren. Am 30. Dezember 1920 heiratete er Elsbeth Grünewald, geb. Reichenbach, in Frankfurt, die am 24. Juli 1924 starb. Am 15. Mai 1930 heiratete er Selma Grünewald, geb. Katzenstein, die am 2.
Inge Grünewald (vorne 3.v.l.)
August 1931 starb. Er hatte einen Sohn und eine Tochter:
Edgar Josef aus erster Ehe und Inge aus zweiter Ehe.
Nach dem Tod von Selma Grünewald kam der Sohn aus
Die Familie lebte in der Elkenbachstraße 24, dann im
erster Ehe Edgar Josef zu einer Tante bei Bad Kreuz-
Musikantenweg 45.
nach. Ihm gelang 1936 über die Niederlande die Flucht
nach Uruguay Die Tochter Inge wurde im Oktober 1933
Julius Grünewald besuchte die Volksschule. Er gründete
vom Vater in die Obhut des Jüdischen Kinderhauses in
unbekannten Datums in Frankfurt ein Engros-Geschäft
der Hans-Thoma-Straße gebracht. 1936 wurde sie ein-
für Trikotagen und Wollwaren; er hatte keinen offenen
geschult. Sie besuchte das Philantropien. Nachdem der
Verkauf, sondern belieferte Wiederverkäufer. Der Betrieb
Vater vergeblich versucht hatte, Inge mit einem Kinder-
wurde am 11. Juni 1937 eingestellt und gewerbesteuerlich
transport nach England in Sicherheit zu bringen, ge-
am 9. August 1937 abgemeldet.
lang es ihm, die Flucht der neunjährigen Tochter 1939
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
47
ebenfalls nach Uruguay zu organisieren. Er hoffte, nach-
Bei der Verlegung waren Inge Grünewald mit Sohn
kommen zu können. 1950 wanderte Inge nach Israel aus
Daniel Ariel aus Shapira Center/Israel und Tochter
und lebte in einem Kibbuz im Negev. Sie heiratete und
Shulamit Bergson aus Givat Avni/Israel anwesend.
gründete eine Familie. Julius Grünewald lebte 1939 in
Inge Grünewald besuchte mit ihrer Familie bei ihrem
der Berger Straße 225, zuletzt in der Elkenbachstraße 6.
Aufenthalt in Frankfurt auch das Philantropien, wohin
sie von 1936 bis 1939 in die Schule ging. Im Hessischen
Die Stolpersteine wurden initiiert von
Staatsarchiv fand sich ihr Zeugnisheft von der 1. bis zur
R. Shimon, Frankfurt.
4. Klasse. Dieses wurde ihr beim Besuch des Philantropien zurückgegeben.
Pfarrer Volker Mahnkopp, Rabbiner Andy und
Danny Ariel
Inge Grünwald und Stadtkämmerer
Uwe Becker (CDU)
Danny Ariel: Rede bei der Verlegung:
‫)דלוונירג ( לאירא ונלש החפשמה םשב םילימ המכ רמול הצור ינא‬
‫ריש ותואמ לארשיב םיאב ונחנא ונממ םוקמה רשאמ ילמיס רתוי והשמ‬
‫אלו טעמכ םישדוח השיש ינפל דואמ שגרמ עגר והז ונליבשב לארשימ‬
‫דבוכמה סקטה לע םלוכל הדומ ינא החפשמה םשב זא‬
‫רבע המ קוידב ונעדי אל לבא יללכ ןפואב ונעדי ( ונתחפשמ לע רבד ונעדי‬
‫וצר אל ונלש םירוההש ןוויכמ דוחייב הזו ) הינמרגב החפשמה לכ לע‬
Ich möchte einige Worte im Namen der Familien Ariel und
‫ אשונה לע רבדל‬.‫םישרושה תא ונרקח םינורחאה םישדוחה תשש ךלהמב‬
Grünewald aus Israel sagen. Für uns ist es ein aufregender
‫ הזה עובשב םינייצמ ונחנאש רבדה ילמס ךאו ונלש‬70 ‫לע ןוחצינל הנש‬
Moment. Vor sechs Monaten wussten wir fast nichts über
‫ו םיצאנה‬50 ‫ הינמרגל לארשי ןיב םיסחיה ןוניכל הנש‬. ‫םיעגרב שממו‬
unsere Familie. (Wir wussten nur Allgemeines aber wir er-
‫ ונלש אמא לש ישישה ןינל הלימ תירב לש החפשמב עורא ונל שי ולא‬.
fuhren nicht, was genau alle Familienmitglieder erlebten.)
‫תא םיכירעמ דואמ ונחנא וילאמ ןבומכ םירבדה תא םיחקול אל ונחנא‬
Und das hauptsächlich weil unsere Eltern nicht darüber
‫םלוכ לש םיצמאמה‬. ‫ונחנא ינועמש תרבגו ןמיטש יברו ףוקנמ רמוכהמ‬
sprechen wollten, was mit ihren Familien geschehen war. In
‫ םלוכל םידומ‬.
den letzten sechs Monaten haben wir nach den Wurzeln der
‫הזו עגרכ רש ףוקנמ רמוכהש רישהמ תחא הדוקנ ןייצל קר הצור ינא‬
Familie gesucht. Und es ist nicht nur ein Symbol, dass wir in
‫ונחנאש רומזימ והז תולעמה ריש םיארוק ונחנאש המ םיליהת רפסמ‬
dieser Woche den Sieg über die Nazis vor 70 Jahren und die
‫ החוראה רחאל םירמוא‬.‫רמואש דחא קוספ ונשי‬
Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel
" ‫ בגנב םיקיפאכ‬.... ‫תא למסמ הז " ורוצקי הנירב העמדב םיערוזה‬
und Deutschland feiern. Und gerade jetzt feiern wir in unse-
‫ ונלש החפשמה‬. ‫תקסועש הליהק וז ץוביקו בגנב ץוביק ומיקה אמאו אבא‬
rer Familie in Israel „Brit Mila“ in Kriyat Arba anlässlich der
‫תויהל לוכי אל הנירב הטיח םירצוקו העמדב םיערז םיערוז תואלקחב‬
Geburt des 6. Urenkels meiner Mutter. Wir betrachten es nicht
48
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
als selbstverständlich, dass wir bei dieser Zeremonie dabei sein
den in Freuden ernten“. Dieser Vers beschreibt genau unsere
können. Wir schätzen das Engagement von Ihnen allen, Herr
Familie als mein Vater und Mutter beide den Kibbuz Saad in
Mahnkopp, Rabbi Steiman und Frau Shimoni sehr.
der Negev Region in Israel gegründet hatten. Kibbuz ist eine
Wir danken Ihnen allen!
landwirtschaftliche Gemeinschaft, wo wir Saaten mit Tränen
säen und den Weizen mit Freude ernten.
Ich möchte noch etwas erwähnen. Das Lied, das Herr Mahnkopp gerade eben sang ist aus dem Buch Tehilim (Buch der
Nochmals möchte ich mich im Namen der ganzen Familie bei
Psalmen) und nennt sich „Shir Hamaalot”, das wir nach einer
Ihnen bedanken.
Mahlzeit singen. Darin gibt es einen Vers in dem es heißt „Wie
die Ströme im trockenen Land … die in Tränen säen, wer-
NOR DEN D
Thomasiusstraße 8
Julius Pappenheimer
Geburtsdatum: 5.3.1892
Deportation: 11.6.1942 Region Lublin
Todesdatum: unbekannt
Julius Pappenheimer wurde in Dornheim bei GroßGerau geboren. Am 5. August 1925 heiratete er die am 20.
Julius Pappenheimer
Oktober 1897 geborene Marta Noll-Hussong in Sprendlingen, wo die junge Familie zunächst wohnte. Sie hatten
zwei Kinder: Ruth, geb. am 8. November 1925, und Alfred, geboren am 26. März 1928. Zu diesem Zeitpunkt
wohnte die Familie in Langen bei Offenbach. Marta
Pappenheimer starb am 6. März 1933 in Wiesbaden.
Laut Auszug des Frankfurter Melderegisters war Julius
Pappenheimer Kaufmann. Tatsächlich scheint er über
längere Zeiträume arbeitslos gewesen zu sein. Nach eigenen Angaben war er bis 1933 Wohlfahrtsempfänger,
dann sei er als Arbeiter bei der Firma Teves in Frank-
Marta Pappenheimer
mit Alfred und Ruth
furt beschäftig gewesen. Julius Pappenheimers einzige
in Frankfurt belegte Adresse war die Thomasiusstraße 8
Betrieben und Einrichtungen der Region arbeitete, wur-
in Untermiete bei Regina und Caecilie Szkop, die beide
de am 20. Oktober 1944, wenige Tage vor der Entlassung
am 22. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort
aus der Fürsorgeerziehung, auf dem Idsteiner Kalmenhof
ermordet wurden.
ermordet. Alfred wurde gemeinsam mit seiner Pflege-
Ruth Pappenheimer wuchs seit ihrem dritten Lebens-
familie am 30. September 1942 von Darmstadt nach
jahr bei den Großeltern im Frankfurfter Gallus auf, ihr
Treblinka deportiert und dort ermordet.
Bruder Alfred bei seinem Onkel Albert Pappenheimer in
Dreieich. Beide scheinen zu ihrem Vater keinen Kontakt
An Ruth Pappenheimer erinnert ein Stolperstein in der
unterhalten zu haben. Beide wurden Opfer des Holo-
Kriftelerstraße 103.
caust: Ruth Pappenheimer, die etliche Jahre in der Bad
Camberger Haus- und Landarbeitsschule als Fürsor-
Der Stolperstein wurde initiiert von der Historike-
gezögling untergebracht war und als Hausmädchen in
rin Martina Hartmann-Menz/Elz.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
OS T EN D
49
Ostendstraße 53
Selma Dukat
Joseph Dukat
Geburtsdatum: 16.2.1903
Geburtsdatum: 6.4.1870
Deportation: 11.11.1941 Minsk
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: unbekannt
Todesdatum: 11.11.1942
Josef Dukat wurde in Krautheim oder Crailsheim, sei-
Selma Dukat erklärte am 26. September 1941, sie „wohnt
ne Tochter Selma Dukat in Frankfurt am Main gebo-
und betreut 72-jährigen Vater Josef Dukat, weder Vermö-
ren. Josef Dukats Ehefrau starb bereits 1930. Sie hatten
gen noch Einkommen, von jüdischer Wohlfahrtspflege
vier Söhne und drei Töchter: Adolf (geb. 24.10.1900),
unterstützt“. Als weitere Adressen wurden am 11. Sep-
Selma (geb. 16.2.1903), Max (geb. 22.7.1905), Alice
tember 1941 Am Tiergarten 32 und am 15. September
(geb. 9.12.1914), Recha (geb. 25.10.1901), Mathilde
1941 die Klingerstraße 27 angegeben. Nach der Depor-
(geb. 14.10.1915) und Isidor. Er war seit 1928 Inhaber der
tation von Selma lebte Joseph Dukat zuletzt im Kranken-
Firma für Darm- und Metzgereiartikel „L. Sinsheimer
haus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36.
Nachfolger“ in der Lange Straße 38. Selma Dukat betreute im väterlichen Geschäft die Kunden. Das Geschäft
An Adolf Dukat und seine Ehefrau Susi, geb. Kaufmann,
wurde zum 1. April 1938 „arisiert“ und ging zwangsweise
und deren Eltern Adolf- Abraham und Ida Kaufmann
auf einen neuen Besitzer über.
erinnern Stolpersteine in der Straße Am Tiergarten 32.
Wann und wohin die anderen Kinder von Joseph Dukat
Die Familie wohnte in einer Frankfurter Fünf-Zimmer-
aus Deutschland fliehen konnten, ist nicht bekannt: Max
Wohnung in der Lersnerstraße 32, dann in der heute
Dukat, Recha Strauss, geb. Dukat, und Mathilde Rogers,
nicht mehr existierenden Ostendstraße 51. „Mittel- und
geb. Dukat, lebten in New York, Isidor Dukat in Paris.
vermögenslos“ werde er von seinem Sohn Adolf mit monatlich 20 RM unterstützt, erklärte Joseph Dukat am 28.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Daniela
Februar 1941 gegenüber der Devisenstelle.
Epstein, Jerusalem.
Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung
Heute Vormittag besuchte ich zum ersten Mal das Gelände der
von Frankfurt nach Lodz deportiert zusammen mit seiner
ehemaligen Großmarkthalle, der Sammelpunkt für die Depor-
jungen Frau Susi, und seinen Schwiegereltern Adolf Abraham
tationen hier in Frankfurt. Dies war der letzte Ort, von wo
und Ida Kaufmann.
aus Joseph und Selma sowie viele deportierte Juden vor ihnen
und nach ihnen ihre Heimat noch einmal sahen. Von diesem
Im Juni 2014 habe ich an der Stolpersteinverlegung zur Er-
Sammelpunkt wurden sie in einen Eisenbahnwagen gedrängt
innerung an Adolf und Ida Kaufmann, dem Onkel und der
und wie Vieh transportiert.
Tante meiner Mutter, und deren Tochter Susi und Schwiegersohn Adolf Dukat Am Tiergarten 32 teilgenommen. Eine sys-
Ich bin sicher, dass als Joseph, der Vater, und später Selma seine
tematische Ausrottung einer Familie - alle wurden ermordet.
Tochter gedemütigt auf der Rampe standen, ihnen bewusst
war, dass dies ihr letzter Weg sein wird.
Seit einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, die Spurensuche meiner Familie, die ich in Frankfurt hatte, und von der
Dies nachdem am 19. Oktober 1941, also knapp ein Jahr da-
ich früher nichts gewusst habe, aufzunehmen. Das Resultat
vor, auch Adolf Dukat, der Sohn von Joseph und der Bruder
war erschreckend, wie viele von der Familie deportiert und
von Selma, an dieser Rampe gestanden hatte. Adolf wurde
ermordet worden sind.
50
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Spurensuche bedeutet, man darf nicht vergessen! Ich sehe es
Heute erfülle ich eine wichtige „Mitzwah“, hier stehen zu
als eine große und wichtige Verantwortung, die Spuren zu
dürfen und ihre Namen zu verewigen. Ich stehe hier nicht
suchen, Namen ausfindig zu machen und diese Namen zu
alleine, ich vertrete hier die große Frankfurter Familie Kauf-
verewigen.
mann, Klein, Epstein, Dukat.
Leider weiß ich nicht sehr viel über Joseph und Selma Dukat.
Eine israelische Dichterin schrieb „Jeder Mensch hat einen
Aber sie gehörten zu unserer Familie. Von meiner Mutter
Namen, den ihm Gott gegeben hat.“ Joseph Dukat, Selma
habe ich kaum etwas über die Angehörigen erfahren, aber den
Dukat, wir werden Euch nicht vergessen. Der Plan der Aus-
Name Susi Dukat, ihrer Kusine, habe ich von meiner Mutter
rottung des jüdischen Volkes ist nicht gelungen. Israel ist die
gehört. Familie Dukat spielte eine wichtige Rolle im Leben
Antwort auf die schweren Geschehnisse der Shoah. Selma und
von Familie Kaufmann.
Joseph, in Israel und auch in anderen Ländern leben eure
Nachkommen.
Ich versuche mich hineinzuversetzen in diese schreckliche
Zeit, in der sie lebten. Tagtäglich sahen sie, wie ein Teil ihrer
Familie, Bekannte, Nachbarn, Freunde verschwanden und
nicht wieder zurückgekommen sind.
Man wusste, es war der letzte Weg. Joseph war zu krank und
zu schwach, irgendwoanders hinzuziehen und besaß auch
keine Mittel dazu, und seine Tochter Selma wagte es bestimmt
nicht, ihren Vater alleine zu lassen.
Daniela Epstein mit den Patinnen Claudia Agnes Fischer und Christiane Schultheis
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
OS T EN D
51
Ostendstraße 62
Lina Goldschmidt, geb. Grünlaub
Geburtsdatum: 2.9.1898
Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Sally Goldschmidt
Geburtsdatum: 9.1.1893
Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz
Lina Goldschmidts Elternhaus in Dittlofsroda
Todesdatum: unbekannt
Johanna Goldschmidt
Geburtsdatum: 7.5.1933
Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Klara Goldschmidt
Geburtsdatum: 24.11.1930
Deportation: 15.6.1942 Theresienstadt, Auschwitz
Regine Grünlaub
Lina Goldschmidt
Todesdatum: unbekannt
Sally Goldschmidt wurde in Dirschau, seine Frau Lina
lofsroda an zwei Landwirte und die Gemeinde Dittlofs-
und die Kinder Johanna und Klara in Dittlofsroda/Kreis
roda. Am 20. Oktober 1942 meldete der Notar an die
Bad Kissingen geboren. Die Eltern von Lina waren der
Devisenstelle, die Grundstücke wären verkauft zum Preis
Viehhändler Kaufmann Grünlaub (Jg. 1855) und Hann-
von 5.000 RM. Zur selben Zeit verfügte die Devisen-
chen Grünlaub, geb. Nußbaum (1855–1931). Über Kauf-
stelle aufgrund der Gestapoliste evakuierter Juden den
mann Grünlaub schrieb die Zeitschrift „Der Israelit“ am
Einzug des Vermögens der Goldschmidts.
22. Oktober 1936: „Dittlofsroda, 19. Oktober (1936).
Herr Kaufmann Grünlaub dahier, begeht am Samstag,
den 24. Oktober, in seltener geistiger und körperlicher
Die Stolpersteine wurden initiiert von Anne-
Frische seinen 81. Geburtstag. Trotz seines hohen Alters
marie Volkmer aus Michelstadt, deren Kusine
besucht er noch regelmäßig den Gottesdienst und ist es
(Jg. 1935) von der väterlichen Bäckerei im Mittel-
ihm – Gott sei Dank – vergönnt, ohne Brille zu beten.
weg 29 Brot zu jüdischen Familien, u. a. zu
Auch an den hohen Feiertagen war Herr Grünlaub stän-
den Goldschmidts, nach Hause brachte.
dig in der Synagoge und fastete sehr gut. Wir wünschen
dem Jubilar weiter einen schönen Lebensabend. (Alles
Gute) bis 120 Jahre.“ Lina Goldschmidt hatte mehrere
Schwestern: Bertha (Jg. 1884), Adelheid (1886–1959),
Regina (Jg. 1890). Nachdem die Familie das Elternhaus
Grünlaub in Dittlofsroda verkaufen musste, zog die
Familie nach Frankfurt am Main und wohnte dort in
der Ostendstraße 62/II. Im Jahr 1941 genehmigte das
bayrische Staatsministerium München für Wirtschaft
die Veräußerung - des den Eltern von Lina Goldschmidt
gehörenden landwirtschaftlichen Grundbesitzes in Ditt-
Annemarie Volkmer u.a.
52
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
OS T EN D
Röderbergweg 65
Moritz Ledermann
Minna Ledermann,
Ilse Ledermann
Geburtsdatum: 13.2.1882
geb. Marxheimer
Geburtsdatum: 31.3.1921
Deportation: 19.10.1941 Lodz
Geburtsdatum: 12.6.1888
Flucht: 2.8.1939 England
Todesdatum: unbekannt
Deportation: 19.10.1941 Lodz
Todesdatum: unbekannt
Bernhard Ledermann
Max Ledermann
Geburtsdatum: 11.3.1913
Geburtsdatum: 30. 3.1911
Flucht: 1936 Südafrika
Flucht: 1935 Südafrika
Moritz Ledermann wurde in Neckarsteinach geboren,
Minna Ledermann, geb. Marxheimer; in Bad Schwalbach. Sie hatten zwei Söhne, Bernd und Max, und eine
Tochter, Ilse. Die Familie lebte im Röderbergweg 65.
Moritz Ledermann war seit 1908 Inhaber der Papiergroßhandlung „Ledermann & Co.“ in der Trierischen Gasse
19 in der Altstadt. Minna Ledermann besaß Prokura
in dem Geschäft. Die Firma wurde zum 1. Dezember
1938 von Rudolf Blum aus Darmstadt übernommen und
zum 13. April 1939 aus dem Handelsregister gelöscht.
Bernhard, Ilse, Minna, Moritz und Max Ledermann.
Moritz Ledermann war nach dem Novemberpogrom
vom 12. November bis 9. Dezember 1938 in Buchenwald in Haft, dort hatte er die Häftlingsnummer 24894.
Moritz und Minna Ledermann mussten in die Palmstraße 12 umziehen.
Die beiden Söhne Bernhard und Max Ledermann flohen
nach Südafrika. Sie starben 1983 und 1996. 1939 flüchtete die Tochter Ilse nach England. Nach dem Krieg lebte
sie, als verheiratete Kahn, in den USA, in den 1950er
Jahren in Baltimore, dann in Naples, Florida. Heute lebt
sie in Waverly, New York.
Die Stolpersteine wurden initiiert von der Enkelin Hazel Schauß, Tochter von Bernhard Ledermann, aus München. Bei der Verlegung waren
Hazel Schauß mit ihrer Tochter Bernadette und
Enkelin Caroline sowie der Cousin des Mannes
von Hazel Schauß und dessen Frau und Enkelin
anwesend.
Hazel Schauß mit ihrer Tochter
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
OS T EN D
53
Rückertstraße 47
Emil Fiebermann
Adolf Fiebermann
Geburtsdatum: 16.7.1869
Geburtsdatum: 16.5.1904
Deportation: 15.9.1942 Theresienstadt
Flucht 1939 USA
Todesdatum: 27.11.1942
Emil Fiebermann wurde in Pfungstadt geboren und war
Der Sohn Adolf Fiebermann flüchtete nach New York
verheiratet mit Johanna Fiebermann, geb. Stein, die 1931
und starb am 29 November 1952 in Bridgeport/Connec-
verstarb. Sie hatten zwei Söhne und eine Tochter: Josef
ticut. Er war verheiratet mit Senta Hahn aus Kitzingen.
(1.8.1897), Adolf und Martha (geb. 25.2.1910). Emil
Die beiden hatten zwei Kinder: Hanna und Ruth.
Fiebermann war Kaufmann und Inhaber des Kurzwaren-en-gros-Geschäfts „Emil Fiebermann“ in der
Die Tochter Martha Kohn, geb. Fiebermann, war zuerst
Lange Straße 3, später in der Braubachstraße 9 und seit
nach Buenos Aires/Argentinien geflohen und siedelte
1933 in der Rückertstraße 47 im eigenen Haus.
später nach Israel über. Sie hatte drei Kinder und lebte
in Rachel/Haifa.
Im Zusammenhang mit dem November-Pogrom
wurde die Firma zum 30. November 1938 liquidiert. Am
An Josef und Else Fiebermann und ihren Sohn Walter
2. August 1939 stellte Emil Fiebermann einen Antrag
erinnern Stolpersteine in der Eckenheimer Land-
auf Mitnahme von Umzugsgut nach Montevideo über
straße 238.
England, zwei Wochen später erhielt er eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts. Seine Liste des
Die Stolpersteine wurden initiiert durch den
Umzugsguts umfasste acht Seiten. Die Flucht scheiterte.
Enkel Dr. Jossi Kohn aus Haifa, der auch bei der
Emil Fiebermann musste 1939 in die Hanauer Land-
Verlegung anwesend war.
straße 4 umziehen und lebte zuletzt in der Eckenheimer
Landstraße 238 im Verwaltungsgebäude des Neuen Jüdischen Friedhofs, zusammen mit seinem Sohn und seiner
Schwiegertochter.
Dr. Jossi Kohn
Dr. Jossi Kohn mit den Patinnen
54
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
OS T EN D
Waldschmidtstraße 9
Rosa Richter, geb. Korn
Geburtsdatum: 29.9.1890
Deportation: 1943 Auschwitz
Todesdatum: 26.7.1943
Rosa Richter wurde in Romsthal im Kreis Schlüchtern
geboren. Sie war mit dem evangelischen Kraftfahrer und
Milchhändler Ernst Karl Richter, geb. am 2. Dezem-
Dorothea Kahm (mit heller Jacke)
ber 1886 in Bahnbrücken, verheiratet und hatte mit
ihm zwei Kinder: Else (geb. 19.2.1913) und Kurt Ernst
ruar 1943 ins Polizeigefängnis Frankfurt gebracht und
(geb. 28.8.1925). Letzterer wurde in der evangelischen
von dort nach Auschwitz „verschubt“. Weil er mit einer
Nikolaigemeinde getauft. Die Familie wohnte in der
Jüdin verheiratet war, musste Karl Richter vom 23. Januar
Höhenstraße 19 und später in der Waldschmidtstraße
bis 8. Mai 1945 Zwangsarbeit bei der Organisation Todt
9. Die Ehe galt nach nationalsozialistischer Definition
in Clausthal-Zellerfeld leisten.
als „Mischehe“. Rosa Richter wurde im Rahmen der von
der Frankfurter Gestapo vorgenommenen Verhaftungen
Der Stolperstein wurde initiiert von Dorothea
jüdischer Mischehepartner festgenommen, am 16. Feb-
Kahm.
PR AU N H EI M
Damaschkeanger 128
Rudolf Simon
Geburtsdatum: 1.8.1901
Deportation: 9.3.1943 Auschwitz, Buchenwald
Todesdatum: 1.3.1945
Rudolf Simon stammte aus Hanau und war seit 5. Oktober 1922 mit der evangelischen Johanna, geb. Bock, geb.
am 3. Juli 1898 in Freiburg, verheiratet. Die beiden hat-
Inge Baumann übernahm mit Elvira Hübner die
Patenschaft
ten zwei Söhne Hermann (geb. 29.12.1922 ) und Willy
(geb. 25.5.1926). Rudolf Simon trat am 4. Mai 1933 aus
Hermann Simon war Weissbinder und musste als
dem Judentum aus und ließ sich und seine beiden Söhne
„Mischling 1. Grades“ von März 1945 bis zur Befreiung
am 25. Mai 1933 evangelisch taufen, wahrscheinlich in
Zwangsarbeit bei der Organisation Todt in Derenburg
der evangelischen Auferstehungsgemeinde. Die Familie
leisten. Willy Simon, von Beruf Polizeibeamter, war vom
lebte zunächst im Mittelweg 50, ab 1927 im Damaschke-
12. Mai 1944 bis 30. April 1945 wegen „staatsfeindlicher
anger 128, ab 1936 in der Falkstraße und ab 1938 in der
Äußerungen“ in Gestapohaft, zunächst im Gefängnis,
Großen Seestraße 40.
dann in Buchenwald.
Rudolf Simon wurde 1943 vermutlich im Rahmen der
Der Stolperstein wurde initiiert von Eva Hübner
von der Frankfurter Gestapo vorgenommenen Verhaf-
aus Praunheim. Bei der Verlegung waren auch
tungen jüdischer Mischehepartner festgenommen und
Angehörige von Rudolf Simon anwesend. Volker
nach Auschwitz „verschubt“, von wo er noch am 26. Ja-
Hofmann, der Pfarrer der Evangelischen Aufer-
nuar 1945 nach Buchenwald gebracht wurde.
stehungsgemeinde hielt eine Ansprache.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
PR AU N H EI M
55
Ludwig-Landmann-Straße 46
Selma Zins, geb. Schwanthaler
Geburtsdatum: 3.10.1907
Deportation: 9.8. oder 28./29.10.1943 Ravensbrück
Befreiung: 1945
Selma Zins wurde in Frankfurt geboren und war die
Tochter von Karl Gustav Schwanthaler und Jenny,
geb. Loewenthal. Ihre Schwester Bertha Marx, geb.
Schwanthaler, verwitwete Krauskopf, hatte drei Kinder: Arthur und Chana Marx sowie Karl Krauskopf.
Ihre Mutter Jenny heiratete nach dem Tod ihres Mannes
den Schumacher Berthold Baer. Selma Zins war Stenotypistin, sie trat bei der Heirat mit dem Schlosser Friedel Zins aus der jüdischen Gemeinde aus und ließ sich
Selma und Friedel Zins
evangelisch taufen. Die beiden hatten zwei Töchter Erika
und Ingeborg, die im Dezember 1931 bzw. 1933 geboren
wurden, und die sie taufen ließen. Die Familie wohnte
zuerst im Heimatring 4 in Sachsenhausen und zog 1934
nach Praunheim in die Hindenburgstraße 46/EG, die
heutige Ludwig-Landmann-Straße.
Selma Zins musste sich im Mai 1941 im Elisabethenkrankenhaus einer komplizierten Tumorentfernung unterziehen. Dort wurde sie verhaftet und in das Jüdische
Altersheim im Hermesweg 5-7 verlegt. Von dort kam sie
Selma Zins mit Freundinnen am Krankenbett
nach etwa vier Wochen in das Untersuchungsgefängnis
Hammelsgasse und nach weiteren Gefängnisaufenthalten wurde sie nach Ravensbrück verschleppt, wo sie am
22. Dezember 1943 unter der Häftlingsnummer 25753
registriert wurde. Der Transport soll zeitweise unterbrochen und die Gefangenen in einem Gefängnis in Leipzig inhaftiert worden sein. Laut Unterlagen des United
States Holocaust Memorial Museum in Washington ist
für Oktober und November 1944 ihre Anwesenheit als
Zwangsarbeiterin in einer Siemensfabrik nachweisbar. In
Die Eltern Jenny und Berhold Bär
den Dokumenten wird sie als „politische Jüdin“ geführt.
Selma Zins wurde 1945 in Ravensbrück befreit und begab
musste sich anschließend in einem Erholungsheim aus-
sich anschließend zu Fuß durch Ostdeutschland auf den
kurieren. Im Juni 1946 emigrierte sie mit ihrem Ehemann
Weg nach Frankfurt. In Eisenach musste sie am 20. Au-
und den zwei Kindern in die USA, wo sie am 10. Dezem-
gust 1945 mit dem Verdacht auf eine Typhus-Erkrankung
ber 1984 als schwer kranke Frau starb. Ihr Enkel Victor
ein Hospital aufsuchen; am 2. November 1945 wurde sie
Lerch veröffentlichte das Schicksal seiner Großmutter
als geheilt entlassen. Mit Hilfe einer Bekannten konnte
und deren Familie in einem Buch mit dem Titel „Four
sie die Zonengrenze illegal überqueren und kam unbe-
Wheels to Freedom“ (2009), deutsche Ausgabe „Mehr
kannten Datums nach Frankfurt zurück. Selma Zins
als ein Ozean“(2014).
56
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Jenny und Berthold Baer wurden in Auschwitz ermordet
– an sie erinnern Stolpersteine im Musikantenweg 39,
Jenny Baers Bruder Leopold Loewenthal und seine Ehefrau
Rosalie, geb. Hess, wurden am 22. November 1941 nach
Kaunas deportiert und dort am 25. November erschossen.
Bertha Marx und ihre drei Kinder wurden in Auschwitz,
ihr Ehemann Jakob in Theresienstadt ermordet – an sie
Eine Zeitzeugin
erinnern Stolpersteine in der Feststraße 16.
Der Stolperstein wurde initiiert von Doris Hugo/
Frankfurt, deren Großmutter eine Schwägerin
von Selma Zins war.
SACHSEN H AUSEN
Literatur:
Victor Lerch, Mehr als ein Ozean, Eine Geschichte vom
Überleben in Nazideutschland, Berlin 2014.
Brückenstraße 47
Hedwig Weis, geb. Dannhof
Geburtsdatum: 20.3.1903
Todesdatum: 5.2.1945 (Suizid)
Hedwig Weis war mit dem Kaufmann Franz Weis, geb.
Brückenstraße 4. Gegenüber der damals eingerichteten
am 9. Dezember 1902 in Frankfurt, verheiratet. Sie hat-
Hilfsstelle für rassisch verfolgte Christen erklärte er, sei-
ten einen Sohn Kurt, der am 29. Oktober 1929 geboren
ne Frau sei durch Nazis in den Tod getrieben worden,
wurde. Nach NS-Definition war Hedwig Weis „Nicht-
sie sei „geländet“, d.h. sie habe sich – wahrscheinlich im
jüdin“ und Franz Weis „Mischling 1. Grades“. 1939
Main - ertränkt.
wohnten sie in der Bürgerstraße 16, heute Wilhelm-Leuschner-Straße. Ihr letzter freiwilliger Wohnsitz konnte
Der Stolperstein wurde initiiert von der evangeli-
nicht gefunden werden, 1946 wohnte Franz Weis in der
schen Dreikönigsgemeinde.
Natascha Schröder-Cordes: Rede bei der Verlegung
Wir erinnern heute an Hedwig Weis. Wir wissen nicht viel
ihre Familie erlebt haben und von engen Freunden, die sich
über Hedwig Weis. Sie hat hier in der Brückenstraße mit
von ihnen abwandten. Sie hatte erlebt, wie Verwandte und
ihrem Mann Franz und ihrem Sohn Kurt gelebt.
Freunde deportiert wurden und befürchtete, dass auch sie und
Der Schwiegervater von Hedwig Weis war Jude. Das mach-
ihre Familie bald betroffen sein könnten.
te Ihren Mann Franz Weis für die Nationalsozialisten zum
„Halbjuden“.
In einem Gespräch mit Konfirmanden unserer Gemeinde hat
sie einmal gesagt: „Wir hatten immer Angst“. Dieser Satz hat
Im Rahmen des Gedenkprojekts der Dreikönigsgemeinde hat
sich mir besonders eingeprägt.
die Zeitzeugin Marlies Flesch-Thebesius uns von ihrem Leben
damals hier in Sachsenhausen erzählt. Auch sie hatte auf der
Sicher hatte auch Hedwig Weis, die hier mit ihrer Familien
Seite ihres Vaters jüdische Vorfahren. Sie berichtete von der
lebte, unter dieser Angst gelitten und ähnliche Erfahrungen
stufenweisen Entrechtung und Diskriminierung, die sie und
gemacht wie Marlies Flesch-Thebesius.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
57
Im April letzten Jahres haben wir in der Dreikönigskirche eine
Brückenstraße vorbei geht, ihren Namen lesen. Somit wollen
Gedenkvitrine eingeweiht. Man sieht dort eine Stoffbahn,
wir Hedwig Weis gedenken und verhindern, dass ihr Name
in die 26 Namen eingestickt sind. Dies sind die Namen der
und ihr Schicksal vergessen werden.
Opfer, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde standen.
Auch der Name von Hedwig Weis ist dort eingestickt. Für sie
gibt es kein Grab. Nichts, das an sie erinnert. Nun kann jeder,
der in die Dreikönigskirche kommt und jeder, der hier in der
Natascha Schröder-Cordes, ehemalige Gemeindepädagogin
der Dreikönigsgemeinde, ist Leiterin des Evangelischen
Familienzentrums Höchst
Thomas Sinning: Rede bei der Verlegung
Mit dem heutigen Stolperstein für Hedwig Weis sind insgesamt 21 Steine für Menschen verlegt worden, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde gestanden haben.
Im Jahr 2010 fing – durch Initiative von Natascha Schröder-Cordes - in unserer Gemeinde eine Gruppe an, der Frage
nachzugehen: Gab es in der Dreikönigsgemeinde Menschen,
die dem Terror des NS-Regimes zum Opfer fielen?
Es wurde intensiv in den Kirchenbüchern recherchiert. Durch
die Mitwirkung von Hartmut Schmidt konnten mit weiter-
Thomas Sinning und Martin Vorländer
gehenden Informationen und Kontakten die Stolpersteinverlegungen vorbereitet und durchgeführt werden. Aus Namen
Menschen im Widerspruch zu unserem Glauben steht. Denn
wurden Biografien, die sich hinter diesen Namen verbargen;
Gott hat alle Menschen gleich geschaffen und liebt sie gleicher-
Geschichten von Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen
maßen. Dies muss für uns Maßstab und Richtschnur für
Herkunft oder ihrer Ehe oder Verwandtschaft mit diesen von
jegliche soziale Interaktion und für politisches Handeln sein.
den Nazis verfolgt wurden und auch von der Kirche vielfach
im Stich gelassen wurden. Manche von ihnen fanden Unter-
„Erinnern heißt Handeln“ steht auf der Einladung zu dem
stützung von Seiten der damaligen Pfarrer der Drei-
Gedenkgottesdienst, der seit 2011 immer am letzten Sonntag
königsgemeinde, doch sie konnten nicht verhindern, dass diese
im Januar, wenn der Tag der Befreiung des Konzentrations-
21 Menschen deportiert, in Konzentrationslagern ermordet
lagers Auschwitz begangen wird, in der Dreikönigskirche ge-
oder in anderer Weise in den Tod getrieben wurden.
feiert wird. Dieser Gottesdienst wird von der Gedenkgruppe,
von Konfirmandinnen und Konfirmanden und einem Gast-
Es tauchten biografische Details auf, Bilder, Mosaiksteine von
prediger oder einer Gastpredigerin gestaltet.
Lebensgeschichten, die einem nahe gekommen sind. Besonders
bewegend war es, mit Angehörigen der Ermordeten Kontakt
Es wurde auch eine Wanderausstellung über Evangelische
zu bekommen. Wertvolle Begegnungen hat es gegeben.
jüdischer Herkunft 1933-1945 erarbeitet und in der Dreikönigskirche und mittlerweile in vielen anderen Gemeinden
Diese Erinnerungsarbeit hat unsere Gemeinde seitdem ein
gezeigt. Sie hatte den Titel „Getauft, ausgestoßen und ver-
Stück weit verändert. Sie ist Teil unseres Gemeindeprofils
gessen?“
geworden. Die Erinnerung ist uns ein Anliegen geworden,
das nicht nur in Bezug auf die Vergangenheit, sondern auch
Es ist uns wichtig, in dieser Erinnerungsarbeit zum Ausdruck
in Bezug auf die Gegenwart Platz gefunden hat in unserem
zu bringen, dass die Menschen, die damals keinen Platz bei
Gemeindeleben, in Gottesdienst und im Konfirmanden-
uns haben durften, wenigstens in dieser Form des Gedenkens
unterricht. Es ist notwendig, sich bewusst zu machen, dass
in der Gemeinschaft der Kirche ihren Platz bei uns wieder
jegliche Form von Rassismus oder von Diskriminierung von
bekommen. Und es ist uns wichtig, dass mit diesem Erinnern
58
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
die Wachsamkeit gestärkt wird, die uns verpflichtet, sich für
Teil unserer Geschichte im Bewusstsein bleiben muss, um die
die Würde jedes Menschen einzusetzen und in diesem Sinne
Achtsamkeit für die Würde jedes Menschen bei uns und in
in die Gesellschaft hineinzuwirken.
unserer Gesellschaft wach zu halten.
Diese Arbeit des Gedenkens und Erinnerns wird weiter-
Thomas Sinning ist Pfarrer der evangelischen Dreikönigsgemeinde
gehen. Denn es darf keinen Schlussstrich geben. Nicht allein
um der Opfer willen. Sondern auch, weil dieser bedrückende
SACHSEN H AUSEN
Dreieichstraße 43
Wolf B. Margulies
Jenny Margulies
Geburtsdatum: 19.11.1872
Geburtsdatum: 11.12.1922
Deportation: 18.8.1942 Theresienstadt,
Flucht: 25.7.1939 England
18.2.1943 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Cilly Margulies
Geburtsdatum: 22.3.1885
Moritz Margulies
Geburtsdatum: 28.4.1920
Haft: November 1938 Buchenwald
Flucht: Februar 1939 England
Todesdatum: 16.3.1941
Wolf Benjamin Margulies wurde in Romanow in Polen
Jenny Margulies besuchte das Philanthropin, ihr Bruder
geboren und war der Sohn von Joel Moses Margulies
Moritz wurde nach der Pogromnacht 1938 für mehrere
und von Frieda Margulies, geb. Leiser. Ciggra, genannt
Wochen in Buchenwald inhaftiert. 1939 konnten bei-
Cilly, Margulies, geb. Sander, wurde im polnischen
de nach England fliehen: Moritz im Februar, Jenny am
Wyzna geboren. Das Ehepaar hatte einen Sohn Moritz
25. Juli 1939 mit einem Kindertransport nach London.
und eine Tochter Jenny.
Maurice (Moritz) Moshe Zalman lebte nach dem Krieg
in London, zog 1988 nach Israel und starb dort 2004.
Wolf B. Margulies lebte seit etwa 1908 in Frankfurt
Jenny Margulies lebte zunächst in Göteborg in Schwe-
und hatte eine höhere Schule besucht. Er absolvierte
den, ab 1974 in Israel, wo sie 2001 starb.
eine kaufmännische Lehre mit Spezialausbildung für
Textilwaren. Sein Wäscheversandhandel erlitt seit den
Die Stolpersteine wurden initiiert von Rabbiner
Boykotten von 1933 einen erheblichen Umsatzrückgang.
Eli Reich, Israel/Berlin, Sohn von Jenny Margu-
Schon um 1935 mussten die Eheleute überwiegend von
lies, der mit seiner Frau Tamar bei der Verlegung
Ersparnissen leben. Die Familie wohnte um 1920 in
anwesend war.
der Fischerfeldstraße 14, war Mitte der 1930er Jahre in
der Dreieichstraße 43 gemeldet. Zuletzt lebten sie in der
Obermainanlage 12/I. Cilly Margulies starb in Frankfurt.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
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Eli Benjamin Reich: Rede bei der Verlegung
Meine Mutter wurde in Frankfurt am Main geboren und
Im buchstäblich letzten Moment vor dem Ausbruch des Krie-
war, wie sie mir erzählt hat, die einzige jüdische Schülerin in
ges erreichte sie ein Brief, der ihr die Ausreise nach England
ihrer Klasse. Wenn die Kinder „Stellt die Juden an die Wand,
ermöglichte. Seitdem hat sie ihre Eltern nie wieder gesehen.
und erschießt sie“ sangen (z. B. das Lied vom Sturmsolda-
Sie war damals sechszehn Jahre alt. Ihre Mutter, meine
ten, „Hängt die Juden, stellt die Bonzen an die Wand, und
Großmutter, Cilly Zippora Margoulis (geboren am 20. Ja-
wenn das Judenblut vom Messer spritzt, dann gehts nochmal
nuar 1885) starb am 16. März 1941 in Frankfurt. Ihr Va-
so gut”), musste meine Mutter an der Wand stehen, während
ter, mein Großvater, Wolf Benjamin Margoulis (geboren am
die übrigen Kinder sich um sie drängten. Auf dem Schulweg
19. November 1872) wurde im Alter von siebzig Jahren
kam sie an Plakaten des Stürmers vorbei, auf denen sie schau-
am 18. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.
dernd sehen musste, wie sich die nicht-jüdischen Deutschen die
Am 18. Oktober 1943 wurde er nach Auschwitz gebracht, wo
Juden – Menschen, wie sie selbst – vorstellen sollten.
er in den Gaskammern ermordet wurde.
Eines Tages kam sie als Vierzehnjährige auf dem Nachhause-
Obwohl Deutsch ihre Muttersprache war, sprach meine Mut-
weg von ihrer Ausbildungsstätte an einer Menge Schaulusti-
ter fünfzig Jahre lang kein Wort in dieser Sprache, und ließ
ger vorüber, die sich vor einem brennenden Haus versammelt
mich in der Schule statt Deutsch Französisch lernen.
hatte. Sie fühlte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich, als
sie erkannte, dass es sich bei dem Gebäude um die Börneplatzsynagoge handelte, in der ihr Bruder seine Bar Mitzwa-Feier
gehabt hatte.
Sie hat mir oft erklärt, dass die seelischen Schmerzen die
schlimmsten gewesen seien. Wie konnten sie die Lehrer, die sie
geachtet hatte, die Klassenkameraden, die sie gekannt hatte,
und die Institutionen, die sie geschätzt hatte, so ausliefern?
Sie fühlte sich verraten, verletzt, und unfähig, das Geschehen
und seine Plötzlichkeit zu begreifen.
Rabbiner Eli Reich mit Patin Hermine Gußdorf
Rabbiner Eli Reich mit Ehefrau
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
SACHSEN H AUSEN
Hans-Thoma-Straße 3
Kurt Oppenheimer
Geburtsdatum: 4.5.1904
Deportation: 14.6.1943 Auschwitz
Todesdatum: 30.10.1943
Kurt Oppenheimer wurde in Frankfurt am Main als
Sohn von David Oppenheimer und Elisabeth Oppenheimer, geb. Klag (geb. 17.6.1867) geboren. Er hatte eine am
24. Juni 1906 geborene Schwester Hertha. Nach der NSRassendefinition galt er als „Halbjude“. Seine Schwester
Wolfgang Oppenheimer
Kurt, Elisabeth und Hertha
Oppenheimer
Hertha lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankfurt
in der Kronbergerstraße 20.
Kurt Oppenheimer war Kaufmann und arbeitete bis 1936
in der väterlichen Firma „David Oppenheimer & Co.“
mit. Von 1936 bis 1938 war er als Vertreter im In- und
Ausland für die Mützenfabrik „L. Püttmann“ in Paderborn tätig. Kurt Oppenheimer gehörte der Jüdischen Gemeinde nicht an. Er unterhielt eine Liebesbeziehung zu
Kurt Oppenheimer
der evangelischen Käthe Schmidt, geb. am 29.9.1907, mit
der er einen gemeinsamen, am 23. September 1943 geborenen Sohn Wolfgang hatte. Dem Paar wurde die gewünschte Heirat aus antisemitischen Gründen verwehrt;
sie lebten in freier Ehe seit etwa 1938 in der Hans-Thoma-Straße 3/II. zusammen. Die Eheschließung wurde
1951 postum rechtlich nachgeholt.
Wolfgang musste nach der Geburt in einem Kinderheim
untergebracht werden, da die Mutter, die beim Chemiewerk Homburg in Frankfurt beschäftigt war, gezwungen
Kurt Oppenheimer
Kurt Oppenheimer
war, ganztags zu arbeiten. Das Kind war zunächst im
Christ´schen Säuglingsheim in der Hans-Thoma-Straße
untergebracht. Nach der Zerstörung des Heims durch
Luftangriffe im März 1944 wurde es nach Lindenfels
im Odenwald evakuiert, ehe es 1945 von der Mutter in
ein Kinderheim in Auerbach gebracht werden konnte.
Im Zusammenhang mit den Novemberpogromen wur-
Am 15. März 1943 wurde er verhaftet, am 20. März vom
de Kurt Oppenheimer 1938 in Buchenwald inhaftiert.
Polizeigefängnis Frankfurt in die Untersuchungshaftan-
Er wollte dann nach USA über England ausreisen.
stalt Frankfurt eingeliefert und von dort nach Auschwitz
Das dafür vom 19.6.1939 datierte Umzugsverzeichnis
(Häftlingsnummer 31176) „verschubt“. Laut Mitteilung
umfasst sechs Seiten Umzugsgüter. Der Antrag wurde
des Lagers an die Mutter starb er angeblich an einem
genehmigt, doch die Flucht scheiterte.
Lungenabszess.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Der Stolperstein wurde initiiert von Dr. Christa
Oppenheimer, der ersten Ehefrau von Wolfgang
Oppenheimer.
Bei der Verlegung anwesend waren Wolfgang Oppenheimer, Sabine Muchow, Olaf Oppenheimer, Felicia
Octaviany, Sarah Oppenheimer, Christoph Repp,
Januk Oppenheimer, Dr. Christa Oppenheimer und
Michael Kollat.
Familie Oppenheimer
Umzugsgutverzeichnis
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Aus dem Entschädigungsantrag
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
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Hertha Georg: Lesung des Textes Sch’ma von Primo Levi
Ihr, die ihr sicher wohnt
In euren gewärmten Häusern,
Ihr, die ihr bei der Heimkehr am Abend
Warmes Essen findet und Freundesgesichter:
Fragt, ob das ein Mann ist:
Der arbeitet im Schlamm
Der kennt keinen Frieden
Hertha Georg
Der kämpft um ein Stück Brot
Der stirbt auf ein Ja, auf ein Nein hin.
Fragt, ob das eine Frau ist:
Kahlgeschoren und ohne Namen
Ohne Kraft der Erinnerung mehr
Leer die Augen und kalt der Schoß
Wie eine Kröte im Winter.
Denkt, daß dieses gewesen:
Diese Worte gebiete ich euch.
Ins Herz schärft sie euch ein,
Wenn ihr im Haus seid oder hinausgeht,
Wenn ihr euch niederlegt oder erhebt:
Sprecht sie wieder und wieder zu euren Söhnen.
Sonst sollen eure Häuser zerbersten,
Krankheiten über euch kommen,
Eure Nachgeborenen das Gesicht von euch wenden.
(10. Januar 1946)
SACHSEN H AUSEN
Morgensternstraße 21
Frieda Stadel, geb. Hirsch
Geburtsdatum: 14.2.1872
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 10.1.1943
Frieda Rebekka Stadel wurde in Bergen-Enkheim als
Tochter des Rechtskonsulenten Alexander Hirsch und
Ricke, geb. Stern, geboren. Am 13. April 1896 heirate-
Angelika von der Schulenburg
te sie Moses Struck, der am 1. Oktober 1877 in Richmond/Virginia geboren wurde. Nach dessen Tod schloss
waren zwei Küster der Gemeinde. Sie wohnten in der
sie in den 1920er Jahren die Ehe mit dem evangelischen
Morgensternstraße 21. Frieda Stadel war seit 19. Sep-
Chemiker und Doktor der Philosophie Adolf Ernst
tember 1941 bis zu ihrer vor ihrer Deportation inhaftiert.
Stadel, der am 6. Mai 1880 in Mannheim geboren wurde.
Die Trauung fand in der evangelischen Weißfrauen-
Der Stolperstein wurde initiiert von Angelika von
gemeinde am Wiesenhüttenplatz 25 statt, Trauzeugen
der Schulenburg aus der Morgensternstraße 21.
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
SACHSEN H AUSEN
Unter den Kastanien 1
Lydia Wertheimer
Geburtsdatum: 4.10.1884
Deportation: 11.6.1942 Izbica, Sobibor
Todesdatum: unbekannt
Martha Wertheimer
Geburtsdatum: 22.10.1890
Deportation: 11.6.1942 Izbica, Sobibor
Martha Wertheimer
Todesdatum: unbekannt
Die beiden Schwestern Lydia und Martha Wertheimer
wurden in Frankfurt am Main als Töchter von Juda Julius
Wertheimer und Johanna, geb. Tannenbaum, geboren.
Der Vater stammte aus Düdelsheim bei Büdingen, die
Martha Wertheimer
Mutter aus Netra bei Eschwege. Der Vater war in den
1880er Jahren nach Frankfurt gekommen, hatte zunächst
als Trödler und Lohndiener und zuletzt als Kultusbeam-
Lydia Wertheimer
ter für das Bestattungswesen gearbeitet. Er starb 1907.
Die Mutter betrieb ein Schneideratelier auf der Zeil.
Lydia Wertheimer durchlief nach dem Schulbesuch eine
Von dort wurden sie 1935 zugunsten „arischer“ Mieter
private Haushaltungsschule und kümmerte sich ab 1907
vertrieben.
um die Haushaltsführung für ihre Mutter. Am 1. August
1911 trat sie in die Metallgesellschaft AG ein und wur-
Martha Wertheimer hatte die Höhere Mädchenschule
de Privatsekretärin des Gründersohnes Richard Merton.
der Israelitischen Religionsgesellschaft, danach die Elisa-
Ihn begleitete sie im Ersten Weltkrieg, Merton war Adju-
bethenschule mit dem angeschlossenen Lehrerinnen-
tant des Generalgouverneurs Freiherr von Bissing im be-
seminar besucht. Ihr Abschluss 1908 qualifizierte sie zum
setzten Belgien. Lydias Tätigkeit in der Zivilverwaltung
Unterrichten an Volks-, Mittel- und höheren Mädchen-
spielte sich im Rahmen des „Nationalen Frauendienstes“
schulen. Von 1911 bis 1914 studierte sie an der Akademie
ab. Dort arbeitete sie zusammen u.a. mit Marie Elisa-
für Sozial- und Handelswissenschaften in Frankfurt und
beth Lüders, Dorothee von Velsen, Sophie Helmann. Im
zum Wintersemester 1914/15 an der eben gegründeten
Sommer 1918 begleitete sie ihren Chef zu einem Einsatz
Universität Frankfurt. Nach nachgeschobenem Abitur
in der militärischen Verwaltung in der Ukraine und im
am Wöhler-Gymnasium und einem Semester an der
Frühjahr 1919 zu den Friedensverhandlungen von Ver-
Universität Leipzig legte sie 1916 ihre Dissertation „Der
sailles, wo Richard Merton zu den deutschen Verhand-
staatstheoretische Inhalt des Briefwechsels zwischen
lungsteilnehmern gehörte.
Friedrich dem Großen und Voltaire“ vor. Für diese Arbeit
erhielt sie am 1. Juli 1919 als vierte Frau der Universität
1924 starb die Mutter. Die beiden Schwestern wohn-
Frankfurt die Doktorwürde.
ten zeitlebens, von zweieinhalb Jahren abgesehen, bei-
Am Ende des Ersten Weltkriegs engagierte sie sich für
einander, zunächst in einer Altbauwohnung im Oeder
das Frauenwahlrecht und trat als Rednerin in Frankfurt
Weg 136, ab 1930/31 in einer damals hochmodernen
und umgebenden Gemeinden auf. Anfang 1920 trat sie
Wohnung Unter den Kastanien 1, einem Bauprojekt des
eine Stellung bei der Offenbacher Zeitung an, von Ge-
Neuen Frankfurt unter Ernst May, mit Zentralheizung,
richtsreportagen über Marktberichte, Theaterkritiken,
Wintergärten, fließend Warmwasser, Frankfurter Küche.
Sportreportagen, Ratschläge für Lebensfragen bediente
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
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sie alle Genres. Zugleich übte sie sich als Schriftstellerin
im Zuge der Gestapo-Haft ihrer Schwester auch Ver-
und Dramatikerin. In den 1920er Jahren unternahm sie
höre durch die Gestapo durchzustehen hatte, mobilisierte
– meist mit der Schwester Lydia – Auslandsreisen, die sie
Bekannte, Freunde, Anwälte und zahlte schließlich einen
in Feuilletonskizzen für ihre Zeitung festhielt.
hohen Geldbetrag, um Lydia aus der Haft freizubekom-
Im Frühjahr 1933 wurde sie als Jüdin aus der Offenbacher
men. Verzweifelte und teilweise hektische Bemühungen
Zeitung entlassen und fand neue Beschäftigung in der
folgten, um noch aus der Falle Deutschland zu entkom-
Frankfurter Redaktion des Israelitischen Familienblattes.
men – ehemalige Angehörige der Metallgesellschaft
Dessen Berliner Feuilletonredaktion übernahm sie 1936,
brachten Geld für ein Schanghai-Visum zusammen.
was sie zum ersten und einzigen Mal von ihrer Schwester
getrennt leben ließ. Für ihre Zeitung unternahm sie im
Weitere Wohnungswechsel folgten – die Adresse Beet-
Herbst 1937 eine mehrwöchige Palästinareise. Sie kehrte
hovenstraße 42 gehörte im Mai 1941 zu den ersten zivi-
nach Deutschland zurück, weil sie ihre Schwester nicht
len Zielen, die von der britischen Luftwaffe bombardiert
allein zurücklassen wollte und weil sie ihre Aufgabe im
wurden, die Wohnung der Schwestern im Dachgeschoss
„Hier und Jetzt“ in Deutschland sah. Sie bereitete junge
ging in Trümmern auf. Martha wurde dabei schwer ver-
Juden auf die Auswanderung vor, gab Kurse in Hach-
letzt, verlor auch alle Manuskripte und ihre Bibliothek.
scharah-Einrichtungen und war im Makkabi-Bund aktiv.
Wiederhergestellt, widmete sie sich weiter der Arbeit in
Zugleich wirkte sie im Jüdischen Kulturbund.
der Gemeinde, kümmerte sich um Jugendliche in der
Lydia Wertheimer wurde 1937 von Richard Merton auf
Anlernwerkstätte und hielt Beratungsstunden ab.
Druck der Nationalsozialisten entlassen. Nach einem
Ab November 1941 mussten die beiden Schwestern in
Aufenthalt in Bayern bei ihren Freundinnen aus den
einer zwangszugewiesenen Unterkunft im „Judenhaus“
Zeiten des Ersten Weltkriegs übernahm sie in Frankfurt
Fürstenberger Straße 167 leben. Von dort erhielt ihre
zunächst für mehrere Wochen die Haushaltsführung des
nach Chile emigrierte Nichte am 9. Juni 1942 eine letzte
„Heinmann’schen Mädchenpensionats“ im Gärtnerweg,
Nachricht mit der Mitteilung über die bevorstehende
das von Hedwig Levi-Michel, der Schwester des Kultur-
Deportation. Am Abend wurden die Schwestern von der
dezernenten Max Michel, geleitet wurde. Sie war auch
gemeinsamen Freundin, der nicht-jüdischen Frankfurte-
ihre und Marthas gemeinsame Freundin.
rin Hedi Goedeckemeyer, verabschiedet. Zuletzt musste
Martha noch eine kaum tragbare Aufgabe übernehmen:
Im November 1938 kehrte Martha Wertheimer nach
Da der von der Gestapo bestimmte Transportleiter, ein
Frankfurt zurück und übernahm Aufgaben in der Jüdi-
junger Wiesbadener Rechtsanwalt, am Bahnhof einen
schen Gemeinde: zunächst die Jugendfürsorge, bald die
Nervenzusammenbruch erlitt, hatte Martha auf dem
Organisation von Kindertransporten, bei denen sie viele
letzten Weg der Opfer für einen reibungslosen Ablauf
hundert jüdische Kinder und Jugendliche vorwiegend
zu sorgen.
nach England in Sicherheit brachte – sie selbst musste
sich für ihre Rückkehr verbürgen, sonst wären die Trans-
Überliefert ist, dass Martha Wertheimer für sich und
porte eingestellt worden. Auswanderungspläne betrieb sie
eventuell auch für ihre Schwester Gift bei sich hatte.
zunächst nur halbherzig, sie wollte ihre Schwester nicht
Möglicherweise haben die Schwestern unterwegs auf
im Stich lassen. Lydia Wertheimer arbeitete inzwischen
der Deportation ihrem Leben durch Gift selbst ein Ende
für den belgischen Konsul Hermann Levi. Der Entzug
gesetzt.
ihres Reisepasses machte Emigrationsbemühungen ein
abruptes Ende. 1939 stellte sie Emigrationsunterlagen zu-
Die Stolpersteine wurden initiiert von Hanna
sammen, hoffend, dass ihr inzwischen ausgewanderter
und Dieter Eckhardt, Frankfurt.
ehemaliger Chef sie nach England als Hausangestellte
anfordern könnte. Lydia Wertheimer wurde ab September 1939 wegen angeblicher Beziehungen zu englischen
Kreisen durch die Gestapo überwacht und am Jahrestag
der „Kristallnacht“ verhaftet. Ihre Schwester Martha, die
Literatur:
Hanna Becker, „...das Leben in die Tiefe kennengelernt...“,
in: Kingreen, Monica (Hrsg.), Nach der Kristallnacht,
Frankfurt/New York 1999
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
Bockenheimer Landstraße 83
Else Alken, geb. Mamroth
Geburtsdatum: 14. Mai 1877
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 24.12.1942
Else Alken wurde in Breslau als Tochter jüdischer Eltern
geboren. Die Eltern waren der Journalist und Schriftsteller Dr. Fedor Mamroth und Johanna Mamroth, geb.
Schwabacher. Fedor Mamroth war seit 1889 Feuilletonchef der „Frankfurter Zeitung“. Else Alken ließ sich am
3. April 1899 in der Ringkirchengemeinde Wiesbaden
von Pfarrer Friedrich taufen. Anderen Darstellungen zufolge konvertierte Else Alken mit 18 Jahren vom Judentum zum Katholizismus. Sie besuchte eine Höhere TöchElse Alken in ihrer Wohnung in
der Schubertstraße 2.
terschule in Breslau und ein Pensionat in Paris und studierte „soziale Krankenhausarbeit“ und Sozial- und Gefängnisfürsorge. Am 9. Januar 1904 heiratete sie in Berlin
den Senatspräsidenten am Oberlandesgericht Frankfurt
und Kurator der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Dr. Carl Alken. 1907 wurde der Sohn Johannes geboren,
nach Wien, anschließend nach Tirol und beantragte von
der in der Wiesbadener Marktkirchengemeinde getauft
dort Witwenrente, der Antrag wurde jedoch abgelehnt.
wurde.
Deshalb sah sie sich spätestens 1935 gezwungen, nach
Frankfurt zurückzukehren. Ihre wertvoll eingerichtete
Während des Ersten Weltkriegs kümmerte sich Else
Fünf-Zimmer-Wohnung in der Schubertstraße 2, die sie
Alken um die Lazarettarbeit und rief ein Tagesheim für
mit ihrem Mann 1932 gemietet hatte, gab sie auf und
Frauen ins Leben, dessen Leitung sie übernahm. 1921
mietete eine Unterkunft in der Bockenheimer Landstraße
war sie Mitglied im Provinzial-Landtag Hessen-Nassau,
83, 1939 wohnte sie in der Cronstettenstraße 23.
von 1924 gehörte sie bis zu ihrer Amtsenthebung 1933
dem Stadtrat in Frankfurt als ehrenamtliche Stadt-
Als „katholische Jüdin“, der die Emigration damals
rätin an. Nach dem Tod ihres Ehemannes begab sie sich
bereits unmöglich war, bemühte sie sich 1942 durch
Vermittlung des Limburger Bischofs Antonius Hilfrich
vergeblich um eine Anforderung durch den VatikanStaat. Am 1. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt, wo sie am 24. Dezember 1942 starb.
Seit 1962 ist nach Else Alken eine Straße in FrankfurtNiederrad benannt.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
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Elsheimerstraße 11
Hedwig Knoblauch, geb. Redelsheimer
Geburtsdatum: 25.8.1878
Deportation: 1943 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Hedwig Knoblauch stammte aus Nürnberg und war mit
Die Ehe blieb kinderlos, galt nach NS-Definition als
dem nichtjüdischen Robert Knoblauch verheiratet, der
„Mischehe“. Sie wohnten in der Elsheimerstraße 11 im
1862 in Frankfurt geboren wurde. Hedwig Knoblauch er-
Westend. Zu Kriegsbeginn wurde Robert Knoblauch von
fuhr eine gutbürgerliche Erziehung und wurde in Gesang
der Gestapo nahegelegt, sich von Hedwig scheiden zu
ausgebildet. Sie wird als freundlich, gutherzig, aber auch
lassen. Da er sich weigerte, wurde er mit Berufsverbot
burschikos und wehrhaft beschrieben. Ihre 1913 verstor-
belegt. Hedwig Knoblauch wurde am 22. März 1943
bene Schwester Franziska, verheiratete Kahn, war Stä-
verhaftet und wahrscheinlich vier Wochen später nach
delschülerin und radierte Alt-Frankfurter Motive. Eine
Auschwitz „verschubt“. Robert Knoblauch starb 1946.
weitere Schwester, Klara, heiratete Ernst Epstein, den
Sohn des Feinlederwarenfabrikanten Jakob Epstein in
Der Stolperstein wurde initiiert von Helga
Niederrad. Sie flüchtete mit ihrer Familie in die Schweiz.
Knoblauch aus Frankfurt, deren Schwiegervater
ein Bruder von Robert Knoblauch war.
Robert Knoblauchs Vater Gustav Knoblauch war Bankdirektor beim Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein.
Als Zweitältester musste er nach dem frühen Tod des
Vaters auch seine sechs Geschwister versorgen. Robert
Knoblauch hatte eine Konzertagentur in Frankfurt, die
unter anderen Max Reger betreute, aber auch etwa Lesungen mit Thomas Mann organisierte.
Hans Rumpeltes und Familie Knoblauch
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
Freiherr-vom-Stein-Straße 53
Erna Schiel
Lena Levi
Geburtsdatum: 21.1.1900
Geburtsdatum: 19.2.1900
Deportation: 19.10.1941
Deportation: 19.10.1941
Lodz/Litzmannstadt
Lodz/Litzmannstadt
Todesdatum: unbekannt
Todesdatum: unbekannt
Arnold Levi
Gerson Schiel
Geburtsdatum: 3. 7.1899
Geburtsdatum: 12.12.1940
Deportation: 19.10.1941
Deportation: 15.9.1942
Lodz/Litzmannstadt
Theresienstadt,
Todesdatum: unbekannt
7.2.1945 gerettet
Gerson Schiel
Gerson Schiel
Gerson Schiel
Gerson Schiels
Pflegemutter
Erna Schiel wurde in Hildesheim geboren. Sie arbeitete
als Büroangestellte und verlor verfolgungsbedingt ihre
Stellung. Ab Mai 1939 war sie als Hausgehilfin registriert; später musste sie Zwangsarbeit bei der Firma „Gebr.
Röver“ und der Städtischen Straßenbahn leisten. Sie
wohnte bis 2.5.1938 im Sandweg 44 a, zog am 28.9.1939
in die Aystettstraße 6, lebte zum Zeitpunkt der Geburt
ihre Sohnes in der Palmstraße 11 und zuletzt mit ihrem
Lebensgefährten Arnold Levi und dessen Verwandter
Lena Levi in die Freiherr-vom-Stein-Straße 53.
Arnold Levi wurde in Frankfurt geboren und war von
Der Transport aus Theresienstadt war das Ergebnis der
Beruf Dreher. Nach dem November-Pogrom wurde er
Verhandlungen von Heinrich Himmler mit Jean-Marie
in Buchenwald vom 11. oder 12. November 1938 bis
Musy, der von 1920 bis 1934 im Schweizer Bundesrat
12. April 1939 inhaftiert. Lena Levi stammte aus
saß und wegen seiner profaschistischen Haltung in der
Mittelsinn.
Kritik stand. Er verhandelte mit Himmler im Auftrag
einer jüdisch-orthodoxen Familie. Im Rahmen weiterer
Erna Schiel und Arnold Levi hatten einen Sohn: Ger-
Bemühungen diverser Kreise, möglichst viele noch leben-
son Schiel. Er wurde im Krankenhaus der jüdischen
de KZ-Häftlinge zu retten – zum Teil im Austausch ge-
Gemeinde in der Gagernstraße 36 geboren. Nach der
gen deutsche Kriegsgefangene –, gelangten in den letzten
Deportation der Eltern kam er in das Jüdische Kinder-
Kriegsmonaten insgesamt etwa 4.300 KZ-Häftlinge aus
haus der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-
Theresienstadt, Bergen-Belsen, Ravensbrück und Maut-
Straße 24. Der Transport von dort nach Theresienstadt
hausen nach St. Gallen.
umfasste 43 Kleinkinder, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, eine mutmaßliche Kinderschwester unter
Gerson Schiel wanderte im März 1948 mit seinen Pfle-
21 Jahren sowie sechs Erwachsene. Er überlebte als einer
geeltern Franz und Ronia Mader (Melton) von St. Gallen
der 1.200 Häftlingen aus Theresienstadt, die im Februar
über Southampton mit der Queen Mary nach New York/
1945 gegen eine Million Dollar freigekauft wurden und
USA aus. 1953 wurde er von den Eheleuten Melton adop-
am 7. Februar 1945 mit dem „Freiheitstransport“ in
tiert und hieß dann Gerald Melton. 1958 war er Student
St. Gallen in der Schweiz eintrafen.
in Chicago, 1965 studierte er Soziologe und Philosophie
an der Loyola University in Chicago. Gerson Melton
(Schiel) starb im März 2008 in Chicago.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
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Die Stolpersteine wurden initiiert von der
Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) .
Literatur:
Jörg Krummenacher: Flüchtiges Glück. Die Flüchtlinge
im Grenzkanton St. Gallen zur Zeit des Nationalsozialismus.
Limmat-Verlag, Zürich 2005.
Verkehrsdezernent Stefan
Majer, VGF-Geschäftsführer
Thomas Wissgott und
Rabbiner Andy Steiman.
W ES T EN D
Gärtnerweg 12
Dr. Carl Salomon Emanuel
Geburtsdatum: 21.9.1874
Haft: 1943 Hammelgasse
Todesdatum: 14.10.1943
Carl Salomon Emanuel wurde in Mengeringhausen als
keine Operationen mehr vornehmen. 1938 wurde er ge-
Sohn von Louis Emanuel und Scheba Emanuel, geb.
zwungen, seine Privatpraxis aufzugeben, in der er zuletzt
Levi, geboren. Sein Vater war dort Vorsteher der klei-
nur noch jüdische Patienten behandeln durfte. Ab 1939
nen jüdischen Gemeinde, die aus vier bis fünf Familien
musste er zusätzlich den Vornamen „Israel“ führen.
bestand.
Am 6. Juni 1940 erkannte ihm die medizinische FakulCarl Salomon Emanuel studierte Medizin in Heidelberg
tät der Universität Heidelberg den Doktortitel ab, mit
wurde zum Facharzt für Augenheilkunde approbiert.
der Begründung „Dr. Emanuel ist unwürdig einen deut-
1903 kam er nach Frankfurt. In seiner Meldekarte stand
schen Doktortitel zu tragen“. Emanuel wurde mehrfach
damals schon unter Religion: „ev. luth.“ Er wohnte in der
inhaftiert und im Juni 1943 gezwungen, in das Jüdische
Goethestraße und arbeitete als Belegarzt am Bethanien-
Altersheim im Hermesweg 7 überzusiedeln, eine soge-
krankenhaus. 1908 heiratete er die 1883 geborene Bertha
nannte „Gemeinschaftsunterkunft für Juden“.
Bücking und zog in die Hochstraße. Am 21. Oktober
1911 wurde der gemeinsame Sohn Rainer geboren, der
Emanuel wurde nicht deportiert. Er wurde am 19. Au-
später selbst Medizin studierte und Facharzt für Allge-
gust 1943 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis
meinmedizin wurde. 1921 starb Bertha Emanuel. 1930
Hammelsgasse verschleppt. Im Gewahrsam der Gesta-
zog der Witwer mit seinem Sohn in den Gärtnerweg 12.
po kam er am 14. Oktober 1943 zu Tode. Laut Sterbeurkunde starb er einen „plötzlichen Herztod“ infolge ei-
Carl Salomon Emanuel war inzwischen Chefarzt der
ner „Herzmuskelentartung“.
ambulanten Augenstation des Bethanienkrankenhauses. 1933 durfte er wegen seiner jüdischen Herkunft im
Sein Sohn Dr. Rainer Emanuel, nach nationalsozialis-
Krankenhaus keine Sprechstunden mehr abhalten und
tischer Diktion ein „Mischling 1. Grades“, durfte den
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
erlernten Beruf als Arzt nicht ausüben. Von März 1945
An der Verlegung des Stolpersteins nahm auch ein
bis zur Befreiung musste er in Blankenburg Zwangs-
älterer Mann teil, der als Kind Patient von Dr. Ema-
arbeit bei der Organisation Todt leisten. Nach dem Krieg
nuel gewesen war.
praktizierte er einige Zeit in Frankfurt, wanderte aber
schließlich nach Äthiopien aus und arbeitete an einem
Hospital in Dessie.
Dr. Olaf Lewerenz: Gebet bei der Verlegung
Gott, wir haben gesündigt vor dir und vor unseren Mitmenschen. Gesündigt, als wir Nachbarn, Mitschüler, Mitmenschen allein ließen in Diskriminierung, Verfolgung und
Vernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus. Wir haben
als Christen unseren Glauben an die Liebe zu Gott und zu
unseren Mitmenschen verraten, als wir das nationalsozialistische Unrecht unterstützten oder zumindest nichts dagegen
unternahmen.
Und Gott, wir haben versagt als wir getaufte Mitglieder
unserer Katharinengemeinde aus unserer Gemeinschaft ausstießen und sie vernichten ließen. Gott, heute denken wir
besonders an Dr. Carl Salomon Emanuel, der hier im Gärtnerweg wohnte und zu unserer Gemeinde gehörte. Vergib
uns unsere Schuld und schaffe du Gerechtigkeit für alle zu
Wolfram Schmidt, Kirchenvorstand der Katharinengemeinde
(Mitte) und Pfarrer Olaf Lewerenz (rechts)
Unrecht Verfolgten und Diskriminierten.
Gott, schick du uns deinen Geist. Lass den Stolperstein für
Dr. Carl Salomon Emanuel zum Stein des Anstoßes für uns
werden. Lass uns heute mit wachem Blick und Verstand erkennen, wer heute vor Ausgrenzung, Diskriminierung und
Verfolgung zu schützen ist und lass uns zu Unrecht nicht
schweigen, sondern Liebe zu dir und unsern Mitmenschen
im Alltag leben, Amen.
Dr. Olaf Lewerenz ist Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an
St. Katharinen in Frankfurt.
Schülerinnen und Schüler des Gagern-Gymnasiums
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
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Im Trutz 24
Paul Georg Schurr
Geburtsdatum: 27.6.1907
Verurteilung: 28.1.1941 Volksgerichtshof
wegen Hochverrats zum Tode
Todesdatum: 27.2.1941,
hingerichtet in Berlin-Plötzensee
Paul Schurr
Paul Georg Schurr wurde in Robschütz bei Meißen
Den Hintergrund dieser Bewegung, die nach dem
geboren. Er lebte später in Frankfurt als Kaufmann. Am
Ersten Weltkrieg entstanden war, muss man vor allem
22. Dezember 1940 wurde er von der Gestapo festge-
darin suchen, dass das Elsass als Folge der Kriege und
nommen und später verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen,
Friedensverträge aus den letzten Jahrhunderten mal fran-
im Lauf des Jahres 1940 tausende Kettenbriefe in mehre-
zösisch, mal deutsch wurde, und die jeweiligen Mächte
ren Teilen Deutschlands, darunter Mannheim, Leipzig,
kaum Rücksicht auf Sprache und kulturelle Eigenarten
Karlsruhe und Frankfurt a. M., verfasst, vervielfältigt
nahmen. Unterstützt wurde diese Bewegung von mit-
und verteilt zu haben. Unter dem Namen „Alemannische
telständischen Unternehmern und Politikern, darunter
Autonomistische Bewegung“ wurde in den Briefen zur
Sozialdemokraten und Persönlichkeiten des öffentlichen
Gründung eines Staates „Alemannien“ aufgerufen, im
Lebens aus Süddeutschland und der Schweiz. Diskre-
Raum zwischen Lech und Vogesen. Die Autonomie der
ditiert wurden sie dadurch, dass sie sich zunächst von
„Alemannen und Alemanninnen“ sei notwendig, weil die
den Nationalsozialisten Unterstützung für ihr Anliegen
nationalsozialistische Reichsregierung sich ausschließlich
erhofft hatten. Dass dies nicht der Fall war, bezeugt das
auf das Deutschtum konzentriere und dabei die verschie-
Todesurteil gegen Paul Georg Schurr.
denen Eigenarten der deutschen Stämme, darunter das
„kulturell hochstehende alemannische Volk“, verloren
Nach seiner Festnahme im Dezember 1940 folgte seine
gingen. Schurr soll die Empfänger dieser Schriften, da-
Überführung in die Untersuchungshaftanstalt in Berlin-
runter Privatleute, Geistliche, kaufmännische Betriebe,
Moabit. Am 28. Januar 1941 verurteilte ihn der Volks-
Hotels- und Gaststätten, aufgefordert haben, den Ketten-
gerichtshof wegen Hoch- und Landesverrat zum Tode.
brief siebenmal abzuschreiben und weiter zu geben.
Am 17. Februar 1941 wurde sein Gnadengesuch abgelehnt. Am Morgen des 27. Februar 1941 wurde er im
Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Gestapokartei
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Dr. Marlies Böhle: Mail vom 13. Juli 2015
Mein Großonkel, Paul Schurr, geb. 27.06.1907 lebte im Drit-
bzw. kennen. Auch haben beide keine Möglichkeiten gesehen,
ten Reich in Frankfurt, Im Trutz 24. Aus den Erzählungen
an wen man sich wenden könnte, um z. B. Akteneinsicht neh-
meiner Großmutter, Frau Lydia Kusber, geb. Schurr, und
men zu können.
meiner Mutter, Frau Ingrid Böhle, geb. Kusber, (…) weiß
ich, dass er Anfang 1941 vom Volksgerichtshof in Berlin un-
Ich habe meiner nunmehr 82-jährigen Mutter versprochen,
ter Vorsitz des Richters Freisler zum Tode verurteilt wurde
dahingehend zu recherchieren und bin dabei auf die Liste der
(Hinrichtung 27. Februar 1941). Obwohl meine Großmutter
Stolpersteine in Frankfurt gestoßen mit der namentlichen
noch nach Berlin gereist ist und ihrem Bruder anwaltliche
Eintragung Paul Schurr mit identischem Geburts- und To-
Unterstützung beschafft hatte, wurde das Todesurteil sofort
desdatum sowie der ehemaligen Wohnanschrift.
vollstreckt. Informationen zur Anklageschrift und zur Urteilsbegründung hat meine Großmutter - auch vom eigenen
Ich würde mich freuen, wenn Sie über Informationen zum
Anwalt - nie erhalten.
Schicksal meines Großonkes verfügen, oder wenn Sie mir bei
meiner Recherche weiterhelfen könnten. (…) Für Ihre Unter-
Da meine bereits verstorbene Großmutter und meine Mut-
stützung bedanke ich mich im Voraus.
ter ihren Bruder und Onkel immer als besonders liebevollen
Menschen in Erinnerung behalten haben, hat sie sein Schick-
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Marlies Böhle, Oer-Erken-
sal immer schwer belastet, zumal sie die Gründe nicht kannten
schwick
W ES T EN D
Kettenhofweg 73
Alfred Steinhardt Luise Steinhardt, geb. Marx
Geburtsdatum: 12.6.1877
Geburtsdatum: 4.3.1881
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Deportation: 22.11.1941 Kaunas
Todesdatum: 25.11.1941
Todesdatum: 25.11.1941
Alfred Steinhardt wurde in Köln als Sohn von Max
Alfred Steinhardts Bruder Ernst Steinhardt und dessen
Steinhardt und Rosa Steinhardt, geb. Marschuetz, gebo-
Frau Bertha geb. Loewenstein, waren am 19. Oktober
ren. Luise Steinhardt wurde in Oggersheim in der Pfalz
1941 nach Lodz deportiert und dann ermordet worden.
geboren. Das Ehepaar lebte im Kettenhofweg 73.
An sie erinnern Stolpersteine in der Maximilianstraße 1
Alfred Steinhardt arbeitete als Handelsvertreter, unter
in Frankfurt-Bornheim. Deren 1920 geborenem Sohn
anderem für die Badeanzugsfirma „Goldfisch“ und das
Max Steinhardt war die Flucht in die USA gelungen.
Unternehmen „Fischer, Maas & Kappauf “ in Oberlungwitz in Sachsen. 1935 oder 1936 verlor er verfolgungsbe-
Die Stolpersteine wurden initiiert von der in den
dingt diese Vertretungen. Vom Kettenhofweg musste das
USA lebenden Großnichte Linda Steinhardt
Ehepaar in die Rankestraße 9 ziehen, ein so genanntes
Majzner.
Judenhaus, in dem antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation wohnen mussten.
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
73
Linda Louise Steinhardt-Majzner: Rede bei der Verlegung (verlesen von Ellen Holz)
Ich bin die Nichte von Alfred und Luise Steinhardt und wurde
Jedoch gibt es einen kleinen bleibenden Schimmer und das ist,
in den 50er Jahren in Amerika geboren. Es ist jüdische Tra-
dass ich den Namen und die Verantwortung trage, an diese
dition, ein neugeborenes Baby nach einer oder einem verstor-
Vergangenheit zu erinnern, die so schmerzlich ist und für eine
benen Verwandten zu nennen, um so die Erinnerung dieser
Gegenwart und eine Zukunft zu sorgen, die nicht die gleiche
Person zu ehren. Als kleines Kind fragte ich von wem ich mei-
sein wird.
ne Namen habe und ich erinnere mich, dass mein Vater mir
sagte, dass ich mit meinem zweiten Namen nach einer Tante
In meinem Leben hat sich in Amerika seit 9/11 (11. September
benannt wurde. Das ist alles was ich wusste.
2001) viel geändert. Dieses Gefühl von Sicherheit mit dem ich
aufwuchs und das für meine Eltern besonders wichtig war,
Als Kind von „Flüchtlingen“ - so wurden meine Eltern be-
uns weiterzugeben, ist jetzt nicht mehr so präsent. Es hat
zeichnet als wir in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahr-
mehrere Angriffe auf Amerikaner und Juden in Europa und
hunderts aufwuchsen - sprachen sie nie über ihre tragische
im Mittleren Osten gegeben. Vielleicht gab es Fortschritte in
Vergangenheit mit uns. Vermutlich gab es eine unterschwellige
einigen Regionen, aber Hass existiert jetzt auf neue Weisen.
Traurigkeit und Gefühl von Verlust aber nie wurde darüber
gesprochen. Ich weiß jetzt, dass unsere Eltern der Meinung
Heute erinnere ich mich in Trauer an meine Tante und meinen
waren, dass es besser wäre ein neues Leben in Amerika anzu-
Onkel und auch in Verzweiflung über den Anstieg von Hass
fangen und uns vor den Schrecken zu schützen, deren Zeugen
in unserer heutigen Welt.
sie waren und die sie ertragen mussten. Als mein Vater tragischerweise starb als ich erst 9 Jahre alt war, war ich mit vielen
unbeantworteten Fragen und Lücken über mein Familienerbe
allein gelassen.
Obwohl ich den Namen meiner Tante trage, gibt es kein einziges Bild von ihr und niemanden, der etwas über ihre Person
sagen könnte. Meine Tante Luise und mein Onkel Alfred waren zwei der 6 Millionen, deren Fußabdrücke von der Erde
weggewischt wurden.
Bettina Weber begleitete die Verlegung musikalisch
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
Oberlindau 11
Ludwig Klein
Geburtsdatum: 1.4.1885
Flucht: August 1936 Frankreich, USA
Todesdatum: 17.3.1938
Ludwig Klein war der Sohn von Samuel Klein und Pep-
Die Firma in der Unterlindau wurde auf den Namen
pi Klein, geb. Gutmann, aus Mannheim und Bruder von
Eduard Nickel, dem Bruder von Katharina Klein, „ari-
Mathilde Klein und damit ein Onkel von Lotte und Ger-
siert“, die bis zur zwangsweisen Schließung 1941 die
trude Kaufmann. Er war seit dem 21. Juli 1922 mit Ka-
Firma weiterführte. Die Adressbucheinträge lauteten
tharina Klein, geb. Nickel, geboren am 21. August 1890 in
1938 „Klein, Ludwig, Inh. E.Nickel K.P.Z.-Räder“ und
Frankfurt, verheiratet. Er hatte einen Autozubehörhandel
1940 „Ludwig Klein, Inh. Eduard Nickel, Autozubehör,
zunächst in der Hanauer Landstraße 131, ab 1928 in der
Kronprinz-Räder“. Das Grundstück wurde am 22. März
Oberlindau 11. Sein Unternehmen hieß laut Eintrag in
1944 durch Luftangriffe zerstört. Katharina Klein lebte
den Adressbüchern bis 1937 „Bremait“ Bremsbelag. Das
in den 1950er Jahren in Frankfurt.
Haus in der Oberlindau 11 gehörte Katharina Klein.
Ludwig Klein wurde 1934 im von der SA erstellten Boy-
An Mathilde Kaufmann, geb. Klein, ihren Ehemann
kottbuch der nichtarischen Firmen aufgeführt. Dadurch
Siegmund Kaufmann und deren Töchter Lotte und
verlor er Kunden und so wurde seine wirtschaftliche
Gertrude Kaufmann erinnern Stolpersteine in der Gauß-
Lage immer schwieriger, so dass er sich zur Ausreise
straße 10.
entschloss. 1935 wurde er von der Gestapo Frankfurt wegen angeblicher Spionage verhaftet. Nach einer Woche
Der Stolperstein wurde initiiert von Daniela
Haft flüchtete er zunächst nach Paris und betrieb dort
Epstein, Jerusalem, Tochter von Lotte Epstein,
seine Auswanderung in die USA. Ende 1936 reiste er
geb. Kaufmann.
mit dem Schiff Britanica von Southhampton nach New
York. Seine Ehefrau sollte nachkommen, sobald er dort
eine neue Existenz gefunden haben würde. Doch dann
starb er, „sein plötzlicher Tod war eine Folge der vielen
überstandenen Aufregungen“, erklärte Katharina Klein
später.
Die Paten Peter und Waltraud Hofmann, Daniela Epstein und Rabbiner
Andy Steiman
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
75
Daniela Epstein: Rede bei der Verlegung
Bis vor kurzer Zeit habe ich von der Existenz meines Gross-
Ludwig hat seine Heimat, sein Zuhause, seine Freunde, sein
onkels, der Onkel meiner Mutter Lotte Epstein, geborene
normales Leben, Beruf, Kultur, seine Identität verloren.
Kaufmann, des Bruders der Mutter von Lotte Mathilde
Durch den Stolperstein mit seinem Namen geben wir Lud-
Kaufmann, nichts gewusst. Vom internationalen Suchdienst
wig Klein die Menschenwürde wieder. Er hat wieder einen
hatte ich erfahren, dass Ludwig Klein am 5. Oktober 1935
Namen. Die israelische Dichterin schrieb das Gedicht: „Jeder
von der geheimen Staatspolizei - Gestapo Frankfurt, festge-
Mensch hat einen Namen, den Ihm Gott gegeben hat und
nommen worden ist. Vorwand: Spionageverdacht. Obwohl
seine Eltern“. Ludwig, Du sollst wissen, Du hast in Israel
ich in der Zwischenzeit schon die Information hatte, dass sehr
Nachfahren, eine Familie! Du bist nicht mehr in Einsamkeit
viele Familienangehörige deportiert und ermordet worden
und in der Vergessenheit.
sind, war dies ein absoluter Schock. Ludwig Klein war ein
ganz normaler deutscher Bürger - Geschäftsmann, verhaftet
„Am Israel Chai“. Das Volk Israel lebt - Trotz Versuch der
als Spion.
Ausrottung des jüdischen Volkes gibt es eine Kontinuität, es
gibt einen deutlichen Leitfaden zwischen der Vergangenheit
Später, durch die unermüdlichen Recherchen von Hartmut
und der Gegenwart und Zukunft.
Schmidt von der Initiative Stolpersteine, habe ich erfahren,
dass Ludwig nach dieser Haft bei der Gestapo doch entlassen
Wir bedanken uns bei Gunter Demnig und der Gruppe Ini-
wurde - vielleicht weil seine Frau Nichtjüdin war - und via
tiative Stolpersteine Frankfurt für ihre Unermüdlichkeit, für
Paris nach Amerika geflohen ist, aber kurz darauf in Folge der
die kraftvolle Tätigkeit und Einsatz. Wir bedanken uns, dass
Folterung starb. Es ist ihm nicht gelungen, ein neues Leben,
man uns, die Familien, auf dem schweren Weg begleitet, die
fern von seiner Heimat, aufzubauen.
Geschichte unsere Familien wieder zu entdecken und heraus-
Wie vielen anderen Juden und auch Nichtjuden wurde Lud-
zufinden, was wirklich einst geschah.
wig Klein in der schweren Untersuchungshaft der Gestapo der
Menschenwürde beraubt, er wurde gedemütigt, am Morgen
Danke an allen Anwesenden und Danke Rabbiner Andv
vor seiner Verhaftung galt Ludwig noch als Bürger der Stadt
Steiman für Deine mutigen Worte und für das Kaddisch.
Frankfurt, einige Stunden später war er ein „Verbrecher“
und wurde nicht mehr als ein „Mensch“ angesehen. Sieben
Jahre später 1942 wurden seine Schwester Mathilde und sein
Schwager Siegmund Kaufmann bei der Deportation in den
Osten ermordet. Dies waren meine Großeltern.
Unsere und die nächsten Generationen müssen immer an die
Geschehnisse der Vergangenheit erinnert werden. In unseren
Familien gibt es leider sehr viele Opfer des Holocaust, Menschen die hier aus Frankfurt kamen, die ermordet wurden,
und Menschen, die fliehen mussten.
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STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
Oberlindau 83
Jakob Floersheimer
Elli Floersheimer
Geburtsdatum: 31.7.1906
Geburtsdatum: 22.6.1909
Flucht: 29.1.1936 Holland
Flucht: 13.2.1936 Holland
Deportation: 19.7.1942 Westerbork
Deportation: 19.7.1942 Westerbork,
25.2.1944 Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz
25.2.1944 Theresienstadt,
Todesdatum: unbekannt
28.9.1944 Auschwitz
Todesdatum: unbekannt
Jakob Floersheimer wurde in Zwingenberg (Odenwald)
Den Eheleuten gelang im Januar 1936 die Flucht nach
als Sohn des Kaufmanns Joseph Floersheimer und Fran-
Amsterdam. Dort waren sie zuletzt in der Muidergracht 33
ziska Floersheimer, geb. Mainzer, geboren. Elli Floers-
gemeldet. Pauline Markus und ihre zweite am 24. August
heimer, geb. Markus, wurde in Frankfurt geboren. Ihre
1911 geborene Tochter Edith folgten ihnen nach Hol-
Mutter Pauline Markus, geb. am 11. September 1887,
land im April 1938. Edith heiratete dort und hieß dann
stammte aus Essingen, ihr Vater fiel 1917 als Soldat im
Gobetz. Nach der Besetzung der Niederlande wurden
Ersten Weltkrieg. Am 29. Juni 1931 heirateten Jakob und
alle vier verhaftet und 1942 in Westerbork interniert.
Elli und zogen vom Opernplatz 14 in die Oberlindau 83.
Die Mutter überlebte Theresienstadt, wo sie unter beJakob Floersheimer war Kaufmann und seine Familie
waffneter Aufsicht in einer Fabrik Glimmer spalten
besaß verschiedene Liegenschaften und Häuser, unter
musste. Sie lebte später in Louisville, Kentucky, in
anderem in Gräfenhausen, zwei Häuser in Frankfurt-
den USA. Edith Gobetz wurde von Theresienstadt am
Eschersheim und ein Haus in der Neumannstraße 36,
16. Mai 1944 nach Auschwitz und von dort nach Stutthof
die alle zwangsweise veräußert werden mussten. Jakob
gebracht, wo sie am 11. Januar 1945 ums Leben kam.
Floersheimer wurde namentlich im Boykottbuch der
Nazis von 1934 aufgeführt.
Die Stolpersteine wurden initiiert von der Hausgemeinschaft Oberlindau 83.
Rabbiner Andy Steiman
Hausbewohner Christian Möller
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
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Reuterweg 57
Wilhelm Hanauer
Geburtsdatum: 21.7.1866
Todesdatum: 14.6.1940
Wilhelm Hanauer wurde in Richen in Baden als ältester
Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater Moses Hanauer
war Handelsmann und seine Mutter Fanny Hanauer, geb.
Weißbarth, Hausfrau. Er war mit Julie Hanauer verheiratet, die 1868 als Julie Adlerstein geboren worden war
und vor 1940 starb. Sie hatten zwei Töchter, die beide in
Wilhelm Hanauer
die USA fliehen konnten.
Hanauer bestand 1885 in Bruchsal das Abitur und stu-
schen Gemeinde. Die Familie wohnte von 1919 bis 1933
dierte Medizin in Würzburg, Straßburg und München.
Im Trutz 27, die Arztpraxis befand sich im Reuterweg
1890 promovierte er in München. Im selben Jahr begann
57. Ab 1926 lehrte Wilhelm Hanauer zunächst als nicht-
er seine Arbeit als praktischer Arzt und Kinderarzt in
beamteter, dann als außerordentlicher Professor Soziale
Sinsheim (Baden).
Hygiene und Soziale Medizin an der Universität.
1892 ließ sich Wilhelm Hanauer in Frankfurt am Main
Am 2. September 1933 traf ihn der Entzug seiner Lehr-
zunächst als praktischer Arzt nieder und nahm eine Tä-
befugnis aufgrund des § 3 („nichtarische Abstammung“)
tigkeit als Arzt an einem Frankfurter Krankenhaus auf.
des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamten-
Von 1903 bis 1905 arbeitete er als Vertrauensarzt der All-
tums hart. Zudem setzten ihm die zunehmende Ausgren-
gemeinen Ortskrankenkasse. Im Jahr 1913 nahm er – auf
zung aus dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen
Vorschlag der Nassauischen Ärztekammer an dem vom
Leben sowie die permanente Verfolgung durch das
Preußischen Minister des Inneren veranstalteten Kurs
Regime stark zu.
über soziale Medizin teil.
Im Jahr 1934 erlitt er einen Nervenzusammenbruch, von
Im Ersten Weltkrieg war er drei Jahre als ordinierter
dem er sich zeitlebens nicht mehr erholte. Er musste seine
Arzt tätig, 1915 wurde er zum Sanitätsrat ernannt. 1921
Arbeit aufgeben und wurde in der Israelitischen Heil-
habilitierte er mit dem Thema „Die sozialhygienischen
und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz aufgenom-
Leistungen der deutschen Arbeiter- und Angestellten-
men. In diesem Krankenhaus, das später aufgelöst und in
Versicherung im Kriege und ihre Zukunftsaufgaben“ für
eine „Euthanasie“-Zwischenanstalt für die in preußischen
das Fach Sozialmedizin. Im selben Jahr wurde Hanauer
Heil- und Pflegeanstalten lebenden jüdischen psychiatri-
zum Schularzt der Stadt Frankfurt ernannt und kam als
schen Patientinnen und Patienten umgewandelt wurde,
Privat-Dozent an die Frankfurter Universität.
starb er an „Arteriosklerose und körperlichem und geistigem Marasmus“. Am 18. Juni 1940 wurde er auf dem
Zwischen 1917 und 1924 war Hanauer Stadtverordneter
(bis 1919 bei der FVP, dann DDP). Er war auch Vorsitzender des Centralvereins für jüdisches Gemeindeleben und Mitglied in der Gemeindevertretung der jüdi-
Neuen Jüdischen Friedhof in Frankfurt beerdigt.
78
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Ute Daub: Rede bei der Verlegung
Prof. Dr. Wilhelm (Wolf) Hanauer war in Frankfurt ein
darf keine Privatpraxis ausüben.“ So der Medizinhistoriker
bedeutender Pionier der Sozialmedizin. Nachdem das Preu-
Wilhelm Kallmorgen.
ßische Ausführungsgesetz zum 1871 verabschiedeten ReichsGesetz über den Unterstützungswohnsitz den Kommunen die
Als Stadtarzt unterstützte Wilhelm Hanauer u.a. den 1910
Behandlung mittelloser Kranker als Pflichtaufgabe auferlegt
gegründeten Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge, der
hatte, war Frankfurt die erste deutsche Stadt, die 1883 das
bald nach seiner Gründung neun, um 1924 fünfzehn Säug-
Institut des Stadtarztes schuf. 1904 war Wilhelm Hanauer
lingsberatungsstellen unterhielt. Diese auf das ganze Stadt-
als zweiter Arzt in dieses Amt gewählt worden, zu dem die
gebiet verteilten Institutionen, mit deren Hilfe die hohe Säug-
Geschäftsführung des 1870 institutionalisierten Städtischen
lingssterblichkeit bekämpft wurde, wurde überwiegend von
Gesundheitsrats gehörte, der sich mit „Fragen über Bau, Ein-
jüdischen Ärzten gegründet und geleitet. Wilhelm Hanauer
richtung und Wirksamkeit öffentlicher Anstalten, über Schu-
wurde zudem auch als „Vorkämpfer der sozialen Ausgestal-
len, Armenhäuser, Badeanstalten, Schlacht- und Viehhof, die
tung der Tuberkulosefürsorge in Frankfurt“ bezeichnet (Paul
Friedhöfe, gesundheitsschädliche Einrichtungen in Fabriken
Arnsberg).
und Wohnungen, über Wasserversorgung und Entwässerung,
über Vorkehrungen bei Epidemien usw.“ befasste. Der Stadt-
Hanauer arbeitete auch als Medizinhistoriker über das öf-
arzt war „als Gemeindebeamter verpflichtet … die städti-
fentliche Gesundheitswesen in Frankfurt. Er veröffentlichte
schen Schulen und sonstigen Anstalten und Einrichtungen
u.a. Arbeiten über „Die Säuglingssterblichkeit in Frankfurt
zu revidieren. Bei Anstellung von Beamten, Lehrern und
am Main“, „Die Arbeiterwohnungsfrage“, „Die Geschichte
städtischen Angestellten hatte er über deren Gesundheits-
der öffentlichen Gesundheitspflege in Frankfurt am Main“,
zustand der Behörde zu berichten … Der Stadtarzt bearbei-
„Die Geschichte der Prostitution in Frankfurt am Main“,
tet die Medizinalstatistik und referiert in den Jahresberichten
„Die Berufskrankheiten der Gastarbeiter“, „Die jüdisch-
des Ärztlichen Vereins über die öffentliche Gesundheitspfle-
christlichen Mischehen“, „Statistik und Wirtschaftskunde der
ge, außerdem beaufsichtigt er die ärztliche Behandlung ar-
Juden und die Logen“und „Di natirlike bawegung fun der
mer Hilfebedürftiger. Er ist auf zwölf Jahre angestellt und
idiser bafelqerung fun Franqfurt am Main.“
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
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Westendstraße 88
Bernhard Rosenberg
Geburtsdatum: 22.11.1872
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
Todesdatum: 2.10.1942
Hedwig Rosenberg, geb. Speyer
Hedwig Rosenberg
Bernhard Rosenberg
Geburtsdatum: 20.8.1874
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
Todesdatum: unbekannt
Julius Speyer
Geburtsdatum: 17.6.1872
Julius Speyer
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 28.11.1942
Bernhard Benno Rosenberg stammte aus Dankelshausen,
Ludwig E. Rosenberg flüchtete 1937 mit seiner Frau Ilse,
Hedwig Rosenberg und ihr Bruder Julius Speyer aus Völ-
geb. Speier, und der 1935 geborenen Tochter Hanna nach
kershausen. Hedwig Rosenberg und Julius Speyer hatten
Lincoln, NE. 1945 wurde dort John Rosenberg geboren.
mehrere Geschwister, die in Frankfurt lebten: Hermann
Er und seine Frau Anke Boudreau leben in den USA,
Speyer (geb. 22.11.1870) besaß ein Hutgeschäft in der
ebenso Hanna Gradwohl, geb. Rosenberg, und ihr Mann
Hasengasse und wohnte mit seiner Schwester Flora
David sowie die Familien ihrer Kinder – Steven, Jane und
(geb. 8.10.1869), verwitwete Koehler, im Oeder Weg 96.
Kathryn – und die Enkelkinder Alexandra und Kelsey,
Salomon Speyer (geb. 5.5.1866), wohnte in der Stauffen-
Hanna und Sara, Sophia und Joshua.
straße 28.
Salomon Speyer starb im Februar 1940, Flora Köhler
Bernhard und Hedwig Rosenberg hatten zwei Söhne,
im August 1942 im Krankenhaus der Israelitischen
Fritz (1906–1960) und Ludwig Ernst (1908–1961). Zu-
Gemeinde. 1940 mussten die Rosenbergs in die Brentano-
sammen mit Julius Speyer führten sie die Firma „Speyer
straße 2 umziehen und am 16. Januar 1942 weiter in
KG“ in Sonneberg (Thüringen). Bei dem Betrieb han-
die Eschersheimer Landstraße 405. Bernhard Rosen-
delte es sich um ein Kaufhaus mit etwa 150 Angestell-
berg musste eine „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von
ten. Das Geschäft wurde 1935 „arisiert“. Die Familie zog
28.133,50 Reichsmark entrichten und einen „Heim-
nach Frankfurt in die Westendstraße 88. In dem Haus
einkaufvertrag“ in Höhe von 46.222,50 Reichsmark
wohnte auch die Familie Venema mit dem 1928 gebore-
abschließen. Mit solchen Verträgen glaubten die Unter-
nen Sohn Hans Bruno.
zeichneten, ihren Lebensabend in einem Altersheim zu
finanzieren.
Fritz Rosenberg flüchtete 1936 mit seiner Frau Hildegard,
geb. Gordon, und ihrem 1934 geborenen Sohn Georg
Zuletzt ab 10. Oktober 1942 lebte das Ehepaar Rosen-
Jochanan nach Palästina. Sie kehrten Mitte der 1950er
berg gemeinsam mit Hermann und Julius Speyer in der
Jahre nach Frankfurt zurück. Georg J. Rosenberg war
Hebelstraße 23, einem sogenannten „Judenhaus“, in dem
verheiratet mit Solange Rosenberg, geb. Faber. Er starb
antisemitisch Verfolgte in den Monaten vor ihrer Depor-
1979. Ihre Tochter Angela hat mit Andreas Schlaegel die
tation leben mussten. Von dort wurden sie gemeinsam
gemeinsame Tochter Naomi.
nach Theresienstadt deportiert. Bernhard und Hedwig
80
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Kaufhaus S. Speyer KG in Sonneberg 1895–1935
Hedwig und Benno Rosenberg in
jungen Jahren
Speyer Sonneberg
Julius Speyer mit Katze, Hedwig_
Fritz, Ludwig und Benno Rosenberg, Sonneberg ca. 1935
Ilse und Ludwig Ernst
Rosenberg mit Hanna,
Sonneberg 1937
Hilde und Fritz
Rosenberg mit Georg
Jochanan in Sonneberg ca. 1935
Julius Speyer, Hedwig und Bernhard (Benno) Rosenberg, Fotostudio Ingber Sonneberg ca. 1936
Hilde und Jochanan Rosenberg
beim letzten Treffen in Genf mit
Julius Speyer und Hildes Mutter,
Elisabeth Gorden, August/September 1938
Benno, Georg, Jochanan, Hedwig Rosenberg,
Julius Speyer, Hilde und Fritz Rosenberg vor
1936
Salomon Speyer, Hilde Rosenberg, Marie Speyer, Julius Speyer und Hedwig
Bruno Venema mit Mutter und
Schwester Bärbel am Schaumainkai, Frankfurt, 1938
Hanna Gradwohl mit Großeltern
Opa Benno und Oma Hedwig
Rosenberg beim letzten Treffen in
Bad Kissingen
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
Rosenberg sowie Hermann Speyer wurden von dort weiter unter den Transportnummern „Bs-1570“, „Bs-1569“
und „Bs-1588“ in das Vernichtungslager Treblinka deportiert.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Hans
Bruno Venema, Stolzenau/Landkreis NienburgWeser bzw. Miami/Florida, dem ehemaligen
Nachbarsjungen der Familie Rosenberg-Speyer
in der Westendstraße 88.
Verwandte und Nachkommen der Rosenbergs
Bei der Verlegung waren über zehn Verwandte und
Nachkommen der Rosenbergs anwesend, ebenso Hans
Bruno und Maria Venema und der Kreisheimatpfleger
Thomas Schwämmlein aus Sonneberg.
John Rosenberg: Rede bei der Verlegung
Ich heiße John Rosenberg. Ich bin eines der Enkelkinder
von Benno und Hedwig Rosenberg, und ein Großneffe von
Julius Speyer. Wir alle in meiner Familie danken der Familie
Venema, dass sie die Patenschaft dieser Stolpersteine übernehmen. Wir freuen uns über die Gelegenheit hier zu sein und
haben auch Herrn Demnig, Herrn Schmidt und dem Stolpersteine-Projekt zu danken. Als Nachfahren dieser wunderbaren Menschen behalten wir Benno, Hedwig und Julius und
die guten Taten, die sie während ihres Lebens getan haben,
im Gedächtnis. Wir dürfen nie vergessen, wie gefährlich der
Rassenhass sein kann.
Angela Rosenberg aus Berlin
Hanna Rosenberg: Rede bei der Verlegung
Ich bin Hanna Rosenberg Gradwohl, Enkelkind von Benno und Hedwig Rosenberg, meinem Opa und meiner Omi.
Leider kann ich nicht sehr gut Deutsch, daher muss ich Englisch sprechen:
I and my family are so happy and honored to be here today
to participate in the commemoration of my grandparents,
Benno and Hedwig Speyer Rosenberg, and my great uncle,
Julius Speyer. When my parents and I fled from Germany in
1937, I was too young to recall their loving arms and faces.
I had only photos of them holding me in their arms as we said
farewell. My parents saved the hundreds of letters and photos
81
82
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
describing my grandparents’ efforts to escape from their home-
liebenden Umarmungen und Gesichter zu erinnern. Ich hatte
land and save themselves from the cruel Nazi regime. It made
nur Fotos von ihnen, auf denen sie mich in ihren Armen hiel-
no difference that my grandparents were loyal and patriotic
ten als wir uns verabschiedeten. Meine Eltern hoben Hunder-
German citizens. They were deemed not deserving to live in
te von Briefen und Fotos auf, in denen sie ihre Anstrengungen
Deutschland.
beschrieben aus ihrem Heimatland zu flüchten und sich vor
We are here today to honor their memories. We express our sin-
dem schrecklichen Nazi-Regime zu retten. Es machte keinen
cere appreciation to Herr Hans Bruno Venema for making the
Unterschied, dass meine Großeltern loyale und patriotische
dedication of these Stolpersteine possible. May their memories
deutsche Bürger waren. Sie wurden erachtet, es nicht wert zu
always be a blessing to our family and those who knew them.
sein, in Deutschland zu leben.
Wir sind heute hier, um an sie zu erinnern. Wir möchten
Ich und meine Familie sind so glücklich und fühlen uns geehrt,
Herrn Hans Bruno Venema unseren aufrichtigen Dank aus-
heute hier zu sein, um an der Zeremonie für meine Großeltern
drücken, dass er die Stolpersteine möglich machte. Mögen die
Benno und Hedwig Speyer Rosenberg und meinen Großonkel
Erinnerungen an sie für unsere Familie und für die, die sie
Julius Speyer teilzunehmen. Als meine Eltern und ich 1937
kannten immer ein Segen sein.
aus Deutschland flohen, war ich zu jung, um mich an ihre
Angela Rosenberg: Rede bei der Verlegung
Es ist bewegend für meine Familie und mich, dass heute Stol-
22. November 1872 in Dankelshausen in Niedersachsen, als
persteine für meine Urgroßeltern verlegt werden: Hedwig
Sohn von Wolf Rosenberg und Rosalie Freudenthal geboren.
und Benno Rosenberg sowie Hedwigs Bruder, Julius Speyer.
Er hatte sechs Geschwister. Die Eltern waren Kaufleute und
Sie lebten hier in Frankfurt, wurden 1942 in die Vernich-
führten in Hann. Münden ein Modewarenhaus. Mit seiner
tungslager der Nazis deportiert und dort umgebracht.
Frau Hedwig hatte Benno zwei Kinder: Fritz und Ludwig
Ernst.
Natürlich sind die Stolpersteine nur eine von vielen Möglichkeiten an diese Menschen zu denken. Aber erst weil wir
Hedwig Rosenberg wurde am 20. August 1874 in Völkers-
uns an sie erinnern, bleiben sie lebendig. Erst vor kurzem
hausen als Tochter von Herz Speyer und Adelheit Eckmann
tauchte in diesem Zusammenhang ein unglaublicher Fund in
geboren. Sie hatte acht Geschwister. Einer davon war ihr
den USA auf: Hunderte von Briefen von Benno, Hedwig
zwei Jahre älterer Bruder Julius Speyer, ein ewiger Jung-
und Julius. Sie waren fleißige Briefeschreiber und die meisten
geselle, mit dem sie und Benno lange Jahre zusammen wohn-
Briefe, von 1938 bis 1942, sind erhalten. Und so wissen wir,
ten. Zu dritt führten sie das familieneigene Kaufhaus in Son-
quasi schwarz auf weiß, dass die drei nicht nur besonders lie-
neberg in Thüringen.
benswert waren, sondern auch sehr warmherzige, humorvolle
Menschen!
Das Kaufhaus S. Speyer KG bestand vierzig Jahre lang, seit
1895. Aber sie mussten es, unter dem Druck der Nazis, 1935
Das eigentliche Wunder für mich ist, dass wir heute hier stehen:
aufgeben. Nachdem es dort regelmäßig zu Straßenschlachten
Drei Generationen Rosenberg, Familie – nicht viel – aber aus
vor dem Geschäft kam und die lokale Zeitung, der „Sonne-
aller Welt und langjährige Freunde und Wohlgesonnene. Und
berger Beobachter”, wüste Beleidigungen und Beschimpfungen
das, 73 Jahre nach der Deportation von Hedwig, Benno und
über die Familie Rosenberg-Speyer verbreitete, gaben sie auf.
Julius. Und das freut mich wirklich sehr!
Sie packten und verließen das „gastliche“ Sonneberg, wie es
Benno in einem seiner Briefe formulierte. Und er meinte es
Ich möchte nun etwas über Benno, Hedwig und Julius erzäh-
ernst, als er schrieb, dass er sich jetzt wenigstens nicht mehr
len und ein paar Fotos von ihnen zeigen, während wir uns
darüber zu ärgern brauche, wer ihn nicht mehr grüße.
an sie erinnern. Bernhard, „Benno“, Rosenberg wurde am
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
83
1938 zogen sie nach Frankfurt, wo bereits vier Geschwister
Dass es nicht besser, sondern schlimmer wurde, wissen wir:
Hedwigs wohnten: Flora, Salomon, Sigmund, Hermann und
1940 mussten sie aus dem Haus in der Westendstraße 88 aus-
Bennos Schwägerin Rosi Rosenberg. Sie wollten dort ihren
ziehen. Sie zogen in eine kleinere Wohnung, in die Brentano-
Lebensabend verbringen und vermutlich dachten sie auch
straße 2 / Ecke Kettenhofweg. Danach, enger gepfercht, mit
lange Zeit, dass ihnen – obwohl sie Juden waren – nichts
Hermann und Flora, in die Eschersheimer Landstraße 405
passieren würde. Immerhin erhielten Benno und Julius noch
und zuletzt in die Hebelstraße 23. Dort, neben dem Philan-
1935 das „Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer“ als Dank für ihre
tropin, der jüdischen Schule, befand sich ein sogenanntes
Teilnahme am Ersten Weltkrieg.
„Judenhaus“, wo viele Menschen auf engem Raum leben
mussten. Von dort wurden Benno, Hedwig und Julius, mit
Kurz bevor sie nach Frankfurt zogen, gelang den Söhnen
ihrem Bruder Hermann, wie so viele andere, abgeholt. Und
rechtzeitig die Emigration: 1936 Fritz mit Hildegard und
wir kennen sogar die Wagenummer des Zugs, in dem sie, eng
meinem Vater, Georg Jochanan, nach Palästina; 1937 Lud-
gedrängt, über Tage hinweg Richtung Osten gebracht wurden.
wig mit Ilse und Hanna in die USA.
Denn die Nazis hatten alles penibel organisiert und dokumentiert: Am 2.9.1942 ging ihr Transport XII/2, mit den
Als Benno, Hedwig und Julius sahen, dass die Verordnungen
Wagennummern 405, 406 und 475 nach Theresienstadt und,
gegen Juden immer drastischer wurden, kam die Einsicht, dass
drei Wochen später, nach Treblinka (im Zug Nr. 1569, bzw.
nur die Flucht hilft, zu spät. Vergeblich bemühten sie sich um
1570). Treblinka war ein Vernichtungslager, dort wurden sie
die Emigration. Alle Versuche scheiterten – ob Holland, Bel-
von den Nazis umgebracht. Bennos und Hedwigs Todesda-
gien, Chile, Kuba, Argentinien, Palästina oder die USA – aus
tum ist der 29.9.1942. Julius starb noch in Theresienstadt, am
Deutschland gab es keinen Weg heraus. Für die Ausreise in
28. November 1942. Benno Rosenberg war zu dem Zeitpunkt
die USA standen sie im Jahr 1940 auf der Warteliste, mit
nur 69 Jahre alt, seine Frau Hedwig 67 und Julius 71 Jahre
der Nummer 49.300. Als sie ahnten, dass sie das Ziel nicht
alt.
erreichen würden, schrieb Benno: „Es bleibt uns also nichts
weiter übrig als auszuharren, bis es wieder besser wird, denn
Ihre Geschichte ist ein wichtiger Teil von meiner Familie und
alles geht einmal vorüber.“
mir geworden. Darüber zu reden hilft, und das hoffentlich
nicht nur mir, das Gefühl der Ohnmacht, die einen befällt,
wenn man über diese schreckliche Zeit nachdenkt, zu überwinden. Die Stolpersteine können diesen Denkprozess anstoßen und uns allen helfen die Erinnerung wach zu halten,
damit so etwas wie die Schreckensherrschaft der Nazis nie
wieder Platz in unserer Gesellschaft bekommen kann.
84
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
W ES T EN D
Westendstraße 93
Henriette Rosenthal, geb. Hirschberg
Geburtsdatum: 12.9.1873
Deportation: 1.9.1942 Theresienstadt
Todesdatum: 20.12.1942
Henriette Rosenthal wurde in Danzig/Westpreußen
not least schöne Bücher deckten den Tisch.“ Drei Mo-
geboren. Sie war die Witwe des am 25. Januar 1926
nate später, am 14. Oktober 1941, mussten beide in die
verstorbenen Heinrich Rosenthal. Dieser war zunächst
Friedrichstraße 26 umziehen.
Amtsrichter in Neuenburg/Westpreußen, dann Landgerichtsdirektor in Danzig und nach Errichtung der Freien
Im Frühjahr 1942 sollten Karl Herxheimer und Henriette
Stadt Danzig im Jahr 1920 Senatspräsident am dortigen
Rosenthal von Freunden außer Landes gebracht werden.
Obergericht. Sein erstmals 1899 herausgegebener Band
Doch die Flucht scheiterte. Der Kriminalbeamte Christian
„Das Bürgerliche Gesetzbuch nebst dem Einführungs-
Fries, der Stützpunktleiter einer kleinen Widerstandszel-
gesetz gemeinverständlich erläutert unter besonderer
le war, die zum Leuschner-Kreis gehörte, schilderte 1947,
Berücksichtigung der Rechtsverhältnisse des täglichen
wie es zu den Vorbereitungen des Rettungsversuches kam.
Lebens“ galt als bedeutendes Standardwerk der Rechts-
„Im Frühjahr 1942 lernte ich den allseits hoch verehrten
literatur. Es war bis 1931 in 13 Auflagen mit 83.000
Geheimrat Prof. Dr. Karl Herxheimer, wh. Friedrich-
Exemplaren erschienen.
straße, kennen. Er wurde mir seinerzeit von Herrn Gustav Weigel, wh. Ffm. Textorstraße 17, auf der Ober-
Henriette Rosenthal, die laut der in Theresienstadt
schweinstiege vorgestellt. Weigel, von dem ich wusste,
ausgestellten „Todesfallanzeige“ evangelisch getauft war,
dass er verschiedene jüdische Personen laufend mit Le-
führte ab 1928 den Haushalt von Professor Dr. Karl
bensmitteln versorgte, war auch jahrelang der Betreuer
Herxheimer, dessen Ehefrau Olga Hepner (Jg. 1868),
des Geheimrats Herxheimer. Verabredungsgemäß traf
in diesem Jahr gestorben war. Herxheimer, geb. am
ich dann noch drei oder vier Mal an der gleichen Stelle
26. Juni 1861 in Wiesbaden, war Spezialarzt für Haut-
und in Gesellschaft des Herrn Weigel mit Herxheimer
krankheiten und hatte seit 1914 den ersten Lehrstuhl für
zusammen. Damals war beabsichtigt, Geheimrat Herx-
Haut- und Geschlechtskrankheiten an der neu gegrün-
heimer und seine Hausdame, Frau Rosenthal, nach der
deten Frankfurter Universität inne. 1930 trat er in den
Schweiz zu verbringen. Die Vorbereitungen, an denen
Ruhestand. Er wohnte im Gärtnerweg, in der Wiesenau
neben Weigel der Stapobeamte Gottlieb Fengler (richtig:
38, in der Arndtstraße 17 und dann zusammen mit seiner
Gotthold) und Prof. Blum beteiligt waren, sind seiner-
Lebensgefährtin Henriette Rosenthal in der Westend-
zeit beinahe abgeschlossen gewesen. Ich selbst entnahm
straße 93.
und vernichtete damals die in der Fahndungskartei der
Kriminalpolizei von der Gestapo eingelegt gewesenen
Der 80. Geburtstag von Karl Herxheimer am 26. Juni
Steckkarten (Pass-Sperre für Juden) von Geheimrat
1941 wird für ihn als der letzte Höhepunkt seines Lebens
Herxheimer und Frau Rosenthal. Gefälschte Pässe waren
beschrieben, „denn viele Freunde und Schüler besaßen
angefertigt. Prof. Blum befand sich bereits in der Schweiz
die Zivilcourage, ihren verehrten Meister zu besuchen
und sollte Herxheimer mit einem Auto an der Grenze ab-
und ihm ihre Glückwünsche zu übermitteln“ (Ärzte-
holen, wohin er von dem Stapobeamten Fengler gebracht
blattarchiv) Henriette Rosenthal schrieb am 7. Juli 1941
werden sollte. Leider scheiterte der Plan sozusagen in
in einem Dankesbrief an die Ehefrau des Direktors der
letzter Minute durch eine Ungeschicklichkeit der Frau
Hautklinik in Kassel: „Der 80. Geburtstag von Prof. H.
Rosenthal.“
ist sehr schön und für ihn sehr freudvoll verlaufen; (…)
Unsere Wohnung gleicht einem Blumengarten, fast wie
Claire von Mettenheim erfuhr von Henriette Rosenthals
beim 70sten, und zahllose Briefe, Depeschen und last
so genannter Ungeschicklichkeit, die dazu führte, dass der
STOLPERSTEINE – VERLEGUNGEN 2015
85
Fluchtversuch scheiterte und sie darauf in ein Konzentra-
über solche Sachen’. Dieser Gefängnisaufenthalt war es
tionslager abtransportiert wurden. Cläre von Mettenheim
also, der die geplante Flucht von Herxheimer und Ro-
vermerkte diesen Vorfall in ihrem Tagebuch „’Man muss
senthal verhinderte. Der Zeitpunkt war verpasst und der
das eigene Schicksal nicht zu wichtig nehmen’, sagte sie
Rettungsversuch wurde abgebrochen“. (Textauszug aus:
(Henriette Rosenthal). Helfen? Nur Packpapier, sie wolle
Petra Bonavita, Nie aufgeflogen: Gotthold Fengler: Ein
den halb-arischen Enkeln etwas schicken. Und das wird
Gestapo-Beamter als Informant einer Widerstandszelle
ihr schlecht bekommen: Sie wird von Nachbarn denun-
im Frankfurter Polizeipräsidium, Berlin 2013, S.27–29)
ziert, dass ein Arier ein Paket weggebracht habe! Die
Gestapo macht stundenlang Haussuchung und Frau
An Karl Herxheimer, der am 6. Dezember 1942 in
Rosenthal kommt ins Gefängnis. Zum Zeitpunkt des
Theresienstadt starb, erinnert bereits ein Stolperstein
Transports nach Theresienstadt wird sie entlassen, um
in der Westendstraße 93.
vorher die Übereignung ihres Besitzes an den Staat zu
bestätigen. Cläres Kommentar: ‚Man kann verzweifeln
Karl Herxheimer
Die Paten Kerstin, Leonard und Dr. André Zehl
Herxheimer-Brief vom 28.8.1942
86
STOLPERSTEINE – SPENDER
Spenderinnen/Spender,
Patinnen/Paten,
Sponsoren 2015
Andre Alpar
Kulturarchiv Stadt Frankfurt
Bernward Stoll
Ingeborg Baumann
Jörg Lauterbach
Kristina Strassburg
Marion Berger
Bärbel Lutz Saal
Sven Tredup
Dirk Czapowski
Dirk Mardner
Albert Ushky
Ralph Delhees
Patricia Murrell
Hans Bruno Venema
Lutz Doetsch
Christian Möller
Verkehrsgesellschaft
Dieter Eckhardt
Hans-Georg Mülle
Eintracht Frankfurt Museum
Olaf Oppenheimer
Cornelia Volhard Waechter
Evangelische Frauen,
Ulrich Wilhelm Oppermann
Annemarie Volkmer
Stadtverband
Frankfurt (VGf)
Beate Pattay
Dr. Juergen Weddig
Evangelische St. Peters-
Rosi Reuther
Christa Weishaupt
gemeinde Frankfurt
Helga Roos
Peter Wiens
Stephen Ferris/USA
Sabine und Martin Roth
Mona Cate Wikhäll
Till Foerster
Steen Rothenberger
Frauke Wilhelm
Hans-Edmund und Ute Forst
Josef Rossbach
Petra Wörner
Frankfurter Sparkasse
Celina Rodriguez Drescher
Kerstin und Andre Zehl
Peter Fribley/USA
Klaus Schaffer
Jochen Gensichen
Charles E Scheid, NY
Felix Grimm
Wolfram Schmidt
Hermine Gusdorf Kloppel
Andreas Schmid
Raymond Harrison
Helga Schön
Regine Herrmann
Natascha Schröder Cordes
Nathalie Heun
Staatliches Schulamt Frankfurt
Waltraut und Peter Hofmann
Angelika Schulenburg Hehlen
Ellen Holz
Christiane Schultheis
Kornelia Hrgovic
Maria Schulz
Erich Janisch
R. Shimoni
Harro Jenß
Joachim Sieger
Jugendberatung und
Christian Spieles
Jugendhilfe e.V.
Christiane Stapp Osterod
Dorothea Kahm
Ulrich Stascheit
Helga Knoblauch
Ulrich Alfred Stock
Pressespiegel
Frankfurter Neue Presse 13.5.2015
Frankfurter Allgemeine Zeitung 17.5.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
87
88
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.3.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Rundschau 9.4.2015
89
90
STOLPERSTEINE – PRESSE
Mach mit 3/2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
dpa 19.5.2015
91
92
STOLPERSTEINE – PRESSE
Hessisches Ärzteblatt 7/8 2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
93
78 years after Hans Maier’s death, his legacy is recalled, renewed & honored
Hans Maier’s Stumble Stone
My mother spoke very little about her father’s death other
than to say that “Hitler killed him.” My uncle Henry recalled
wondering if the hospital had done all it could during those
days of political and racial persecution to save his father’s
life. Five descendants of Hans Maier at Stopersteine Ceremony,
5/17/15, Frankfurt, Germany (Peggy West, Gwen LopezCohen, Gabriel Cohen, Betsy Lopez and Jacob Cohen)
By Peggy West
I never met my grandfather, Hans Maier, who died before I
was born as a result of suicide in 1937 when he was 49 years
old. I was surprised and amazed when I learned that so many
years after he “gave up on his life,” his legacy was being
honored in Frankfurt where he had lived and worked.
Five descendants representing three generations of his family
traveled to Frankfurt in May to participate in the installation
of a stolpersteine (“stumble stone”) in the sidewalk in front
of the his last residence in Frankfurt, at Fuchshohl 27. Little could he have imagined that he would have 27 direct
American descendants, including 7 grandchildren, 12 great
grandchildren and 8 great-great grandchildren by the time his
work and life were rediscovered in his native Germany.
The ceremony at his last address was attended by more
than 50 people. In addition to the five descendants in the
picture posted here, those attending included Dr. Bernard
Heidenreich, a representative of the city of Frankfurt; the
director of a German Association for Public And Private
Welfare on which my grandfather had served on the founding
board in the 1920s; and the present head master of Lessing
Gymnasium where my grandfather completed his Abitur in
1907. At the “stumble stone” installation, my grandfather’s death
was spoken of as “flight into death as a result of Nazi
persecution.” Through the events surrounding the stolperstein
installation and the generous hospitality of the German
sponsors of my grandfather’s stone (Ulrich Stascheit and
Hanna Eckhardt), we learned much about the legacy and
history we carry that was mostly unspoken of in our family. I would like to think that we have honored my grandfather
through the life we are living and contributions all the
descendants have and will make that in some ways continue
his legacy and life’s work. His descendants include two social workers, a child
psychiatrist, three lawyers, five university faculty members,
advocates for public policy and contributions to medicine,
journalism, business, education and the arts. Among the
great grandchildren and great-great grandchildren some are
also continuing the legacy of Judaism of his family.
The “stumble stone” is a permanent remembrance of a life
cut too short by tyranny and persecution. The remembrance
so many years later lets us know that his memory and legacy
are not lost, and it provides some lost family history for us the
descendants. It is sad that my grandfather’s immediate family – my mother,
uncle and aunt, as well as his brother Max who lived many
years in Brazil after 1938 – did not live long enough to know
of and participate in this event. It is difficult to imagine what this honor and remembrance
might have meant to my mother, Hanna Maier Barrows; to
my uncle, Henry Maier, a much-admired professor of social
work at the University of Washington for more than 30 years;
and to my aunt Margaret. All of them died without knowing
about this event honoring their father’s life and work. Peggy West is a member of the Forefront Advisory Board
with more than 45 years of experience as a social worker
including 30 years as a clinical faculty member of UW School
of Social Work and 20 years of work as a national, regional,
state and local leader in suicide prevention. She received
her MSW from UW School of Social Work(’68) and a PhD
from UW College of Education in Educational Psychology
(’84). She recently retired as Senior Advisory for the national
Suicide Prevention Resource Center.
My great aunt Mathilde Maier once recounted to me that she
“watched the joy go out of my mother” while at age 22 she sat
by her father’s bed in the hospital as he slipped away. How has suicide affected you or your family? If you have a
First Person story to tell, please send your essay to ffront@
uw.edu. (Your essay should be limited to about 800 words.)
file:///D:/Stolpersteine/2015/Opferbilder/78-years-after-hansmaier-s-death-his-legacy-recalled-renewed-honored.htm
94
STOLPERSTEINE – PRESSE
Uni-report 4/2015
Frankfurter Allgemeine Zeitung 16./17.5.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Neue Presse 16.5.2015
Frankfurter Rundschau 16./17.5.2015
Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.5.2015
95
96
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Rundschau 19.5.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Jüdische Allgemeine 18.5.2015
97
98
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Rundschau 9.6.2015
Katharinengemeinde
STOLPERSTEINE – PRESSE
99
100
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Neue Presse 2.6.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Stolpersteine werden weiter verlegt
03.06.2015
Höchst. In Höchst und den anderen westlichen Stadtteilen
können auch in Zukunft Stolpersteine verlegt werden.
Die Entscheidung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte
und Erinnerung Höchst, vorerst keine Stolpersteine
mehr zu verlegen (wir berichteten), ist für die Initiative
Stolpersteine Frankfurt kein ausreichender Grund,
die Anfragen nach solchen Gedenksteinen im Westen
abzulehnen. Wie deren Koordinator, Hartmut Schmidt,
erklärt, wird die Initiative künftig Wünsche nach
Verlegung von Stolpersteinen in den westlichen
Stadtteilen selbst übernehmen. Die AG Geschichte und
Erinnerung hatte bisher die Verlegung der Stolpersteine
in den westlichen Stadtteilen vorbereitet, nun gab es aber,
wie berichtet, Ärger um Beschriftungen.
(hk)
Frankfurtert Rundschau 7.7.2015
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102
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Neue Presse 7.7.2015
Frankfurter Neue Presse 10.7.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Neue Presse 20.6.2015
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STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Neue Presse 20.6.2015
STOLPERSTEINE – PRESSE
Frankfurter Rundschau 20.10.2015
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STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Gesamtliste der bisher verlegten Stolpersteine (2003–2015)
Name
Geburtsname
Abeles, Leo
Abermann, Jettchen
Straße
Stadtteil
Deportation
Tod
Verlegung
2.10.1864
Hermannstr. 1
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt,
23.9.1942 Treblinka
unbekannt
8.5.2010
24.1.1875
Kasinostr. 16
Höchst
15.9.1942 Theresienstadt
24.6.1943
25.10.2010
Abraham, Elfriede
26.8.1925
Herderstr. 11
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
21.6.2013
Abraham, Gustav
5.7.1885
Herderstr. 11
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
21.6.2013
20.7.1891
Herderstr. 11
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
21.6.2013
24.2.1928
Herderstr. 11
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
22.6.2013
16.12.1870
Zeil 92
Innenstadt
15.9.1942 Theresienstadt
24.2.1944
17.10.2014
Adam, Heribert
12.7.1912
Myliusstr. 44
Westend
1943 Buchenwald, Auschwitz
17.1.1943
21.6.2014
Adam, Kathinka
23.06.1883
Myliusstr. 44
Westend
Januar 1943 Gefängnis Frankfurt
25.2.1943
21.6.2014
16.8.1901
Gervinusstr. 22
Westend
1942 Sobibor
unbekannt
12.5.2012
Adler, Alfred
14.6.1897
Gervinusstr. 22
Westend
1938 Buchenwald, April 1939
England
Adler, Alma
21.4.1903
Emmerich-Josef-Str. 21
Höchst
1942 Raasiku
unbekannt
5.11.2007
Adler, Bernhard
28.3.1878
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Adler, Claire
19.2.1931
Emmerich-Josef-Str. 21
Höchst
1942 Raasiku
unbekannt
5.11.2007
Adler, Gertrud
1.8.1937
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
3.8.1944
3.6.2011
Adler, Gisela
18.8.1925
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
3.8.1944
3.6.2011
Adler, Heinz
?.?.1927
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
befreit
3.6.2011
Adler, Herbert
18.11.1928
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
befreit
3.6.2011
Abraham, Jenny
Kahn
Geburtsdatum
Wetzler
Abraham, Margot
Ackermann, Bella
Adler, Adelheid
Cahn
Gollisch
20.6.2013
Adler, Johanna
Nathan
17.6.1868
Kettenhofweg 125
Westend
1942 Theresienstadt, 1943 Treblinka
26.9.1942
13.5.2012
Adler, Margarethe
Braun
3.7.1903
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
3.8.1944
3.6.2011
Adler, Reinhold
26.9.1898
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
1.5.1943
3.6.2011
Adler, Rolf
?.?.1931
Löherstr. 21
Sachsenhausen
Lager Dieselstraße und Kruppstraße
3.11.1942
3.6.2011
14.2.1867
Emmerich-Josef-Str. 21
Höchst
1943 Theresienstadt
17.1.1943
5.11.2007
1.1.1902
Emmerich-Josef-Str. 21
Höchst
1942 Raasiku
unbekannt
5.11.2007
20.12.1881
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Adler, Ursula
30.10.1938
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
3.8.1944
3.6.2011
Ahrens, Manfred
20.10.1905
Mainzer Landstr. 418
Gallus
Gefängnis F-Klapperfeld, Suizid
2.8.1942
21.6.2014
14.5.1877
Bockenheimer Landstr. 83
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
24.12.1942
18.5.2015
Altmann, Erich Andreas
10.8.1916
Küferstr. 3
Sindlingen
Mai 1944 Sachsenhausen,
Buchenwald
24.2.1945
7.7.2014
Altschul, Karl
20.9.1857
Oberweg 56
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt
6.11.1942
11.11.2003
Amram, Frida
6.10.1885
Hans-Thoma-Str. 24
Sachsenhausen
25.7.1942 Ravensbrück,
Oktober 1942 Auschwitz
8.10.1942
20.6.2013
Adler, Rosa
Blum
Adler, Sally
Adler, Sophie
Alken, Else
Strauß
Mamroth
Amram, Julie
Lomnitz
11.11.1857
Hans-Thoma-Str. 24
Sachsenhausen
15.9.1942 Theresienstadt
30.10.1942
20.6.2013
Anschel, Bettina
Brader
25.11.1872
Uhlandstr. 21
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
22.6.2013
10.4.1873
Uhlandstr. 21
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
22.6.2013
7.9.1884
Holzgraben 11
Altstadt
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
10.12.1913
Holzgraben 11
Altstadt
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
24.8.1907
Lichtensteinstr. 2
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.2.2009
Ascher, Ludwig
26.12.1865
Liebigstr. 27c
Westend
19.10.1941 Lodz
24.5.1942
19.10.2006
Auerbacher, Alfred
11.2.1938
Wittelsbacher Allee 46
Ostend
9.4.1943 Westerbork,
11.5.1943 Sobibor
14.5.1943
21.6.2013
Auerbacher, Jacob
19.7.1880
Wittelsbacher Allee 46
Ostend
1936/37 Niederlande,
9.4.1943 Westerbork
11.5.1943 Sobibor
unbekannt
21.6.2013
Anschel, Jakob
Appel, Franziska
Klein
Appel, Herta
Arndt, Henny
Bober
Auerbacher, Martha
Seligmann
29.12.1903
Wittelsbacher Allee 46
Ostend
1936/37 Niederlande,
9.4.1943 Westerbork
11.5.1943 Sobibor
14.5.1943
21.6.2013
Aumann, Berta
Oestreich
23.12.1913
Bornwiesenweg 34
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
8.5.2010
Aumann, Jossy
29.12.1941
Bornwiesenweg 34
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
unbekannt
8.5.2010
Aumann, Judi
3.2.1940
Bornwiesenweg 34
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
unbekannt
8.5.2010
Baer, Berthold
7.5.1877
Musikantenweg 39
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
3.10.1942
18.5.2015
Baer, Emil
7.5.1877
Saalburgstr. 59
Bornheim
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
23.2.2006
Baer, Fanny
19.7.1902
Saalburgstr. 59
Bornheim
unbekannt
unbekannt
23.2.2006
Baer, Hugo
14.1.1869
Zeil 29
Innenstadt
15.9.1942 Theresienstadt
23.9.1942
25.4.2008
Baer, Jenny
Löwenthal
9.6.1880
Musikantenweg 39
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
15.5.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
Baer, Rebekka
Schloss
5.12.1880
Saalburgstr. 59
Bornheim
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
23.2.2006
Bartelt, Wilhelmine
Feibel
3.10.1888
Sternstr. 7
Nordend
26.4.1943 Auschwitz
29.5.1943
19.11.2013
Bauer, Ella
12.1.1881
Wiesenau 53
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
25.4.2008
Bauer, Hugo
29.5.1883
Paul-Ehrlich-Str. 42
Sachsenhausen
1936 USA
23.6.2014
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
107
Bauernfreund, Fred
23.9.1927
Mittelweg 8
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
14.9.2005
Bauernfreund, Hans
16.2.1936
Mittelweg 8
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
14.9.2005
Bauernfreund, Heinrich
16.10.1890
Mittelweg 8
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
14.9.2005
Bauernfreund, Johanna
Schwarz
15.6.1902
Mittelweg 8
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
14.9.2005
Baum, Clara
Sichel
23.3.1884
Rützelstr. 1
Griesheim
19.10.1941 Lodz,
Oktober 1942 Chelmno
unbekannt
10.7.2014
Baum, Julie
Geiger
3.11.1883
Reuterweg 73
Westend
19.10.1941 Lodz
4.5.1942
4.6.2011
7.5.1927
Rützelstr. 1
Griesheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
10.7.2014
3.9.1881
Emmerich-Josef-Str. 19
Höchst
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.11.2007
Baum, Nathan Norbert
8.12.1871
Reuterweg 73
Westend
19.10.1941 Lodz
22.2.1942
4.6.2011
Baum, Salomon
19.7.1875
Rützelstr. 1
Griesheim
19.10.1941 Lodz
16.4.1942
10.7.2014
Baumann, Fritz
9.7.1901
An der Ringmauer 62
Römerstadt
10.11.1938 Buchenwald
12.12.1938
19.10.2009
1.1.1897
Böhmerstr. 62
Westend
26.4.1943 Auschwitz
28.06.1943
20.6.2013
Bechhold, Heinrich Jakob
13.11.1866
Niederräder Landstr. 46–48
Niederrad
Suizid
17.2.1937
20.6.2013
Becker, Bernhard
7.12.1914
Schwarzburgstr. 50
Nordend
27.11.1937 Gestapohaft
14.12.1937
15.10.2004
31.1.1885
Schönstr. 17
Gutleut
19.10.1941 Lodz
unbekannt
9.5.2010
8.4.1882
Zuckschwerdtstr. 1
Höchst
tot aufgefunden
28.4.1936
1.11.2011
10.2.1895
Eschersheimer Landstr. 357
Dornbusch
16.8.1942 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
22.6.2013
28.2.1895
Eschersheimer Landstr. 357
Dornbusch
16.8.1942 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
22.6.2013
Baum, Käthe
Baum, Martha
Beauvais von, Johanna
Becker, Martha
Schwarzschild
Seligmann
Adler
Beer, Ernst de
Beicht, Edith
Wolff
Beicht, Karl
Bender, Helene
Grau
18.7.1907
Schwedenpfad 21
Nied
1938 Haft
4.5.1938
19.11.2013
Bender, Henriette
Lehmann
19.8.1878
Weberstr. 72
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
23.10.1902
Schwedenpfad 21
Nied
14.10.1938 Volksgerichtshof
Hochverrat
befreit
19.11.2013
Bender,Georg
Bendkower, Regina
Rubanowicz
1.12.1897
Battonnstr. 70
Altstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
29.7.2011
Beran, Lilli
Marx
18.12.1877
Grüneburgweg 150
Westend
Suizid
7.5.1942
17.2.2009
Berberich, Erna
Pollak
12.5.1896
Rubensstr. 24
Sachsenhausen
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
Berberich, Moses
20.11.1888
Rubensstr. 24
Sachsenhausen
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
Berentzen, Karl
4.9.1897
An der Ringmauer 1
Heddernheim
Suizid
18.8.1938
18.11.2013
Berentzen, Lore
Ganz
4.6.1904
An der Ringmauer 1
Heddernheim
1943 Auschwitz
18.5.1943
18.11.2013
Berndt, Gretl
Katzenellenbogen
12.10.1893
Paul-Ehrlich-Str. 25 a
Sachsenhausen
Frankfurt
22.3.1944
3.6.2011
Bienes, Arthur
26.7.1889
Sophienstr. 12
Bockenheim
1935 Amsterdam
1.5.1943 Westerbork,
15.2.1944 Bergen-Belsen
9.1.1945
21.6.2013
Bienes, Hermann
24.4.1891
Mainzer Landstr. 36
Westend
1935 Belgien
1940 Auslieferung
1942 Drancy
2.9.1942 Auschwitz
1.9.1942
21.6.2013
Bienes, Hermine
Cohen
14.1.1893
Sophienstr. 12
Bockenheim
1935 Amsterdam,
Mai 1943 Westerbork,
Sept. 1944 Theresienstadt
befreit
21.6.2013
Bienes, Johanna
Nass
21.9.1859
Mainzer Landstr. 36
Westend
1939 Amsterdam
29.9.1943 Westerbork
15.2.1944 Sobibor
23.4.1942
21.6.2013
Bienes, Marion
28.8.1925
Sophienstr. 12
Bockenheim
1935 Amsterdam
Okt. 1943 Westerbork
Febr. 1944 Bergen-Belsen
befreit
21.6.2013
Bienes, René
1.2.1928
Sophienstr. 12
Bockenheim
1935 Amsterdam
1.5.1943 Westerbork,
15.2.1944 Bergen-Belsen
??.04.1945
21.6.2013
Bild, Hans
30.3.1904
Tevesstr. 27
Gallus
1937 Haft Kassel
1942 Sachsenhausen
16.7.1942
11.5.2012
8.3.1873
Kronberger Str. 28
Westend
18.8.1942 Theresienstadt
20.8.1942
13.5.2012
30.8.1926
Niedenau 43
Westend
19.10.1941 Lodz
17.12.1942
19.10.2006
28.2.1889
Niedenau 43
Westend
19.10.1941 Lodz
31.7.1942
19.10.2006
8.3.1886
Niedenau 43
Westend
19.10.1941 Lodz
18.6.1942
19.10.2006
20.6.1891
Wöhlerstr. 4
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
4.6.2011
Binswanger, Ernst
16.8.1925
Wöhlerstr. 4
Westend
1943 Auschwitz
4.2.1944
4.6.2011
Binswanger, Fritz
27.6.1894
Wöhlerstr. 4
Westend
Suizid
9.12.1936
4.6.2011
Bing, Anna
Katz
Bing, Helga
Bing, Rosa
Dach
Bing, Siegfried
Binswanger, Elisabeth
Loewenthal
Blasius, Martha
Koppenhagen
13.12.1892
Treburer Str. 25
Niederrad
Suizid
17.2.1945
20.6.2013
Blaut, Ida
Stern
11.9.1869
Oberlindau 108
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
20.9.1942
8.5.2010
31.10.1863
Oberlindau 108
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
10.10.1942
8.5.2010
29.5.1874
Beethovenstr. 11
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
29.9.1857
Beethovenstr. 11
Westend
19.10.1941 Lodz
8.11.1941
5.3.2007
28.4.1876
Altkönigstr. 13
Westend
1.9.1942 Theresienstadt, Treblinka
unbekannt
6.11.2007
Bloch, Sigmund
3.7.1867
Altkönigstr. 13
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
13.9.1942
6.11.2007
Blum, Ferdinand
3.10.1865
Paul-Ehrlich-Str. 42
Sachsenhausen
1939 Schweiz
Blumenthal, Fritz Günther
8.6.1925
Adolf-Häuser-Str. 14
Höchst
Majdanek
22.9.1942
Blaut, Moses
Bloch, Alice
Simon
Bloch, Louis
Bloch, Mathilde
Groedel
23.6.2014
20.10.2006
Blumenthal, Meta
Zinsheimer
14.6.1896
Adolf-Häuser-Str. 14
Höchst
unbekannt
unbekannt
20.10.2006
Bohn, Helene
Collin
4.3.1891
Altkönigstr. 13
Westend
April 1943 Auschwitz
22.7.1943
6.11.2007
108
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Bohrmann, Alice
29.3.1887
Mithrasstr. 82
Römerstadt
19.10.1941 Lodz
26.4.1942
9.11.2010
Bohrmann, Richard
5.2.1881
Mithrasstr. 82
Römerstadt
19.10.1941 Lodz
unbekannt
9.11.2010
Boltz, Johann
19.9.1893
Savignystr. 55
Westend
10.7.1941 Dachau
4.3.1942
5.11.2007
3.2.1901
Mittelweg 5
Nordend
29.1.1943 Westerbork,
2.3.1943 Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
9.6.1886
Mittelweg 5
Nordend
29.1.1943 Westerbork,
2.3.1943 Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
28.10.1897
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
11.6.1900
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
27.10.1884
Palmstr. 13
Nordend
Suizid
12.9.1942
17.2.2009
Bravmann, Arthur
15.9.1925
Palmstr. 13
Nordend
Suizid
15.2.1942
17.2.2009
Bravmann, Ilse
11.6.1923
Palmstr. 13
Nordend
Suizid
12.9.1942
17.2.2009
Bravmann, Jakob
14.12.1885
Palmstr. 13
Nordend
Suizid
26.8.1942
17.2.2009
Böttigheimer, Else
Isaak
Levy
Böttigheimer, Leo
Braunschweiger, Cäcilia
Löwenthal
Braunschweiger, Josef
Bravmann, Anna
Baum
Breckheimer, Caecilie
Segalowitsch
29.1.1895
Raiffeisenstr. 25
Riederwald
Frühjahr 1943 Auschwitz
26.7.1943
5.6.2011
Breitenfeld, Olga
Sgalitzer
26.4.1885
Eschersheimer Landstr. 79
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
8.10.1942
13.5.2012
Breitenfeld, Richard
13.10.1869
Eschersheimer Landstr. 79
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
16.12.1942
13.5.2012
Breitinger, Anton
19.6.1898
Neebstr. 3
Bornheim
F-Preungesheim
17.9.1942
21.6.2013
Breslau, Alfred
15.6.1876
Friedrichstr. 19
Westend
19.10.1941 Lodz
4.4.1942
19.10.2006
Breslau, Ignaz
3.4.1870
Haeberlinstr. 6
Eschersheim
Heilanstalt Herborn und
Landesanstalt Brandenburg
17.2.1941
17.2.2009
1.12.1892
Schloßstr. 120
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
13.9.2005
9.9.1923
Schloßstr. 120
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
13.9.2005
14.1.1893
Friedrichstr. 19
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2006
Breslau, Paul
19.10.1877
Schloßstr. 120
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
6.4.1942
13.9.2005
Breslau, Walter
20.10.1924
Friedrichstr. 19
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2006
Brown, Hagar Martin
14.10.1889
Marburgerstr. 9
Bockenheim
1939 verhaftet
3.6.1940
16.2.2009
Breslau, Klara
Auerbacher
Breslau, Lore
Breslau, Martha
Schwerin
Brück, Blanka
Blumhof
24.10.1896
Merianstr. 39
Nordend
20.9.1943 Auschwitz
1.12.1943
11.5.2012
Buchband, Dora
Gingold
11.7.1913
Breite Gasse 23
Innenstadt
11.2.1943 von Drancy nach
Auschwitz
unbekannt
6.11.2007
Buseck, Karoline
Hess
28.7.1870
Mainzer Landstr. 33
Bahnhofsviertel
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.2.2009
30.11.1913
Eschersheimer Landstr. 107
Westend
30.4.1941 Weilmünster,
„Heilanstalt“ Hadamar,
12.6.1941
9.5.2010
31.12.1897
Friedberger Landstr. 77
Nordend
Flucht 1939 Los Angeles
22.3.1905
Friedberger Landstr. 77
Nordend
Flucht 1939 Los Angeles
16.3.1874
Eschersheimer Landstr. 10
Nordend
16.6.1943 Theresienstadt
6.1.1944
25.4.2008
8.2.1866
Hadrianstr. 19
Römerstadt
18.8.1942 Theresienstadt
24.5.1943
19.10.2009
Cahn, Irmgard
28.10.1919
Eschersheimer Landstr. 10
Nordend
16.6.1943 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
25.4.2008
Cahn, Leopold
12.11.1878
Eppsteiner Str. 5
Westend
8.1.1944 Theresienstadt
1.4.1944
25.4.2008
Butterweck, Lina
Cahen-Brach, Fritz
Cahen-Brach, Katharina
Schwieker
Cahn, Benedikt
Cahn, Charlotte
Scheidemann
18.5.2015
18.5.2015
Cahn, Luise
Lehmann
15.4.1876
Eiserne Hand 35
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.11.2003
Cahn, Margarete
Wiener
24.4.1899
Eschersheimer Landstr. 10
Nordend
16.6.1943 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
25.4.2008
Cahn, Mathilde
Rothbarth
25.12.1895
Roseggerstr. 17
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Cahn, Robert
27.4.1881
Roseggerstr. 17
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Carlebach, Moritz
8.10.1878
Gaußstr. 16
Nordend
12.11.1938 Buchenwald
29.3.1939
7.5.2010
17.8.1887
Gaußstr. 16
Nordend
8.5.1942 Region Lublin
unbekannt
7.5.2010
Caspari, Ernst
24.10.1909
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
1935 Türkei
17.10.2014
Caspari, Friedrich
1.7.1911
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
1938 USA
17.10.2014
Caspari, Irene
3.5.1915
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
1938 England
17.10.2014
Caspari, Max Eduard
17.3.1923
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
1938 England
Caspari, Wilhelm
4.2.1872
Paul-Ehrlich-Str. 42
Sachsenhausen
19.10.1941 Lodz
21.1.1944
23.6.2014
Caspari, Wilhelm
4.2.1872
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
19.10.1941 Lodz
21.1.1944
17.10.2014
3.9.1869
Apostelstr. 20
Niederrad
9.1.1944 Theresienstadt
23.11.1944
12.5.2012
Cohen, Alice
26.9.1925
Hostatostr. 1
Höchst
1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
Cohen, Bernhard
9.9.1889
Hostatostr. 1
Höchst
5.10.1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
15.1.1905
Hostatostr. 3
Höchst
8.10.1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
Cohen, David
29.1.1894
Hostatostr. 3
Höchst
5.10.1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
Cohen, Fritz
8.12.1928
Hostatostr. 3
Höchst
8.10.1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
Cohen, Helene
7.8.1921
Hostatostr. 1
Höchst
1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
Cohen, Paul
2.10.1931
Hostatostr. 3
Höchst
8.10.1942 von Westerbork nach
Auschwitz
8.10.1942
5.11.2007
3.6.1897
Hostatostr. 1
Höchst
9.10.1942 Westerbork nach
Auschwitz
12.10.1942
5.11.2007
Cohn, Moritz
5.4.1873
Uhlandstr. 2
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
24.9.1942
7.5.2010
Dillenburger, Ernst
3.10.1930
Mainstr. 8
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
17.5.2015
Dillenburger, Klara
16.4.1901
Mainstr. 8
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
17.5.2015
Carlebach, Sophie
Cocholous, Sara
Cohen, Betti
Cohen, Theresia
Runkel
Salomon
Vorschheimer
Hertz
17.10.2014
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
Dillenburger, Marianne
Kahn
109
21.12.1876
Mainstr. 8
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
17.5.2015
4.4.1870
Mainstr. 8
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
17.5.2015
17.12.1919
Vogtstr. 35–37
Nordend
1939 England
3.10.1873
Radilostr. 29
Rödelheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
20.10.1890
Radilostr. 29
Rödelheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
Dreyfuß, Siegbert
15.1.1926
Radilostr. 29
Rödelheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
Dukat, Adolf
24.10.1900
Am Tiergarten 32
Ostend
19.10.1941 Lodz
2.5.1942
23.6.2014
Dukat, Joseph
6.4.1870
Ostendstr. 53 (51)
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
11.10.1942
17.5.2015
Dukat, Selma
16.2.1903
Ostendstr. 53 (51)
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
17.5.2015
Dillenburger, Sally
Domar, Carola
Rosenthal
Dreyfuß, Albert
Dreyfuß, Amalie
Salomon
15.10.2004
Dukat, Susi
Kaufmann
14.10.1910
Am Tiergarten 32
Ostend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
Durlacher, Dina
Frank
8.11.1881
Berger Str. 204
Bornheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
Durlacher, Hermine
25.7.1884
Berger Str. 204
Bornheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
11.5.2012
Durlacher, Julius
10.11.1882
Berger Str. 204
Bornheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
Durlacher, Leo
2.8.1912
Berger Str. 204
Bornheim
6.7.1943 von Westerbork nach
Sobibor
9.7.1943
11.5.2012
28.6.1876
Aystettstr. 6
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
19.10.1942
5.11.2007
20.10.1870
Aystettstr. 6
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
5.7.1943
5.11.2007
2.8.1901
Luisenstr. 35
Nordend
25.5.1943 Auschwitz
10.12.1943
13.5.2012
31.3.1934
Kurt-Schumacher-Str. 10
Altstadt
1945 Theresienstadt
befreit
12.5.2012
Ebertsheim, Elise
Bloch
Ebertsheim, Siegfried
Eckert, Frieda
Spitz
Edelmann, Inge
Edelmann, Irma
Loeb
16.10.1913
Kurt-Schumacher-Str. 10
Altstadt
8.2.1943 Auschwitz
12.9.1943
12.5.2012
Edelmuth, Adele
Mayer
10.08.1867
Gärtnerweg 47
Westend
18.8.1942 Theresienstadt, Trostenec
unbekannt
7.5.2010
Edinger, Friedrich
2.3.1888
Gärtnerweg 51
Westend
15.6.1942 von Bendorf-Sayn nach
Sobibor
unbekannt
12.5.2012
Ege, Albrecht
31.1.1878
Am Treutengraben 3
Praunheim
1942 Zuchthaus FrankfurtPreungesheim
23.1.1943
25.4.2008
22.2.1893
Röhrborngasse 28
Bergen-E.
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
14.10.1881
Röhrborngasse 28
Bergen-E.
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
Ehrmann, Henny
Hahn
Ehrmann, Leopold
Eisemann, Johanette
Herrmann
15.10.1867
Alt Rödelheim 30
Rödelheim
15.9.1942 Theresienstadt
1.4.1944
24.4.2008
Eisenstein, Ilse
Müller
14.9.1895
Oberlindau 65
Westend
24.9.1942 Estland
unbekannt
5.3.2007
Eisenstein, Inge
24.1.1930
Oberlindau 65
Westend
24.9.1942 Estland
unbekannt
5.3.2007
Eisenstein, Ruth
6.3.1928
Oberlindau 65
Westend
24.9.1942 Estland
unbekannt
5.3.2007
Elsass, Irma
25.8.1887
Friedrichstr. 58
Westend
18.8.1942 Theresienstadt
1.5.1944
6.11.2007
Emanuel, Carl
21.09.1874
Gärtnerweg 12
Westend
19.8.1943 Haft Hammelgasse
14.10.1943
18.5.2015
Embden, Gustav
10.10.1874
Kennedaalle 99
Sachsenhausen
Nassau
25.7.1933
17.10.2014
31.1.1889
Hellerhofstr. 5
Gallus
1943 Auschwitz
21.2.1943
11.5.2012
Engelbrecht, Hans
8.9.1896
Hellerhofstr. 5
Gallus
4.2.1943 Buchenwald
befreit
11.5.2012
Epstein, Alfred
6.3.1912
Unterlindau 29
Westend
1933 Palästina
28.12.2014
Epstein, Fritz
4.12.1877
Unterlindau 29
Westend
1933 Palästina
28.12.2014
27.12.1876
Unterlindau 29
Westend
1933 Palästina
Epstein, Paul
24.7.1871
Körberstr. 16
Dornbusch
Suizid
Epstein, Werner
31.10.1903
Unterlindau 29
Westend
1934 Frankreich
Erl, Hans
8.10.1882
Eschersheimer Landstr. 267
Dornbusch
10.5.1942 Sobibor
unbekannt
4.6.2011
14.11.1883
Eschersheimer Landstr. 267
Dornbusch
10.5.1942 Sobibor
unbekannt
4.6.2011
Erlanger, Albert
23.4.1879
Wolfsgangstr. 51
Nordend
Suizid
6.4.1941
3.6.2011
Ermann, Isaac
4.8.1859
Morgensternstr. 36
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt
27.9.1942
8.5.2010
13.10.1869
Morgensternstr. 36
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt
23.5.1944
8.5.2010
8.9.1877
Wittelsbacher Allee 4
Ostend
11.6.1942 Region Lublin und
Majdanek
unbekannt
6.11.2007
Engelbrecht, Frieda
Epstein, Margarethe
Erl, Sofie
Ermann, Sara
Schwed
Mayerstein
Levi
Elsaesser
Eschwege, Hermann
28.12.2014
11.8.1939
17.10.2014
28.12.2014
Eschwege, Paula
Wertheimer
21.6.1886
Wittelsbacher Allee 4
Ostend
11.6.1942 Region Lublin und
Majdanek
unbekannt
6.11.2007
Ettinghausen, Berta
Feitler
11.7.1861
Emmerich-Josef-Str. 39
Höchst
1943 von Westerborg nach Sobibor
21.5.1943
5.11.2007
Fabisch, Emma
Suerth
23.7.1892
An der Ringmauer 134
Heddernheim
1937 Holland,
26.2.1942 Westerbork, Auschwitz
26.2.1943
18.11.2013
Fabisch, Heinrich Heilmann
4.6.1866
An der Ringmauer 134
Heddernheim
1937 Holland
5.11.1941
18.11.2013
Fehler, Karl
24.3.1905
Tevestr. 43
Gallus
25.8.1941 Sachsenhausen
19.12.1941
3.9.2008
Feist-Belmont, Alfred
9.9.1883
Feldbergstr. 51
Westend
4.1.1945 Buchenwald
8.3.1945
4.6.2011
Fiebermann, Adolf
16.5.1904
Rückertstr. 47
Ostend
1939 USA
11.12.1900
Eckenheimer Landstr. 238
Eckenheim
24.9.1942 Raasiku
unbekannt
17.5.2015
Fiebermann, Emil
16.7.1869
Rückertstr. 47
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
27.11.1942
17.5.2015
Fiebermann, Josef
1.8.1897
Eckenheimer Landstr. 238
Eckenheim
24.9.1942 Raasiku
unbekannt
17.5.2015
Fiebermann, Walter
24.6.1926
Eckenheimer Landstr. 238
Eckenheim
1939 Kindertransport England
Fiege, Caroline
31.12.1896
Kaulbachstr. 57
Sachsenhausen
19.3.1943 Auschwitz
20.12.1943
23.6.2014
Finkernagel, Karl
29.8.1869
Hamburger Allee 58
Bockenheim
Buchenwald
24.8.1937
18.5.2015
8.10.1878
Reichsburgstr. 2
Rödelheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
Fleisch, Selma
6.9.1892
Reichsburgstr. 2
Rödelheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.3.2007
Fleischmann, Samuel
25.5.1862
Koselstr. 49
Nordend
Suizid
16.08.1942
19.11.2013
6.7.1866
Rüsterstr. 20
Westend
27.9.1942 Theresienstadt
6.5.1943
17.2.2009
1.1.1852
Rüsterstr. 20
Westend
27.9.1942 Theresienstadt
6.5.1943
17.2.2009
Fiebermann, Else
Fleisch, Sally
Flesch, Hella
Flesch, Max
Levigard
Sternfels
Wolff
17.5.2015
17.5.2015
110
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Floersheimer, Elli
Markus
Floersheimer, Jakob
Flörsheim, Ida
May
Flörsheim, Isidor
Flörsheim, Jenny Klara
Rothschild
Flörsheim, Julius
Flörsheim, Karoline
Goldschmidt
Flörsheim, Kurt
22.6.1909
Oberlindau 83
Westend
13.2. 1936 Flucht Holland,
19.7.1942 Westerbork,
25.2.1944 Theresienstadt
unbekannt
18.5.2015
31.7.1906
Oberlindau 83
Westend
29.1.1936 Flucht Holland,
Westerbork
25.2.1944 Theresienstadt,
28.9.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
14.11.1874
Kastellstr. 10
Heddernheim
15.9.1942 Theresienstadt
11.10.1942
20.10.2006
8.6.1870
Kastellstr. 10
Heddernheim
15.9.1942 Theresienstadt
13.12.1942
20.10.2006
20.4.1895
Günthersburgallee 43
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
11.11.2003
25.10.1883
Günthersburgallee 43
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
11.11.2003
24.4.1881
Fichtestr. 7
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
9.5.2010
22.2.1925
Günthersburgallee 43
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
11.11.2003
Flörsheimer, Elli
Markus
26.6.1909
Neumannstr. 36
Eschersheim
29.1.1943 Westerbork,
25.2.1944 Auschwitz
28.2.1945
13.9.2005
Flörsheimer, Franziska
Mainzer
18.2.1879
Neumannstr. 36
Eschersheim
1942 Theresienstadt
17.12.1942
13.9.2005
31.7.1906
Neumannstr. 36
Eschersheim
29.1.1943 Westerbork,
25.2.1944 Auschwitz
unbekannt
13.9.2005
Flörsheimer, Jakob
Frank, Else
Levi
30.7.1908
Leverkuser Str. 9
Höchst
Auschwitz
unbekannt
20.10.2006
Freudenthal, Betty
Strauß
30.7.1928
Bolongarostr. 128
Höchst
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
3.9.2008
Freudenthal, Julius
15.5.1900
Bolongarostr. 128
Höchst
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
3.9.2008
Freudenthal, Margot
23.9.1901
Bolongarostr. 128
Höchst
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
3.9.2008
20.1.1873
Sandweg 34
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
16.11.1942
13.5.2012
Fried, Max
25.1.1905
Sandweg 34
Ostend
Region Lublin
unbekannt
13.5.2012
Fried, Meier
27.10.1873
Sandweg 34
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
15.4.1944
13.5.2012
Fried, Fanny
Wertheim
Friedmann, Amalie
Roth
8.8.1888
Mousonstr. 20
Ostend
28.10.1943 Auschwitz
22.12.1943
23.2.2006
Friedmann, Berta
Ziegelmann
5.2.1916
Nesenstr. 7
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
5.3.2007
Froehlich, Rosa
Cracauer
29.7.1868
Landgraf-Wilhelm-Str. 12
Eschersheim
1.9.1942 Theresienstadt
30.3.1943
17.2.2009
Froehlich, Siegfried
5.1.1861
Landgraf-Wilhelm-Str. 12
Eschersheim
1.9.1942 Theresienstadt
22.12.1942
17.2.2009
Fröhlich, Max
28.10.1893
Hansaallee 12
Westend
Drancy 7.9.1942 nach Auschwitz
unbekannt
23.2.2006
26.9.1871
Eschenheimer Anlage 20
Nordend
Suizid
24.2.1935
1.6.2010
14.7.1891
Hügelstr. 115
Dornbusch
6.5.1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2014
Frohmann, Hilda
Floersheim
Fuchs, Nelly
Fuld, Erna
Junghans
4.12.1909
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
11.6.1942 Region Lublin
unbekannt
13.5.2012
Fuld, Frieda
Sander
7.11.1893
Telemannstr. 12
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
3.9.2008
Fuld, Julius
13.3.1906
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
11.6.1942 Region Lublin Majdanek
unbekannt
13.5.2012
Fuld, Kurt
14.8.1930
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
11.6.1942 Region Lublin
unbekannt
13.5.2012
Fuld, Otto
22.3.1894
Telemannstr. 12
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
3.9.2008
13.3.1870
Feldbergstr. 45
Westend
Suizid
12.11.1941
8.5.2010
Fulda, Heinrich
12.2.1866
Feldbergstr. 45
Westend
gestorben
25.3.1940
8.5.2010
Gans, Irmgard
7.7.1928
Vogelsbergstr. 30
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
22.6.2013
Fulda, Amalie
Oppenheimer
Gans, Jenny
Oppenheimer
20.6.1890
Vogelsbergstr. 30
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
22.6.2013
Gärtner, Henriette
Wertheim
25.8.1873
Auf der Körnerwiese 10
Westend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
5.6.2011
10.4.1869
Auf der Körnerwiese 10
Westend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
5.6.2011
Gärtner, Ludwig
Gawrylowicz, Esther Frümet
Fischow
25.5.1883
Uhlandstr. 50
Ostend
unbekannt
unbekannt
16.2.2009
Gerlach, Margarethe
Tamm
5.5.1883
Neumannstr. 20
Eschersheim
1941 „Heilanstalt“ Hadamar
13.2.1941
3.9.2008
Germann, Edmund
13.9.1901
Niddastr. 64
Bahnhofsviertel
17.6.1941 „Hochverrat“
F-Preungesheim, Hinrichtung
17.9.1942
22.6.2014
Gerson, Bertha
15.8.1881
Bolongarostr. 132
Höchst
18.3.1943 Westerbork,
20.4.1943 Sobibor
23.4.1943
3.9.2008
Gerson, Gustav
12.4.1881
Bolongarostr. 132
Höchst
18.3.1943 Westerbork,
20.4.1943 Sobibor
23.4.1943
3.9.2008
Gertrud Caspari
15.9.1884
Bockenheimer Landstr. 99
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.10.2014
Gingold, Leo
Gerschel
4.1.1915
Breite Gasse 23
Innenstadt
1943 von Beaume-la-Rolande nach
Auschwitz
unbekannt
6.11.2007
Goldschmidt, Alfred
3.12.1880
Hadrianstr. 15
Römerstadt
19.10.1941 Lodz
unbekannt
9.11.2010
Goldschmidt, Betty
24.8.1878
Fichtestr. 7
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
9.5.2010
Goldschmidt, Erna
Neu
12.7.1900
Domitianstr. 4
Heddernheim
1942 Region Lublin
unbekannt
18.11.2013
Goldschmidt, Helene
Mansbach
26.6.1883
Hadrianstr. 15
Römerstadt
Suizid
2.3.1940
9.11.2010
15.8.1865
Habelstr. 8
Heddernheim
8.1.1944 Theresienstadt
25.3.1944
20.10.2006
15.6.1889
Günthersburgallee 1
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
29.12.1901
Große Friedberger Str. 44
Innenstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
17.2.2009
13.4.1874
Große Friedberger Str. 44
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
16.2.2009
Goldschmidt, Johanna
7.5.1933
Ostendstr. 62
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
17.5.2015
Goldschmidt, Klara
24.11.1930
Ostendstr. 62
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
17.5.2015
2.9.1898
Ostendstr. 62
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
17.5.2015
Goldschmidt, Hermann
Goldschmidt, Irma Ritta
Bach
Goldschmidt, Isaak
Goldschmidt, Jenny
Glauberg
Goldschmidt, Lina
Grünlaub
Goldschmidt, Malchen
Heidelberger
Goldschmidt, Margot
22.4.1881
Schützenstr. 12
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
4.6.2011
11.9.1921
Günthersburgallee 1
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
111
Goldschmidt, Max
26.7.1896
Domitianstr. 4
Heddernheim
14.11.1938-10.1.1939 Dachau,
1942 Region Lublin
unbekannt
18.11.2013
Goldschmidt, Sally
9.1.1893
Ostendstr. 62
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
17.5.2015
6.2.1883
Am Dornbusch 3
Dornbusch
29.5.1942 Osten
unbekannt
16.5.2015
17.6.1886
Böhmerstr. 4
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
4.6.2011
Gotthelf, Siegmund
10.6.1880
Böhmerstr. 4
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
4.6.2011
Gottlieb, Alice
6.12.1918
Brühlstr. 15
Heddernheim
Region Lublin und Majdanek
unbekannt
20.10.2006
Gottlieb, Jenny
2.11.1883
Brühlstr. 15
Heddernheim
Auschwitz
unbekannt
20.10.2006
Gottlieb, Nathan
26.2.1862
Gaussstr. 14
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
1.10.1943
19.10.2006
18.4.1881
Liebigstr. 27b
Westend
Suizid
5.5.1942
6.11.2007
6.12.1883
Alfred-Brehm-Platz 13
Ostend
Mai/Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
7.5.2010
Goldstern, Susanne
Gotthelf, Gertrud
Gottschalk, Agnes Therese
Epstein
Fröhlich
Griesheimer, Josef
Griesheimer, Thekla
Hess
14.3.1891
Alfred-Brehm-Platz 13
Ostend
Mai/Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
7.5.2010
Gross, Elsa
Mayer
6.7.1895
Eppsteiner Str. 5
Westend
19.10.1941 Lodz
14.1.1942
25.4.2008
Gross, Gertrud
Schickl
25.10.1918
Wittelsbacher Allee 100
Ostend
1937 Prag, 1942 deportiert
unbekannt
6.11.2007
1.10.1883
Eppsteiner Str. 5
Westend
19.10.1941 Lodz
13.8.1942
25.4.2008
Gross, Paul
Grosser, Alice
Bienes
17.3.1888
Mainzer Landstr. 36
Westend
1939 Amsterdam
29.9.1943 Westerbork
15.2.1944 Sobibor
23.4.1943
21.6.2013
Grossmann, Laura
Engel
20.10.1866
Auf der Körnerwiese 11
Westend
18.8.1942 Theresienstadt,
23.9.1942 Treblinka
unbekannt
17.2.2009
17.8.1893
Hallgartenstr. 36
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
5.6.2011
19.7.1898
Hallgartenstr. 36
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
5.6.2011
10.2.1861
Gutleutstr. 85
Gutleutviertel
Januar 1940 Gestapo Frankfurt
2.2.1940
17.10.2014
29.06.1875
Gutleutstr. 85
Gutleutviertel
1940 Schweiz
Grünebaum, Alfred
30.11.1899
Eschersheimer Landstr. 405
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Grünebaum, Bella
13.11.1901
Marktstr. 45
Bergen-E.
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
23.10.1875
Marktstr. 45
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt, Treblinka
unbekannt
24.4.2008
Grünebaum, Frieda
12.6.1900
Sonnemannstr. 79
Ostend
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
Grünebaum, Gerson
16.1.1864
Eschersheimer Landstr. 405
Dornbusch
Suizid
17.10.1941
14.10.2004
12.10.1870
Sonnemannstr. 79
Ostend
1942 Theresienstadt
4.4.1944
16.2.2009
28.3.1927
Alt Rödelheim 38
Rödelheim
Maidanek
29.8.1942
5.3.2007
1.1.1897
Alt Rödelheim 38
Rödelheim
unbekannt
unbekannt
5.3.2007
14.7.1895
Alt Rödelheim 38
Rödelheim
Maidanek
29.8.1942
5.3.2007
15.9.1898
Sonnemannstr. 79
Ostend
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
3.6.1862
Eschersheimer Landstr. 405
Dornbusch
1.9.1942 Theresienstadt
11.4.1943
14.10.2004
11.7.1900
Kölner str. 71
Gallus
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
Grünewald, Amalie
20.11.1876
Freiherr-vom-Stein-Str. 51
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
3.10.1942
5.6.2011
Grünewald, Edgar Josef
13.4.1922
Musikantenweg 45
Nordend
Flucht 1936 Uruguay
Grünewald, Ferdinand
7.2.1922
Sandweg 40
Ostend
1938 Buchenwald,
1939 F-Preungesheim,
30.3.1942 Groß-Rosen
2.6.1942
21.6.2013
Grünewald, Hermann
20.2.1874
Freiherr-vom-Stein-Str. 51
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
4.2.1943
5.6.2011
Grünewald, Inge
10.5.1930
Musikantenweg 45
Nordend
Flucht 1939 Uruguay
Grünewald, Josef
18.7.1889
Sandweg 40
Ostend
Sachsenhausen, 3.9.1940 Dachau
21.4.1941
21.6.2013
Grünewald, Julius
6.7.1885
Musikantenweg 45
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt
27.6.1944
18.5.2015
Grünbaum, Arthur
Grünbaum, Lilly
Emanuel
Grünberg, Carl
Grünberg, Hilde
Grünebaum, Emma
Grünebaum, Johanna
Ehrenzweig
Wetterhan
Hahn
Grünebaum, Kurt
Grünebaum, Martha
Günther
Grünebaum, Max
Grünebaum, Rebekka
Gruenebaum
Grünebaum, Rosa
Grünebaum, Toni
Rosenthal
17.10.2014
18.5.2015
18.5.2015
Grünewald, Nelly
Stern
23.2.1907
Freiherr-vom-Stein-Str. 51
Westend
24.5.1942 Region Lublin
unbekannt
5.6.2011
Grünewald, Rosa
Rindsberg
1.12.1897
Sandweg 40
Ostend
10.7.1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2013
Grünsphan, Esther
Strassmann
7.5.1888
Bolongarostr. 156
Höchst
11.11.1941 Minsk
unbekannt
3.9.2008
Grünsphan, Katharina
23.6.1923
Bolongarostr. 156
Höchst
28.10.1938 Bentschen
unbekannt
3.9.2008
Grünsphan, Leo
20.3.1928
Bolongarostr. 156
Höchst
11.11.1941 Minsk, April 1943 Lodz
unbekannt
3.9.2008
Grünsphan, Nathan
20.9.1894
Bolongarostr. 156
Höchst
28.10.1938 Bentschen
unbekannt
3.9.2008
Grynblatt, Benzijan
10.9.1866
Uhlandstr. 50
Ostend
28.10.1938 Bentschen
unbekannt
16.2.2009
12.4.1876
Uhlandstr. 50
Ostend
28.10.1938 Bentschen
unbekannt
16.2.2009
20.1.1876
Leipziger Str. 19
Bockenheim
Heilanstalt Herborn,
12.3.1941 „Heilanstalt“ Hadamar
12.3.1941
21.6.2014
Grynblatt, Tscharka
Lindner
Haag, Adam
Haase, Josef
27.9.1879
Ludwig-Rehn-Str. 29
Sachsenhausen
19.10.1941 Lodz
26.7.1942
3.6.2011
Habermehl, Martha
Levy
16.5.1900
Laubestr. 6
Sachsenhausen
14.6.1943 Auschwitz
23.7.1943
8.5.2010
Hagner, Johanna
Reis
28.2.1878
Scheidswaldstr. 41
Bornheim
8.1.1944 Theresienstadt,
15.5.1944 Auschwitz
unbekannt
19.10.2015
25.6.1868
Königsteiner Str. 48
Höchst
1942 Theresienstadt
12.11.1942
20.10.2006
Rosenberg
13.6.1897
Am Berger Spielhaus 5
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt,
1943 Auschwitz
unbekannt
23.2.2006
Hahn, Emanuel
Hahn, Emma
Hahn, Frieda
6.12.1918
Röhrborngasse 1
Bergen-E.
30.5.1942 Sobibor
unbekannt
13.9.2005
Hahn, Gustav
11.9.1886
Alt Fechenheim 105
Fechenheim
19.10.1941 Lodz
4.8.1942
24.4.2008
Hahn, Hermann
27.12.1888
Am Berger Spielhaus 5
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt,
1943 Auschwitz
unbekannt
23.2.2006
Hahn, Hertha
9.3.1922
Alt Fechenheim 105
Fechenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
24.4.2008
Hahn, Jenny
13.11.1898
Zeil 92
Innenstadt
24.9.1942 Raasiku
unbekannt
4.6.2011
Hahn, Jenny
24.3.1905
Röhrborngasse 1
Bergen-E.
30.5.1942 Sobibor
unbekannt
13.9.2005
112
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Hahn, Karoline
Grünbaum
Hahn, Meta
24.2.1868
Marktstr. 40
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt
13.3.1943
19.10.2009
23.8.1902
Königsteiner Str. 48
Höchst
1942 Auschwitz
unbekannt
20.10.2006
Hahn, Recha
Hamburger
17.10.1892
Alt Fechenheim 105
Fechenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
24.4.2008
Hahn, Rosa
Liebmann
3.4.1877
Königsteiner Str. 48
Höchst
1942 Theresienstadt
1.10.1942
20.10.2006
Hahn, Siegfried
31.12.1906
Albanusstr. 27
Höchst
1943 Auschwitz
18.8.1943
20.10.2006
Hainebach, Emma
20.11.1874
Mainberg 13
Höchst
18.8.1942 Theresienstadt,
23.9.1942 Treblinka
unbekannt
1.11.2011
Halle von, Friedel
19.4.1917
Saalgasse 9
Altstadt
unbekannt
unbekannt
21.6.2013
Halle von, Isidor
1.9.1903
Dreikönigstraße 35
Sachsenhausen
1943 Auschwitz
2.1.1944
12.5.2012
Halle von, Rosa
28.4.1905
Saalgasse 9
Altstadt
24.9.1942 Raasiku
unbekannt
21.6.2013
Halle von, Siegfried
18.12.1879
Saalgasse 9
Altstadt
1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2013
Hamburger, Adolf
19.5.1876
Palmstr. 13
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
17.2.2009
Hamlet, Julius
21.7.1874
Königsteiner Str. 3b
Höchst
18.8.1942 Theresienstadt,
23.9.1942 Treblinka
unbekannt
3.9.2008
Hammel, Frieda
27.4.1880
Friedberger Landstr. 125
Nordend
8.5.1942 Region Lublin
unbekannt
25.4.2008
Hammel, Karl
Theisebach
7.4.1884
Friedberger Landstr. 125
Nordend
24.5.1942 Region Lublin
unbekannt
25.4.2008
Hammel, Liselotte
30.1.1920
Friedberger Landstr. 125
Nordend
8.5.1942 Region Lublin
unbekannt
25.4.2008
Hammerschlag, Jenny
9.10.1884
Königsteiner Str. 3c
Höchst
unbekannt
unbekannt
3.9.2008
Hanauer, Wilhelm
21.7.1866
Reuterweg 57
Westend
Kuranstalt Dr. Jakoby in
Bendorf-Sayn
14.6.1940
16.5.2015
Hartmann, Fritz
2.9.1905
Königsteiner Str. 65
Höchst
1940 Haft in Paris
Frankfurt Gusen/Mauthausen
13.4.1945
8.5.2012
27.7.1905
Heimchenweg 47
Höchst
11.11.1941 Minsk
unbekannt
1.11.2011
15.11.1911
Heimchenweg 47
Höchst
11.11.1941 Minsk
unbekannt
1.11.2011
Häuslein, Otto
3.1.1911
Bindingstr. 9
Sachsenhausen
1941 „Hochverrat“ Preungesheim,
Hinrichtung
17.9.1942
22.6.2014
Hausmann, Hedwig
9.12.1882
Mainzer Landstr. 32
Westend
Theresienstadt
18.11.1942
21.6.2013
Heinemann, Julius
24.1.1888
Kleine Brückenstr. 3
Sachsenhausen
November 1938 Buchenwald
6.12.1938
3.6.2011
21.10.1870
Marbachweg 339
Dornbusch
14.8.1942 Ravensbrück, Auschwitz
07.10.1942
14.10.2004
9.1.1876
Am Lindenbaum 4
Eschersheim
1.4.1944 verhaftet, Suizid
1.4.1944
17.2.2009
15.1.1895
Trifelsstr. 4
Niederrad
7.6.1943 Auschwitz
10.7.1943
3.6.2011
28.7.1913
Feldbergstr. 15
Westend
19.10.1941 Lodz, 1942 Chelmno
unbekannt
12.5.2012
22.2.1887
Feldbergstr. 15
Westend
19.10.1941 Lodz, 1942 Chelmno
unbekannt
12.5.2012
31.10.1921
Feldbergstr. 15
Westend
19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz,
1945 Landeshut
unbekannt
12.5.2012
Hartogsohn, Carl
Hartogsohn, Hedwig
Held, Jella
Rüb
Wertheimer
Henle, Franz
Henrich, Helene
Oppenheimer
Hepner, Emil
Hepner, Käthe
Unger
Hepner, Walther
Heppenheimer, Emma
4.8.1861
Böhmerstr. 60
Westend
18.8.1942 Theresienstadt
unbekannt
21.6.2014
Heps, Heinrich
11.12.1908
Grüne Winkel 36
Nied
1935-1940 Zuchthaus,
1944 Strafbataillon 999
26.3.1944
??.??.2015
Herger, Alfred
13.4.1914
Spielmannstr. 6
Nied
13.1.1942 von Berlin nach Riga
unbekannt
5.11.2010
Herger, Henriette
21.4.1923
Spielmannstr. 6
Nied
18.2.1945 Theresienstadt
befreit
5.11.2010
17.12.1890
Spielmannstr. 6
Nied
August 1943 Ravensbrück
unbekannt
5.11.2010
6.6.1912
Textorstr. 79
Sachsenhausen
Mai 1942 Region Lublin
unbekannt
8.5.2010
5.3.1882
Textorstr. 79
Sachsenhausen
Mai 1942 Region Lublin
unbekannt
8.5.2010
Hertz, Fanny
1.5.1866
Wiesenau 53
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
12.12.1943
25.4.2008
Hertz, Helene
23.3.1865
Wiesenau 53
Westend
18.8.1942 Theresienstadt
8.2.1943
25.4.2008
Herxheimer, Karl
26.6.1861
Westendstr. 92
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
6.12.1942
20.6.2013
Hess, Alexander
3.1.1891
Musikantenweg 39
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
19.10.2015
11.11.1889
Unter den Eichen 7
Sachsenhausen
1933 Flucht Paris
24.10.1893
Obermainanlage 24
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
7.4.1916
Hinter dem Lämmchen 4
Altstadt
1934 „Heilanstalt“ Kalmenhof
19.8.1939
25.4.2008
Herger, Therese
Bär
Studinski
Herpe, Gisela
Herpe, Selma
Feld
Hess, Carry
Hess, Emma
Baum
Hess, Jakob
23.6.2014
Heß, Jettchen
Strauß
5.9.1881
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-E.
1942 Theresienstadt
20.11.1942
23.2.2006
Heß, Johanna
Morgentau
3.10.1859
Am Michlersbrunnen 2
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
19.10.2009
Hess, Julius
16.4.1885
Obermainanlage 24
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
Heß, Klara
2.9.1883
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-E.
5.9.1942 Sobibor
unbekannt
23.2.2006
Hess, Lina
17.5.1859
Unter den Eichen 7
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt
6.1.1943
23.6.2014
29.10.1895
Musikantenweg 39
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
19.10.2015
Hess, Lucia
8.11.1919
Musikantenweg 39
Nordend
1938 Flucht USA
Heß, Nathan
15.12.1878
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-E.
5.9.1942 Sobibor
unbekannt
Hess, Nini
21.8.1884
Unter den Eichen 7
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz
1.1.1943
23.6.2014
Heß, Paula
21.4.1895
Vilbeler Landstr. 212
Bergen-E.
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
Hess, Lotte
Heymann
19.10.2015
23.2.2006
Heß, Raphael Rudolf
29.3.1858
Am Michlersbrunnen 2
Bergen-E.
Suizid
3.2.1942
19.10.2009
Hess, Robert
30.8.1884
Sandweg 16
Ostend
11.6.1942 Region Lublin Sobibor
unbekannt
22.6.2013
Hess, Selma
Simons
Hesse , Kurt Josef
Hesse, Käthe
Hesse, Meta
Petzal
24.10.1898
Sandweg 16
Ostend
11.6.1942 Region Lublin Sobibor
unbekannt
22.6.2013
21.9.1895
Danneckerstr. 20
Sachsenhaus.
1940 Auschwitz,
25.1.1945 Mauthausen
23.2.1945
12.5.2012
unbekannt
12.5.2012
25.7.1921
Danneckerstr. 20
Sachsenhausen
1939 von Polen nach London 7.12.1899
Danneckerstr. 20
Sachsenhausen
1940 von Kielce nach Auschwitz
12.5.2012
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
Hichberger, Bernhard
Hichberger, Paula
Baum
Hilb, Irene
Hild, Frieda
Buck
Hild, Willy
113
9.10.1871
Unterlindau 57
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
3.9.2008
21.8.1887
Unterlindau 57
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
3.9.2008
17.1.1914
Bettinastr. 48
Westend
24.5.1942 Region Lublin, Trawniki
unbekannt
20.6.2013
14.9.1892
Marbachweg 291
Dornbusch
1938 Gefängnis Frankfurt
30.4.1940
21.6.2014
30.12.1894
Marbachweg 291
Dornbusch
25.5.1938 Buchenwald
21.6.2014
Hirsch, Blanka
Bachrach
22.12.1893
Eppsteiner Str. 5
Westend
24.9.1942 Raasiku
unbekannt
25.4.2008
Hirsch, Frieda
Hirsch
28.1.1896
Marktstr. 51
Bergen-E.
5.9.1942 Auschwitz
unbekannt
13.9.2005
Hirsch, Friedrich Nathan
4.7.1888
Marktstr. 102
Bergen-Enkheim
1942 Region Lublin
unbekannt
25.5.2012
Hirsch, Gustav
21.12.1882
Neuhaußstr. 27
Nordend
Suizid
17.3.1939
5.6.2011
Hirsch, Hermann
24.4.1900
Grüne Str. 30
Ostend
Sachsenhausen, Auschwitz
5.11.1942
7.5.2010
Hirsch, Hugo
7.10.1874
Königsteiner Str. 36
Höchst
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
19.10.2009
2.11.1863
Marktstr. 51
Bergen-E.
5.9.1942 Theresienstadt
10.7.1944
13.9.2005
Hirsch, Joachim
20.6.1929
Marktstr. 51
Bergen-E.
5.9.1942 Auschwitz
unbekannt
13.9.2005
Hirsch, Johanna
20.4.1887
Im Sperber 6
Bergen-E.
7.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
5.3.2007
Hirsch, Julius
18.3.1888
Eppsteiner Str. 5
Westend
1938 und 1942 Dachau
16.10.1942
25.4.2008
Hirsch, Karl
6.7.1868
Dalbergstr. 2a
Höchst
Suizid
3.9.1942
19.10.2009
Hirsch, Jettchen
Kaufmann
Hirsch, Lucie
Mayer
25.2.1892
Oeserstr. 54
Nied
Suizid
10.6.1942
5.11.2010
Hirsch, Mathilde
Auerbach
14.7.1904
Grüne Str. 30
Ostend
1942 Raasiku
unbekannt
7.5.2010
16.5.1901
Im Sperber 6
Bergen-E.
7.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
5.3.2007
Hirsch, Otto
Hirsch, Rosa
10.12.1892
Marktstr. 102
Bergen-Enkheim
1942 Region Lublin
unbekannt
25.5.2012
Hirsch, Roseline
Gruenebaum
13.3.1938
Grüne Str. 30
Ostend
1942 Raasiku
unbekannt
7.5.2010
Hirsch, Werner
10.3.1937
Grüne Str. 30
Ostend
1942 Raasiku
unbekannt
7.5.2010
Hirsch, Wilhelm
20.11.1890
Marktstr. 51
Bergen-E.
5.9.1942 Auschwitz
unbekannt
13.9.2005
Hirschberg, E.Margarete
21.3.1921
Schumannstr. 8
Westend
Westerbork 1944 Auschwitz
30.6.1944
12.5.2012
Hirschberg, Fannie
Bernheimer
26.4.1895
Schumannstr. 8
Westend
Westerbork 1944 Auschwitz
11.2.1944
12.5.2012
Hirschberg, Goldine
Amram
5.10.1894
Hans-Thomastr. 24
Sachsenhausen
15.9.1942 Theresienstadt
28.10.1944 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
Hirschberg, Hugo Dr.
16.2.1887
Schumannstr. 8
Westend
unbekannt
19.6.1940
12.5.2012
Hirschberg, Seligmann
18.5.1894
Hans-Thomastr. 24
Sachsenhausen
15.9.1942 Theresienstadt
28.10.1944 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
Hirschfeld, David
4.5.1872
Mendelssohnstr. 79
Westend
19.10.1941 Lodz
7.9.1942
12.5.2012
Hirschfeld, Hildegard
10.7.1918
Mendelssohnstr. 79
Westend
30.4.1942 von „Heilanstalt“
Bendorf-Sayn nach Krasniczyn
unbekannt
12.5.2012
Hirschfeld, Lilly
Weber
17.12.1884
Mendelssohnstr. 79
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
12.5.2012
Hirschmann, Rosa
Ambach
13.12.1883
Schumannstr. 22
Westend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
20.6.2013
Hoch, Gustav
21.5.1876
Egenolffstr. 29
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
14.1.1943
25.4.2008
Hofmann, Alfred Max
5.2.1879
Marbachweg 337
Dornbusch
1.9.1942 Theresienstadt
6.12.1942
14.10.2004
Hofmann, Babette
Meyer
4.6.1875
Marbachweg 337
Dornbusch
1.9.1942 Theresienstadt
12.9.1942
14.10.2004
Höxter, Alma
Schmidt
11.8.1894
Gräfstr. 49
Bockenheim
Suizid
9.5.1942
11.5.2012
Höxter, Ernst
28.1.1894
Gräfstr. 49
Bockenheim
Suizid
7.5.1942
11.5.2012
Höxter, Kurt Leo
13.8.1908
Im Burgfeld 6
Heddernheim
1933 Belgien,
22.10.1940 Gurs, Drancy
9.9.1942 Auschwitz
unbekannt
18.11.2013
Höxter, Walter
20.9.1921
Varrentrappstr. 47
Bockenheim
4.1.1943 Auschwitz
11.2.1943
21.6.2014
Höxter, Werner
3.6.1926
Gräfstr. 49
Bockenheim
Suizid
7.5.1942
11.5.2012
Hugo, Wilhelm Adam
18.7.1906
Linnéstr. 27
Ostend
18.7.1941 „Hochverrat“,
F-Preungesheim, Hinrichtung
17.9.1942
22.6.2014
Isaac, Gustav
31.5.1881
Eschersheimer Landstr. 402
Eschersheim
1942 Theresienstadt
unbekannt
13.9.2005
Isaac, Hermann
8.4.1924
Kettenhofweg 112
Westend
1938 Holland, 1943 Auschwitz
1.1.1945
6.11.2007
Jacob, Rudolf
22.2.1869
Melemstr. 19
Nordend
Suizid
16.1.1936
11.5.2012
Jacobius, Hans
12.1.1905
Mendelssohnstr. 79a
Westend
1938 Buchenwald
1.1.1939
20.6.2013
Jakob, Adolf
22.7.1870
Mithrasstr. 5
Römerstadt
2.3.1943 von Drancy nach Majdanek, unbekannt
30.6.1944 nach Auschwitz
19.10.2009
Jakob, Anna
3.10.1876
Mithrasstr. 5
Römerstadt
2.3.1943 von Drancy nach Majdanek
unbekannt
19.10.2009
Jakobi, Oswald
17.9.1922
Morgensternstr. 36
Sachsenhausen
Frankreich, Sommer 1942 Polen
unbekannt
8.5.2010
Janik, Ottilie
17.6.1903
Am Dornbusch 3
Dornbusch
Hadamar
20.1.1941
16.5.2015
Janke, Paul Heinrich
26.7.1907
Stiftstr. 17
Innenstadt
1943 Gefängnis Frankfurt, Potsdam,
Hinrichtung
25.2.1945
22.6.2014
Jankelowitz, Leah
Schwarz
1.6.1876
Uhlandstr. 19
Ostend
18.8.1942 Theresienstadt, Treblinka
26.9.1942
6.11.2007
Jankelowitz, Mausche
Feireischewitz
23.1.1857
Uhlandstr. 19
Ostend
18.8.1942 Theresienstadt, Treblinka
26.9.1942
6.11.2007
Junghans Oskar
6.6.1904
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
19.9.1942 Mauthausen
1.10.1942
13.5.2012
unbekannt
13.5.2012
Junghans Rosa
Lyon
4.10.1881
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
10.6.1942 Region Lublin
Junghans, Charl. Therese
Loeser
8.1.1908
Luxemburgerallee 16
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
Junghans, Eva Lane
6.9.1944
Luxemburgerallee 16
Ostend
geboren in Theresienstadt
befreit
13.5.2012
Junghans, Hugo
24.1.1906
Julius-Heymann-Str. 7
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
28.9.1944 Auschwitz
unbekannt
13.5.2012
13.5.2012
114
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Kahn, Carl
11.8.1878
Oeserstr. 54
Nied
Mai 1942 Region Lublin
unbekannt
5.11.2010
Kahn, Elias
15.6.1884
Königsteiner Str. 167
Unterliederbach
11.11.1941 Minsk
unbekannt
12.4.2013
Kahn, Irene
21.9.1910
Scheffelstr. 22
Nordend
1941 Haft in Ravensbrück
24.3.1942
15.10.2004
Kahn, Jenny
Marx
26.1.1879
Oeserstr. 54
Nied
Suizid
10.6.1942
5.11.2010
Kahn, Johanna
Kahn
13.6.1895
Bockenheimer Landstr. 91
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
4.6.2011
12.6.1889
Bockenheimer Landstr. 91
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
1.10.1944 Auschwitz
unbekannt
4.6.2011
14.8.1891
Bolongarostr. 128
Höchst
19.10.1941 Lodz, Chelmno
unbekannt
3.9.2008
5.10.1896
Bolongarostr. 128
Höchst
19.10.1941 Lodz, Chelmno
unbekannt
3.9.2008
Kaiser, Siegmund
27.1.1882
Eichendorfstr. 37
Dornbusch
30.10.1942 Buchenwald,
27.11.1942 Auschwitz
29.12.1942
13.9.2005
Kalischer, Georg
5.6.1873
Böcklinstr. 14
Sachsenhausen
11.11.1938 Buchenwald
1.12.1938
3.6.2011
Kaltwasser, Adam
22.2.1891
Ginnheimer Landstr. 198
Ginnheim
10.3.1937 Papenburg, 1939
Mauthausen
19.4.1940
21.6.2014
Kahn, Leopold
Kahn, Ludwig
Kahn, Nannette
Kaltwasser, Wilhelmine
Linz
9.6.1890
Ginnheimer Landstr. 198
Ginnheim
25.3.937 Gefängnis Frankfurt
Kantorowicz, Ernst
Heid
16.9.1892
Fuchshohl 67
Ginnheim
20.6.1943 Westerbork,
Bergen-Belsen,
Januar 1944 Theresienstadt,
Oktober 1944 Auschwitz
18.10.1944
14.10.2004
Kantorowicz, Margarete
13.9.1903
Fuchshohl 67
Ginnheim
20.6.1943 Westerbork und
Bergen-Belsen
10.4.1945
14.10.2004
Katz, Abraham
21.6.2014
11.6.1931
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
25.4.2008
Katz, Dina
Bernknopf
6.1.1894
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
25.4.2008
Katz, Gerty
Weichsel
31.12.1880
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
24.7.1892
Am Kirchberg 27
Eschersheim
Flucht 1936 Südafrika
17.11.1940
17.5.2015
22.3.1877
Liebigstr. 27b
Westend
1942 Theresienstadt, 1944 Auschwitz unbekannt
6.11.2007
Katz, Loebel
15.11.1878
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
16.10.1939 Buchenwald
27.8.1941
25.4.2008
Katz, Ludwig
6.2.1866
Liebigstr. 27b
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
29.9.1942
6.11.2007
Katz, Mali
22.10.1927
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
25.4.2008
6. 5.1890
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Katz, Samy
26.8.1908
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Katz, Walter Leo
12.3.1903
Liebigstr. 27b
Westend
1943 verhaftet in Berlin, nach
Flossenbürg
24.3.1943
6.11.2007
Katzenellenbogen, Albert
15.1.1863
Neue Mainzer Str. 32
Innenstadt
18.8.1942 Theresienstadt,
25.8.1942 Maly Trostenec
unbekannt
4.6.2011
Katz, Hans Ludwig
Katz, Hedwig Jenny
Katz, Nanni
Strauss
Löwenthal
Katzenellenbogen, Cornelia
Doctor
11.11.1870
Neue Mainzer Str. 32
Innenstadt
gestorben
19.4.1941
4.6.2011
Kauenhagen, Frieda
Schlesinger
14.7.1897
Auf der Körnerwiese 11
Westend
1942 Region Lublin
unbekannt
17.2.2009
Kauenhagen, Hermann
7.7.1889
Auf der Körnerwiese 11
Westend
1942 Region Lublin
unbekannt
17.2.2009
Kaufmann, Abraham Ad.
15.2.1875
Am Tiergarten 32
Ostend
19.10.1941 Lodz
4.5.1942
23.6.2014
25.11.1902
Weberstr. 13
Nordend
26.1.1942 Ravensbrück, 26.3.1942
Auschwitz
1.2.1943
17.2.2009
Kaufmann, Gertrude
16.3.1913
Gaußstr. 9
Nordend
1935 Palästina
23.6.2014
Kaufmann, Günther
16.11.1922
Oberweg 4
Nordend
6.3.1943 Westerbork, 18.1.1944
4.5.1945
Theresienstadt, 28.9.1944 Auschwitz,
10.10.1944 Dachau
11.11.2003
2.7.1879
Am Tiergarten 32
Ostend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
31.7.1893
Oberweg 4
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
11.11.2003
28.5.1895
Oberweg 4
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
11.11.2003
28.3.1909
Gaußstr. 9
Nordend
1936 Palästina
18.11.1882
Gaußstr. 9
Nordend
unbekannt
unbekannt
23.6.2014
Kaufmann, Moritz Moses
16.2.1873
Stuttgarter Str. 34
Gutleut
Theresienstadt
26.10.1942
18.5.2015
Kaufmann, Siegmund
13.12.1878
Gaußstr. 9
Nordend
unbekannt
unbekannt
23.6.2014
Kell, Bernhard
21.1.1874
Voltastr. 55
Bockenheim
Verhaftet 20.05.1938 Frankfurt,
Buchenwald, Dachau, Lublin
18.2.1944
18.5.2015
Kaufmann, Elise
Kaufmann, Ida
Klein
Stiefel
Kaufmann, Karl
Kaufmann, Klara
Diebach
Kaufmann, Lotte
Kaufmann, Mathilde
Klein
Kersten, Elisabeth
23.6.2014
23.12.1905
Am Eckenheimer Friedhof 1
Eckenheim
„Heilanstalt“ Hadamar
20.4.1943
9.5.2010
Klee, Ester
Grünberg
29.9.1879
Neuwiesenstr. 50
Niederrad
22.11.1943 Auschwitz
unbekannt
12.5.2012
Klein, Kunigunde
Winterstein
2.3.1884
Kannengießergasse 6
Altstadt
17.8.1940 Ravensbrück
unbekannt
16.2.2009
1.4.1885
Oberlindau 11
Westend
1936 Flucht Paris 1937 New York
17.3.1938
18.5.2015
10.6.1885
Mauerweg 10
Nordend
11.6.1942 Majdanek
unbekannt
21.6.2014
Kloos, Eugen
10.6.1895
Mauerweg 10
Nordend
11.6.1942 Majdanek
22.7.1942
21.6.2014
Knauf, Karl
22.3.1899
Wehrhofstr. 10
Rödelheim
KZ Dachau
31.10.1943
5.3.2007
Klein, Ludwig
Kloos, Betty
Wertheimer
Knoblauch, Hedwig
Redelsheimer
25.8.1878
Elsheimerstr. 11
Westend
22.3.1943 Haft, 1943 Auschwitz
unbekannt
19.10.2015
Knorsch, Lilly
Dinkelspiel
21.11.1898
Frankenallee 114
Gallus
17.5.1943 Auschwitz
12.7.1943
16.5.2015
Kohn, Hedwig
Hamburger
24.5.1885
Kronberger Str. 28
Westend
15.2.1941 von Wien nach Opole
unbekannt
13.5.2012
31.5.1901
Friedberger Landstr. 17
Nordend
1938 Belgien, Frankreich, Dancy,
21.10.1942 Auschwitz
unbekannt
21.6.2014
12.1.1895
Friedberger Landstr. 17
Nordend
1938 Belgien, Frankreich, Dancy,
16.9.1942 Auschwitz
unbekannt
21.6.2014
Kolinski, Berthold
Kolinski, Fanny
Neumann
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
115
Kolinski, Leo
22.7.1931
Friedberger Landstr. 17
Nordend
1938 Belgien, Frankreich,
versteckt in Opio bei Grasse
21.6.2014
Kolinski, Willie
21.6.1930
Friedberger Landstr. 17
Nordend
1938 Belgien, Frankreich,
versteckt in Opio bei Grasse
21.6.2014
25.8.1878
Am Tiergarten 18
Ostend
1939 Holland, Westerbork,
1943 Auschwitz
19.11.1943
19.11.2013
Königsberger, Fanny
26.9.1865
Heinestr. 3
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt
10.9.1942
16.5.2015
Königsberger, Gustav
28.5.1855
Heinestr. 3
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt
13.09.1942
16.5.2015
28.3.1851
Königsteiner Str. 6
Höchst
1.9.1942 Theresienstadt
18.9.1942
3.9.2008
Königsberger, Mathilde
16.12.1867
Heinestr. 3
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
16.5.2015
Königsberger, Rudolf
29.9.1876
Am Tiergarten 18
Ostend
1939 Holland, Westerbork,
1943 Auschwitz
19.11.1943
19.11.2013
Königsberger, Siegfried
25.5.1913
Am Tiergarten 18
Ostend
1935 Dachau 1936 Abschiebung
Palästina
Königsberger, Berta
Königsberger, Jenny
Weiss
Obersdörfer
Kopp, Nikolaus
19.11.2013
?.?.1901
Mainzer Landstr. 137
Gallus
1941 „Heilanstalt“ Hadamar
13.2.1941
6.6.2009
Kracauer, Hedwig
Oppenheimer
29.7.1862
Kronberger Str. 47
Westend
18.8.1842 Theresienstadt,
26.9.1942 Treblinka
unbekannt
20.6.2013
Kracauer, Rosette
Oppenheimer
2.4.1867
Kronberger Str. 47
Westend
18.8.1842 Theresienstadt,
26.9.1942 Treblinka
unbekannt
20.6.2013
Krause, Adelheid
Baum
27.11.1879
Sonnemannstr. 1
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
9.5.2010
Krause, Irma
15.6.1902
Sonnemannstr. 1
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
9.5.2010
Krauskopf, Karl
24.1.1930
Feststr. 16
Nordend
16.3.1943 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
Kühn, Hermann
10.8.1881
Königsteiner Str. 3b
Höchst
19.10.1941 Lodz
30.8.1942
3.9.2008
Kühn, Klara
Katzenstein
22.12.1886
Königsteiner Str. 3b
Höchst
19.10.1941 Lodz, Chelmno
unbekannt
3.9.2008
Landau, Gitta
Wrublewsky
5.2.1881
Vilbeler Str. 27
Innenstadt
1942 Region Lublin
unbekannt
3.9.2008
Landau, Toni
23.10.1921
Vilbeler Str. 27
Innenstadt
1942 Region Lublin
unbekannt
3.9.2008
Landauer, Eva
9.10.1917
Savignystr. 76
Westend
1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen
befreit
17.10.2014
Landauer, Karl
12.10.1887
Savignystr. 76
Westend
1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen
27.1.1945
17.10.2014
7. 5.1893
Savignystr. 76
Westend
1933 Holland, 1944 Bergen-Belsen
befreit
17.10.2014
Landauer, Paul Joachim
21.8.1926
Savignystr. 76
Westend
1933 Holland, 1944 Frankreich/
Spanien
Landauer, Suse
5.3.1923
Savignystr. 76
Westend
1933 Holland, versteckt
Latsch, Wilhelm
11.4.1884
Stoltzestr. 14
Innenstadt
1943 Dachau
12.2.1944
15.10.2004
Laurinec, Jan
11.5.1901
Schwarzburgstr. 51
Nordend
1943 Buchenwald
24.8.1944
9.5.2010
4.10.1886
Guiollettstr. 55
Westend
Mai/Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
8.5.2010
Ledermann, Bernhard
11.3.1913
Röderbergweg 65
Ostend
1936 Flucht Südafrika
19.10.2015
Ledermann, Ilse
31.3.1921
Röderbergweg 65
Ostend
2.8.1939 England
19.10.2015
Ledermann, Max
30.3.1911
Röderbergweg 65
Ostend
1935 Flucht Südafrika
Ledermann, Moritz
13.2.1882
Röderbergweg 65
Ostend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2015
12.6.1888
Röderbergweg 65
Ostend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2015
Lehmann, Emil
22.1.1872
Mainberg 13
Höchst
15.9.1942 Theresienstadt
14.12.1942
1.11.2011
Lehmann, Julius
21.9.1914
Gustav-Behringer-Str. 10
Riederwald
1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
Lehmann, Max
8.12.1904
Gustav-Behringer-Str. 10
Riederwald
1945 Theresienstadt
befreit
11.5.2012
9.10.1892
Schönstr. 6
Gutleut
31.1.1944 Auschwitz
27.5.1944
4.6.2011
25.6.1880
Karlsruher Str. 9
Gutleut
15.9.1942 Theresienstadt
9.2.1943
19.10.2015
25.11.1882
Karlsruher Str. 9
Gutleut
15.9.1942 Theresienstadt
unbekannt
19.10.2015
2.5.1916
Karlsruher Str. 9
Gutleut
1938 Flucht USA
26.8.1883
Körnerwiese 11
Westend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
17.2.2009
Levi, Arnold
3.7.1899
Freiherr-vom-Stein-Str. 53
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2015
Levi, Bela Judis
3.11.1939
Battonnstr. 40
Innenstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
Levi, Emil
27.6.1881
Im Sperber 20
Bergen-E.
7.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
5.3.2007
Levi, Erwin
24.2.1909
Allerheiligenstr. 20
Innenstadt
6.4.1943 Auschwitz
unbekannt
25.4.2008
Levi, Hildegard
29.9.1912
Battonnstr. 40
Altstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
Levi, Irmgard
25.11.1919
Obermainanlage 24
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
Levi, Isaak
30.10.1884
Oberweg 58
Nordend
Juni 1942 Majdanek
1.8.1942
11.11.2003
Levi, Isaak
11.7.1883
Obermainanlage 24
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
Levi, Isidor
25.4.1880
Battonnstr. 40
Altstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
21.11.1879
Obermainanlage 24
Ostend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
Levi, Kalmann
28.7.1878
Leverkuser Str. 9
Höchst
Maidanek
unbekannt
20.10.2006
Levi, Karl
30.7.1926
Oberweg 58
Nordend
Juni 1942 Majdanek
29.8.1942
11.11.2003
11.3.1891
Oberweg 58
Nordend
Juni 1942 Majdanek
?.8.42
11.11.2003
19.2.1900
Freiherr-vom-Stein-Str. 53
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2015
Landauer, Karoline
Laven, Alice
Ledermann. Minna
Lehr, Klara
Kahn
Haas
Marxheimer
Loeb
Lehrberger, Emil
Lehrberger, Lina
Michel
Lehrberger, Rose
Lennig, Biska
Levi, Jettchen
Levi, Katinka
Katz
Schoenauer
Sichel
Levi, Lina
17.10.2014
17.10.2014
19.10.2015
19.10.2015
Levi, Rosa
Friesem
20.6.1884
Leverkuser Str. 9
Höchst
Theresienstadt
unbekannt
20.10.2006
Levi, Rosa
Spieldoch
29.10.1881
Battonnstr. 40
Altstadt
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
Levi, Sophie
Loeb
19.5.1886
Im Sperber 20
Bergen-E.
7.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
5.3.2007
19.4.1928
Fuchshohl 67
Ginnheim
20.6 1943 Westerbork und
Bergen-Belsen
10.4.1945
14.10.2004
Levita, Marion Ellen
116
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Levitus, Josef
23.2.1930
Höhenstr. 18
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
6.11.2007
Levitus, Regina
Lesegeld
18.6.1902
Höhenstr. 18
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
6.11.2007
Levy, Aenne
Sondheimer
15.10.1897
Auf der Körnerwiese 8
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
Levy, Amalie
Adler
27.11.1880
Königsteiner Str. 40
Höchst
5.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
19.10.2009
Levy, Hugo
15.1.1877
Königsteiner Str. 40
Höchst
5.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
19.10.2009
Lewin, Felix
23.12.1873
Königsteiner Str. 6
Höchst
1.9.1942 Theresienstadt
21.9.1942
3.9.2008
Lewin, Henry
10.3.1902
Königsteiner Str. 6
Höchst
1935 Zuchthaus
Frankfurt-Preungesheim
1937
3.9.2008
Lewin, Lippmann
21.7.1899
Böhmerstr. 60
Westend
1942 Auschwitz
21.1.1943
21.6.2014
Lewin, Selma
Heppenheimer
20.7.1899
Böhmerstr. 60
Westend
unbekannt
unbekannt
21.6.2014
Lewin, Sidonie
Königsberger
10.1.1876
Königsteiner Str. 6
Höchst
1.9.1942 Theresienstadt
9.4.1943
3.9.2008
Liebhold, Carola
Heidelberger
17.2.1887
Palmstr. 5
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
13.5.2012
Liebhold, Charlotte
Kirschbaum
8.9.1881
Obermainanlage 20
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
8.1.1943
7.5.2010
Liebhold, Emil
4.1.1868
Obermainanlage 20
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
12.3.1943
7.5.2010
Liefmann, Dr. Lucy
21.7.1884
Melemstr. 8
Nordend
Suizid
3.1.1942
17.5.2015
Lipstein, Alfred
3.6.1876
Westendstr. 23
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
1.10.1942
12.5.2012
4.11.1886
Westendstr. 23
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
16.9.1942
12.5.2012
Lismann, Hermann
4.5.1878
Untermaikai 68–72
Gutleutviertel
1943 Majdanek
unbekannt
17.10.2014
Löb, Gabriel
1.4.1871
Escherheimer Landstr.67
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
23.6.2014
Loeb, Alexander
4.3.1884
Mainzer Landstr. 33
Bahnhofsviertel
19.10.1941 Lodz
28.3.1942
16.2.2009
Loeb, Jenny
19.11.1874
Im Burgfeld 153
Römerstadt
15.9.1942 Theresienstadt
31.1.1943
9.11.2010
Loeb, Klara
6.8.1895
Weberstr. 29
Nordend
unbekannt
unbekannt
3.6.2011
20.7.1894
Mainzer Landstr. 33
Bahnhofsviertel
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.2.2009
Loeb, Ottilie
26.11.1925
Mainzer Landstr. 33
Bahnhofsviertel
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.2.2009
Loeb, Rosa
17.5.1897
Weberstr. 29
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt
15.2.1943
3.6.2011
Loeser, Menasse
18.1.1855
Luxemburgerallee 16
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
27.9.1942
13.5.2012
24.3.1853
Arndtstr. 29
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
14.9.1942
17.2.2009
Loewe, Otto
31.10.1878
Arndtstr. 29
Westend
Opfer des Pogrom
11.11.1938
17.2.2009
Löwenthal, Leopold
19.6.1863
Hebelstr. 13
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt,
26.9.1942 Treblinka
unbekannt
15.10.2004
3.8.1919
Elbestr. 29
Bahnhofsviertel
8.11.1938 Bentschen
unbekannt
17.5.2015
17.3.1882
Elbestr. 29
Bahnhofsviertel
8.11.1938 Bentschen
unbekannt
17.5.2015
Luwisch, Hermann
10.9.1913
Elbestr. 29
Bahnhofsviertel
1936 Flucht Palästina
Luwisch, Lilly
17.10.1920
Elbestr. 29
Bahnhofsviertel
8.11.1938 Bentschen
unbekannt
17.5.2015
Mahler, Rudolf
11.6.1889
Münchener Str. 20
Bahnhofsviertel
20.9.1939 Buchenwald,
15.7.1941 Pirna
15.7.1941
4.6.2011
Maier, Hans
23.4.1888
Fuchshohl 27
Ginnheim
Suizid
18.12.1937
17.5.2015
Maier, Hermann
16.3.1905
Am Rödelheimer Wehr 4
Rödelheim
1941 und 1942 Buchenwald
15.9.1943
24.4.2008
Mainzer, Irene
2.12.1924
Rhönstr. 2
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
6.11.2007
Mainzer, Moritz
10.12.1887
Rhönstr. 2
Ostend
Opfer des Pogrom
29.11.1938
6.11.2007
28.4.1889
Rhönstr. 2
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
6.11.2007
Mannheimer, David
31.7.1870
Albanusstr. 36
Höchst
18.8.1942 Theresienstadt
10.9.1942
19.10.2009
Mannheimer, Erich
23.2.1920
Gaussstr. 14
Nordend
7.5.1942 zur Deportation abgeholt
7.5.1942
19.10.2006
Lipstein, Hilde
Loeb, Margarete
Loewe, Mathilde
Sulzbach
Buseck
Craizenach
Luwisch, Arthur
Luwisch, Etli
Mainzer, Sofie
Wiesel
Kahn
17.5.2015
Mannheimer, Erna
Ornstein
2.8.1891
Gaussstr. 14
Nordend
7.5.1942 Izbica und Sobibor
unbekannt
19.10.2006
Mannheimer, Meta
Dahlberg
21.10.1900
Albanusstr. 36
Höchst
Mai/Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
19.10.2009
Mannheimer, Recha
Kahn
27.8.1867
Scheffelstr. 22
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt,
26.9.1942 Treblinka
unbekannt
15.10.2004
25.9.1896
Mainzer Landstr. 36
Westend
1939 Zuchthaus Waldheim,
9.3.1940 Sachsenhausen
21.3.1940
21.6.2013
16.3.1941
19.10.2015
Mansbach, Edmund
Margulies, Cilly
22.3.1885
Dreieichstr. 43
Sachsenhausen
Frankfurt
Margulies, Jenny
Sander
11.12.1922
Dreieichstr. 43
Sachsenhausen
1939 Flucht England
Margulies, Moritz
28.4.1920
Dreieichstr. 43
Sachsenhausen
1939 Flucht England
Margulies, Wolf B.
19.11.1872
Dreieichstr. 43
Sachsenhausen
18.8.1942 Theresienstadt,
18.2.1943 Auschwitz
unbekannt
19.10.2015
9.3.1901
Flussgasse 5
Rödelheim
31.8.1942 Auschwitz
31.8.1942
23.2.2006
28.3.1908
Flussgasse 5–7
Rödelheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
19.10.2009
4.2.1930
Flussgasse 5–7
Rödelheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
19.10.2009
1.1.1870
Alt Rödelheim 40
Rödelheim
15.9.1942 Theresienstadt
4.1.943
23.2.2006
8.4.1938
Feststr. 16
Nordend
16.3.1943 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
26.10.1904
Feststr. 16
Nordend
16.3.1943 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
3.3.1943
Feststr. 16
Nordend
16.3.1943 Theresienstadt,
16.10.1944 Auschwitz
unbekannt
18.5.2015
17.2.2009
Markus, Ferdinand
Markus, Flora
Reiss
Markus, Inge Ursula
Markus, Rosalie
Gruen
Marx, Arthur
Marx, Bertha
Schwanthaler
Marx, Chana
Marx, Chlotilde
Lichtenstein
19.10.2015
19.10.2015
29.1.1856
Grüneburgweg 150
Westend
Suizid
7.5.1942
Marx, Hermann
20.6.1890
Zuckschwerdtstr. 16
Höchst
10.11.1939 Buchenwald
11.1.1940
25.10.2010
Marx, Jakob
7.11.1886
Feststr. 16
Nordend
16.3.1943 Theresienstadt
unbekannt
18.5.2015
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
117
Marx, Kurt
2.9.1912
Stresemannallee 7
Sachsenhausen
1935 Schweiz, 1937 USA
Marx, Kurt Joseph
25.4.1922
Eysseneckstr. 33
Nordend
Drancy 6.3.1943 nach Majdanek
unbekannt
5.3.2007
Marx, Mathilde
17.8.1873
Mittelweg 10
Nordend
15.9.1941 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
Marx, Rebekka
29.05.1875
Alt Rödelheim 20
Rödelheim
1942 Theresienstadt,
26.9.1942 Treblinka
unbekannt
5.3.2007
6.2.1886
Stresemannallee 7
Sachsenhausen
Frankfurt
1.4.1940
3.7.2012
2.5.1914
Stresemannallee 7
Sachsenhausen
1939 Dachau, Flucht England
Marx, Selma
Freudenthal
Marx, Walter
3.7.2012
3.7.2012
May, Erna
Gottlieb
15.9.1895
Gaussstr. 14
Nordend
8.5.1942 Izbica und Sobibor
unbekannt
19.10.2006
May, Hermine
Drucker
17.4.1880
Niddagaustr. 21
Rödelheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
24.4.2008
25.1.1880
Rödelheimer Landstr. 24
Rödelheim
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
24.4.2008
17.3.1886
Gaussstr. 14
Nordend
8.5.1942 Majdanek
unbekannt
19.10.2006
31.8.1881
Rödelheimer Landstr. 24
Rödelheim
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
24.4.2008
May, Julius
1.4.1876
Niddagaustr. 21
Rödelheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
24.4.2008
Mayer, Balthasar
7.4.1878
Fabriciusstr. 11
Griesheim
1936 F-Preungesheim, Buchenwald,
1943 Dachau
22.1.1945
22.6.2013
Mayer, Friedrich
21.12.1888
Eiserne Hand 5
Nordend
1943 Auschwitz
25.8.1943
21.6.2014
Mayer, Fritz
14.9.1876
Beethovenstr. 33
Westend
Suizid
2.7.1940
20.6.2013
Mayer, Gertrude
31.8.1898
Konrad-Glatt-Str. 3
Höchst
5.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
19.10.2009
May, Hugo
May, Jakob
May, Johanne
Sichel
Mayer, Hermine
Kauders
21.11.1864
Konrad-Glatt-Str. 3
Höchst
15.9.1942 Theresienstadt
3.10.1942
19.10.2009
Mayer, Julie
Spiegel
22.5.1867
Königsteiner Str. 36
Höchst
18.8.1942 Theresienstadt
12.4.1943
19.10.2009
Mayer, Martha
Simon
1.5.1880
Löherstr. 2
Sachsenhausen
8.1.1944 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
12.5.2012
Meier, Hermine
23.4.1871
Mittelweg 8
Nordend
5.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
Meier, Josef
25.6.1876
Mittelweg 8
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
7.11.1942
14.9.2005
Meyer, Isaak
27.3.1883
Hansaalle 6
Westend
1938 Buchenwald
16.11.1938
5.6.2011
?.?.1924
Löherstr. 21
Sachsenhausen
9.3.1943 Auschwitz
3.8.1944
3.6.2011
Michalson, Franz
2.5.1880
Hochmuhl 3
Höchst
Suizid
28.4.1942
17.7.2014
Michel, Hedwig
19.2.1892
Liebigstr. 27b
Westend
19.10.1941 Lodz
25.1.1942
6.11.2007
Michaelis, Wanda
Adler
Mink, Johanna
Schack
15.11.1889
Schäfergasse 27
Innenstadt
8.3.1941 Ravensbrück, 1942
Bernburg
29.5.1942
17.5.2015
Mokrauer, Fanny
Loewenstaedt
16.8.1875
Silberbornstr. 9
Dornbusch
19.10.1941 Lodz
11.2.1942
4.6.2011
Mokrauer, Lotte
18.11.1901
Silberbornstr. 9
Dornbusch
19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz,
29.9.1944 Stutthof
unbekannt
4.6.2011
Morgenstern, David
7.6.1930
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
unbekannt
27.5.1942
25.4.2008
Morgenstern, Jankel
22.4.1897
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
16.9.1939 Buchenwald, Bernburg
13.3.1942
25.4.2008
10.6.1899
Fischerfeldstr. 16
Innenstadt
11.6.1942 Lublin
unbekannt
25.4.2008
Moses, Hugo
19.7.1888
Gaussstr. 14
Nordend
Januar 1943 Auschwitz
7.2.1943
19.10.2006
Nachmann, Hertha
1.7.1922
Leunastr. 18
Höchst
19.10.1941 Lodz, 1944 Chelmno
unbekannt
17.4.2013
Nachmann, Ludwig
27.5.1886
Leunastr. 18
Höchst
19.10.1941 Lodz
20.7.1942
17.4.2013
Morgenstern, Riwka
Friedmann
Nachmann, Paula Ilse
Strumpf
7.9.1886
Leunastr. 18
Höchst
19.10.1941 Lodz, 1944 Auschwitz
1.1.1945
17.4.2013
Natt-Fuchs, Rosa
Ohlmann
24.2.1864
Hügelstr. 115
Dornbusch
18.8.1942 Theresienstadt
12.9.1942
21.6.2014
Nebel, Georg
7.8.1896
Lachnerstr. 4
Fechenheim
Volksgerichthof/KPD
14.8.1944
16.5.2015
Nees, Julius
28.9.1898
Offenbacher Landstr. 9
Sachsenhausen
1941 „Hochverrat“, Preungesheim,
Hinrichtung
17.9.1942
22.6.2014
Netter, Alfred
19.11.1872
Freiherr-vom-Stein-Str. 26
Westend
18.8.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
15.5.1944
21.6.2014
Netter, Rosette
31.10.1868
Freiherr-vom-Stein-Str. 26
Westend
4.2.1941 Heilanstalt Weilmünster,
7.2.1941 „Heilanstalt“ Hadamar
7.2.1941
21.6.2014
Neuhaus, Helene
14.9.1909
Gaussstr. 14
Nordend
Westerbork und Sobibor
7.5.1943
19.10.2006
Neuhaus, Justin
Seligmann
30.9.1900
Gaussstr. 14
Nordend
Westerbork und Sobibor
21.5.1943
19.10.2006
Neuhaus, Peter David
27.6.1938
Gaussstr. 14
Nordend
Westerbork und Sobibor
7.5.1943
19.10.2006
Neumaier, Leonore
Schwarz
3.6.1889
Freiherr-vom-Stein-Str. 15
Westend
Juni 1942 Majdanek
unbekannt
12.5.2012
Neumann, Amalie
Frenkel
7.3.1888
Königsteiner Str. 38
Höchst
1939 Belgien, Mechelen (Malines)
12.9.1942 Auschwitz
unbekannt
1.11.2011
Neumann, Charlotte
Auerbach
17.9.1897
Kennedyallee 89
Sachsenhausen
1936 England
Neumann, Helene
Dondorf
3.7.1876
Grüneburgweg 103
Westend
19.10.1941 Lodz
22.1.1942
19.10.2006
Neumann, Karolina
3.11.1894
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Neumann, Kurt
30.7.1875
Bertramstr. 79
Dornbusch
April 1943 Auschwitz
22.4.1943
13.9.2005
Neumann, Lazarus
13.4.1864
Klapperfeldstr. 8
Innenstadt
18.8.1942 Theresienstadt
17.1.1943
13.5.2012
Neumann, Richard
28.6.1901
Grüneburgweg 103
Westend
19.10.1941 Lodz
14.1.1942
19.10.2006
27.8.1868
Hebelstr. 13
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt
17.9.1942
15.10.2004
Neumann, Walter
13.12.1892
Kennedyallee 89
Sachsenhausen
1936 England
Neumann, Wolf
13.9.1887
Königsteiner Str. 38
Höchst
1939 Belgien, Mechelen (Malines)
12.9.1942 Cosel (Kozle)
Neumann, Settchen
Neustädter, Henriette J.
Stern
Stern
Neustädter, Ilse
Neustädter, Jenny
Adler
23.6.2014
23.6.2014
unbekannt
1.11.2011
12.4.2013
17.12.1858
Königsteiner Str. 83
Unterliederbach
18.8.1942 Theresienstadt
4.12.1942
28.2.1926
Königsteiner Str. 83
Unterliederbach
11.11.1941 Minsk
unbekannt
12.4.2013
15.1.1893
Königsteiner Str. 83
Unterliederbach
11.11.1941 Minsk
unbekannt
12.4.2013
118
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Neustädter, Ruth
1.7.1923
Königsteiner Str. 83
Unterliederbach
11.11.1941 Minsk
unbekannt
12.4.2013
Neustädter, Siegmund
23.6.1895
Königsteiner Str. 83
Unterliederbach
11.11.1941 Minsk
unbekannt
12.4.2013
Nohl, Emma
Rülf
14.2.1892
Berliner Str. 72
Altstadt
27.6.1943 Auschwitz
3.11.1943
12.5.2012
Nussbaum, Erna
Sichel
20.6.1891
Liebigstr. 27b
Westend
1942 Region Lublin
unbekannt
6.11.2007
Nussbaum, Heinz Walter
6.10.1923
Liebigstr. 27b
Westend
1942 Region Lublin
unbekannt
6.11.2007
Nussbaum, Josef
7.6.1869
Zeil 43
Innenstadt
15.2.1940 Buchenwald
17.6.1942
22.6.2013
15.12.1867
Zeil 43
Innenstadt
19.8.1942 Theresienstadt
15.9.1942
22.6.2013
6.2.1891
Liebigstr. 27b
Westend
Suizid
9.5.1942
6.11.2007
8.2.1897
Bornwiesenweg 34
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
Oberlaender, Alice
6.8.1924
Bornwiesenweg 34
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
Oberlaender, Fritz
30.6.1884
Bornwiesenweg 34
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
8.5.2010
15.1.1891
Schultze-Delizsch-Str. 6
Riederwald
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
19.11.2011
Ochs, Edgar
21.9.1924
Schultze-Delizsch-Str. 6
Riederwald
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
19.11.2011
Ochs, Heinrich
17.3.1905
Niddastr. 63
Bahnhofsviertel
1941 „Hochverrat“ F-Preungesheim,
Suizid
?.?.1942
22.6.2014
Ochs, Irmgard
26.4.1923
Schultze-Delizsch-Str. 6
Riederwald
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
19.11.2011
Ochs, Max
17.4.1889
Schultze-Delizsch-Str. 6
Riederwald
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
19.11.2011
Odenbach, Georg
14.12.1898
Kasinostr. 27
Höchst
1942 Buchenwald/Sachsenhausen
befreit
25.10.2010
25.12.1898
Kasinostr. 27
Höchst
21.3.1942 Ravensbrück und
Auschwitz
12.10.1942
25.10.2010
Oppenheimer, David
16.6.1885
Mendelssohnstr. 45
Westend
Vught 21.4.1943 Theresienstadt,
28.10.1944 Auschwitz
30.10.1944
9.5.2010
Oppenheimer, Georg
26.9.1890
Melemstr. 12
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
20.6.2014
Oppenheimer, Gustav
22.7.1886
Treburer Str. 23
Niederrad
14.11.1938 Dachau,
19.10.1941 Lodz
4.4.1942
20.6.2013
Oppenheimer, Kurt
4.5.1904
Hans-Thoma-Str. 3/II
Sachsenhausen
14.6.1943 Auschwitz
30.10.1943
17.5.2015
Oppenheimer, Moritz James
10.6.1879
Schumannstr. 15
Westend
Suizid
4.5.1941
20.6.2013
Oppenheimer, Rosalie
13.5.1894
Mendelssohnstr. 45
Westend
Vught 21.4.1943 Theresienstadt
22.12.1944
9.5.2010
Oppenheimer, Toni
19.2.1892
Treburer Str. 23
Niederrad
19.10.1941 Lodz
unbekannt
20.6.2013
Oswalt, Ernst Ludwig
11.7.1922
Bettinastr. 48
Westend
10.6.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
20.6.2013
Oswalt, Wilhelm Ernst
15.3.1877
Bettinastr. 48
Westend
Sachsenhausen
30.6.1942
20.6.2013
22.5.1881
Schützenstr. 12
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
4.6.2011
Pappenheim, Jonas
13.8.1877
Schützenstr. 12
Innenstadt
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
4.6.2011
Pappenheimer, Julius
5.3.1892
Thomasiusstr. 8
Nordend
11.6.1942 Region Lublin
unbekannt
16.5.2015
Pappenheimer, Ruth
8.11.1925
Kriftelerstr. 103
Gallus
1944 Anstalt Idstein-Kalmenhof
20.10.1944
21.6.2013
12.10.1899
Kurt-Schumacher-Str. 26
Altstadt
13.5.1943 Auschwitz
17.7.1943
19.11.2013
Paul, Helene
13.6.1920
Kurt-Schumacher-Str. 26
Altstadt
1943 Auschwitz
10.12.1943
19.11.2013
Paul, Hermann
13.3.1924
Kurt-Schumacher-Str. 26
Altstadt
1942 Auschwitz
5.2.1943
19.11.2013
Pauli, Paula
12.9.1874
Weserstr. 46
Bahnhofsviertel
Suizid
30.9.1944
16.5.2015
Pawel, Martin
5.12.1893
Sophienstr. 29
Bockenheim
25.9.1940 Heilanstalt Gießen,
1.10.1940 Brandenburg
1.10.1940
21.6.2014
Perlhefter, Günther
7.9.1931
Schulstr. 26
Sachsenhausen
3.6.1943 „Heilanstalt“ Hadamar
3.9.1943
12.5.2012
Pfungst, Marie
18.10.1862
Gärtnerweg 2
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
8.2.1943
25.4.2008
Pivovarczik, Helena
21.2.1922
Kelsterbacher Str.28
Niederrad
Suizid
29.5.1942
20.6.2013
28.5.1906
Mittelweg 12
Nordend
1942 unbekannt
unbekannt
14.9.2005
Plaut, Egele
10.11.1938
Mittelweg 12
Nordend
1942 unbekannt
unbekannt
14.9.2005
Plaut, Martin
10.2.1935
Mittelweg 12
Nordend
1942 unbekannt
unbekannt
14.9.2005
Politzer, Adelheid
28.8.1914
Rückertstr. 48
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
3.6.2011
Politzer, Kurt
14.7.1881
Rückertstr. 48
Ostend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
3.6.2011
Pollitz, Desy
26.6.1872
Holzhausenstr. 3
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt
16.3.1943
3.6.2011
Reinheimer, Ludwig
26.4.1894
Roseggerstr. 17
Dornbusch
18.9.1944 Groß-Rosen, Leitmeritz
und Flossenbürg
unbekannt
14.10.2004
21.6.1894
Wolfsgangstr. 41
Nordend
1937 Italien und 1939 Chile
20.1.1875
Wolfsgangstr. 41
Nordend
19.10.1941 Lodz
5.7.1942
3.6.2011
25.10.1866
Wolfsgangstr. 41
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
3.6.2011
15.10.1937
Roseggerstr. 17
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Reutlinger, Hanna
18.5.1901
Roseggerstr. 17
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Reutlinger, Rolf
15.10.1937
Roseggerstr. 17
Dornbusch
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
14.10.2004
Korn
29.9.1890
Waldschmidtstr. 9
Ostend
15.2.1943 Haft,
16.2.1943 Auschwitz
26.7.1943
16.5.2015
8.10.1913
Sandweg 14
Ostend
15.6.1942, Sobibor Izbica
unbekannt
22.6.2013
Hirsch
11.7.1873
Sandweg 14
Ostend
8.7.1941 Heil- und Pflegeanstalt
Bendorf-Sayn,
15.6.1942 Minsk Izbica
unbekannt
22.6.2013
Nussbaum, Karoline
Strauss
Nussbaum, Moses
Oberlaender, Adelheid
Ochs, Berta
Odenbach, Mina
Pappenheim, Irma
Paul, Elisabeth
Plaut, Berta
Wolff
Hessenberger
Mester
Stern
Kafka
Schimmel
Reiss, Hugo
Reiss, Jette
Neuberger
Reiss, Moses Max
Reutlinger, Gerd
Richter, Rosa
Gutmann
Ries, Alice
Ries, Bella
3.6.2011
Rindsberg, Lina
Sturm
8.8.1858
Sandweg 40
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
14.11.1942
22.6.2013
Rokach, Herta
Neumann
16.1.1920
Königsteiner Str. 38
Höchst
1939 Belgien,
19.4.1943 von Mechelen Auschwitz,
1945 Bergen Belsen
befreit
1.11.2011
Rosenbaum, Alice
4.5.1882
Grüneburgweg 94
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.6.2011
Rosenbaum, David
7.4.1876
Unterlindau 74
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
Rosenbaum, Frieda
Sichel
119
20.12.1890
Unterlindau 74
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
Rosenbaum, Hans
9.9.1907
Unterlindau 74
Westend
19.10.1941 Lodz
18.4.1942
7.5.2010
Rosenbaum, Paula
27.4.1877
Grüneburgweg 94
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.6.2011
Rosenberg, Bernhard
22.11.1872
Westendstr. 88
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
17.5.2015
Rosenberg, Hedwig
Speyer
20.8.1874
Westendstr. 88
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
17.5.2015
Rosenberg, Paula
Lind
19.8.1890
Anzengruberstr. 5
Dornbusch
11.11.1941 Minsk
unbekannt
22.6.2013
16.3.1901
Linkstr. 6
Griesheim
1938 Buchenwald,
September 1939 F-Preungesheim,
Juli 1940 Mauthausen/Gusen
5.11.1940
10.7.2014
11.3.1899
Schumannstr. 36
Westend
19.10.1941 Lodz
25.1.1943
20.6.2013
20.8.1868
Schumannstr. 36
Westend
19.10.1941 Lodz
2.1.1943
20.6.2013
26.8.1871
Schumannstr. 51
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
23.10.1942
20.6.2013
Rosenblum, Josef Simon
Rosenburg, Robert
Rosenburg, Rosalie
Benjamin
Rosenbusch, Eduard
Rosenbusch, Gertrud
Langenbach
22.7.1880
Schumannstr. 51
Westend
15.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
Rosenfeld, Cäcilie
Simons
23.12.1875
Scheffelstr. 24
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt,
18.12.1943 Auschwitz
unbekannt
11.11.2003
Rosenfeld, Gottlieb
9.5.1869
Eppsteiner Str. 5
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
25.1.1943
25.4.2008
Rosenthal, Fanny
Sulzbacher
14.11.1898
Musikantenweg 21
Nordend
Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
Rosenthal, Franziska
Hess
29.12.1860
Neuhaußstr. 3
Nordend
Opfer des Pogrom
22.11.1938
8.5.2010
Rosenthal, Gustav
15.12.1873
Rödelheimer Landstr. 130
Bockenheim
1.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
19.10.2009
Rosenthal, Harry
1.10.1908
Kölner Str. 71
Gallus
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
12.9.1873
Westendstr. 92
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
20.12.1942
16.5.2015
Rosenthal, Irene
28.12.1921
Eppenhainerstr. 6
Gallus
3.3.1943 von Berlin nach Auschwitz
unbekannt
11.5.2012
Rosenthal, Jakob
15.1.1876
Kölner Str. 71
Gallus
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
Rosenthal, Julius
8.4.1885
Musikantenweg 21
Nordend
Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
Rosenthal, Karl
5.5.1879
Eppenhainer Str. 6
Gallus
1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
Rosenthal, Henriette
Hirschberg
Rosenthal, Rosa
Odenheimer
27.11.1874
Rödelheimer Landstr. 130
Bockenheim
1.9.1942 Theresienstadt
29.9.1942
19.10.2009
Rosenthal, Rosa
Bachenheimer
5.12.1880
Kölner Str. 71
Gallus
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
11.5.2012
15.11.1861
Neuhaußstr. 3
Nordend
Westerbork 17.3.1943 Sobibor
2.4.1943
8.5.2010
10.9.1883
Eppenhainer Str. 6
Gallus
1942 Region Lublin
unbekannt
11.5.2012
Rosenthal, Sophie
28.3.1888
Neuhaußstr. 3
Nordend
Westerbork 17.3.1943Sobibor
2.4.1943
8.5.2010
Rosskamm, Johanna
19 9.1879
Telemannstr. 10
Westend
Minsk
unbekannt
15.8.2014
Rothenberger, Ludwig
28.4.1883
Am Forum 3
Heddernheim
14.11.1938 Dachau,
12.5.1943 Auschwitz
03.10.1943
18.11.2013
29.3.1895
Schumannstr. 24
Westend
1933 Frankreich
30.5.1944 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
Rothschild, Hugo
3.2.1901
Hebelstr. 13
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
15.10.2004
Rothschild, Johanna
23.5.1868
Mittelweg 10
Nordend
15.9.1941 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
Rothschild, Theodor
8.1.1889
Schumannstr. 24
Westend
1933 Frankreich, 9.9.1942 Auschwitz unbekannt
20.6.2013
2.7.1891
Denzerstr. 14
Nied
11.11.1941 Minsk
unbekannt
2.11.2011
Salomon, Hannelore
2.12.1923
Denzerstr. 14
Nied
11.11.1941 Minsk
unbekannt
2.11.2011
Salomon, Lutz
7.8.1930
Denzerstr. 14
Nied
11.11.1941 Minsk
unbekannt
2.11.2011
6.10.1869
Westendstr. 25
Westend
8.6.1942 Ravensbrück
17.9.1942
8.5.2010
18.8.1893
Denzerstr. 14
Nied
11.11.1941 Minsk
unbekannt
2.11.2011
19.11.1864
Querstr. 1
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
6.10.1942
3.9.2008
Sander, Salomon
17.9.1866
Querstr. 1
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
21.10.1942
3.9.2008
Saphir, Chaim Isaac
1.4.1866
Rotlintstr 98
Nordend
1938 Bentschen
unbekannt
5.6.2011
1.5.1890
Lersnerstr. 34
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt,
9.10.1944 Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
Saretzki, Nathan
11.3.1887
Lersnerstr. 34
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt,
9.10.1944 Auschwitz
unbekannt
14.9.2005
Sauer, Balthasar
10.2.1883
Allerheiligenstr. 26
Innenstadt
1942 Haft in Dachau,
1944 Lublin, Januar 1945 Auschwitz
7.1.1945
15.10.2004
Schafranek, Friedrich
16.5.1924
Kronberger Str. 30
Westend
19.10.1941 Lodz,
25.8.1944 Auschwitz, Dachau und
Kaufering
befreit
19.10.2006
Schafranek, Heinrich
31.8.1878
Kronberger Str. 30
Westend
19.10.1941 Lodz
16.6.1942
19.10.2006
Schafranek, Herbert
28.3.1926
Kronberger Str. 30
Westend
19.10.1941 Lodz
13.3.1943
19.10.2006
10.11.1893
Kronberger Str. 30
Westend
19.10.1941 Lodz,
25.8.1944 Auschwitz
25.8.1944
19.10.2006
Schain, Josef
7.9.1895
Brüningstr. 34
Höchst
28.10.1938 Bentschen und Lodz
5.4.1941
3.9.2008
Schames, Luise
4.4.1902
Sandweg 5
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
3.6.2011
Rosenthal, Samuel
Rosenthal, Setta
Rothschild, Anna Suzanne
Salomon, Amalie
Salomon, Meta
Strauss
Stern
Rosenthal
Eichengrün
Salomon, Walter
Sander, Lina
Saretzki, Emmy
Schafranek, Olga
Baer
Ullmann
Eisinger
Schames, Sofie
Guggenheim
28.11.1872
Sandweg 5
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
7.2.1943
3.6.2011
Schatzmann, Lilly
Kahn
12.11.1902
Schumannstr. 71
Westend
1940 Luxemburg,
29.7.1942 Theresienstadt,
6.9.1943 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
9.5.2010
Schermann, Henny
19.2.1912
Meisengasse 6
Innenstadt
1940 Ravensbrück
30.5.1942
Schermann, Herbert
16.1.1914
Meisengasse 6
Innenstadt
Drancy 19.7.1942 nach Auschwitz
23.9.1942
9.5.2010
Schermann, Regina
28.7.1916
Meisengasse 6
Innenstadt
19.10.1941 Lodz
unbekannt
9.5.2010
120
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Schermann, Selma
Stern
19.3.1894
Meisengasse 6
Innenstadt
19.10.1941 Lodz
unbekannt
9.5.2010
Scheuer, Selma
Wertheimer
8.8.1889
Mauerweg 10
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt,
28.10.1944 Auschwitz
unbekannt
21.6.2014
Scheuer, Simon
2.3.1883
Mauerweg 10
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt,
28.10.1944 Auschwitz
unbekannt
21.6.2014
Schiel, Erna
21.1.1900
Freiherr-vom-Stein-Str. 53
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2015
Schiel, Gerald
12.12.1940
Freiherr-vom-Stein-Str. 53
Westend
15.9.1942 Theresienstadt,
7.2.1945 gerettet
befreit
19.10.2015
Schiff, Berta
6.3.1897
Rotlintstr. 104
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2013
Schiff, Erich
Blumhof
24.8.1925
Rotlintstr. 104
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2013
Schiff, Rudolf
21.5.1884
Rotlintstr. 104
Nordend
1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2013
Schild, Anna
Israel
21.5.1876
Schumannstr. 43
Westend
1.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
20.6.2013
Schmid, Katharina
Reimann
1.1.1889
Paul-Ehrlich-Str. 40
Sachsenhausen
1937 KZ Moringen, Ravensbrück,
22.2.1945
1941 Auschwitz, 1945 Bergen-Belsen
20.6.2013
Schmidt-Fellner, Carola
Liebmann
14.8.1902
Marienstr. 9
Bahnhofsviertel
6.1.1944 Theresienstadt
befreit
4.6.2011
20.10.1892
Marienstr. 9
Bahnhofsviertel
3.6.1939 Dachau,
27.9.1939 Mauthausen
22.1.1940
4.6.2011
Schmidt-Fellner, Hermann
Schmitt, Anna
3.8.1893
Mauerweg 10
Nordend
20.9.1943 Auschwitz
23.10.1943
21.6.2014
Schmitt, Emil
14.6.1894
Mauerweg 10
Nordend
19.5.1943 Natzweiler, 1945 Dachau
16.12.1945
21.6.2014
Schoen, Frieda Ruth
1.1.1924
Uhlandstr. 50
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
12.10.1944 Auschwitz
unbekannt
16.2.2009
3.10.1888
Uhlandstr. 50
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
12.10.1944 Auschwitz
unbekannt
16.2.2009
Scholem, Emil
2.11.1875
Myliusstr. 44
Westend
1943 Auschwitz
25.8.1943
21.6.2014
Scholem, Fritz
1904/1905
Myliusstr. 44
Westend
1938 Schanghai
25.9.1892
Alt Fechenheim 129
Fechenheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
23.6.2014
Schönfeld, Hugo
21.10.1882
Alt Fechenheim 129
Fechenheim
Suizid
20.6.1941
23.6.2014
Schönfeld, Ilsa
7.3.1927
Alt Fechenheim 129
Fechenheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
23.6.2014
Schönfeld, Paul
23.2.1921
Alt Fechenheim 129
Fechenheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
23.6.2014
28.10.1888
Saalburgstr. 19
Bornheim
15.3.1943 Auschwitz
10.9.1943
9.5.2010
Schreier, Baruch
9.1.1894
Bäckerweg 19
Nordend
23.2.1943 Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
Schuhmann, Friedrich
12.8.1906
Kurmainzer Str. 20
Höchst
Spanischer Bürgerkrieg, Brunete
bei Madrid
6.7.1937
8.5.2012
27.6.1907
Im Trutz 24
Westend
Volksgerichthof
27.2.1941
16.5.2015
15.5.1888
Alt Heddernheim 31
Heddernheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
20.10.2006
Schwelm, Hildegard
13.2.1921
Alt Heddernheim 31
Heddernheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
20.10.2006
Schwelm, Max
25.11.1885
Alt Heddernheim 31
Heddernheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
20.10.2006
Schwemmer, Eduard
23.2.1908
Gutenbergstr. 20
Gallus
7.7.1941 Haft und 5.3.1842 Kassel
befreit
11.5.2012
Schwemmer, Karlheinz
30.8.1933
Gutenbergstr. 20
Gallus
5.3.1943 Haft, 9.8.1943 „Heilanstalt“
Hadamar
12.8.1943
11.5.2012
Schoen, Johanna
Schönfeld, Hertha
Schöps, Selma
Wertheimer
Freimark
Wolfermann
Harris
Schurr, Paul
Schwelm, Berta
Stern
21.6.2014
Schwemmer, Rosa
Katz
31.3.1909
Gutenbergstr. 20
Gallus
1943 unbekannt
befreit
11.5.2012
Seligmann, Ella
Brückheimer
9.10.1876
Marktstr. 87
Bergen-E.
5.9.1942 Treblinka
29.9.1942
19.10.2009
Seligmann, Meier
14.11.1872
Marktstr. 87
Bergen-E.
5.9.1942 Treblinka
29.9.1942
19.10.2009
Silbermann, Abraham
25.2.1905
Eiserne Hand 35
Nordend
Oktober 1938 nach Polen, Auschwitz unbekannt
11.11.2003
27.2.1905
Eiserne Hand 35
Nordend
Oktober 1938 nach Polen, Auschwitz unbekannt
11.11.2003
Simenauer, Kaethe
18.5.1898
In der Römerstadt 205
Römerstadt
unbekannt
unbekannt
9.11.2010
Simon, Friedrich
16.11.1874
Humboldtstr. 66
Nordend
2.9.1942 Theresienstadt,
29.9.1942 Treblinka
unbekannt
11.11.2003
Silbermann, Minna
Simon, Johanna
Brandsdorfer
13.9.1877
Heddernheimer Landstr. 32
Heddernheim
15.9.1942 Theresienstadt
befreit
18.11.2013
Simon, Julius
21.11.1895
Falkensteiner Str.1
Nordend
1933 Frankreich,
1944 verhaftet in Clermont-Ferrand
?.8.1944
17.2.2009
Simon, Rudolf
1.8.1901
Damaschkeanger 128
Praunheim
Auschwitz, 26.1.1945 Buchenwald
1.3.1945
18.5.2015
Simon, Siegmund
26.7.1872
Heddernheimer Landstr. 32
Heddernheim
15.9.1942 Theresienstadt
8.3.1943
18.11.2013
4.11.1876
Thüringer Str. 13
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
18.12.1943 Auschwitz
unbekannt
3.6.2011
Slutzki, Selig
10.12.1859
Thüringer Str. 13
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
18.12.1943 Auschwitz
unbekannt
3.6.2011
Sokal, Benno
13.11.1929
Obermainanlage 20
Ostend
Mai 1942 Region Lublin
unbekannt
7.5.2010
Sokal, Isidor
1.2.1892
Obermainanlage 20
Ostend
Sachsenhausen, 6.2.1940 Dachau
5.3.1941
7.5.2010
20.6.1900
Obermainanlage 20
Ostend
Mai 1942 Region Lublin
unbekannt
7.5.2010
20.11.1894
Rohrbachstr. 28
Nordend
Januar 1943 Auschwitz
26.8.1943
5.6.2011
1.11.1888
Schleidenstr. 26
Nordend
Frühjahr 1942 Izbica und Zamosc
unbekannt
9.5.2010
Sommer, Ernst
6.3.1885
Taunusstr. 40
Bahnhofsviertel
15.9.1942 Theresienstadt,
23.1.1943 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
Sommer, Margot
23.5.1924
Taunusstr. 40
Bahnhofsviertel
unbekannt
unbekannt
20.6.2013
Sommer, Salomon
11.4.1880
Schleidenstr. 26
Nordend
Frühjahr 1942 Izbica und Zamosc
unbekannt
9.5.2010
Sonnenfeld, Leonie
14.10.1885
Sandweg 14
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
6.11.2007
Sonntag, Paul
10.2.1890
Robert-Mayer-Str. 48
Bockenheim
Brandenburgen Goerden
hingerichtet
20.4.1945
21.6.2013
Speier, Moses Max
30.4.1891
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Slutzki, Paula
Sokal, Sabine
Oppenheimer
Fürth
Gold
Sommer, Adolf
Sommer, Betty
Mayer
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
121
Speyer, Edmund
11.11.1878
Unterweg 22
Nordend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
17.10.2014
Speyer, Julius
17.6.1872
Westendstr. 88
Westend
1.9.1942 Theresienstadt
28.11.1942
17.5.2015
Speyer, Saly
17.2.1877
Unterweg 22
Nordend
19.10.1941 Lodz
16.2.1942
17.10.2014
Spiegel, Magda
8.11.1887
Holzhausenstr. 16
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
23.2.2006
Springgut, Gerdi
8.8.1927
Friedberger Anlage 32
Nordend
1942 Polen
unbekannt
5.11.2007
Springgut, Lore
11.2.1920
Friedberger Anlage 32
Nordend
1942 Polen
unbekannt
5.11.2007
28.12.1895
Friedberger Anlage 32
Nordend
1942 Polen
unbekannt
5.11.2007
Springgut, Osias
25.5.1894
Friedberger Anlage 32
Nordend
1942 Polen
unbekannt
5.11.2007
Springgut, Ruth
24.1.1930
Friedberger Anlage 32
Nordend
1942 Polen
unbekannt
5.11.2007
14.2.1872
Morgensternstr. 21
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt
10.1.1943
16.5.2015
13.1.1889
Uhlandstr. 50
Ostend
1939/1940 Sachsenhausen und
Dachau
12.4.1941
16.2.2009
Springgut, Mali
Stadel, Frieda
Bornstein
Hirsch
Stark, Aron
Stark, Breindel Rena
26. 5.1891
Uhlandstr. 50
Ostend
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
Stark, Rebecka
Schönberg
21.7.1932
Uhlandstr. 50
Ostend
1942 Region Lublin
unbekannt
16.2.2009
Steigerwald, Abraham
25.9.1874
Bergerstr. 200
Bornheim
1939 Frankreich,
6.11.1942 Auschwitz
unbekannt
21.6.2013
Steigerwald, Adelheid
Gruenebaum
27.9.1871
Ostendstr. 49
Ostend
18.8.1942 Theresienstadt
16.3.1944
21.6.2013
Steigerwald, Hannchen
Stern
8.3.1881
Bergerstr. 200
Bornheim
1939 Frankreich,
6.11.1942 Auschwitz
unbekannt
21.6.2013
Steigerwald, Hertha
Ladewig
7.3.1899
Telemannstr. 13
Westend
Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2014
Steigerwald, Minna
Speier
10.9.1873
Reuterweg 73
Westend
1.8.1942 Theresienstadt
15.6.1943
21.6.2014
Steigerwald, Moritz
3.4.1867
Ostendstr. 49
Ostend
Suizid
18.8.1942
21.6.2013
Steigerwald, Theodor
27.8.1896
Telemannstr. 13
Westend
Juni 1942 Region Lublin
unbekannt
21.6.2014
Stein, Alice
Hammel
21.6.1901
Burgfriedenstr. 5
Rödelheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
24.4.2008
Stein, Frieda
Klein
28.3.1884
Günthersburgallee 43
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
21.6.1943
3.9.2008
Stein, Max
13.5.1873
Günthersburgallee 43
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
1.1.1943
3.9.2008
Stein, Simon
13.9.1877
Günthersburgallee 43
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
4.2.1943
3.9.2008
9.1.1859
Habelstr. 8
Heddernheim
18.8.1942 Theresienstadt
2.3.1943
20.10.2006
12.6.1877
Kettenhofweg 73
Westend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
16.5.2015
5.2.1892
Maximilianstr. 1
Bornheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.11.2013
26.10.1883
Maximilianstr. 1
Bornheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.11.2013
4.3.1881
Kettenhofweg 73
Westend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
16.5.2015
20.6.1894
Untermainkai 20
Bahnhofsviertel
interniert Vichy-Frankreich
11.6.1944
11.6.1944
15.10.2004
27.8.1869
Broßstr. 7
Bockenheim
Suizid
12.3.1943
11.5.2012
9.6.1897
Finkenhofstr. 23
Nordend
22.11.1943 Auschwitz
7.1.1944
25.4.2008
9.6.1897
Finkenhofstr. 23
Nordend
24.6.1943 Buchenwald
3.3.1944
25.4.2008
11.1.1884
Fürstenberger Str. 139
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
15.10.2004
Stern, Ernst
27.8.1894
Parkstr. 4
Westend
Suizid
5.9.1942
5.3.2007
Stern, Heinrich
21.11.1883
Alt-Fechenheim 89
Fechenheim
Juni 1938 Buchenwald
10.7.1938
24.4.2008
Stern, Heinz
13.3.1916
Unterlindau 47
Westend
Suizid
1.4.1933
9.5.2010
29.3.1902
Alt Heddernheim 31
Heddernheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
20.10.2006
Stern, Hermann
26.2.1897
Landgraf-Wilhelm-Str. 22
Eschersheim
4.2.1943 Westerbork,
20.4.1943 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
14.10.2004
Stern, Hetty
23.11.1898
Parkstr. 4
Westend
1.5.1942 unbekannt
unbekannt
5.3.2007
Stern, Hildegard
21.5.1928
Hufnagelstr. 22
Gallus
11.11.1941 Minsk
unbekannt
11.5.2012
Stern, Isidor
30.12.1892
Alt-Heddernheim 31
Heddernheim
14.11.1938 Dachau,
16.9.1942 Thersienstadt,
28.9.1944 Auschwitz
unbekannt
18.11.2013
Stern, Jacob
25.5.1884
Unterlindau 47
Westend
Suizid
11.2.1943
9.5.2010
Stern, Josef
2.10.1870
Oberlindau 108
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
26.9.1942
8.5.2010
Stern, Kurt
8.7.1892
Deutschordenstr. 78
Niederrad
1933 Flucht Paris und USA – Suizid
19.12.1938
12.5.2012
Stern, Manfred
17.11.1901
Königsteiner Str. 9-13
Höchst
Suizid
31.10.1937
11.7.2014
Steiner, Fanny
Goldschmidt
Steinhardt, Alfred
Steinhardt, Berta
Löwenstein
Steinhardt, Ernst
Steinhardt, Luise
Mark
Steinschneider, Adolf Moritz
Steinthal, Moritz J.
Stelzer, Else
Wolf
Stelzer, Emil
Stern, Clara
Stern, Helene
Jessel
May
Stern, Martha
Zeller
15.3.1894
Alt-Heddernheim 31
Heddernheim
15.9.1942 Theresienstadt,
6.10.1944 Auschwitz
unbekannt
18.11.2013
Stern, Paula
Bär
19.07.1887
Hufnagelstr. 22
Gallus
11.11.1941 Minsk
unbekannt
11.5.2012
Stern, Paula
May
2.2.1901
Landgraf-Wilhelm-Str. 22
Eschersheim
4.2.1943 Westerbork,
20.4.1943 Theresienstadt
14.9.1944
14.10.2004
1.6.1872
Kantstr. 6
Nordend
Suizid
7.7.1941
6.9.2012
2.7.1879
Kantstr. 6
Nordend
1.9.1942 Theresienstadt
19.3.1944
6.9.2012
7.12.1890
Alt Heddernheim 31
Heddernheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
20.10.2006
17.2.2009
Stern, Seligmann
Stern, Selma
Erlanger
Stern, Siegfried
Sternberg, Rosa
Dreydel
23.12.1870
Haeberlinstr. 6
Eschersheim
Suizid
4.5.1942
Stiebel, Cilly
Schloss
25.8.1861
Röderbergweg 77
Ostend
18.8.1942 Theresienstadt
14.9.1942
9.5.2010
25.10.1882
Paul-Ehrlich-Str. 42
Sachsenhausen
19.10.1941 Lodz
unbekannt
23.6.2014
Stilling, Erwin
Stogniew, Hermine
van Hasseln
26.7.1898
Neuhofstr. 25
Nordend
13.2.1941„Heilanstalt“ Hadamar
13.2.1941
9.5.2010
Strauss, Anna Louise
Dessauer
21.5.1876
Schumannstr. 49
Westend
5.9.1942 Theresienstadt,
16.5.1944 Auschwitz
unbekannt
20.6.2013
122
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Strauss, Auguste
Marcus
8.10.1873
Eppsteiner Str. 5
Westend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
25.4.2008
Strauß, Babetha
Vorchheimer
21.6.1888
Bäckerweg 30
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt,
1943 Auschwitz
unbekannt
3.9.2008
Strauss, Brunhilde
23.11.1928
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Strauss, Doris
23.5.1935
Königsteiner Str. 84
Unterliederbach
19.10.1941 Lodz,
10.9.1942 Chelmno
unbekannt
12.4.2013
18.2.1876
Paul-Ehrlich-Str. 42
Sachsenhausen
1938 USA
11.12.1882
Am Günthersbrunnen 2
Bergen-E.
30.5.1942 Sobibor
unbekannt
19.10.2009
17.10.1904
Martin-Böff-Gasse 5
Fechenheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
24.4.2008
Strauß, Eduard
Strauß, Emma
Nußbaum
Strauss, Hedwig
23.6.2014
Strauss, Helene
Lehmann
14.2.1878
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Strauss, Irma Irene
Isselbacher
24.11.1908
Königsteiner Str. 84
Unterliederbach
19.10.1941 Lodz
unbekannt
12.4.2013
Strauß, Isidor
21.5.1894
Alt Rödelheim 12
Rödelheim
Gurs und nach Polen
unbekannt
23.2.2006
Strauss, Isidor
17.2.1879
Schumannstr. 26
Westend
1938 Buchenwald, 1942 unbekannt
unbekannt
20.6.2013
29.9.1871
Martin-Böff-Gasse 5
Fechenheim
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
24.4.2008
Strauss, Josef
16.10.1872
Kaiserstr. 36
Bahnhofsviertel
18.8.1942 Theresienstadt
30.11.1942
17.5.2015
Strauß, Josef
13.1.1878
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Strauss, Josef
31.7.1900
Fahrgasse 18–20
Altstadt
Drancy 25.9.1942 nach Auschwitz
unbekannt
23.2.2006
Strauß, Julius
11.9.1882
Marktstr. 19
Bergen-E.
22.10.1940 Gurs,
4.3.1943 von Drancy nach Majdanek
unbekannt
19.10.2009
30.3.1871
Königsteiner Str. 84
Unterliederbach
22.11 1941 Kaunas
25.11.1942
12.4.2013
20.10.1884
Am Günthersbrunnen 2
Bergen-E.
Suizid
29.1.1942
19.10.2009
3.9.1874
Kölner Str. 69
Gallus
15.9.1942 Theresienstadt
26.1.1943
11.5.2012
Strauß, Renate
6.4.1926
Alt Rödelheim 12
Rödelheim
23.5.1942 Izbica
unbekannt
23.2.2006
Strauß, Robert
21.1.1875
Bäckerweg 30
Nordend
15.9.1942 Theresienstadt
26.9.1942
3.9.2008
Strauss, Robert
7.7.1896
Fahrgasse 18–20
Altstadt
22.4.1942 Izbica
unbekannt
23.2.2006
Strauss, Salomon
5.2.1868
Martin-Böff-Gasse 5
Fechenheim
Opfer des Pogrom
11.11.1938
24.4.2008
28.2.1900
Alt Rödelheim 12
Rödelheim
23.5.1942 Izbica
unbekannt
23.2.2006
Strauss, Siegfried
20.3.1903
Königsteiner Str. 84
Unterliederbach
19.10.1941 Lodz
6.8.1942
12.4.2013
Strauss, Siegmund
5.10.1868
Schumannstr. 49
Westend
15.9.1942 Theresienstadt
19.12.1942
20.6.2013
Stutzmann, Amalie
23.11.1890
Sandweg 11
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
7.5.2010
6.6.1869
Finkenhofstr. 15
Nordend
Suizid
10.9.1942
25.4.2008
Tellgmann, Gustav
22.10.1891
Robert-Mayer-Str. 47
Bockenheim
Volksgerichthof
26.2.1945
18.5.2015
Tendlau, Hilda
14.3.1914
Mittelweg 3
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
14.9.2005
26.9.1888
Mittelweg 3
Nordend
11.11.1941 Minsk
?.10.1942
14.9.2005
30.7.1922
Mittelweg 3
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
14.9.2005
21.5.1879
Koselstr. 49
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
19.11.2013
Traub, Hermann
3.6.1876
Koselstr. 49
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1941
19.11.2013
Treumann, Erich
6.6.1899
Sonnemannstr. 57
Ostend
1943 Auschwitz
1.5.1943
22.6.2013
Ullmann, Ferdinand
17.11.1857
Liebigstr. 27b
Westend
18.8.1942 Theresienstadt
26.8.1942
6.11.2007
Ullmann, Franz
1.7.1901
Schumannstr. 56
Westend
1942 Majdanek
unbekannt
20.6.2013
Ullmann, Heinrich
20.2.1888
Diesterwegstr. 7
Sachsenhausen
12.11.1938 Buchenwald,
29.5.1943 Auschwitz, Mauthausen
1.5.1945
23.6.2014
Strauss, Johanna
Strauss, Mathilde
Becker
Halberstadt
Strauß, Raphael Rudolf
Strauß, Rebecka
Strauß, Selma
Süss, Elisabeth
Tendlau, Jenny
Rosenthal
Capell
Creizenach
Stern
Tendlau, Lora
Traub, Betti
Stern
Ullmann, Leopold
26.9.1871
Lassallestr. 3
Riederwald
Suizid
11.12.1938
19.11.2011
Ullmann, Rosa
Schaumburger
14.7.1859
Lersnerstr. 34
Nordend
18.8.1942 Theresienstadt
unbekannt
14.9.2005
Valfer, Frieda
Kahn
14.2.1887
Schleußenstr. 15
Gutleut
19.10.1941 Lodz
unbekannt
4.6.2011
Valfer, Heinrich
24.1.1882
Schleußenstr. 15
Gutleut
19.10.1941 Lodz
unbekannt
4.6.2011
Veith, Julius
11.7.1889
Kettenhofweg 128
Westend
Westerbork 17.3.1943 Sobibor
unbekannt
8.5.2010
Veith, Karoline
17.6.1883
Rotlintstr. 70
Nordend
Mai 1936 Haft,
August 1938 KZ Lichtenburg,
Ravensbrück
13.6.1942
19.11.2013
24.6.1889
Kettenhofweg 128
Westend
Westerbork 17.3.1943 Sobibor
unbekannt
8.5.2010
22.4.1898
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Viktor, Isidor
22.11.1894
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Viktor, Kurt
14.8.1930
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Viktor, Moritz
26.9.1893
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
4.6.1874
Schumannstr. 24
Westend
19.10.1941 Lodz
30.3.1942
20.6.2013
Vollmer, Anneliese
29.1.1923
Friedrichstr. 30
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
Vollmer, Camille
1.6.1875
Friedrichstr. 30
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
5.1.1887
Friedrichstr. 30
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
7.5.2010
24.1.1881
Niedenau 43
Westend
19.10.1941 Lodz
31.10.1942
19.10.2006
1.4.1886
Niedenau 43
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2006
Veith, Marie
Viktor, Irma
Voehl, Maria
Vollmer, Melanie
Rosenthal
Rosenblatt
Mayer
Wagner, Albert
Wagner, Betty
Boehm
Wagner, Georg
19.3.1892
Varrentrappstr. 57
Bockenheim
11.11.1941 Minsk
unbekannt
21.6.2013
Wald, Salomon
17.10.1882
Gaussstr. 14
Nordend
August 1941 Jasenovac
27.11.1941
19.10.2006
28.8.1908
Emmerich-Josef-Str. 19
Höchst
1942 von Westerborg nach
Auschwitz
unbekannt
5.11.2007
23.2.2006
Wallega, Erna
Baum
Wallerstein, Emma
Rosenthal
23.11.1871
Radilostr. 8
Rödelheim
15.9.1942 Theresienstadt
30.10.1942
Wallerstein, Henriette
3.4.1891
Radilostr. 8
Rödelheim
1942 Theresienstadt
?.11.1942
23.2.2006
Waßmann, Karl
25.12.1885
Am Erlenbruch 10
Riederwald
1941 „Heilanstalt“ Hadamar
14.3.1941
19.11.2011
STOLPERSTEINE – GESAMTLISTE
123
Wedekind, Arnd von
2.6.1919
Zimmerweg 4
Westend
1.7.1943 verhaftet,
1.9.1943 Volksgerichtshof
Todesurteil
3.9.1943
5.3.2007
Wehrle, Herman Josef
26.7.1899
Gebeschusstr. 22–24
Höchst
18.8.1944 Berlin
14.9.1944
25.10.2010
Weichbrodt, Dorrit
27.9.1921
Mainzer Landstr. 23
Bahnhofsviertel
1942 Mauthausen
31.5.1942
17.10.2014
Weichbrodt, Raphael
21.9.1886
Mainzer Landstr. 23
Bahnhofsviertel
1942 Groß-Rosen, Mauthausen
31.5.1942
17.10.2014
Weichsel, David
9.11.1879
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
Weichsel, Herbert
28.2.1922
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
13.10.1893
Hebelstr. 13
Nordend
11.11.1941 Minsk
unbekannt
15.10.2004
14.6.1884
Finkenhofstr. 15
Nordend
Suizid
10.9.1942
25.4.2008
19.5.1889
Finkenhofstr. 15
Nordend
Suizid
10.9.1942
25.4.2008
1.5.1925
Sophienstr. 12
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
13.9.2005
15.9.1887
Sophienstr. 12
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
unbekannt
13.9.2005
18.2.1873
Sophienstr. 12
Bockenheim
19.10.1941 Lodz
30.12.1941
13.9.2005
25.3.1890
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-Enkheim
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
Weil, Richard
9.11.1930
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-Enkheim
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
Weil, Walter Siegfried
21.1.1928
Am Berger Spielhaus 7
Bergen-Enkheim
30.5.1942 Region Lublin, Sobibor
unbekannt
24.4.2008
Weinberg, Arthur von
11.8.1860
Buchenrodestr.
Niederrad
4.6.1942 von ab München nach
Theresienstadt
20.3.1943
12.5.2012
Weis, Hedwig
20.3.1903
Brückenstr. 47
Sachsenhausen
Suizid
5.2.1945
16.5.2015
Weisbecker, Karl J.
22.1.1901
Steuernagelstr. 29
Gallus
Rheininsel Petersaue
18.5.1941
11.5.2012
Weisbecker, Walter
23.5.1912
Gundhofstr. 8
Niederrad
1935 Zuchthaus Kassel,
1941 Dachau, 1944 Strafbataillon
3.7.1946
12.5.2012
26.11.1882
Goldsteinstr.51
Niederrad
Suizid
15.5.1943
20.6.2013
5.8.1882
Holbeinstr. 40
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt,
19.10.1944 Auschwitz
4.10.1944
3.6.2011
Weiß, Ludwig
8.2.1873
Holbeinstr. 40
Sachsenhausen
1.9.1942 Theresienstadt
19.9.1942
3.6.2011
Wermuth, Bernhard
20.6.1896
Röderbergweg 41
Ostend
1938 Bentschen, 1941 Plaszow,
1945 Mauthausen
27.4.1945
25.4.2008
Wermuth, Hanna
21.7.1929
Röderbergweg 41
Ostend
1938 Bentschen, 1941 Plaszow,
Belzec
24.8.1942
25.4.2008
Wermuth, Heinz
4.4.1923
Röderbergweg 41
Ostend
1938 Bentschen, 1941 Plaszow,
Belzec
befreit
25.4.2008
26.7.1898
Röderbergweg 41
Ostend
1938 Bentschen, 1941 Plaszow,
1945 Mauthausen
24.8.1942
25.4.2008
Wertheim, Paul
13.6.1867
Arnsburgerstr. 1
Bornheim
Suizid
4.7.1938
21.6.2013
Wertheimer, Lydia
4.10.1884
Unter den Kastanien 1
Sachsenhausen
11.6.1942 Sobibor
unbekannt
17.5.2015
Wertheimer, Martha
22.10.1890
Unter den Kastanien 1
Sachsenhausen
11.6.1942 Sobibor
unbekannt
17.5.2015
19.11.1890
Auf der Körnerwiese 4
Westend
7.6.1943 Auschwitz
21.8.1943
7.5.2010
Westheim, Gottfried
9.11.1887
Eschersheimer Landstr. 463
Dornbusch
1.9.1942 Theresienstadt
25.1.1943
4.6.2011
Westheim, Julius
1.2.1889
Eschersheimer Landstr. 463
Dornbusch
1942 Mauthausen
7.9.1942
4.6.2011
7.11.1892
Varrentrappstr. 49
Bockenheim
22.11.1942 Kaunas
25.11.1941
21.6.2014
Wetterhahn, Ruth
9.4.1925
Varrentrappstr. 49
Bockenheim
2.3.1943 Auschwitz
unbekannt
21.6.2014
Wetterhahn, Siegmund
20.2.1887
Varrentrappstr. 49
Bockenheim
22.11.1942 Kaunas
25.11.2941
21.6.2014
Wetzlar, Heinrich
29.4.1864
Große Friedberger Str. 29
Innenstadt
1.9.1942 Theresienstadt
4.2.1943
21.6.2013
4.3.1871
Große Friedberger Str. 29
Innenstadt
1.9.1942 Theresienstadt
16.9.1943
21.6.2013
Wolf, Hermann
23.9.1874
Langheckenweg 7
Eschersheim
2.2.1943 Auschwitz
23.10.1943
13.9.2005
Wolf, Otto Isidor
5.10.1881
Kronberger Str. 5
Westend
1942 Sobibor
unbekannt
8.5.2010
Wolff, Friedrich
1.4.1892
Auf der Körnerwiese 10
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.6.2011
Wolff, Gerhard Julius
28.1.1930
Dalbergstr. 2a
Höchst
unbekannt
unbekannt
6.7.2015
Weichsel, Recha
Löwenthal,
Weigert, Carl Ernst
Weigert, Elisabeth
Süss
Weil, Henny
Weil, Linda
Herzfeld
Weil, Ludwig
Weil, Minna
Heß
Weishaupt, Heinrich
Weiß, Helene
Wermuth, Ida
Westenburger, Nelly
Wetterhahn, Emma
Wetzlar, Rosa
Scheuer
Presser
Jolasse
Blumenfeld
Rosenstock
Wolff, Irma
Hirsch
27.6.1902
Dalbergstr. 2a
Höchst
1942 unbekannt
unbekannt
6.7.2015
Wolff, Martha
Wurzmann
15.6.1896
Auf der Körnerwiese 10
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
5.6.2011
Wolfgang, Toni
Feist
2.10.1875
Wilhelm-Leuschner-Str. 12
Bahnhofsviertel
1.9.1942 Theresienstadt
8.5.1943
17.5.2015
24.12.1878
Kurhessenstr. 63
Eschersheim
9.11.1938 Buchenwald Jena
30.11.1938
13.9.2005
Wolfskehl, Henry
Wreschner, Friederike
Klaber
15.8.1888
Im Trutz 13
Westend
Westerbork 5.2.1944 Ravensbrück
unbekannt
9.5.2010
Würzburger, Gertrude
Hirsch
20.10.1889
Bockenheimer Landstr. 9
Westend
19.10.1941 Lodz, Chelmno
3.5.1942
19.10.2006
Würzburger, Hans
28.8.1911
Bockenheimer Landstr. 9
Westend
19.10.1941 Lodz
unbekannt
19.10.2006
Würzburger, Siegfried
29.5.1877
Bockenheimer Landstr. 9
Westend
19.10.1941 Lodz
12.2.1942
19.10.2006
15.5.1889
Am Weingarten 10
Bockenheim
1942 unbekannt
unbekannt
19.11.2013
Zamojre, Josef
28.6.1921
Am Weingarten 10
Bockenheim
1940 Jugoslawien Italien
1944 Auschwitz
befreit
19.11.2013
Zamojre, Marcus
16.8.1893
Am Weingarten 10
Bockenheim
1940 Jugoslawien Italien
1944 Auschwitz
unbekannt
19.11.2013
10.6.1889
Martorffstr. 7
Dornbusch
19.10.1941 Lodz
10.6.1942
13.5.2012
11.7.1880
Martorffstr. 7
Dornbusch
19.10.1941 Lodz
unbekannt
13.5.2012
5.11.1865
Neue Mainzer Str. 71
Innenstadt
12.4.1943 Auschwitz
12.5.1943
8.5.2010
25.11.1912
Spohrstr. 34
Nordend
1941 Sachsenhausen, 1942 Dachau,
1944 Majdanek,
14.4.1944 Auschwitz
14.4.1944
3.6.2011
Zamojre, Ellinor
Zehden, Alma Gefner-Wiesenthal
Pincus
Zehden, Artur Zehn, Anna M.
Zeuss, August Wilhelm
Lazarus
124
STOLPERSTEINE – GESAMTTLISTE
Zinkes, Fanny
Stern
Zinkes, Julius ( Joel)
10.4.1868
Inselgäßchen 12
Rödelheim
1938 Bentschen
unbekannt
24.4.2008
2.8.1870
Inselgäßchen 12
Rödelheim
1938 Bentschen
14.1.1942
24.4.2008
Zins, Selma
Schwanthaler
3.10.1907
Ludwig-Landmann-Str. 46
Praunheim
1943 Ravensbrück
befreit
18.5.2015
Zuntz, Cäcilie
Hessenberger
26.4.1887
Jahnstr. 3
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
7.5.2010
Zuntz, Ella
Joelsohn
4.3.1895
Kurt-Schumacher-Str. 35
Altstadt
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
Zuntz, Esther
6.3.1928
Kurt-Schumacher-Str. 35
Altstadt
Westerborg 6.7.1943 Sobibor
23.7.1943
7.5.2010
Zuntz, Gustav
9.11.1891
Uhlandstr. 2
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt
17.5.1944
7.5.2010
Zuntz, Harry
14.5.1933
Kurt-Schumacher-Str. 35
Altstadt
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
6.12.1901
Uhlandstr. 2
Ostend
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
Zuntz, Hermann
1.9.1925
Jahnstr. 3
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
7.5.2010
Zuntz, Karl
20.5.1897
Kurt-Schumacher-Str. 35
Altstadt
15.9.1942 Theresienstadt,
1944 Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
Zuntz, Leopold
30.1.1884
Jahnstr. 3
Nordend
22.11.1941 Kaunas
25.11.1942
7.5.2010
Zuntz, Miriam
15.5.1934
Kurt-Schumacher-Str. 35
Altstadt
15.9.1942 Theresienstadt, Auschwitz
unbekannt
7.5.2010
Zunz, Wilhelm Albert
20.10.1874
Linnéstr. 29
Ostend
20.9.1943 Auschwitz
30.10.1943
7.5.2010
Zuntz, Hedwig
Hammel
STOLPERSTEINE FRANKFURT 125
Gebet bei der Verlegung
Rabbiner Andrew Steiman
Bei vielen Verlegungen von Stolpersteinen in Frankfurt ist
Rabbiner Andrew Steiman anwesend und spricht jüdische Gebete
und Segensworte. Bei seiner Abwesenheit liest ein Mitglied der
Initiative Stolpersteine Frankfurt folgende Worte.
Wenn Rabbiner Steiman bei uns wäre, würde er nun sagen:
Durch das Gedenken sollen diejenigen wieder dazugehören,
die einst von hier gewaltsam verjagt wurden.
Wir wollen uns nun die Hände reichen, und einen Kreis
um diese Steine bilden - um die Seelen, die hier einmal wirkten,
wieder in unsere Mitte aufzunehmen.
Von nun an sollen sie wieder in unserer Mitte sein – wo sie eben waren,
bevor sie von hier aus ihren Leidensweg gehen mussten.
Wir trauern um sie – und um den Verlust, welchen wir uns selbst erst mit ihrem
Ausschluss und dann mit dem Vergessen darüber zugefügt haben.
126
STOLPERSTEINE FRANKFURT
Hinweise
Literatur/Quellen
- Datenbank „Deportierte Juden aus Frankfurt am Main“.
Jüdisches Museum Frankfurt 1996–2014. Texte: zeitsprung. Kontor für Geschichte,
Frankfurt am Main
- Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
- Paul Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution.
3 Bände. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1983.
- Bromberger, Barbara, Nieder mit Hitler, Frankfurt am Main, 2004
Die Stolpersteine werden von Einzelpersonen und Organisationen initiiert.
Diese sind am Ende der jeweiligen Biografie genannt. Erfolgte die Verlegung eines
Stolpersteines durch die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main selbst oder
eines deren Mitglieder, wird dies nicht gesondert erwähnt.
Die Recherchen fanden in folgenden Archiven statt:
- Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
- Archiv von Jehovas Zeugen, Deutschland
- Gedenkstätte Ravensbrück
- Archiv des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen
STOLPERSTEINE FRANKFURT 127
Bildnachweise
Die meisten Fotos von Opfern und ihren Familien haben deren Angehörige der Initiative
Stolpersteine Frankfurt zur Verfügung gestellt, sie werden im Bildarchiv der Initiative
aufbewahrt.
Fotos bei den Verlegungen: Stefan Jankowski
S. 15: Harro Jens; S. 18/51: Annemarie Volkmer; S.27/28: Aus „Hanns Ludwig Katz
1892-1940, Köln, 1992“; S. 31: Jüdisches Museum FRankfurt; S. 38/45/55: Doris Hugo;
S. 39/40: Matthias Thoma; S. 42: privat/AWO-Archiv; S.46: Inge Grünewald;
S. 48: aus „Dokumentation Julius Pappenheimer März 2014“ von Martna HartmannMenz; S. 52: Hazel Schauß; S. 60: Christa Oppenheimer; S. 64: privat/AWO-Archiv;
S. 66: HHStA 318/6080 Bl.28; S. 68: Marcel Schönenberger. Stv. Dienstchef,
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Schweizerisches Bundesarchiv, Bern,
Perry J Moses; S. 79/80: Angela Rosenberg
Recherchen
Waltraud Beck, Ute Daub, Hanna und Dieter Eckhardt, Christa Fischer,
Martina Hartmann-Menz, Doris Hugo, Erika Krämer, Bärbel Lutz-Saal,
Hako und Gisela Makatsch, Christian Möller, Angela Rosenberg,
Hartmut Schmidt, Matthias Thoma, Annemarie Volkmer, Katja Walter,
Mona Wikhäll, Regine Wolfart
Technik
Vorbereitung der Verlegungen sowie Eigenverlegungen:
Andreas Lange, Projektleiter von SFG, ffm-naturnah, und seine Mitarbeiter.
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