Giftige Wild- und Gartenpflanzen H – R Alle Informationen wurden im Internet zusammengesucht und recherchiert. Folgende Internetseiten dienten als hauptsächliche Quellen: http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm http://www.nagerforum.com/futter/ausgabe.php http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/jahresbericht99-Dateien/typo3/index.php?id=284 http://de.wikipedia.org Lexikon der Giftpflanzen Wichtiger Hinweis: Die folgende Auflistung von Giftpflanzen wurde nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und alle Angaben sind ohne Gewähr. Jede Haftung wird deshalb ausgeschlossen. Die Liste dient lediglich als Orientierungshilfe für Kleintierhalter. Den Toxizitätsgrad/ Gefährlichkeitsgrad der einzelnen Giftpflanzen ist farblich hervorgehoben: = Sehr stark giftige Pflanzen = Stark giftige Pflanzen = Giftige Pflanzen = Schwach giftige Pflanzen Bei Verdacht auf Vergiftung Ihrer Haustiere melden Sie sich bitte bei Ihrem Tierarzt! Hilfe finden Sie auch auf der folgenden Internetseite: http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm Bei Vergiftungsverdacht (Menschen) sollten Sie einen Arzt oder das Tox-Zentrum (Tel. 145, 24h) anrufen. (Schweiz) http://www.toxi.ch/ger/welcome.html Versuchen Sie, die folgenden Informationen zu liefern, die für eine individuelle Risikobeurteilung und Behandlung wichtig sind: Wer Was Wie viel Wann Was noch Alter, Gewicht, Geschlecht der betreffenden Person, Telefonnummer für Rückruf Alles, was Sie über die betreffende Substanz oder das Produkt sagen können Versuchen Sie, die maximal mögliche aufgenommene Menge abzuschätzen Versuchen Sie, die seit dem Vorfall verstrichene Zeit abzuschätzen Erste beobachtete Symptome? Erste getroffene Massnahmen? Inhaltsverzeichnis Beschreibung Hahnenfuss Beschreibung Heckenkirsche Beschreibung Herbstzeitlose Beschreibung Herkulesstaude Beschreibung Holunder Beschreibung Hyazinthe Beschreibung Jakobs- Kreuzkraut Beschreibung Johanniskraut Beschreibung Kakaobaum Beschreibung Kartoffel Beschreibung Kirschlorbeer Beschreibung Klatschmohn Beschreibung Knoblauch Beschreibung Korallenstrauch Beschreibung Kornrade Beschreibung Krokus Beschreibung Kronwicke Beschreibung Lein Beschreibung Liguster Beschreibung Lorbeerrose Beschreibung Lupinen Beschreibung Maiglöckchen Beschreibung Mandel/ Bittermandel Beschreibung Mistel Beschreibung Mutterkorn Beschreibung Nachtschatten Beschreibung Narzissen Beschreibung Nesselschön Beschreibung Nieswurz Beschreibung Oleander Beschreibung Palmfarn Beschreibung Pfaffenhut Beschreibung Platterbsen Beschreibung Prachtlilie Beschreibung Rainfarn Beschreibung Rhododendron Beschreibung Rittersporn Beschreibung Rizinus Beschreibung Robinie Beschreibung Rosskastanie 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Hahnenfuss; Butterblume; Gift-Hahnenfuss; Scharfer Hahnenfuss; Knolliger Hahnenfuss Ranunculus sp. – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Hahnenfuss Ranunculus acris (bis 1 m hoch) Blütezeit: Mai-September Blätter: handförmig, 5-7-teilig Blüten: gelb, 5-blättrig Stängel: stark verästelt Alle Ranunculus Arten sind giftig Scharfer Hahnenfuss Knollen-Hahnenfuss Brennender Hahnenfuss Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze; Aufnahme in der Regel gering wegen des scharfen Geschmacks. Hauptwirkstoffe Verschiedene Arten der Gattung Ranunculus enthalten das Glucosid Ranunculin, das enzymatisch gespalten wird und dabei in das giftige Protoanemonin übergeht. Beim Trocknen der Pflanze verbinden sich zwei Moleküle Protoanemonin zu dem weniger aktiven Anemonin. Im Dürrfutter ist deshalb der Hahnenfuss nicht mehr toxisch. In der Silage ist der Ranunculingehalt mit 6 g/kg erst nach 2 Monaten im untoxischen Bereich. Der Protoanemonin-Gehalt ist während der Blüte am höchsten. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Hahnenfuss enthält als wichtigsten Wirkstoff das Protoanemonin. Dieser Stoff wirkt stark reizend auf Haut und Schleimhäute. Durch Pflücken von Hahnenfuss und auch durch Liegen auf den Pflanzen, z.B. beim Baden, kann es zur sogenannten Wiesendermatitis kommen. Haut, die mit dem Gift in Verbindung kommt rötet sich, brennender Schmerz und Blasen treten auf. Das Gift ist auch in der Lage durch die Haut in den Körper einzudringen. Bei innerer Aufnahme erfolgen Brennen im Mund und im Rachen, Reizungen der Magen- und Darmschleimhäute, Krämpfe und Durchfälle. Als weitere Folge der Vergiftung können auch Nierenentzündung und, in schweren Fällen, auch Störungen des Nervensystems und Lähmungen (Atemlähmung) auftreten. Veterinärtoxikologie Der Hahnenfuss ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. In der Regel treten keine Symptome bis leichte Magen- Darmbeschwerden ein. Aufnahme grosser Menge kommt es zu folgenden Symptomen: Entzündung der Mundschleimhäute, Speichelfluss, Husten, Schluckbeschwerden, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Nasenausfluss, gerötete Schleimhaut und Lippen, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Schüttelkrämpfe, Unruhe bis Tobsucht, Atembeschwerden, verminderter Herzschlag und selten Tod durch Atemlähmung. Heckenkirsche; Gemeine Heckenkirsche; Rote Heckenkirsche; Gemeines Geissblatt Lonicera xylosteum – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Heckenkirsche 2-3 m hoher Strauch. Blütezeit: Mai-Juni Blätter: gegenständig, breitelliptisch Blüten: weiss bis gelb, paarweise, auf 1-2 cm langen Stielen Früchte: rote glänzende Beeren, teilweise verwachsen, paarig. Giftige Pflanzenteile Blätter und Beeren. Hauptwirkstoffe Bitterstoff Xylostein, Saponin, Spuren von Alkaloiden und cyanogenen Glycosiden. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Giftigkeit der Roten Heckenkirsche kommt wohl von Saponinen, die reichlich in der Pflanze vorhanden sind. Eine Vergiftung tritt gewöhnlich erst nach dem Verzehr von 30 Beeren auf. Sie zeigt sich durch starkes Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall, Fieber und durch kalten Schweiss. Die Beeren stellen für Kinder eine gewisse Gefahr dar, schmecken allerdings bitter. Veterinärtoxikologie Die Heckenkirsche ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Kolik, Herzrasen und nach grösseren Mengen Apathie, Herz- Kreislaufstörungen und erhöhte Temperatur. Herbstzeitlose; Zeitlose; Giftkrokus; Herbstblume; Herbstlilie Colchicum autumnale - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Herbstzeitlose Ausdauernde Pflanze, bis 40 cm hoch. Blütezeit: September-Oktober Fruchtreife: April-Juni Blätter: breitlanzettlich, 25-40 cm lang, ähnlich Tulpenblättern, erscheinen im Frühjahr mit der Frucht Blüten: lilarosa, mit 6 Pergonblättern, 5-20 cm hoch Früchte: eine länglich-eiförmige Kapsel mit zahlreichen Samen Samen: Bis 3 mm dick, fast kugelig, hart; Oberfläche braun, matt, körnig-höckerig; geruchlos, Geschmack bitter und scharf Wurzel: zwiebelförmige Knolle. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, besonders Blüten und Samen; Vergiftungen kommen hauptsächlich im Frühling durch die Blätter und Samen vor. Hauptwirkstoffe Über 20 Alkaloide, Hauptwirkstoffe Colchicin, Colchicein, Colchicosid, Demecolcin; Alkaloidgehalt stark schwankend (0.1-2.0%; Samen 0.5-1.2%, frische Blüten 1.2-2.0%, frische Blätter bis zu 0.15-0.4%, Knollen 0.10.6%). Mit der Reife nimmt der Alkaloidgehalt zu, während er mit zunehmender Höhenlage des Standorts abnimmt. Beim Trocknen (Heu), Lagern oder Kochen bleibt die Giftwirkung erhalten. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Herbstzeitlose enthält das Gift Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Vergiftungen mit der Pflanze sind nicht selten. Da die Herbstzeitlose häufig auf Weiden wächst, ist sie bei der Heuernte für Kinder eine besondere Gefahr, wenn sie mit der Pflanze spielen. Als tödliche Dosis gelten 2 - 5 g der Samen (10 - 20 mg der Giftstoffe). Die ersten Symptome einer Vergiftung beginnen nach 2 - 6 Stunden. Zuerst kommt es zu Schluckbeschwerden und zu Kratzen und Brennen im Mund- und Rachenbereich. Es stellen sich Erbrechen, Krämpfe und auch blutige Durchfälle ein. Weiterhin erfolgt Kreislaufschädigung, die sich durch Abfallen der Körpertemperatur, sowie des Blutdrucks bemerkbar macht. Nach 1 - 2 Tagen tritt dann der Tod durch Atemlähmung ein. Der Patient ist bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. Vergiftungen entstehen durch Verwechslung der Blätter mit Wildsalat oder der Zwiebelknolle mit der Küchenzwiebel. Veterinärtoxikologie Die Herbstzeitlose ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome treten nach etwa 2 – 48 Std. ein. Diese sind Speichelfluss, Zähneknirschen, Erbrechen, gelblich-brauner, grünlich-schleimiger oder blutiger Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwäche, Kolik, Apathie, schwankender Gang, Unruhe, Zittern, Taumeln Milchversiegen, Kreislaufstörungen bis Kollaps, erhöhte Temperatur, Schweissausbruch, Lähmungen. Der Tod kann nach 1-3 (bis 7) tägiger Dauer durch Atemlähmung eintreten. Herkulesstaude; Riesenbärenklau; Herkuleskraut Heracleum Herkulesstaude mantegazzianum Beschreibung – Toxizitätsgrad: giftig 2-3 m hohe Staude . Blütezeit: Juli-September Blätter: fiederteilig, Einzelblättchen spitzig Blüten: weiss, in zusammengesetzten Dolden Stängel: dick, rot gesprenkelt. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, vor allem der Saft. Hauptwirkstoffe Furocoumarine Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die gesamte Pflanze und vor allem der Saft enthalten Furocumarine. Dieser Giftstoff wirkt bei gleichzeitiger Sonnenbestrahlung entzündlich auf die Haut. Gefahr besteht insbesondere für Kinder, die mit den Pflanzen spielen, sie abschlagen oder abbrechen und auf diese Weise Hautkontakt mit dem Pflanzensaft bekommen. Die Entzündungen jucken stark, bilden Blasen und entsprechen Verbrennungen dritten Grades. Sie heilen oft erst nach Wochen ab und hinterlassen auch Narben. Familien mit Kindern sollten die Herkulesstaude nicht anpflanzen oder sie insbesondere bei Sonnenschein meiden. Veterinärtoxikologie Die Herkulesstaude ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Hunde, Katzen und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome treten in Form einer Kontaktdermatitis ein(Sonnenlicht verstärkt die Symptome). Nach Aufnahme kommt es zu starkem Speichelfluss, geröteter Schleimhaut, Entzündung der Mundschleimhaut mit Schleimhautnekrose. Holunder, Schwarzer Holunder; Flieder; Holder Sambucus nigra – Toxizitätsgrad: schwach giftig Beschreibung Holunder 3-7 m hoher Strauch. Blütezeit: Juni-Juli Fruchtreife: September-Oktober Blätter: gegenständig, unpaarig gefiedert, mit i.d.R. 5 Blättchen Blüten: weiss, in schirmförmigen Trugdolden Früchte: schwarz, mit 3 Steinen Rinde: warzig, mit unangenehmen Geruch, Astmark rein weiss Andere Sambucus ebenfalls giftig Giftige Pflanzenteile Blätter, unreife Früchte, frische Rinde. Hauptwirkstoffe Cyanogene Glycoside: vor allem Sambunigrin (0.1% in den giftigen Pflanzenteilen), zusätzlich Chlorogensäure in den Früchten, Saponine. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Das Schwarze Holunder enthält in den Blättern und zum Teil auch in seinen Früchten Sambunigrin. Kinder sollte man vor dem Verzehr der unreifen Beeren warnen. Die Folgen wären Erbrechen, teilweise starke Durchfälle sowie Magenbeschwerden. Veterinärtoxikologie Die Holunder ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, evtl. Hunde und Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen und Durchfall. Bei Aufnahme grosser Mengen kommt es zu Atembeschwerden, Herzrasen, Bewegungsstörungen, Zittern, Lähmungen und Krämpfe. Hyazinthe; Garten-Hyazinthe Hyacinthus orientalis – Toxizitätsgrad: schwach giftig Beschreibung Hyazinthe Bis 40 cm hohe Pflanze. Blütezeit: März-Mai Blätter: grundständig, lineal-lanzettlich Blüten: dicht gedrängte Traube auf kahlem Stängel, Perigon glockig mit zurückgebogenen Enden; Farben rot, weiss, blau, gelb, rosa. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Hauptwirkstoffe Calciumoxalate und andere Scharfstoffe. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Mund- und Rachenschleimhautreizungen durch Calciumoxalatnadeln (Raphide), was zu einem Brennen und mechanischer Schädigung führen kann. Weitere Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen Durch den Hautkontakt mit der Zwiebel der Hyazinthe kann es bei sensiblen Menschen zu allergischen Hautreaktionen kommen. Veterinärtoxikologie Hyazinthen sind giftig für Pferde, Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und Koliken. Jakobs-Kreuzkraut; Jakobs-Greiskraut Senecio jacobaea - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Jakobs- Kreuzkraut 30-100 cm hohe zweijährige oder ausdauernde Pflanze. Blütezeit: Mitte Juni-August Blätter: fiederteilig, die Seitenzipfel rechtwinklig abstehend. Blüten: goldgelb, Zungen- und Röhrenblüten in 15 bis 20 mm breiten Körbchen; Hüllkelchblätter einreihig, schwarzspitzig, 1 bis 3 Aussenhüllkelchblätter. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze; auf der Weide können vor allem die Jungpflanzen zum Teil gefressen werden; die Alkaloide sind auch in Dürrfutter und Silage wirksam. Die Blüten weisen die höchsten Konzentrationen an Alkaloiden auf; die jungen Pflanzen sind am giftigsten. Hauptwirkstoffe Pyrrolizidinalkaloide: Jacobin, Jaconin, Jacodin, Senecionin, Retrorsin, Seneciphyllin, Senkirkin, u.a.; Oxalate. Alkaloidgehalt durchschnittlich 0.2% in der Trockenmasse. Die Toxine sind auch in Dürrfutter und Silage wirksam. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Das Jakobskreuzkraut produziert so genannte Pyrrolizidinalkaloide. Schon in relativ geringen Dosen können diese langfristig Leberkrebs verursachen. Grössere Mengen können direkt einen tödlichen Leberschaden auslösen. Veterinärtoxikologie Das Jakobs- Kreuzkraut ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, evtl. Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome treten im Verlauf von 2- 5 Tagen bis 6 Monate nach Pflanzenaufnahme auf. Appetitlosigkeit, Konditionsverlust, Gewichtverlust, Verstopfung oder blutiger Durchfall, häufiges Gähnen, Atemnot, Photosensibilität, Gelbsucht aufgrund von Leberversagen, Unruhe, Taumeln, Bewegungsstörungen, Blindheit, Depression, Schüttelkrämpfe, Benommenheit, Koma und schliesslich Tod durch Leberschaden. Johanniskraut; Tüpfel-Johanniskraut; Tüpfel-Hartheu; Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Johanniskraut 30-60 cm hohe, ausdauernde Pflanze. Blütezeit: Juli-September Blätter: gegenständig, 1-2 cm lang, durch feine, durchscheinende Drüsen wie durchlöchert aussehend, elliptischeiförmig Blüten: goldgelb, 5zählig, 1-1,5 cm breit, in Scheindolden, Kelch- und Kronblätter mit schwarzen, strich- und punktförmigen Öldrüsen, die beim Zerreiben Rotfärbung verursachen Früchte: breit bis schmal eiförmig, mit Drüsen Stängel: aufrecht, ästig, mit 2 Längskanten Wurzel: ästig. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, vor allem in Blüten und Blättern; grosse Schwankungsbreite. Hauptwirkstoffe Hypericin (rot-fluoreszierendes Pigment) und Pseudohypericin, Flavonoide mit Hyperosid, ätherische Öle, Gerbstoffe, antibiotisch wirksame Verbindungen, Phenolcarbonsäuren. Die Toxizität bleibt zu ca. 20% auch im Dürrfutter erhalten. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Volksmedizinisch wird Johanniskraut als Tee und Tinktur auch bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen verwendet. In Olivenöl oder Alkohol eingelegte Blüten werden als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen. Insektenstichen und Gürtelrose verwendet. Es kann aber auch innerlich angewandt werden. Johanniskraut hat aber auch Nebenwirkungen und kann geringe Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Erregung und Müdigkeit, und eine phototoxische Reaktion der Haut (Sonnenbrandneigung) hervorrufen. In hoher Dosierung wirkt es stark phototoxisch. Die toxische Wirkung zeigt sich in verschiedenen Symptomen. Die Haut reagiert vor allem mit Rötung, Juckreiz, Blasenbildung, Austrocknung und Schuppenbildung. Hellhäutige und sensible Menschen sollten 14 Tage vor Ferienbeginn alle Johanniskrautpräparate absetzen. Da Hypericin die Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht erhöht (Photosensibilitätsreaktion), sollten insbesondere hellhäutige Personen generell intensive Sonnenbestrahlung oder Solarien meiden, wenn sie Johanniskraut- Präparate einnehmen. Veterinärtoxikologie Johanniskraut ist giftig für hellhäutige Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, evtl. Katzen und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Das Hypericin wird resorbiert und in der Haut eingelagert und durch Lichteinfall zur Fluoreszenz angeregt. Die dadurch ausgelösten Oxidationsprozesse führen zu Zellschädigung und sonnenbrandähnliche Entzündung (primäre Fotosensibilisierung). Da das Hypericin bei diesen Prozessen nicht verändert wird, bleibt die Fotosensibilisierung über längere Zeit bestehen. Vergiftungssymptome treten innerhalb von 1. 2 Tagen auf. Läsionen (Rötung, Ödeme, schwarze Krusten) an dünnbehaarten oder unpigmentierten Hautstellen, wie Augenlider, Flotzmaul und Euter, die der Sonne ausgesetzt sind (Fotodermatitis); Appetitlosigkeit, Unruhe und manchmal auch Schüttelkrämpfe. Bei schwerer Vergiftung sind Todesfälle möglich. Kakao; Kakaobaum Theobroma cacao – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Kakaobaum 2 -15m hoher tropischer Baum Blütezeit: das ganze Jahr Blätter: grosse, glatte, schwertartige Blätte Blüten: 5 kleine, schmale, rosenroten Kelchblätter,5 Blütenblättern mit gelblich-weisser oder rötlicher Farbe, entspringen direkt am Stamm Früchte: unreife Frucht hat eine grüne Farbe, die reife je nach Kakaosorte eine gelbe, gelbrote oder rot- bis rotbraune Farbe Samen: in fünf Reihen 25 bis 50 bohnenförmige Samen (Kakaobohnen), die in ein helles süssliches Fruchtmus eingebettet sind. Giftige Pflanzenteile Kakaobohne und Erzeugnisse. Hauptwirkstoffe Coffein (1,3,7-Trimethylxanthin), Theobromin (3,7-Dimethylxanthin) und Theophyllin (1,3-Dimethylxanthin) sind die aktiven Inhaltsstoffe von Kaffee (Coffein), Tee (Coffein, Theophyllin) und Kakao (Theobromin). Es handelt sich um basische Alkaloide, die in reiner Form als Kristalle vorliegen und bitter schmecken. Die Methylxanthine lösen sich gut in Wasser. Aminophyllin ist das wasserlösliche Ethylendiaminsalz von Theophyllin. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Schokolade in Apotheken als Stärkungsmittel verkauft. Die gesunde Wirkung von Schokolade steckt in der Kakaobutter. Sie ist reich an Antioxidanzien und Flavonolen, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die die Blutgefässe elastisch halten. Deshalb ist vor allem dunkle Schokolade gesund, in der besonders viel Kakao steckt. Ungesüsstes Kakaopulver enthält 1 bis 3 Prozent Theobromin, das chemisch dem Koffein ähnlich ist. Es wirkt auf den Organismus mild und dauerhaft anregend und leicht stimmungsaufhellend. Kakaohaltige Schokolade kann in geringem Masse zur Blutdrucksenkung beitragen. Für Menschen ist dieser Anteil - im Gegensatz zu Hunden, Katzen und Pferden - ungefährlich. Für Kakao wurde ausserdem eine blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen. Veterinärtoxikologie Kakao/ Schokolade ist giftig für Pferde, Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Besonders Pferde, Hunde, Katzen und Vögel haben Schwierigkeiten das Theobromin abzubauen. Sie sind also besonders gefährdet. Hier gilt: Je dunkler die Schokolade, je höher ist der Kakao- und somit der Theobromingehalt, je gefährlicher die Auswirkungen.Schon innerhalb von 1-4 Stunden kommt es zum Auftreten der ersten Symptome; Unruhe, Erregung, erhöhte Temperatur, Bewegungsstörungen, Schwäche, Zittern, Krämpfe, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen, Herzrasen, Atemnot, Herzarrhythmien Tod durch Atemstillstand. Nagetiere mit Backentaschen haben darüber hinaus das Problem, dass Schokolade ihre Backentaschen verklebt, was zu Entzündungen führen kann. Kartoffel; Erdapfel; Grumbeere Solanum tuberosum – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Kartoffel 40-120 cm hohe Staude. Blütezeit: Juli-Oktober Fruchtreife: Juli-September Blätter: gefiedert Blüten: weiss oder blau, radförmig, fünflappig, in gestielten Wickeln Früchte: kugelig, kirschgross, gelblichgrün Stängel: aufrecht, ästig, Grundachse mit Knollen Wurzel: Sprossknollen. Giftige Pflanzenteile Beeren, Keime und Keimlinge der Knollen (belichtete Keimlinge enthalten bis zu 5% Solanin), grüne Kartoffeln und alle oberirdischen Teile. Unreife Beeren: 1% Solanin; Blüten und Kraut: 0.5% Solanin; verschimmelte Knollen: bis 5% Solanin. Hauptwirkstoffgehalt der Kartoffel bis 1,5 mm unter der Haut. Hauptwirkstoffe Solanin, Chaconin (steroidale Glycoalkaloide) und Solanidin (Aglycon), Cholin, Acetylcholin; Risbitin in kranken Kartoffeln. Durch Lichtexposition, falsche Lagerung und Beschädigung Anregung der Solanidin-GlycosidSynthese. Solanin in Beeren, Keimen und Keimlingen der Knollen (belichtete Keimlinge enthalten bis zu 5% Solanin), grünen Kartoffeln und allen oberirdischen Teilen. Unreife Beeren: 1% Solanin; Blüten und Kraut: 0.5% Solanin; verschimmelte Knollen: bis 5% Solanin. Hauptwirkstoffgehalt der Kartoffel bis 1.5 mm unter der Haut. Solanin kann hydrolytisch in Soladinin und das Trisaccharid Solatriose gespalten werden. Solanum-Arten sind auch in der Lage, je nach Düngung, Lichtgenuss und Temperatur beträchtliche Nitrat-Mengen zu speichern (bis zu 10% des Trockengewichts). Solanin wird weder durch Trocknen noch Kochen abgebaut. Der Abbau in der Silage ist nicht gesichert. Beim Dämpfen oder Kochen tritt es ins Dämpfe- bzw. Kochwasser über, somit kann der Solaningehalt durch Verwerfen des Dämpfe- bzw. Kochwassers reduziert werden. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Pflanze enthält hauptsächlich in ihren oberirdischen Teilen den Giftstoff Solanin. Die höchst Konzentration findet sich in den unreifen Samen. Die Kartoffelknolle weist gewöhnlich nur einen sehr geringen Anteil an Solanin auf, der obendrein beim Kochen zerstört wird. Allerdings steigt der Giftgehalt in keimenden und grünen Kartoffeln an. Eine Gefahr für Kinder stellen die unreifen Beeren dar. Die Vergiftungserscheinungen sind starke Reizungen der Schleimhäute, so kommt es zu Kratzen im Mund, Erbrechen und Durchfall. Die so hervorgerufenen Entzündungen des Magen-, Darmbereichs können 24 Stunden andauern. Das Solanin ist auch in der Lage die roten Blutkörperchen aufzulösen. Bei starker Vergiftung kommt es zu Krämpfen und Lähmungen, die Körpertemperatur sinkt, es kann auch zum Tod durch Atemlähmung kommen. Veterinärtoxikologie Kartoffeln sind giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, Schwäche, Verstopfung; dann Durchfall, Kolik, Speichelfluss; Apathie, Benommenheit, Atemnot, Kollaps; Pupillenerweiterung, geschwollene Augenlider; Hautekzem (Risse und Schorf) besonders an den Beinen; Krämpfe, Lähmung; Anämie; schwacher Puls, Tod durch Atemlähmung. Kirschlorbeer; Lorbeerkirsche; Zierlorbeer Prunus laurocerasus – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Kirschlorbeer 2-3 m hoher immergrüner Strauch. Blütezeit: April-Mai Früchte: August-September Blätter: verkehrt eiförmig-lanzettlich, 8-15 cm lang, am Rande umgebogen, lederartig, oberseits glänzend, immergrün Blüten: weiss, 8 mm breit, strahlig, in aufrechten Trauben Früchte: kugelig-eiförmige Steinfrüchte, zuerst grün, dann dunkelrot, später schwarz, glänzend. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, besonders Samen und Blätter. Hauptwirkstoffe Samen und frische Blätter enthalten cyanogenes Glycosid (= Prunasin). Im Fruchtfleisch praktisch kein Prunasin. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Vorwiegend Blätter und Samen des Kirschlorbeers enthalten blausäurehaltige Glycoside. Das Fruchtfleisch ist nahezu giftfrei. Vergiftungsgefahr besteht vornehmlich für Kinder, die Samen verschlucken. Eine Vergiftung zeigt sich zuerst durch Übelkeit, Erbrechen, Brennen im Mund und Reizungen von Magen und Darm. Bei starker Vergiftung bewirkt das Gift Schwächegefühl, Schwindel, Atemnot und eine Lähmungen des Atemzentrums. Der Tod tritt durch Atemstillstand ein. 50-60 Steine, aber nur 10 bei Kindern stellen die tödliche Dosis dar. Veterinärtoxikologie Kirschlorbeer ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Durch enzymatische Spaltung in der Pflanze (in abgefallenen oder mechanisch beschädigten Blättern) oder im Magen wird Blausäure freigesetzt. Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Atemnot, Blähungen, Taumeln, Schüttelkrämpfe, Lähmungen im Extremfall Tod durch Atemlähmung, innerhalb weniger Sekunden, praktisch ohne vorangehende Symptome Klatschmohn; Feldmohn; wilder Mohn Papaver rhoeas – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Klatschmohn 30-90 cm hohe, einjährige Pflanze mit weissem Milchsaft. Blütezeit: Mai-Juli Blätter: einfach oder doppelt fiederspaltig Blüten: scharlachrot mit 4 Kronblättern Früchte: Kapseln, Samen dunkelbraun Stängel: einfach oder verzweigt, aufrecht, abstehend behaart. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze (Milchsaft). Hauptwirkstoffe Hauptalkaloid: Rhoeadin (dem Opium nahestehend, Giftwirkung umstritten), cyanogene Glycoside, weiterer unbekannter giftiger Wirkstoff wird vermutet, da Konzentration der bekannten Toxine gering. Hauptgehalt während Blütezeit und Samenbildung, auch im Dürrfutter toxisch. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der Milchsaft und die Samen enthalten das Alkaloid Rhoeadin. Der Klatschmohn kann im Prinzip nur Kindern gefährlich werden. Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Krämpfe, Durchfälle und Schläfrigkeit. Veterinärtoxikologie Klatschmohn ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, evtl. Katzen und Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erregung bis Raserei, Krämpfe, Atemnot, Durchfall (evtl. blutig) Blähungen und Festliegen. Vergiftungen mit Todesfolge sind auch bei Tieren selten. Knoblauch Allium sativum – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Knoblauch Bis 70 cm hohe, ausdauernde Pflanze. Blütezeit: Juni-August Blätter: breit-lineal, flach, gekielt Blüten: 2-3 weissliche bis rötliche Perigonblätter an einer reichblütigen Scheindolde, die vor dem Aufblühen mit einem trockenhäutigen Deckblatt umgeben ist Früchte: zwischen den langgestielten Blüten zahlreiche Brutzwiebeln Wurzel: zusammengesetzte Zwiebel, Nebenzwiebeln rundlich-eiförmig, in weissen oder grünen Häuten eingeschlossen. Giftige Pflanzenteile Zwiebel Hauptwirkstoffe Alliin (S-Allyl-Cystein-Sulfoxid), das bei Beschädigung der Pflanze enzymatisch in Allicin umgewandelt wird, Diallyldisulfid, Diallyltrisulfid, Diallyltetrasulfid. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Knoblauch enthält schwefelhaltige Verbindungen, unter anderem das Alliin, das sich unter Einwirkung des Ferments Alliinase in Allicin umwandelt. Allicin ist verantwortlich für den Knoblauchgeruch. Knoblauch ist eine wichtige Selenquelle. Die Inhaltsstoffe des Knoblauchs wirken antimikrobiell und blähungstreibend. Ausserdem wird vermutet, dass sie die Blutfettwerte senken und daher vorbeugend gegen arteriosklerotische Veränderungen der Blutgefässe wirken. Des Weiteren sollen sie die Auflösung zusammengelagerter Blutplättchen fördern und dadurch die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern. Bei vernünftigem Gebrauch ist keine Vergiftung zu erwarten, allerdings kann Knoblauch, so wie auch die Küchenzwiebel auf nüchternen Magen genommen, die Magenschleimhäute reizen und zu Sodbrennen führen. Bei einigen Menschen ruft Knoblauch jedoch Verdauungsstörungen hervor. Darüber hinaus kann es zu Schweissausbrüchen, Übelkeit, Schwindel und Schmerzen kommen. Kindern reagieren sensibler auf den Genuss von Knoblauch, vor allem wenn er roh gegessen wurde. Veterinärtoxikologie Knoblauch ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, Katzen, evtl. Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Schwäche, Herzrasen, erhöhte Atemfrequenz, Anämie und im Extremfall Gelbsucht durch Leberschädigung. Korallenstrauch; Korallenbäumchen; Korallenkirsche; Jerusalemkirsche Solanum pseudocapsicum – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Korallenstrauch 50-120 cm hoher buschiger Strauch. Blütezeit: Juni-August Blätter: lanzettlich bis schmal oval, gestielt, gegenständig Blüten: weiss, unscheinbar Früchte: leuchtend rot, kirschgross. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, reife Beeren nur schwach giftig. Hauptwirkstoffe Hauptalkaloid: Solanocapsin, und weitere Alkaloide. Solanin wird weder durch Trocknen noch Kochen abgebaut. Der Abbau in der Silage ist nicht gesichert. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die roten Beeren können für Kinder gefährlich werden. Die Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Magenschmerzen mit Erbrechen und Durchfall. Im Extremfall kann es zu Atemlähmung kommen. Veterinärtoxikologie Der Korallenstrauch ist giftig für Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Erbrechen, Durchfall und Krämpfe. Bei übermässigem Verzehr kann es zu Atemlähmung kommen. Kornrade Agrostemma githago – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Kornrade 50-100 cm hohe, einjährige Pflanze. Blütezeit: Juni-Juli Blätter: linealisch, lang zugespitzt, gegenständig Blüten: Blüten purpur- bis violettrot, 5 Kronblätter, die von den blattartigen Kelchzipfeln des verwachsenen Kelches überragt werden Früchte: Kapselfrüchte mit schwarzen Samen. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Hauptwirkstoffe Saponin Githagin, Aglucon Githagenin, Agrostemmasäure; stärkste Toxinkonzentration im reifen Samen. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Kornrade enthält vorwiegend in den Samen Triterpensaponine. Die Vergiftungssymptome sind Kratzen in Mund und Rachen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kreislaufstörungen. In schweren Fällen kann sogar der Tod durch Atemlähmung erfolgen. Veterinärtoxikologie Kornrade ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, Katzen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, verstärkter Durst, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Entzündung der Mundschleimhaut, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Blähungen, erhöhte Temperatur, Zittern, Inkoordination, Lähmungen, Herzrasen und erhöhte Atemfrequenz. Im weiteren Verlauf kommt es zu Koma, Unterkühlung, Kreislaufversagen und Atemlähmung. Krokus; Frühlings-Krokus; Frühlings-Safran Crocus vernus – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Krokus 8-15 cm hohe Pflanze, 1-2 Blüten. Blütezeit: Februar-Mai Blätter: linealisch, schmal, so lang oder kürzer wie die Blüten Blüten: weiss bis violett, Pergonblättern in lange Röhre auslaufend Früchte: eine länglich-eiförmige Kapsel mit zahlreichen Samen Samen: Fruchtkapsel mit bis 20 Samen Wurzel: zwiebelförmige Knolle, nährstoffreich, von bräunlichen Niederblättern umhüllt. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Hauptwirkstoffe In den Stigmata croci (Narbenschenkel): Crocin (Farbstoff, Carotinoid-Glycosid) und Picrocrocin (Saffranbitter, Terpenglycosid). Picrocrocin wird durch Hydrolyse in Glucose und ätherisches Öl gespalten, das den Duftstoff Safranal (Terpenaldehyd) enthält. Die Giftwirkung wird hauptsächlich dem Safranal zugeordnet. In der Knolle: Saponin. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Für Erwachsene ist der Krokus nur schwach giftig und es sind kaum Symptome (evt. Schleimhautreizugen) zu erwarten. Bei Kindern hingegen können darüber hinaus Magen- Darminfektion mit Erbrechen, Durchfall und Krämpfen eintreten. Veterinärtoxikologie Krokus ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Hunde, Katzenund Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Schleimhautreizungen evtl. mit Blutungen, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Benommenheit. Kronwicke; Bunte Kronwicke; Bunte Beilwicke Securigera varia; Coronilla varia – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Kronwicke Mehrjährige krautige Pflanze, 30 bis 60 cm, mit niederliegenden bis aufsteigenden kantigen Stängeln. Blütezeit: Mai-September Blätter: gefiedert, kurz gestielt, mit vier bis zwölf Paaren von ovalen Fiederblättchen. Blüten: bis zu 20 Stück in einer Dolde; die Fahne ist rötlich, die Flügel und das Schiffchen sind weiß und die Schiffchen-Spitze dunkelviolett. Frucht: die Hülsenfrucht wird 25-50 mm lang, vierkantig, mit hakig gebogenem Schnabel und drei bis sechs Einschnürungen. Wurzel: ausgedehntes Wurzelsystem bis in 90 cm Bodentiefe; wird zu den Rohboden-Pionierpflanzen gerechnet. Giftige Pflanzenteile Ganze Pflanze, besonders Blüten und Samen. Hauptwirkstoffe Herzwirksame Steroidglycoside wie u.a. Hycranosid und Desglucohycranosid, vorwiegend in Samen und Blättern; bis zu 2.5% aliphatische Nitroverbindungen (u.a. Coronillin, Corollin und Cibarian) im Kraut. Der Gehalt an 2Nitroverbindungen entspricht 20 mg Nitrit (NO )/g in den Blüten und 12 mg/g in den Blättern, die Samen sind frei von Nitroverbindungen. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Sie enthält herzwirksame Coronilla-Glycoside, ähnlich denen des Fingerhutes nur schwächer. Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Durchfall und Krämpfe. Bei entsprechend hoher Giftaufnahme erfolgen fingerhutähnliche Vergiftungssymptome. Das Gift wirkt auf den Herzmuskel und es kommt zu Herzrhythmusstörungen, was letztlich zum Herzstillstand führen kann. Ernsthafte Vergiftungen mit der Bunten Kronwicke sind aber relativ selten. Veterinärtoxikologie Die Kronwicke ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, evtl. Hunde, Katzen und Vögel sowie Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Gewichtsverlust, Koordinationsstörungen und Atemnot. Lein; Saat-Lein; Flachs Linum usitatissimum - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Lein Bis 1 m hohe, meistens einjährige Pflanze Blütezeit: Juni-August (Blüte vormittags geöffnet) Blätter: blaugrün, lanzettlich, wechselständig Blüten: himmelblau, in lockeren Trugdolden, 2-3 cm breit, mit 5 Kelch- und Blumenkronblätttern Früchte: kugelige Kapsel, Samen braun, flach, elliptisch Stängel: aufrecht, dichtbeblättert. Giftige Pflanzenteile Samen (Schale, 0,5%), Keimpflanze; Blausäuregehalt nimmt beim Lagern ab. Hauptwirkstoffe Cyanogene Glycoside Linamarin, Lotaustralin - sie werden durch das Enzym Linamarase in Aceton, Blausäure und Glukose gespalten. Die Enzymaktivität ist von pH und Wassergehalt der Pflanze abhängig; Linatin (Vitamin B6-Antagonist). Junge grüne Schösslinge können bis zu 5% des Trockengewichts an Linamarin und Lotaustralin enthalten. Das Kochen der Leinsamen während mindestens 10 Minuten zerstört das Enzym, das für die Freisetzung der Blausäure verantwortlich ist, und verhindert somit die Blausäurebildung. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Leinsamen haben sich als natürliches, nicht apothekenpflichtiges Abführmittel bewährt, das bei Verstopfung angewendet wird. Ihre abführende Wirkung beruht darauf, dass in der Samenschale von Leinsamen Schleime enthalten sind, die durch Wasseraufnahme quellen. Der Stuhl wird ferner erweicht. Die mit der Quellung einhergehende Volumenzunahme reizt die in der Darmwand befindlichen Dehnungsrezeptoren, so dass es zum Stuhlentleerungsreflex kommt. Wenn Leinsamen ohne genügend Flüssigkeit eingenommen wird, kann er vorzeitig quellen und dadurch Rachenraum oder Speiseröhre verstopfen und so zum Ersticken führen. Veterinärtoxikologie Durch die Nassverfütterung zu grosser Mengen von Leinsamen und Ölkuchen bei Pferden, Kühen, Rindern und Schweinen kann es zu einer Blausäurevergiftung kommen. Symptome einer Vergiftung sind Taumeln, Erbrechen, erhöhte Atemfrequenz, Zittern, Zuckungen, Krämpfe, verlangsamter Herzschlag, Koma und Atemstillstand, Im Extremfall kann der Tod innerhalb von wenigen Sekunden eintreten. Die trockene Verabreichung von Leinsamen ist ungefährlich. Vögeln und Nagern wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen, sollte dennoch nicht zu viel Leinsamen verabreicht werden, da diese sehr fetthaltig sind. Liguster; Rainweide; Tintenbeere Ligustrum vulgare – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Liguster Bis 5 m hoher Strauch. Blütezeit: Juni-Juli Blätter: kurzgestielt, lederartig, länglich-lanzettartig, gegenständig Blüten: klein, in endständigen weissen Rispen Früchte: schwarze Beeren. Giftige Pflanzenteile Blätter, Beeren, Rinde. Hauptwirkstoffe Seco-Iridoid-Bitterstoffe (Ligustrosid, Oleuropein), Gerbstoffe. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Menge von 10 Beeren gilt im Allgemeinen als ungefährlich. Bei Aufnahme grösserer Mengen erfolgt Kopfschmerzen, Erbrechen, starke Magen- und Darmbeschwerden und Durchfälle. Es kann auch zu Kreislaufstörungen kommen. Beim Kontakt mit der Haut kann es zu Hautentzündungen kommen. Veterinärtoxikologie Liguster ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziege, Katzen, evtl. Vögel und Hunde sowie Nager wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Magen- Darmkrämpfe, Appetitlosigkeit, erhöhte Temperatur, Pupillenerweiterung Kolik, Koordinationsstörungen, Taumeln, Festliegen, Depression, Lähmungen, erhöhte Atemfrequenz und Herzrasen. Bei starken Vergiftungen kann der Tod innerhalb von 4 – 48 Std. eintreten. Lorbeerrose; Kalmia Kalmia angustifolia – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Lorbeerrose Immergrüner, bis 1 m hoher Strauch. Blütezeit: Mai-Juni Blätter:: Lorbeer-ähnlich, wechselständig, bis 10 cm lang Blüten: rot oder purpur, vielblütig, blattachselständig Früchte: vielsamige runde Kapseln. Giftige Pflanzenteile Blätter. Hauptwirkstoffe Vermutet werden Andromedotoxin und Arbutin. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Durch den Verzehr der Blätter beider Arten werden die Mundschleimhäute gereizt. Eine Vergiftung äussert sich durch Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Schweissausbrüche, Blutdruckabfall, Desorientierung, Schwindel, Lähmungserscheinungen, sowie periphere Muskellähmungen. In starken Vergiftungsfällen verlangsamt sich der Herzschlag und durch Atemlähmung kann es zum Tod kommen. Veterinärtoxikologie Lorbeerrose ist giftig für Pferde, Schafe, evtl. Hunde und Vögel, Katzen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome treten nach etwa 6 Stunden auf. Dazu gehören Anorexie (Appetitlosigkeit), Atemdepression, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Inkoordination, Tympanie (Blähungen), Schwäche und Muskelzuckungen. Lupine; Gelbe, Blaue, Weisse Lupine; Vielblättrige Lupine; Schmalblättrige Lupine Lupinus sp. – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Lupinen Bis 100 cm hohe, einjährige Pflanze. Blütezeit: Juni-September Blätter: die 5-9 Fingerblättchen sind schmallineal, 3-4 cm lang und 0,2-0,5 cm breit, auf der Unterseite kurz behaart. Die linealen, etwa 0,7 cm langen Nebenblätter laufen spitz zu. Stängel: schwach behaart und nur gering verzweigt, jedoch reich beblattet Blüten: die Farbe der Krone ist hellblau bis mittelblau, rosa oder weiss, selten gefleckt; in dichten, aufrechten Trauben; die Blüten sind kleiner als bei Lupinus luteus. Früchte: die relativ kurzen, etwa 5-7 cm langen, hellbraunen Hülsen bilden je 3-5 Samen aus. Die Samen sind rundoval bis nierenförmig, etwa 8 mm lang, 6-7 mm breit und 5-5,5 mm dick. Die Farbe variiert von dreifarbig: hellgrau mit hellen und dunklen Flecken, über zweifarbig: grau mit helleren Flecken und weiss mit grauen Flecken bis einfarbig grau und einfarbig weiss. Fast alle Farbvarianten haben auf der Bauchseite einen dunklen Strich. Der Nabel ist klein, rundlich. Wurzel: sehr tiefgehende Pfahlwurzel, länger als bei den anderen Arten, mit kräftigen Seitenzweigen. Alle Lupinen- Arten sind giftig. Giftige Pflanzenteile Samen (besonders der gelben und weissen Art), Blätter; die Alkaloidwirkung bleibt im Dürrfutter erhalten. Hauptwirkstoffe Quinolizidin-Alkaloide: Lupanin, Spartein, Anagyrin, Augustifolin, Lupinin, Albin, Multiflorin; Mykotoxine nach Pilzbefall (Phomopsis leptostromiformis) der Lupine; fotosensibilisierende Substanzen. Die Alkaloide werden durch Trocknung und Lagerung nicht inaktiviert. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der höchste Giftgehalt befindet sich in den Samen. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Schluckbeschwerden, beschleunigter Puls und Kreislaufstörungen. Bei schwerer Vergiftung kommt es zu Krämpfen, es erfolgt aufsteigende Lähmung bis hin zur Lähmung des Atemzentrums. Veterinärtoxikologie Lupinen sind giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, Hunde, Katzen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind im akuten Fall Unruhe, Erbrechen, Zittern, Koordinationsstörungen, Atemnot, Blaufärbung der Haut, Schaum vor dem Maul, erhöhter Harndrang, Schüttelkrämpfe, Appetitlosigkeit, Anämie, Gelbsucht, Koma. Der Tod tritt durch Koma und Atemlähmung ein und kann erst nach Wochen erfolgen, in akuten Fällen aber schon nach wenigen Stunden. Maiglöckchen; Maiblume; Maischelle; Marienglöckchen; Marienblume; Tal-Lilie; Gras-Lili Convallaria majalis - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Maiglöckchen 15-20 cm hohe ausdauernde Pflanze. Blütezeit: Mai-Juni Fruchtreife: Sommer Blätter: 2-3 an der Spitze des verzweigten Wurzelstocks, Blattgrund in einen langen Stiel verschmälert Blüten: weiss, halbkugelig glockig, mit zurückgebogenen Zipfeln, in einseitswendigen, nickenden Trauben, wohlriechend Früchte: rote, erbsengrosse, kugelige Beeren mit 2 blauen Samen. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, besonders Blüten. Fruchtfleisch weniger giftig. Hauptwirkstoffe Convallatoxin, Convallosid, Convallamarin (Herzglycoside); Convallarin, Convallarinsäure (Saponine); AzetidinCarbonsäure (toxische Aminosäure). Trocknen inaktiviert die Toxine nicht. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die giftigen Inhaltsstoffe ähneln denen des Roten Fingerhutes. Es handelt sich um herzwirksame Glycoside, der Hauptwirkstoff ist das Convallatoxin. Die Giftstoffe sind in allen Teilen der Pflanze enthalten, aber insbesondere die roten Beeren stellen für Kinder eine Gefahr dar. Auch Blumenwasser in dem Maiglöckchen gestanden haben nimmt die Gifte auf. Es hat schon starke Vergiftungen und Todesfälle gegeben, nachdem Kinder dieses Blumenwasser getrunken haben. Ein Grund, insbesondere für Familien mit Kindern, keine Maiglöckchen in der Vase zu halten. Die Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen, Durchfälle und Schwindelgefühl. Bei starker Vergiftung kommt es zu Herzrhythmusstörungen. Der Tod tritt durch Herzstillstand ein. Veterinärtoxikologie Maiglöckchen sind giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Herzrhythmusstörungen, verlangsamte Herzfrequenz, Atemnot und Tod durch Herzstillstand. Mandel, Bittermandel Prunus dulcis var. amara – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Mandel/ Bittermandel 8-10 m hoher Baum mit breiter Krone Blütezeit: Mai-Juni Fruchtreife: Sommer Blätter: Blätter 7-10 cm lang, länglich-lanzettlich bis eiförmig, lang zugespitzt, Blattrand fein gesägt, kahl, hellgrün Blüten: Blüten weiss bis blass-rosa, meist zu 2, 3-5 cm breit, fast sitzend Früchte: Früchte 3-6 cm lang, samtig behaart, länglich-eiförmig, abgeflacht. Fruchtfleisch trocken-ledrig, zur Reife aufspringend Giftige Pflanzenteile Bittermandeln. Hauptwirkstoffe Bittermandeln enthalten ca. 3 bis 5 % Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, von dem während des Verdauungsprozesses die giftige Blausäure abgespalten wird. Hierbei entstehen Benzaldehyd (C6H5−CHO) und Blausäure (HCN). Beide Verbindungen riechen ähnlich, aber Blausäure ist hochgiftig; der Würzwert geht ausschließlich auf den Benzaldehyd zurück. Nach Hydrolyse des Amygdalins einer einzigen Bittermandel bildet sich etwa ein Milligramm Blausäure. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Mandelbäume tragen vereinzelt Bittermandeln, die äusserlich kaum von den süssen Mandeln zu unterscheiden sind. Dieser natürliche Anteil beträgt rund zwei Prozent und ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Blausäure ist zwar sehr giftig, aber wegen deren Flüchtigkeit und Hitzeempfindlichkeit kann sich in einer mit Bittermandeln zubereiteten erhitzten Speise nur eine ungefährliche Menge an Blausäure ansammeln. Äusserst gefährlich jedoch ist der Konsum von ungekochten Bittermandeln, da dabei die Blausäure erst im Magen gebildet wird. Ernstliche Vergiftungen sind bei Erwachsenen zwar selten, aber Kinder sind bereits durch wenige Bittermandeln gefährdet. So führen je nach Körpergewicht etwa fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern und 50 bis 60 bei Erwachsenen zu einer tödlichen Blausäure-Vergiftung. Man geht davon aus, dass eine einzige Bittermandel pro Kilogramm Körpergewicht zu tödlichen Vergiftungserscheinungen führt (Blausäure). Symptome einer Vergiftung sind Atemnot, Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Krämpfe und Ohnmacht. Bei einer Vergiftung mit sehr hohen Konzentrationen kommt es in Sekunden zur Hyperventilation, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit und innerhalb von wenigen Minuten zum Herzstillstand. Veterinärtoxikologie Bittermandeln sind giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Starker Speichelfluss, Unruhe, Bewegungsstörungen, Zittern, Krämpfe, Herzrasen, plötzlicher Kollaps, Bewusstlosigkeit, akute Atemnot, Kreislaufzusammenbruch Koma und Tod durch Atemstillstand. Süssmandeln sind zwar nicht giftig, aber da die Gefahr einer Verwechslung mit Bittermandeln besteht, sollte auf die Verfütterung von Mandeln generell verzichtet werden. Mistel; Drudenfuss; Hexenbesen; Donnerbesen Viscum album – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Mistel Immergrüner, bis zu 1 m Durchmesser erreichender, kugelbuschiger Strauch, als Halbparasit vorzugsweise auf Pappeln, Apfelbäumen und Tannen. Blütezeit: März-April Blätter: gegenständig, gelbgrün, ledrig, sitzend und löffelförmig, teilweise auch sichelförmig gebogen Blüten: unscheinbar, eingeschlechtlich, zu 3 bis 5 in sitzenden Trugdolden in den Achseln von kleinen Hochblättern; die grossen männlichen Blüten mit einer gelbgrünen Blütenhülle, die weiblichen Blüten unscheinbarer und kleiner. Früchte: erbsengrosse, weisse bis gelbliche beerenartige Scheinfrüchte, der Samen ist von zähem, schleimigen Fleisch umgeben. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Die Giftigkeit ist von der Wirtspflanze abhängig, am giftigsten sind Misteln von Ahorn, Linde, Walnuss, Pappel und Robinie, am wenigsten die vom Apfelbaum. Hauptwirkstoffe Viscotoxine (Polypeptide), Viscumin (Lectine), höchster Gehalt an Lectinen im Winter in Blütenknospen und Beeren. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der Blatt- und Stängelsaft kann zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhäuten führen. Nach dem Verzehr kommt es zu Bauchschmerzen, Durchfall, möglicherweise auch zur Verminderung der Herzfrequenz und Blutdrucksenkung. Veterinärtoxikologie Misteln sind giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Harndrang, erhöhte Temperatur, Bewegungsstörungen, Pupillenerweiterung, Muskelzuckungen und Atemnot. Todesfälle sind selten. Mutterkorn; Purpurroter Hahnenpilz, Ergot; Krähenkorn; Hahnensporn, Hungerkorn, Tollkorn Claviceps purpurea – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Mutterkorn Parasitärer Pilz. Blütezeit: setzt sich während der Getreideblüte an den Ähren fest Aussehen: ca. 4 cm langes, 3 mm breites, blauschwarzes, kornähnliches Gebilde Fortpflanzung: asexuell gebildete Pilzsporen (ungeschlechtlich), werden vom Wind und Insekten weiter verbreitet und befallen andere, offen blühende Ähre Giftige Pflanzenteile Mutterkorn enthält Kohlenhydrate, Öle, Mineralstoffe, Aminosäuren, Farbstoffe und toxische Alkaloide, die Mutterkornalkaloide (bis zu 1 % der Masse des Korns). Mutterkornalkaloide gehören zu den Indolalkaloiden, und ihr Grundbaustein ist das Ergolin. Daraus leiten sich zwei Hauptgruppen ab: Clavinalkaloide und Lysergsäurederivate. Bisher sind über 30 Mutterkornalkaloide bekannt. Hauptwirkstoffe Viscotoxine (Polypeptide), Viscumin (Lectine), höchster Gehalt an Lectinen im Winter in Blütenknospen und Beeren. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der Mutterkornpilz produziert giftige Alkaloide (Mutterkornalkaloide, zum Beispiel Ergotamin), die zu der Krankheit Ergotismus (Antoniusfeuer, Mutterkornbrand) führen können. Durch eine Überdosierung von Ergotamin kommt es zur massiven Gefässverengung der Blutgefässe und in der Folge zu einer Durchblutungsstörung von Herzmuskel, Nieren und Gliedmassen. Die Gliedmaßen sind kalt und blass, die Pulse sind meist kaum nachweisbar. Zudem bestehen Hautkribbeln (Parästhesie), Empfindungsstörungen (Hypästhesie) und eventuell Lähmungserscheinungen (Parese). Eine häufige Folge ist das schmerzhafte Absterben von Fingern und Zehen (Gangrän). Die Vergiftung kann so weit gehen, dass Gliedmassen brandig werden und amputiert werden müssen. Die betroffenen Arme und Beine können sogar ohne jegliche Blutung vom Körper abfallen. Zusätzlich bestehen in der Regel Allgemeinsymptome wie Erbrechen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Kopfschmerzen, Ohrensausen und Durchfall. Akute Vergiftungen können durch Atem- oder Herzstillstand zum Tod führen. 5 bis 10 Gramm frisches Mutterkorn können für einen Erwachsenen tödlich sein. Veterinärtoxikologie Mutterkorn ist giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, Hunde, Katzen, evtl. Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Symptome treten frühestens 3 Tage nach Beginn der Fütterung mit den Alkaloiden auf, in der Regel aber erst nach 23 Wochen. Chronische Vergiftungen sind häufiger als akute. Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, Abmagerung, Durchfall, Erbrechen, extremer Speichelfluss, Apathie, Desorientierung, Schüttelkrämpfe, Zittern, Bewegungsstörungen, Gliedmassen, Steife Gelenke, Lahmheit Gangräne (Gewebsnekrose, meist infolge von Blutunterversorgung) an Gliedmassen, Aborte, Verminderte Fruchtbarkeit, Wehenschwäche, Atemnot bis Tod durch Atemlähmung. Schwarzer Nachtschatten & Bittersüsser Nachtschatten Solanum nigrum & Solanum dulcamara – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Nachtschatten Schwarzer Nachtschatten Bittersüsser Nachtschatten Bis 75 cm hoch, einjährig. Blütezeit: Juli-Oktober Blätter: dunkelgrün, eiförmig, zugespitzt, gestielt Blüten: weiss mit gelben Staubblättern Früchte: grüne, im reifen Stadium schwarze Beeren. Bis 2 m langer und kletternder Halbstrauch Blütezeit: Juni-September Blätter: wechselständig, eiförmig, zugespitzt Blüten: violett mit gelben Staubblättern Früchte: rote, hängende, eiförmige Beeren. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, vor allem die unreifen, grünen Beeren. Hauptwirkstoffe Alkaloidgemisch mit den Hauptkomponenten Solanin, Solasodin, Solamargin, Solanigrin u.a., höchster Gehalt in Samen unreifer Früchte. Nitratgehalte von bis zu 2.5% (Stängel). Durch Silierung wird sowohl der Nitratgehalt gesenkt. Solanin wird weder durch Trocknen noch Kochen abgebaut. Der Abbau in der Silage ist nicht gesichert. Beim Dämpfen oder Kochen tritt es ins Dämpfe- bzw. Kochwasser über, somit kann der Solaningehalt durch Verwerfen des Dämpfe- bzw. Kochwassers reduziert werden. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der höchste Giftgehalt, es handelt sich vorwiegend um Solanin, ist in den unreifen Samen zu finden. Diese stellen insbesondere für Kinder eine Gefahr dar. Die Menge von 6 - 8 Beeren löst die ersten Vergiftungserscheinungen aus. Es kommt zu Erbrechen, Magen- und Darmbeschwerden mit Durchfällen, Kratzen im Mund und im Rachen sowie Pupillenerweiterung und Hautausschlägen. Bei starker Vergiftung kommt es zu Lähmungen, bis hin zum Tod durch Atemlähmung. Veterinärtoxikologie Nachtschatten ist giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Schleimhautentzündungen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge, Atemnot, Pupillenerweiterung, Benommenheit, kalte Extremitäten, Herzrasen, Bewegungsstörungen, Zittern, Lähmungen und Tod durch Herzstillstand. Narzisse; Osterglocke; Gelbe Narzisse; Falsche Narzisse Narcissus pseudonarcissus – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Narzissen 15 bis 50 cm hohe Staude mit brauner Zwiebel. Blütezeit: März bis April Blätter: 3-6, grundständig, linealisch, flachrinnig, ca. 1 cm breit Blüten: gelb, glockig, trichterförmig; Nebenkrone eine dottergelbe, walzige Röhre mit gekerbtem Saum Stängel: blattlos. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, vor allem die Zwiebel; auch das Blumenwasser ist giftig. Hauptwirkstoffe Alkaloide Lycorin (Narcissin), Galanthamin, Oxalate. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die gesamte Pflanze, vorwiegend aber die Zwiebel enthalten verschiedene Alkaloide, unter anderem das Lycorin. Vergiftungen sind durch eine Verwechslung der Narzissenzwiebel mit der Küchenzwiebel möglich, aber auch das Blumenwasser ist giftig. Die Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, Schweissausbrüche und Durchfall. Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungen und zum Kollaps kommen, auch tödliche Vergiftungen sind vorgekommen. Der Saft der Narzissen wirkt auch äusserlich auf die Haut. So kommt es bei Gärtnern und Floristen immer wieder zu Hautentzündungen, der sogenannten Narzissen-Dermatitis. Veterinärtoxikologie Narzissen sind giftig für Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Kolik, Schweissausbrüche, Herzrhythmusstörungen, Bewegungsstörungen, Krämpfe, Zittern, verminderter Herzschlag, Blutdruckabfall und Tod durch Herzstillstand. Nesselschön; Paradiesnessel; Katzenschwanz Acalypha hispida– Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Nesselschön Bis 1,80 m hohe, strauchige Pflanze. Blütezeit: April-Oktober Blätter: eiförmig, gestielt, wechselständig, Blattrand gesägt. Blütenstand: achselständig, bis 50 cm langes, hochrotes Kätzchen. Fruchtzapfen: reife Zapfen kaum 1cm dick, kugelig, mit nebeneinander liegenden schildförmigen Schuppen, bläulich bereift. Äste: herabhängend. Giftige Pflanzenteile Der weissliche Milchsaft. Hauptwirkstoffe Diterpenester Wirkungsmechanismen/ Toxizität Der Milchsaft scheint ist lokal reizend. Bei Hautkontakt kann es zu akuter Dermatitis Kommen. Orale Aufnahme führt zu Schleimhautreizungen, Magen- Darmentzündung mit Erbrechen und Durchfall. Veterinärtoxikologie Der Nesselschön ist giftig für Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall. Nieswurz, grüne Nieswurz Helleborus viridis- Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Nieswurz 20-40 cm hohe Staude. Blütezeit: März-April Blätter: langgestielt, 7-9teilig Blüten: grün, meist 5 Kronblätter, endständig Früchte: vielsamige Balgfrucht. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Hauptwirkstoffe Helleborin (Saponingemisch), Ranunculoside (Protoanemonin), Hellebrin (Herzglycosid vom Bufadienolidtyp). Toxine werden durch Trocknung und Lagerung nicht zerstört. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Pflanze enthält Protoanemonin sowie herzwirksame Glycoside. Vergiftung zeigt sich durch Kratzen im Mundund Rachenbereich, es kommt zu Brechdurchfällen, Übelkeit und Krämpfen. Bei starker Vergiftung erfolgt der Tod durch Herzstillstand. Veterinärtoxikologie Der Nieswurz ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Katzen, evtl. Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Pupillenerweiterung, zentralnervöse Erregung, Lähmungen, Herzrhythmusstörungen und schliesslich Tod durch Herzstillstand. Oleander; Rosenlorbeer Nerium oleander- Tox izitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Oleander Bis 5 m hoher Baum oder Strauch. Blütezeit: Sommer-Herbst, je nach Standort Blätter: immergrün, lederartig, lanzettförmig, spitzig, in dreizähligen Quirlen oder gegenständig, Blattrand umgerollt Blüten: Krone rot, seltener weiss, in trugdoldigen Rispen Früchte: schotenartige Kapseln, bis 15 cm lang Samen: dichtzottig, mit hinfälliger Haarkrone. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile frisch oder getrocknet, gelegentlich auch der Honig. Blätter mit ca. 1% Glycosidgehalt; höchster Gehalt zur Blütezeit, in roten Blüten höher als in weissen. Hauptwirkstoffe Herzaktive Glykoside Oleandrin, Neriosid. Auch getrocknet giftig. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Bereits nach der Einnahme eines Blattes muss mit Vergiftungssymptomen gerechnet werden. Diese sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle und Krämpfe. Die Glycoside bewirken Herzrhythmusstörungen, was bei entsprechend starker Vergiftung auch zum Tod durch Herzlähmung führen kann. Teilweise kommt es auch bei Berührung der Pflanze zu Hautreizungen. Der Milchsaft kann durch Wunden in die Haut eindringen und so zu Vergiftung führen. Starke Vergiftungen sind selten, da die Pflanze einen stark bitteren Geschmack hat und die Giftstoffe daher schnell ausgebrochen werden. Veterinärtoxikologie Der Oleander ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziegen, Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Schleimhautirritationen, Erbrechen, Kolik und blutiger Durchfall. Darüber hinaus, Unruhe, Zittern, Pupillenerweiterung, erhöhte Atemfrequenz, kalte Extremitäten und Herzrhythmusstörungen, die auch zum Tod führen können. Palmfarn Cycas revoluta – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Palmfarn Palmenähnlich, bis 3 m hoch. Blätter: 50-200 cm lang mit linealischen, dicht gestellten Blättchen Blüten: zweihäusig, mit grossen, endständigen Blütenzapfen Stamm: walzenfömig. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, vor allem die Samen. Hauptwirkstoffe Glycosid Cycasin, welches durch die Darmflora in Methylazoxymethanol (pseudocyanogenes Glycosid) umgewandelt wird; Aminosäure Beta-methylamino-L-alanin; ein weiteres unidentifiziertes Toxin. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Durch den Verzehr der Samen kann es zu Magen-Darminfektionen mit heftigem Erbrechen, Durchfall und Krämpfen kommen. Starke Vergiftungen führen zu Herzrhythmusstörungen, Lähmungserscheinungen, Koma und Gelbsucht aufgrund der Leberschäden. Veterinärtoxikologie Der Palmfarn ist giftig für Katzen, evtl. Hunde und Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Erbrechen und Durchfall (beides evtl. blutig), Kolik, Schwäche, Lähmungen, Depression, Krämpfe, Koma, Leberschäden, sichtbar durch Gelbsucht. Pfaffenhut; Pfaffenhütchen; Pfaffenkäpplein; Pfaffenröschen Euonymus europaeus – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Pfaffenhut 1-3 m hoher Strauch oder Baum. Blütezeit: Mai-Juni Früchte: September-Oktober Blätter: kreuzweise gegenständig, färben sich im Herbst leuchtend rot Blüten: gelbgrün, klein, 8-10 mm, in doldenartigen Blütenständen Früchte: karminrosa Kapsel, die in 4 Klappen aufspringt und 4 von einem orangefarbigen Mantel (Arillus) vollständig umgebende Samen erkennen lässt, Früchte ähneln der Kopfbedeckung der katholischen Geistlichen Zweige: jüngere Zweige grün, oft durch Korkleisten vierkantig, ältere grau. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, besonders die Früchte. Hauptwirkstoffe Steroidglycoside vom Cardenolid-Typ (Evonosid, Evobiosid, Evomonosid), Alkaloid (Evonin), Lectine, Triterpene; Wirksamkeit bleibt im Heu erhalten. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Alle Teile der Pflanze, vor allem aber die Samen enthalten das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das herzwirksame Evonosid. Insbesondere Kinder sind gefährdet, wenn sie die verlockend aussehenden Früchte essen. Die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigen sich erst nach etwa 15 Stunden. Es kommt zu Übelkeit, Reizungen von Magen- und Darm, teilweise verbunden mit blutigem Durchfall. Ferner treten Kreislaufstörungen und auch Krämpfe auf. Als tödliche Dosis gelten 30 - 40 Früchte. Die Giftstoffe können auch Schädigungen von Leber und Niere herbeiführen. Veterinärtoxikologie Der Pfaffenhut ist giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziegen, Katzen, evtl. Hunde und Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Kolik, Krämpfe, Kreislaufstörungen, Bauchfellentzündung und Herzrasen. Tod innerhalb weniger Tagen nach Fressen von Zweigspitzen möglich. Platterbsen; Breitblatt-Platterbse; Berg-Platterbse; Duft-Platterbse; Duft-Wicke; Garten-Wicke Lathyrus sp. & anderre – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Platterbsen Lathyrus latifolius - Breitblatt-Platterbse Die Staudenwicke stammt aus dem Mittelmeerraum; sie ist beheimatet in Südeuropa und Nordwest-Afrika, wo man sie in Gebüschen sowie Eichen- und Kastanienwäldern finden kann. Blütezeit: Juni bis August Blüten: lebhaft purpurfarben, in Blütentrauben angeordnet Früchte: aus den bestäubten Blüten entwickeln sich fünf bis zehn Zentimeter lange Hülsen, die mit der Reife dunkelbraun werden. Alle über 100 Lathyrus-Arten sind giftig Giftige Pflanzenteile Vor allem die Samen. Hauptwirkstoffe Aminoproprionitril, Diaminopropionsäure, Diaminobuttersäure, Cyanoalanin; Vorkommen der einzelnen Toxine je nach Lathyrus-Art unterschiedlich. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Beim Verzehr kann es zu Erbrechen und zu Störungen des Nervensystems (Krämpfe, Gliederzittern) kommen. Insbesondere in Ländern des Mittelmeergebiets traten verschiedentlich Vergiftungen auf. Veterinärtoxikologie Der Platterbsen sind giftig für Pferde, Kühe, Rinder, Schafe, Ziegen, Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen treten meist nicht akut, sondern chronisch auf. Mehrere Wochen nach Beginn der Platterbsenfütterung kommt es zu Magen- Darminfektion, Schreckhaftigkeit, Schwäche, Abmagerung, Apathie, unsicherer Gang, Kolik, Taumeln, Lähmungen, Atemnot nach Aufregung, Kehlkopfpfeifen, Schluckbeschwerden, Schweissausbrüchen, Krämpfen, Hautauschlägen an Lippen und evtl. Tod durch Atemlähmung nach mehreren Monaten. Prachtlilie; Ruhmeskrone Gloriosa superba – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Prachtlilie Kletterpflanze Blütezeit: Juni-August Blätter: gegenständig, stängelumfassend, mit Ranken, länglich-oval Blüten: langgestielt, mit 6 zurückgeschlagenen Blütenblättern mit krausem Rand; erst grün, dann gelb, dann rot Wurzel: Rhizom. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Vor allem die Knolle. Hauptwirkstoffe Colchicin, Gloriosin (Alkaloide) Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Wirkstoffe der Prachtlilie sind sehr giftig. Zuerst kommt es zu Kratzen und Brennen im Mund- und Rachenbereich mit Schluckbeschwerden. Danach kommt es zu Magen- Darmentzündung mit Erbrechen, Krämpfen und blutigem Durchfall. Die Extremitäten fühlen sich kalt an. Im weiteren Verlauf kommt es zu Herzrasen, Blutdruckabfall und Kreislaufproblemen. Es kann zum Tod durch Atemlähmung kommen. Familien mit Kindern sollten sie deshalb auf keinen Fall halten. Veterinärtoxikologie Die Prachtlilie ist giftig für Katzen, Hunde, Ziervögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungen zeigen sich durch Speichelfluss, Zähneknirschen, Erbrechen und Durchfall, Kolik, Apathie, schwankender Gang, Lähmungen, Kreislaufstörungen bis hin zum Kollaps. Nach letaler Dosis tritt der Tod nach 1 -3 Tagen durch Atemlähmung ein. Rainfarn; Chrysantheme Chrysanthemum vulgare; Tanacetum vulgare – Toxizitätsgrad: giftig Beschreibung Rainfarn 60-120 cm hohe, mehrjährige Pflanze. Blütezeit: Juli-September Blätter: dicht, wechselständig, einfach oder doppelt fiederspaltig Blüten: gelbe Röhrenblüten, in dichter Schirmrispe. Es gibt über 40 Arten! (Wild-, Zimmer- und Gartenpflanzen) Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze. Hauptwirkstoffe Oleum tanaceti, das vor allem Beta-Thujon, Thujylalkohol, Sesquiterpenlactone, Flavonoide enthält. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Rainfarn enthält ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil das Thujon ist. Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Entzündungen von Magen und Darm mit Leibschmerzen, einer Rötung des Gesichts und Pupillenerweiterung. Der weitere Verlauf sind starke Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, sowie Schädigungen von Niere und Leber. Bei tödlicher Vergiftung erfolgt Kreislauf- und Atemstillstand. Die Chrysantheme kann auch Hautallergien auslösen. Insbesondere Gärtner und Floristen, aber auch Personen die aus Chrysanthemen Kosmetik herstellen, sind davon betroffen. Veterinärtoxikologie Rainfarn ist giftig für Rinder, Kühe, Hund, Katzen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Vergiftungssymptome sind Schleimhautreizung, Erbrechen, Magen- Darmentzündung, Krämpfe, Benommenheit, Taumeln. Starke Vergiftungen zeigen sich durch Herzrhythmusstörungen, Erblindung, Nieren und Leberschädigung, bis hin zum Tod durch Kreislauf- oder Atemstillstand Rhododendron; Azalee; Alpenrose, goldgelbe; Alpenrose, sibirische; Gichtrose Rhododendron sp. – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Rhododendron Immergrüner Strauch, 0,2 bis 1 m hoch, Zierstraucharten auch höher. Blütezeit: Juni-August Blätter: länglich oval, elliptisch oder lanzettlich, lederartig, ganzrandig, wechselständig Blüten: gelb, purpurn, weiss oder rot, trichterförmig, 5-zipflig, in Doldentrauben Frucht: zylindrische Kapsel. Giftige Pflanzenteile Blüten und Blätter, bei stark giftigen Arten auch der Honig. Hauptwirkstoffe Rhododendrin und dessen Aglykon Rhododendrol, das Diterpen Andromedotoxin (auch Grayanotoxin I, Acetylandromedol oder Rhodotoxin genannt), Ursolsäure, Arbutin, Tannin, Gallussäure. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Bereits ein Blatt oder eine Blüte kann Krankheitszeichen verursachen. Neben vermehrtem Speichelfluss kommt es zu Übelkeit, Krämpfen, Magen- Darmentzündungen mit Erbrechen und Durchfall. Weitere Symptome sind ein Kribbeln der Haut, Schweissausbrüche, Krampfanfälle, Atemprobleme und Herzrhythmusstörungen. Bei starken Vergiftungen kann es zum Tod durch Atemlähmung kommen. Veterinärtoxikologie Rhododendron ist giftig für Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Kängurus, Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Zittern, Krämpfe, Kolik Schäumen, Würgen, Blähungen, Austrocknen, Fieber, Zähneknirschen, Bewegungsstörungen, schwacher Puls, Atemprobleme, Herzarrhythmien. In schweren Fällen Tod durch Atemlähmung innert weniger Stunden nach Aufnahme der Pflanze Rittersporn; Hoher Rittersporn; Acker-Rittersporn; Feld-Rittersporn; Scharfer Rittersporn Delphinium sp. & andere - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Rittersporn Consolida ajacis - Garten-Rittersporn, Sommer-Rittersporn 30-100 cm hohe, mehrjährige Pflanze, vorwiegend als Zierpflanze in Gärten. Blütezeit: Juni-August Blätter: wechselständig, Spreite meist handförmig geteilt, Abschnitte einfach oder doppelt gefiedert Blüten: 2-seitig symmetrisch, blauviolett, Sporn dünn, 1,3-1,8 cm lang, meist schwach aufwärts gekrümmt; zahlreiche Blüten in dichten Trauben am Ende des Stängels und der Äste Stängel: aufrecht, meist einfach, oft auch ästig Samen: schwarz. Andere Delphinium-Arten (es gibt ungefähr 250 Arten) sind sehr stark giftig Garten- Rittersporn Acker- Rittersporn Hoher Rittersporn Scharfer Rittersporn Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, besonders Samen. Hauptwirkstoffe Polycyclische Diterpenoidalkaloide: Delphinin, Methyllycaconitin, Delphisin, Delphinoidin, Delcosin, Delsonin, Lycoctonin, Elatine, und viele andere. Mit fortschreitender Reife nimmt der Alkaloidgehalt ab. Wirkungsmechanismen/ Toxizität Rittersporn enthält giftige Alkaloide, die in ihrer Form denen des Eisenhutes ähneln, aber eine schwächere Wirkung zeigen. Besonders Kinder sind gefährdet, die Samen oder Blätter unserer Garten-Formen zu sich nehmen. Die Vergiftungserscheinungen sind Magenreizungen mit Durchfall, Bewegungsstörungen und nervöse Symptome. Die Giftstoffe greifen auch die Herzmuskulatur an und erzeugen Hautreizungen. Veterinärtoxikologie Rittersporn ist giftig für Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Kängurus, Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Erbrechen, Kolik, Unruhe, Übererregbarkeit, steifer Gang, Muskelschwäche, Muskelzuckungen, Lähmungen und evtl. Tod durch Atemlähmung. Rizinus; Wunderbaum; Christuspalme Ricinus communis- Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig Beschreibung Rizinus Bis 2 m hoher Strauch. Blütezeit: August-Oktober Blätter: gross, handförmig, wechselständig, 5-7lappig Blüten: unscheinbar, in endständigen Rispen Früchte: 3fächerige, stachelige Fruchtkapsel mit gefleckten Samen (9-22 x 6-15 mm, ähneln reifen Weibchen der Zeckenart Ixodes ricinus). Giftige Pflanzenteile Samen (führen nur zu einer Vergiftung, wenn sie zerkaut werden), Blätter. Hauptwirkstoffe Ricin (Toxalbumin, hitzeempfindlich, fettunlöslich - daher nicht im Rizinusöl), eines der stärksten bekannten natürlichen Toxine, potentielle biologische Waffe. Das Extraktionsschrot der Ricinusbohne wird als biologischer Dünger eingesetzt. Das Ricin, welches im Extraktionsschrot enthalten ist, verliert die Toxizität erst nach dem Erhitzen; die Düngefähigkeit geht durch diesen Prozess nicht verloren. Wirkungsmechanismen/ Toxizität In den Samen finden sich giftige Eiweisse, unter anderem das hoch giftige Ricin. Kinder sind besonders gefährdet, wenn sie die gut schmeckenden Samen zu sich nehmen. Als tödliche Dosis gilt 0,25 mg des Wirkstoffs Ricin, was schon einem Samenkorn entsprechen kann. Die Wirkung des Giftes ist abhängig vom Zerkauen der Samen. Die Symptome einer Vergiftung sind Brennen in Mund und Rachen, Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen von Magen- und Darm mit teilweise blutigen Durchfallesowie Krämpfen. Es kommt zu Schwindelgefühl und zu einer Entzündungen der Nieren und durch das Verkleben der roten Blutkörperchen zu Thrombosen. Durch Versagen des Kreislaufes tritt der Tod nach etwa 2 Tagen ein. Die glänzenden, marmorierten Samen finden sich auch in Halsketten. Da die Samen durchbohrt sind, ist das Gift in der Lage durch Verletzungen in die Haut ein-zu dringen und so zu Vergiftungen zu führen. Vor dem Kauf von Halsketten aus tropischen Samen sollte man daher Abstand nehmen. Veterinärtoxikologie Rizinus ist giftig für Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Kängurus evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Magen-Darmentzündung, Durchfall, Erbrechen, Kolik, Schwäche, Schüttelkrämpfe, Bewegungsstörungen, Muskelzucken, Herzrasen, Atemnot, Koma, Multiorganversagen, Kreislaufkollaps. Robinie; Falsche Akazie; Robinie; Weisse Robinie; Scheinakazie; Wunderbaum Robinia pseudoacacia – Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Robinie 10-25 m hoher dorniger, schnellwachsender Baum. Blütezeit: Mai-Juni Blätter: unpaarig gefiedert, bis 30 cm lang, mit 9-21 eiförmig-elliptischen Teilblättchen Blüten: weiss, rosa oder lila, wohlriechend, in hängenden, blattachselständigen Trauben Hülsenfrüchte: lang, bohnenförmig, flach, bleiben oft bis zum nächsten Frühling am Baum hängen, 4-10 Samen pro Hülse Wurzel: lange Pfahlwurzeln, an den oberflächlichen Wurzeln entwickeln sich reichliche Knöllchen Stamm: verzweigt sich meist schon in einer Höhe von 1 m, Borke ist hellgrau bis dunkelbraun, im Alter stark längsrissig. Giftige Pflanzenteile Die ganze Pflanze, besonders die Rinde und die Samen. Hauptwirkstoffe Toxalbumine Robin und Phasin, Glycosid Robinin Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die Pflanze enthält vorwiegend in ihrer Rinde giftige Eiweisse, sogenannte Toxalbumine. Kinder, die Rinde oder Samen kauen sind im Besonderen gefährdet. Die ersten Symptome einer Vergiftung können schon nach ca. 1 Stunde nach Aufnahme von 4 Samen auftreten. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, Krämpfen und Durchfall. Ebenfalls möglich sind Schwindel und starke Müdigkeit, auch die Pupillen können sich weiten. Beim Bearbeiten des Holzes kann es durch Einatmen des Staubes auch zu Vergiftungen kommen. Trotz allem sind Vergiftungen mit der Robinie recht selten. Veterinärtoxikologie Robinie ist giftig für Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Kängurus, Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Appetitlosigkeit, Kolik, reduzierte Darmmotorik, Verstopfung, Körperschwäche, Pupillenerweiterung, Blindheit, Atemnot, kalte Extremitäten, Gleichgewichtsstörungen, Herzund Niereninsuffizienz. Rosskastanie; Drusenkesten; Gichtbaum Aesculus hippocastanum– Toxizitätsgrad: stark giftig Beschreibung Rosskastanie Bis 25 m hoher Baum Blütezeit: Mai-Juni Früchte: (Kastanien): September-Oktober Blätter: gefingert, lang gestielt, 5-7 zählig Blüten: weiss, mit gelben oder roten Flecken, 5zählig in aufrechtstehenden Rispen Früchte: 1-3 kastanienartige Früchte in dorniger grüner Fruchthülle, mit grossen braunen Samen. Giftige Pflanzenteile Alle Pflanzenteile, vor allem unreife Früchte und grüne Samenschalen. Hauptwirkstoffe Saponine (Aescin, Aescigenin); reife, trockene Rosskastanien enthalten bis zu 28% Saponine; CoumarinGlycoside (Aesculin, Aesculetin); Flavonole (Quercetin); Proanthocyanidine (kondensierte Tannine). Wirkungsmechanismen/ Toxizität Die unreifen Samen sowie die grüne Schale enthalten Saponine, ferner finden sich in der Rosskastanie verschiedene Glycoside. Gefährdet sind vor allem Kinder, die von den gesammelten Kastanien essen. Wenn es auch beim ersten Mal nur zu recht harmlosen Reizungen von Magen und Darm kommt, so kann der wiederholte Verzehr von Kastanien innerhalb weniger Tage zu stärkeren Symptomen führen, da dann die Magen- und Darmschleimhäute bereits entzündet sind. So kommt es zu Erbrechen, Durchfällen, Unruhe, starkem Durst und Sehstörungen. Veterinärtoxikologie Rosskastanie ist giftig für Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Esel, Lamas, Kängurus, evtl. Hunde, Katzen, Vögel und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus und Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Unruhe, Erbrechen, Durchfall, Kolik, Durst, Pupillenerweiterung, Muskelzuckungen, Taumeln, Bewusstseinsstörungen, Benommenheit und bei starken Vergiftungen Koma und Tod.