Ausgabe 2009 Kunst am Bau in der Gegenwartsarchitektur Gebäudehüllensanierung – jetzt ist der Zeitpunkt richtigAuf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Tobler Metallbau AG unter dem Dach von SchweizerIdee mit Weitblick: Neue Sonnenkollektoren mit Dachfenster 2Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit stiess auch 2009 auf grosses öffentliches Interesse. Unsere Erfolgsstrategie basiert schon seit über dreissig Jahren auf diesen Werten und das hat sich wiederum ausgezahlt: Unsere Auftragsbücher waren erfreulich voll. Einige Projekte, die wir in den vergangenen Monaten realisieren durften, stellen wir Ihnen in diesem Magazin vor. Inhalt News 3 Schwerpunkte im Sortiment Fenster und Türen Fokus 1 Nachhaltiges Bauen setzt sich durch. So wird heute immer mehr nach dem Minergie- oder Minergie-P-Standard gebaut und saniert. Das ist eine wichtige Entwicklung, denn in einer höheren Sanierungsrate liegt viel Potenzial, um den Gesamtenergiebedarf langfristig zu senken. Wichtige Informationen zum Thema energetische Sanierung und einen Überblick über die Förderprogramme finden Sie in unserem Hauptartikel ab Seite 4. Auftrieb hat auch das Thema 2000-WattGesellschaft bekommen: Im Interview mit Roland Stulz, dem Geschäftsführer der für die Promotion dieser Idee verantwortlichen Organisation Novatlantis, erfahren Sie mehr über Hintergründe und Projekte. Unser zweiter Schwerpunkt befasst sich mit der Kunst am Bau, einer Disziplin, die lange Zeit ein eher kümmerliches Dasein fristete und seit einigen Jahren wieder breite (Be)Achtung findet. Ein schönes Beispiel für die gelungene Verbindung von Architektur und Kunst ist das mit einer Fassade von Schweizer realisierte Kultur- und Begegnungszentrum Chilematt in Unterägeri (Seite 14). 2010 wird wiederum ein besonderes Jahr – wir feiern nämlich das 90-jährige Bestehen unseres Unternehmens. Unser Credo: «Bauen für Mensch und Umwelt». 4 Energetische Gebäudesanierung: Wer jetzt saniert, profitiert Umwelt/Energie 8 «Wir müssen uns wieder klar werden, was Lebensqualität bedeutet» – Interview mit Roland Stulz, Geschäftsführer Novatlantis Objektberichte 10 Holz/Metall-Systeme 11 Fenster und Türen 12 Briefkästen 13 Sonnenenergie-Systeme Fokus 2 14 Zentrum Chilematt: Kunst am Bau in der Gegenwartsarchitektur Innovation und Technologie 18 Innovation mit Weitblick: Kollektorfelder mit integrierten Dachfenstern Nun wünsche ich Ihnen viel Spass bei der Lektüre des neuen «bauen mit Schweizer». Ich freue mich, Sie im Januar an der Swissbau begrüssen zu dürfen. Ein Tag mit ... 21 Andreas Tobler, Geschäftsführer und bisheriger Inhaber Tobler Metallbau AG Forum Hans Ruedi Schweizer Titelbild Architektur und Kunst in überraschendem Dialog beim Zentrum Chilematt. Foto: Reinhard Zimmermann 22 Unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 24 Schweizer an der Swissbau 2010 News3 Schwerpunkte im Sortiment Fenster und Türen Der Geschäftsbereich Fenster und Türen konzentriert sich künftig auf Glasfalt- und Glasschiebewände und verstärkt seine Verkaufsaktivitäten im Ausland. In der Schweiz wird er bei grösseren Projekten durch den Verkauf Briefkästen und Fertigteile unterstützt. Das Sortiment Brandschutztüren wird neu im Geschäftsbereich Fassaden bearbeitet. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen Chancen frühzeitig erkennen und die Prozesse umsichtig und laufend an die Anforderungen des Marktes anpassen. Im zunehmend internationalen Bauzuliefermarkt sind qualitativ hochstehende Produkte bei gleichzeitig industriellen Abläufen erfolgsbestimmend. Der Geschäftsbereich Fenster und Türen wird aufgrund einer Marktanalyse seine Verkaufsaktivitäten bei Partnern und Metallbauern in Deutschland und im übrigen Europa verstärken. Dies mit einem auf Glasfalt- Neu: Photovoltaik-Module von Sunpower mit Solrif wände und Glasschiebetüren für den Wohnungsbau (isoliert, unisoliert und Ganzglas) ausgerichteten Pro- Die Anfang 2008 einge- duktesortiment, wobei Alu-Fenster und -Türen das An- führte kostendeckende Einspei- gebot weiterhin ergänzen werden. In der Schweiz wird severgütung sowie die sinkenden die Kundenbetreuung für grössere Projekte neu durch Investitionskosten machen die die regionalen Verkaufsleiter Briefkästen und Fertigteile Installation von Photovoltaikan- wahrgenommen. lagen attraktiv. Da die Fördergel- Die Produktegruppe Brandschutztüren mit den ver- der 2009 für Photovoltaik schnell glasten Brandschutztüren und den Schiebe-Brand- ausgeschöpft waren, ist deren schutztüren im Eigensystem wird neu in den Geschäfts- Erhöhung derzeit ein in der Poli- bereich Fassaden integriert. Wie die Fassaden werden tik intensiv diskutiertes Thema. auch Brandschutztüren überwiegend beim Bau von Geschäftshäusern eingesetzt. Durch die Bündelung der Kräfte im Verkauf können Die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Nachfrage hat sich Kunden weiterhin auf eine kompetente und umfas- Schweizer dazu bewogen, sein Angebot im Bereich Photovoltaik auszubauen. Neu bie- sende Beratung verlassen. Die stete Modernisierung und tet der Bereich Sonnenenergie-Systeme auch Photovoltaik-Module von Sunpower in Automatisierung der Produktionsabläufe erlauben hoch- Kombination mit dem bewährten Solrif-Montagesystem an. Die Sunpower-Module stehende Qualität und ein attraktives Preis-Leistungs- gehören zu den leistungsfähigsten, die auf dem Markt erhältlich sind. Module und Rah- Verhältnis. Eigene Montage- und Serviceteams garantie- men sind komplett schwarz. Damit kommt Schweizer dem Wunsch von Bauherren und ren die fachmännische Ausführung und einen auf eine Architekten nach ästhetisch ansprechenden Lösungen mit zurückhaltender Farbgebung lange Lebensdauer ausgerichteten Service. und Gestaltung entgegen. Die neuen Photovoltaik-Module von Sunpower mit Solrif Wir werden unsere Kundinnen und Kunden anfangs 2010 über ihre neuen Ansprechpartner informieren. werden ausschliesslich in der Schweiz vertrieben. 4Fokus Gebäudesanierung Energetische Gebäudesanierung: Wer jetzt saniert, profitiert Der Zeitpunkt für eine energetische Gebäudesanierung ist ideal. Die Zinsen für Hypotheken sind so tief wie selten und Fördergelder sprudeln aus unzähligen Quellen. Profitieren lässt es sich aber auch langfristig, denn mit einer richtigen Sanierung und dem Einsatz von Sonnenenergie sinkt neben dem CO2Ausstoss auch der Energieverbrauch drastisch. Zwischen 40 und 50 Prozent des Energieverbrauchs und effizienten Geräten und Massnahmen im Bereich der Mo- der CO2-Emissionen werden in der Schweiz durch Ge- bilität ist die Gebäudemodernisierung denn auch einer bäude verursacht. Darum ist der Gebäudepark sowohl von fünf Schwerpunkten, mit denen die vorgegebenen beim Bund wie auch bei den Kantonen zentraler Pfeiler Ziele erreicht werden sollen. der Energie- und Klimapolitik. Klimaziel von EnergieSchweiz, einem Programm für Energieeffizienz und er- Löwenanteil Gebäudesanierung neuerbare Energien des Bundesamts für Energie BFE, ist Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist laut es, die CO2-Emissionen bis 2012 gegenüber dem Stand Michael Kaufmann, Vizedirektor BFE und Programmleiter von 1990 um 10 Prozent zu senken. Nebst der Förderung von EnergieSchweiz, die Heraufsetzung der Sanierungs- erneuerbarer Energien, der Abwärmenutzung, energie- rate bei den bestehenden Gebäuden. Heute liegt diese Was gehört zu einer energetisch guten Sanierung und wie viel Einsparung bringen die einzelnen Massnahmen? Mit Sonnenkollektoren lässt sich der Warmwasserbedarf zu ca. 70 % abdecken, das reduziert den gesamten Energieverbrauch um 5–10 %. Photovoltaik-Module decken zudem einen grossen Teil der Stromversorgung ab. Dämmung Dach/Estrichboden. Einsparung 10–20 % des Gesamtenergieverbrauchs. Ersatz alter Fenster durch langlebige Produkte z.B. aus Holz/Metall. Einsparung 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs. Mit einer kontrollierten Wohnungslüftung können ca. 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs eingespart werden. Gut isolierte Aussenwände (empfohlene Dämmstärke 16–20 cm). Einsparung 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs. Dämmung von Kellerdecken/Böden. Einsparung 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs. Mit einer Heizungserneuerung können 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs eingespart werden. Fokus Gebäudesanierung5 bei lediglich 1 Prozent. «Unser ambitioniertes Ziel ist es, und bessere Sanierungen auslösen werden», sagt Kauf- diese Quote auf 3 Prozent zu erhöhen, das würde bedeu- mann und ergänzt: «Das Gebäudeprogramm ist eine Art ten, dass in zehn Jahren 30 Prozent des Gebäudeparks Katalysator, um die Qualität und die Rate bei den Sanie- richtig saniert sind.» Um energetisch gute Sanierungen rungen zu verbessern.» Für Michael Kaufmann ist das und Neubauten nach Minergie- oder Minergie-P-Stan- Gebäudeprogramm auch ein Instrument zur Sicherung dard für Hausbesitzer interessant zu machen, haben der Kontinuität und zur Harmonisierung, denn es löst die sowohl Bund und Kantone als auch Gemeinden und Programme von Bund, Kantonen und der Stiftung Klima- private Institutionen verschiedene Förderprogramme rappen ab und die Finanzierung ist über die nächsten lanciert. Die vielen Quellen, aus denen die Gelder spru- zehn Jahre gewährleistet. Zudem bringe es den Vorteil, deln, machen es für Hausbesitzer zuweilen aber schwie- dass sich der Hausbesitzer an eine einzige Anlaufstelle rig, sich einen Überblick zu verschaffen. beim Kanton wenden könne und für die einzelnen Be- Eines der umfassendsten Programme ist jenes der träge nur ein Formular auszufüllen brauche. Stiftung Klimarappen, das den Schwerpunkt auf die Sa- Dennoch wird die Vielfalt unter den Förderprogram- nierung legt. Ende 2009 läuft dieses Programm jedoch men nur leicht schrumpfen: «Dass alle Institutionen – aus und wird durch das auf nationaler Ebene angesie- neben Bund, Kantonen und Gemeinden insbesondere delte und vom Parlament im Juni 2009 gutgeheissene auch Energieversorgungsunternehmen, Banken usw. – Gebäudeprogramm der Kantone ersetzt. Die Finanzie- zu Gunsten eines einheitlichen Programms in einen ge- rung der auf Bundesebene dafür vorgesehenen 200 Mil- meinsamen Topf einzahlen, wird leider eine Illusion lionen Franken erfolgt durch die Teilzweckbindung der bleiben», relativiert Hansruedi Kunz, Präsident der Kon- CO2-Abgabe. Weitere 60 Millionen schiessen die Kan- ferenz Kantonaler Energiefachstellen. «In den letzten tone ein, die letztlich auch für den Vollzug verantwort- Jahren haben sich die Förderprogramme zu Marketing- lich sind. «Wir glauben, dass wir mit diesen um den Fak- instrumenten entwickelt. Verschiedenste Institutionen tor 4 höheren Mitteln einen gewaltigen Schub für mehr zeigen damit, dass für sie die Energiefrage ein zentrales Die Förderprogramme der Kantone im Gebäudebereich (Auswahl) Erneuerbare Energien/Heiz- und Warmwassersysteme Sonnenkollektoren Photovoltaik Wärmepumpe Holzheizung Energetische Sanierung/Neubau Ersatz Elektroheizung Neubau nach Sanierung nach Bauteile Minergie-/Miner- Minergie-/Miner- (Fenster, Dach, gie-P-Standard gie-P-Standard Fassade) AG AR AI BL BS BE FR GE GL GR JU LU NE NW OW SG SH SZ SO TI TG UR VD VS ZH ZG* * für 2010 geplant Quelle: Bundesamt für Energie BFE, Oktober 2009 nur Minergie-P Wärmepumpenboiler Budget 2009 ausgeschöpft 6Fokus Gebäudesanierung Thema ist. Die Kantone richten ihre Förderprogramme einander voraus. Insbesondere wer aus Kosten- oder an- nach dem ‹Harmonisierten Fördermodell› und haben in deren Gründen eine etappenweise Sanierung vorzieht, letzter Zeit die Information und Beratung für Hausbesit- sollte die einzelnen Erneuerungsschritte genau voraus- zer ausgebaut. Damit soll Licht in den Förderdschungel planen. Es kann beispielsweise zuerst die Erneuerung gebracht werden.» der Aussenhülle angegangen werden und in einem zweiten Schritt die Sanierung im Innern. Grundsätzlich Warum jetzt sanieren? ist jedoch eine Gesamtsanierung vorzuziehen, denn Tatsächlich gibt es für Hausbesitzer aber neben den fi- diese hat geringere Baukosten zur Folge, da Synergien nanziellen Anreizen der öffentlichen Hand und privater genutzt werden können. Auch die einzelnen Massnah- Institutionen zahlreiche weitere Gründe, weshalb eine men lassen sich besser aufeinander abstimmen und die Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt Sinn macht. Zum ei- Energieeinsparungen zeigen schneller die gewünschte nen sind die Hypothekarzinsen so tief wie selten in den Wirkung in Bezug auf Betriebskosten und Emissionen. vergangenen Jahren, was eine allfällige Aufstockung einer bereits bestehenden Hypothek sehr attraktiv macht. Was braucht es für eine energetisch Zum andern ist das in die energetische Sanierung ge- gute Sanierung? steckte Geld gut angelegt, denn nebst der Komfortsteige- Bei Häusern, die vor 1975 gebaut wurden, fehlt in der rung bringt sie zumindest eine Werterhaltung, wenn Regel eine effektive Wärmedämmschicht. Experten emp- nicht gar eine Wertsteigerung. fehlen heute eine Aussenwand-Dämmung von mindes- Denn genau hier liegt ein riesiges Einsparpotenzial. tens 16 bis 20 Zentimetern Dicke. Zwischen 10 und 20 Mit einem richtig sanierten Gebäude lassen sich Ener- Prozent des Gesamtenergieverbrauchs lassen sich so gieverbrauch sowie CO2-Ausstoss um mindestens 50 einsparen. Weitere zirka 5 bis 10 Prozent bringt der Er- Prozent senken, bei einer Minergie-Sanierung sind es satz der Fenster durch ein langlebiges Produkt wie etwa sogar rund 70 Prozent. Mit dem Einsatz von Sonnenener- Holz/Metall-Fenster. Ebenso viel lässt sich durch die gie, der von fast allen Kantonen gefördert wird, ist die Dämmung von Dach und Estrichboden sparen. Auch der Reduktion noch höher. Für den Eigentümer einer Liegen- Einbau einer Komfortlüftung und der Ersatz der Heizung schaft bedeutet dies, dass er nicht nur einen Beitrag zum durch ein System, das auf den durch die Sanierung ge- Klima- und Ressourcenschutz leistet, sondern auch die ringeren Bedarf abgestimmt ist, bringen je etwa 5 bis 10 Betriebskosten massiv reduziert. Dieser Faktor rechnet Prozent. Mit Sonnenkollektoren lässt sich der Warmwas- sich umso mehr, wenn man davon ausgeht, dass die serbedarf zu rund 70 Prozent abdecken, das reduziert Energiepreise in den kommenden Jahren tendenziell den gesamten Energieverbrauch um weitere 5 bis 10 steigen werden. Allein die CO2-Abgabe auf Heizöl, die Prozent. Idealerweise erfüllt ein Gebäude nach der Er- seit 2008 besteht, wird per 2010 von drei auf neun Rap- neuerung die Anforderungen des Minergie- oder des pen pro Liter erhöht, ein weiterer Grund also, durch eine noch strengeren Minergie-P-Standards. Einzelne Kan- Erneuerung den Energiebedarf zu senken respektive tone unterstützen den Bau von Minergie-P-Bauten finan- den Schritt weg von fossilen hin zu erneuerbaren Ener- ziell (siehe Grafik Seite 5). Ausserdem bieten gewisse gien zu machen. Banken für Minergie-Gebäude Hypotheken zu Vorzugszinsen. Gesamtsanierung oder in Etappen? Eine erfolgreiche Sanierung setzt eine gute Planung und Mit Sonnenkraft zum Plusenergiehaus eine Abstimmung der verschiedenen Massnahmen auf- Bereits heute sind auch sogenannte Plusenergiehäuser realisierbar. Diese entsprechen dem Minergie-P-Standard, sind aber zudem mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet, die mehr Energie produziert als für Heizung, Auskunft über Förderbeiträge erhalten Hausbesitzer bei den Energiefachstellen des Standortkantons. Warmwasser und Haushaltstrom über das Jahr gerechnet benötigt wird, also eine positive Jahresenergiebilanz Weitere Infos und Adressen: www.bfe.admin.ch/dienstleistungen oder www.energiefranken.ch aufweisen. Schweizer stellt auch einzelne Bauteile her, die diesen strengen Anforderungen entsprechen (siehe Kasten Seite 7 und Objektbericht Seite 13). Nützliche Links www.minergie.ch, www.geak.ch, www.energieschweiz.ch, www.bau-schlau.ch, www.endk.ch, www.erneuerbar.ch, www.swissolar.ch, www.fws.ch, www.energiekennzahl.ch, www.infosubventionen.ch Erfolgreicher Start für den GEAK Anders als bei Kühlschränken, Elektrogeräten und Leuchtmitteln, wo der Bund die entsprechenden Vorschriften betreffend Energie-Effizienz erlässt, haben Fokus Gebäudesanierung7 beim Gebäudebereich die Kantone die Hoheit über Regeln und Vorschriften. Um den Energieverbrauch eines Gebäudes aufgrund standardisierter Faktoren quantifi- Die Produkte von Schweizer für Minergie-Bauten und Gebäudesanierungen zieren zu können, wurde auf Initiative der Konferenz der Schweizer bietet aus einer Hand ein breites Programm an Produkten, die sich Energiedirektoren der Kantone (ENDK) der Gebäude- hervorragend für energetische Sanierungen eignen und auch die Anforderungen energieausweis der Kantone (GEAK) lanciert. «Der Ge- zum Erreichen des Minergie- oder Minergie-P-Standards erfüllen. Einige der Pro- bäudeenergieausweis dient dem Hausbesitzer zur Beur- dukte wurden auch bereits in Plusenergie-Häusern eingesetzt. teilung der energetischen Bauqualität der Gebäudehülle. Einerseits stellt er bei einem Hausverkauf ein Zeugnis Fassaden: Metall/Glas- und Holz/Metall- über den Bauzustand des Hauses und somit über den Fassaden von Schweizer vereinen den An- Wert des Hauses dar. Anderseits soll der GEAK dem Haus- spruch an gute Dämmwerte und an archi- besitzer aufzeigen, welche energetischen Verbesserun- tektonische Gestaltungsfreiheit. gen an der Gebäudehülle möglich sind», erklärt Hansruedi Kunz. Bislang ist der GEAK freiwillig. Auf die Frage, ob dies auch in Zukunft so bleiben soll, antwortet Hansruedi Kunz: «Der GEAK soll sich über seine Qualität definieren und so zu einem unverzichtbaren Instrument beim Verkauf von Liegenschaften oder bei der Planung von Gebäudeerneuerungen werden, daher sehen die Holz/Metall-Systeme: Holz/Metall-Fens- Mustervorschriften der Kantone ihn als freiwilliges ter überzeugen sowohl in Neubauten als Instrument vor.» Ausgestellt wird der GEAK von zertifi- auch bei Sanierungen durch hervorra- ® zierten Experten. Dieser verwendet dafür das GEAK - gende Dämmwerte. Online-Tool, in das die relevanten Daten des Gebäudes zur Berechnung eingegeben werden. Eine GEAK-Lightversion, die Hausbesitzer selber erstellen können, ist unter www.geak.ch zu finden. Diese gibt eine erste grobe Einschätzung der Effizienz eines Gebäudes. Anfang August 2009 startete der GEAK mit einer gross angelegten Aktion des Bundesamtes für Energie: Glasfaltwände: Als Spezialist für Glas- Die ersten 15000 Ausweise inklusive Beratungsbericht falt- und Glasschiebewände wartet Schwei- wurden für 200 statt 1200 Franken ausgestellt. Innert zer mit einer breiten Palette an hervor- kurzer Zeit war die Aktion ausgebucht. Ziel des GEAK ist ragenden energetischen Lösungen auf. eine Harmonisierung bei der Bewertung von Bauten über Insbesondere die Glasfaltwand IS-4400 die Kantonsgrenzen hinweg. besticht durch eine ca. 40 Prozent höhere Wärmedämmung als andere Systeme bei Zuversicht für die Klimaziele gleichzeitig schlanken Profilen. Die Fördergelder sind so hoch wie nie, der Zeitpunkt für eine energetische Sanierung war nie besser. Wollen wir die Klimaziele gemäss Kyoto-Protokoll in den kommen- Sonnenenergie-Systeme: Unsere Son- den drei Jahren erreichen, ist es unumgänglich, den Ge- nenkollektoren und das Photovolatik-Mon- bäudepark auf Energieeffizienz zu trimmen. Dennoch, tagesystem Solrif® liegen in zahlreichen der Gebäudebereich ist zwar ein gewichtiger Faktor mit Varianten vor und lassen sich in geneig- einem riesigen Potenzial, aber eben nur ein Bereich, in ten Dachflächen, auf Flachdächern oder dem Verbesserungen dringend notwendig sind. Auf die Fassaden platzieren. Frage, ob denn die Erreichung der Klimaziele überhaupt realistisch ist, antwortet Michael Kaufmann zuversichtlich: «Wenn die Massnahmen in allen Bereichen jetzt schnell umgesetzt werden, können wir die vorgegebenen Ziele in den kommenden drei Jahren erreichen.» www.minergie.ch 8Umwelt und Energie «Wir müssen uns wieder klar werden, was Lebensqualität eigentlich bedeutet» Bauen mit Schweizer: Herr Stulz, was genau ist das Welche Rolle spielt der Gebäudepark für die Er- Ziel von Novatlantis? reichung der 2000-Watt-Gesellschaft? Roland Stulz: Novatlantis stellt den Wissenstransfer Gebäude spielen eine grosse Rolle, denn hier liegt ein zwischen der Forschung und der Praxis sicher, das Einsparpotenzial von rund 40 bis 90 Prozent. Es braucht heisst, die Erkenntnisse aus der Forschung sollen in die ein intelligentes Zusammenspiel von Gebäudehülle und Praxis überführt werden. Gleichzeitig sollen die Frage- Gebäudetechnik. Wer heute nicht mindestens nach dem stellungen aus der Praxis in die Forschung eingebracht Minergie-Standard baut, macht meines Erachtens einen werden. Den Fokus legen wir dabei auf die Stadtent- Fehler. Die nächste Generation sollte die Messlatte bei wicklung. Wir möchten Wissenschaft, Gesellschaft und Minergie-P anlegen und die übernächste nochmals eine Wirtschaft zusammenbringen und in einem Public-Pri- Stufe höher bei Plusenergie. Novatlantis betreibt in die- vate-Partnership Projekte im Bereich Bauen, Mobilität ser Hinsicht Spitzensport und fördert die «best practice». Roland Stulz, dipl. Arch. ETH, ist Geschäftsführer von Novatlantis. Er verfügt über langjährige Erfahrung in Architektur und Raumplanung. Der Energie- und GebäudetechnikExperte war bis vor Kurzem Mitinhaber von Amstein & Walthert, einem der grössten Ingenieurunternehmen der Schweiz. Roland Stulz hat unter anderem auch Projekte im Bereich nachhaltiges Bauen in Lateinamerika, in Afrika sowie in Bangladesch geleitet. und urbane Entwicklung initiieren. Dafür haben wir Als Geschäftsführer von Novatlantis engagiert er sich für die Verbreitung der Idee einer 2000-Watt-Gesellschaft. Novatlantis setzt die neusten Erkenntnisse und Resultate aus der Forschung im ETH-Bereich für eine nachhaltige Entwicklung von Ballungsräumen um. Ziel ist es, eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu schaffen. uns das hohe Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft ge- Ist es aus heutiger Sicht realistisch, dass wir die steckt. 2000-Watt-Gesellschaft je erreichen? Wir werden das Ziel sicher erreichen, das ist nur eine Auf welcher Grundlage basiert die 2000-Watt-Ge- Frage der Zeit. Ich denke, ein Zeithorizont bis Ende die- sellschaft? ses Jahrhunderts ist realistisch. Wir haben auch gar keine Diese Rechnung, wie man auf 2000 Watt kommt, ist Wahl, wenn wir den Klimawandel in den Griff bekommen schnell gemacht. Sie wurde ursprünglich von Paul Kes- wollen. Energie ist dabei ein wichtiger Faktor. Es geht selring vom Paul Scherrer Institut entwickelt und beruht aber auch um alle nicht erneuerbaren Ressourcen und auf dem gesamten globalen Energieverbrauch. Teilt man die Verhinderung der Klimaerwärmung. Das Endziel muss diese Zahl durch die Anzahl Menschen auf dieser Welt ein maximaler CO2-Ausstoss von 1 Tonne pro Person und und die Anzahl Stunden pro Jahr, kommt man auf rund Jahr sein. Nur so wird der Temperaturanstieg in den kom- 2000 Watt pro Person. Dies ist der durchschnittliche menden Jahrzehnten nicht mehr als 2 Grad Celsius betra- jährliche Pro-Kopf-Energieleistungsbedarf der Weltbe- gen. Wer früher solche Ideen äusserte, galt als Utopist, völkerung. Natürlich ist der Verbrauch je nach Region heute sind sie in den Zielsetzungen der EU verankert. sehr unterschiedlich: In Mitteleuropa sind wir bei etwa 6500 Watt pro Person, in Nordamerika sind es rund Welche Massnahmen sind dafür nötig? 12 000 Watt. In Entwicklungsländern hingegen liegt der Wichtig ist es sicherlich, bei der Erneuerungsrate im Ge- Verbrauch zwischen 200 und 500 Watt. bäudebereich vorwärts zu machen. Dies auch aus volks- Umwelt und Energie9 wirtschaftlicher Sicht, denn wir müssen unabhängig Schweizer ist Mitglied der WWF Climate Group werden von den fossilen Energien. Zudem muss die Aus- Umwelt- und Res- und Weiterbildung für Architekten, Planer, Ingenieure und Investoren stark vorangetrieben werden. Das Know- sourcenschutz how ist zwar vorhanden, aber es gibt zu wenig Leute, die Schweizer seit Langem die Zielgruppe informieren respektive sensibilisieren eine Selbstverständlich- können. keit. Seit August ist der Geschäftsbereich ist für Son- Welche konkreten Projekte von Novatlantis sind nenenergie-Systeme Mitglied der WWF Climate Group. Durch diese derzeit am Laufen? Partnerschaft verpflichtet sich Schweizer, die Produkte und Dienst- Wir haben drei Partnerstädte – Basel, Genf und Zürich – leistungen des Geschäftsbereichs Sonnenenergie-Systeme gezielt zu in denen je eigene Projekte im Gang sind. In der Stadt fördern, bis 2011 die Energieeffizienz des gesamten Unternehmens Zürich ist die 2000-Watt-Gesellschaft nach einer Volks- um 10 Prozent zu steigern und den betrieblichen CO2-Ausstoss um abstimmung sogar in der Gemeindeverfassung veran- weitere 6 Prozent zu senken. kert. Hier läuft enorm viel in Bezug auf das Bauen für die Unternehmen, die der WWF Climate Group beitreten, leisten ei- 2000-Watt-Gesellschaft. So wird zum Beispiel das neue nen Beitrag zum Klimaschutz. Sie verpflichten sich, die CO2-Emissi- Stadtspital Triemli nach dem Minergie-P-Eco-Standard onen bei Produkten und Dienstleistungen sowie im Betrieb zu redu- gebaut. Die Mehrheit der von der Stadt realisierten Pro- zieren und einigen sich mit WWF Schweiz auf konkrete, messbare jekte ist kompatibel mit den Vorgaben der 2000-Watt- Ziele. Gesellschaft. Darüber hinaus gibt es Mobilitätsprojekte Schweizer ist das 11. Mitglied der WWF Climate Group. Gemein- in Quartieren, den sogenannten Öko-Kompass für KMUs sam mit den anderen Partnern will die WWF Climate Group in den oder auch ein Energiecoaching. nächsten drei Jahren dazu beitragen, dass die Anzahl der Sonnenkollektor-Anlagen in der Schweiz auf 100 000 steigt. Die Gebäude- Müssen wir uns künftig einschränken, um die Ziele fläche von Minergie-P-Neubauten sowie von Sanierungen nach dem der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen? Minergie-Standard soll verzehnfacht werden. Es geht nicht darum, den Gürtel enger zu schnallen. Wir müssen aber sicher den Lebensstil anpassen und uns wieder klar werden, was Lebensqualität eigentlich bedeutet. Meine Erfahrung zeigt, dass es enorm viel Spass Rundgänge für mehr Sicherheit und Qualität macht, die Zukunft mitzugestalten. Im Moment ist sehr viel in Bewegung und insbesondere für junge Menschen Seit April führen die Geschäftsbereichsleiter bei Schweizer ist dies eine riesige Chance. Auch andere Länder schla- regelmässig sogenannte Q/U/S-Rundgänge durch. Ziel ist es, eine fen nicht. Deutschland, Frankreich, die USA und auch Unternehmenskultur zu etablieren, die Arbeitssicherheit und Ge- China sind sehr aktiv in Bezug auf eine nachhaltige Zu- sundheitsschutz, aber auch Umweltschutz sowie Qualität auf allen kunft. Wir müssen jetzt die Augen offen halten und han- Ebenen fördert. Der Fokus ist darauf gerichtet, die klare Unterstüt- deln, um mit ihnen mithalten zu können. zung und das Interesse durch das oberste Management allen Mitarbeitenden aufzuzeigen, Schwachstellen zu identifizieren und diese durch gezielte Aktionen zu verbessern. Aber auch die Anerkennung von vorbildlichem Verhalten sowie bereits umgesetzter Verbesserungen ist Teil der Rundgänge, bei denen im direkten Gespräch mit den Mitarbeitenden die Problemstellungen thematisiert werden. Die Q/U/S-Rundgänge finden mindestens einmal pro Trimester statt, begleitet von einem Verantwortlichen der Q/U/S-Fachstelle sowie einmal jährlich vom Unternehmensleiter. Auch die Betriebskommission wird immer dazu eingeladen. Die Ergebnisse und Massnahmen werden jeweils in den Abteilungen kommuniziert, Aufträge verteilt und die Umsetzung beim nächsten Rundgang überprüft. Dieses in der Industrie, aber auch zunehmend in der Bauwirtschaft weltweit etablierte System führt mittelfristig zu höherer Sicherheit am Arbeitsplatz und zu verstärktem Sicherheitsbewusstsein. Dieses wird zur Reduktion von Berufs-, aber auch Freizeitunfällen beitragen. Zudem werden Verbesserungen beim Umweltschutz sowie eine Qualitätssteigerung erreicht. 10Objekte Holz/Metall-Systeme Funktional, ästhetisch, wirtschaftlich und ökologisch ® Foto: Tom Bisig, Basel Die Produkte von Schweizer prägen die Baukultur nachhaltig. Einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, sie am Bau einzusetzen, erhalten Sie auf den folgenden Seiten. Solarhaus mit zweigeschossigem Wintergarten An idyllischer Lage nahe am Ufer des Dachwohnung mit maximaler Aussicht Der Estrich des Altbaus an der Kano- Helle Arbeitsplätze, ansprechende Fassade Im Zuge der Sanierung und Erwei- Murtensees hat sich eine Familie ein Haus ge- nengasse in Basel wurde zu einem exklusiven terung hat das neue Werkstattgebäude der baut, das nicht nur zu 100 Prozent mit Solar- Wohnraum ausgebaut. Für die neue Terrasse ZUWEBE ein Fenster- und Fassadensystem energie beheizt wird, sondern bei dem auch mit Blick in den Innenhof wurde eine Schiebe- HME-3 von Schweizer in Holz/Metall erhalten. der Warmwasser- und der Strombedarf mit tür von Meko mit Roto-Patio-Life-Beschlag ge- Dank der grosszügigen Glasflächen weisen Sonnenenergie abgedeckt werden. wählt. Durch ihre elegante und diskrete Optik, nun die Arbeitsplätze der Werkstatt einen er- Bei der Konstruktion des Wintergartens die grosszügige Verglasung mit bodenebener freulich hohen Lichteinfall auf. Der Wohntrakt entschieden sich Architekt und Bauherrschaft Schwelle und schmalen Profilen vermochte sie wurde um ein zusätzliches Geschoss aufge- für Homena-Produkte aus dem Hause Schwei- den Architekten zu überzeugen. Sie fügt sich stockt und mit demselben Fenster- und Fassa- zer. So kamen beim Sechszimmerhaus, das harmonisch in ihre Umgebung ein. Mit ihrer densystem versehen. Die Tragkonstruktion der dem Minergie-P-Standard entspricht, bei- riesigen Öffnung von 3250 × 2670 Millimeter Aufstockung wurde in Holzelementbauweise spielsweise eine Pfosten/Riegel-Konstruktion erlaubt die Lösung von Schweizer gute Lüf- ausgeführt, wodurch das Gesamtgewicht ge- Homena 222-Z mit integrierter Hebeschiebetür tungsmöglichkeiten und sorgt dank guter Wär- ring gehalten wird. Die Hülle in hellem Streck- und Lüftungsflügeln im System Homena 666 medämmung und optimaler Dichtheit für eine metall verleiht dem Gebäude eine aparte Note zum Einsatz. Sie sind prägendes Element des hohe Energieeffizienz. und begeistert Architekt und Bauherr gleicher- Wintergartens, der zweigeschossig über eine Ecke auskragt und mit seiner blauen Farbe einen starken Akzent setzt. Objekt: Einfamilienhaus am Murtensee Konstruktion: Pfosten/Riegel-Konstruktion Homena 222-Z mit integrierter Hebe/Schiebetür und Lüftungsflügeln im System Homena 666 GU: Implenia Generalunternehmung AG, Dietlikon Architekt: Lutz Conrad Architectes Sàrl, Givisiez Fensterbauer: Vonlanthen Holzbau AG, Schmitten massen. Objekt: Wohn- und Geschäftshaus, Basel Konstruktion: Schiebetür in Holz/Metall von Meko mit Roto-Patio-Life-Beschlag, Glas 2-fach, Ug=1.1 W/m2K Objekt: Geschäfts-/Industriehaus mit Wohnanteil, Baar Architekt: Magnus Forsberg, Forsberg Architekten, Basel Bauherr: Zugerische Werkstätte für Behinderte, Baar Konstruktion: Fenster- und Fassadensystem HME-3 Architekt: HTS Architekten, Cham Fensterbauer: Hässler GmbH Fensterbau, Rheinfelden Fensterbauer: Franz Schmidiger Fenster Türen Innenausbau, Baar Besonderheiten: Anspruchsvolle Innenhof-Montage Besonderheiten: Anbindung an die Holzschnitzelheizung Baar Objekte Fenster und Türen11 Weniger Energie, mehr Komfort Die Pensionskasse der Ernst Schweizer AG hat ihre Liegenschaft in Hedingen umfassend saniert. Dabei wurde nicht nur auf erneuerbare Energien gesetzt, sondern auch der Wohnkomfort für die Mieterschaft gesteigert. So ist die Südfassade nun mit verglasten Balkonen erweitert, die mit einer Tiefe von 2,5 Metern neuen Wohnraum und mehr Lebensqualität schaffen. Im Sommer können die Glasfaltwände komplett geöffnet werden. Ursprünglich wurde das Gebäude 1971 als Wohnhaus mit günstigen Kleinwohnungen für die Mitarbeitenden der Ernst Schweizer AG konzipiert. Später erfolgte eine Zusammenlegung zu grösseren Wohneinheiten, um den veränderten Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden. Bei der jüngsten Gesamtsanierung setzte die Pensionskasse Glasfaltwände schaffen mehr Wohnraum konsequent auf erneuerbare Energien. So sorgt eine Pelletsheizung in Kombination mit Sonnenkollektoren für Warmwasser und Heizenergie. Ein Mehrfamilienhaus aus den 50er-Jahren in Reinach ist komplett aufgefrischt worden. Die langgezogenen, offenen Balkone des für diese Epoche typischen Betonbaus haben neu eine komplette Verglasung erhalten. Die hochisolierten Glasfaltwände IS-4400 erfüllen die bei der Sanierung gesetzten hohen Anforderungen an Wärmedämmung und Design. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von mehr Platz, denn die Balkonfläche kann nun als vollwertige Wohnfläche genutzt werden. Herausragende Wärmedämmwerte und schlanke Profile machen die IS-4400 zur ersten Wahl für Architekten und Bauherren, wenn es um die Erweiterung von Wohnraum geht. Im Treppenhaus kamen ParallelSchiebe/Kipp-Fenster A-46 zum Einsatz. Das sanierte Mehrfamilienhaus überrascht durch seine neue, monolithische Optik, die zwar auf der ursprünglichen Architektur basiert, doch nun ganz anders wirkt. Objekt: Mehrfamilienhaus, Hedingen Konstruktion: Balkonverglasung mit Glasfaltwänden US-2000 Bauherr: Pensionskasse der Ernst Schweizer AG, Hedingen Architekt: Metron Architektur AG, Brugg Objekt: Mehrfamilienhaus, Reinach Konstruktion: Glasfaltwände IS-4400, Parallel-Schiebe/Kipp-Fenster A-46 Bauherr: Basellandschaftliche Pensionskasse, Basel Architekt: Wenger Partner AG, Reinach BL 12Objekte Briefkästen Briefkästen von Schweizer für Walliseller Grossprojekt Wo Fuchs und Reh sich gute Nacht sagen dem Naherholungsgebiet Reh- Das ehemalige Industrieareal der Inte- hag in Niederwangen bei Bern sind 115 2½- Neben gra in Wallisellen verwandelt sich Schritt für bis 4½-Zimmerwohnungen mit grosszügigen Grundrissen entstanden. Die Umgebung der Randbebauung ist naturnah gestaltet und ent- Metall und Beton – eine gute Kombination für modernes Wohnen lang des südlichen Wohnhauses fliesst der re- Schritt in einen modernen Ort, der neben Büro-, Dienstleistungs- und Gewerberäumen auch diverse Ateliers, Gastronomie- und Kulturbetriebe beherbergt. In der zweiten Bau- naturierte Stadtbach. Alle Wohnungen weisen Um optische Vielfalt in die Grossüber- etappe wurden zudem 156 Wohnungen reali- grosszügige Balkone oder Terrassen auf und bauung des Quartiers Unterdorf in Fällanden siert. Die Bewohner profitieren trotz Nähe zu die Bewohnerinnen und Bewohner geniessen zu bringen, vergab Allreal die Planung der 27 Zürich von einer autofreien Wohnlage mit ide- eine hohe Lebensqualität. zwei- bis viergeschossigen Gebäude an vier aler Anbindung an die Hauptverkehrsachsen. Schweizer hat für die Überbauung Brief- verschiedene Architekten. Es entstanden ins- Schweizer konnte für das Grossprojekt kastenanlagen mit je sechs oder acht Fächern gesamt 256 Wohneinheiten sowie Dienstleis- insgesamt acht Briefkastenanlagen des Typs mit eckiger Profilverkleidung geliefert, die sich tungsflächen. Diese sind so angelegt, dass M40 liefern. Elf weitere Doppelfachbrief kästen mit ihrer schnörkellosen Optik perfekt in die verkehrsfreie Wohnhöfe mit viel Grünraum werden in der 4. Etappe montiert. Die eckige Überbauung eingliedern. entstanden. Verkleidung, die flächenbündige Front und die Objekt: Mehrfamilienhäuser Wohnpark Obermatt/ Wangenmatt, Niederwangen Konstruktion: Briefkastenanlagen mit jeweils 6 oder 8 Fächern M40 eckig/eckig Passend zu den architektonischen Kon- farblos anodisierten Einwurfklappen sprechen zepten, die klare Formen vorgaben, lieferte eine auf das Wesentliche reduzierte Formen- Schweizer die Briefkastenanlagen mit eckiger sprache. Verkleidung in Aluminium. Schlicht und trotz- Bauherr: Pensionskasse des Bundes Publica, Bern dem wirkungsvoll präsentieren sich die Brief- GU: Losinger Construction AG, Köniz kästen auf einem massiven Betonsockel. Diese Architekt: Krattinger Page Architekten AG, Bern optisch sehr reduzierte Erscheinung gesellt sich optimal zur modernen Architektur der gesamten Überbauung. Objekt: Überbauung Eichwiesen, Fällanden Konstruktion: Briefkastenanlagen M40 auf Betonsockel Bauherr/GU: Allreal Generalunternehmung AG, Zürich Architekten: Frei Architekten AG, Aarau; Dettli Nussbaumer Architekten GmbH, Zug; Burckhardt + Partner AG, Zürich; Tilla Theus, Zürich Objekt: INTEGRA Square, Wallisellen Konstruktion: Briefkastenanlagen M40 flächenbündig Bauherr: Integra Immobilien AG, Wallisellen GU: Halter AG Generalunternehmung, Zürich Architekt: agps.architecture, Zürich ® Foto: Nina Mann/Viridén + Partner AG, Zürich Objekte Sonnenenergie-Systeme13 Null-Wärmeenergiehaus mit Baujahr 1896 Nach einer gesamtheitlichen Sanie- Naturenergie für Naturkräuter rung produzieren zwei Mehrfamilienhäuser Bis vor Kurzem verbrauchte die Anlage mit insgesamt zwölf Familienwohnungen in der Schutzzone der Basler Altstadt mehr Energie, als sie für Heizung, Warmwasser, Wohnungslüftung und Hilfsenergien benötigen – ein Novum im Sanierungsbereich. Das archi- in Sumiswald für die Trocknung von jährlich Wasserkraft und Photovoltaik – eine zukunftsträchtige Stromversorgung tektonisch wie energetisch vorbildlich erneu- 150 Tonnen Kräutern ganze 60 000 kWh elektrische Energie. Das ist jetzt passé. Im Zuge der Sanierung des Gebäudedaches wurde auf die Nutzung erneuerbarer Energie umgestellt und Das erte Gebäude erfüllt den Minergie-P-Standard Kraftwerk Ponte Brolla produziert ein Indachkollektorfeld montiert. Das Warm- und unterschreitet die Vorgaben der 2000-Watt- seit neustem nicht mehr nur Strom aus Was- wasser betreibt einen Lufterhitzer. So werden Gesellschaft um 40 Prozent. serkraft, sondern auch aus Sonnenenergie. von nun an die Grundlagen für die Ricola-Pro- Bei Vor der Sanierung waren die Grundrisse historischen dukte durch die Kraft der Sonne getrocknet. der beiden Reihenhäuser identisch gespiegelt. Gebäudes im Frühling 2009 wurde nämlich Das ist praktisch und gewährleistet eine opti- Durch die Aufhebung eines Treppenhauses eine Photovoltaik-Anlage mit Solrif D von male Anlageneffizienz: Im Sommer, wenn die und den Ausbau des Dachgeschosses wurde Schweizer, eine Art Dachziegel-System für Kräuter reif sind, geerntet und in temperatur- zusätzlicher Wohnraum gewonnen. Das neue Photovoltaik-Module, eingesetzt. Die vollflä- regulierten Dachgeschoss mit zwei Terrassen und Blick chige Dachintegrations-Lösung mit 216 Dünn- scheint die Sonne am meisten. Im Winter, auf den grünen Innenhof hat die Wohnqualität schicht-Modulen von je 130 auf 110 Zentime- wenn keine Kräuter getrocknet werden, der erheblich gesteigert. Die Dachhaut ist auf der ter erbringt eine Leistung von 20 MWh. Das Heizbedarf aber ansteigt, sorgt der Solarertrag 2 der Dachsanierung des Kammern getrocknet werden, Südseite mit 34,5 m thermischen Kollektoren Kraftwerk Ponte Brolla soll als Demonstra- dank einem erweiterten Speichervolumen von und mit Photovoltaik-Modulen bedeckt. 2009 tions-Anlage für die zukunftsträchtige Kombi- insgesamt 17 500 Litern zusammen mit der wurde das Gebäude mit dem Schweizer Solar- nation von Wasserkraft und Photovoltaik die- Stückholzheizung für die Warmwasseraufbe- preis ausgezeichnet. nen. reitung und die Beheizung von Wohnungen Objekt: Mehrfamilienhaus Feldbergstrasse 4/6, Basel Objekt: Kraftwerk Ponte Brolla Konstruktion: 15 Sonnenkollektoren Typ FK1-H2H für die horizontale Anordnung Konstruktion: Photovoltaik-Anlage mit Solrif D, Leistung 20 MWh Objekt: Wohn-, Geschäfts- und Industriehaus, Sumiswald Bauherr: EcoRenova AG, Zürich Bauherr: Azienda Elettrica Ticinese, Bellinzona Konstruktion: 85 m2 Indachkollektorfeld Planung/Realisation: Viridén + Partner AG, Zürich Fachplaner: AET, Monte Carasso Bauherr: Kurt Baumberger, Sumiswald Fachplaner: Zurfluh Lottenbach GmbH, Luzern Installateur: Laube SA, Holzbau, Dachkonstruktion, Biasca Fachplaner/Installateur: Ramseier AG, Grünenmatt und Schreinerei im selben Gebäude. Installateur: Rosenmund Haustechnik AG, Basel Besonderheiten: Nach der Sanierung produziert das Gebäude aus dem Jahr 1896 rechnerisch sogar einen kleinen Energieüberschuss. 14Fokus Fassaden Unerwartete Konfrontationen mit der Kunst: Kunst am Bau und die Gegenwartsarchitektur von Hubertus Adam* Gegenüber der Kirche im Zentrum von Unterägeri steht seit Jüngstem ein rätselhaftes Gebäude. Ringsum mit schwarzem Glas verkleidet ist das 60 Meter lange und 30 Meter breite Volumen, und vor dem dunklen Hintergrund heben sich markant verschiedene grafisch dargestellte Elemente ab: Vasen und Trichter, Schläuche und Schnüre. Die Ägerihalle, die sich hinter den schwarzen Fassaden- Während über Jahrtausende Kunst und Architektur flächen verbirgt, ist das neue Kultur- und Begegnungs- im Bauwerk zusammenfanden, ereignete sich im frühen zentrum der Ortschaft Unterägeri am Westende des Äge- 20. Jahrhundert eine folgenschwere Trennung. Viele der risees, die heute 8000 Einwohner zählt. Aus der einst Vorkämpfer eines «Neuen Bauens» in den Zwanziger- dörflichen Siedlung ist dank der Nähe zum Kantons- und Dreissigerjahren forderten das puristische Bauvolu- hauptort Zug eine stattliche Gemeinde geworden. Und men und verzichteten auf dekorative Beigaben. Verbind- mit der Ägerihalle hat Unterägeri endlich ein Zentrum er- liche Bildprogramme hatten ausgedient, und von Adolf halten, das kulturellen, politischen, sozialen oder sport- Loos stammte das vielzitierte Diktum, Ornament sei ein lichen Anlässen einen adäquaten Rahmen bietet. Bis zu «Verbrechen». Für Baudekoration war an den präzise ge- 900 Personen fasst die Halle mit ihrer grossen Bühne; schnittenen Kuben der Bauhaus-Moderne kein Platz dank einer Trennwand lässt sie sich aber auch für klei- mehr. nere Veranstaltungen nutzen. Daran änderte sich in den Nachkriegsjahrzehnten Als Teil der Büro-, Dienstleistungs- und Wohnüber- wenig, auch wenn nun verstärkt Künstler mit Interventi- bauung Chilematt steht die Ägerihalle auf einem als Tief- onen an Bauten beteiligt waren: «Kunst am Bau» lautete garage genutzten Sockel und öffnet sich – der vielbefah- das Schlagwort, das zugleich aber die Problemlage ver- renen Zugerstrasse abgewandt – Richtung Norden. deutlichte: Kunst am Bau beruht selten auf einer gleich- Von Anfang an war dem Architekten Markus Hotz berechtigten Partnerschaft der Disziplinen – meist wird (axess Architekten AG, Zug) klar, dass die Ägerihalle als die Kunst in einer späten Phase hinzugefügt – dort, wo Ort der Gemeinschaft besonderer Prägnanz im Ortsbild sie am wenigsten stört. Nicht ohne Grund hat die Stadt bedürfe. Daher trat er an den seit 1980 in Berlin leben- Zürich die städtische Fachstelle vor Kurzem in «Kunst den Künstler Albert Merz heran, der selbst aus Unter- und Bau» umbenannt. ägeri stammt und sich seit langer Zeit mit dem Thema Gerade Schweizer Architekten aber messen der Kunst am Bau beschäftigt. Dazu sagt Markus Hotz: «Vor Frage nach künstlerischer Gestaltung zum Teil seit meh- allem bei öffentlichen Gebäuden ist Kunst am Bau ein reren Jahrzehnten erhebliche Bedeutung bei. Im Zent- Thema. Meistens wird am Schluss, wenn das Projekt rum steht dabei zumeist die farbliche Gestaltung von verwirklicht ist, Kunst appliziert, dazugefügt. Oft ent- Wänden. Der Bogen spannt sich von Tita Carlonis rot ver- steht so ein Nebeneinander von Kunst und Architektur, putzter Casa del Popolo in Locarno (1970) über das Blaue nicht selten konkurrenzieren sich die beiden Diszipli- Haus in Oberwil (1980) von Herzog & de Meuron und die nen sogar. Dies wollte ich verhindern. Ich sah die ein- Bauten von Burkhalter + Sumi bis hin zu den jüngsten malige Chance, Kunst und Architektur von Beginn weg Projekten von Peter Märkli oder Gigon/Guyer. zusammenzufügen, miteinander die Themenbereiche zu entwickeln.» Spielraum ergibt sich in vielerlei Hinsicht. Zunächst geht es um die Farbverteilung, also die Frage, an welchen Orten Farben Anwendung finden und an welchen * Hubertus Adam ist Architekturkritiker und Redaktor der in Zürich herausgegebenen Fachzeitschrift «archithese». Darüber hinaus schreibt er über Architektur und Design für diverse Publikationen, Zeitschriften und Tageszeitungen, vor allem für die «Neue Zürcher Zeitung». die Naturfarbigkeit der Materialien belassen bleibt. Wird das gesamte Äussere eines Baus farblich gefasst oder lediglich ein Teil davon, beispielsweise eine Wand? Soll Farbe des Weiteren im Inneren eingesetzt werden – oder gerade nicht? Fokus Zentrum Chilematt15 Sodann stellt sich die Frage der Farbwahl. Welche Far- einem deckenden Auftrag, der die Oberfläche homo- ben und Farbvaleurs sind an welcher Stelle geeignet? genisiert? Eine andere Option stellt die Verbindung Sind im Verhältnis zur Umgebung Kontrast oder harmo- von Pigment und Baustoff dar, beispielsweise im Fall nisierende Einbindung das Ziel? durchgefärbten Betons. Oder die Verwendung farbigen Eng verbunden mit der Wahl der Farben ist die Glases. Frage nach Materialisierung und Faktur. Bietet sich eine Und schliesslich, besser noch vorab, gilt es zu ent- lasierende Malschicht an, welche den Charakter des scheiden, wer für die Entwicklung des Farbkonzepts Materials hervorschimmern lässt, oder arbeitet man mit verantwortlich ist: Architekt oder Künstler. 16Fokus Fassaden Millimetergenauer Siebdruck Die Kunst am Bau wurde auf die äussere Glasverkleidung der Fassade von Schweizer im Siebdruckverfahren angebracht. Um die vom Künstler beabsichtigte Wirkung zu erzielen, musste der Druck äusserst präzis erfolgen. Alle Gläser der Wandverkleidung wurden im Werk Hedingen in SSG-Technik (Structural Silicone Glazing) selber geklebt. Die Montage der Fassade durch Montageteams von Schweizer half mit, die hohen Anforderungen in Bezug auf Qualität und Termine einzuhalten. Das Besondere der Kunst am Bau besteht darin, dass sich Objekt: Wohn- und Begegnungszentrum Chilematt, Unterägeri Kunst abseits des Reservats Museum in der Alltäglichkeit Konstruktion: Wandverkleidung mit ESG-Gläsern, Fenster und Türen in Aluminium, Oblichter behaupten muss. Das erfordert ein un-ideologisches Vorgehen – Künstler und Architekt können die Wahrnehmung kaum in determinierte Bahnen lenken, und die Reaktionen nicht vorgeben. Gerade die vielfältige Lesbarkeit ist die Stärke von «Kunst am Bau». Auch in Unterägeri geschieht die Konfrontation mit der Kunst gleichsam ohne Vorwarnung. Was bedeuten die Gefässe, Schnüre, Trichter? Warum ist das Gebäude mit schwarzen Gläsern verkleidet? Für den Künstler besteht der Reiz einer solchen Aufgabe nicht zuletzt darin, ein Publikum ansprechen zu können, das eine Ausstellung im Museum oder einer Galerie nicht besuchen würde. Und darin, in einem Massstab zu arbeiten, der im Bereich der freien Kunst nicht möglich wäre. Wo sonst als an Bauten wäre Platz für Kunstwerke in den Abmessungen von 60 × 15 Metern? Bauherr: Einwohnergemeinde Unterägeri und Alfred Müller AG, Baar GU: Alfred Müller AG Generalunternehmung, Baar Architekt: axess Architekten AG, Zug Fassadenplaner: Metallplan Küssnacht AG, Küssnacht am Rigi Besonderheiten: Kunst am Bau im Siebdruck-Verfahren auf Fassadenelemente angebracht Fokus Fassaden17 Verbindungen schaffen Die neue Ägerihalle – ein Gespräch mit dem Künstler Albert Merz auch mit den Fassadenplanern von der Ernst Schweizer AG, die sich von dem ungewöhnlichen Projekt ebenfalls begeistern liessen. Die Ägerihalle ist ein Begegnungszentrum mitten im Ort, ein – im besten Sinne – Haus für alle. Was bedeutet das für das Bildprogramm? Kunst am Bau muss eine Beziehung haben zu dem, was im Gebäude stattfindet. Sonst ist sie simple Dekoration. Was man zunächst an den Fassaden sieht, sind Vasen oder Gefässe. Ich betrachte auch den menschlichen KörHubertus Adam: Herr Merz, sämtliche Fassaden eines per als Gefäss – als ein Gefäss voller Wünsche und Be- Bauwerks mit nicht unerheblichen Abmessungen ge- gierden, voller Gefühle, voller Gedanken und Sehn- stalten zu können, das ist für einen Künstler unge- süchte. Gefässe bergen und schützen, man kann aber wöhnlich. Wie sind Sie zu dem Auftrag gekommen? auch ihren Inhalt umgiessen, das heisst: Verbindungen Albert Merz: Der Architekt Markus Hotz von axess Ar- schaffen. chitekten AG, der für das Zentrum Chilematt und die Äge- Gefässe stehen also stellvertretend für die Men- rihalle verantwortlich ist, und ich, wir kennen uns seit schen, dazu kommen Schläuche – Verbindungen. Die Langem – zu der Zeit, als ich als Lehrer arbeitete, war er Verbindungen sind aber auch eine Art von Paketschnur, sogar ein Schüler von mir. In irgendeiner Weise wollte die sich locker um das ganze Haus herumwickelt und das Hotz bei der Ägerihalle Kunst integrieren – wo, wie und ganze zusammenhält. Die Schnur kommt und verschwin- was, das war allerdings völlig offen. Meine Intervention det, taucht auf, multipliziert sich. hätte auch innen stattfinden können – nichts war festgelegt. Dazu treten weitere Elemente: Etwa eine Fläche, die in zwei Teile zerrissen ist. Auch Diskurs und Auseinan- Als ich hörte, dass das Gebäude ringsum von Glasfas- dersetzung gehören zu einem Begegnungszentrum. Na- saden umgeben wäre, reizte mich das. Bei einem Kunst- türlich gibt es auch Schnüre, die nicht miteinander ver- am-Bau-Projekt für die Firma Ratiopharm in Ulm hatte ich bunden sind. Und Vasen, die sich sozusagen in mich gerade mit Hinterglasmalerei auseinandergesetzt – Wartestellung befinden. allerdings im Innenraum. Nun bot sich die Chance, eine grosse Arbeit im Aussenraum zu realisieren. Wie verhält es sich mit der Farbigkeit? Als Hintergrundfarbe war für mich eindeutig nur Schwarz Wie verlief der Entwurfsprozess? möglich. Wir haben der Baukommission verschiedene Der Architekt gab mir ein Volumenmodell des Gebäudes, Varianten am Modell vorgestellt – beispielsweise auch und ich begann mir zu überlegen, wie sich die Fassaden Beige oder Rot –, aber nachher fiel die Wahl einstimmig gestalten liessen. Als Maler arbeite ich eher grafisch, so- auf Schwarz. Seitdem das Gebäude fertig gestellt ist, sieht gar zeichenhaft; das kam dem Konzept der Hinterglas- man, warum: Schwarz bringt jede Farbe zum Klingen. malerei entgegen, die hier als Siebdruck auf die Scheiben aufgebracht wurde. Daher zeigen sich die übrigen Farben eher reduziert: verschiedene Grautöne, Hellblau, Gelb, Orange. Auf jeden Fall wollte ich nicht Buntes, das sich optisch zu Kunst am Bau wird mitunter als Alibiübung verstan- schnell abnutzt. Und Schwarz ist ein perfekter Spiegel, den. Das ist häufig dann der Fall, wenn der Bau schon der die Umgebung aufnimmt und «ins» Gebäude integ- fertig ist und dann nachträglich noch eine Ecke für riert. Also ein ideales Symbol für ein Gemeindezentrum. eine künstlerische Arbeit gefunden werden muss. Hier war das Vorgehen offensichtlich anders… Wie sind die ersten Reaktionen der Bevölkerung? Absolut anders. Für mich bedeutete es eine einmalige Zunächst herrschte angesichts der «schwarzen Kiste» Chance. Der Architekt war überaus offen und sagte: «Wir durchaus eine gewisse Skepsis. Doch die Akzeptanz hat entwickeln das Projekt gemeinsam.» Nicht nur mit ihm stark zugenommen. Und, das gilt für Kunst generell: war die Zusammenarbeit äusserst anregend, sondern Wenn sie allen gefällt, ist sie mittelmässig. Albert Merz Albert Merz, 1942 in Unterägeri im Kanton Zug geboren, arbeitete zunächst als Lehrer, bevor er 1980 das Studium der Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin aufnahm. Seither ist er international erfolgreich als freischaffender Künstler tätig. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bilden architekturbezogene Arbeiten. Albert Merz lebt und arbeitet in Berlin. 18Innovation und Technologie Innovation mit Weitblick: Kollektorfelder mit integrierten Dachfenstern Den Dachstock auszubauen und als Wohnraum zu nutzen, erfreut sich weiterhin steigender Beliebtheit. Mancher Bauherr packt dabei die Gelegenheit beim Schopf und entschliesst sich, fortan auf die Gewinnung von Sonnenenergie zu setzen und ein Solarsystem einzubauen. Dazu braucht es nebst Kollektoren aber auch Dachfenster für das Tageslicht. Schweizer hat die Lösung. Schweizer gehört nicht nur zu den führenden Herstellern von Sonnenkollektoren, sondern bietet auch das technische Know-how und alle Komponenten rund um die Solarnutzung. Neu sind Module mit integriertem Dachfenster erhältlich. Sie runden das bewährte Angebot ab, das schon bislang erlaubte, auch grosse Anlagen ohne sichtbare Leitungen zu erstellen. Wie bei allen Sonnenkollektorfeldern von Schweizer sind auch beim neuen Kollektor sämtliche Sammelleitungen integriert. Vor Kurzem sind die ersten thermischen Kollektorfelder mit eingebautem Velux-Dachflächenfenster bei einem Dachstock-Ausbau an der Zürcher Sihlfeldstrasse verbaut worden. Diese sind einfach zu montieren und überzeugen auch aus ästhetischer Sicht. Diese neue Lösung kommt dem Trend entgegen, den Dachstock als zusätzlichen Wohnraum zu nutzen und für das Warmwasser und die Heizungsunterstützung auf solare Energie zu setzen. Schweizer führt den neuen Dachfensterkollektor ab sofort im Angebot. Innovation und Technologie19 Neue J-Stütze: schwebend und leicht Die Neue U-Stütze: schlank und robust neue J-Stütze zeichnet sich durch Elegant präsentiert sich die 8 Millime- eine schlanke eckkantige Profilierung aus. ter schlanke U-Stütze für Briefkastenanlagen Dank dem Abstand zwischen Briefkastenan- von Schweizer. Innovativ im Design und erst- lage und Stützenkonstruktion wird beinahe klassig in der Materialisierung kommt die neue der Eindruck einer schwebenden Anlage ver- Stütze überall dort zur Anwendung, wo mo- mittelt. Die Briefkastenanlage wirkt leicht und derne Architektur auf gute Qualität trifft. elegant und passt optimal zur zeitgemässen Schlank heisst in diesem Fall gleichzeitig auch Architektur. Die neue Stütze überzeugt mit gu- stabil, denn das Aluminiumprofil ist robust und tem Design in bester Qualität. hält Wind und Wetter auch nach Jahrzehnten stand. Ob für Briefkästen mit zurückversetzter Klappe oder flächenbündige Anlagen – die neue U-Stütze eignet sich für alle Briefkästen des Typs M40. Die auf das Wesentliche reduzierte Stützenkonstruktion ist aus pulverbeschichtetem Aluminium gefertigt. Sie ist in 30 Standardfarben in hochwetterfester Qualität oder in diversen RAL- oder NCS-Farben erhältlich. Montiert wird die U-Stütze auf einem Fertigboden oder 8 Zentimeter unter dem Niveau des Fertigbodens. Sie ist für Anlagen mit einer Höhe von bis zu 4 und einer Breite von bis zu 5 Fächern erhältlich. 20Innovation und Technologie Sonnenenergie-Systeme: mehr Platz, optimierte Logistik Lackieranlage: mit Investitionen zu mehr Effizienz Die Zahl der in Hedingen produzierten Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Montagesysteme nimmt laufend zu. Zudem wird ab Mit Grössere Produktionsfläche in Affoltern Februar der neue Sonnenkollektor gefertigt. gezielten Investitionen verbessert Schweizer seine Lackieranlage laufend. So wurde in diesem Jahr die bestehende Ionentauscheranlage ausgewechselt. Mit dem neuen Diese Gründe haben dazu geführt, dass derzeit Anfang Juni konnte Schweizer die neue Gerät kann die Qualität des wiederaufbereite- ein neues, grösseres Produktionslayout für die Produktionsstätte des Geschäftsbereichs Fens- ten Spülwassers weiter verbessert werden, Sonnenenergie-Systeme eingerichtet wird. ter und Türen am Standort Affoltern einwei- was einen erhöhten Korrosionsschutz zur Bei den Photovoltaik-Montagesystemen wurde hen. Alle Arbeitsabläufe und Materialflüsse Folge hat. Zudem sinken der Verbrauch von für die Solrif-Profilproduktion und die Modul- wurden hinsichtlich der industriellen Ferti- Regenerierchemikalien sowie die Menge an einrahmung mehr Platz geschaffen. Dies ver- gung optimiert. So fahren mit der neuen Rol- Sonderabfall um zirka 20 Prozent. Durch die bessert die interne Logistik und schafft helle lenbahn die gefertigten Elemente direkt und weitgehende Automatisierung und die neue Arbeitsplätze mit einer deutlich grösseren Pro- vollautomatisch vom Arbeitsplatz zum Auslie- Steuerung erhöhen sich sowohl die Prozess- duktionsfläche. Für die neuen Kollektoren ferungslager. als auch die Arbeitssicherheit. steht ab Februar 2010 eine zweite Produkti- Der Umzug ist ein wichtiger Schritt zur Pro- Pro Kabine sind zudem zwei zusätzliche onslinie mit Kernstück Silikonieranlage bereit, duktionssteigerung in einem anspruchsvollen Pulverpistolen im Einsatz. Diese ermöglichen bei der künftig ein Roboter das Solarglas Marktumfeld und ein wichtiger Baustein zu gleichmässigere Schichtdicken bei geringe- klebt. einer hohen Qualität und Termintreue für alle rem Materialverbrauch. Der Ersatz der beiden Um das zusätzliche Volumen bewältigen Prozesse innerhalb des Geschäftsbereichs. Zu- Brenner der Vernetzungsöfen durch ein effizi- zu können und den Warenfluss zu optimieren, dem resultieren aus der Zusammenlegung der enteres Gerät reduziert den Gasverbrauch um hat Schweizer zwei LKW-Andockstellen beim Produktegruppen Glasfalt- und Schiebewände etwa 20 Prozent. Werk 3 gebaut. Zwei LKW-Aufleger können sowie Alu-Fenster und -Türen an einem Ort er- nun dank der Anpassrampen direkt von der hebliche Einsparungen. In Ausführung befindet sich zurzeit die Wärmerückgewinnung aus der Abluft der Ver- Produktion aus beladen werden. Dies ist ratio- netzungsöfen. Die so gewonnene Wärme wird neller, da sich die Wege verkürzen. Die Inbe- im Haftwassertrockner verwendet. Auch bei triebnahme der zwei Andockstellen ist bereits den Beschichtungsautomaten ist ein Ausbau im November erfolgt. geplant, der eine Qualitätsverbesserung bringt und die Wirtschaftlichkeit steigert. Überdies konnten 25 weitere Anpassungen – initiiert von unseren Mitarbeitenden – im Rahmen des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) realisiert werden. Ein Tag mit ...21 Andreas Tobler, Geschäftsführer und bisheriger Inhaber Tobler Metallbau AG Die Nachfolge früh geregelt «Einen normalen Arbeitstag?» Andreas Tobler lacht. «Nein, das kenne ich nicht!» Der «Führungsrhythmus» mit fixen Sitzungsterminen gebe seiner Arbeitswoche zwar die Struktur, doch vieles sei nicht im Voraus planbar und werde bestimmt von den Kunden und aktuellen Ereignissen. Einer der wenigen Fixpunkte ist der tägliche Gang durch die Produktion, wo 12 der insgesamt 20 Mitarbeitenden tätig sind. «Peter Moser ist schon länger im Geschäft als ich selber», stellt Andreas Tobler den Werkstattchef vor, der 1967 im Familienbetrieb angefangen hat. «Ich habe ihn in seine Ferien ins Tessin angerufen und persönlich über den Verkauf an Schweizer informiert», erzählt Tobler, ein Patron im besten Sinne. Es sei ihm wichtig gewesen, dass alle seine Angestellten die Infos gleichzeitig und aus erster Hand erhielten. Mit dem Verkauf an Schweizer geht für die Firma Tobler mangels Nachfolger eine seit 1836 bewahrte Familientradition zu Ende. Doch Wehmut verspürt der bisherige Firmenbesitzer keine. «Einmal hörts halt auf», stellt er nüchtern fest und ergänzt: «Die Zukunft unter dem Dach von Schweizer ist für mich mit sehr vielen positiven Gefühlen verbunden, denn es ist eines meiner ureigensten Anliegen, dass es für meine Mitarbeitenden und Kunden gut weiter geht.» Der Verkaufsentscheid hat wenig Überraschung ausgelöst, denn das Hedinger Unternehmen ist nicht nur Mitbewerber, sondern seit vielen Jahren auch ein wichtiger Geschäftspartner. Zusammen hat man etwa die Fensterplattform entwickelt, ein riesiger Erfolg. Überrascht hat hingegen der frühe Zeitpunkt – Andreas Tobler ist gerade mal 56. «Ich wollte den Spekulationen und der Verunsicherung nicht Vorschub leisten. Darum habe ich mit Hans Ruedi Schweizer das Gespräch gesucht. Dass die Lösung aber so schnell auf dem Tisch liegen würde, das war alles andere als selbstverständlich.» Andreas Tobler hat keine Sekunde am Verkaufsentscheid gezweifelt, denn die Arbeitsweise wie auch die Kultur der beiden Firmen seien zu einem grossen Teil gleich oder ähnlich. Und sogar sein 87-jähriger Vater habe ihn bestärkt – und das zu einem Zeitpunkt, als sich Andreas Tobler noch Gedanken machte, wie er ihm den Verkauf beibringen solle. Für Andreas Tobler und sein Team sowie für seine Kunden wird es weitergehen wie bis anhin. Die Arbeitsplätze am Standort St.Gallen sind langfristig gesichert. Andreas Tobler wird weiterhin das Geschäft führen und im Verwaltungsrat Einsitz haben. Als nächster Schritt werden nun gemeinsame Projekte mit Schweizer gestartet, mit dem Ziel, den Kundennutzen zu verbessern. Damit das gelingt, heisst es für Andreas Tobler aber erst einmal «wiiterschaffä!». 22Forum Unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter In den vergangenen Monaten hat Schweizer seine Fachkompetenzen weiter ausgebaut und in verschiedenen Bereichen neue Stellen geschaffen sowie einige neu besetzt. Wir freuen uns, Ihnen unsere neuen Mitarbeitenden vorzustellen. Am 1. Dezember übernahm Karin Bächer, 39, die Leitung der Abteilung Kommunikation. Nach der kaufmännischen Lehre bildete sie sich in diversen Sprachen weiter und schloss im Jahr 2000 die Ausbildung zur eidg. dipl. Marketingplanerin erfolgreich ab. Danach absolvierte sie Ausbildungen im Bereich Redaktion sowie als Texterin an der Fachhochschule. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Marketing und Kommunikation in diversen Unternehmungen. Am 1. November startete Gianmario Dussin, 49, als Geschäftsbereichsleiter Fassaden und Mitglied der Geschäftsleitung. Nach einer Lehre als Maschinenzeichner studierte er Maschinenbau FH. Danach absolvierte er die Ausbildung zum Master of Business Administration (MBA). Neben langjähriger Führungserfahrung bringt er auch Know-how aus einem Fassadenbetrieb mit. Sein Weg führte ihn auch in die Industrie, wo er als Geschäftsführer und als Verkaufs- und Marketingleiter tätig war. Gisbert Hens, 45, ist seit 1. September als Verkaufsingenieur Fassaden in unserem Unternehmen tätig. Nach einer Ausbildung als Technischer Zeichner absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium zum Diplomingenieur (FH) mit Fachrichtung Stahl- und Metallbau. Sein beruflicher Werdegang führte vom Sachbearbeiter Fenster- und Fassadenbau zum Projektleiter. Während acht Jahren sammelte er Erfahrung als Kalkulator von Fenster-, Fassaden- und Brandschutzkonstruktionen. Im Mai hat Ramon Schöni, 30, die Verkaufsleitung im Bereich Fenster und Türen übernommen. 2004 ist er in unser Unternehmen eingetreten. Von 2006 bis 2007 war er als Verkaufberater Metallbau in Basel tätig, bevor er als Verkaufsberater Projekte und stellvertretender Verkaufsleiter zum Bereich Fenster und Türen wechselte. Nebst einer umfassenden Praxiserfahrung bringt Ramon Schöni auch eine Ausbildung als Metallbauplaner mit. Raphael Rohner, 31, ist seit Mai 2009 Verkaufsleiter Briefkästen und Fertigteile für die Region Zürich und Ost-Schweiz. Der ausgebildete Metallbauzeichner, Projektleiter und Technische Kaufmann war nach einem Sprachaufenthalt in Kanada mehrere Jahre als Projektleiter Fassaden- und Metallbau tätig. Seit 2002 war er Leiter eines technischen Büros. 2005 wechselte er in die Projektleitung, wo er unter anderem auch Architekten und Bauherren bei Fassaden-Grossprojekten beratend zur Seite stand. Jürg Frey, 43, ist seit August Verkaufsleiter Briefkästen und Fertigteile für die Region Bern/Basel. Der eidg. dipl. Bauleiter im Hochbau hat eine Ausbildung zum Hochbauzeichner gemacht und sich anschliessend im Projektmanagement, in der Bauleitung und am Abendtechnikum Bern in Architektur weitergebildet. Seit über zehn Jahren ist Jürg Frey im Verkauf tätig und hat gleichzeitig Kurse im Verkauf und in der Unternehmensführung besucht. Anfang 2010 wird Roland Butz, 45, vom Bereich Fenster und Türen zum Bereich Briefkästen und Fertigteile wechseln, wo er als Verkaufsberater tätig sein und die Gebiete Basel und Bern Nord betreuen wird. Seine berufliche Laufbahn führte den gelernten Möbelschreiner vom Techniker zum regionalen Service-Leiter. Nach einem Account Manager Training arbeitete er im Einkauf sowie in der Systemberatung für Türen und Verglasung. Seit Juli 2009 gehört er zum Schweizer-Team. Philipp Irniger, 46, ist neuer Leiter Produktmanagement im Bereich Sonnenenergie-Systeme. Nach einer Lehre als Maschinenmechaniker schloss er ein Studium als Werklehrer an der Schule für Gestaltung, Zürich, ab. Es folgten Fortbildungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Psychologie sowie ein ArchitekturStudium. Als Geschäftsführer eines Architekturbüros realisierte er das erste Doppeleinfamilienhaus im PassivhausStandard, wofür er ausgezeichnet wurde. Forum23 Workshop für Lernende mit dem Haus Konstruktiv «Teamarbeit und Kommunikation am Thema Kunst», so lautete das Motto einer Weiterbildung, die die Lernenden von Schweizer im Haus Konstruktiv in Zürich besucht haben. Aufgabe war es, einen «irritierenden Raum» zu gestalten. Inspiriert durch die Ausstellung von Gianni Colombo und begleitet von einer Museumspädagogin arbeiteten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an drei verschiedenen Räumen mit, wobei sie sich strikt an die im Vorfeld abgegebenen Anweisungen halten mussten. Die entstandenen Arbeiten zeigten eindrücklich auf, wie schnell dort, wo Informationen an weitere Personen weitergegeben werden, Missverständnisse entstehen – eine Erfahrung, die auch in der Arbeitswelt gemacht wird. Vermeiden lassen sich diese nur durch gezielte Kontrollmechanismen. Schweizer pflegt eine intensive Zusammenarbeit mit dem Haus Konstruktiv. Als Projektdonator unterstützte das Unternehmen die Im Frühling hat Bruno Lieberherr, 46, seine Stelle als Verkaufsberater Fenster und Türen für unsere Partner angetreten. Auf die Ausbildung zu Metallbauschlosser folgten verschiedene Weiterbildungen, so etwa zum Werkstattleiter, ein CAD-Grundkurs sowie die Schule für Technik und Informatik. Als Produktions- und Projektleiter, mit Tätigkeiten in der Kalkulation und im Verkauf sowie als Verkaufsberater mit Gebietsverantwortung hat sich Bruno Lieberherr umfassende Berufserfahrung angeeignet. Am 1. August hat Marcel Gmür, 45, die Leitung Verkauf Briefkästen und Fertigteile Schweiz und Export übernommen. Vom Tiefbauzeichner über das Höhere Wirtschaftsdiplom und den Marketingplaner zum eidg. dipl. Verkaufsleiter – das sind die Ausbildungsstationen von Marcel Gmür. Führungserfahrung hat er sich bei der Leitung eines Verkaufsteams in der Baubranche angeeignet. Ausstellung «Ambienti», eine Retrospektive über den italienischen Künstler Gianni Colombo. Im Gegenzug veranstaltete Schweizer im Haus Konstruktiv drei Kundenanlässe mit insgesamt über 200 Gästen – eine ideale Gelegenheit, Beziehungen zu intensivieren und neue Kontakte zu knüpfen. Weitere Infos unter www.hauskonstruktiv.ch. Schweizer am Forum der Wohnbaugenossenschaften Ende September fand im KKL Luzern das «1. Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften» statt. Es handelte sich dabei um den ersten gemeinsamen Anlass der drei Dachverbände des gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Schweiz: dem Schweizerischen Verband für Wohnungswesen SVW, dem Schweizerischen Verband für Wohnbau- und Eigentumsförderung SWE und dem Schweizerischen Verband Liberaler Baugenossenschaften VLB. In diesen drei Verbänden sind zahlreiche Wohnbaugenossenschaften Anfang Jahr hat Claudio Mathiuet, 43, seine Stelle als Verkaufsberater Sonnenenergie-Systeme angetreten. Der gelernte Schreiner mit Zusatzausbildung zum Zeichner/Planer kann auf breite Erfahrung als Kundenberater im Aussendienst zurückgreifen. Nach einer Weiterbildung zum Technischen Kaufmann ist er seit 1999 im Verkauf tätig, später wechselte er als technischer Berater in den Aussendienst. Eine Weiterbildung zum Solarwärmeplaner war für ihn der Einstieg in den Bereich Sonnenenergie. Am 1. Oktober trat Marcel Bösch, 42, seine Stelle als Bereichsleiter Logistik und Strategischer Einkauf sowie Mitglied der Geschäftsleitung an. Ins Berufsleben startete er als Elektromonteur und absolvierte dann ein Ingenieurstudium Elektrotechnik am Technikum Rapperswil. Danach studierte er Wirtschaftsingenieur FH mit Vertiefungsrichtung Logistikmanagement. Er bringt langjährige Industrie- sowie Führungserfahrung als Bereichsleiter Logistik und Strategischer Einkauf mit. zusammengeschlossen. Für viele von ihnen steht nachhaltiges Bauen vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Die Ernst Schweizer AG unterstützt seit rund einem Jahr den SVW und war beim Forum als Sponsor dabei. Das Programm umfasste mehrere Referate und Podiumsdiskussionen. Daneben fanden Foren zu verschiedenen Themen statt. Eines davon wurde von Schweizer unter dem Titel «Zukunft Sonnenenergie» durchgeführt. Einer der Höhepunkte war das Referat «Selbstbewusst Grenzen überwinden» von Prof. Dr. Oswald Oelz, Bergsteiger, Expeditionsarzt und Höhenmediziner. 24Forum Swissbau 2010: Schweizer mit klimaneutralem Messeauftritt An zwei Messestän- den – einem zweistöckigen Hauptstand und einem Sonnenenergie-Stand – zeigt Schweizer sein breites Sortiment an Produkten, die sich hervorragend für Neubauten und energetische Sanierungen sowie für die Gewinnung von Sonnenenergie eignen. Zudem erfüllen sie die Anforderungen für Minergieund Minergie-P- sowie für Plusenergie-Häuser. Ob Fassaden, Holz/Metall-Systeme, Fenster und Türen, Briefkästen und Fertigteile oder Sonnenenergie-Systeme: Sämtliche Produkte von Schweizer sind doppelt nachhaltig, denn sie werden energie- und emissionsarm in der Schweiz produziert und sind auf maximale Energieeffizienz und Dauerhaftigkeit ausgerichtet. Nachhaltigkeit ist denn auch das zentrale Thema beim Standbau. Beide Stände sind weitgehend aus umweltschonenden und wiederverwertbaren Materialien erstellt. Zudem kompensiert Schweizer mit einem Beitrag an ein Umweltprojekt nicht nur die CO2-Emissionen, die in Zusammenhang mit dem Standbau entstehen, sondern auch jeden Kilometer, den die Besucherinnen und Besucher bei Schweizer für ihre Anreise zurücklegen. Wie bereits in den Vorjahren bietet Schweizer auch dieses Jahr wieder die beliebten Regionen-Tage an: So haben Kunden die Gewissheit, auf ihren regionalen Verkaufsberater zu treffen. Ebenso sind bei Schweizer auf Bestellung Gratis-Eintrittstickets erhältlich. Darüber hinaus locken attraktive Tagespreise sowie ein Hauptpreis im Wert von 3500 Franken. Weitere Informationen zu Ihrem Swissbau-Besuch und Gratis-Eintrittstickets erhal- Impressum ten Sie unter www.schweizer-metallbau.ch. bauen mit Schweizer – Das Kundenmagazin der Ernst Schweizer AG, Metallbau, Hedingen. Erscheint in Deutsch und Französisch. Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Konzept und Text: Martina Marchesi; Guido Müller (Projektleitung); TBS Identity, Zürich Gestaltung: TBS Identity, Zürich Fotografie: Reinhard Zimmermann, Adliswil; Heinz Inderwildi; TBS Identity, Zürich; Archiv Druck: UD Print, Luzern; klimaneutral gedruckt auf Cyclus Offset, 100 % Recyclingpapier Besuchen Sie uns vom 12. bis zum 16. Januar 2010 an der Swissbau in Basel. Unseren Hauptstand finden Sie in der Halle 1.0, Stand A20, den SonnenenergieStand in der Halle 3.U, Stand B22. Weitere Infos finden Sie unter www.schweizer-metallbau.ch sowie unter www.swissbau.ch Ernst Schweizer AG, Metallbau CH-8908 Hedingen Telefon +41 44 763 61 11 Telefax +41 44 763 61 19 www.schweizer-metallbau.ch Bern, Biel, Chur, Lausanne, Luzern, Möhlin, Solothurn, St. Gallen, Zürich Fassaden Holz/Metall-Systeme Fenster und Türen Briefkästen und Fertigteile Sonnenenergie-Systeme Beratung und Service