Euphorbia leuconeura (Madagaskar-Juwele) Euphorbia leuconeura - Spuckpalme, Madagaskar Juwel Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse Diese interessant Art wird häufig mit Euphorbia lophogona verwechselt, einer sehr ähnlichen, aber kleinwüchsigeren Pflanze mit schmaleren Blättern. Der 4- oder 5kantige, borstig behaarte Stamm trägt einen Kranz dunkelgrüner lederiger Blätter, die im juvenilen Stadium eine deutliche weiße Nervatur zeigen. Bei Trockenheit werden sie abgestoßen und hinterlassen dann deutliche Narben. Beide Arten haben ihre Heimat auf der Insel Madagaskar. Licht: Sollte sonnig stehen, verträgt aber auch leichten Halbschatten. Die pralle Mittagssonne ist zu vermeiden. Temperatur: Ideal ist ein ganzjährig warmer Standort, im Winter kann die Temperatur bis 12°C absinken Feuchtigkeit: Während der Vegetationszeit reichlich gießen, aber unbedingt Staunässe vermeiden, das Substrat sollte immer abgetrocknet sein. Die Pflanze kann im Winter durchkultiviert werden, der Wasserbedarf richtet sich nach der Umgebungstemperatur. Wenn die Ruhezeit eingehalten wird, nur ab und zu wässern, so dass die Wurzeln nicht austrocknen. Ab März die Wassergaben langsam steigern. Vermehrung: Entweder durch Kopfstecklinge, die sich nach ca. 8 Wochen bewurzeln oder Samen. Aus den wenig auffallenden kleinen Blüten bilden sich schwarze Samenkapseln, die aufplatzen und deutlich hörbar weggeschleudert werden. Erde: Torffreie Kakteenerde mit 40-50% mineralischen Zusätzen Dünger: von März bis September monatlich 0,1-0,2%ig mit Kakteendünger Giftgrad: Alle sukkulenten Euphorbiaceen (Euphorbien, Monadenien, Jatrophas usw.) enthalten einen giftigen Saft, der schon bei kleinsten Verletzungen oder auch nur bei bloßer Berührung der Pflanzen austritt. Typischerweise ist der Saft milchweiß und gerinnt zu einem Latex. Sollten Sie Kleinkinder oder Haustiere haben, sind Euphorbien vielleicht die falschen Pflanzen für Sie. Zumindest sollten Sie jede mögliche Vorsichtsmaßnahme treffen, dass Kinder und Tiere nicht an diese Pflanzen gelangen können. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 1 Madagascar Juwel oder Spuckpalme (weil sie ihre Samen wegspickt) = http://www.youtube.com/watch?v=91-TfzggrCM) Botanischer Name: Euphorbia leuconeura Familie: Familie Wolfsmilchgewächse [Bot.: Euphorbiaceae], Gattung Wolfsmilch [Euphorbia] Herkunft: Die Pflanze kommt in der Natur nur in den südöstlichen Küstenregenwäldern in der Provinz Antsiranana auf Madagaskar vor, daher auch der englische Trivialname. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) listet die Art auf ihrer Roten Liste als „gefährdet” (vulnerable). Habitus (Blätter, Blüten, Früchte) Es handelt sich um eine Stammsukkulente, die bis 70 cm groß wird. Manche Beschreibungen sagen aus, dass sie sich wenig verzweigt. Bei den Blättern sind drei Typen zu unterscheiden: 1. es bilden sich zunächst zwei gegenüberliegende, runde bis leicht ovale Keimblätter. Sie bleiben je nach Haltungsbedingungen 4-12 Wochen am Stängel, färben sich dann gelb und fallen schließlich ab. 2. es folgt eine Zwischen- oder Jugendphase in der Leuconeura am Stängel 10-20 tropfenförmige, zunächst helle, später nachdunkelnde Blätter ausbildet. Diese zeichnen sich durch eine, stark mit dem Blattgrün kontrastierende, weiße Fischgrätenmaserung aus. Die Blattspitzen sind bei den 2-3cm langen Blättern oval, vorne mit einer kleinen Einkerbung, bei den ca. 5cm langen oval und danach bildet sich eine Spitze aus. 3. die Blätter der erwachsenen Pflanze wachsen aus dem dann verdickten Stamm etwa 5-10 cm über dem Boden. Sie sind lanzettförmig und erreichen eine Länge von bis zu 24cm (Blattstiel 7cm) und eine Breite von gut 6cm. Bei guten Bedingungen bleiben bis zu 5 Blätter übereinander stehen, so das eine schön ausgebildete Krone 20-25 Blätter haben kann. Die unten abfallenden alten Blätter hinterlassen horizontale, nierenförmige, graubraune Narben am Stamm. Darüber befindet sich meist eine kleine, hellere Vertiefung in der die Blüte und die Fruchtstände gesessen haben. Blüten und Fruchtstände Sobald der Stamm sich verdickt und die charakteristischen fünf Seiten ausbildet, wachsen die lanzettförmigen Blätter. Jetzt ist auch mit der Blütenbildung zu rechnen. Die grünen Blüten sind unscheinbar, 1-2cm lang und sitzen paarig direkt über dem Blattansatz. Leuconeura bildet Blüten, die zunächst weiblich sind und sich dann zu männlichen umwandeln. Sie unterscheiden sich durch die Ausprägung der weißen Staubgefäße (die weiblichen sind kleiner und gebogen, die männlichen gerade und haben Puschel mit Pollen an der Spitze) und befruchtet sich selbst. Der Fruchtstand wächst aus der Mitte der Blüten als dreigeteilte grüne, mit klebrigem Blütensaft überzogene Knolle, in der sich die Samen bilden. Während der Reifung schiebt sich die Frucht an einem milchigweißen Stielchen 1cm heraus. Die Frucht trocknet danach und verfärbt sich hellbraun. Ich vermute, dass die Hülle nun immer weiter schrumpft, bis sie schließlich reißt und pro Knolle bis zu 3 Samen (1 – 1 ½ mm Durchmesser) hervorschleudert. Meine Leucos erreichen Weiten von bis zu 1,5 Metern, auf dem Boden rollen die Samen aber sehr gut und ich habe die kleinen Kugeln schon 4m vom Fenster entfernt gefunden. Verwendung: Euphorbia leuconeura ist eine sehr attraktive, leicht zu vermehrende Zimmerpflanze, die sehr robust ist. Sie eignet sich prima, um erste (nicht frustrierende) Erfahrungen mit der Pflege und später der Vermehrung von Pflanzen zu machen. Sie ist ein prima Geschenk für Jugendliche oder Pflanzenanfänger. Vorsicht! Die Pflanze ist giftig: http://www.euphorbia.de/giftig_d.htm 2 Vermehrung: Die Vermehrung von Euphorbia leuconeura ist sehr einfach. Sobald die Pflanze etwa ein Jahr alt ist, produziert sie nach Internetangaben von März bis Oktober, bei mir fast ganzjährig, kleine Samenkugeln, die sie durchs Zimmer und bisweilen auch in die Töpfe anderer Pflanzen schießt, wo sie unter Umständen auch von alleine keimen und kleine Leucos bilden. Eine größere Mutterpflanze bringt es pro Saison leicht auf mehr als 50 Samen. Ich habe die besten Erfahrungen gemacht, wenn man die Samen einen Tag in Leitungswasser quellen lässt und sie dann ca. 1cm tief in Aufzuchterde steckt. Die Erde sollte dann mäßig feucht gehalten werden. Am besten hat bei mir sehr wenig Wasser in Verbindung mit Frischhaltefolie, die über den Topf gespannt wird, funktioniert. Manchmal hängen nach dem Keimen noch Reste der Samenkapsel an den Keimblättern. Die kann man vorsichtig entfernen und die kleine Pflanze so unterstützen. Die Keimlinge mäßig gießen und frühestens wenn sie sechs Blätter haben in einen 7cm Topf pflanzen. Wenn sie zu blühen beginnt, kann man einen größeren Topf wählen, damit die Wurzeln den benötigten Raum erhalten. Substrat: Euphorbia Leuconeura ist auch beim Substrat anspruchslos. Sie gedeiht in Kakteenerde und in Tongranulat (bei mir langsameres Wachstum), wächst aber auch in torfreicher Standardblumenerde (Gefahr: Trauermücken). Hier kann man wenig falsch machen. Ich halte sie direkt im Pflanztopf, da ich Plastikinnentöpfe nicht so schön finde. Wichtig ist dabei am Boden des Topfes eine Drainageschicht etwa aus Tonscherben. So kann auch für Leuconeura tödliche Staunässe vermieden werden. Hinweis: Wenn abgefallene Blüten auf feuchtem Substrat liegen, fangen sie rasch zu schimmeln an und sollte daher bald entfernt werden. Standortbedingungen: Ich halte Euphorbia leuconeura ausschließlich als Zimmerpflanze, es gibt jedoch auch Berichte, dass sie sommers draußen gehalten werden kann (dies stimmt). Sie ist allerdings nicht frosthart und sollte ab Temperaturen von unter 12°C nach drinnen gebracht werden. Man kann die Leucos gut an Fenstern mit Morgen- oder Abendsonne halten also sonnig bis Halbschatten. Bei voller Sonnenbestrahlung können sich rote Sonnenbrandstellen an den Blättern bilden. Wenn es insgesamt zu warm ist, stellt die Pflanze auch das Wachstum ein. Gießen und Düngen: Man sollte die Leuco zwei mal pro Woche sparsam gießen. Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden. Man kann sie auch seltener gießen, doch spätestens, wenn sie die Blätter etwas hängen lässt, ist wieder ein Schlückchen fällig. Ich dünge die Pflanzen, sobald sie beginnen, den fünfseitigen Stamm auszubilden, von März bis Oktober mit Grünpflanzendünger in halber Konzentration. Schädlinge: Ich habe bisher nur Trauermücken gehabt, deren Larven ganz jungen Setzlingen gefährlich werden. Die größeren Pflanzen kommen damit gut zurecht, wobei die Trauermücken trotzdem bekämpft werden sollten, um ein Übergreifen auf andere Pflanzen zu unterbinden. Überwinterung: Sollte im Zimmer erfolgen – ideal wäre ein Wintergarten – sie kommt aber auch in der Wohnung gut zurecht. Je kühler, desto weniger Wasserbedarf. Ich habe gehört, dass sie manchmal die Blätter abschmeißt und dann im Frühjahr wieder austreibt, meine behalten ihre Blätter aber im Winter schon seit Jahren. 3