Wie sieht Schafisheim morgen aus? Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Räumliches Entwicklungskonzept 4. Juni 2015 arcoplan.ch Photo-Nachweis Titelblatt Quelle: GoogleEarth Auftraggeber Gemeinderat Schafisheim Auftragnehmer arcoplan Lüscher Pfister Keller Zantop Costamagna Limmatauweg 9 5408 Ennetbaden Verfasser Paul Keller, Siedlungsplaner HTL / NDS GIS Raumplaner FSU Reg. A Sabina Dürrenberger, dipl. geogr. MNF Seite 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage / Zweck des räumlichen Entwicklungskonzepts 2 2 Grobanalyse 2 2.1 Allgemeiner Beschrieb 2 2.2 Siedlungs- und Landschaftsentwicklung 3 2.3 Statistische Kenndaten 6 3 Quartieranalyse 9 3.1 Einteilung Quartiere 9 3.2 Qualitäten, Defizite und Handlungsbedarf je Quartier 10 4 Zielvorstellungen und Massnahmen 15 4.1 Hauptziele mit Erläuterungen 15 4.2 Räumliches Entwicklungskonzept 18 4.2.1 Konzeptplan Siedlung und Landschaft 18 4.2.2 Konzeptplan Verkehr und Immissionen 19 4.3 Raum- und verkehrsplanerische Massnahmen M1 bis M6 20 Seite 2 1 Ausgangslage / Zweck des räumlichen Entwicklungskonzepts Die letzte gesamthafte Revision der allgemeinen Nutzungsplanung der Gemeinde Schafisheim wurde am 18. Juni 1999 von der Gemeindeversammlung beschlossen und am 15. März 2000 rechtskräftig. Im Rahmen der angelaufenen Revision sollen die aktuellen Ziele und Bedürfnisse der Gemeinde erarbeitet und soweit möglich in die Planungsinstrumente integriert werden. Gleichzeitig sind die teilweise veränderten übergeordneten bau- und planungsrechtlichen Grundlagen zu berücksichtigen. Die wichtigsten übergeordneten Vorgaben sind in den Kantonalen Grundlagen und Hinweisen zur Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland vom 18. November 2014 zusammengestellt. Parallel zu dieser Revision der Nutzungsplanung wird ein kommunaler Gesamtplan Verkehr KGV erarbeitet. Die wichtigsten Ergebnisse fliessen in die allgemeine Nutzungsplanung mit ein. So wird die Abstimmung von Siedlung und Verkehr gemäss § 13 Baugesetz (BauG) gewährleistet. Für die Seetalstrasse K246 und die Lenzburgerstrasse K379 liegen Entwürfe von kantonalen Sanierungs- und Aufwertungsprojekten vor. Die Diskussion um eine allfällige Umfahrung der Gemeinde Schafisheim tangiert die Revision der Nutzungsplanung nur am Rande, da diese erst als Vororientierung im Kantonalen Richtplan aufgenommen wurde. Am 29. November 2014 fand ein Workshop unter dem Titel „Wie sieht Schafisheim morgen aus?“ statt, an dem die Bevölkerung zur aktiven Mitgestaltung der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Schafisheim eingeladen wurde. Rund 50 interessierte Personen nahmen an diesem Anlass teil und diskutierten in Gruppen zu den Themen Standortattraktivität, Zentrumsentwicklung, Wohnen, Natur und Landschaft sowie Verkehr. Die Voten aus der Bevölkerung sind im Protokoll vom 9. Januar 2015 zusammengefasst und flossen in die Überlegungen zu diesem Räumlichen Entwicklungskonzept mit ein. Im räumlichen Entwicklungskonzept werden in einer ersten Planungsphase und in Zusammenarbeit mit der vom Gemeinderat eingesetzten Planungskommission anhand einer Grobanalyse die wesentlichen Merkmale und die Standortqualitäten ermittelt, die bedeutendsten statistischen Eckdaten dargestellt und die Bauzonenreserven analysiert. die Zielvorstellungen anhand von sechs Hauptzielen formuliert und die anzustrebende räumliche Entwicklung aufgezeigt. Gestützt darauf werden die raum- und verkehrsplanerischen Massnahmen definiert. 2 2.1 Grobanalyse Allgemeiner Beschrieb Das Gemeindegebiet von Schafisheim umfasst total 633 ha, davon sind 127 ha Bauzonen, 241 ha Kulturland und 260 ha Wald. Die Gemeinde liegt an der Mündung des Aargauer Seetals ins Aaretal am Fusse der bewaldeten Molassehügel Lotten, Binzen und Mertlen. Schafisheim erstreckt sich vom Länzertwald an der Grenze zu Rupperswil im Norden bis zum Weiler Bettetal im Süden. Dieser wird westlich vom Mertlenberg und südlich vom Schürberg gefasst. Nach Osten erstreckt sich der Gemeindebann in die Ebene des Aabachs und wird im Südosten durch die flachen Waldhügel der Gemeinden Seon und Staufen gesäumt. Auf der Westseite des Lotten- und Binzenberges liegt die landwirtschaftliche Siedlung Heuelmüli an der Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 3 Grenze zu den Gemeinden Gränichen und Hunzenschwil, im Nordwesten sind die Industriegebiete der Gemeinden Schafisheim und Hunzenschwil vollständig zusammengewachsen. Übersichtsplan Schafisheim, Quelle AGIS-Daten Michaeliskarte 1840; AGIS-Daten Kanton Aargau Das Siedlungsgebiet von Schafisheim ist in weiten Teil umgeben von einer offenen Kulturlandschaft, in der der Staufberg einen glazialmorphologischen, landschaftlichen Akzent setzt. Andererseits prägen die gekammerten Waldränder der westlichen Molassehügel das ausgeprägte und schöne Landschaftsbild. Die Topographie der Gemeinde zeichnet sich aus durch die markanten Hügel im Westen und Süden und durch die grossflächigen, das Siedlungsgebiet umschliessenden ebenen Gebiete. Die von Norden nach Süden durch das Siedlungsgebiet hindurch verlaufende Seetalstrasse K246 weist mit rund 10‘900 Fahrten pro Tag (durchschnittlicher täglicher Verkehr / DTV 2011) eine erhebliche Verkehrsbelastung auf. Ebenso zeigt die in Ost-West Richtung durch das Industriegebiet führende Aarauerstrasse K247 mit 13‘978 Fahrten pro Tag (DTV 2012) sehr hohe Verkehrszahlen. Die nördlich des Industriegebietes durch das Gemeindegebiet verlaufende Nationalstrasse A1 mit rund 80‘000 Fahrzeugen pro Tag (DTV 07) weist zum bewohnten Siedlungsgebiet einen Abstand von 550 m bis rund 1‘200 m auf. Ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen besteht auf der Lenzburgerstrasse K379 mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von 2250 Fahrten (DTV 2006). 2.2 Siedlungs- und Landschaftsentwicklung Die Michaeliskarte von 1840 (siehe Kap. 2.1) zeigt die klare Siedlungsstruktur eines Strassendorfs entlang der Seetalstrasse mit einer Gabelung entlang der Talgasse in Richtung Heuelmüli und in Richtung Lenzburg im Bereich des Schlösslis. Die Bebauung entlang dieser Strassen umfasst nur eine Bautiefe. Am Hangfuss des Hünenberges, von der Seetalstrasse zurückversetzt hat bis 1840 bereits auch eine leichte Entwicklung der Dorfteile ‚Schürz‘ und ‚Talhaus‘ eingesetzt. Ebenfalls besteht der Weiler Bettetal, noch abgesetzt von der der Alten Seonerstrasse. Von 1840 bis 1880 findet keine nennenswerte Siedlungsentwicklung statt. Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 4 ~1060 Einwohner Siegfriedkarte 1880, AGIS-Daten 1698 Einwohner LK1982, AGIS-Daten ~1200 Einwohner Siegfriedkarte 1940, AGIS-Daten 2644 Einwohner LK2000, Daten Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 ~1450 Einwohner Landeskarte LK1964, AGIS-Daten 2870 Einwohner LK2014, map.geo.admin.ch arcoplan Ennetbaden Seite 5 Die Siegfriedkarten von 1880 und 1940 (siehe vorangehende Kartenausschnitte) zeigen eine erste markante Siedlungserweiterung nach Osten. Die heutigen Dorfteile nördlich und südlich der Lenzburgerstrasse entstehen, in der heutigen Wohn- und Gewerbezone siedeln sich erste Gewerbebetriebe an. Mit dem Entstehen von einzelnen Häusern im Gebiet Talhard und der Schooren fällt der Grundstein dieser Quartiere. In der Folge entwickelt sich das Siedlungsgebiet bis ca. Mitte der 1960er-Jahre moderat weiter, indem sich die Quartiere Ost und Talhard weiter ausdehnen und verdichten und entlang der Seetalstrasse eine 2. Bautiefe realisiert wird. Im Bettetal entstehen in den 1940er Jahren weitere einzelne Bauten. Südlich der Bahngeleise finden ab 1964 sich im Bereich der heutigen Arbeitszone im Länzertacher die ersten Industriebauten südlich der Bahngeleise (heutiges Coop- und Ferrum-Areal). In der Landeskarte von 1964 ist nördlich der Bahnlinie erstmals die Nationalstrasse A1 ersichtlich, welche im Jahr 1967 eröffnet wurde. Grundsätzlich ist Schafisheim bis ins 20. Jahrhundert bäuerlich geprägt. Mit dem ersten Bauzonenplan wurde im Jahr 1969 die äussere Siedlungsbegrenzung definiert. Ein Vergleich mit der Landeskarte von 1964 zeigt, dass die damals bebauten Flächen als Bauzonen übernommen wurden. Die noch nicht oder mehrheitlich nicht überbauten Flächen wurden als Bauzonen 2. Etappe ausgeschieden. Dies wiederspiegelt sich in den Ausschnitten der Landeskarte von 1982 und 2000. Die Eröffnung der A1 mit dem Anschluss Aarau Ost unmittelbar nordwestlich des Industriegebietes bescherten der Gemeinde Schafisheim eine rasche Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung. Das gesamte Siedlungsgebiet erfährt eine starke Auffüllung der noch unüberbauten Bauzonen. Im Bettetal entwickeln sich in den 1960er- und 70er-Jahren die Betriebe der heutigen Speziallandwirtschaftszonen. Die Kulturlandschaft im Süden von Schafisheim veränderte sich stark. In derselben Zeit beginnt auch der Kiesabbau in den Gebieten Steinacher östlich des Siedlungsgebiets und Zelgli im Nordosten der Gemeinde. Bauzonenplan 1969 Aktueller Bauzonenplan, Grundnutzungen Nach der Eröffnung der Autobahn im Jahre 1967 erfolgte eine rasante Entwicklung als Industrie- und Gewerbestandort und als Wohngemeinde mit attraktiven, verkehrlich gut erschlossenen Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 6 Wohnlagen. Nach der mehrheitlichen Einzonung der Bauzonen 2. Etappe mit der letzten Gesamtrevision der Nutzungsplanung von 1996 hat sich die Besiedlung erneut leicht erweitert. Insbesondere erfolgte eine weitere Ausdehnung nach Osten Richtung Lenzburg, ein Zusammenwachsen der Gebiete Schürz und Talhard sowie die starke Ausdehnung der Einfamilienhausbebauung am Südwesthang des Hünenbergs im Gebiet Talhaus. 2.3 Statistische Kenndaten A. Bevölkerungsentwicklung 2015 bis 2030 Prognose Kanton 2040 3‘260 Einwohner Ziel Gemeinde 2030 3‘200 Einwohner Bevölkerungsentwicklung 1972 bis 2015, kantonale Prognose bis 2040, Zielwert Gemeinde bis 2030 Gemäss den Grundlagen und Hinweisen der kantonalen Abteilung Raumentwicklung vom 18. November 2014 rechnet die kantonale Prognose mit einer Bevölkerung von 3'100 Einwohnern im Jahr 2026 und von 3‘260 Personen im Jahr 2040 (Stand 31.12.2014: 2‘880 Einwohner). B. Bevölkerung / Baustruktur / Steuerkraft Fläche in ha 633 Bevölkerung per 31.12.2014 Total CH Ausländer 2‘880 2‘357 523 Wohnungsbestand 31.12.2011 Total davon EFH 1‘231 610 Leerwohnungen 01.06.2013 Steuerkraft pro Einwohner 2013 18 2‘378 Quelle: Statistik Aargau Der Ausländeranteil liegt mit 18% unter dem kantonalen Mittel von 24%. Der Anteil EFH ist in Schafisheim mit 49% deutlich über dem kantonalen Mittel von 33%. Die Steuerkraft pro Einwohner ist tiefer als der kantonale Wert von Fr. 2‘654. Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 7 C. Bevölkerungsentwicklung / Einwohnerdichten im Vergleich mit Nachbargemeinden Schafisheim verzeichnete 1998 bis 2013 eine Bevölkerungszunahme von 12.1 %. Die Zunahme ist zwei Kategorien höher als in der südlich benachbarten Gemeinde Seon. Eine ähnliche Zuwachsrate hatten die Nachbargemeinden Lenzburg, Staufen und Gränichen. Die Gemeinden Hunzenschwil und Rupperswil verzeichneten ein stärkeres Wachstum. Bevölkerungsentwicklung 1998 bis 2013 im Vergleich mit umliegenden Gemeinden Quelle: Abt. Raumentwicklung, Kanton Aargau Schafisheim Lenzburg-Seetal Kanton Aargau 42.8 Einwohner / ha 38.8 Einwohner / ha 47.3 Einwohner / ha Vergleiche im Bezirk Lenzburg (Höchst- und Tiefstwerte) Lenzburg 52.9 Einwohner / ha Hunzenschwil 50.6 Einwohner / ha Boniswil 28.1 Einwohner / ha Hallwil 27.3 Einwohner / ha Einwohnerdichten 2013 im regionalen Vergleich (E / ha in Wohn- und Mischzonen) Quelle: Abt. Raumentwicklung, Kanton Aargau D. Altersstruktur nach 5-Jahresklassen und nach Geschlecht Gemeinde Schafisheim, Quelle: Statistik Aargau Kanton Aargau, Quelle: Statistik Aargau Die Altersstruktur der Gemeinde Schafisheim weicht nicht stark von der Aargauer Bevölkerung ab. Die ältesten und jüngsten Einwohner sind im Vergleich untervertreten, die 40 bis 60 jährigen sind gegenüber dem aargauer Mittel markant stärker vertreten. Diese Altersklassen werden in 10 bis 25 Jahren das Pensionsalter erreichen. Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 8 E. Arbeitsstätten / Beschäftigte: Entwicklung 2001 bis 2008 Quelle: 3) Betriebszählungen / 4) Aargauer Zahlen 2014 Schafisheim ist Wohn- und Arbeitsgemeinde mit stetig und stark wachsenden Arbeitsplatzzahlen. Während die Arbeitsstätten im Sektor II konstant blieben, verzeichnet der Sektor III insgesamt eine starke Zunahme, vor allem bei den Beschäftigtenzahlen. Die Verhältnis von Beschäftigten zu den Einwohner ist damit ebenfalls in Richtung 1:1 angewachsen: 2001 (68%), 2008 (72%), 2011 (91%). Dies ist für eine Gemeinde wie Schafisheim eher untypisch und findet sich üblicherweise in Zentrumsgemeinden. Mit dem Standortausbau von Coop und der beabsichtigten Neuausrichtung der Logistik und Bäckerei werden in den nächsten rund 5 Jahren 1500 weitere Arbeitsplätze geschaffen. Mit künftigen Überbauungen in der Industrie- und Gewerbezone sind weitere insgesamt rund 1‘500 bis 2‘000 Arbeitsplätze möglich. Nach vollständiger Überbauung ist damit mit rund 5‘500 bis 6‘000 Arbeitsplätzen zu rechnen. F. Stand der Erschliessung 2014 Bauzonen überbaut unüberbaut Total Wohn- und Mischzonen 65.20 ha 10.20 ha 75.50 ha Industriezonen 28.20 ha 10.00 ha 38.20 ha Zonen für öffentliche Bauten und Anlagen 11.50 ha 2.20 ha 13.70 ha Total 104.90 ha 24.10 ha 127.40 ha Quelle: Statistik Aargau Die Gemeinde Schafisheim verfügt mit 10.2 ha unüberbaute Wohnund Mischzonen über ein ausreichendes Mass, um die prognostizierte Bevölkerungszunahme bis ins Jahr 2030 wie auch bis ins Jahr 2040 aufnehmen zu können. Ein Potenzial besteht in sämtlichen Dorfteilen, wobei gleichermassen kleinere wie auch mittlere zusammenhängende Flächen bestehen. Trotz oder gerade wegen dem ausreichend vorhandenen Bauland ist darauf zu achten, für künftige Überbauungen ein angemessenes Mass der Dichte mit Blick auf eine haushälterische Nutzung des Bodens anzustreben. Quelle: Stand Erschliessung 2014, Kanton Aargau Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 9 3 3.1 Quartieranalyse Einteilung Quartiere Industrie Talhard Ost West Dorf Bettetal Hintergrund: rechtskräftiger Zonenplan mit überlagertem ISOS-Inventar Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 10 3.2 Qualitäten, Defizite und Handlungsbedarf je Quartier A. Dorf / Dorfkern Seetalstrasse nördlich und südlich Kreisel Qualitäten Defizite . Identitätsbildende, dörfliche Baustruktur mit markanten Baukörpern entlang der Seetalstrasse . öffentliche Nutzungen gut auffindbar und zentral . abschnittsweise bäuerlich geprägt Struktur erhalten . gute Anbindung an öffentlichen Verkehr . hohe Wohnqualität an den kulturlandnahen und lärmabgewandten Lagen . funktionales Zentrum entlang der Seetalstrasse vorhanden . Infrastruktur publikumsorientierter Nutzungen nur teilweise räumlich konzentriert . Lärmimmissionen und schwierig “aufzuweichende” räumliche Trennwirkung durch die Seetalstrasse . Vorgärten und Hofbereiche nur bedingt erkennbar . zufällige, nur funktionale und verkehrsorientierte Strassenraumgestaltung . geringe Dichte von 37 E / ha im Bauschild südöstlich des Kreisels. Zufälliges Nebeneinander von älteren und neueren Bauten. Handlungsbedarf / Fragestellungen . Umgang mit historischer Baustruktur bei allfälliger Verdichtung im Zentrum . zielgerichtete Schaffung eines konzentrierteren, gut gestalteten funktionalen Dorfzentrums . gesamthafte Überlegungen zur Stärkung der räumlichen und funktionalen Verbindung über die Seetalstrasse (im ‚Zentrum‘, an Ankunfts- und Aufenthaltsorten sowie im Bereich der Eingangstore zum Dorfkern / Zentrum) . Freiraumkonzeption entlang Seetalstrasse mit Einbezug der Langsamverkehrsquerungen . Massnahmen zur Lenkung qualitativ hochwertiger Bebauung am östlichen Dorfrand Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 11 B1. Wohnquartiere West Hangbereiche Gebiete Schürz – Talgasse / Gebiet Talacker westlich Seetalstrasse Qualitäten Defizite . sehr hohe Wohnqualität: teilweise gut besonntes Quartier mit Fernsicht . ausgeprägte Topographie um Hünenberg . Traditionelle bäuerliche Bau- und Grünraumstruktur entlang der Talgasse gut erhalten . unmittelbare Lage am Naherholungsraum Wald . trotz grossem Anteil Einfamilienhausbebauung mittlere Dichte von 41 E / ha . Lärmimmissionen von der tiefer gelegenen Seetalstrasse . in Hanglage teilweise ungenügend eingepasste Wohnbauten, von weit her einsehbar Gefahr von zunehmend ungeordnetem Nebeneinander verschiedener Baustile / Strukturveränderung teils ungenügende Terraingestaltung und Einpassung von Stützmauern Handlungsbedarf / Fragestellungen . . . . . Anreize für innere Siedlungsentwicklung, u.a. Möglichkeiten für parzellenübergreifende Lösungen prüfen Massnahmen zum Erhalt der historischen Dorfbebauung prüfen (z.B. Erweiterung Dorfzone) Langsamverkehrsverbindungen ins Dorf überprüfen Prüfen von Richtlinien für das ‚Bauen am Hang‘ / generell präzisierte Bestimmungen Aussenraum Umgang mit empfindlichen Siedlungsrändern: Übergang zum Waldrand im Westen, Übergang ins weiträumig offene Kulturland im Süden . Landschaftsschutz Waldrand vs. Einzonung als Grünzone (für Parzellenteile innerhalb Waldabstand 18 m) B2. Gewerbebauten Siedlungsrand (Spezialzone Landwirtschaft und Gartenbau) Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 12 C. Ouartiere Ost Nördlich und südlich Lenzburgerstrasse Qualitäten Defizite . Ruhig, gut besonnt und verkehrsarm - sehr gute Wohnlage . gewachsene Quartierstruktur mit grundsätzlich gutem Nebeneinander von Bauten unterschiedlicher Nutzungen. Ruhige Erscheinung der Dachlandschaft von den westlichen Hanglagen . mit Schlössli identitätsstiftende historische Bausubstanz . diverse schildweise überbaute Flächen mit gleicher Gebäudetypologie . trotz nicht vorhandener moderner, verdichteter Wohnbauten in der zweigeschossigen Wohnzone relativ hohe Dichte von rund 50 bis 57 E/ha . gute (Fussweg-)Anbindung an Schulanlage? . Ausreichend gute Fussweganbindung ans Dorfzentrum? . Immissionsquelle und Trennfaktor Lenzburgerstrasse . keine ortsbaulichen Anhaltspunkte . potentielle Abbaugebiete in der Nähe . Lärmimmissionen von der ca. 1 km nördlich verlaufenden Autobahn A1 und der Aarauerstrasse e Handlungsbedarf / Fragestellungen . Anreize zur Erneuerung, auch über mehr als eine Parzelle hinweg (Siedlungsentwicklung nach innen) . Massnahmen bezüglich sensiblem Siedlungsrand am Übergang zum offenen Kulturland, aber auch Richtung Dorfzentrum . Zweckmässigkeit der Wohn-/Gewerbezone WG2 überprüfen Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 13 D. Quartier Talhard Südlich angrenzend an Industriegebiet Qualitäten Defizite . Gute Wohnlage mit optimaler Verkehrsanbindung . ausser Grundstücke an der Seetalstrasse grundsätzlich kein Durchgangsverkehr . belebtes Quartier durch Rudolf Steiner Schule . kleinteilige Parzellenstruktur, trotz mehrheitlicher Einfamilienhausbebauung Dichte von 44 E / ha . Direkte Fussweganbindung ans Dorfzentrum führt über das Kulturland oder entlang Seetalstrasse . . . . Vom Dorfzentrum abgesetzte Lage Trotz Fahrverbot Schleichverkehr auf der Busroute Schlechte ÖV-Anbindung zu Randzeiten Lärmimmissionen von der ca. 1 km nördlich verlaufenden Autobahn A1 und/oder der angrenzenden Industrie? . Radroute verläuft ungünstig im Bereich K 246 Handlungsbedarf / Fragestellungen . Temporeduktion auf der Seetalstrasse zwischen Industrie und Brüelhof anstreben, Antrag mit Kommunalem Gesamtplan Verkehr KGV . Aufzonierung in Wohnzone W3 / Verdichtung in ausgewählten Bereichen / Übergang Industrie - Wohnzone . Verbesserung der ÖV-Anbindung (Coop) E. Industrie Entlang Aarauerstrasse und Rupperswilerstrasse Qualitäten Defizite . Optimale Lage unmittelbar am Kantonsstrassennetz sowie am Autobahnanschluss A1 . ausserordentlich hoher Arbeitsplatzanteil . Industriebauten gut sichtbar aufgrund weitgehend ausgeräumter Landschaft im Gebiet Talhard . funktionale OeV- / Langsamverkehrs-Achse v.a. Fusswegverbindung zum Dorf hat noch Potential Handlungsbedarf / Fragestellungen . Auswirkungen des Coop-Neubaus Mobilitätskonzept, deutlich vergrösserte Arbeitsplatzzahl . Beschränkung Verkaufsnutzungen (Richtplanvorgabe) . Bessere OeV-Anbindung in funktionalem Zusammenhang mit zusätzlichen Arbeitsplätzen (Coop 2017/2018) Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 14 F. Bettetal Weiler Bettetal, Hinterberg / Jltis und Wil westlich Seetalstrasse Richtung Seon Qualitäten Defizite . Lage inmitten eines kleinstrukturieren Landschaftsraumes mit gekammerten Waldrändern . Der Weiler Bettetal sowie die Wohn- und Betriebsgebäude entlang der Alten Seonerstrasse liegen direkt im Erholungsraum . Voluminöse Bauten und Kulturen der Intensivlandwirtschaft sind räumlich konzentriert. . teilweise Beeinträchtigung des Landschaftsraumes durch Dichte und Ausprägung der Bauten . teilweise unruhige Erscheinung und zufälliges Nebeneinander von Bauten und Anlagen Handlungsbedarf / Fragestellungen . Dörfliche Baustruktur des Weilers Bettetal erhalten, verträgliches Nebeneinander unterschiedlichster Nutzungen . Zukünftige Entwicklungsabsichten der Betriebe erfassen und entsprechende Entwicklungsspielräume schaffen; Spezialzone nach Art. 18 RPG und Zonenbestimmungen überprüfen . Umgang mit Inselbauzonen prüfen nach Möglichkeit erhalten . angestammten Bauernbetrieben Handlungsspielraum geben, im Landschaftsschutz ‚Siedlungsei‘ ausscheiden Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 15 4 Zielvorstellungen und Massnahmen 4.1 Hauptziele mit Erläuterungen H1 Gewährleisten einer kontinuierlichen, moderaten Bevölkerungsentwicklung, die sich primär an qualitativen Wachstumszielen orientiert Die Gemeinde Schafisheim verzeichnete per 31.12.2014 2‘880 Einwohner. Ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum auf rund 3‘200 Einwohner innerhalb des nächsten Planungshorizonts von rund 15 Jahren soll möglich sein und wird als massvoll erachtet. Grundsätzlich verfügt Schafisheim über genügend unüberbautes Bauland, um für zusätzliche rund 320 Einwohner Wohnraum zu schaffen. Den Grundsätzen der haushälterischen Bodennutzung muss Rechnung getragen und eine der jeweiligen Umgebung angepasste und angemessene Dichte der Bebauung angestrebt werden. Eine sozial nachhaltige Siedlungsentwicklung ist zu fördern. Bei der Überbauung grösserer zusammenhängender Flächen sind Gebäudetypologien zu bevorzugen, die attraktives Wohnen im Alter ermöglichen, und gleichzeitig auch für jüngere Personen und Familien interessant sind. Die Gemeinde bleibt eigenständig. Der Primar- und Oberstufenschulstandort wird beibehalten. Der mit der Schulraumplanung 2018 / 2019 ausgewiesene Schulraumbedarf wird bereitgestellt. Hinsichtlich der angestrebten Bevölkerungsentwicklung sind die Sprunggrössen zu beachten, die einen Ausbau bestimmter Infrastruktureinrichtungen hervorrufen. H2 Erhalten und Weiterentwickeln der hohen Standortattraktivität unter besonderer Berücksichtigung der noch vorhandenen dörflichen Strukturen Folgende Qualitäten machen die hohe Standortattraktivität von Schafisheim aus: Einbettung der Siedlung in einer intakten Natur- und Kulturlandschaft Ländliche Lage sehr nahe am regionalen Zentrum Lenzburg Idealer Nutzungsmix von Wohnen, lokalem Gewerbe und Läden sowie über die Region hinaus bekannter Industrie Dörfliche Baustruktur mit teils gut erhaltener Bausubstanz und hoher Identität (Ortsbild von regionaler Bedeutung) Breites Einkaufsangebot für den täglichen Bedarf im Dorf Schulanlagen Mehrheitlich gute, vom Durchgangsverkehr abgewandte und sonnige Wohnlagen Gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie an das National- und Kantonsstrassennetz. Die Identität und Ausstrahlung des Dorfes soll durch gezielte Erhaltung und Hervorhebung sowie sorgfältige Weiterentwicklung der dörflichen Baustrukturen erhalten und gestärkt werden. Insbesondere sind im engeren Dorfkern Querbezüge über die Seetalstrasse herzustellen und die Trennwirkung mit Gestaltungsmassnahmen aufzuweichen. Eine gezielte Freiraumkonzeption im Dorfzentrum sowie eine optimale Vernetzung mit angrenzenden Grün- und Freiraumstrukturen ist zentral. Mit einer verstärkten Konsolidierung und Konzentration von publikumsintensiven Nutzungen sowie teilweise von Infrastrukturanlagen wird das Dorfzentrum entlang der Seetalstrasse besser ablesbar und entwickelt sich zu einem beliebten Ort des Einkaufs und sich Treffens insbesondere für die Dorfbewohner. Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 16 H3 Erhalten bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze Das umfangreiche Potential zur Ansiedlung weiterer Betriebe innerhalb der Industrie- und Gewerbezone soll beibehalten werden. Ein attraktiver Nutzungsmix mit verschiedenen kleinen und mittelgrossen lokalen Betrieben im Dorfzentrum ist weiterhin zu fördern. Die Ansiedlung von grösseren Konkurrenzbetrieben innerhalb der peripheren Gewerbe- und Industriezone ist zu vermeiden. Betriebe, die übermässig viel Privatverkehr erzeugen, oder die keinen angemessenen Anteil an Arbeitsplätzen generieren, sind ausserhalb der grossflächigen Industrie- und Gewerbezonen zu verbieten. Betriebe mit einer hohen Wertschöpfung werden grundsätzlich begrüsst. Die in der Landwirtschaftszone und in den Spezialzonen gelegenen Betriebe sollen sich angemessen weiterentwickeln können. Die Gemeinde Schafisheim prägt ein Spannungsfeld zwischen dörflicher Wohngemeinde und Standort mit grossflächigen Arbeitsplatzgebieten und entsprechend grosser Anzahl Arbeitsplätze. Schafisheim soll in einem ausgewogenen Masse auch Wohn-Einzugsgebiet der Betriebsangestellten der Industriezone sein. Innerhalb der Industriezone sollen künftig vermehrt energietechnische Synergien geprüft und genutzt werden, beispielsweise die Nutzung von Abwärme oder Solarenergie. H4 Zentrumsentwicklung / Dorfzentrum entwickeln und stärken Das Zentrum soll klar ablesbar sowie funktional und gestalterisch gestärkt werden. Durch verstärktes Konzentrieren und geschicktes Ergänzen von Zentrumsnutzungen - nach Möglichkeit mit funktionaler und gestalterischer Verbindung über die Seetalstrasse - erhält das Dorf eine Adresse. Die vorhandenen Handlungsspielräume sind darauf auszurichten. Die einzelnen Publikumsmagnete / Infrastrukturen sollen eine funktionale sowie gestalterische Verbindung erhalten. Hierfür sind insbesondere Voraussetzungen zu schaffen, um die Seetalstrasse offener und durchlässiger zu gestalten bzw. um deren Trennwirkung aufzuweichen. Nutzungen sollen mit dem Strassenraum verwoben werden können. Das Dorfzentrum soll sich zu einem einladenden Ort des Konsums und des Verweilens in Innen- und Aussenräumen entwickeln. Eine Nutzung von Synergien zwischen Publikum unterschiedlicher Generationen ist anzustreben (beispielsweise Altersstrukturen/ Alterswohnungen sowie Aufenthaltsorte für Junge und Familien mit Kindern). Es soll geprüft werden, ob im Zentrum zukünftig mittelgrosse Verkaufsnutzungen gemäss Richtplankapitel S 3.1 zulässig sein sollen und das Ergebnis entsprechend planerische umgesetzt werden. H5 (Innere) Siedlungsentwicklung und Abstimmung Verkehr Für die weitere Siedlungsentwicklung ist eine typologisch gute Integration und hohe architektonische Qualität sicherzustellen. Historische Baustrukturen sowie ortsbaulich wertvolle Bauten sind bestmöglich zu schützen und es ist für deren qualitätsvolle Weiterentwicklung zu sorgen. Ebenso sind der Charakter und die Massstäblichkeit der Einfamilienhaus-Quartiere im Grundsatz zu erhalten. Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 17 Eine sozial nachhaltige Siedlungsentwicklung ist zu fördern, indem: soweit möglich Synergien bei den Nutzungsansprüchen verschiedener Generationen an den Raum ausgenutzt werden, insbesondere im Dorfzentrum dem Prozess des Umdenkens von der privaten zur gemeinschaftlichen Nutzung von Räumen grosse Relevanz beigemessen und dieser aktiv gefördert wird auf Strukturen für gelingende Nachbarschaften geachtet wird für die soziale Infrastruktur im Dorfzentrum, aber auch an ausgewählten Orten in den Quartieren gesorgt wird (z.B. Begegnungsorte / Wohnstrassen) planerische Grundlagen für Leuchtturmprojekte (z.B. Strassenraumgestaltung unter Einbezug der Zentrumsnutzungen im Dorfzentrum) geschaffen werden. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsstruktur ist dem selbstbestimmten Wohnen nach der ‚Familien-Wohnphase‘ in attraktiver Umgebung (ab ca. 55 Jahren) grosse Wichtigkeit beizumessen. An zentrumsnahen Lagen sind Voraussetzungen zu schaffen, die attraktive und erschwingliche Miet- und Eigentumswohnungen für das Wohnen ab 55 begünstigen und die nach Bedarf die Ergänzung mit einem Pflegeangebot erlauben. Die Langsamverkehrsachsen sind durchgehend zu gestalten und Linienführungen gegebenenfalls anzupassen und aufzuwerten. Im Bereich der Seetalstrasse bzw. der Lenzburgerstrasse können Querungen die Strassenzüge gestalterisch strukturieren und rhythmisieren. Ein Reglement hinsichtlich des Dauerparkierens auf öffentlichem Grund wird im Rahmen des Kommunalen Gesamtplans Verkehr (KGV) geprüft. H6 Intakte Natur- und Kulturlandschaft fördern sowie Naherholungsgebiet erhalten Das die Siedlungsgebiete umgebende Kulturland sowie der Wald weist eine hohe Erholungsqualität auf. Die Naherholungsräume sind gut an das Siedlungsgebiet anzubinden. Insbesondere sind die Wander- und Fahrradwegnetze auch an die Netz der Nachbargemeinden anzubinden und zu signalisieren (nötigenfalls sind überkommunale Lösung anstreben). Weiter soll das Fahrradwegnetz besser auf die Nutzung als Arbeitsweg abgestimmt und entsprechend ergänzt werden (wo nötig direkte Linienführung). In der Nutzungsplanung Kulturland ist eine Abwägung zwischen verschieden Interessen erforderlich (Landwirtschaft, Intensivlandwirtschaft und produzierender Gartenbau, Materialabbau, Naherholung, Naturschutz, Forstwirtschaft). Diese erfolgt nach folgenden Grundsätzen: Erhaltung und Vernetzung der wertvollen Natur- und Landschaftselemente im Kulturland und soweit möglich auch im Siedlungsgebiet Insbesondere soll der Siedlungstrenngürtel östlich des Siedlungsgebietes vollumfänglich erhalten bleiben. Erhaltung der Qualität und des Erholungswertes der Kulturlandschaft, insbesondere Abstimmung der Nutzung sowie der Erhaltung und der Aufwertung. Bestehende landschaftsgestaltende Elemente (z.B. Hochstamm-Obstbäume, Hecken, etc.) sind zu erhalten und zu pflegen und bei Bedarf zu ersetzen. Erhaltung des Kulturlandes vorab für die landwirtschaftliche Produktion, welche die Bodenfruchtbarkeit gewährleistet und die Erholungsfunktion für die Allgemeinheit berücksichtigt. Wohnzone Bettetal mit eng gefasster Abgrenzung zur Landwirtschaftszone beibehalten Den Intensivlandwirtschaft- und Gartenbaubetrieben wird genügend Entwicklungsspielraum gewährt, um wirtschaftlich produzieren zu können (trotz Siedlungstrenngürtel(. Erhaltung der Qualität und des Erholungswertes des Naherholungsraumes Wald Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 18 4.2 Räumliches Entwicklungskonzept 4.2.1 Konzeptplan Siedlung und Landschaft Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 19 4.2.2 Konzeptplan Verkehr und Immissionen Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 20 4.3 Nr. H1 M1 Nr. H2 M2 Raum- und verkehrsplanerische Massnahmen M1 bis M6 Beschrieb der Massnahme Aufgaben in der Nutzungsplanung Instrument Gewährleisten einer kontinuierlichen, moderaten Bevölkerungsentwicklung, die sich primär an qualitativen Wachstumszielen orientiert Generell dafür sorgen, dass Bauland / Baulandreserven ressourcenschonend überbaut werden (haushälterische Bodennutzung sichern) . Aufzonung von der Wohnzone W2 in die Wohnzone W3 prüfen . Unüberbaute Bauzonen aktivieren . Optionen für zusätzliche Wohnstandorte prüfen (R-Standorte) Zonenplan Anreize für innere Siedlungsentwicklung schaffen . In überbauten kleinteiligen Gebieten parzellenübergreifende Lösungen ermöglichen / begünstigen. . AZ-Bonus für Nachverdichtung bei zusätzlichen Wohneinheiten prüfen BNO Schwerpunkte für öffentliche Nutzungen erhalten / stärken . Abwägung an R-Standorten: Option Wohnen und / oder öffentliche Nutzung Zonenplan Schulstandort für sämtliche Stufen stärken . Umsetzung Konzeptstudie öBA unter Berücksichtigung der Bedürfnisse gemäss der Schulraumplanung Zonenplan / ggf. BNO Auswirkungen des Coop-Neubaus auf Verkehr (Mehrverkehr MIV, Teilnehmer, Nachfrage ÖV, Fussverkehr) sowie auf Bevölkerungsentwicklung abschätzen und berücksichtigen . Mobilitätskonzept Coop in die Planung integrieren . Fussweganbindung an das Dorf verbessern . differenziertes Wohnraumangebot in Arbeitsnähe schaffen KGV Beschrieb der Massnahme Aufgaben in der Nutzungsplanung Instrument Gemeinde Zonenplan / BNO BNO KGV Zonenplan / BNO Erhalten und Weiterentwickeln der hohen Standortattraktivität unter besonderer Berücksichtigung der noch erhaltenen dörflichen Strukturen Erhalt und Aufwertung der alten und qualitätsvollen Dorfbebauung Erhalt und Aufwertung weiterer ortsbaulicher und strassenräumlicher Qualitäten Siedlungsgestalterischen Aspekten hohe Wichtigkeit beimessen Aufwertung verkehrsbelasteter Strassenräume Durchgehende Fusswegverbindungen schaffen Übergänge Gewerbe / Wohnen funktional und gestalterisch prüfen Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 . Erweiterung Dorfzone prüfen (Talgasse, Schürz, Lenzburgerstrasse) . Abgrenzung Dorfzone überprüfen . Differenzierung Dorfzone prüfen . Ortsbauliche Rhythmisierung der Strassenräume Zonenplan / BNO Zonenplan BNO KGV / BNO Zonenplan . Prüfen von Richtlinien für das ‚Bauen am Hang‘ . generell präzisierende Bestimmungen für die Gestaltung von Aussenräumen BNO . Siedlungsportale und Übergänge Hauptverkehrsachsen aufwerten . Freiraumkonzeption entlang Seetalstrasse mit Einbezug der Langsamverkehrsquerungen . fehlende Übergänge für Fussgänger schaffen / bestehende aufwerten KGV / BNO Zonenplan Konzept / BNO . Gebäudemasse / Fassadengestaltung . Umgebungsgestaltung Gewerbeareal und Übergangsbereiche prüfen . Fuss- / Radwegverbindungen schaffen BNO Zonenplan / BNO KGV BNO KGV arcoplan Ennetbaden Seite 21 Nr. H3 M3 Beschrieb der Massnahme H4 M4 Instrument Anbindung Arbeits- / Gewerbezone an Dorfkern verbessern . Funktionale Verknüpfung von Langsamverkehrswegen (Velo- und Fusswege) und ÖV in der Arbeitszone überprüfen - innerhalb Arbeitszone - Arbeitszone – Dorf - Arbeitszone – Lenzburg - Arbeitszone – Rupperswil KGV Schwerpunkte für Arbeitsnutzungen erhalten / einbinden . Wenige, aber wirksame Bestimmungen für maximale Flexibilität bei maximaler gestalterischen Qualität . Beschränkung Verkaufsnutzungen (Richtplanvorgabe) BNO Anbindung ÖV für Industrie verbessern / verdichten . Bessere OeV-Anbindung in funktionalem Zusammenhang mit zusätzlichen Arbeitsplätzen (Coop-Neubau 2017 / 2018) KGV Spezialzone nach Art. 18 RPG und Zonenbestimmungen überprüfen . Zukünftige Entwicklungsabsichten der Betriebe der Spezialzonen im Bettetal erfassen Zonenplan / BNO . Zonenregime grundsätzlich beibehalten Zonenplan Aufgaben in der Nutzungsplanung Instrument Entwicklungsspielräume für angestammte Betriebe schaffen Nr. Aufgaben in der Nutzungsplanung Erhalten bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze Beschrieb der Massnahme BNO Zentrumsentwicklung / Dorfzentrum entwickeln und stärken Möglichkeiten von Handlungsoptionen in der Dorfzone prüfen . Bei potentiellen Bauschildern separater Prozess unter frühzeitigem Einbezug von Eigentümern initiieren Zonenplan / Gemeinderat Zentrumsentwicklung stärken / Schaffung eines konzentrierteren, gut gestalteten funktionalen Dorfzentrums . Bereich für verstärkte Zentrumsentwicklung prüfen . Verkaufsnutzungen priorisieren / publikumsintensivere Nutzungen begünstigen . Gestaltungsbestimmungen Strassenraum Zonenplan / BNO BNO . Nutzung / Umnutzung leer stehender Bauten entlang der Seetalstrasse initiieren . Bestimmungen zum Umgang mit historischer Baustruktur bei der Verdichtung Zonenplan / BNO . Stärken der räumlichen und funktionalen Verbindung über die Seetalstrasse im ‚Zentrum‘, an Ankunfts- und Aufenthaltsorten sowie im Bereich der Eingangstore zum Dorfkern / Zentrum . Gestaltungsbestimmungen für Strassenraum; auf kommunaler und kantonaler Ebene erwirken. BNO / KGV Verdichtung im Zentrum prüfen Funktionale Beziehungen über die Seetalstrasse hinweg stärken; Trennungswirkung der Seetalstrasse aufweichen Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 KGV / BNO BNO KGV / BNO arcoplan Ennetbaden Seite 22 Nr. H5 M5 Beschrieb der Massnahme Aufgaben in der Nutzungsplanung Instrument (Innere) Siedlungsentwicklung und Abstimmung Verkehr Unüberbautes Bauland möglichst parzellenübergreifend und in angemessener Dichte überbauen . Verdichtungspotential in der Wohnzone aufzeigen . Grenzabstände und Gebäudehöhe prüfen . Anreize zur Erneuerung, auch über mehr als eine Parzelle hinweg BNO . Generelle Forderung unterirdische Parkierung ab bestimmter Dichte BNO . Prüfen von Richtlinien für das ‚Bauen am Hang‘ / generell präzisiertere Bestimmungen Aussenraum BNO Temporeduktion auf der Seetalstrasse zwischen Industrie und Brüelhof anstreben, Antrag mit Kommunalem Gesamtplan Verkehr Verkehrsberuhigungen in den Quartieren Nr. H6 M6 KGV . Stossrichtung in den Wohnquartieren festlegen KGV . Zweckmässigkeit der Wohn- / Gewerbezone WG2 überprüfen Zonenplan Arealentwicklungen grössere Flächen . z.B. Massnahmen zur Lenkung einer qualitativ hochwertigen Bebauung am südöstlichen Dorfkernrand BNO / Zonenplan Beschrieb der Massnahme Aufgaben in der Nutzungsplanung Instrument Intakte Natur- und Kulturlandschaft fördern sowie Naherholungsgebiet erhalten angestammten Bauernbetrieben Handlungsspielraum geben. . in Landschaftsschutzzonen ausreichende ‚Siedlungseier‘ ausscheiden Kulturlandplan Dörfliche Baustruktur des Weilers Bettetal erhalten . Umgang mit Inselbauzonen Bettetal prüfen, BNO / Zonenplan Sorgfältiger Umgang mit Siedlung / Kulturland . Übergang zum Waldrand im Westen, Übergang ins weiträumig offene Kulturland im Süden BNO / Zonenplan Siedlungstrenngürtel bewahren / aufwerten . Abgrenzung prüfen BNO / Zonenplan Aussichtswege / Aussichtslagen erhalten . Landschaftsschutz Waldrand vs. Einzonung als Grünzone abwägen (für Parzellenteile innerhalb Waldabstand 18 m) BNO / Zonenplan Räumliches Entwicklungskonzept Schafisheim Stand 4. Juni 2015 arcoplan Ennetbaden